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Frosch und Raupe

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20.06.2014
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Frosch und Raupe

Es war einmal eine kleine Raupe, die wohnte in einem prächtigen Apfelbaum.
Süß schmeckten die Äpfel, herrlich glänzten sie in der Sonne, rot und grün und gelb. Doch das schöne Leben dort währte nicht lange, denn der Baum wurde von einem Ameisenstaat besetzt. Die Ameisen waren sehr angriffslustig und gestatteten der kleinen Raupe nicht, von den Äpfeln zu naschen und an den Blättern zu knabbern. stattdessen spritzten sie ihre Säure aus und vergifteten den ganzen Baum damit.
Betrübt zog die kleine Raupe davon, um anderswo Nahrung zu finden. Sie gelangte zu einem Birnbaum mit dunkel schimmerndem Blattwerk, der voller gelber, duftender Früchte hing. Doch der Baum wurde umschwirrt von Wespen, die die kleine Raupe bedrohten, sobald sie sich näherte. Traurig kroch sie weiter. Sie fühlte sich schon ganz schwach vor lauter Hunger.

Schließlich kam sie zu einem Teich. Dort sah sie einen Frosch auf einem dicken leckeren Blatt sitzen. Die kleine Raupe hatte große Angst vor dem Wasser, denn sie hatte nicht Schwimmen gelernt. Auch der Frosch war ihr unheimlich. Doch zu ihrer großen Überraschung lächelte der sie mit strahlenden Augen an und lud sie ein, zu ihm zu kommen und von seinem Blatt zu kosten. Die kleine Raupe war nun schon fast ohnmächtig vor Hunger, deshalb überwand sie ihre Angst vor dem Wasser und kletterte zu dem Frosch auf das Blatt.
Wie gut ihr das tat, endlich gab es Nahrung im Überfluss. der Frosch behandelte sie interessiert und freundlich und die kleine Raupe wurde immer mutiger. Sie wagte sich bis an den Rand des Blattes vor, schielte ins Wasser und freute sich über das Lichtspiel auf der Wasseroberfläche. Da war ständig etwas los, bunte Bilder leuchteten je nach Tageszeit in hellen und dunklen Tönen, bei Wind vibrierte alles und geriet ganz aufregend durcheinander. Durch die vielen neuen Eindrücke und das gute Essen wurde die Raupe richtig übermütig. Sie wollte den Frosch zum Lachen bringen und fing an, ihn an seinen empfindlichsten Stellen zu kitzeln. Der Frosch war zunächst verwirrt, dann bereitete ihm das Spiel zunehmend Vergnügen, doch schließlich wurde es ihm doch zu bunt! Die kleine Raupe schien jeden Respekt verloren zu haben und das konnte er sich nun nicht länger bieten lassen. Blitzschnell schoss er seine klebrige Zunge heraus, zog die Raupe wie mit einem Lasso ein und fraß sie auf.

Hmmm, jetzt herrschte endlich einmal wieder Ruhe!
Doch kurze Zeit später bemerkte der Frosch ein unangenehmes Magendrücken. Es wurde immer schlimmer, er begann am ganzen Leib zu zittern, bekam schwere Krämpfe, schüttelte sich heftig und spie sodann in einem großen Schwall das Raupenmahl weit von sich ans Ufer.
Jetzt ging es ihm etwas besser. Er erholte sich nach und nach, machte es sich auf seinem Blatt gemütlich und betrachtete sein Spiegelbild im Wasser. Was für ein schöner, prachtvoller Frosch er doch war! Er genoss den Anblick sehr.
Gelegentlich wurde er von ein paar vorbeiflatternden Schmetterlingen abgelenkt. Es gelang ihm allerdings nie, einen zu fangen, da sie sich so unvorhersehbar bewegten, dass seine Zunge immer daneben geriet.
Eines Nachts träumte er von einem weißen Hühnchen, oder was war es sonst? Ein seltsames Flügelwesen. Das flog heran, kam immer dichter. Dann spürte er den Moment der Berührung nahen, dem Frosch wurde es merkwürdig warm um's Herz, voll gespannter Erwartung hob er einen Arm. Doch - leider - genau in diesem Augenblick erwachte er.

Und die Raupe? Nach dem ersten Schrecken sah sie sich nach ihren 14 Gliedern um, suchte eins mit dem nächsten zu verbinden. Doch voller Entsetzen machte sie die Entdeckung, dass eines fehlte, es waren nur noch 13 übrig. Und weil die 14 eine grün-weiße Zahl ist und die 13 eine orangerot-weiße hatte sie auch eine andere Farbe angenommen. Was sollte sie nun tun?
Die Raupe fühlte sich sehr einsam, fremd in der neuen Farbe und unvollständig ohne ihr vierzehntes Glied. Traurig versuchte sie ein wenig zu kriechen. Das ging noch. Sie fand einen Pfad, dem sie folgte. In einiger Entfernung sah sie etwas Leuchten. Beim Näherkrauchen erkannte sie eine andere Raupe, die ebenso orangerot-weiß war wie sie. Erfreut begrüßte sie das Tier.
"Wie geht es Dir? Fühlst Du dich auch so fremd wie ich?"
"Woher weißt Du das denn, sieht man mir das an?", wunderte sich die andere Raupe.
"Ja, natürlich sieht man das. Du hast eine fremde Farbe und - lass mich zählen - ja, Du hast ja auch nur dreizehn Glieder, so wie ich."
Verdutzt zählte die Raupe nach. Tatsächlich, es waren nur dreizehn, das war ihr noch gar nicht aufgefallen. Dabei wusste doch jeder, dass zu einer Raupe vierzehn Glieder gehörten. Besorgt runzelte sie die Stirn.
"Bist Du schon einmal einem Frosch begegnet?", fragte unsere Raupe.
"Ich kann mich nicht erinnern", grübelte die andere...
"Mach Dir nichts draus, du siehst so, wie du bist, auch sehr schön aus", versuchte die erste zu trösten und kroch langsam weiter. Da hatte sie nun wieder etwas angerichtet und die fremde Raupe bekümmert.

Nach einiger Zeit wurde die Raupe müde. Sie suchte sich ein geschütztes Plätzchen unter einem weißen Stein und schlief ein. Im Traum war sie umgeben von einem Eismeer, überall um sie herum waren Eisschollen, die sich zusammenschoben, auftürmten und ihre scharfen Kanten der kleinen Raupe entgegenstreckten. Von der Kälte wurde die Raupe wach. Sie sah über sich den kalten, weißen Stein pulsieren. Voller Grausen erkannte sie die Form eines Herzens. Sie nahm all ihren Mut und ihre Kraft zusammen, um von diesem Ort zu fliehen. Allerdings waren ihre Glieder schon so angefroren, dass sie sich kaum mehr bewegen konnte. Deshalb blieb sie in der Nähe des Steins sitzen und hoffte, dass die Sonne sie wärmen würde. Doch war es schon spät und die Nacht brach herein. Der Stein leuchtete geheimnisvoll im Mondlicht und schien zu atmen. Die kleine Raupe glaubte nun, dass durch die Bewegung etwas Wärme entstehen könne, denn sie hielt die Kälte schon nicht mehr aus. Nach einiger Zeit spürte sie ihre Glieder nicht mehr. Im ersten Morgenlicht sah sie in dem Stein rote Fäden schimmern wie Adern unter einer Haut. Auch schien der Stein jetzt nicht mehr so kalt zu sein. Doch für die kleine Raupe war es zu spät. Die Wärme und das Sonnenlicht erreichten sie nicht mehr.

 
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Hallo Cleng,

warum lieferst du hier eine unfertige Geschichte ab, mit dem Hinweis

Fortsetzung folgt, Ideen gefragt

Ich finde das nicht okay. Es sieht so aus, als ob dir am Schluss die eigenen Ideen ausgegangen sind, was ich dir aber irgendwo nicht abnehme. Die Stunde hast du ja auch ganz gut hin bekommen. Jetzt bittest du um Ideen?

Meine Anmerkungen:
Du fängst mit einem schönen Bild an:

Es war einmal eine kleine Raupe, die wohnte in einem prächtigen Apfelbaum.
Das passt wirklich gut zu den Kategorien Kinder und Märchen.

Dann kamen die Ameisen. Meinst du damit die Menschen? Denn die vergiften die Bäume, und nicht die Ameisen. Ameisen kommen nur auf die Bäume, um ihre Blattlausstämme weiter zu kultivieren. Hier wäre etwas Recherche nicht schlecht gewesen. Auch die Wespen im Birnbaum sind nicht auf die Raupen scharf, sondern auf die süssen Früchte. Du solltest Bilder verwenden, die stimmig sind, wenn du etwas in die Kategorie Kinder und Märchen einstellst. Was für Kinder ist, sollte m.E. nicht der Realität derart widersprechen.

Das Bild mit der Kröte ist die wieder sehr gut gelungen, aber der Schluss! Auch wenn Kröten Raupen fressen (habe ich nicht recherchiert) so ist dieses Gefressenwerden doch keineswegs etwas für Kinder.
Um was Kinder taugliches daraus zu machen, müsstest du die Geschichte m.E. anders aufbauen und ihr einen harmonischen Schluss oder zumindest eine nachvollziehbare Auflösung schenken, die nichts mit Gewalt zu tun hat.

Viele Grüsse
Jeanmarie Malte

 

Hi,

zunächst habe ich mich gefreut. Der Mix Märchen für Kinder und das auch noch mit Tieren ist genau die Art von Geschichten die ich derzeit bevorzugt schreibe. Daher war ich sehr gespannt und hab deine Geschichte sofort gelesen.

Jedoch war ich nach dem Lesen etwas skeptisch ob das so geht. Zunächst einmal beginnt deine Geschichte mit Es war einmal... Ja so wissen wir alle es ist ein Märchen.

Im Laufe der Geschichte wird deine Handlung für mich immer verwirrender. So wie du es schreibst habe ich Zweifel ob Kinder da mitkommen bzw. überhaupt deiner Geschichte zuhören.

Auch weis ich nicht wie ernsthaft du vorher dich üner die Tiere schlau gemacht hast. Wie es jeanmarie malte geschrieben hat finde ich auch das es nicht geht Kindern etwas zu erzählen was der Realität so nicht entspricht. Klar sind Märchen nicht real aber der Rahmen der Handlung muss schon stimmen. Die Tiere müssen sich schon in etwa wie in der Realität verhalten, zumindest wenn es nicht ausdrücklich Fantasy sein soll das du da schreibst. Kinder merken das und nehmen die Geschichte nicht mehr ernst.

Auch fand ich die Geschichte vom Schreibstil her zu kompliziert. Wenn du für Kinder schreibst solltest du eine einfache und unkomplizierte Sprache annehmen. Für welche Altersgruppe ist deine Geschichte denn gedacht?

Die Szene mit dem Frosch ist so wie sie ist die beste Stelle deines Textes. Hier passt es das die raupe da etwas grausames erlebt am Ende aber heil da herrauskommt. Das ist ja auch ein Merkmal von Märchen. Das Gute siegt über dem Bösen. Aber es bleibt ja leider nicht so in deiner Geschichte. Es kommt zu der Szene wo die Raupe um ihr Überleben kämpft und am Ende diesen Kampf verliert, sie erfriert.
Das ist aber nicht im Sinne von Kindermnärchen. Alle bekannten Märchen der Gebrüder Grimm lassen die Protagonisten etwas grausames, furchteinflösendes erleben und sie kommen am Ende heil aus der Sache raus.
Gerade Kinder können das nicht einordnen was es bedeutet wenn etwas schlecht ausgeht. Zumindest bis zu einem gewissen Alter nicht. So wie die Geschichte steht bekommen Kinder ja eher Angst.

Schreib die Geschichte um oder schreib was neues was dann für Kinder besser verträglich ist.

Mfg

Cozmo

 

Hallo Cozmo, hallo Jeanmarie Malte,

also Ihr habt mich davon überzeugt, dass es sich um kein Kindermärchen handelt! Wenn mir jemand einen Tipp gäbe, wie ich die Kategorie wieder löschen kann, wäre ich sehr dankbar, denn ich habe es nicht herausgefunden.

Es ist also ein Märchen für Erwachsene mit traurigem Ende. So etwas kommt vor, z.B. ja auch schon bei Andersen und auch bei Grimm's kann man wohl bei etwas Suchen durchaus fündig werden...

Nicht ganz einverstanden bin ich mit Eurer Kritik am Verhalten der Tiere. Würde man ein Tier immer nur mit seinen wirklichen Eigenschaften ausstatten und sich dementsprechend verhalten lassen, könnte man das Erzählen und Erfinden ja gleich lassen.
Schaut Euch doch einmal bei bekannten Märchen um...

Danke für's Lesen und die Rückmeldung!

Liebe Grüße
Cleng

 

Hej Cleng,

ich glaube nicht, dass es Deiner Geschichte hilft, wenn Du sie jetzt kurzerhand als Märchen für Erwachsene deklarierst.

Grundsätzlich würde ich davon ausgehen, dass eine gute Kindergeschichte letztendlich nicht sehr viel weniger Ansprüchen genügen muss, als wenn Du ausschließlich für Erwachsene schreibst. Da kann die Botschaft vllt komplexer und weniger offensichtlich sein, aber das bedeutet nicht, dass man Kindern mit Banalitäten abspeisen kann.

In beiden Fällen sollte jedenfalls irgendeine Absicht oder Botschaft im Erzählen erkennbar sein, die über das Aneinanderreihen von Ereignissen, die mehr oder weniger zufällig sind, hinausgeht.
Ich vermisse das schon etwas in Deiner Geschichte. Das wär auch für das traurige Ende wichtig.

Du hast recht, es gibt Märchen ohne Happy-End, aber selbst wenn ich mit einem traurigen Ende zeigen wollte, dass alles Sich-Mühen sinnlos ist, steckt dann eine Absicht dahinter.

Ich finde die Kritik meiner Vorredner am Verhalten der Tiere schon berechtigt. Natürlich kann man ein Tier mit Eigenschaften ausstaffieren, die es eigentlich gar nicht hat, aber wenn da kein erkennbarer Sinn dahinter steckt, Du damit vllt eine Analogie schaffen oder eine bestimmte Komik erzeugen oder Entfremdung darstellen willst, dann hinterlässt das ausgedachte Bild eines Tiers eben nur einen schiefen Eindruck. Sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen.

Ich würd Dir empfehlen, zu überlegen, was Du Kindern (bleib lieber dabei) mit Deiner Geschichte vermitteln möchtest.

Gruß,
Ane

 

hallo cleng,
ich finde Du hast ein sehr berührendes Märchen für Erwachsene geschrieben und gerade weil es traurig ausgeht bleibt die Handlung lange in meinen Gedanken und Gefühlen. Dadurch dass Du über die Tiere so bildhafte Vergleiche und Assoziationen findest, musste ich ganz oft schmunzeln, insbesondere beim Frosch. Und letztendlich ist das ganze dann dadurch ein kleines bisschen weniger dramatisch, eben ein Märchen.
liebe Grüße
Linde

 
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Hallo Ane,

danke für's Lesen.
Nachfrage - was meinst du mit "Banalitäten"?
Ich möchte jetzt nicht unbedingt den "Sinn" erklären, da sich entweder etwas vermittelt (s. Linde) oder eben nicht. Aber ein Bogen in der Geschichte sind natürlich die Anfangsschwierigkeiten der Raupe ("kämpferisch-kriegerische" Besetzung), die sie aus purer Not Ängste überwinden lässt, was sie unter besseren Startbedingungen nicht getan hätte und was dann nicht so fatale Folgen für sie gehabt hätte...

LG Cleng

 

Banal finde ich es wenn eine Geschichte erzählt: Eine Raupe erlebt etwas und stirbt.
Ich bin mir sicher, dass Du Dir mehr bei Deiner Geschichte gedacht hast. Für mich hängen die einzelnen Teile der Geschichte aber noch recht zusammenhangslos in der Luft.

Ich glaube nicht, dass die Haltung "da sich entweder etwas vermittelt (s. Linde) oder eben nicht. " hilfreich ist. Natürlich sollte sich vermitteln, was Du erzählen möchtest. Und Du kannst hier praktisch jede Geschichte einstellen und wirst mit etwas Glück jemanden finden, bei dem das funktioniert. Wenn Dir das reicht, will ich Dich hier auch nicht endlos voll quatschen und Deine und meine Zeit verschwenden.

 

Hallo Ane,
erst mal finde ich es schön, dass du überhaupt antwortest. Ich wünsche mir konstruktive Kritik, auf die ich reagieren kann. Und wenn einfach nur von Banaliäten die Rede ist, kann ich damit nichts anfangen.
Mit

Für mich hängen die einzelnen Teile der Geschichte aber noch recht zusammenhangslos in der Luft.
hingegen kann ich etwas anfangen.
Schade, dass du auf den erwähnten roten Faden der Geschichte gar nicht reagierst. Denn ich denke schon, dass Geschichten von verschiedenen Personen sehr unterschiedlich aufgenommen werden (jedenfalls gefällt mir manchmal gar nicht, was hochgelobt wird) und ich möchte auch herausfinden können, bei wem ich denn überhaupt "landen" will...
LG Cleng

 

ich möchte auch herausfinden können, bei wem ich denn überhaupt "landen" will...
Dabei wünsche ich Dir jedenfalls viel Erfolg.

 

Liebe Linde,
es freut mich, dass dir mein Märchen gefallen hat. Und dass es dich berührt. Ich finde das einen interessanten Punkt, weil ich glaube, dass bestimmte Bilder eben Empfindungen auslösen, aber eben nur wenn man dafür "empfänglich" ist. Und wenn ich ein Symbol benutze, wähle ich es natürlich nach meinen eigenen Kriterien, alles andere wäre ja schematisch...
Liebe Grüße
Cleng

 

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