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Erfolg

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28.12.2020
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Erfolg

Er liebte seine Bücher.

Liebe, Lust und Leidenschaft. Tod, Trauer und Traurigkeit.

Fremde Menschen, fremde Länder.

Verlangen, Verlust, vermissen, vergessen.

Sie ließen ihn erleben; sie lenkten ihn ab.

Gefährliche Geliebte, Liebesleben, Mann und Frau, Schmerz, der Weltensammler.

Seine Wahl fiel heute auf Bukowski. Behutsam nahm er das Buch aus dem Regal, legte sich aufs Bett und verschwand in der Geschichte.

Von Zeit zu Zeit schaute er ungeduldig auf die Uhr. Um zehn war es endlich soweit.

Er ging auf den Balkon, sah in den Sternenhimmel, spürte die kalte Luft, schaute auf die Silhouette der Stadt und rauchte.

Er liebte diesen Moment.

Das Lebensgefühl der Menschen, die lachen und lieben, kam für einen Augenblick zu ihm.

Wie gerne hätte er es umarmt, wie gerne festgehalten.

Er ging einmal auf den Balkon – jeden Tag um zehn Uhr.

Um zehn nach zehn würde Sophie kommen. Freitags war ihr Französischkurs. Sie würde ihn anlächeln, ihm etwas erzählen, das ihn nicht interessierte, ihn nicht berührte. Er würde mit ihr lachen, innerlich ohne Regung. Dann würden sie schlafen gehen.

Er schlief schlecht. Etwas nagte an ihm. Etwas zog an ihm. Etwas schüttelte ihn.

Vor dem Einschlafen würde er wieder zu sich sagen: „Ich habe es geschafft, ich bin sehr erfolgreich, viele mögen mich, viele schauen zu mir auf. Vielen geht es nicht so gut wie mir.“

Dann würde er seine Gedanken auf die Reise schicken. Sie einen vergangenen Moment finden lassen, in dem er gelebt hat. In dem er Liebe, Lust und Leidenschaft gespürt hat. Eine Zeit, in der er fremde Menschen in fremden Ländern geliebt hat.

Zurück in die Zeit, in der er nicht erfolgreich war. Eine Zeit, in der noch nichts verloren war.

Irgendwann würde er schlafen – irgendwann wieder wach werden.

 

Hi @DanielZ,

Deinen Text habe ich gerne gelesen. Du schreibst interessant und dein Stil hier gefällt mir wirklich sehr. Die Geschichte liest sich schnell und gut, das gefällt mir.

Ich bin natürlich kein Deutschprofi oder so, trotzdem schreib ich hier mal paar Gedanken von mir auf.

Vor dem Einschlafen würde er wieder zu sich sagen: „Ich habe es geschafft, ich bin sehr erfolgreich, viele mögen mich, viele schauen zu mir auf. Vielen geht es nicht so gut wie mir.“
Finde ich wirklich super.

Von Zeit zu Zeit schaute er ungeduldig auf die Uhr. Um zehn war es endlich soweit.
Da du ja sagst, dass Bücher ihn ablenken und er in sie eintaucht, fand ich es etwas seltsam, dass er trotzdem noch aufschaut. Auch finde ich es irgendwie komisch, dass er wirklich NUR um zehn raus geht zum Rauchen, auch wenn er das jeden Tag so macht und dabei auf Sophie wartet, kann er das ja eigentlich immer irgendwann machen, das habe ich nicht ganz verstanden. Oder aber ich hätte mehr dazu gewusst. Ist er etwa so jemand, der um 21.59 noch nicht raus kann, aber um 22.00 schon? Dann hätte ich gerne mehr davon erfahren.

Generell habe ich beim Lesen das Gefühl, dass da noch was kommt. Das erklärt dann wer er ist, wer Sophie ist, warum er erfolgreich ist, warum er so denkt wie er denkt.
Vielleicht wolltest du damit die Geschichte und den Erfolg ganz allgemein halten, für jeden Leser zugänglich, ich aber brauche irgendwelche Informationen wie er erfolgreich ist oder wer er ist.

Von dir würde ich gerne noch mehr lesen, vor allem weil mir dein Stil hier so gefallen hat.

Viele Grüße
Max

 

Lieber @DanielZ ,

ich finde es sehr ansprechend, wie Du die Liebe Deines Protas zu Büchern darstellst. Dadurch fühle ich mich gleich ein wenig mit ihm verbunden. Ich kann ihn mir richtig gut vorstellen, auch als er den Moment auf dem Balkon genießt. Ich frage mich, warum er nur einmal am Tag auf den Balkon geht. Es ist schade, dass das reale Treffen mit Menschen, in dem Fall mit Sophie, ihn so gar nicht berührt. Es liest sich, als würde er nur durch Bücher Leben erfahren, nicht aber in der Realität. Gerne würde ich noch mehr über den Prota erfahren. Warum schläft er schlecht? Was nagt an ihm? Warum schafft er es nicht, über seine Gefühle zu sprechen? Du hast meine Neugierde geweckt und ich würde mich freuen, wenn da noch mehr kommen würde.

Liebe Grüße und einen schönen Sonntag,
Silvita

 

Moin @DanielZ,

ein schön geschriebener Text. Statt eine abgeschlossene Geschichte ist es eher ein kleiner, fast poetischer, Einblick in das Leben des Protagonisten. Wie meine Vorkommentatoren bereits schrieben, bleiben allerdings sehr viele Fragen offen. Was du schreibst, macht sehr viel Lust auf mehr.

Du schreibst, er sei jetzt erfolgreich, weil viele Menschen ihn mögen und zu ihm aufschauen - davon wird nichts gezeigt. Wie passiv und desinteressiert er dem Leben seiner Freundin gegenüber ist, fragt man sich: Wer mag ihn denn, wer schaut zu ihm auf?
Jetzt liest er über Dinge, die er früher erlebt hat. Warum war er früher nicht erfolgreich? Was hat er verloren? Warum schläft er schlecht?

Ich mag deinen Text, aber ich würde ihn nicht wirklich als Geschichte bezeichnen, denn man versteht den Protagonisten nicht wirklich. Ich bekomme das Gefühl, das Intro zu einer Geschichte gelesen zu haben. Du baust eine Spannung auf, hüllst alles in etwas Geheimnisvolles, aber dadurch, dass du all diese Fragen offenlässt, bleibt es dabei. Wie Silvita schon schrieb: Man wünscht sich mehr...also vielleicht steckt ja noch mehr hinter deinem Text, sodass du ihn ausbauen, zu einer wirklichen Geschichte machen könntest.

Liebe Grüße,
rainsen

 

Lieber @DanielZ

Du kannst dich gut ausdrücken und auch dein Stil gefällt mir.
Ich habe es gelesen frage mich „und"?

Ich habe verstanden du schreibst über einem Mann der gerne liest der einmal am Tag auf dem Balkon geht und der trotz seines Erfolges unzufrieden mit seinem Leben ist!
Solche Menschen gibt es viele. Was macht deinen Port zu etwas besonderem?
Du hast mir zu viele leere Zeilen in deinen Text.
Die wie ich finde gefüllt werden könnten mit mehr Informationen .
Vielleicht auch mit Dialogen mit etwas was der Geschichte etwas Spannung gibt.


Zurück in die Zeit, in der er nicht erfolgreich war. Eine Zeit, in der noch nichts verloren war.
Warum ist sein Erfolg so abgegriffen? Was war das für eine in der Zeit noch nichts verloren war?
Irgendwann würde er schlafen – irgendwann wieder wach werden.
Ja, machen wir alle!

Ich würde gern mehr von dir lesen.
Wünsche dir einen schönen Sonntagabend.
Lieber Gruß CoK

 

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