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Ein echtes Hundeleben

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08.07.2019
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Ein echtes Hundeleben

Nun zerr doch nicht so an mir! Ich weiß selbst, dass wir jetzt Gassi gehen. Man, was bist du wieder unentspannt! Warum hast du mich überhaupt aus dem Tierheim geholt, wenn dir meine Betreuung ein Organisationstalent abverlangt, wie einem gut gebuchten Supermodel, das gerade versehentlich Zwillinge bekommen hat? Jaaahaa, ich komm ja schon. Ich weiß, dass du nur zwanzig Minuten Zeit hast! Dass einfach alles in deinem Leben komplett durchgetaktet ist, wie der Workflow der Dr. Oetker-Produktionsstraße.


Wegen mir müsstest du nicht extra aus dem Büro kommen, damit ich mein Geschäft verrichten kann. Sorry, dass ich den Klodeckel nicht alleine hoch bekomme. Wenn du so nett wärest, das für mich zu erledigen, dann hätten wir beide etwas davon. Ich könnte ganz in Ruhe mein AA machen und du würdest einfach Abends abziehen. Ich müsste nicht wie die wildlebenden Straßenköter in irgendein Gebüsch kacken und du könntest deine Mittagspause dafür nutzen, wozu sie eigentlich einmal gedacht war: Zum erholen! Aber anstatt ihn zu senken, erhöhst du ja lieber deinen Blutdruck. Und das alles, weil du so tierlieb bist. Schon klar!


Ich habe mich ernsthaft gefragt, was wohl dein persönliches Motiv sein mag, mich zu unserem Zusammenleben zu zwingen, Vanessa. Ich meine: Natürlich könnte es mir schlechter gehen. Aber im Tierheim war´s okay, ganz ehrlich. Ich bin nicht so eine Diva wie du, bei der immer alles picobello sein muss. Bei der das Auto stets den Eindruck macht, als hätte man es vor fünf Minuten erst aus dem Werk abgeholt. Ich bin ein Minimalist. Mir reicht das einfache Leben. Nur Hektik, die kann ich nicht ertragen. Die aber verbreitest du permanent.


Aber so wirklich ausgesucht habe ich mir dich ja ohnehin nicht. Du bist einfach davon ausgegangen, dass ich gern mit dir und dem Rest deiner Familie Tisch und Bett teilen möchte, nicht wahr? Naja, ist halt das Schicksal von uns Hunden. Wir werden eher selten gefragt, was wir eigentlich wollen.


Apropos deine Familie: Ich bilde mir ja ein, dass Oliver, Stella und Timmy mindestens genauso unter dir zu leiden haben, wie ich es tue. Könnte das sein? Du steckst sie alle an mit deiner chronischen Rastlosigkeit. Man, was bist du unentspannt. Schrecklich!

Ich würde ja gern sagen: Vanessa, ich mag dich nicht! Aber ganz so einfach will ich es mir nicht machen. Manchmal, da bist du ja auch ganz anders. Weißt du noch am Freitag vor zwei Wochen, als wir zuerst unseren langen Spaziergang am Maschsee hatten und dann den ganzen Abend vor dem Kamin geschmust haben? Das hat mir wirklich was gegeben. Es hat mir gezeigt, dass es da noch eine andere, tiefsinnige Vanessa gibt. Eine, mit der man es sich gemütlich machen kann. Ich hätte das auch ein ganzes Wochenende so fortsetzen können. Aber du warst ja schon am Samstagmorgen wieder quengelig, hast alle durch die Gegend gescheucht, hattest dies auf dem Plan und jenes auf der Agenda.


Wenigstens bist du nicht so eine wie diese ganzen Nachbarsfrauen. Vanessa, meinst du ich merke nicht, wie wenig Lust du auf diese täglichen Zusammentreffen hast? Ohne mich wärst du davon verschont. Und im Wald spazieren gehen, das kann ein Mensch auch ohne dabei ein anderes Wesen an der Leine zu führen. Ich bekomme doch mit, wie du schon hunderte Meter vorher in dich hinein seufzt, wenn uns Frau Holten-Heinrich, die verschrobene Biologie-Lehrerin oder Oma Biernat mit ihren langweiligen Kötern entgegen kommen. Glaube nicht, ich habe allzu viel Lust, mich mit diesen einfach gestrickten Tölen abzugeben. Sie haben nichts, aber auch rein gar nichts an sich, was mich näher interessieren würde. Darin unterscheiden sie sich nicht von ihren Frauchen.


Aber sag doch mal. Ist es dir auch schon aufgefallen? Die symbiotische Beziehung mancher “Hundebesitzer” (Besitzer ausdrücklich in Anführungszeichen!) lässt sie quasi eins mit ihrem “Best Buddy” werden. Ich glaube, soweit wird es bei uns nicht kommen. Du bist mir viel zu anstrengend, um eine Symbiose mit dir einzugehen. Obwohl du ganz sicher die bestaussehendste Hundebesitzerin hier im Viertel bist. Nein, hässlich das bist du sicher nicht, Vanessa! Ganz im Gegenteil. Wenn ich ehrlich bin, bist du ein ziemlich heißer Feger. Aber hab´ ich denn ne Chance? Zum einen habe ich nicht das Gefühl, dass du mich als gleichberechtigtes Gegenüber wahrnimmst und zweitens ist Oliver mein bester Freund. Ich kann ihm doch nicht seine Frau ausspannen, die Mutter seiner Kinder! Klar hätte ich nichts dagegen, wenn zwischen uns ein wenig mehr laufen würde. Das sag ich dir ganz offen, Vanessa. Aber es geht nun mal nicht. Du würdest dich außerdem strafbar machen. Also weg mit dem Gedanken!


Oh jeeeh. Mir würd übel. Wahrscheinlich hörst du wieder nur “wuff, wuff, wuff”. Ich sagte: “Ach, die Frau Holten-Heinrich, grüße Sie”. Und: “Hallo Molly”. So wie jeden Mittag. Ein spannendes Leben sieht anders aus.

 
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Hallo @Nightdriver

auch von mir: Willkommen bei den WK!
Eine nette, lustige Geschichte. Habe inhaltlich gar nicht so viel hinzuzufügen.

Einige Hinweise:

Warum hast du mich überhaupt aus dem Tierheim geholt, wenn dir meine Betreuung ein Organisationstalent abverlangt, wie einem gut gebuchten Supermodel, das gerade versehentlich Zwillinge bekommen hat?
Ich behaupte mal, ein Supermodel, das gerade Zwillinge bekommen hat, wird - in der heutigen Wertevorstellung von einem Supermodel - wohl eher weniger zugebucht sein, da sie -das nehme ich jetzt einfach mal an - wohl ebenfalls die 9 Monate für die Herstellung des Nachwuchses benötigt, wie ein Nicht-Supermodel.

Abgesehen davon, denke ich aber nicht, dass ein Hund auf solche Ideen käme..

Dass einfach alles in deinem Leben komplett durchgetaktet ist, wie der Workflow der Dr. Oetker-Produktionsstraße.
Klingt für mich auch nicht nach einem logischen Hundegedanken: Woher will er die Produktionsstraße bei Dr. O kennen?

Wegen mir müsstest du nicht extra aus dem Büro kommen, damit ich mein Geschäft verrichten kann.

Wegen mir und damit ich mein beißen sich etwas.

Vielleicht so besser:
Du müsstes nicht extra aus dem Büro raus, damit ich mein Geschäft verrichten kann.


Ich könnte ganz in Ruhe mein AA machen und du würdest einfach Abends abziehen
abends (Adverb)


Aber anstatt ihn zu senken, erhöhst du ja lieber deinen Blutdruck.
Warum nicht einfach:
Aber anstatt deinen Blutdruck zu senken, erhöhst du ihn ja lieber.

(Besitzer ausdrücklich in Anführungszeichen!)
Würde ich raus streichen.

Nein, hässlich das bist du sicher nicht, Vanessa!
Auch hier wieder sehr umständlich.
Warum nicht?: Nein, hässlich bist du sicher nicht, Vanessa!


Gerne gelesen. Hat mir gefallen.

Aber ein kleiner Tipp am Rande:
Lass uns doch mal etwas Zeit, deine Geschichten zu lesen und unsere Kritik dazuzuschreiben.
Wenn du jeden Tag einen neuen Text hier veröffentlichst, kommen wir gar nicht mehr mit und auch du kannst dich dann nicht auf die Überarbeitung deiner Geschichte konzentrieren, wenn du so viele Baustellen gleichzeitig am Laufen hast.
Also etwas ruhiger angehen : )

Viele Grüße
Napier

 

Hola @Nightdriver,

das war keine gute Idee, diesen Text nach der Mörder-Geschichte einzustellen.
Wenn die Vorspeise Appetit macht, sollte der nächste Gang eher noch besser sein und nicht so grässlich absacken wie dieser Text. Der ist wirklich fad. Und meilenweit entfernt vom tag ‚Humor’*).
Doch hauptsächlich schreibe ich Dir, um zu mehr Sorgfalt zu raten – immerhin schreibst Du:

Ich werde in den nächsten Tagen noch mal was schreiben
Dafür, lieber Nightdriver, müsstest Du eine ganz große Leuchte sein, denn der durchschnittliche (Hobby)-Schreiber kann nicht ‚mal eben etwas’ schreiben (wenn es nicht ein total anspruchsloser Text wie diese Hundegeschichte sein soll:D), sondern der braucht viel mehr Zeit; und auch, wenn der Text als Rohling steht, ist er noch lange nicht fertig.
Beobachte das Treiben im Forum, kommentiere andere Texte, nimm Dir die nötige Zeit zum Korrigieren und Verbessern Deines Textes – nur so wird’s etwas werden. Schreiblust ohne eine klasse Idee und genügend Zeit reicht nicht.

Tut mir leid, aber diese Geschichte ist bei mir durchgefallen. Dennoch beste Grüße – jetzt kann’s nur noch besser werden!

José

*)

Nightdriver: schrieb:
Ich fühle mich in der humoristischen Welt wesentlich heimischer. Auch wenn mein Humor vielen sicherlich zu schwarz und morbide ist.
Wenn er das nur wäre! Deine Betrachtung der Welt mit Hundeaugen kalauert so vor sich hin,
ich habe keine Ahnung, wen Du damit ansprechen willst (außerhalb der Friseursalons:sconf:).

 

Hallo @Napier und @josefelipe,

Danke für eure Meinungen. Schade, dass die Hundegeschichte nicht das Potenzial zur Verfilmung hat :D Nein, Spaß beiseite. Es war tatsächlich der Übermut des Beginners, gleich eine weitere Geschichte zu schreiben. Ich werde mich hier erst mal in Ruhe umsehen und wohl auch selbst die eine oder andere Story kommentieren.

@josefelipe: Will das Handwerk des Plottens erst noch erlernt werden - verkaufen, das kann ich bereits!! Vielleicht kann ich den Text ja einer Hundehalter-Zeitschrift "aufs Auge drücken". Wobei Vanessa ja nicht allzu gut weg kommt beim Vierbeiner ihrer Wahl. Das könnte den Leserinnen missfallen :rolleyes:

Viele Grüße
Sebastian

 

Abgesehen davon, denke ich aber nicht, dass ein Hund auf solche Ideen käme,
heißt es bei @Napier und wer wollte daran zweifeln, wenn ich lese
Ich könnte ganz in Ruhe mein AA machen und du würdest einfach Abends abziehen.

Ha, was hab ich da gelacht!, denn vermeintlich ist ja Humor, „wenn man trotzdem lacht“. Aber lacht jemand über das Auswärtige Amt – abgekürzt „AA“? Oder wenn ein Kleinkind pinkelt? Den einfachsten Laut und darum auch ersten Buchstaben zwomal ausspricht? Selbst die Brüder Grimm haben dem "AA" einen Artikel im Deutschen Wörterbuch gegönnt, und luschtich ist der überhaupt nicht,

@Nightdriver -
und trotzdessen erst einmal herzlich willkommen hierorts!

Ein Hundeleben währet – je nach Größe – neun bis knapp über zwölf Jahre (14 ist keine Ausnahme, 18 aber garantiert) und Hunde werden bewusst blödgehalten, indem sie dem Muttertier nach acht Wochen (manchmal auch weniger) weggenommen werdenund üblichweise riech ich "hündische" Beiträge und der Geruch hier wird im copywrite-Fieber untergegangen sein. Und: Ich habe mich ernsthaft itzo gefragt, was wohl dein persönliches Motiv sein mag, einen solchen Kappes - Hunde haben weder Humor und verstehen erst recht keine Ironie - zu schreiben. Und aufgezeigte Fehler nicht zu korrigieren („abends“ im Zitat wurde schon moniert) und die letzte Änderung legt es nahe. So wird das nix mit einer Veröffentlichung andernorts. Und ich erhöhe noch um eins:

Ich glaube, soweit wird es bei uns nicht kommen.
„Soweit“ nur als Konjunktion zusammen, alle anderen Kombinationen wie hier als unbestimmte zeit/örtliche Angabe auseinander.

Naja, noch sind Hopfen und Malz nicht verloren,

meint der

Friedel

 

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