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Die Wahrheit hinter der Legende

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06.11.2021
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Die Wahrheit hinter der Legende


An einem verschneiten Weihnachtsabend, irgendwo im Wald kuschelte sich ein kleines Mädchen in ihre Decke, um sich vor den beißenden Wind zu schützen. Anna und ihre Familie haben erst kurz vor Einbruch der Nacht rast gemacht, da sie noch verspätet auf der Suche nach einem Weihnachtsbaum waren und vom Schnee überrascht wurden. Ein kalter Windhauch ließ alle erzittern und sie drängten sich näher an das knisternde Feuer in ihrer Mitte. „Mir ist so kalt“, Jammerte Anna, ein Zittern jagte durch ihren Körper. „Hör auf zu jammern“, maulte ihr Bruder sie an: „Uns ist allen kalt.“ „Kai“, schalte sich ihre Mutter ein: „Hör auf! Ihr beide sollt euch doch nicht immer streiten!“ Da hörten sie hinter sich ein lautes Knacken und ein Rascheln ging durch das Gebüsch. „W ... Was war das?“ murmelte Anna, und zog die Decke bis zur Nasenspitze hoch. „Das war bestimmt der böse Schatten des Nikolaus. Er streicht umher immer auf der Suche unartigen Kindern, die er verschleppen konnte,“ berichtete Kai und flüsterte: „Der Krampus.“ Wimmernd sah sich Anna um: „Aber der Krampus ist doch nur eine Legende.“ „Bist du dir da sicher?“ frage ihr Bruder. „Kai, es reicht! Siehst du nicht, dass deine Schwester Angst hat“, mahnte ihn ihr Vater. „Keine Angst“, sagte er zu Anna: „Er dir schon nichts tun.“ „Bist du dir sicher?“ fragte Anne und schaute ihn ungläubig an. „Schau woher willst du denn wissen, dass er wirklich so böse ist, wie man sagt. Hast du ihn schon persönlich kennengelernt?“ „Nein“, antwortete Anna. „Na also“, sprach ihr Vater: „Warum bist du dir dann so sicher?“ „Na, weil wir die Geschichten kennen. Der Krampus ist nun mal der Böse!“ warf Kai ein. „Da habt ihr wohl noch nie die richtige Geschichte gehört“, murmelte ihr Vater geheimnisvoll: „So will ich sie euch erzählen, die wahre Geschichte hinter der Legende.“

Vor vielen Jahren noch bevor ihr geboren wart, gab es hier in der Nähe ein kleines Dorf. Dort lebten viele Bauern mit ihren Familien und da es im Winter nicht sehr viel zu tun gab erzählte die Dorfälteste sagenhaft Geschichten, die sie im Laufe ihres Lebens gehört und aufgeschnappt hatte. Alle Kinder versammelten sich, dann in ihrer Hütte und lauschten ihren Geschichten. Allen voran Nick, der Sohn des Heilers, gierig verschlang er förmlich jedes ihrer Worte. Besonders die Geschichten über das Monster aus den Wäldern, den Schatten der Nacht, den Krampus ließen ihn nicht mehr los. Viele Dorfbewohner waren des Nachts in den Wald gegangen, um ihn zu suchen und zu vertreiben, denn alle wussten, dass der Krampus böse war, er jagte die Tiere des Waldes, sein ganzer Körper war mit zotteligem Fell bedeckt, auf seinem Kopf hatte er zwei große spitze Hörner und sein Gesicht war zu einer Grimasse verzerrt. Niemand der ihm begegnete kam lebend zurück, und wenn doch war er danach nicht mehr derselben. So war es verboten nach Sonnenuntergang noch in die Wälder zu gehen, weil hinter jedem Baum das Monster lauern konnte.

Eines Abends saßen sie mal wieder alle beisammen bei einer Geschichte, als Nick eine Entscheidung traf. „Ich werde heute Nacht in den Wald gehen und den Krampus suchen“, flüstert Nick seinem besten Freund Moritz ins Ohr: „Kommst du mit?“ Schockiert schaute Moritz ihn an: „Das kann doch nicht dein Ernst sein, es ist viel zu gefährlich allein nachts im Wald“, wisperte Moritz ein wenig zu laut, denn seine Mutter hockte direkt hinter ihnen und brachte ihn nun mit einem bösen Blick zum Schweigen. „Na schön“, antwortet Nick: „Wenn du nicht willst, geh ich eben allein!“ Mit einem seid endlich still, ihr beide von Moritz Mutter war dieses Gespräch dann auch beendet. Zwar warf Moritz Nick immer wieder einen besorgten Blick zu, aber der plante schon in Gedanken sein Ausflug in den Wald.

Ein paar Stunden später alle Bewohner des Dorfes schliefen schon tief und fest, schlich eine in Schatten gehüllt dunkle Gestalt an den Häusern vorbei. Erst als Nick endlich den Waldrand erreicht hatte drehte er sich um. Er vergewisserte sich, dass ihm niemand gefolgt war. Als plötzlich von hinten jemand seine Schulter berührte. „Aaaah“, mit einem Schrei drehte er sich um und sah Moritz. „Mist, Moritz musstest du mich so erschrecken“, keuchte Nick atemlos. „ich dachte du hättest zu viel Angst, um mitzukommen.“ „ja, aber ich kann dich doch nicht allein in den Wald gehen lassen“, meinte Moritz und klopfte ihm freundschaftlich auf die Schulter. Mit klopfenden Herzen machen sie sich also auf in den dunklen Wald, vor dem sie schon so oft gewarnt worden waren.

Eine Zeitlang folgten sie schweigen dem kleinen Trampelpfad, den sie dann Moritz Fackel sehen konnten. Der Weg führte sie über eine Brücke immer tiefer in den Wald. Jedoch begann sie langsam zu frieren. „Komm lass uns ein kleines Wettrennen machen, um uns aufzuwärmen“, schlug Nick vor und lief los. „Na warte“, rief Moritz und jagte hinterher. Froh, dass ihm doch das Laufen wieder warm wurde rannte Nick und rannte, seinen Freund ließ er weit hinter sich zurück. Schließlich hatte er sich schon so weit von Moritz entfernt, dass er seine Rufe nicht mehr hörte: „Nick warte, bitte.“ Doch erst als der Junge über die Schulter sah und weder sein Freund noch das Licht der Fackel sehen konnte, wusste er was passiert war. Er hatte sich verlaufen, vor lauter Panik machte er kehrt und lief zurück. Nur schaute er dabei leider nicht mehr auf dem Boden. Da passiert es, Nick stolpert, blieb mit dem Fuß an einer Wurzel hängen und flog kopfüber in den Schnee. Regungslose blieb er liegen, während es ihm langsam schwarz vor Augen wurde.

Stunden später

Vorsichtig öffnete er seine Augen, alles tat ihm. Prüfend bewegte Nick erst seine Beine, dann seine Arme und seinen Kopf. Erleichtert, dass nichts gebrochen war, richtete er sich. „Hallo, ist da jemand? Moritz, Moritz wo bist du?“ rief Nick so laut er konnte. Doch sein Freund konnte ihn nicht mehr hören. Nach Stundenlanger Suche hatte er sich auf den Rückweg gemacht um Hilfe zu holen. Ohne eine Antwort zu bekommen beschloss Nick sich auf den Rückweg zu machen. Hilflos sah er sich um, wegen der Dunkelheit der Nacht konnte er sich nicht orientieren. Schließlich stolperte er einfach in eine Richtung los, in der Hoffnung es sei die richtige. Immer wieder stolperte der Junge über Wurzeln, er kam nicht wirklich voran. Zitternd lehnte er sich an einen Baum. Seine Kleidung war nass vom Schnee und der eisige Wind erledigte den Rest. Frierend schloss er die Augen. Die Dunkelheit übermahnte ihn und …

„Nein“ dachte Nick und zwang sich die Augen zu öffnen: „Ich gebe nicht auf!“ Da sah er vor sich plötzlich ein Funkeln. Es war der Schein eines Feuers. Mit neuer Hoffnung rappelte er sich auf und folgte auf wackeligen Beinen dem Licht. Nach einer gefühlten Ewigkeit stand er schließlich vor einer großen, hell erleuchteten Höhle. Vorsichtig betrat er sie und hörte das beruhigende Knistern eines Feuers. Als Nick näherkam, erkannte er einen großen Stapel Feuerholz, ein paar Decken auf dem Boden und ein Topf der köchelnd auf dem Feuer stand. Hungrig taumelte der Junge auf den Topf zu. Er aß sich satt, kuschelte sich mit einer Decke ans wärmende Feuer und war auch schon im nächsten Moment eingeschlafen.

Von einem lauten Gebrüll geweckt, wachte Nick auf. Und fand sich Auge in Auge mit dem Monster wieder. Außerstande sich zu bewegen rieß er die Augen weit auf. „Was fällt dir ein!“ schnaubte der Krampus: „Na warte, dass wirst du mir büßen!“ Durch die Drohung erwachte Nick aus seiner Versteinerung und schrie: „Aaaaaaah.“ Von dem plötzlichen und lauthalsen Geschrei irritiert, wandte das Monster sein Blick ab, um sich die Ohren zuzuhalten. Nick erkannte die Gelegenheit und stürmte aus der Höhle. Leider war der Krampus nicht lange abgelenkt, schon wenige Augenblicke später, nahm er die Verfolgung auf und setzte dem Eindringling nach.

Keuchend blieb Nick einen Moment stehen, um Luft zu holen und musste zu seinem Bedauern feststellen, dass der Krampus ihm auf den Fersen war. Angsterfüllt schaute er sich um, eine Idee musste her, irgendeine. Da sah er seine Rettung. Nur wenige Meter vor ihm erstreckte sich ein großer zugefrorener Fluss. Mit klopfendem Herz hetzte Nick auf den Fluss zu. Am Ufer zögerte er, „Zwar sieht das Eis nicht besonders stabil aus. Aber mich dürfte es sicher tragen,“ sprach er sich selbst Mut zu. Als Nick hinter sich ein zorniges Schnauben hörte, traf er eine Endscheidung und betrat das Eis.

Vorsichtig immer einen Fuß nach dem anderen überquerte Nick den Fluss. Hinter ihm war inzwischen auch der Krampus am Fluss angekommen. Auf schnellem Fuß beschritt, er den Fluss. Nick hatte es fast bis ans Ufer geschafft, als er plötzlich innehielt und ein Knacken unter seinen Füßen hörte. Das Eis unter ihm schien nachzugeben und es bildeten sich Risse. Vorsichtig schaute er zurück und sah den Krampus näherkommen. Nick sammelte seinen gesamten Mut zusammen, nahm so gut es ging Anlauf und sprang ab. Er hörte noch das laute Krachen des Eises und ein Platschen, da erreichte er schon das sichere Ufer. Nick lief los und drehte sich nicht mehr um.

Der Krampus hatte nicht so viel Glück. Durch sein schnelles Laufen und sein Gewicht brach er wenige Momente, nachdem er das Eis betreten hatte ein. Das kalte Wasser rieß ihn unbarmherzig mit sich. Mit all seiner Kraft versuchte er das Eis über seinem Kopf einzuschlagen, aber vergebens. Und schließlich geschah es. Der Fluss brach an einer Klippe ab und endete als Wasserfall in einem großen See. Einmal noch versuchte das Monster die Eisschicht zu zerstören, diesem traurigen Schicksal zu entrinnen. Doch die Strömung, war stärker, sie schubste ihn über die Kante und der Krampus fiel in die Dunkelheit.

Nick hatte von alldem nichts mitbekommen. Mittlerweile stand er schnaufend, an einen Baum gelehnt. Sein Herz schlug wie wild in seiner Brust und vor Angst und Müdigkeit war seine Kehle schon ganz ausgedorrt. Erschöpft schaute er sich nach etwas zu trinken um. In der stillen Nacht hörte er tatsächlich das Rauschen eines Wassers. Langsam trottete Nick darauf zu. Müde ließ er sich auf die Knie sinken und schöpfte mit seinen Händen das kalte Wasser. Als sein Durst gelöscht war, weckte eine Bewegung neben ihm seine Aufmerksamkeit. Am Ufer nicht weit von Nick entfernt hatte die Strömung etwas Großes angeschwemmt. Neugierig kam er näher und erkannte den riesigen, haarigen Berg, es war der Krampus. Entsetzt machte Nick einen Sprung zurück. Da erkannte er, dass das Monster sich nicht bewegte. Langsam hob Nick einen Ast vom Boden auf, stupste den Krampus an und wartete auf eine Reaktion. Nichts. Verwirrt trat er näher und sah im Licht des Mondes die vielen Abschürfungen und Wunden des Monsters. Verunsichert überlegte Nick was er tun sollte. Schließlich endschied er, dass das Ungeheuer ihm so nicht folgen konnte. Dank dem See hatte Nick jetzt auch eine ungefähre Richtung, in der sein Dorf lag, Er drehte sich weg und machte sich auf den Heimweg.

Der Junge war schon eine Weile unterwegs, als er hinter sich ein Rudel Wölfe heulen hörte. Auf halben Weg nach Hause blieb er schließlich stehen. Der Anblick des Verwundeten wollte Ihm nicht mehr aus dem Kopf gehen. „Nein“, dachte Nick: „Soll er doch am Fluss liegen bleiben, das Ungeheuer hat mich angebrüllt und gejagt.“ Schweren Herzes schaute der Junge zurück. Nick konnte einfach den Krampus dort nicht liegen lassen, egal was er getan hatte. Auch ein Monster hat trotz allem ein Recht zu Leben.

So rannte Nick wie schon so oft in dieser Nacht. Aber dieses Mal auf den Krampus zu und nicht weg. Nick mobilisierte letzten Kraftreserven und flog förmlich über den Boden. mittlerweile haben sich seine Augen an die Dunkelheit gewöhnt und er konnte geschickt den Wurzeln, so wie tiefhängenden Ästen ausweichen. Endlich war er wieder am See angekommen. Eilig dreht der Junge den Krampus auf den Rücken und fühlte seinen Puls. „Gott sei Dank“, murmelte Nick, als er zwar einen schwachen aber dennoch ein Puls fühlte. Mit ganzer Kraft versuchte er den Bewusstlosen hoch zustimmen, aber er war zu schwer. Nick überlegte was zu Hilfe nehmen konnte und schaut am Ufer entlang, doch dort fand er bloß ein paar Äste. „Na klar“, rief er und sammelte die Äste auf. Nick legte die Äste übereinander, nahm den schweren Umhang vom Krampus, rieß ihn auseinander und band alles zusammen. Nach ein paar Handgriffen war er auch schon fertig. Stolz begutachtete der Junge sein Werk, ein Schlitten, der gerade groß genug war für ihn selbst und den Krampus.

Während Nick Mühe hatte den Bewusstlosen auf den Schlitten zu heben, kam zwei rentiere auf die beiden zu. Die sehr scheuen Wesen schnupperten neugieriger am Krampus und stupsen ihn an. Langsam streckte Nick die Hand aus und sie ließen sich streicheln. Mit einmal hatte er noch eine gute Idee, die übriggebliebenen Stofffetzen knüpfte der Junge zusammen und band sie den zwei Tieren jeweils um Hals und Bauch. Schließlich knüpfte er die Bänder am Schlitten fest und behielt zwei als Zügel. Die Rentiere schienen zu ahnen was er vorhatte und blieben ruhig stehen. Nick setzte sich auf den Schlitten und mit einem Ruck ging die Fahrt los. Für die zwei Tiere war es ein leichtes den Schlitten zu ziehen und gemeinsam begaben sie sich auf den Weg In Richtung Hölle zurück

Sie kam gut voran, nur der Fluss verursachte bei Nick Magenschmerzen. Denn sie mussten einen Weg finden ihn zu überqueren. Direkt vor ihnen an einer schmaleren Stelle des Flusses, taucht da ein umgestürzter Baum auf, den sie gut als Schanze benutzen konnten. Nick schaute zum Krampus und entschied, dass er für einen Umweg zu schwach war, es blieb ihnen also nichts anderes übrig als den Sprung zu versuchen. Mit vollem Vertrauen in die Rentiere und ein Stoßgebet zum Himmel, lenkt den ich den Schlitten auf die Chance zu. Der Schlitten wurde immer schneller, die Rentiere sprang ab und sie flogen.

Mit einem lauten Krachen war der Flug beendet. Das war nicht unbedingt die eleganteste Landung, aber sie waren sicher über den Fluss gekommen und nahm jetzt Kurs auf die Hölle des Krampus. Endlich konnte Nick sich ein wenig entspannen und die Fahrt genießen. Er schmiss die Arme in die Höhe und rief lauthals: „Ja, juhu.“ Der kalte Wind strich durch sein Haar und sie fuhren mit einer solchen Geschwindigkeit, dass die Umgebung zu verschwimmen begann. Woher die Rentiere den Weg kannte wusste Nick nicht, aber sie liefen so zielsicher, dass er ihn einfach vertraute.

Ein Stöhnen rieß den Jungen aus seinen Gedanken, besorgt drehte er sich um und murmelte: „Wir sind gleich da, halte durch.“ Der Schlitten wurde langsamer und sie hatten ihr Ziel erreicht. Mühsam schleppte Nick mithilfe der Rentiere den Verletzten in die Höhle. Sie legten ihn auf den Boden nahe der Feuerstelle und der Junge deckte ihn mit den herumliegenden Laken zu. Zum Glück lag hier ein großer Vorrat an trockenem Feuerholz, kurz darauf knisterte schon ein wärmendes Feuer in der Hölle. Nachdem Nick die Tiere nach draußen gebracht hatte, machte er sich daran die Wunden des Verletzten zu versorgen. Mit allerlei Kräutern, die von der Decke hingen, etwas Schnee und einem rostigen Topf rührte Nick eine Creme an und mit Stofffetzen verband er die Wunde. Als der Junge fertig war, bewegte sich der Krampus.

Langsam öffnete der Verletzte seine Augen und er stand Auge in Auge mit diesem Jungen der sein Essen verspeist hatte. „Du“, schnaubte der Krampus und zuckte augenblicklich vor Schmerzen zusammen. „Vorsichtig“ ermahnte ihn Nick: „Nicht, dass die Wunden wieder aufgehen.“ Erstaunt sah der Krampus erst seinen verbundenen Körper und dann den Jungen mit großen Augen an. „Du hast mir geholfen? Warum“, knurrte der Verwundete. „Erst wollte ich es nicht, aber …“ „Aber was?“ unterbrach ihn der Krampus. „Aber ich habe es nicht übers Herz gebracht, dich sterben zu lassen. Du hast mich zwar gejagt und bedroht, aber auch du hast ein Recht zu Leben.“ erklärte Nick.

Mit schmerzverzerrtem Gesicht setzte sich das „Ungeheuer“ auf: „Ich habe dich nur verfolgt, weil du mein Essen gestohlen hast und in meine Hölle eingedrungen bist.“ „Ich hatte keine Wahl“, erklärte Nick: „Halb erfroren habe ich deine Hölle gefunden.“ Daraufhin fiel dem Krampus nichts mehr ein. „Danke“ murmelte nun dieser. „Gerne“ meinte der Junge: „Mein Name ist Nick.“ „Ich heiße Krampus. Wie hast du kleiner Knirps, es eigentlich geschafft mich nach Hause zu bringen?“ grummelte der Krampus etwas verlegen. „Ich bin stärker als ich aussehe“, sagte Nick. Krampus sah ihn ungläubig an. „Na gut,“ meinte der Junge: „Ich hatte etwas Hilfe“. In diesem Moment trotteten die beiden Rentiere in die Hölle. Lächelnd sah der Krampus die beiden an: „Nah dann ist ja alles klar“. Die Tiere kamen näher und steckten ihre Schnauzen in einen der rumliegenden Säcke. Verwirrt schaute Nick erst die Rentiere an und dann Krampus. Lachend rief dieser: „Sie suchen etwas zu fressen. Gib ihnen eine Handvoll des Strohes. Es ist in dem Großen Korb dort in der Ecke.“ „Warum sind die beiden so zutraulich“, fragte Nick als er die Tiere fütterte. „Im Winter finden die armen Tiere nicht mehr so viel zu fressen. In die Nähe deines Dorfes trauen sie sich nicht. Also kommen die Rentiere zu mir, hier gibt es etwas zu Fressen und keiner jagt sie.“ Mit liebevollem Blick zeigte Krampus erst auf das eine und dann auf das andere Rentier: „Das sind Vixen und Donner.“

Erstaunt schaute Nick, Krampus an: „Dann jagst du die Tiere also nicht?“ „Nein, wer erzählt den so einen Mist? Ich kümmre mich um sie.“ schnaubte Klaus verärgert. Verunsichert blickte Nick, den Krampus an: „Riesig, mit Fell bedeckt, Hörner auf dem Kopf und ein breites Lächeln im Gesicht während er die Tiere streichelte, kann er wirklich das Monster aus den Geschichten sein?“

„Nick“, fragte Krampus und rieß ihn so aus seinen Gedanken: „Wie hast du eigentlich meine Hölle gefunden“? Der Junge stand auf und zeigte auf das Feuer: „Ich bin dem Schein des Feuers gefolgt.“ Noch währen Nick das Aussprach weiteten sich seine Augen vor Entsetzen, er hatte ein Bellen gehört. Auch Krampus horchte auf: „Was war das?“ Nick verließ die Hölle und sah lauter kleine Lichter und hörte Stimmen die nach ihm riefen. Panisch hechtete er in die Hölle zurück: „Du musst schnell weg von hier. Das gesamte Dorf ist im Wald, um mich zu suchen. Nur wenn sie mich finden…“ „Dann finden sie auch mich“ beendete Krampus seinen Satz und richtete sich mühsam auf. Währenddessen packte Nick die rumliegenden Sachen des Krampus in einen Beutel und warf diesen auf dem Schlitten. Draußen sah er die wilde Meute näherkommen. „Beeil dich, sie sind fast da.“ Mithilfe eines großen Stocks schaffte Krampus es schließlich auf die Beine zu kommen und humpelte aus der Hölle. Nick war gerade dabei Vixen und Donner einzuspannen, als ein Schuss fiel.

Nick wurde mit solcher Wucht getroffen, dass ihm kurz die Luft wegblieb. Krampus war vor ihn gesprungen und hatte den Jungen zu Boden gerissen. „Alles in Ordnung?“ fragte Krampus. „Ja“ keuchte Nick: „Danke“. An der Stelle, wo er gerade noch gestanden hatte, war nun ein großes Loch im Baum. Schnell sprang der Junge auf die Beine und half seinem Retter aufzustehen. Gemeinsam schafften sie es zum Schlitten, Klaus setzte sich und Nick reichte ihm die Zügel. „Danke, für deine Hilfe,“ murmelte Krampus: „Alle laufe ja immer davon, wenn sie mich sehen, aber du bist der Einzige, der zurückkam. Ich hoffe wir begegnen uns mal wieder.“ Und Schenkte Nick ein etwas angsteinflößendes Lächeln.“ „Sicher“ entgegnete der Junge: „Ich schulde dir mein Leben und ich werde mich revangieren“ Mit diesen Worten schlug Nick, Vixen auf den Hintern und dieser lief los. Wenige Augenblicke später war der Schlitten in der Dunkelheit der Nacht verschwunden. Kaputt und erschöpft nach diesem Abenteuer, lehnte Nick sich neben einen Baum und war eingeschlafen noch bevor die Dorfbewohner ihn fanden.

Ein Murmeln weckte Nick schließlich auf. Langsam öffnete er die Augen, die Dorfbewohner hatte ihm nach Hause gebracht und er lag zugedeckt in seinem Bett. Neben seinem Bett sahs Moritz, besorgt musterte dieser ihn: „Wie geht es dir? Du hast den halben Tag geschlafen.“ „Denn Umständen entsprechend gut“ antwortete Nick. Moritz hatte sich solche Vorwürfe gemacht, dass er seinen besten Freund im Wald verloren hatte. Er war sofort zurück ins Dorf gerannt, um einen Suchtrupp zusammenzustellen.

An diesem Abend versammelten sich alle um Nicks Bett um seiner Geschichte zu lauschen. Er erzählte von dem zugefrorenen Fluss, von der Schlittenfahrt und vom Krampus. Aber am Ende glaubte ihm niemand, denn er hatte keinen Beweis für dieses unglaubliche Abenteuer. Die Erwachsenen hielten seine Geschichte für eine Wahnvorstellung, herbeigeführt durch die Kälte. Aber Nick kannte die Wahrheit, er war dem Krampus begegnet und er hatte hinter die Lügen der Erzählungen geschaut. Er, Nickolaus kannte die Wahrheit hinter der Legende gesehen.

Um das Lagerfeuer ist es still geworden. Als Annas Vater die Erzählung beendete, sahen Anna und Kai ihren Vater ungläubig an. „Aber was ist aus Krampus geworden?“ fragte Anna: „Sahen sich die beiden jemals wieder?“ „Nun die beide begegneten sich wieder als Nick erwachsen war und seinem guten Herzen ist es zu verdanken, dass diese besondere Freundschaft noch heute anhält.“ „Woher willst du das Wissen?“ fragte Kai zweifelnd. „Moritz, du sollst den Kindern doch nicht solchen Unsinn erzählen.“ „Tut mir leid,“ sagte Moritz zu seiner Frau: „Aber was wäre das Leben schon ohne Legenden und ohne die Macht des Glaubens“. Mit diesen Worten zeigte er zum Himmel. Anna und ihr Bruder schauten nach oben und sahen einen Schlitten am Nachthimmel und sie könnte schwören eine große Gestalt darin zu erkennen die Ihnen zuwinkte und ein „Frohe Weihnachten“ erklang in der sternenklaren Nacht.


Ende

 

Hallo @Dragongirl

ich habe gesehen, dass deine Geschichte noch keinen Kommentar hat und wollte das gerne ändern. Während des Lesens sind mir sehr viele Rechtschreib- und Grammatikfehler aufgefallen. Das hat mich stark von der Geschichte abgelenkt. Daher möchte ich dir in diesem Kommentar zunächst Korrekturvorschläge dieser Art unterbreiten. Auf die Geschichte selbst, werde ich dann in einem weiteren Kommentar eingehen, wenn du Orthografie, Grammatik und Satz überarbeitet hast. Zur Info: Ich zitiere deinen Text absatzweise. Das macht es für mich einfacher.

Ein paar allgemeine Hinweise:
- wörtliche Rede einer neuen Person auf einer neuen Zeile beginnen
- darauf achten, dass deine Charaktere durchgehend denselben Namen tragen
- nicht zwischen den Zeitformen springen

Was mir auch noch aufgefallen ist: Deine Figuren reden zu viel. An deiner Stelle würde ich die Dialoge versuchen zu straffen. Ich habe dazu unten ein paar behutsame Vorschläge gemacht.

An einem verschneiten Weihnachtsabend (kein Komma) irgendwo im Wald kuschelte sich ein kleines Mädchen in ihre Decke, um sich vor dem beißenden Wind zu schützen. Anna und ihre Familie hatten erst kurz vor Einbruch der Nacht Rast gemacht, da sie noch verspätet auf der Suche nach einem Weihnachtsbaum waren und vom Schnee überrascht wurden. Ein kalter Windhauch ließ alle erzittern und sie drängten sich näher an das knisternde Feuer in ihrer Mitte. (Zeilenumbruch) „Mir ist so kalt“, jammerte Anna (Punkt) ein Zittern jagte durch ihren Körper. (Zeilenumbruch) „Hör auf zu jammern“, maulte ihr Bruder sie an (Punkt) „Uns ist allen kalt.“ (Zeilenumbruch) „Kai“, schaltete sich ihre Mutter ein (Punkt) „Hör auf! Ihr beide sollt euch doch nicht immer streiten!“ (Zeilenumbruch) Da hörten sie hinter sich ein lautes Knacken und ein Rascheln ging durch das Gebüsch. (Zeilenumbruch) „W ... Was war das?“ murmelte Anna (kein Komma) und zog die Decke bis zur Nasenspitze hoch. (Zeilenumbruch) „Das war bestimmt der böse Schatten des Nikolaus. Er streicht umher immer auf der Suche nach unartigen Kindern, die er verschleppen kann,“ berichtete Kai und flüsterte: „Der Krampus.“ (Zeilenumbruch) Wimmernd sah sich Anna um (Punkt) „Aber der Krampus ist doch nur eine Legende.“ (Zeilenumbruch) „Bist du dir da sicher?“ fragte ihr Bruder. (Zeilenumbruch) „Kai, es reicht! Siehst du nicht, dass deine Schwester Angst hat“, mahnte ihn ihr Vater. „Keine Angst“, sagte er zu Anna: „Er wird dir schon nichts tun.“ (Zeilenumbruch) „Bist du dir sicher?“ fragte Anna und schaute ihn ungläubig an. (Zeilenumbruch) „Schau (Punkt) Woher willst du denn wissen, dass er wirklich so böse ist, wie man sagt (Fragezeichen) Hast du ihn schon persönlich kennengelernt?“ (Zeilenumbruch) „Nein“, antwortete Anna. (Zeilenumbruch) „Na also“, sprach ihr Vater (Punkt) „Warum bist du dir dann so sicher?“ (Zeilenumbruch) „Na, weil wir die Geschichten kennen. Der Krampus ist nun mal der Böse!“ warf Kai ein. (Zeilenumbruch) „Da habt ihr wohl noch nie die richtige Geschichte gehört“, murmelte ihr Vater geheimnisvoll (Punkt) „So will ich sie euch erzählen, die wahre Geschichte hinter der Legende.“
Vor vielen Jahren (Komma) noch bevor ihr geboren wart, gab es hier in der Nähe ein kleines Dorf. Dort lebten viele Bauern mit ihren Familien und da es im Winter nicht sehr viel zu tun gab erzählte die Dorfälteste sagenhafte Geschichten, die sie im Laufe ihres Lebens gehört und aufgeschnappt hatte. Alle Kinder versammelten sich (kein Komma) dann in ihrer Hütte und lauschten ihren Geschichten. Allen voran Nick, der Sohn des Heilers (Punkt) Gierig verschlang er förmlich jedes ihrer Worte. Besonders die Geschichten über das Monster aus den Wäldern, den Schatten der Nacht, den Krampus ließen ihn nicht mehr los. Viele Dorfbewohner waren des Nachts in den Wald gegangen, um ihn zu suchen und zu vertreiben, denn alle wussten, dass der Krampus böse war (Punkt) Er jagte die Tiere des Waldes, sein ganzer Körper war mit zotteligem Fell bedeckt, auf seinem Kopf hatte er zwei große spitze Hörner und sein Gesicht war zu einer Grimasse verzerrt. Niemand der ihm begegnete kam lebend zurück, und wenn doch war er danach nicht mehr derselbe. So war es verboten nach Sonnenuntergang noch in die Wälder zu gehen, weil hinter jedem Baum das Monster lauern konnte.
Eines Abends saßen sie mal wieder alle beisammen bei einer Geschichte, als Nick eine Entscheidung traf. (Zeilenumbruch) „Ich werde heute Nacht in den Wald gehen und den Krampus suchen“, flüsterte Nick seinem besten Freund Moritz ins Ohr (Punkt) „Kommst du mit?“ (Zeilenumbruch) Schockiert schaute Moritz ihn an (Punkt) „Das kann doch nicht dein Ernst sein (Punkt) es ist viel zu gefährlich allein nachts im Wald“, wisperte Moritz ein wenig zu laut, denn seine Mutter hockte direkt hinter ihnen und brachte ihn nun mit einem bösen Blick zum Schweigen. (Zeilenumbruch) „Na schön“, antwortete Nick: „Wenn du nicht willst, geh ich eben allein!“ (Zeilenumbruch) Mit einem seid endlich still, ihr beide von Moritz Mutter war dieses Gespräch dann auch beendet. Zwar warf Moritz Nick immer wieder einen besorgten Blick zu, aber der plante schon in Gedanken seinen Ausflug in den Wald.
Ein paar Stunden später (Komma) alle Bewohner des Dorfes schliefen schon tief und fest, schlich eine in Schatten gehüllte, dunkle Gestalt an den Häusern vorbei. Erst als Nick endlich den Waldrand erreicht hatte (Komma) drehte er sich um. Er vergewisserte sich, dass ihm niemand gefolgt war. Als plötzlich von hinten jemand seine Schulter berührte. „Aaaah“, mit einem Schrei drehte er sich um (Punkt) und sah Moritz.Mist, Moritz musstest du mich so erschrecken“, keuchte Nick atemlos. „ich dachte du hättest zu viel Angst, um mitzukommen.“ (Zeilenumbruch) Ja, aber ich kann dich doch nicht allein in den Wald gehen lassen“, meinte Moritz und klopfte ihm freundschaftlich auf die Schulter. Mit klopfenden Herzen machten sie sich also auf in den dunklen Wald, vor dem sie schon so oft gewarnt worden waren.
Eine Zeitlang folgten sie schweigend dem kleinen Trampelpfad, den sie dank Moritz Fackel sehen konnten. Der Weg führte sie über eine Brücke immer tiefer in den Wald. Jedoch begannen sie langsam zu frieren. (Zeilenumbruch) „Komm lass uns ein kleines Wettrennen machen, um uns aufzuwärmen“, schlug Nick vor und lief los. (Zeilenumbruch) „Na warte“, rief Moritz und jagte hinterher. Froh, dass ihm durch das Laufen wieder warm wurde rannte Nick und rannte, seinen Freund ließ er weit hinter sich zurück. Schließlich hatte er sich schon so weit von Moritz entfernt, dass er seine Rufe nicht mehr hörte (Punkt) „Nick warte, bitte.“ Doch erst als der Junge über die Schulter sah und weder seinen Freund noch das Licht der Fackel sehen konnte, wusste er was passiert war. Er hatte sich verlaufen (Punkt) Vor lauter Panik machte er kehrt und lief zurück. Nur schaute er dabei leider nicht mehr auf den Boden. Da passierte es (Punkt) Nick stolperte, blieb mit dem Fuß an einer Wurzel hängen und flog kopfüber in den Schnee. Regungslos blieb er liegen, während es ihm langsam schwarz vor Augen wurde.
Stunden später Vorsichtig öffnete er seine Augen, alles tat ihm weh. Prüfend bewegte Nick erst seine Beine, dann seine Arme und seinen Kopf. Erleichtert, dass nichts gebrochen war, richtete er sich auf. „Hallo, ist da jemand? Moritz, Moritz wo bist du?“ (Komma) rief Nick so laut er konnte. Doch sein Freund konnte ihn nicht mehr hören. Nach stundenlanger Suche hatte er sich auf den Rückweg gemacht um Hilfe zu holen. Ohne eine Antwort zu bekommen beschloss Nick sich auf den Rückweg zu machen. Hilflos sah er sich um, wegen der Dunkelheit der Nacht konnte er sich nicht orientieren. Schließlich stolperte er einfach in eine Richtung los, in der Hoffnung es sei die richtige. Immer wieder stolperte der Junge über Wurzeln, er kam nicht wirklich voran. Zitternd lehnte er sich an einen Baum. Seine Kleidung war nass vom Schnee und der eisige Wind erledigte den Rest. Frierend schloss er die Augen. Die Dunkelheit übermannte ihn und …

Ich höre an dieser Stelle auf mit der Bitte, den Rest deines Textes durchzugehen und zu korrigieren. Das Lesen macht sonst wirklich keinen Spaß. Eventuell habe ich oben nicht alle Fehler erwischt. Du kannst dafür auch gerne ein Online-Tool nutzen.

 

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