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Ein neuer Stern

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21.05.2003
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Ein neuer Stern

Ein neuer Stern

Lena lehnte sich auf die Fensterbank und zog den bunt gemusterten Vorhang ein Stückchen weiter zur Seite. Die kleine Nase platt an die Scheibe gedrückt, guckte sie hinaus in das Schwarz der Nacht.
Wie viele Sterne dort wohl am Himmel standen? Zehn, hundert oder vielleicht Millionentausende? Ganz still und geheimnisvoll leuchteten sie am dunklen Abendhimmel wie unendlich viele Glühwürmchen an einem Sommerabend. Lena schaute von rechts nach links. Wie wunderbar das aussah! Sie starrte weiter verträumt hinaus und versuchte die Sterne zu zählen, als sie plötzlich etwas Seltsames, Fantastisches entdeckte.
An einer Stelle, die vorher ganz bestimmt noch dunkel und leer gewesen war, blitzte auf einmal ein klitzekleines helles Sternchen auf.
Im selben Augenblick kam Lenas Oma zur Tür herein.
„Oma, Oma! Schau mal!“, rief Lena aufgeregt und zeigte mit ihrem Finger zum Fenster hinaus.
„Da oben! Da war eben noch alles dunkel und auf einmal leuchtet dort ein kleiner Stern!“.
Die Oma ging zu Lena herüber und hockte sich neben sie ans Fenster.
„Dann hast Du gerade beobachtet, wie ein neuer Stern entstanden ist.“, sagte sie mit leiser, ruhiger Stimme, nahm Lena in den Arm und sprach weiter:
„Jedes Mal, wenn ein Kind zur Welt kommt, wächst am endlosen Himmelszelt ein kleiner Stern. Ein Stern, der nur für dieses Kind am Himmel steht und strahlt. Ein Leben lang begleitet er das Kind und leuchtet ihm den Weg durch die Dunkelheit.“
Lena blickte ihre Oma gespannt an und lauschte ihren Worten.
„Ja, Lena, von ganz hoch oben blicken die Sterne auf uns nieder und beschützen uns.
Und wenn Du irgendwann nicht mehr weiter weißt, dann schaust Du einfach in den nächtlichen Himmel, suchst Deinen Stern und wartest, bis er Dir den richtigen Weg zeigt!“.
Lena staunte und fragte ihre Oma: „ Aber wie finde ich meinen Stern zwischen den vielen anderen?“
„Ganz einfach, mein Schatz! Der Stern, der Dir am hellsten leuchtet, das ist Deiner.“, sagte sie, strich Lena über´s Haar und verließ das Zimmer, weil sie genau wusste, dass Lena nun beschäftigt sein würde. Damit, den hellsten Stern am Himmelszelt zu finden. Ihren Stern!

 

Hallo Sabine,

das ist eine sehr schöne und tröstliche Geschichte, auch sprachlich sehr gelungen. (Das Bild von den Glühwürmchen hat schon etwas poetisches.)

Zehn, hundert oder vielleicht Millionentausende?
Diese Stelle finde ich herrlich - genau so denken und sprechen kleinere Kinder.

Einen Fehler habe ich entdeckt:

der Dir am hellsten leuchtet, dass ist Deiner
das ist Deiner

Schöne Grüße
Roy

 

Adlerauge sieht alles, was?;) Vielen Dank, Korrektur ist erfolgt.

Gruss
Sabine

 

Hallo Sumsebiene,

Sehr schön, wie immer. Die Idee, einen eigenen Stern zu haben, der sie beschützt, wird kleinen Kindern bestimmt sehr gut gefallen.
Schönes Wochenende
Blanca

 

Hallo sumsebiene,

dies ist eine sehr nette, kleine Gute-Nacht-Geschichte. Nicht so pfiffig und originell, wie "Das verletzte V", aber flüssig und kindgerecht formuliert. Soweit ich es übersah, keine Fehler. Wunderhübsche Idee.
Genau wie Roy haben mir die "Millionentausende" gefallen.

Ich habe die Geschichte gerne gelesen.

Liebe Grüße
Barbara

 

Hallo sumsebiene!
Tja, was soll ich noch sagen? Eine süße Geschichte, die gut für Kinder formuliert ist, was ich mittlerweile von dir schon gewohnt bin. :)

Wie allen gefällt mir auch die Formulierung mit den "Millionentausende" sehr gut. Klingt schön nach der Ausdrucksweise eines Kindes, ohne kindisch zu sein.

bye und tschö

 

Vielen Dank für das Lob! Ich fand die Idee mit dem Stern schön und beruhigend für kleinere Kinder. Das "verletzte V" ist natürlich schwer zu überbieten, aber solche Einfälle hat man eben nicht jeden Tag.

Gruss
Sabine

 

Hallo sumsebiene!
So eine tolle Geschichte. Sie rührt mich zu tränen.
Schreib einfach weiter solche tollen Geschichten.

LG

Anaid

 

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