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Fritz, der alte Regenwurm

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29.03.2003
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Fritz, der alte Regenwurm

Fritz, der alte Regenwurm
© by Inga Rothe 03

Fritz war der Älteste aus dem Regenwurmstamm, immerhin schon über zwei Jahre, obwohl das Höchstalter seiner Artgenossen nur zwei Jahre sein sollte.
Er konnte nicht mehr den ganzen Tag graben, aber er passte auf, das alle ihre Arbeit gut machten.
Den ganzen Tag graben, essen, graben, von oben nach unten, das ist ihre Aufgabe, denn wenn sie es nicht tun, wird der Boden nicht durchlüftet, das Wasser sickert nicht ab und die Blumen können nicht wachsen.

Endlich hatte es mal wieder geregnet und da alle Regenwürmer gut gegraben hatten, sickerte das Wasser tief in den Boden.
Fritz kroch an die Oberfläche, schaute sich alles an und freute sich, das alles gut war.
„Ich danke dir!“ hörte er eine zarte Stimme, als er seinen Kopf noch einmal hinaus steckte.
Fritz sah eine Pflanze, die ziemlich braun aussah.
„Nicht zu danken, kleine Pflanze, das ist doch unsere Aufgabe!“
„Ja, das weiß ich, aber ist es nicht auch die Aufgabe des Menschen uns Wasser zu geben, wenn es nicht regnet?“ hauchte die Pflanze.
„Das denke ich schon. Was ist denn mit dir passiert?“ fragte er und schlüpfte zwischen ihrer Wurzel.
Die Pflanze erzählte, das sie auf einem großen Acker stand. Viele ihrer Geschwister standen da, eines schöner als das Andere. Dann kamen Menschen und nahmen sie mit.
„Aber wo sind denn deine Geschwister?“ fragte Fritz erstaunt.
„Sie sind alles verdurstet, nur ich bin noch da und hätte es heute nicht geregnet, dann...Wärt ihr nicht gewesen und hättet den Boden gelockert, dann hätte ich kaum Luft bekommen.“
„Du Arme, ich schaue morgen noch einmal zu dir, jetzt muss ich erst wieder essen.“
und schnell kroch Fritz mit einem zusammengerollten Blatt wieder in seiner Höhle um es zu verspeisen. (Natürlich fressen Regenwürmer auch andere Sachen, wie getrocknetes Gras, Teile, die die Pflanze nicht mehr braucht.)
Am nächsten Tag wollte er die kleine Pflanze besuchen, aber er sah sie nicht. Erschrocken und traurig zugleich, wollte er wieder verschwinden, als plötzlich jemand rief:
„Hallo Fritz, kennst du mich denn nicht mehr?“ Fritz sah aber nur eine schöne Blume und sagte: „Nein, dich kenne ich nicht! Gestern stand hier noch eine braunes Pflänzchen, sicher ist sie auch gestorben, wie ihre Geschwister.“
„Nein, lieber Fritz, ist sie nicht. Schau mich an, einige Blätter von mir sind noch etwas braun, aber sonst haben sie sich erholt! Ich heiße übrigens Aster.“
Fritz freute sich sehr, und schlängelte sich um ihre Wurzeln.
Die Beiden freundeten sich an und Fritz erzählte aus seinem langen Regenwurmleben.
Noch vor einem Jahr hatte er selbst gegraben, aber seine Zeit ist bald abgelaufen.
Das Regenwurmleben besteht nur aus Essen und Graben. Wenn sie viel Essen, müssen sie auch viel zur Toilette und die ist dicht unter dem Boden. Der Kot ist wertvoller Dünger und lässt die Umgebung gesund werden.
„Oh, da habt ihr aber viel zu tun und wann ruht ihr euch denn mal aus?“ fragte die Blume.
„Ausruhen können wir, wenn es zu trocken wird und zu kalt.“ . antwortete Fritz.
Plötzlich wurde Aster traurig.
„Wenn es kalt wird, also zum Herbst schon, muss ich sterben. Aber vorher habe ich den Bienen zum Honig verholfen, wenn die Menschen nicht wieder vergessen mir Wasser zu geben.“
„Ach ja, manche Menschen sind ganz schlimm. Da gab es einen Jungen, der nahm einen von uns in seine Hosentasche mit. Der arme ist gestorben. Dann wurde meinem Bruder das Hinterteil abgehackt, aber nachdem er viele Tage im Ruhekrankenbett lag, wurde er beinahe wieder gesund, wenn er nicht eine Pilzerkrankung bekommen hätte."
„Wissen die Menschen denn nicht, das ihr die wichtigsten Erdbewohner seid?“ fragte entsetzt die Blume.
„Manche schon, aber viele denken, es sei nicht so schlimm, wenn man uns teilt, denken wir wachsen wieder weiter! Wie denn? Wer kann mit seinem Hinterteil essen?“

Fritz besuchte Aster öfters und sie erzählten, wann immer er Zeit hatte, aus ihren Leben.
Viel zu schnell wurde es Herbst und eines Tages war die Blume fort.
Traurig kroch Fritz nun zu den anderen Regenwürmern, die eng beieinander auf wärmere Tage warteten.
Als es soweit war, gab es keinen Fritz mehr, der befand sich nun im Himmel, vereint mit seiner Freundin, der Blume!

 

Hallo Inga!
Ich finde deine Geschichte interssant.Ich denke, sie wird den Kinder gefallen.
Du beschreibst, wie eine Freundschaft zwischen einem Regenwurm und einer Blume entsteht.
Ich kenne mich mit Regenwürmer nicht aus ;), aber wenn das alles so stimmt (was ich denke, denn warum solltest du etwas falsches da schreiben), dann streust du in angenehmer Konzentration ein paar Informartionen über Regenwürmer. Es klingt nicht wie ein Lehrbericht, aber ich denke, die ein oder andere Information werden die Kinder behalten und vielleicht etwas stolz auf sich sein, wenn sie etwas über Regenwürmer wissen.

Mir ist ein Rechtschreibfehler aufgefallen:

Währt ihr nicht gewesen und hättet den Boden gelockert, dann hätte ich kaum Luft bekommen.“
ich bin mir ziemlich sicher, dass es 'wärt' heißt. Also ohne das 'h'.

Und dann hast du plötzlich angefangen 'Regenbogen' zu schreiben. War das Absicht? Wenn ja, sehe ich den Sinn nicht. Ich habe da gestockt.
Hier:

Die Beiden freundeten sich an und Fritz erzählte aus seinem langen Regenbogenleben.
Regenbogenleben??

Eine Anmerkung habe ich noch, ich fände es besser, wenn die Blume einen Namen hat. Der Regenwurm heißt Fritz und die Bume hat keinen Namen..Finde ich nicht so schön. Vielleicht fällt dir ja noch ein Name für sie ein. :)

bye und tschö

 

Hallo Moonshadow,
danke für den Hinweis, habe aus dem Regenbogenleben wieder einen Regenwurmleben gemacht...lol, der Blume einen Namen gegeben usw...
Ja, bevor ich die Geschichte schrieb, mußte ich mich erst einmal schlau machen...Wer weiß schon etwas über Regenwürmer? HIHI
Alles Liebe
Inga

 

Hallo Inga,
Deine Geschichte ist wirklich super. Sie berührt sicherlich nicht nur Kinder sondern auch Erwachsene. Sie liest sich gut, ist spannend, weil man wissen möchte, wie es weiter geht und die Ideen sind sehr beeindruckend (z.B.: Geschwister der Pflanze zu erwähnen, oder als sie sich vorstellt: Ich bin übrigens Aster... ) wirklich gut.

Nur fehlt die Pointe. Man wartet auf den Big Bang oder auf eine Erleuchtung. Ich persönlich war zwar von dem Schluß nicht überrascht, aber enttäuscht.Wenn so ein Schluß, dann solltest du ihn ausbauen - besser noch dramatisieren indem du den Tod beschreibst. Z.Bsp.: wie die Pflanze schwächer wird oder der Regenbogen nur noch mit einem Stock die Aster besuchen gehen kann, ...

Viele Grüße

 

Lieber Herbert,
das macht den Unterschied aus, Kinder wollen nichts vom Tod hören, zumindest nicht in solche Geschichten.

Ich kam darauf, weil meine Kinder immer alles wissen wollten, was frißt ein Regenwurm, wie alt wird der usw...
Tja, da stöberte ich mal eben durchs Netz.
Der Clou ist, wie schon erwähnt, was friß er usw. Dieses wollte ich den kleineren Kindern auch mitteilen und auf diese Art, bleibt das sehr lange in deren Köpfen.
Trotzdem, es wird ja wieder Winter und dann bearbeite ich sicher noch die eine oder die andere Geschichte...
Vielen Dank für Deinen Kommentar, der mich zum Denken bringt...
Alles Liebe
Inga

 

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