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Gänsehaut

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22.06.2020
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Anmerkungen zum Text

Dies ist meine erste Kurzgeschichte, nehmt mich also nicht ganz so hart ran.

Gänsehaut

Da wir noch mitten im Winter steckten und es früh am Morgen stockdunkel war, musste ich das Licht einschalten, als ich das Wohnzimmer betrat. Das Wohnzimmer schien nun überall grell im klaren gelblichen Licht der drei Glühbirnen oben an der Decke. Vorher war da eine unheimliche dunkle Leere gewesen, die mich nun von draußen aus anzustarren schien. Ich hatte schon immer Angst vor der Dunkelheit gehabt.
Meine Eltern waren schon vor ungefähr drei Stunden aus dem Haus gegangen und hatten mich aber ausschlafen lassen, schließlich fiel die Schule heute aus. Das bedeute, dass ich tun und lassen konnte, was auch immer ich wollte. Niemand konnte mich daran hindern. Niemand.
Also dauerte es nicht lange, und schon war die Playstation angeschlossen. Schaltete man nun den Fernseher ein, dann dauerte es nicht lange, bis das wellenartige Flimmern des Bildschirms aufschien.
Dieses mal dauerten die Ladezeiten etwas länger, so dass ich Zeit hatte, mich im Wohnzimmer umzusehen. Alles beim Alten, mit einer Ausnahme. Was mir etwas Unbehagen zumutete, war die völlige Dunkelheit jenseits des Türrahmens der einzigen Tür, durch der man das Wohnzimmer betreten konnte. Es schien so, als würde sich hinter der Tür ein Portal befinden, wodurch man in eine andere Welt hinabtauchen könnte. Dies galt aber auch für das, was in der anderen Welt war.
Ich saß mit dem Rücken zur Tür.
Als dann endlich das Spiel losging, hatte ich diesen Gedanken sofort vergessen; ich hatte nämlich ein Monster zu besiegen, das nicht in der reellen Welt lebte, sondern in der fiktiven.
Ab dem Zeitpunkt, an dem ich anfing, mich beobachtet zu fühlen, so als würde sich etwas aus dem Türrahmen in meine Richtung lehnen und meinen Rücken anschauen, fing ich an, unbewusst auf dem Teppich, wo ich mich hingekauert hatte, hin – und her zurutschen.
Als dann auch noch ein schrilles Piepen aus dem Fernseher ertönte, legte ich sofort den Joystick weg und drehte mich so, dass ich schräg von rechts in die Leere schauen konnte. Dort tat sich nichts, zumindest nichts, das ich sah. Als ich mich schon wieder vorsichtig dem Spiel zuwenden wollte, hörte ich von der Küche aus ein Knacken. Jene dieser Geräusche, die einem während der Nacht, in der man ganz friedlich unter der Decke schlief, den Schlaf raubte, weil man auf komische Ideen kam.
Plötzlich schien es dunkler zu werden, mein Atmen wurde schwerer und hörte irgendwann ganz auf. Ich wollte nur lauschen. Ich ließ es einfach nur geschehen.
Dann kamen Schritte. Schwere Schritte. Schnelle Schritte, die von außen her auf mich zukamen und deutlich zu hören waren. Mein Herzschlag ging immer schneller. Gänsehaut packte mich. Am ganzen Rücken und am Hinterkopf.
Dann hörten die Schritte auf und ich hörte das leise Knistern einer Tüte, die wohl durch den entstandenen Luftzug bewegt worden war. Entsetzen beherrschte mich nun, dass ich unsicher aufstand, und sofort meine Knie spürte, die so weich waren wie heiße Butter. Ich konnte noch immer nichts in der Dunkelheit vernehmen. Ich nahm also ein Reiseprospekt zur Hand, dass in dem schwarzen Regal links von mir lag und machte zwei kleine Schritte zur Tür hin.
Dann sah ich es.
Ich sah einen Kopf, der durch das eingeschaltete Lichte auf den Teppich seinen Schatten warf. Der Kopf hatte eine perfekte ovale Form, keine Haare und ein entsetzlich langer Hals.
Ich schleuderte das Prospekt dahin, wo ich das Gesicht in der totalen Dunkelheit vermutete, kehrte zu meinem Ausgangsplatz zurück, setzte mich hin und verschränkte die Beine vor dem Gesicht. Das letzte, was ich sah und hörte, war der sofortige Abprall des Prospekts.

Das letzte woran ich mich erinnere, nachdem ich die Augen schloss, ist die Gänsehaut, die meinen ganzen Körper einnahm, von Kopf bis Fuß.

 

Hallo @Der Langweilige
und auch von mir ein herzlichen willkommen hier.

Ganz so schlimm und abwegig wie @Rob F finde ich Deine Geschichte nicht. Zumindest konnte ich dem Protagonisten folgen - Ein Schüler, der versucht, seinen freien Tag allein zu Hause zu genießen.

Allerdings sehe ich den "Horror" nicht - ich finde das ist eine "Alltagssituation" - ja, er hat Angst, malt sich Dinge aus - so wie man das eben macht, wenn man Dinge hört / nicht sieht und sich dann dazu was ausdenkt. Aber ich lese den Text nicht als Horrorgeschichte. Da kommt eben kein Monster - so lese ich das jedenfalls. :)

Da wir noch mitten im Winter steckten und es früh am Morgen stockdunkel war, musste ich das Licht einschalten, als ich das Wohnzimmer betrat.
Im ersten Satz wird mir zu viel Erklärt. Es ist ja löblich, dass Du Dinge erklären willst, aber das kommt so plump daher. Er kommt (im Schlafanzug?) ins Wohnzimmer, es ist dunkel und er schaltet das Licht ein. Die Begründung mit dem Wintermorgen würde ich wenn überhaupt, etwas später einbringen.
Das Wohnzimmer schien nun überall grell im klaren gelblichen Licht der drei Glühbirnen oben an der Decke.
Finde ich gar noch so schlecht. Es zeigt das Wohnzimmer. schafft Atmosphäre.
Vorher war da eine unheimliche dunkle Leere gewesen, die mich nun von draußen aus anzustarren schien.
Den Satz finde ich gut :)
Ich hatte schon immer Angst vor der Dunkelheit gehabt.
Damit ist das Startsetting doch komplett.

Das mit dem Eltern und der Schule - da gebe ich @Rob F schon recht - das passt nicht so ganz zusammen. Vielleicht sind die Eltern einfahc nur sehr früh weg. fertig.

... legte ich sofort den Joystick weg ...
Gibts sowas bei der PS noch? Nennt man das nicht liebr Controler?

Das letzte, was ich sah und hörte, war der sofortige Abprall des Prospekts.

Das letzte woran ich mich erinnere, nachdem ich die Augen schloss, ist die Gänsehaut, die meinen ganzen Körper einnahm, von Kopf bis Fuß.

Der Schluss gefällt mir nicht so - zum Einen formal: Zwei mal "das letzte" - und dann eine deplazierte Leerzeile, die sich mir nicht erschließt.
Zum Andern aber auch Inhaltlich - ja, der Horror, da kommt was, was du nicht nennst. Also entweder ist es "richtiger Horror" - dann finde ich das zu knapp, weil die Geschichte dann da aufhört, wo sie eigentlich beginnt. (Mal abgesehen von dem Dilemma, dass ein Ich-Erzähler etwas erzählt, obwohl es ihn nicht mehr gibt.)
Oder aber - so wie ich den Text verstehe - da haben die Eltern nix gesagt, dass sie nen Sitter (Oma, oder Opa) besorgt haben, der da aus der Küche kommt, dann sind beide Schlußsätze etwas dick aufgetragen.

Mein Tipp an Dich: Baue die Erklärungen mehr in die Geschichte ein und erzähle es nicht so wie ein Erklärbär.

Ich hoffe, Du kannst mit meinen Kommantaren was anfnagen
Gruß udn viel Spaß hier
pantoholli

 

@pantoholli, @Rob F . Danke erstmal für das umfangreiche Feedback. Ich bin mir sicher, dass ich eine Menge damit anfangen kann, zumal die Logik in meinem Text oft auch fehlt. Das liegt wahrscheinlich daran, dass ich mich unbedingt an die Vorlage halten wollte, nämlich ein Traum. Aber sonst kann/konnte ich soweit alles nachvollziehen, was ihr gesagt habt. Ich bin euch sehr, sehr dankbar!

Gruß
Der Langweilige (Jaja, der Name ist nicht wirklich perfekt)

 

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