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Ein halber Umhang für dich

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03.07.2004
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Ein halber Umhang für dich

Der Winter hatte früh begonnen in diesem Jahr. Ein kalter schneidender Wind trieb dicke Schneeflocken über die kahlen Äcker vor der Stadt. Der dichte Wald, der die Stadt umgab, war im Schneetreiben nur zu erahnen. Der Weg zum Stadttor, auf dem die Militärpatrouille nach Hause ritt, war im grauen Dämmerlicht des Abends gerade noch zu erkennen. Decurio Longinus war mit sechzehn Reitersoldaten, der Hälfte seines Zuges, den ganzen Tag im Wald umhergeritten und war entsprechend schlecht gelaunt. 'Wenn Räuber und Wegelagerer sich bei diesem Wetter näher an die Stadt herantrauen, werden wir sie mit unseren Patrouillen auch nicht verscheuchen. Das ist keine Arbeit für Soldaten und bei diesem Wetter schon gar nicht,' dachte er mißmutig. Der Wind hatte keine Schwierigkeiten mit seinem warmen roten Wollumhang und so fror er erbärmlich und konnte sich vorstellen, dass auch seine Männer sich nach der warmen Kaserne und einem heißen Wein sehnten.

Longinus kam vom Rhein. Dort war er auf dem Weingut seines Vaters aufgewachsen. Als jüngster Sohn hatte er kein Erbe zu erwarten und war zum Militär gegangen. Vor drei Jahren war er zum Decurio ernannt und hierher in den Norden Galliens versetzt worden. Je länger er hier lebte, desto unzufriedener wurde er. Er war Soldat geworden, weil er sich in einer Schlacht bewähren und Ruhm und vor allem auch klingende Münze erringen wollte. Aber während am Rhein die Überfälle der Franken zunahmen, herrschte in diesem Teil Galliens Frieden. Die Soldaten hatten einen ruhigen Dienst, aber der Sold war gering. Die Stadt hatte kaum etwas zu bieten, eigentlich war sie nur ein Marktflecken mit einigen Gasthöfen für die reisenden Händler und dem römischen Reiterlager, das auf einem Hügel in der Stadt lag. Das Leben war langweilig und teuer. Und so wurde Longinus im Laufe seiner Dienstzeit immer mürrischer. Er hatte sich verpflichtet und konnte nichts gegen seine Stationierung unternehmen. Also riß er halt seinen Dienst ab und ließ alle seine Unzufriedenheit spüren.

Die Soldaten ritten durch das Stadttor. In einer Tornische kauerte ein Bettler, in eine dünnes zerrissene Tunika gekleidet. Er zitterte vor Kälte und streckte stumm die Hand aus. Jetzt im Winter kamen die Menschen, die auf dem Land keinen Verdienst und keinen Unterschlupf fanden, in die Stadt. Aber hier gab es auch keine Arbeit und keine Unterkünfte und die wenigen wohlhabenden Bürger hätten der Flut an Armut, Elend und Krankheit gar nicht wirksam begegnen können. Auch Longinus schaute gar nicht mehr auf die verelendeten Menschen, die die Straßen bevölkerten, wenn er nicht dienstlich mit ihnen zu tun bekam. Jetzt aber fühlte er unerwartet Mitleid mit diesem vor Kälte zitternden Häufchen Mensch, nahm seinen roten Wollumhang von den Schultern, zerschnitt ihn mit seinem Schwert und warf dem Bettler den halben Umhang zu. Er ritt weiter, der Wind kühlte ihn noch mehr aus und er begann, sich Vorwürfe zu machen. 'Bin ich verrückt geworden, warum mache ich das, der Umhang hat mich einen Monatssold gekostet.' Frustriert und verärgert gab er seiner Abteilung ein Zeichen und im scharfen Trab ritten sie auf der Heerstraße, die schnurgerade zwischen den verstreut stehenden kleinen Häusern verlief, zum Marktplatz.

"Danke, edler Herr" flüsterte der Bettler, aber nur der Wind hörte ihm zu. Longinus und seine Leute beobachteten bereits aufmerksam das Treiben in der Stadt. Ihre Anwesenheit sorgte für Sicherheit, Ruhe und Ordnung in der Stadt. Vom Marktplatz aus ritten sie deshalb auch nicht direkt zum Kastell, sondern machten einige Umwege durch die wenigen verwinkelten Seitenstraßen. Hier standen vor allem Lagerschuppen und kleine Werkstätten. In mehreren abgezäunten kargen Weiden überwinterte das Vieh und so mischten sich zahlreiche Gerüche zu einem undefinierbaren Brei, der sich durch den Qualm der überall brennenden Holzfeuer zu einer Dunstglocke über der Stadt verdichtete. Kaum jemand war unterwegs. Wer ein Dach über dem Kopf hatte, saß jetzt beim Abendessen, die meisten Bettler waren wohl noch unterwegs, um auch etwas Essen zu ergattern, einige Handwerker räumten noch ihre Waren, die sie tagsüber vor ihren Werkstätten ausgestellt hatten, von der Straße. Es herrschte geradezu Abendfrieden.
"Achtung," durchbrach einer der Reiter die abendliche Ruhe. Einige in verzierte Togen gekleidete jungen Männern zu, die vor ihnen ineinandergehakt mitten auf der Straße schlenderten, wohl auf dem Weg zu einem Fest, spritzten auseinander und ließen die Soldaten passieren.

Sie bogen wieder in die breite Heerstraße ein, mußten aber sofort anhalten. "Halt, zwei Mann absitzen," rief Longinus. Vor einem Gasthof standen mehrere Ochsenkarren so dicht, dass selbst Fußgänger kaum durchkamen. Angesichts des Wetters wollten die Fuhrmänner wahrscheinlich nicht die Nacht durchfahren und versuchten jetzt, noch einen Schlafplatz zu bekommen. Der Stall war wohl schon überfüllt und so hatten einige ihren Ochsen einfach den Futtersack umgebunden und sie auf der Straße stehen gelassen. Die beiden Soldaten brauchten keine weiteren Befehle und gingen direkt in den Gasthof. Schon nach wenigen Minuten kamen mehrere Fuhrmänner heraus, um die Karren beiseite zu fahren. 'Das ist meine ganze Arbeit; Straßen ohne Gewaltanwendung räumen, nichts als belanglose Kleinigkeiten,' dachte sich Longinus und gab das Zeichen zum Abrücken.

Die Reiter wollten endlich in das warme Kastell zurückkehren und schlugen jetzt einen scharfen Trab an. Die Hufe klapperten auf dem Straßenpflaster und durchbrachen die Stille. In den Häusern sahen sie schon die ersten Petroleumlampen brennen. Zwei junge Frauen in einem Hauseingang winkten den Soldaten einladend zu. Aber jetzt waren sie noch im Dienst und ritten weiter, wobei einige noch einen kleinen Blick riskierten.

Aus einer Seitenstraße kam eine größere Gruppe von Menschen. Alle waren in einfache unförmige Wollmäntel gekleidet. Auf modisches Aussehen legten sie offensichtlich keinen Wert. Still und mit gesenkten Köpfen gingen sie an den Hauswänden entlang. 'Christen auf dem Weg zu ihrem Tempel', dachte Longinus.
Er hatte die Zeit der Verfolgungen nicht erlebt und war froh darüber. Menschen, die sich nicht wehren wollten, zu töten, das fand er nicht in Ordnung. Seit Kaiser Konstantin sie vor dreißig Jahren anerkannt hatte, wurden sie auch hier in den Randgebieten des römischen Reiches geduldet und ihre Zahl wuchs. Aber hier im Norden Galliens wurden ja auch noch die alten Götter der Gallier verehrt, es war ohnehin ein Göttergemisch, so bunt wie das Völkergemisch, das sich in der Stadt angesiedelt hatte, seit die Römer hier regierten. Die Priester der Tempel wetterten manchmal gegen die Christen, die sich kaum wehrten und manchmal kam es wohl auch zu Ausschreitungen. In dieser Stadt kamen aber eigentlich alle gut Miteinander aus und Longinus hatte noch keine handgreiflichen Auseinandersetzungen erlebt.

Endlich in der Kaserne angekommen, versorgten die Soldaten ihre Pferde und gingen in ihre Quartiere zum Abendessen. Longinus war verheiratet und hatte deshalb eine eigene kleine Wohnung im Lagerbereich. Zum Essen kam er allerdings erst einmal nicht, da seine Ehefrau Febronia sofort den fehlenden halben Umhang bemerkte.
"Du bist wohl von allen Göttern verlassen. Weißt Du, was so ein Umhang kostet? Der gehört schließlich nicht zur Standardausrüstung. Dafür hast Du viel Geld bezahlt und dann schneidest Du ihn durch. Mit diesem Stofffetzen kann man doch nichts mehr anfangen. So kannst Du doch nicht durch die Stadt reiten. Aus bester Schafwolle, aufwendig gefärbt, und Du verschenkst ihn einfach an einen Bettler. Du bist doch wohl von allen Göttern verlassen."
Longinus hörte zu, mit aufmerksamer Miene, auch wenn er innerlich abgeschaltet hatte. In fünfzehn Jahren Ehe hatte er gelernt, auch die kleinen Ehekriege zu bestehen und er liebte Febronia, auch ihre Eigenheiten und angesichts seines geringen Soldes besonders ihre Sparsamkeit.
"Ich weiß wirklich nicht, warum ich das getan habe und es tut mir herzlich leid. Am liebsten würde ich zurück reiten und den Umhang wiederholen, aber es ist finster, die Stadttore sind geschlossen und wer weiß, wo der Bettler jetzt ist," warf er in einer Atempause ein.
Und schon hatte er Febronia auf eine neue Fährte gebracht. "Das kannst Du nicht tun. Du hast den Umhang verschenkt, den kannst Du jetzt nicht mehr zurückfordern. Und der Bettler wird ihn doch bestimmt schon benutzt haben, ich möchte ihn eigentlich nicht mehr zurücknehmen. Aber er ist zu wertvoll, um ihn zu verschenken. Was machen wir da?"
Dann schwieg sie eine ganze Weile, runzelte die Stirn und überlegte angestrengt. Nach einigen "Hmm's" und "So's" kam Febronia zu einem Ergebnis: "Ich suche ein paar alte Sachen von Dir heraus, die Du sowieso nicht mehr trägst. Damit reitest Du morgen zu dem Bettler und tauscht den Umhang dafür ein. Den kann er sowieso nicht tragen, Da fällt er doch auf, wie ein roter Hund oder so irgendwas. Und den Umhang werde ich dann gründlich waschen, dann dürfte er wieder in Ordnung sein."
Erleichtert nickte Longinus und lächelte seine Frau an. "Das ist eine wunderbare Idee, Schatz. Morgen früh habe ich Dienst, aber sofort nach Dienstschluss werde ich den Bettler suchen."

Und so geschah es. Nach einer friedlichen, wenn auch kalten Nacht, ritt Longinus zum Dienst, kam in seine Unterkunft zurück, nahm den Sack mit der alten Kleidung und machte sich auf die Suche nach dem Bettler. Er ritt zunächst zum Marktplatz, denn es war Markttag.
Nichts war mehr von der Ruhe des Vorabends geblieben. Tuchhändler priesen lauthals farbenfrohe Stoffe an. Die wortkargen Bauern aus der Umgebung verkauften Kohl, Rüben, Äpfel und lebende gemästete Gänse. Von dem Stand eines Gewürzhändlers zogen die aufregenden Düfte ferner Länder über den Platz. Es gab Maronenbräter und einen Stand mit gebratenem Fleisch neben dem Schlachter, der vor allem Wild und Geflügel an seinen Haken hatte. Longinus hatte den Eindruck, die halbe Stadt habe sich auf dem Marktplatz versammelt. Mit dem Pferd über den Platz zu reiten, war unmöglich. Die Frauen, die sich über den Marktplatz schoben, wurden von Dienerinnen und Sklaven begleitet, die große Körbe für den Einkauf trugen. Die Frauen aus niederem Stand trugen ebenso wie die Dienstboten einfache ungefärbte Wolltuniken. Manche konnten es sich nicht einmal leisten, mehrere Tuniken übereinander gegen die Kälte zu tragen. Die vornehmeren Frauen trugen natürlich kostbar gefärbte Tuniken und Mäntel, einige sogar festliche Togen. Und so wogten blaue und gelbe Flecken über den Markt, hier und da blitzte sogar ein kostbarer rot gefärbter Stoff auf.
Die meisten Frauen hatten sich ihre Tunika wie eine Kapuze über den Kopf gezogen, um so deutlich zu zeigen, dass sie verheiratet waren. An den Ecken des Platzes zeigten Jongleure und Spaßmacher ihre Künste und viele Menschen blieben stehen, um ihnen zuzuschauen. Hier saßen auch viele Bettler, um eine Gabe zu erhaschen. Seinen Bettler konnte Longinus aber nicht finden, obwohl er vorsichtig, um keines der herumlaufenden Kinder umzustoßen, mehrmals um den Platz ritt . Die Bettlergilde versuchte, auch den vielen Zugereisten einen festen Platz zuzuweisen, denn Unruhe rief schnell die Soldaten auf den Plan und die meisten von ihnen mochten die Bettler nicht. Vielleicht stand sein Bettler in seiner Hierarchie ganz unten, dachte Longinus und musste wieder am Stadttor sitzen, weitab von den lukrativeren Einnahmequellen.

Tatsächlich fand Longinus dort den Bettler. Er rief die wenigen Bauern, die mit ihren langsamen Ochsenkarren vom Markt schon nach Hause zogen um eine milde Gabe an, aber die hatten selber nicht genug und gaben deshalb höchstens mal einen welken Kohlkopf ab.

"He du da" rief Longinus den Bettler vom Pferd aus an und bemerkte dabei, dass dieser wieder nur seine kaputte Tunika trug.

"Hoher Herr", dienerte der Bettler an ihn heran, " ich möchte euch noch vielmals danken für den schönen Umhang."

"Schon gut", brummte Longinus, dem dieses Gespräch peinlich wurde, "ich habe Dir hier einige Kleidungsstücke mitgebracht und möchte sie gegen den Umhang tauschen, das heißt, meine Frau möchte das."

'Warum erkläre ich ihm das überhaupt' dachte er und hielt dem Bettler den Sack hin.

Der riß ihm den Sack geradezu aus der Hand. "Vielen, vielen Dank, hoher Herr, und einen ganz besonderen Dank an eure edle Frau Gemahlin. Leider kann ich euch den Umhang nicht geben. Mein Bruder hat vor zwei Tagen auch einen halben Umhang geschenkt bekommen und da haben wir die beiden Hälften zusammengenäht und zu einem guten Preis verkauft. Von dem Geld konnten wir einen Platz im Viehstall beim Gastwirt zum Ochsen mieten. Jetzt haben wir es wenigsten ein wenig warm und dafür sind wir euch besonders dankbar."

'Der wird ja direkt redselig, nichts wie weg hier, bevor er mir seine Lebensgeschichte erzählt', dachte Longinus, wendete sein Pferd und ritt zurück zum Markt. 'Dann kaufe ich eben einen neuen Umhang von meinem Taschengeld. Muß ich abends etwas weniger Wein trinken. Aber bloß keinem erzählen, was ich getan habe. Ich werde ja zum Gespött der ganzen Reiterei.'

Und dann kam ihm wieder in den Sinn, dass der Bettler von einem zweiten Umhang gesprochen hatte und jetzt wußte er, warum er auf diese blöde Idee, den Umhang durchzuschneiden, gekommen war. Er schlug sich mit der Hand vor die Stirn und stöhnte "Zenturio Martinus! Der hat doch seinen Umhang zerteilt und erzählt das jedem, der ihn in die Quere kommt. Dem tut das nicht weh, der ist Junggeselle und reich dazu. Ein Anhänger der Christen ist er nicht, habe ich jedenfalls noch nicht gehört, aber so eine blöde Tat bringen ja wohl nur die Christen fertig, die teilen ja angeblich alles miteinander. Und die Soldaten lachen hinter seinem Rücken über diese Heldentat. Na gut, ich werd' mir seine Geschichte noch mal anhören, da gibt er wenigstens einen aus. Aber erzählen werde ich Martinus auch nicht, was ich da angestellt habe. Soll er doch als Spinner verlacht werden. Ich halte mich da raus."
Und das tat Longinus konsequent und so geriet seine einmalige Freigebigkeit bald in Vergessenheit. Martinus verteilte weiter milde Gaben an die Notleidenden und war schnell als freigebiger Wohltäter bekannt. Er wurde in den Süden versetzt, lernte dort die Christen näher kennen und ließ sich taufen. In Tours in Südfrankreich wurde er sogar Bischof. Nach seinem Tod im Jahr 307 wurde er bald als Heiliger verehrt und der Martinstag wird noch heute am 11.11. gefeiert. Der Name Longinus hingegen sagte schon damals niemandem etwas.

 

Hallo jobär!

Deine Geschichte liest sich ja ganz interessant, aber:

Und dann fiel ihm ein, dass der Bettler von einem zweiten Umhang gesprochen hatte und jetzt wußte er, warum er auf diese blöde Idee, den Umhang durchzuschneiden, gekommen war. Er schlug sich mit der Hand vor die Stirn und stöhnte "Der kann gut seinen Mantel zerschneiden, der ist Junggeselle und reich dazu. Vielleicht gibt er mir ja einen aus. Aber erzählen werde ich Martinus auch nicht, was ich da angestellt habe. Soll er doch als Spinner verlacht werden. Ich halte mich da raus."

Und so kam es, dass Martinus bald bei allen Bettlern als freigebiger Wohltäter bekannt war. Der Namen Longinus hingegen sagte schon damals niemandem etwas.


Kann es sein, daß Du irgendwelche Informationen vergessen hast, in die Geschichte einzubauen? Oder steh nur ich auf der Leitung? :susp:
Ich weiß nicht, wer gemeint ist mit »Der kann gut seinen Mantel zerschneiden«, und verstehe daher die Pointe irgendwie nicht. :confused:

Liebe Grüße,
Susi :)

 

Hallo Susi!

O ja, damit hatte ich nicht gerechnet. Eigentlich sollte die Geschichte am 11.11. veröffentlicht werden, das ist nämlich der Martinstag und bei uns wissen alle Kinder, dass Martin seinen Mantel mit einem Bettler geteilt hat. Aber anscheinend ist das eine regionale Geschichte.

Gruss

Jo

 

Hallo Jo!

Eigentlich sollte die Geschichte am 11.11. veröffentlicht werden

Hmm, da hat sie wohl ein kleines Teufelchen gepostet? :p :D

Aber auch am 11. 11. wäre ich vermutlich auf der Leitung gestanden. ;) Liegt wohl nicht nur daran, daß ich aus einer anderen Gegend komme, sondern auch daran, daß ich mich am Wissen solcher Dinge immer möglichst vorbeigeschummelt habe...:D Selbst als Österreicher kann man sowas wissen - wenn man sich dafür interessiert.

Deine Geschichte ist also eher für jene, die diese Sage kennen, geeignet. Wäre es aber nicht eine Herausforderung, die Geschichte so zu schreiben, daß sie auch für jemanden wie mich verständlich ist? Daß sie also dieses Wissen nicht voraussetzt, sondern alles Notwendige, um sie zu verstehen, selbst mitbringt?

Liebe Grüße,
Susi :)

 

Hi Jobär,

jaja, es weihnachtet sehr. ;)

Eine nette Erinnerung an St. Martin.
Wer weiß wieviele damals noch ihren Umhang geteilt haben und nie erwähnt wurden?
Aber für die "Weltgeschichten" kann es ja immer nur Einen geben. :D
Mir hat deine Geschichte gut gefallen.
Vor allem die keifende Ehefrau. Hat sich wohl nix verändert im laufe der Zeit!

lieben Gruß, col.

 

Hallo Susi!

Ja, ich hab da zu viel vorausgesetzt und habe die letzten beiden Absätze der Geschichte deshalb auch schon abgeändert. Schau bitte noch mal drauf, ob es jetzt verständlicher ist.

Hallo coleratio!

Danke für Dein Lob. Das ganze könnte ja auch unter dem Thema "Tu gutes und rede drüber" stehen - und wer nicht redet, wird halt vergessen.

Liebe Grüsse

Jo

 

Friedvolle Grüße

Eine sehr interessante Geschichte. Ich bin mit der Geschichte um St. Martin vertraut, dennoch, oder gerade deswegen, bin ich von dieser Erzählung nicht begeistert.

Du schilderst eine Geschichte aus der Zeit des heiligen Martin, bringst uns diese jedoch nicht näher. Ein paar Infomationen zur Zeit hätte ich mir schon gewünscht, und damit meine ich keine Jahresangaben. Wie waren die Menschen damals eingestellt, wie waren ihre Lebensumstände? Wie sah die Stadt aus? Das müssen keine seitenlangen Beschreibungen sein, ein paar kleine Abschnitte würden schon genügen.

Auch sind mir die Dialoge zu oberflächlich. Da sie Dein einziges Mittel zur Charakterzeichnug sind, sind sie nicht differenziert genug ausgearbeitet, unterscheiden sich nicht und zeigen keine charakterliche Prägung.

Insgesamt eine tolle Idee, die allerdings nach meinem Dafürhalten noch ein wenig mehr Ausarbeitung benötigt.

Kane

 

Ich muss mich Kane in jedem Punkt anschließen.
Deine Geschichte ist gut zu lesen, die Idee finde ich originell und deinen Stil angemessen.
Nur an der Umsetzung hapert es gewaltig.
Es ist ein nettes Anekdötchen für zwischendurch geworden. Keine näheren Informationen zu St. Martin, zur damaligen Zeit, zu den Lebensumständen. Nichts, das einen wirklich zurückblicken lässt auf die Zeit, in der St. Martin lebte.
Die Idee nicht über St. Martin, sondern einen völlig Unbekannten zu erzählen, finde ich klasse. Aber es fehlt an Tiefe, an Hintergrund, an Substanz. Auch glaube ich, dass es nötig wäre, St. Martin näher zu beschreiben, die Sage irgendwie nebenbei einzubauen.
Das Wichtige sollte ja eben die Sage, die 'Helden'tat eines Unbekannten und die Darstellung der damaligen Zeit sein, das ist dir leider nicht gelungen.
Es ist eine Eheszene. Ein kleinlauter Kerl mit einem zänkischen Weib, das mal wieder Recht bekommt. ;)

Ich fände es klasse, wenn du die Geschichte ausbauen würdest. In diesem Stil und mit dieser guten Idee würde daraus eine wirklich gute Historik-Geschichte.

Kitana.

 

Hallo Kane und Kitana!

Danke für eure Kritiken. Ich werde sehen, wenn ich mal wider Luft habe, was ich draus machen kann.

Liebe Grüße

Jo

 

Hi Jobär,

Eine eigentlich nette Idee eine alte Legende so umzusetzen - jetzt kommt das ABER - Du erzählst teilweise zu modern. z.B die Sache mit den alten Kleidern - wenn dann allerhöchtens Lumpen weil zu der Zeit wurde nichts einfach weggeworfen oder weggeben was eigentlich noch OK war nur weil man es kaum noch trägt.

Dann diese Sache mit dem Taschengeld - der ist doch kein 13 jähriger Teenie des 21ten Jahrhunderts sondern Offizier vor hunderten von Jahren.

Fazit: Die Idee ist gut die Umsetzung könnte noch ein wenig mehr auf diese Zeit abgestimmt sein :)

 

Hallo Jadzia!

Du hast recht und die halbe Neufassung der Geschichte ist schon fertig, aber ich bin noch nicht weiter gekommen. Also vielen Dank für Deine Hinweise und ich hoffe, ich schaffe es noch mal, die Geschichte insgesamt zu überarbeiten.

LG

Jo

 

Ach du bist grade am Überarbeiten? Sag mal Bescheid wenn Du fertig bist :)

Was ich ganz vergessen hatte zu sagen: Die MArtinslegende ist eigentlich allgemein bekannt - ich zB. bin nicht religiös aufgewachsen und kenne sie trotzdem da es ja eigentlich zum Kulturgut gehört...

Und was ich noch vergessen hatte: Gut finde ich auch das du nicht Martins Geschichte erzählst sondern die eines Anderen - eines positiven Nachahmers :)

So genug gelabert ich muss mich wieder um meine Kunden im Internetcafe kümmern *will Feierabeeeend*

 

@Jadzia et alii

Ich hab jetzt versucht, die Geschichte etwa anzureichern, so daß das Ehe-Gespräch nicht mehr der einzige Kern ist. Obs was gebützt hat?

Liebe Grüße

Jo

 
Zuletzt bearbeitet:

Und schon hatte er Febronia auf eine neue Fährte gebracht. "[...] Und der Bettler wird ihn doch bestimmt schon benutzt haben, den möchte ich eigentlich nicht mehr zurücknehmen."[...] Damit reitest Du morgen zu dem Bettler und tauscht den Umhang dafür ein. Den kann er sowieso nicht tragen, Da fällt er doch auf, wie ein roter Hund oder so irgendwas."
Ich habe die Geschichte nur kurz überflogen, aber hier ist ein Widerspruch. Erst will die Frau den Mantel nicht zurück, weil der Bettler in sicher schon benutzt haben wird und dann will sie ihn doch wieder zurück haben? Hm, ich weiß, da steht, dass sie grübelt und nachdenkt, aber ich musste die Stelle gleich nochmal lesen, weil ich über das unstimmige Bild stolperte.

Ich finde sicher noch mehr, habe aber jetzt wirklich nur diagonal gelesen. :)

 

Hallo kitana!

Oje - ich war auch schon drüber gestolpert, hab aber gedacht, sie hat sich halt umentschlossen. Naja, muss ich wohl doch noch mal das Bügeleisen rausholen.

Lieben Gruß

Jo

 

Hallo jobär,

ich habe ein paar Probleme mit deiner Martinsgeschichte. Sie macht auf mich den Eindruck, als hättest du sie schnell „runtererzählen“ wollen. An vielen Stellen kommt ein und dann, und dann Gefühl auf. Du könntest einige Passagen weglassen, z.B. den Teil mit seiner Frau und dafür den Rest der Geschichte runder gestalten. Ich würde den Rückholungsversuch des Umhangs auch nicht mit der Frau in Verbindung bringen, sondern mit dem Charakter deines Prots. Schildere doch seine Zerissenheit.

Noch ein wenig Textkram, der mir beim drüberlesen aufgefallen ist:

es war ohnehin ein Göttergemisch, so bunt wie das Völkergemisch
- zweimal gemisch klingt nicht gut

In dieser Stadt kamen aber eigentlich alle gut Miteinander aus
- miteinander

Du verschenkst ihn einfach an einen Bettler.
- Woher weiß die Gute das denn?

Einen lieben Gruß...
morti

 

Hallo morti!

Danke für Deie Anmerkungen. Bin leider die nächsten Wochen voll eingespannt, aber diese Geschichte wird mich weiter begleiten.

Lieben Gruß

Jo

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Jobär,
die Martinsgeschichte mal aus einer anderen Perspektive erzählt, klasse! Bald ist es wieder so weit!!! Sehr anschaulich erzählt, gefällt mir. Allerdings wirken die Sätze etwas abgehackt, du könntest einiges mehr miteinander verzahnen, hier zum Beispiel:
"Longinus kam vom Rhein. Dort war er auf dem Weingut seines Vaters aufgewachsen." Das ginge in einen Satz, z. B. "Longius war auf dem großen Weingut seines Vaters in der Nähe von Colonia am Rhein aufgewachsen." Das ist auch konkreter, bildhafter.
Hier gilt das gleiche: "Aus einer Seitenstraße kam eine größere Gruppe von Menschen. Alle waren in einfache unförmige Wollmäntel gekleidet."
Die Szene, in der Longius seinen Mantel teilt, geht mir zu schnell. Hat er vorher gar keine Zweifel, was geht in seinem Kopf vor?
"Danke, edler Herr" flüsterte der Bettler, aber nur der Wind hörte ihm zu." Der Satz kommt zu spät, die Soldaten sind schon weitergeritten, ich dachte, jetzt wird mehr über den Bettler berichtet.
Die Schimpftirade der Ehefrau ist sehr gut, aber sie ist zu lang! Toll, wenn du deiner Frau so lange geduldig zuhörst! :D Als Leser werde ich ungeduldig. Auch die Beschreibungen sind mir oft zu langatmig, mir ist z. B. der Unterschied zwischen Tuniken Mäntel und Togen nicht klar. Das kannst du ruhig zusammenfassen. Willst du eine spannende Geschichte erzählen oder die Mode der damaligen Zeit dokumentieren? ;)
Oh, die Kritiken hören sich so an, als hättest du die Beschreibungen nachträglich eingebaut! Und ich meckere jetzt, dass es zu viele sind! Oje! Man kann es als Autor nie allen Recht machen! Seufz!
lieben Gruß
tamara

PS: Das mit dem Altkleidersack ist wirklich unrealistisch. Stattdessen könntest du einfach ein anderes, vollständiges Kleidungsstück nehmen.

 

Hallo tamara!

Erst einmal danke für deine Kritik. Du hast ja schon gemerkt, dass ich an dieser Geschichte lange herumgebastelt habe. Aber vielleicht werde ich sie mir noch einmal vornehmen, denn deine Anmerkungen finde ich zutreffend. Momentan habe ich aber kaum Zeit, auch nur mal zu schauen, was los ist.

Liebe Grüße

Jo

 

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