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Entkommen

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08.02.2020
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Entkommen

Entkommen

Der stechende Schmerz hinter seinen Augen raubt ihm den Atem. Er will schreien, doch aus seinem Mund dringt nur ein klägliches Wimmern. Er ertrinkt in Verzweiflung. Was kann er noch tun? Wo ist der Ausweg aus dieser sengenden Hölle, die sich über ihn ergießt und ihn verschlingt wie heiße Lava? Hört es jemals auf? Die Hölle bereitet ihm kein schnelles Ende, oh nein. Was sie tut, gleicht dem blanken Grauen. Und hat man ihm einmal in die Augen gesehen, dann ist alles vorbei. Dann gibt es kein Vergessen, nicht einmal ein kurzzeitiges Verdrängen. Er steht mit dem Rücken zu einer steinharten, eiskalten Wand. Und alles was übrig bleibt, ist das schreckliche Leid, das unweigerliche Verderben.

Er hat ihr einen Namen gegeben, ist fest davon überzeugt, dass sie dem weiblichen Geschlecht entstammt. Schuld daran ist seine Vergangenheit. Die Frauen die er in sein Leben geholt hat und ganz besonders die, die ihn selbst ins Leben geholt hat, waren nicht gut zu ihm. Er gibt ganz allein ihnen die erdrückende Schuld an seinem Leid. An dem Gefängnis, dem kleinen Raum ohne Türen, ohne Fenster, ohne Licht und Wärme, nur mit ihm und ihr darin.

Er hat ihr einen Namen gegeben. Denn es zerfrisst ihn, den Schrecken nicht benennen zu können. Einen kleine Linderung, ein dünner Strohhalm, an den er sich klammern kann, wenn er glaubt sie würde ihm gleich die Eingeweide herausreißen. Die reine Erkenntnis, was das Ungeheuer ist, hilft. Er kann ihn nicht aussprechen, ihr Name ist zu schrecklich, der Schmerz würde ihn vollends zerstören, doch an manchen Tagen gibt ihm die reine Erkenntnis ihren wahren Namen gefunden zu haben, der nackt und entblößt vor ihm liegt, ein Gefühl, dass er schon so unfassbar lange nicht mehr gefühlt hat. Als er es zum ersten Mal wieder spürte, da wusste er gar nicht mehr, was es eigentlich war. Es war zu viel Zeit vergangen, ohne auch nur einen Hauch des Gefühls zu spüren. Mittlerweile hat sie ihm gesagt, was es ist. Hoffnung, sei es, so erklärte sie ihm zynisch. Sie denkt, sie könne sie ihm jederzeit wieder nehmen und sein unbeschreibliches Leiden damit noch verstärken. Daran ergötzt sie sich. Nichts bereitet ihr mehr Genugtuung als ihn zu sehen, wie er hilflos und zerstört am Boden kauert, keine Worte und Gedanken mehr übrig für dieses unbeschreiblich grässliche Schicksal. Zu sehen wie er ganz alleine ist, mit ihr, seinem Leid, seinen Vorwürfen und der Erkenntnis seines nahenden Endes.

Er hat ihr einen Namen gegeben und deshalb glaubt er manchmal an die Hoffnung. Weil er nichts anderes hat. Nichts anderes ist ihm geblieben. Manchmal, während seiner schlimmsten Momente mit ihr, denkt er, dass die Hoffnung mit jedem weiteren schmerzhaften Stich in sein Herz, den sie ihm zufügt, eine Gestalt annimmt. Noch ist sie fast zu Gänze dursichtig, schemenhaft und zerbrechlich. Doch er glaubt in seinem tiefsten Inneren, dass sie heranreifen wird. Sie wird wachsen, stetig wachsen. Immer größer wird sie werden, immer präsenter und energiereicher. Lange wird es dauern, daran hegt er keine Zweifel, doch der Zeitpunkt wird kommen und sie wird ihm helfen, ihm Mut machen, ihn auffangen und trösten, wenn er denkt, dass es nur noch einen Ausweg gibt. Und die Hoffnung wird einen Hass entwickeln, einen so massiven und grauenhaften Hass auf seine Peinigerin, das Ungeheuer, das reine Böse, dass es ihm die Luft zum Atmen rauben wird. Doch die braucht er gar nicht, wenn er sie hat, die Hoffnung. Sie wird ihn vollends erfüllen, mit ihm verschmelzen und damit den lebensnotwendigen Sauerstoff ersetzen. Und eines Tages wird sie so mächtig sein, so vollendet, dass sie das Grauen in Person besiegen wird. Die Hoffnung wird ihn retten, mit ihrer Hilfe wird er sich von der eiskalten Wand, an die er gedrückt wird, loslösen können und aus seinem Gefängnis entkommen. Er wird endlich wieder frei sein.

 

Hola @Eria,

ich erlaube mir einen Blick in Dein Profil:

Schreiben hat mir immer dann, wenn ich es praktiziert habe, Freude bereitet und auf gewissen Weise erfüllt. Ich hoffe, dass es mir jetzt helfen wird, mich besser zu fühlen und auf gewisse Weise zu kurieren.
Deine momentane Unpässlichkeit scheint sich im Nano-Bereich aufzuhalten, denn wenn Du Schreiben als Therapie benutzen willst, jedoch – wie hier – nur wenige Zeilen dazu brauchst, dann werde ich Dich nicht zu den ernsten und besorgniserregenden Fällen zählen.

Das schrieb ich, als ich die Länge bzw. Kürze Deines Textes wahrnahm.

Als ich zu Ende gelesen hatte, da hab ich erst einmal kräftig ‚Uff’ gemacht.
Mamma mia, schweres Gerät! Jetzt verstehe ich Dein Profil besser.
Allerdings sind wir wegen des Schreibens im Forum, nicht zu Therapiezwecken.

Jedenfalls präsentiert Dein Text, wie gut Du Sprache beherrschst. Und er ist fehlerfrei.
In Deinem Alter so einen Brocken zu meißeln, finde ich außergewöhnlich.
Eventuelle Kommentatoren hätten selbstverständlich recht, wenn sie Dir aufzeigen, was Deiner Kurzgeschichte alles fehlt, aber Du stehst gerade in den Startlöchern.

Ist keine Geheimwissenschaft, alles logisch und plausibel. Ich finde, mit Deinem Talent könntest Du bei Beachtung einiger Dinge, die ein Autor wissen sollte, eine tolle Schreibkarriere starten.

Zum vorliegenden Text sage ich nichts; nach einigen Wochen WK weißt Du selbst, wie die Dinge liegen. Wenn Du den in einigen Jahren nochmals lesen solltest, wirst Du extrabreit schmunzeln.

Willkommen bei uns und viele Grüße!
José

PS: Einen kleine Linderung, ...

 

Hola @Eria,

ich erlaube mir einen Blick in Dein Profil:

Schreiben hat mir immer dann, wenn ich es praktiziert habe, Freude bereitet und auf gewissen Weise erfüllt. Ich hoffe, dass es mir jetzt helfen wird, mich besser zu fühlen und auf gewisse Weise zu kurieren.
Deine momentane Unpässlichkeit scheint sich im Nano-Bereich aufzuhalten, denn wenn Du Schreiben als Therapie benutzen willst, jedoch – wie hier – nur wenige Zeilen dazu brauchst, dann werde ich Dich nicht zu den ernsten und besorgniserregenden Fällen zählen.

Das schrieb ich, als ich die Länge bzw. Kürze Deines Textes wahrnahm.

Als ich zu Ende gelesen hatte, da hab ich erst einmal kräftig ‚Uff’ gemacht.
Mamma mia, schweres Gerät! Jetzt verstehe ich Dein Profil besser.
Allerdings sind wir wegen des Schreibens im Forum, nicht zu Therapiezwecken.

Jedenfalls präsentiert Dein Text, wie gut Du Sprache beherrschst. Und er ist fehlerfrei.
In Deinem Alter so einen Brocken zu meißeln, finde ich außergewöhnlich.
Eventuelle Kommentatoren hätten selbstverständlich recht, wenn sie Dir aufzeigen, was Deiner Kurzgeschichte alles fehlt, aber Du stehst gerade in den Startlöchern.

Ist keine Geheimwissenschaft, alles logisch und plausibel. Ich finde, mit Deinem Talent könntest Du bei Beachtung einiger Dinge, die ein Autor wissen sollte, eine tolle Schreibkarriere starten.

Zum vorliegenden Text sage ich nichts; nach einigen Wochen WK weißt Du selbst, wie die Dinge liegen. Wenn Du den in einigen Jahren nochmals lesen solltest, wirst Du extrabreit schmunzeln.

Willkommen bei uns und viele Grüße!
José

PS: Einen kleine Linderung, ...


Vielen Dank für dein ausführliches Feedback!
Ich habe gestern nachgesehen, wo ich meine Geschichten, wo ich meine Geschichten veröffentlichen kann, diese Plattform wurde mir als erstes vorgeschlagen. Ich muss mich glaub ich erst noch ein bisschen mit ihr vertraut machen...deine Rückmeldung hat mir geholfen, danke!

 

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