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Einweg

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25.10.2005
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Einweg

Ich wasche nochmal die Hände. Die Einweglatexhandschuhe nehme ich aus dem Spender. Jetzt kann es losgehen. Ich rasiere die Haare an den Schnittstellen ab, und wasche die Stellen mit Spiritus. Ich fange mit dem linken Schenkel an. Der Schnitt ist schnell und präzise. Alles läuft sehr gut. Ich versuche möglichst den Knochen zu verschonen um Schmerzen zu verknappen. Plötzlich verkrampft der Muskel, ich muss kurz aufhören und abwarten bis der sich erholt. Puls hält sich im Rahmen. Der Schnitt ist nun fertig, ich stoppe die Blutung.
Das Nervensystem gibt auf. Mein Abendessen jault auf. Mit einem weiteren kleinen Schnitt stelle ich die Stimmbänder ab und warte. Es ist wieder still im Raum. Ich hätte liebend gerne Betäubungsmittel verwendet, ich bin kein Tier, jedoch verdirbt man damit das Fleisch, und es ist nicht mehr genießbar. Die Rauchmelder habe ich vorhin abgestellt. Der Bunsenbrenner ist eine notdürftige Lösung, aber alles andere ist sonst da, Grillgestell, Zange, Würze, Saucen, Limettenhälfte, Salz, feinster Salat mit frischem Basilikum, Oregano, Mozzarella, Brotwürfeln.
Das ist köstlich, es sind Welten zwischen dem, was auf meinem Teller liegt und allen möglichen Hähnchenbrüsten, Kalb oder Hammel. Es ist ein unvergleichbarer Genuss, alle anderen Eindrücke und Sinne verwischen und verstummen, es bleibt nur der Geschmack und die Zartheit auf der Zunge...
Als ich das zweite Stück abschneide, meldet das EKG das Rhythmusflimmern. Herzanfallnähe, Mist, ich habe mit länger gerechnet. Ich lege das Skalpell beiseite und spritze Validol. Jetzt muss es schnell gehen, jeder Herzschlag treibt das Blut mit der Chemikalie näher zur Schnittstelle.Das Braten fällt etwas schwieriger diesmal. Ich stütze mich am Schrank ab und es fällt unglücklicherweise ein Fläschchen herunter. Cerol. Verengung der Blutgefäße in Kombination mit Validol. Lethal. Das Fläschchen zerbirst neben meiner fangenden Hand und ein guter Schuss kommt in die Wunde.
Ich nehme das gute Stück vom Feuer, würze es und zähle dabei die Herzschläge. Ich beiße rein. Dann halte ich inne, um den Geschmack aufzunehmen... Sekunden ziehen sich wie Honig ins Unendliche und viel weiter. Ich lege das Kissen etwas tiefer und öffne den Vorhang ein Bisschen um von dem Mond etwas zu sehen. Ich bin allein im Zimmer sitzend auf dem Bett, mit Operationsinstrumenten, Kocheinrichtung auf dem Tisch und aufgeschlitztem Bein. Tot.

 

Hallo troyaner,

ich verstehe deine Geschichte nicht. Isst er sich nun selbst auf? Und ist am Ende tot? Wer erzählt das dann?

Sehr seltsam.

Sprachlich musst du wohl auch noch etwas üben. Deine Formulierungen wirken nicht alleine durch die vielen Rechtschreibfehler unverständlich, manchmal musste ich durch die verkehrte Satzstellung echt raten, was du nun meinen könntest.

Viel Spaß noch hier,

yours

 

O ja, die Muttersprache ist Russisch. Alle Fehler würde ich gerne wiederhaben :D
Das war eher ein Zufall, dass ich den spontanen Gedanken so ausgeschrieben habe, hat nicht viel mit russisch zu tun, eher mit der Assziation - Hunger - Kanibalismus.Selbst-kanibalismus ist als Spiel mit der Aufmerksamkeit und Erwartung des Lesers dazugekommen.
was ich nicht geschafft habe, ist die Gourmet-Begeisterung als Motivation hervorzuheben, denn, der Protagonist hätte sich am ende wider zugenäht und weitergelebt, wäre da nicht ein Unfall, den er aber mit Fassung erträgt.
Hierbei eine Hilfestellung zu erhalten wäre toll :D

 

lieber troyaner,

okay, zuerst denkt man der Prota hätte jemanden bei sich der "gebraten wird". Das es sich um Kannibalismus handelt verrätst du recht schnell, es wäre vllt interessanter gewesen das noch etwas herauszuzögern. Wirr wird es dann, wo sich rausstellt, dass er sich selbst isst. Da kann ich teilweise deinen Sätzen nicht mehr so ganz folgen. Der Prota baut mist und stirbt am ende? Oder steht das tot auch für den geistigen Zustand des Protas der versucht durch das "Selbstessen" sich lebendig zu spüren doch es gelingt ihm nicht? Beides vllt.

Im Großen und Ganzen habe ich beim Lesen ehrlich gedacht: nicht noch so eine Kannibalengeschichte - seit dem Kerl aus Rothenburg meinen ja alle das wäre ein gutes Thema....

so far :)

Con

 

Ich lege das Kissen etwas tiefer und öffne den Vorhang ein Bisschen um von dem Mond etwas zu sehen.
Mit diesem Satz hätte ich aufgehört; der Rest wirkt wie: So, für alle, die es immer noch nicht kapiert haben ...

Ansonsten: Es hat mich fasziniert, wie du es doch geschafft hast, trotz der Kürze des Textes mir einen leichten Schauer auf den Rücken zu zaubern. Trotzdem wär ein wenig ausführlicher schön gewesen.

Als kleiner "Leckerbissen" aber durchaus lesenswert :D

Gruß! Salem

 

Hi, Troyaner. Hammalustig, müsste eher unter Humor. Ein Typ isst sich selbst auf. Einige Dinge passen nur nicht. Er kann am Ende nicht mehr reden, wenn er tot ist. Woher weiß er, was die ganzen Chemikalien machen, hat er das schon mal mit anderen Menschen gemacht? Und er kann sich nicht betäuben, dann kann er nicht fortfahren. Ich weiß, hat er nicht gemacht, aber daran gedacht. Sonst aber:thumbsup:!

 

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