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Erfahrungsaustausch

Monsieur le Directeur
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Erfahrungsaustausch

Wie man am Titel des Threads schon erkennen kann, könnt Ihr hier Erfahrungen austauschen, die Ihr beim organisieren von Lesungen gemacht habt. So macht Ihr es nachfolgenden Organisatoren leichter und es lassen sich evtl. Hürden schneller erkennen.

Kein Spam, wenn's geht.

 

Hehe, ich bin die erste!

Also, meine (und Uwes) Erfahrungen:

  • Es macht Sinn, Locations so früh wie möglich zu kontaktieren, da es manchmal vorlauf von mehreren Monaten gibt
  • Flyer und Plakate sollten mindestens eine, eher zwei Wochen vorher großflächig verteilt werden (wobei die Flyer nicht mit den Programmflyern identisch sein sollten).
  • Mehr als zehn Lesende sollten es nicht werden.
  • Alkoholische Getränke sollten unbedingt vorhanden sein - sowohl das Publikum als auch die Lesenden profitieren davon.
  • Programmflyer mehr als einen Tag im Voraus fertigstellen - der Fehlerteufel ist nämlich gnadenlos!!! ;)
  • Eine Lesung zu organisieren macht unglaublich viel Spaß - also, ran an den Speck!

 
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als Teilnehmer hab ich auch ein paar Anregungen:


  • Flyer müssen meiner Ansicht nach mindestens vor dem vorausgehenden WE verteilt werden... lieber belebte Locations nochmal "nachversorgen", aber Zuschauer müssen Kenntnis nehmen, bevor sie verplant sind!
  • es sollte einen e-mail-Flyer geben. Ein pdf-Dokument als mail-Anhang, daß man quasi kommentarlos weiterschicken kann. Nicht verbreitet sich doch so schnell, wie Dateianhänge... wenn man jedes Mal eine persönliche Mail schreibt, ist das weit weniger schnell und in manchen Fällen nicht angemessen...
    außerdem schickt dann kein Empfänger die Antwort weiter.
    alle wichtigen Daten rein, incl. Wegbeschreibung und einem Photo...
  • dieser e-mail-Flyer sollte ebenfalls als DinA4-Poster fungieren... dann kann man ihn selbst ausdrucken, oder andere bitten, ihn auszudrucken und auszuhängen.. zB an den Orten, an denen man die Flyer auslegt, aber auch in Schaufenstern, Schwarzen Brettern etc...
  • Der Getränkeverkauf muß anders organisiert werden.
    0,2l-Gläser sind sinnvoll, sonst ist der Preis von 1 € nicht rentabel. Bier sollte auch sein. O-Saft ging auch gut, erstaunlicher Weise...
  • Vor allem aber:
    Wer liest, kann keinen (Getränke)Verkauf machen. Ich fand es sehr unhöflich, vor der Pause aus der 1.Reihe rauszugehen und alles aufzubauen...
    außerdem steht man dann nicht zur Verfügung, um sich mit Zuhörern oder anderen zu unterhalten...
    Überhaupt ist es sinnvoll, mehrere Verkäufer einzuteilen, sodaß alle ein wenig Zeit zum Quatschen haben.

Ich hoffe, das hat weitergeholfen... :)

 
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Erfahrungen zum Thema Presse:

  • Der Organisator verfasst eine Pressemitteilung, die möglichst professionell aussieht (Vorlage kann ich per Email schicken), in der neben dem Termin steht, was auf die Zuhörer zu kommt, dass schon erfolgreiche Lesungen stattgefunden haben und ein paar Infos zu kg.de. Diese Mitteilung wird frühzeitig per Email, Fax oder Post verschickt - an Monatsmagazine (z.B. coolibri, Prinz ...) mindestens 9 Wochen vor der Lesung, an Wochenmagazine und Radiosender 4 Wochen vor der Lesung. Wir sollten gute Fotos von früheren Lesungen zentral sammeln und auf Anfrage zur Verfügung stellen. Für diesen Job biete ich mich an.
  • Im Programmflyer sollte ebenfalls eine allgemeine Info zu kg.de stehen, das haben wir diesmal leider vergessen.
  • Was den Getränkeverkauf angeht, hat Frauke vollkommen Recht. D.h. es ist vorher zu klären, ob 0,2 oder 0,3-Gläser verwendet werden. In GE hatte ich daran leider nicht gedacht. Außerdem gab es plötzlich wenig Freiwillige, die sich um den Getränkeverkauf-Job gekloppt hätten *mitzaunpfahlwink*
    Wein ist auch eine gute Idee, 1-2 Flaschen reichen aber.
  • Bühnengestaltung. Es muss ja nicht immer ein Beamer sein. Aber das schwarze Samttuch über dem Tisch hatte auch schon was. Grünzeug wären auch denkbar, einfach um das Bild aufzulockern, damit nicht alles total spartanisch aussieht.

 

Technik

Jemand, der nicht liest, sollte auch zuständig für die Technik sein.
Falls es geht, sollte es eine Generalprobe geben. Dann kann man noch viele Fehler ausmerzen (zu grelles Licht, Auf und Abgang, Lautstärke)
Es macht auch Sinn, als Vorleser seinen Text "zu üben".

 

Grad sind meine Liste verloren gegangen. Hab jetzt keinen Bock mehr, wird nachgereicht.

 

So hier noch eine Checkliste aus meienr Feder....

Lokal und Technik:
[Info: „VO“ heißt "Veranstalter am Ort"]

Wie viele Plätze für Zuhörer vorhanden?

Bücher- und CD-Verkauf am Ort möglich?

Wie sieht es mit Verpflegung aus? Getränke, Essen? Muss was organisiert werden?

Eintrittspreis? (Vorschlag: Wir nehmen 4 Euro, VO 2 Euro = 6 Euro, dafür gehören ihm die Gastronomieeinnahmen völlig). Verhandlungssache...

Rauchen erlaubt? Während der Lesung Rauchen einstellen wäre wünschenswert.

Podium (Aufbau, kleine Erhöhung wäre gut)?

Technik: Stromanschluss (mind. 4 Dosen auf ‚Bühne’), zur Not Verlängerungskabel, gut sind zwei Leuchten/Beleuchtung für die ‚Bühne’, zwei Mikrophone mit Tischständern plus Lautsprecheranlage {außer der Lesungsort ist winzig und wir brauchen das nicht: < 20 Zuhörer etwa}, wenn möglich noch ein drittes, ein Saalmikro (falls wir die Lesung auf Video mitschneiden wollen: wer kann mit einer Kamera umgehen, kann das machen?)

‚Lesungstisch’ für zwei Personen (Moderator + jeweils lesender Autor

Beginn/Ende festlegen (etwa 2einhalb bis drei Stunden inkl. einer Pause von ca. 15 Minuten); wir würden gern um 20 Uhr rum anfangen...
Wann schließt der VO? Für kleine Feier hinterher geeignet oder Reservierung eines Tisches in einer Kneipe in der Nähe?

Wer macht Kasse/Eingang? Wer macht Verkauf Bücher, CDs (wenn möglich)?
Kann Kasse/Kasseneinlage (Wechselgeldeinlage) vom VO gestellt werden?

Technik- und Generalprobe muss sein: Etwa zwei Stunden vor Beginn muss am Ort alles leer sein (keine Besucher), damit wir 'proben' können.

Was sich auch bewährt hat: ein Gläschen Sekt vor Beginn, um die Panik zu lindern...


Werbung:

Datum! (Da die Autoren aus verschiedenen Städten kommen, ist normalerweise eine Lesung auf Freitag oder noch besser Samstag zu legen; ist das nicht möglich, sollte sicher sein, dass überhaupt Autoren kommen können!)

Sammeln:
Alle Anfahrtsdaten: Name des Veranstaltungsorts, Adresse, öffentliche Mittel, spezielle Hinweise, Ermäßigungen.
Sind Vorbestellungen möglich?, Informationsmöglichkeit/Telefon des VO: für Handzettel und Plakate (wird Heiner machen);

für die Bewerbung Verantaltungsorts brauchen wir ein LOGO des VOs, möglichst auch digital (wenn nicht vorhanden: Vorlage zum Scannen).
Handzettel und Plakate für dich und VO in geeigneter Zahl bestellen!

Bitte recherchieren: Liste aller Tages- und Lokalzeitungen, Monats- und Programmblätter, Stadtzeitungen, Radiosender inkl. Kontaktdaten und Redaktionsschlüssen: müssen angeschrieben werden: wer macht das?
Anschreiben jeweils zu den letzten Red.schlüssen vor der Veranstaltung versenden!
(Für München existiert bereits eine solche Liste... für jede Stadt sollten wir, wenn recherchiert, diese Daten in der Online-Redaktion verfügbar machen; zusätzlich wird eine Standardpressemitteilung verfügbar gemacht).

Bei Radiosendern: anrufen wegen Interesse an Interview/Mitschnitt/will wer vorbeikommen? (insbesondere kleine Regionalsender haben daran oft Interesse)? Das muss etwa vier-sechs Wochen vorher geschehen.

Plakatierung im Umfeld/Viertel des Cafes: andere Lokale, Internetcafes, Kneipen, Shops: wer macht das? Arbeitsaufwand etwa 10 Mannstunden, würde ich sagen. Kurz und schmerzlos wo reingehen, fragen, Plakat kleben, Handzettel auslegen oder/und wieder verschwinden... geeigneter Zeitpunkt, ca. 14bis7 Tage vor der Veranstaltung.
Ebenso Uni und Schulen in der Gegend: wer macht das?

Wie wirbt der VO? Teilung der Aufgaben?

Sonstiges:

Übernachtungsmöglichkeiten für Autoren/innen in Pensionen in Ortsnähe/VO-Ort oder auch privat?

Reservierungen: vorgenommen?

Ansonsten gilt (nach Pierce):
"PLANEN nennt man den Vorgang, sich den Kopf zu zerbrechen, wie man am besten ein zufälliges Ergebnis erreicht."

 

Da ich nun auch mal meine Fühler ausstrecke um zu erkunden welche Lesungsmöglichkeit meine kleine Stadt bietet, stellt sich mir eine Frage:
Wie muß man das so mit dem Eintrittsgeld handhaben?
Wenn ich den Raum bezahlen muß, würde ich das nach Möglichkeit über den Eintrittspreis finanzieren.
Verlangt das Finanzamt Nachweise über Kosten und Einnahmen? Wenn ich den Rest als Spende an KG.de überweise, muß ich das nachweisen, oder interessiert das niemanden?
Hat da jemand Erfahrungen?

Ich bin im Moment mit der Stadtbibliothek im Gespräch und da würde es wohl nichts kosten.
Sollte da aber das Interesse nachlassen, müßte ich selbst was machen und dann kommt obiges Problem auf mich zu.

 
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Wie organisiere ich eine Lesung?

So, ich möchte hier mal aus meinem gigantischen Erfahrungsschatz von einer organisierten Lesung berichten.;)
Vielleicht hilft es ja dem Einen oder Anderen.

Der Raum:
Einen kostenlosen Raum zu bekommen ist nicht leicht.
Wenn man sich jedoch an das Kulturamt der Stadt wendet, wird einem manchmal geholfen. Die haben oft Interesse daran, kostenlose Kultur in die Stadt zu bekommen und wenn man da auf die Internetseite kg.de verweist, sehen die auch, dass es sich da nicht um irgendeinen Blödsinn handelt.
Das kann man jetzt ja gut machen, seit Besucher nur noch auf die Hinweisseite kommen.

Eine andere und gute Möglichkeit ist, sich an gemeinnützige Organisationen zu wenden.
Die haben oft geeignete Räume und nehmen so eine Lesung gerne, um ihr eigenes Veranstaltungsprogramm aufzuwerten. Außerdem hat man durch die dortigen Mitglieder und Nutzer dieser Organisationen schon mal Werbung und garantierte Gäste.

Der Raum muß ja nicht riesig sein. Wichtig ist, dass man Stühle zusammenrücken kann und sich die Gäste nicht wie in einem leeren Saal vorkommen. In einen kleineren Raum bringt man schneller mal eine gute Atmosphäre.

Egal wie klein der Raum ist, man sollte mit Mikro arbeiten. Bei den meisten Räumen steht so was zur Verfügung.

Termin:
Sucht euch einen geeigneten Termin aus. Meistens ist die Auswahl wegen der Raumbelegung ohnehin begrenzt.
Guckt Euch an, wann Ferien und Feiertage sind, und was sonst noch in der Stadt läuft.
Blöd ist, wenn zu dem gewählten Termin schon zwei andere Lesungen stattfinden.
Für jede Stadt gibt es Veranstaltungskalender, wo man sich schlau machen kann.
Ich finde es auf jeden Fall nicht so doll, hier zu posten und zu fragen: Ich möchte eine Lesung veranstalten. Wann passt es Euch?
Was erwartet man dann? Stellt Euch vor, Ihr bekommt von 15 interessierten Autoren 15 verschiedene Antworten. Am Ende weiß keiner, welches Posting gültig ist und wann die Lesung nun tatsächlich läuft.
Meldet einfach den Termin, der steht fest und fertig. Jeder kann sich daran orientieren.

Werbung:
Ca. zwei Wochen vor der Lesung sollte man am besten persönlich die Presse informieren. Geht in die Redaktionen und gebt dort eine schriftliche Zusammenfassung dessen ab, was passiert.
Gebt unbedingt Eure Anschrift und Tel. Nr. an. Es kann sein, dass die sich melden und Fragen haben.
Denkt auch an die lokalen Radiosender.
Was ich für besonders effektiv halte, sind die Infotafeln in den Banken und Sparkassen.
Bei einigen kann man da ein Plakat selber anpinnen, bei anderen ist das hinter Glas und die Bankleute bringen das an. Ich habe erfahren, dass die recht freundlich und zugänglich sind.
Unbedingt vorher fragen!

Programm:
Wie viele Geschichten/ Autoren man haben will, muss jeder für sich beantworten. Ich meine, dass neun Geschichten einigermaßen passen. Bekommt man keine neun Autoren zusammen, kann der Veranstalter ja auch mal zwei Geschichten lesen, oder es werden längere Geschichten ausgewählt. Ein Abendprogramm bekommt man schon voll. Man kann vor der Pause fünf Geschichten lesen und danach vier. Ich bilde mir ein, dass jemand, der gelangweilt ist, dann eher bleibt, wenn er nach der Pause nur noch vier Geschichten vor sich hat, statt fünf.
Wichtig ist die Reihenfolge: Ernstere Geschichten sollten mehr am Anfang gelesen werden und die Unterhaltung steigernde zum Schluss.
Also: Wenn überhaupt Kindergeschichten, dann eine und die als erstes, um zu zeigen, dass wir so was auch haben. Dann Gesellschaft, Alltag, Krimi, Spannung und am Ende Humor.
Unterhaltung sollte unbedingt im Vordergrund stehen! Es bringt nix, wenn Geschichten gelesen werden, die künstlerisch genial sind, die Gäste das aber nicht erkennen, oder nicht hören wollen. Alles hat sein Publikum, aber…
Wenn siebzig Gäste da sind, unterhalte ich lieber sechzig und langweile zehn, als umgekehrt!

Ganz wichtig sind die Flyer:
Neben den Viten, Vitaä, oder wie der Kurz-Lebenslauf heißt, gibt man da das Programm bekannt.
Ich meine, dass sich bewährt hat, dass man nicht nur den Titel einer Geschichte nennen sollte, sonder in klein darunter auch einen Satz aus der Geschichte, der neugierig macht.
Die Gäste haben dann eine Vorstellung von dem, was noch kommt und werden dadurch eher an der Flucht gehindert.

Moderation:
Mann sollte schon rechtzeitig festmachen, wer die Moderation übernimmt. Ein halbe Stunde vor der Lesung zu vereinbaren, wer ansagt, ist Mist.
Man muss sich vorbereiten. Auf keinen Fall die Vita wiederholen, das können die Gäste selber lesen und wenn, dann nur in einem Satz und kurz.
Was macht der Autor sonst noch? Organisiert er Lesungen? Hat er Veröffentlichungen? Geniale Erfolge? Wartet Hollywood?
Gibt es was persönliches, was man kurz erzählen kann?
Ich lüge mir gerne was zusammen. Hauptsache die Gäste werden unterhalten.
Was ich persönlich meine: Frech ist besser als lieb! Man sollte niemanden beleidigen aber bei einer Lesung ist es ja so, dass der Autor, den man ansagt immer das letzte Wort hat, denn er ist ja als nächstes mit seiner Geschichte dran und kann vorher sagen: Alles Lüge!
Man sollte auch kurz auf die Geschichte eingehen, die dann kommt. Nur sollte man keine Pointen vorwegnehmen.
Mir fällt gerade ein, dass Uwe in Mettmann eine tolle Geschichte über Einhörner gelesen hat. Ich hab dann angesagt… sinngemäß: Kennen Sie Einhörner? Pferde mit nem Horn? Weiß? Gut? Edel? … können Sie knicken, Uwe Post erzählt Ihnen jetzt, wie die Sache wirklich ist.
Hätte ich das wörtlich so gesagt, dann ginge das ja. Tatsächlich hab ich mehr blödsinnig gestammelt. Ich meine aber so die Richtung, die mir gefällt.

Drängt unbedingt darauf, dass Ihr die Viten und Geschichten von den Autoren rechtzeitig bekommt. Oft muss da noch was korrigiert werden und dann wird plötzlich die Zeit knapp.

Pult oder Tisch:
Ich finde das Pult besser, weil man da nicht so ein Gerücke hat mit dem Stuhl, der Abstand zum Mikro leichter herzustellen ist und, was ich besonders wichtig finde: Der Moderator weiß wo er hinmuss!
Wenn man keine zwei Mikros hat, muss der Moderator das Tischmikro in die Hand nehmen und steht dann irgendwie blöd da. Für den lesenden Autor stimmt danach auch nix mehr. Oder der Moderator setzt sich an den Tisch, was für die wenigen Sätze auch total blöd ist.
Wichtig finde ich dabei ein geschlossenes Pult, weil man da das zittern der Knie nicht so sieht.
Zieht am besten braune Hosen an!:D

An die Autoren:
Nennt bitte Eure Geschichten frühzeitig und schickt umgehend Eure Viten!
Auch finde ich es nicht schön, wenn man ich zu ner Lesung meldet und noch keine Geschichte hat. Was macht man, wenn die neue Geschichte nicht passt? Was soll der Moderator machen? Der Veranstalter rechnet mit nem Brüller und tatsächlich kommt Melancholie pur. Man kann die Flyer nicht drucken, weil noch was fehlt, weil die Reihenfolge nicht festgelegt werden kann…
Für mich ist es kein Problem, wenn gute Geschichten gelesen werden, die schon bei einer anderen Lesung vorgetragen wurden.
Ich mache die Lesung für die Leute der Stadt, in der die Veranstaltung stattfindet.
Sollten kg.de- Leute da sein, die die Geschichte schon kennen… Pech.
Ich liebe Euch, aber mein Ansatz ist da ein anderer.

Nicht die Getränke für die Pause vergessen und Helfer organisieren

Wer Interesse hat, kann von mir gerne Flyer, Plakate, Infoblatt u.s.w. als Vorlage bekommen.

Liebe Grüße
Dreimeier

 

Hachenburg ... Das muss man erst mal so verdauen und sich setzen lassen, bevor man sich darüber auslässt. Der Grund ist, dass es – ich sage das ohne Umschweife – ein Schuss in den Ofen war und es mir sehr leid für alle tut, die eine weite Strecke auf sich nahmen, um dort lesen zu können.

„Into The Void“ war die Überschrift und es war ein Versuch, eine Lesung in einer recht kleinen Stadt mit um die 8.000 Einwohner, mitten im Westerwald, zu organisieren. Wir haben uns nachträglich noch gut unterhalten und amüsiert und gut gegessen, aber das ist nicht der Punkt, um den es hier geht ...

Die Schwierigkeiten stellen sich für mich im Nachhinein wie folgt dar:
1. Kurzfristig wurde die Betriebszeit des Weihnachtsmarktes von bisher 18 h auf 22 h erweitert. Davon erhielten wir erst kurzfristig Kenntnis. Problem bei einer so kleinen Gemeinde ist, dass die potenziellen Hörer/innen arbeiten müssen und wollen und damit entfallen. Die spontan angereisten Besucher zu interessieren ist offenkundig eher aussichtslos.
2. Die Öffentlichkeitsarbeit gestaltete sich eher schwierig, da es so gut wie keine Zuarbeit der Bücherei bzw. des Kulturamtes gab, da auch persönliche Animositäten mit hineinspielten.
3. Da ich selbst nicht vor Ort mit der PR beschäftigt war, hatte ich auch keine Übersicht, was geht und was eben nicht geht ... Dazu sei erwähnt, dass Sabine (sheherazade2) über lange Jahre die PR für große Musikverlage und Künstler organisierte und durchaus weiß, was sie da tut, ebenfalls nicht mit dem Punkt des verlängerten Weihnachtsmarkts gerechnet hat bzw. wir nicht darüber informiert wurden.

Fazit:
Je kleiner die Kommune, um so größer das Risiko und der potenzielle Frust hinterher. Das sollte uns aber nicht davon abhalten, dies weiter zu versuchen ... und schlechter kann es ja nicht laufen. Keine Termine, wann auch immer andere Veranstaltungen laufen! Und – so unschön das auch klingt – kurzfristige Absagen einplanen. (Immerhin habt ihr dann einen tollen, freien Tag!)

Ich werde es ganz sicher weiter mit Kolleginnen und Freunden versuchen, auch in die etwas abseits gelegenen Regionen unsere Geschichten zu exportieren und freue mich über jede Unterstützung.

shade & sweet water
x

 

Es wurde schon sehr viel Vernünftiges geschrieben, da muss ich ja nicht alles wiederholen. Es ist aber nichts in Stein gemeißelt und es gibt natürlich auch einen Wandel. Ich denke beispielsweise, dass Facebookevents heutzutage besser ziehen als das. Flyer sind so eine Sache, also in Wien hat es mir sicher keinen einzigen Lesungsgast gebracht, wenn so was irgendwo auslag. Flyer sind eher was, wenn man sie Freunden persönlich in der Hand drückt oder in einem Umfeld verteilt, wo man bekannt ist, beispielsweise im Heimatort durch Postwurfsendungen. Gerade in kleineren Ortschaften sind die Nachbarn ja so neugierig, was man so treibt, also bei mir war z.B. die Anschaffung einer Katze tatsächlich so was wie eine Schlagzeile. Da kommt natürlich auch eine Veranstaltung gut.

Miete würde ich nie zahlen, das kommt nie und nimmer mit dem bisschen Eintrittsgeld und den paar verkauften Büchern rein. Also entweder ist es eine Location, die Kulturförderung bekommt oder eine Einrichtung, die Waren an die Lesungsgäste verkauft, wie eine Buchhandlung oder eine Bar. Da ist oft nicht mal so wichtig, was an dem Abend eingenommen wird, weil beispielsweise bei einer Bar: Man geht zu einer Veranstaltung, es gefällt einem, das Bier ist gut - und irgendwann denkt man drüber nach, wo man nach dem Kino mit seinen Freunden hingehen kann.

 

Wtf Nina, hast du mal gesehen, von wann der letzte Beitrag war? :D

 

Ja, eben, INZWISCHEN ist das mit Facebook verbreiteter. Aber Flyer an Fremde haben auch früher nicht gezogen. Vor allem, wenn wer nichts mit der Location zu tun hat - vereinzelt gibt es ja Leute, die einen Stammplatz haben und da gerne wiederkommen. Ich war mal bei einer Lesung in einer kleinen Spezialbuchhandlung, da hat sich dann der Autor ein Herz gefasst und mich vorsichtig drauf angesprochen, weil ich tatsächlich die einzige Person war, die er nicht persönlich kannte! - Da hat ihm dann der Buchhändler erklärt, dass ich sozusagen ein Stammgast bin und eben auch selbst schon da gelesen habe.

Ach ja, noch ein Nachtrag: Bei Lesungen in der Gastronomie habe ich natürlich gemeint, in einem Extra-Raum neben den normalen Gästen.

 

Miete würde ich nie zahlen, das kommt nie und nimmer mit dem bisschen Eintrittsgeld und den paar verkauften Büchern rein.

Ist ein wenig das Problem. Was nichts kostet ... geförderte Kultur ist zu neunzig Prozent kastrierter Bullshit, den niemand sehen und hören will. Was ist denn das auch für eine moralische Rechnung? "Die Bar bekommt, wenn sie schön artig ist, ein paar Gäste ab?" Respektlos. Nein. Das Problem ist, dass niemand für den guten Shit zahlen will. Und wie sehr ist man denn von einer Sache überzeugt, wenn man alles für lau haben will? Das ist nicht mein Verständnis von Kunst, sorry.

 

Na ja, aber was willst Du stattdessen? Dass ein Autor eine Halle mietet und dementsprechend pro Person nimmt? Und die Leute eher kommen, wenn es was kostet und Gratis-Events meiden? - Also normal kann man für eine Lesung vielleicht 5 Euro nehmen. (Und es gibt durchaus berühmte Autoren auch gratis zu hören, z.B. Bestsellerautoren bei Thalia und überhaupt konkurrieren Lesungen stark gegen anderes, wobei faul zu Hause bleiben wohl immer noch die stärkste Konkurrenz ist.) So eine Miete ist aber im dreistelligen Bereich, da kommt man nicht hin, schon gar nicht, wenn man noch Sekt und Knabbergebäck kauft.

Und ja, ich verstehe Deine Frustration. Ich habe mich vergeblich bei diversen Einrichtungen für Events beworben und mein Vater als bildender Künstler auch. Und dann wurde vor Wut geschäumt, vor allem, wenn man dann gesehen hat, wer stattdessen den Zuschlag bekam.

Und nein, ich bin der Bar gegenüber nicht respektlos. Es ist eine Geschäftsbeziehung. Sie bekommen ein paar neue Gäste in den Laden, dafür stellen sie die Räumlichkeiten. Und Lesungsveranstalter vermeiden normalerweise den Abend von Freitag und Samstag, wo viele eben fortgehen wollen, sondern gehen eher auf Werktage. Da sind die meisten Bars ohnehin halb leer und man macht sich eben den Tag aus, an dem der hiesige Stammtisch den Raum nicht braucht. Dann darf man halt in einem Kämmerchen was vorlesen und Bücher verkaufen. Und der verkauft Getränke und gewinnt vielleicht sogar neue Stammgäste. Was ist da denn respektlos dran? Vor allem hatte ich in der Vergangenheit mit erwachsenen Personen zu tun, ein Nein ist halt Nein, geh ich halt. Bei einem Rumgedruckse auch oder wenn man von den Bedingungen nicht zusammenkommt. - Wenn dann steigt doch wohl der Autor schlecht aus, der auf sein Honorar verzichtet!

 

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