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Engel fickt man nicht

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02.06.2007
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Engel fickt man nicht

Das Telefon klingelt mitten in der Nacht.
Verschlafen tastet Alex nach dem Handy. „Hallo?“
Auf der anderen Seite raschelt es kurz, dann Stille.
„Wer ist da?“ Alex richtet sich im Bett auf und schaltet die Nachtischlampe ein. „Hallo?“ Er will schon auflegen, da dringt ein leises Flüstern an sein Ohr.
“Alex …“
Die Stimme kommt ihm bekannt vor, aber er erkennt sie nicht sofort. „Bitte? Wer ist denn da?“
„Bitte komm … komm …“
„Santalaja? Bist du das? Was ist denn los?“ Mit einem Schlag ist er wach.
Ein Schluchzen am anderen Ende der Leitung. „Er … er ist in mein Zimmer gekommen …“
„Wer? Dein Vater?“
„Ja.“ Die Antwort kommt nur zögerlich und unsicher.
„Was wollte er?“ Unbehagen macht sich in Alex breit.
„Er … er wollte …“
Alex krampft seine freie Hand zusammen, lehnt den Kopf zurück und versucht geduldig zu klingen.
„Santalaja, wo ist dein Vater jetzt?“
Schweigen.
„Tala? Wo ist er?“
Ein kurzes Rascheln, für einen Augenblick befürchtet er, sie würde auflegen, dann antwortet sie, so leise, dass Alex zuerst denkt, sich verhört zu haben:
„Tot …“

Die Wände fühlen sich feucht an. Als Alex den kleinen, fensterlosen Raum betritt kann er im ersten Moment keine Luft holen. Sie brennt in seinen Lungen und er muss husten. „Tala?“, würgt er heraus. „Santalaja? Wo bist du?“ Der junge Mann tastet nach dem Lichtschalter, findet ihn nicht. Er sieht in dem Licht, welches durch die Tür hineinfällt, eine Bewegung. „Tala?“
Die Wand unter seinen Fingern fühlt sich schmierig und klebrig an.
Angestrengt starrt er in die Dunkelheit, doch das Licht reicht nicht aus um etwas Genaueres erkennen zu können.
Alexander vermutet sie in ihrem Bett. Wo sollte sie denn auch sonst sein? Er hat die ganze Wohnung nach ihr abgesucht. Sie muss hier einfach sein!
„Santalaja?“, ruft er noch einmal, dieses Mal ein wenig lauter und klarer. Unsicher macht er einen Schritt in den dunklen Raum.
Bettfedern knarren. Der junge Mann hält inne, als er eine Bewegung vor sich wahrnimmt. Dann ein dumpfer Schlag.
„Tala?!“ Alex macht zwei schnelle Schritte auf die am Boden gekauerte Gestalt zu und tastet nach ihr. Seine Hand streift langes Haar, der Schemen bewegt sich bei dieser Berührung und schließlich nimmt Alex ihn in den Arm.

Alex muss das Mädchen fast bis zur Tür tragen. Als das Licht Santalajas blasses Gesicht trifft, sieht er als erstes all das Blut unter ihren Augen und denkt, dass es so aussieht, als habe sie es geweint.
Er bringt sie ins Wohnzimmer und legt sie aufs Sofa. „Warte hier. Ich hole nur etwas, womit du dein Gesicht waschen kannst.“
Schweigend sieht sie ihn mit ihren grünen Augen an. Sie sehen verwirrt und verstört aus.
Alex löst sich von ihnen und geht ins Bad, welches nicht im besseren Zustand als die restliche Wohnung ist. Kaputte Fliesen hängen an den Wänden und in einer Ecke macht sich Schimmel breit. In einem kleinen Körbchen liegen Waschlappen. Er greift sich einen daraus, tritt ans verschmutze Waschbecken und stellt mit der Hand, das Wasser an. Blut klebt daran, als er den Wasserhahn loslässt. Verwirrt starrt der Mann darauf, dann auf seine Finger. An ihnen hängt ebenfalls Blut und es ist definitiv nicht sein eigenes …

Alex fährt mit dem Waschlappen über ihr Gesicht. Die blasse Haut, die darunter zum Vorschein kommt, steht im starken Kontrast zu den pechschwarzen Haaren.
Wortlos starrt sie auf einen Fleck an der Decke. Diese verdammten Augen. In diese hat er sich im ersten Augenblick verliebt. Nicht zum ersten Mal verspürt Alex den Drang, es ihr zu sagen. Aber das ist nicht der richte Moment. Sie müssen hier weg. Wohin, das weiß er noch nicht, aber sie werden schon Unterschlupf finden.
Er lächelt sie kurz an und richtet sich dann auf. „Ich bin gleich wieder da. Bleib, wo du bist, okay?“
Langsam geht er auf Santalajas Zimmer zu. Das Wissen, dass er die Leiche ihres Vaters nicht gesehen hat, als er die Wohnung nach Santalaja absuchte, lässt ihn schwer atmen. Ein großer Klumpen scheint ihm im Hals zu stecken.
Alex ist schon an der Tür, als etwas an seinem Ärmel zieht. Erschrocken dreht er sich um. Vor ihm steht Santalaja. Ihre Pupillen sind geweitet und ein Zittern durchläuft ihren Körper.
„Tala, was ist los?“ Er nimmt sie an den Schultern und hält sie fest.
„Was … was macht du da?“ Ihre Stimme hört sich dünn an.
„Ich wollte bloß …“ Er stockt. Dann fängt er noch mal von vorne an. „Wir können hier nicht bleiben. Ich hol ein paar Sachen aus deinem Zimmer und dann machen wir, dass wir hier weg kommen. So weit wie möglich.“
Tala schüttelt den Kopf. „Nein. Geh da bitte nicht rein. Da … Ich will nicht dieses alte Zeugs tragen. Wir können doch neue Sachen kaufen.“ Flehend sieht sie ihn an und Alex kann ihr nicht widersprechen. Er nimmt sie in den Arm und streicht ihr über das glatte Haar.
„Ja - klar können wir das.“

Alle waren in schwarz gekleidet und hielten Blumen in der Hand.
Ganz vorne saß ein kleines Mädchens. Der Mann neben ihr hatte seinen Arm auf ihre Schulter gelegt und roch nach Alkohol. Das Mädchen blickte zu ihrem Vater hoch. Tränen glänzten in ihren Augen. Dann betrat der Pfarrer den Raum und sie wandte ihren Blick ab, zu der Frau im Sarg.
Als der Pfarrer die letzten Worte gesprochen hatte, wurde der Sargdeckel geschlossen und sie sah die Frau zum letzten Mal. Doch nie würde sie vergessen, wie die schwarzen Haare und die geschwungenen Lippen der Frau der ihren glichen.
Damals war sie ihr zum ersten Mal begegnet. Eine leise Stimme in ihrem Inneren, die flüsterte, dass sie nun stark sein müsse, dass es irgendwann wieder besser werden würde …

Felder ziehen vorbei. Wälder beginnen und enden. Städte sind mal auf der einen, mal auf der anderen Seite, mal vor ihnen, mal hinter ihnen. Schilder kündigen die nächsten Tankstelle an. An einer halten sie, aber nicht lange. Die Sonne steht bereits hoch am Himmel.
Sie starrt die ganze Zeit aus dem Fenster. Auf ihrem Schoß hält sie eine kleine braune Bibel. Ihre Finger sind verkrampft. Seit sie das Haus verlassen haben schweigt sie wieder.
„Du hast mal gesagt, du würdest gerne das Meer sehen. Vielleicht fahren wir dorthin.“
Die Worte kommen so unvermittelt, dass Santalaja zusammenzuckt. Ein leichtes Lächeln umspielt ihre Lippen. Das Meer. Ja, da wollte sie schon immer hin. Bisher kennt sie es nur von Bildern in Katalogen und im Fernsehen, sowie von Erzählungen. Das Meer. Da ist es bestimmt schön.
Sie klammerte sich an diesen Gedanken wie an einen Fallschirm. Wenn sie sich nur fest genug das Meer vorstellt, dann verschwinden diese grässlichen Bilder für einen Moment aus ihrem Kopf.
„Bist du müde?“ Alex‘ Stimme hört sich beruhigend und wohltuend an.
Ja, ihre Lieder fühlen sich schwer an und ihre Augen brennen.
„Ich habe Angst vor schlechten Träumen“, antwortet sie. Das Reden fällt Santalaja unheimlich schwer, da ist es leichter, ans Meer zu denken.
„Keine Sorge. Ich werde da sein, wenn du aufwachst.“ Er zwinkert ihr mit seinen braunen Augen zu und Santalaja wendet sich wieder ab.
Er weiß nicht, dass diese Träume nicht einfach Träume sein werden. Davor hat sie Angst. Sie wird nie wieder schlafen können, ohne davon zu träumen. Da ist sie sich sicher. Und sie will jetzt nicht davon träumen. Nicht jetzt.
Keine zehn Minuten später ist ihr Kopf gegen das Fenster gesunken, ihr Atem geht nun ruhig und regelmäßig. Sie ist eingeschlafen.

Es war ein halbes Jahr nach dem Tod ihrer Mutter und an ein Sonntag gewesen. Sie kamen gerade vom Gottesdienst, als er sie darum bat, ihr hübsches, weißes Kleid auszuziehen und sich auf seinen Schoss zu setzen.
Santalaja gehorchte ihm. Schließlich war sie ein braves Mädchen, das stets darum bemüht war, ein Lächeln auf das Gesicht ihres Vaters zu zaubern. Aber als er mit der Hand in ihr Höschen fährt ziemte sie sich doch und wollte aufstehen. Doch er hielt sie fest.
„Komm, sei ein bisschen lieb zu mir“, beschwor er sie.
„Aber …“
„Kein aber. Gott würde auch wollen, dass du deinen alten Herren glücklich machst.“
Und so gehorchte sie …

Langsam verschwimmt der Traum und wandelt sich in Dunkelheit. Dann wird diese Dunkelheit immer durchdringbarer, bis sie sich endlich aus dem Schlaf befreien kann.
Als Santalaja die Augen öffnet, ist um sie herum alles rot. Verwirrt blinzelt sie und schaut sich um.
Die Sonne wirft ihre letzten Strahlen über den Horizont und es wird nicht mehr lange dauern, dann hat sie sich endgültig für den Tag verabschiedet. Aber sie fahren nicht mehr. Autos stehen dicht an dicht und bilden eine große Schlange, die hinter dem nächsten Hügel verschwindet.
Es dauert gar nicht lange, bis sie ganz wach ist. Ihr Magen fühlt sich leer an und gibt einen protestierenden Laut von sich.
„Na, wieder wach?“ Alex‘ Stimme klingt schrecklich freundlich. Sie kann es kaum ertragen. Wie kann er bloß so freundlich sein? Er weiß doch ... „Hast du Hunger? Was meinst du? Sollen wir an der nächsten Abfahrt runterfahren und nach Unterkunft für die Nacht suchen?“
„Wieso?“

Ihm war schon von Anfang an klar gewesen, dass mit ihr etwas nicht stimmte. Als er damals mit ihr in eine Klasse kam, war sie im ersten Augenblick das schüchterne Mädchen in der Ecke gewesen. Er hatte Mitleid mit ihr, weil sie immer so allein da saß und nie etwas zum Essen dabei gehabt hatte. Nur deshalb hatte er sie angesprochen gehabt. Das war in der Grundschule gewesen.
Schnell hatte er gemerkt, dass sie anders als andere Mädchen war. Sie war zwar schüchtern, aber wenn man sie verärgerte, dann konnte sie richtig aggressiv werden. Dann war es so, als sei sie besessen .Außerdem hatten ihn ihre blauen Augen gefangen genommen.
Eines Tages war sie zu ihm gekommen, um ihm etwas zu zeigen.
„Komm schon, komm mit.“ Sie hatte ihm am Ärmel mit sich gezogen. Das war das erste und letzte Mal gewesen, dass er sie so aufgeregt gesehen hatte.
Sie führte ihn zu einem kleinen Teich hinter dem Schulgebäude, der von braunem Gras umgeben war. Sie kniete sich nieder und er setzte sich neben sie.
„Was denn? Ich sehe nichts“, hatte er gesagt und sie hatte den Finger an den Mund gelegt und ein „Schscht!“ von sich gegeben. Dann erklärte sie. „Ich kann machen, dass das Gras wieder grün wird.“ Da musste Alex lachen. „Du spinnst doch! Komm, lass uns zur Klasse gehen, bevor es Ärger gibt.“
Aber sie hatte ihm am Ärmel festgehalten und er musste bleiben. Ganze 15 Minuten standen sie dort und nichts passierte. Schließlich lies sie den Kopf sinken. „Aber letztes Mal hat es doch geklappt. Letztes Mal …“
„Jaja, sicher!“, mit diesen Worten war er sauer davon gegangen, in dem Glauben, sie wolle ihm nur einen Streich spielen …

Sie nehmen sich ein Zimmer in einem kleinen Hotel, weil Santalaja Angst hat, alleine zu schlafen. Draußen prangt ein orangefarbenes Schild mit weißer Schrift. Die Straße, in der es liegt, ist schmutzig und eng. Häuserblocks liegen an ihm. Bis zur Stadtmitte ist es allerdings nicht weit.
Das Zimmer ist klein und das Bett sieht alles anders als bequem aus. Das Licht einer Straßenlaterne fällt durchs Fenster.
Santalaja setzt sich aufs Bett, das daraufhin ein protestierendes quietschendes Geräusch von sich gibt.
„Tala, ich werde dich kurz allein lassen, okay?“
Aus großen Augen sieht sie ihn an und schüttelt fast panisch den Kopf. „Nein, bitte. Lass mich nicht allein!“
Alex geht vor ihr auf die Knie und nimmt ihre schmalen Hände. „Ich muss. Aber ich bin bald zurück. Ich möchte nur etwas zum Essen besorgen. Mehr nicht. Und morgen besorgen wir uns frische Klamotten, bevor wir weiterfahren. Ruh dich aus.“
„Wieso kann ich nicht mit?“
„In deinem Zustand … Tala ...“
Santalaja senkt den Kopf und nickt bedächtig. „Aber du bist in einer halben Stunde zurück, ja?“
Er steht auf und streicht ihr über das glatte Haar. „Klar.“

Es war der Tag gewesen, als er sie zum ersten Mal richtig sauer machte. Er wusste nicht mehr wegen was es war, nur noch, dass es sich eigentlich um eine kleine Lappalie handelte, mehr nicht. Aber so wütend war sie noch nie auf ihn gewesen. Das war jetzt vielleicht fünf oder sechs Jahre her.
Sie war außer sich vor Wut aus seinem Elternhaus geflohen. Instinktiv war er hier hinterher gerannt und hatte gerufen, sie solle warten, es täte ihm leid. Er hatte sie nicht sauer machen wollen.
Als er sie auf der Straße endlich am Handgelenk zu packen bekam wehrte sie sich. Sie schlug um sich und schrie er solle sie los lassen. Er versuchte, es ihr zu erklären, doch da stieß sie ihn schon mit unglaublicher Kraft von sich und her fiel hin. Ein Schmerz hatte seinen Kopf durchzuckt und Blut war ihm aus der Nase gelaufen. Als er aufblickte und sich das Blut von den Lippen wischte, stand sie da und starrte kalt auf ihn hinab. Und da hatte er es gesehen. Da hatte er ihre Augen gesehen. Die wunderschönen blauen Augen. Die Augen, die nun grün waren und es für immer bleiben würden …


Sie liegt auf dem großen Bett und starrt an die Decke.
Was hat sie nur getan. Sie hat ihren eigenen Vater ermordet. Aber nicht einmal das ist schlimm. Das Schreckliche daran ist, auf welche Weise sie es getan hat.
Santalaja hebt ihre Hände und sieht sie ausdruckslos an …

„Nein, bitte hör auf. Ich will das nicht.“ Santalaja rutschte auf ihrem Bett zur Wand, während ihr Vater über sie gebeugt stand.
„Ach komm, sei ein wenig lieb zu deinem Vater.“ Seine Hand berührte ihren Oberschenkel. „Oder hast du deinen Papa nicht mehr lieb?“
„Ich will das nicht. Das hat nichts mit Liebe zu tun. Bitte hör auf.“ Sie zitterte am ganzen Leib. Aber was hätte sie tun sollen. Sie war doch so schwach, sie konnte sich nicht zur Wehr setzen. Ach, wenn doch nur Alex da wäre … Wieso kann sie nicht so stark sein, wie er es ist?
Sie spürt die Hand ihres Vaters hoch gleiten und sie zwischen ihren Beinen berühren. Die andere lag auf ihrer Brust und begann diese zu kneten. Da passierte es. Es ist nur eine kleine Erinnerung, die aus dem Nichts heraus taucht, eine Erinnerung an Gott, der an der Beerdigung ihrer Mutter zum ersten Mal mit ihr gesprochen hat. Der sie seit her gelehrt hat. Denn Gott war weiblich und stärkte alle schwachen Frauen.
Sie spürt, dass sich die Macht, die er ihr gegeben hat, in ihr aufbäumt und hindert sie nicht mehr daran, den Weg nach draußen zu finden. Denn dann wird alles vorbei sein. Gott hat gestern Abend gesagt, sie hätte nun ihre ganze Kraft beisammen. Nun könne sie sich wehren. Und sie würde mit Alex zusammen sein können. So wie es Gott gestern Abend versprochen hatte …

Das Mädchen schreckt aus dem Schlaf hoch und sieht in völlige Dunkelheit. Für einen Moment weiß sie nicht, wo sie ist. Doch dann kommen die Erinnerungen zurück.
Sie hört Alex‘ Atem neben sich und tastet nach ihm. Ihre Finger erfühlen seinen Rücken und sie rollt sich näher an ihn heran.
„Alexander?“, flüstert sie leise. „Alex, bist du wach?“
Keine Antwort.
Behutsam legt sie einen Arm um ihren besten Freund und drückt sich an ihn. Er regt sich bei dieser Bewegung und dreht sich zu ihr um.
„Tala? Bist du das?“
„Ich habe Angst.“ Sie drückt ihren Kopf an seine Brust.
„Tala, was ist los?“
„Ich … ich … ich habe davon geträumt“, schluchzt sie.
„Wovon geträumt?“
Sie weiß nicht, wie sie es ihm erzählen soll, aber auf einmal weiß sie, dass sie es gar nicht mit Worten beschreiben muss. Sie kann es ihm mit Bildern zeigen …

Für einen Moment glaubt Alex, er würde noch träumen. Dann spürt er Santalajas kalte Hand, die seine fasst. Klar und deutlich. Aber wie kann das sein …?
Er steht in Santalajas Zimmer, auf dem Bett liegt Santalaja, ihr Vater über ihr. Aber nein, sie steht doch auch neben ihm. Wie kann …?
„Ich habe da etwas in mir …“, murmelt die Santalaja neben ihm. „Ich weiß nicht, was es ist … aber es macht das hier.“ Sie hebt ihre Hand und zeigt auf ihren Vater, der so eben dabei ist, die andere Santalaja zu belästigen. „Will das nicht noch einmal sehen …“, weint sie leise neben ihm. „Aber du willst es sehen … Und es sind nur Erinnerungen … die tun einem nichts.“ Es hört sich an, als würde sie sich selbst damit beschwichtigen wollen.
Alex nimmt sie in den Arm und spürt ihre kalte Haut unter dem T-Shirt. „Ist ja gut. Du musst es mir nicht zeigen, wenn …“ Ein Schrei unterbricht ihn. Erschrocken starrt er auf den Vater, der gekrümmt auf dem Boden liegt und von dem das grelle Geräusch aus geht. Das Hemd ist zerfetzt und große, lange Kratzer entstellen seine Brust. Die Santalaja auf dem Bett starrt ihren Vater bloß regungslos an, als wäre es das natürlichste der Welt.
Der Mann auf dem Boden schreit noch lauter, – obwohl sich Alex gar nicht vorstellen kann, dass es noch lauter geht, – als etwas Unsichtbares seinen Magen aufreißt und die Gedärme heraus quirlen. Blut spritzt in alle Richtungen davon. Dann verstummt er mit einem Mal und liegt mit offener Kehle da. Er ist tot.
Voll Grauen starrt der Junge auf den Toten. Wie ... ? Was …? Warum …?
Er selbst nimmt sein eigenes Zittern am ganzen Körper nicht wahr. Er kann einfach nur auf die Leiche starren und sich nicht von ihrem Anblick lösen. Erst der leise, erstickte Schrei neben ihn wirkt befreiend. Er hat gar nicht gemerkt, wie er das Mädchen los gelassen hat.
Er starrt sie an. „Santalaja … Es ist … vorbei …“
Da schreit sie wieder. Und dieses Mal begreift er ihre Worte und dass sie an ihn vorbeistarrt. „NEIN! HÖR AUF!“
Er wendet sich um. Sieht zu der anderen Santalaja. Diese wiederum starrt zurück. Ihre Blicke kreuzen sich. Sie sieht ihn direkt an. Aber das kann doch gar nicht sein! Sie hat doch gesagt, das alles hier wäre bloß Erinnerung!
Er spürt einen stechenden Schmerz in seiner Brust und die echte Santalaja schreit noch lauter. „Hör auf! Hör auf! Das darfst du nicht! Das kannst du nicht! Du bist bloß Erinnerung!“ Sie bricht schluchzend auf dem Boden zusammen.
Etwas streift über Alex´ Kopf hinweg und er spürt es an den Haaren reißen. Er schreit vor Schmerzen auf, als sich sein Haaransatz beginnt, sich vom Kopf zu lösen. Blut rinnt zuerst die Stirn herunter, dann an den Schläfen und schließlich vom ganzen Körper. …

Santalaja liegt neben dem verstümmelten Leichnam ihres Freundes. Wie einem Käfer hat man ihm die einzelnen Glieder ausgerissen. Auch der Kopf fehlt. Sie weint.
Das andere Mädchen kommt auf sie zu. Santalaja wendet sich an sie und blickt sie an. „Wieso … weshalb er? Wer bist du?!“ Und in dem Moment, in dem sie diese Frage stellt, wird ihr alles klar. Sie ist hier, weil sie es ihm zeigen wollte. Es ist real, weil sie Angst davor hatte. Es ist alles wahr, wovor sie jemals Angst gehabt hatte …
Santalajas Ebenbild lässt sich neben sie nieder und streicht ihr über das Haar. „Ich bin du“, flüstert sie. „Ich bin da, um uns zu rächen.“ Und sie erkennt diese Stimme.
„Nein“, schluchzt die echte Santalaja. „Nein …“ Sie spürt die Hand ihres Spiegelbildes auf ihrem Gesicht und muss noch mehr weinen.
„Doch … “ Das Licht über dem falschen Mädchen bricht sich und es scheint, als würden zwei dunkle Flügel aus ihrem Rücken heraus ragen. Der Racheengel sieht seine andere Seite lächelnd an.
Beide weinen Blut …

 

Hi Nakio


Zu allererst: Mach mal die letzten zwei Abschnitte wieder schlanker, fett steht denen nicht (so wie so gut wie keinem einzigen Wort in einer Geschichte, das ist unschickliche, fast nuttige Neonreklame, ohne die jede gute Erzählung auskommt).


Desweiteren: Da ich nur ungern zugebe, teilweise etwas ... nun ja, unwissend zu sein, habe ich diesen augenverstümmelnden Namen "Santalaja" gegoogelt und gewikipediat. Ich kann mich noch an eine etwas peinliche Situation erinnern, als wäre sie gestern, möchte sie jedoch hier nicht zum Besten geben und ebensowenig wiederholen.
Lange Rede, kurzer Sinn: Ich wurde, abgesehen von deiner Geschichte hier und in einem anderen Forum, sowie einem youtube-Eintrag, nicht fündig.
Wenn du mich jetzt nicht aufklärst, was dieser in einer Geschichte absolut unpassende Name bedeutet - ÄNDERE IHN!
Nicht, weil er nicht toll klingt. Auch nicht, weil ich eine Abneigung gegen sich oft wiederholende Vokale habe (auch in meinem kommen 3 A`s vor) - aber Santalaja liest und schreibt sich schrecklich kompliziert. (Ich hätte nach dem zweiten Auftauchen in der Geschichte, wäre ich du, also die Autorin, diesen bereits geändert, weil ich mich unetwegt vertippt hätte :D )


Den Titel finde ich nicht besonders passend, er ist viel zu reißerisch. Dein Stil in dieser Geschichte ist gut, fast fließend, der Titel passt nicht dazu. Ebenso fällt die meine Meinung nach zu blutige Ermoderung Alex`aus der Rolle (auch die des Vaters). Allerdings ist das wohl Geschmackssache, ich mags nicht blutig, wenn es nicht ... richtig passt.


Ein paar Kleinigkeiten:

Langsam geht er auf die Tür zu Santalajas zu.
Wo geht er hin? Auf die Tür zu Santalajas Tür?


Irgendwo in der Geschichte taucht auch das Wort "Wasserhand" auf, das solltest du noch ändern.

Was ist ein Anguilla? Ein Auto, ja das ist mir klar - doch was bezweckst du damit, einen Wagen zu nehmen, von dem weder der Autor, noch Google mir ein Bild zeigen kann?

Sie klammert sich an diesen Gedanken als wäre sie beim Abstürzen und der Gedanke ihr Fallschirm.
Das hier tuts auch, und du vermeidest die WW: Sie klammerte sich an diesen Gedanken wie an einen Fallschirm.

Wenn sie nur fest genug daran denkt, dann verschwinden diese grässlichen Bilder für einen Moment aus ihrem Kopf.
Wenn sie fest genug an den Fallschmir denkt?

„Tala, was ist los?“
„Ich … ich … ich habe davon geträumt“, schluchzt sie.
„Wovon geträumt?“
Unrealistisch, dass er sie fragt, wovon sie geträumt hat

Etwas streift über Alex´ Kopf hinweg und er spürt es an den Haaren reißen. Er schreit vor Schmerzen auf, als sich sein Skalp vom Kopf löst. Blut rinnt zuerst die Stirn herunter, dann an den Schläfen und schließlich vom ganzen Körper. Der Skalp wird ihm mit brutaler Wucht abgerissen.
Hat er zwei Skalpe? Der letzte Satz stimmt so nicht. ;)

So: Auch, wenn es bisher nicht so klang, aber die Geschichte hat mir wirklich gut gefallen. Sie hat der Handlung entsprechend die richtige Länge, nichts wirkt zu aufgebauscht oder zu kurz. Zudem erzählst du sehr sicher, mal von einigen Stolpersteinen und Rechtschreibfehlern (dass und das) abgesehen.
Weiter so!

Liebe Grüße
Tamira

 

Hallo Tamira Samir,

erst einmal danke für deine Kritik. Ich werde einige deiner Kritikpunkte auch umsetzen.

Wenn du mich jetzt nicht aufklärst, was dieser in einer Geschichte absolut unpassende Name bedeutet - ÄNDERE IHN!

Kein Wunder, dass du den Namen nicht bei Google gefunden hast. Ehrlich gesagt ist der Name eine Eigenkreation (und die Person, die du bei youtube gefunden hast, bin ich xD). Hierzu muss ich zu nächst erklären, dass es von der Geschichte selbst, eine längere Fassung gibt, die Santalaja selbst als sehr religiösen Menschen beschreibt. Daher kommt auch das "Santa" (heilig). Wie man am Ende allerdings gut feststellen kann hat sie eine zweite Seite, die sich hinter der guten versteckt. Sozu sagen wie der Wolf im Schafspelz. In Santalaja ist das Wort "Tala" versteckt, was auf iniansich Wolf bedeutet. Wie dieses "ja" dazu gekommen ist, weiß ich allerdings selbst nicht mehr.

Der Titel. Nun ja ... Wie gesagt, es gibt eine etwas längere Fassung, in der Santalaja als sehr religiös dargestellt wird und einem wie der friedliebense Mensch überhaupt vorkommt. Ich muss dir allerdings recht geben, anbetracht der Kürzungen passt der Titel nicht mehr alzu richtig.

Langsam geht er auf die Tür zu Santalajas zu.
Wo geht er hin? Auf die Tür zu Santalajas Tür

Ehrlich gesagt sollte hinter ihrem Namen noch ein "Zimmer" stehen. Habe ich beim Korrektur lesen wohl übersehen. Wird sofort geändert. Wie die Wasserhand da hinkommt weiß ich auch nicht. Da war ich beim Tippen wohl wieder mit den Gedanken überall, nur nicht beim "Wasserhahn", der dort eigentlich stehen sollte. Wird auch geändert. Der Aguilla basiert auf mein Word, welches die richtige Schreibweise des Autos nicht anerkannte und da bin ich dann davon ausgegangen, ich hätte es falsch geschrieben. Großes Sorry. Aber ich denke, die Marke des Autos kann eh gestrichen werden, weil das ja nicht wirklich wichtig ist.

Das hier tuts auch, und du vermeidest die WW: Sie klammerte sich an diesen Gedanken wie an einen Fallschirm.

Wird übernommen.

Wenn sie fest genug an den Fallschmir denkt?

Ich werde über eine Änderung der Forumlierung nachdenken.

Unrealistisch, dass er sie fragt, wovon sie geträumt hat

Manchmal fragen Menschen einfach Dinge, die sie aus dem Mund anderer hören wollen, obwohl sies ohnehin schon wissen. Aber ich werde darüber nachdenken.
Hat er zwei Skalpe? Der letzte Satz stimmt so nicht.

Okay, blöde formulierung meiner seits. Beim dem:
als sich sein Skalp vom Kopf löst.
war eigentlich gemeint, dass es anfängt zu reisen, aber noch nicht ab ist ...

Noch einmal danke für deine Kritik und es freut mich, dass du die Geschichte selbst nicht als schlecht befindest. =)

Gruß
Nakio

 

Hallo Nakio,

deine Geschichte hat mir beim ersten Lesen ziemlich gut gefallen allerdings ist mir aufgefallen, dass Santalaja an zwei Stellen unterschiedliche Augenfarben hat.

Immer noch schweigend sieht sie ihn mit ihren grünen Augen an. Sie sehen verwirrt und verstört aus.

Immer noch stumm sieht Santalaja ihn mit ihren blauen Augen an. Diese verdammten Augen.

Ist das so gewollt (Durch den Verlauf der Geschichte ergibt sich ja einiges)?


Gruß

Thomas

 

Hallo Nakio,

ich bin mir nicht ganz sicher, was ich zu deiner Geschichte sagen soll. An manchen Stellen schreibst du für mein Gefühl sehr flüssig und stilistisch gut, an anderen Stellen bist du mir vom Ausdruck her zu holperig.

Die Grundidee der Geschichte und das Ende finde ich gut.

Die Gestalt Santalajas bleibt mir jedoch noch ein wenig zu blass. Gut, sie ist ein sehr schüchternes und offenbar gläubiges Mädchen, das früh seine Mutter verloren hat. Welche Rolle die Gläubigkeit in ihrem Leben spielt, wird mir nicht sehr klar; du schreibst, dass es dir um die Darstellung von Talas Friedfertigkeit geht. Das wird m.E. nicht über eine Bibel auf dem Schoß erreicht – obwohl das ein gutes Detail ist. Da könntest du mehr nachlegen, auch an Rückblenden, die mir teilweise noch etwas durcheinander vorkommen (mal aus ihrer, mal aus seiner Sicht, mal die unmittelbare Vergangenheit, mal jahrealte Erinnerungen).

Die Beziehung des Mädchens zu Alex kam mir auch ein wenig ambivalent vor. So kommt gut heraus, dass sie die Freundlichkeit, mit der er sie behandelt, fast unerträglich findet, ihn aber trotzdem bei sich haben will. Das ist an sich kein Widerspruch, das könntest du aber auch alles noch deutlicher herausarbeiten und vielleicht mit mehr Bedacht die Sprünge zwischen den Perspektiven einsetzen.

Ein wenig besser beleuchten könntest du auch das bisherige Verhältnis von Tala zu ihrem Vater; hat er sie das erste Mal belästigt oder ist dieses Mal der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte? Das könntest du noch ein bisschen mehr andeuten.

Und noch etwas zu Santalajas Namen:

Nakio schrieb:
In Santalaja ist das Wort "Tala" versteckt, was auf iniansich Wolf bedeutet

Was meinst du mit Indianisch? Es gibt hunderte indianischer Sprachen. Würde mich interessieren, aus welcher du den Namen hast.

Fazit: Interessante und teilweise sehr gut zu lesende Geschichte, mir persönlich teilweise noch zu unklar und holperig.

Ein wenig Textkram noch:

Wohin, dass weiß er noch nicht, aber sie werden schon Unterschlupf finden.
das weiß er

Er nimmt sie in den Armen
in den Arm oder in die Arme

Alex´ Stimme hört sich beruhigend und wolltuend an.
Alex' (also kein Akzent, sondern ein Apostroph - ist auf der Tastatur rechts neben dem ä, Umschalt+# drücken)
Alex´ Hand.
Alex'

Die Frau, die darin lag, hatte die gleichen schwarzen Haare und die gleichen leuchtendblauen Augen wie das kleine Mädchen …
Wird sie mit offenen Augen beerdigt?

Dunkelheit immer durchdring barer
durchdringbarer

es wird nicht mehr lange dauern, bis sie sich bis zum nächsten Tag verabschiedet hat. Aber sie fahre nicht mehr.
1. zweimal bis - ein wenig holperig, der Satz. Würde ich ändern. Evtl.: ... bis sie sich für die Nacht verabschiedet hat; oder auch einfach: bis sie untergegangen ist.
2. sie fahren nicht mehr

große Schlange, die hinter dem nächten Hügel verschwindet.
nächsten

Die Stimme klingt schrecklich freundlich.
Hier könntest du ruhig von Anfang an sagen "Alex' Stimme" oder einfach "Alex klingt ...", denn so ist es sehr unpersönlich und man glaubt zu erst, da wäre auf einmal noch ein Unbekannter, der mit Tala redet.

Draußen prangt ein oranges Schild mit weißer Schrift. Die Straße, in der es liegt, ist schmutzig und eng. Häuserblocks liegen an ihm.
"oranges" ist umgangssprachlich, "orangefarbenes" sollte es sein.

auf welche Weiße sie es getan hat.
auf welche Weise

„Ach komm, sein ein wenig lieb zu deinem Vater.“
sei ein wenig lieb

Sie spürte, wie sich etwas in sie löste
etwas in ihr

Sie hört Alex Atem neben sich
Alex' Atem

Er steht in dem Zimmer des Mädchens, auf dem Bett liegt Santalaja, über ihr ihr Vater.
Auch hier: man versteht den Satz zwar, es liest sich aber trotzdem, als wäre "das Mädchen" jemand ganz anders und dann ist da noch Santalaja. Deutlicher und flüssiger wäre: "Er steht in Santalajas Zimmer, sie liegt auf dem Bett, ihr Vater über ihr." (so vermeidest du die ihr-ihr Wortwiederholung)

Diese wiederrum starrt zurück
wiederum

„Nein …“ schluchzt die echte Santalaja.
"Nein", schluchzt ...

Liebe Grüße,

Malinche

 

Hallo Nakio,

insgesamt fand ich deine Geschichte doch recht gut. Aber ja, wie schon einer meiner VorposterInnen erwähnte, dein Stil schwankt stark zwischen sehr flüssig zu lesenden Passagen und sehr holprigen. Vielleicht eine Pause zu wenig gemacht beim Runterschreiben.
Malinche hat schon den Großteil der auch von mir gefundenen Fehler erwähnt, auf Thomas' Konto geht die blau-grün-Beobachtung. Schauen wir mal, was ich dazu finde.

„Santalaja?“, ruft er noch einmal, dieses mal

Entweder "dieses Mal" oder "diesmal"

Dort sind die Fließen zerschlagen

Fliesen

mit der er nach dem Lichtschalter getastet hatte

Dieser Satzteil muß nicht sein. Es würde auch ohne ihn funktionieren.

Gesicht um es vom Blut zu befreien

Gesicht, um es vom Blut ...

gibt einen starken Kontrast zu den pechschwarzen Haaren

wäre nicht besser: steht im starken Kontrast ...

„Ja klar können wir das.“

Ja - klar können wir das.

Schilder lassen die nächste Tankstelle verlauten.

Unglücklich. Schilder kündigen ... an.

Alex würde gerne etwas sagen aber ihm fällt einfach nicht ein.

Alex würde gerne etwas sagen, aber ihm fällt einfach nichts ein.

Dann wird diese Dunkelheit immer durchdring barer bis sie

durchdringbarer, bis sie

Als Santalaja die Augen öffnet ist

Als Santalaja die Augen öffnet, ist ...

Sollen wir an der nächsten Abfahrt runterfahren und uns etwas suchen, wo es was zum Essen und zum Schlafen gibt?“

... uns etwas suchen, wo wir essen und schlafen können? (Vorschlag)

Darauf wie Alex keine Antwort.

Darauf weiß ...

Und morgen besorgen wir dir und mir

besorgen wir uns

wir weiter fahren.

wir weiterfahren

„Scccht!“

Schscht, wenn überhaupt

Schließlich lies sie den Kopf sinken
.

ließ

Sie spürte, wie sich etwas in sie löste

in ihr löste

sieht in völlige Dunkelheit.

Etwas streift über Alex´ Kopf hinweg und er spürt es an den Haaren reißen. Er schreit vor Schmerzen auf, als sich sein Skalp beginnt, sich vom Kopf zu lösen. Blut rinnt zuerst die Stirn herunter, dann an den Schläfen und schließlich vom ganzen Körper. Der Skalp wird

Die ganzen Skalp-Sätze sind mir etwas zu viel. Es wäre auch nicht schlechter, wenn man von Haaren oder so spricht. Meines Wissens heißt es nicht einmal im medizinischem Sinne Skalp. Und zur sonstigen Sprache der Geschichte will es mir auch nicht so recht passen.

Jetzt aber Ruhe

lg
lev

 

Hallo alle miteinander. =)

Erst einmal danke, dass ihr euch durch meine Geschichte durchgewusselt habt und auch danke für eure ehrliche Kritik. Ich werde sehen, dass ich mich morgen Mittag an die Geschichte setzen werde und den angemerkten Fehlern den Gar aus mache.


Thomas G.

deine Geschichte hat mir beim ersten Lesen ziemlich gut gefallen allerdings ist mir aufgefallen, dass Santalaja an zwei Stellen unterschiedliche Augenfarben hat.

Arrrg, und ich dachte, ich hätte das schon vor ner Weile korrigiert. Ganz dickes sorry und danke für den Hinweis.

wann musst du denn rasenmähen

Okay, ich werde mich der Stellen annehmen und versuchen, diese verbessern. Danke =)


Malinche

Die Gestalt Santalajas bleibt mir jedoch noch ein wenig zu blass. Gut, sie ist ein sehr schüchternes und offenbar gläubiges Mädchen, das früh seine Mutter verloren hat. Welche Rolle die Gläubigkeit in ihrem Leben spielt, wird mir nicht sehr klar; du schreibst, dass es dir um die Darstellung von Talas Friedfertigkeit geht. Das wird m.E. nicht über eine Bibel auf dem Schoß erreicht – obwohl das ein gutes Detail ist. Da könntest du mehr nachlegen, auch an Rückblenden, die mir teilweise noch etwas durcheinander vorkommen (mal aus ihrer, mal aus seiner Sicht, mal die unmittelbare Vergangenheit, mal jahrealte Erinnerungen).

Ich befürchte, das liegt teilweise an den rausgenommenen Szenen. Ich werde bei der Überarbeitung der Geschichte noch einmal darüber nachdenken, ob es nicht sinnvoll ist, ein oder zwei von den Szenen noch einmal mit reinzunehmen. Danke für die Anmerkung.

Was meinst du mit Indianisch? Es gibt hunderte indianischer Sprachen. Würde mich interessieren, aus welcher du den Namen hast.

Ich muss leider zu geben, dass ich selbst nicht mehr so genau weiß, aus welcher indianischen Sprache das "tala" nun stammt. Ich weiß nur noch, dass es aus einer war. Tut das etwas zur Sache?

 

So, die gesamte Kurzgeschichte ist nun überarbeitet und ich habe noch einmal eine Szene mit reingepackt, die ich vorher rausgenommen hatte, sowie ein paar Szenen umgestellt. Hoffe, das hat zum Verbessern beigetragen und nicht umgekehrt. ^^ Noch einmal danke für eure Hilfe.

 

Ich muss leider zu geben, dass ich selbst nicht mehr so genau weiß, aus welcher indianischen Sprache das "tala" nun stammt. Ich weiß nur noch, dass es aus einer war. Tut das etwas zur Sache?

Nicht wirklich, hätte mich nur interessiert, weil ich extrem sprachenbegeistert bin. Und weil ich als Ethnologie- bzw. Anthropologiestudentin automatisch in Alarmstellung gehe, wenn Begriffe wie "indianisch" auftauchen, ohne dass klar ist, was es genau sein soll. Ist in etwa so, als würde man sagen "das bedeutet auf Europäisch das und das". ;) Dahinter steckt zuviel Vielfalt für einen einzigen Begriff.

Aber insgesamt habe ich einfach aus Interesse gefragt, keine Sorge. :)
Werde morgen bzw. heute bei Tageslicht über deine Überarbeitung schauen, jetzt wollen meine Augen grade ins Bett und ich werd wohl mitgehen ...

Liebe Grüße, ciao

Malinche

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Nakio!

Mal wieder eine Kritik schreiben, die vielleicht nicht umsonst ist. Die letzte Kritik, die ich schrieb, war plötzlich überflüssig, weil es die dazugehörige Geschichte nicht mehr gab.

Also, mir hat das Stück recht gut gefallen, insbesondere zum Schluss hin, wo sich die Nebel ein wenig gelichtet haben.

Anfangs fand ich den Titel ziemlich daneben, als ich dann allerdings begriff, wie er gemeint war, dann passte er.

Gut, natürlich gefällt mir nicht alles, du schreibst ziemlich viel füllendes, finde ich. Sachen, die nicht zur Story gehören, zumindest nicht zu einer KG. Ich weiß, du willst Atmosphäre schaffen, die Prot näher bringen. Aber das kannst du viel besser mit Aktionen als mit dargelegten Gefühlen.

Eine der stärksten Szenen, fand ich, war die Rückblende am Schulteich, in der Tala ihre Macht erahnt. Mehr davon, das ist was unterhält, spannend ist und gleichzeitig Einblick gibt in die Charaktere.

Ansonsten zieht sich eine Story quälend langsam dahin. Als du zum Ende hin mit Aktion kommst, das wird das Stück spannend und ich habe unbedingt weiter lesen müssen.


Tapete, die an längst vergangene Tage erinnert, hängt in Streifen von ihnen herunter.

Das ist einer der ersten Sätze der Story. Kurz danach kommt dann aber:

Angestrengt starrt er in die Dunkelheit, doch in dem schwachen Licht sieht er kaum etwas.

Das passt nicht zueinander. Entweder kann man sehen, dass die Tapete... oder es ist dunkel, dass er kaum etwas sieht.


Santalaja rief nie ohne Grund einfach an.

Das einfach ist nicht nur überflüssig, es stört auch gewaltig.


Bleib, wo du bist, okay?“

Ich finde das einen furchtbaren Ausspruch. Und zwar deshalb, weil man so nur in amerikanischen Filmen spricht. Ich finde es abgedroschen.


Ihre Pupillen sind geweitet, als habe sie Angst.

Nochmal: entweder du schreibst eine Kurzgeschichte, weil du eine Kurzgeschichte schreiben willst. Oder aber du scchreibst eine Novelle, weil du keine Zeit hast, einen Roman zu schreiben.
Eine Kurzgeschichte zeichnet sich nun mal dadurch aus, dass sie kurz ist. Und wenn du über deine Story gehst und alles eleminierst, was überflüssig und für den Verlauf der Handlung nicht notwendig ist, dann ist mit Sicherheit dieser grauenhafte Nachsatz darunter. Ihre Pupillen sind geweitet - Punkt. Dass sie nicht wegen sexueller Erregung geweitet sind, weiß ich als Leser selbst. Ich kann mir denken, weshalb sie geweitet sind, das brauchst du mir nicht unter die Nase zu reiben. Stelle dir immer Stefan Raab vor, wie er auf seine Uhr deutet: Wir haben doch keine Zeit!


Wir können doch neue Sachen zum Anziehen kaufen

Dito.
Als zusätzliches Argument kann ich dir nur sagen, dass so niemand spricht.

Auf ihrem Schoß liegt eine kleine, braune Bibel, die sie verkrampft festhält.

Entweder hält sie sie verkrampft fest oder sie liegt in ihrem Schoß. Zweierlei, die aber die Glaubwürdigkeit schmälern.

Du hast mal gesagt, du würdest gerne das Meer sehen.

Bäh! Das habe ich schon so oft in französischen Beziehungsfilmen gehört! Will sagen, das halte ich für ein ausgelutschtes Klischee.


Es sind noch jede Menge Fehlerchen drinnen, die du findest, wenn du noch mal drüber gehst.

Hat mir aber alles in allem gefallen, obwohl es natürlich verbesserungswürdig wäre.
Schon allein den Charakter der Protagonistin richtig herauszuarbeiten, wäre reizvoll und notwendig.


Schöne Grüße von meiner Seite!

 

Hi Nakio,

im Großen und Ganzen finde ich die Geschichte gut gelungen, nur noch ein paar Anmerkungen:

- Der Titel ist sehr aufreizend und überzogen, weil "ficken" eine direkte sehr harte Ausdrucksweise ist, die nicht recht zum Spannungsaufbau der Geschichte passt.

- Santalaja ist nach deiner eigenen Auskunft schon ein Hinweis auf ihr wahres Wesen. Wenn ihre Eltern ihr den Namen geben und ihr Vater sich dann an ihr vergeht ... der Leser soll also etwas ahnen, was der Vater nicht kapiert hat? Andererseits: sollte der Name nur zufällig gewählt sein und dann so gut passen, ist mir das zu weit hergeholt. Kurzum: Ich finde solche bezeichnenden Namen schrecklich, da der Hintergrund meistens wenig fundiert ist.

- Warum muss sie in eienr Bruchbude leben?


Das Telefon klingelt mitten in der Nacht.
„Bist du müde?“ Alex‘ Stimme hört sich beruhigend und wolltuend an.
[/QUOTE]
wohltuend?

Aber als er mit der Hand in ihr Höschen fährt ziemte sie sich doch und wollte aufstehen.
zierte?

Grüße,
Tyll

 

Weshalb läßt sich der Engel eine Weile ficken bevor seine Schwester Rache nimmt? Und weshalb bringt diese auch den netten Alexander um? War allenfalls mittelmässig.

 

So, ich habe die Geschichte endlich nach bestem Bemühren verbessert. Ich hoffe, ich habe sie dabei nicht schlechter gemacht, als sie vorher war, da ich einige Szenen nun ersatzlos gestrichen habe, weil ich auf einmal das Gefühl hatte, sie würden die Geschichte unnötig in die Länge ziehen und wären auch für die Handlung nicht wichtig. Dafür habe ich eine weitere Schlüsselszene eingefügt und ich bringe nun bereits nach der ersten Seite, bzw. bei der ersten Erinnerung ein bisschen mehr Klarheit herein, hoffentlich wurde sie dadurch aber nicht zu offensichtlich. Auch habe ich noch einmal die letzte Szene ordentlich bearbeitet, um Felix Frage vielleicht ein wenig entgegen zu kommen. Auch habe ich hoffentlich mit einem Satz klar machen können, dass ihr Vater trinkt und deshlab die Bude so verkommen ist.

Hanniball, ich habe die Sätze, die du bemängelt hast, verbessert, sowie versucht, auch andere Sätze kurzgeschichtengerechter zu machen. (Gibts dieses Wort überhaupt? :D) Vielen Dank für deine Kritik, ich hoffe, du siehst sie nicht als vergebens an.

Noch einmal großes Danke für die aufrichtige Kritik an alle. Es würde ich freuen, wenn diejenigen, die die alte Fassung kannten, mir vielleicht sagen könnten, ob sie nun so besser ist oder ob ich sie ends vielleicht sogar verschlimmbessert habe.

Gruß
Nakio

 

Hey Nakio!

Als das Licht Santalajas blasses Gesicht trifft, sieht er als erstes all das Blut unter ihren Augen und denkt, dass es so aussieht, als habe sie es geweint.

Emo-Kultur in seiner reinsten Form. :D Fängt ja schon mal gut an.

Verwirrt starrt der Mann darauf, dann auf seine Finger. An ihnen hängt ebenfalls Blut und es ist definitiv nicht sein eigenes …

Wenn du den Namen von deinem Protagonisten oft wiederholst, ist das nicht so schlimm, als wenn du ihn Mann nennst, nach dem du ihn schon hundert Mal Alex genannt hast.
Alex fährt mit dem Waschlappen über ihr Gesicht, um es vom Blut zu befreien.

Schon klar.
Die blasse Haut, die darunter zum Vorschein kommt, steht im starken Kontrast zu den pechschwarzen Haaren.
Ich stehe auch auf Victoria Frances, aber na ja, deine Version kommt eher billig rüber. Überhaupt das ganze, hast du dich von eins ihrer Bilder inspirieren lassen?
Langsam geht er auf Santalajas Zimmer zu.
Btw. Schrecklicher Name! Ich denke immer dabei an einen transvestitischen Dämonen.
Als Pfarrer die letzten Worte gesprochen hatte, wurde Sargdeckel geschlossen und sie sah die Frau zum letzten Mal.
Sind jetzt Pfarrer und Sargdeckel Personen, oder wieso steht davor kein Artikel?
Er zwinkert ihr mit seinen braunen Augen zu und Santalaja wendet sich wieder ab.

Das muss so ein weibliches Phänomen sein, immer die Augenfarbe zu benennen, das ist doch total wurscht, ey!
Die kursiven Stellen, also diese Rückblenden, ich weiß nicht. Ich finde da erkennt man, dass der Autor es sich ein bisschen zu einfach gemacht hat.
Sie war außer sich vor Wut aus seinem Eltern aus geflohen. Instinktiv war er hier hinterher gerannt und hatte gerufen,

Ehm, ja.
Das Mädchen schreckt aus dem Schlaf hoch und sieht in völlige Dunkelheit.
Das gleiche gilt auch für deine Protagonistin, auch wenn der Name schrecklich ist, du solltest ihn eher verwenden als „das Mädchen“
Die Santalaja auf dem Bett starrt ihren Vater bloß regungslos an, als wäre es das natürlichste der Welt.

"Die Santalaja" hast du auch noch an einer anderen Stelle, sagt man nicht.

Hat mir nicht gefallen, nicht meine Welt, Blut weinen, schwarze Flügel, lethargisches Mädchen, das ein Engel ist, von Gott auserwählt, hätte mir bestimmt mit vierzehn gefallen, vor dir haben andere solche Geschichten geschrieben, qualitativ auch besser. Joa, Titel ist auch furchtbar.

JoBlack

 

Re:

Ich will jetzt nicht unkonstruktiv sein (Hab' jetzt auch nur die ursprüngliche Fassung gelesen), aber die hat mir - Im Gegensatz zu den meisten anderen Rezensenten - nicht gefallen und zwar weil in deiner Geschichte jegliche Spannung fehlt.

Du hast zwar ein ganz gutes Gefühl für Bilder und streckenweise liest sich dein Text auch recht flüssig, aber gefesselt hat er mich keine Sekunde.
Im Gegenteil, ich musste mich regelrecht durchkämpfen.

Das Ende ist auch nicht besonders überraschend, wenn man den Titel kennt. In der Hauptsache mangelt es der Geschichte aber an Handlung.

Fazit: Schreibtalent vorhanden, aber unter einer Horrogeschichte stelle ich mir etwas anderes vor.

loom

 

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