Was ist neu

Gedankenfeuer

Mitglied
Beitritt
12.01.2009
Beiträge
3

Gedankenfeuer

Vorwort

In den meisten Fällen ist es ein schleichender Vorgang wenn ein Junge zum Mann wird. Es geschieht langsam und unbewusst, durch das Zusammenspiel zwischen Hormonen, Intelligenz, gesammelten Erfahrungen und Lebensalter. Diese Mixtur der verschiedensten Einflüsse, welche sich oft über Monate oder Jahre hinziehen, lässt die unterschiedlichsten Charaktere entstehen. Am Ende dieses Prozesses steht der erwachsene Mann, definiert durch seine Entwicklung, der nun noch die Entscheidung treffen muss, welches Leben er von nun an führen will. Welche Wege wird er beschreiten? Welche Taten vollbringen? Wird er seinen Weg allein oder mit anderen gehen?

Bei einigen wenigen jedoch geschieht all dies im Wimpernschlag eines Augenblicks. Im Feuer der Gedanken ........


Auszug

Es war noch sehr früh am Morgen. Redugal, der Sohn des Clanführers, verließ die Hütte seiner Familie ohne ein Wort. Bei sich trug er lediglich seinen Bogen und Pfeile, sowie sein Messer und eine Ration Vorräte für einen Tag.
Die anderen schliefen noch, oder hatten sich zumindest, so wie es seit jeher Brauch war, nicht sehen lassen. An dem Tag, an dem ein Junge auszog um als Mann zurückzukehren, durfte sich niemand von ihm verabschieden, oder ihn in den Tag begleiten.
Redugal blickte sich im Dorf um. Heute war sein 16. Geburtstag und die Zeit war für ihn gekommen die Épreuve anzutreten. Jedes männliche Mitglied eines Clans hatte diese Prüfung zu bestehen. Es war die Zeit in der die Jungen auszogen um vielleicht als Mann zurückzukehren. Nur den wenigsten war es je gelungen die Aufgaben zu bestehen, die dieser Test ihnen abverlangte. Die Meisten kehren gescheitert in ihre Dörfer zurück und führten fortan ein ganz normales Leben in der Gemeinschaft des Clans. Sie wurden Familienväter und arbeiteten auf den Feldern oder in den Mienen die der Clan für sein Überleben benötigte. Keiner von ihnen hatte jemals wieder über seine Épreuve gesprochen. Jeder von ihnen nahm dieses Wissen mit ins Grab. So wollten es die Gesetze, die jedes Mitglied der Gemeinschaft respektierte.
Die wenigen jedoch, die erfolgreich aus der Épreuve hervorgegangen waren, nahmen in ihren jeweiligen Clans führende Rollen ein. Sie wurden von ihren Familien, ihrem Clan, und sogar von ihren Feinden geachtet und verehrt. Sie bildeten die Fraktion der Krieger, aus deren Mitte die Oberhäupter der Gemeinschaften hervor gingen. Redugals Vater selbst war seinerzeit als Mitglied der Kriegergemeischaft aus diesen Prüfungen hervorgegangen, und nun stand er selbst hier um es ihm gleich zu tun. Sein Vater war es auch der ihn auf die Épreuve vorbereitet hatte. Unzählige Stunden hatten sie in den Wäldern oder in den steinigen Gebirgen verbracht, um ihn für diesen Tag zu konditionieren. Jetzt wo es endlich so weit war, spürte Redugal wie sich sein Magen verkrampfte und eine leise Furcht in ihm aufkeimte. Was würde ihn erwarten? Dort draußen war er auf sich allein gestellt und selbst wenn es möglich wäre; Niemand würde ihm zu Hilfe kommen.
Einige waren aus der Épreuve nicht zurückgekehrt. Sie waren verschwunden und niemand hat jemals wieder etwas von ihnen gehört. Vielleicht würde ja auch er dieses Schicksal erleiden? Vielleicht würde er aber auch scheitern und seinem Vater nicht auf den Thron des Clans folgen können? Viele Gedanken rasten durch seinen Kopf, als er die Grenzen des Dorfes hinter sich ließ. Er dachte auch an Kaja. Mit ihr war er aufgewachsen, und sie war es auch, die vielleicht irgendwann seine Gefährtin werden sollte. Viele Stunden seiner freien Zeit hatten sie gemeinsam verbracht. Sie war der Mensch, der ihm neben seiner Familie noch am nächsten stand. Schon allein für sie wollte er erfolgreich sein. Wie würde sie zu ihm stehen wenn er gescheitert einen Platz im Clan einnehmen würde? Wenn er, wie so viele andere auch, ein „normales“ Leben würde führen müssen. Würde sich nichts zwischen ihnen ändern? Redugal mochte den Gedanken nicht im entferntesten, dass sie sich vielleicht von ihm abwenden würde. Kaja hatte ihn schon als kleinen Jungen als Clanführer gesehen. Was würde nur geschehen wenn ...
Er verwarf den Gedanken und beschloss sich von nun an auf seine Aufgabe zu konzentrieren. Das was vor ihm lag würde sein ganzes Können und seine ungeteilte Aufmerksamkeit fordern. Die kleinste Unachtsamkeit könnte sein Scheitern bedeuten. Redugal ging weiter. Sein Ziel war der kleine See unterhalb des Gebirgsmassivs. Dort würden die Prüfungen beginnen. Zwei Tage würde er sich dort aufhalten müssen, um dann in die verbotene Zone vorzudringen, die nur diejenigen betreten durften die geprüft wurden.
Mit jedem seiner Schritte entfernte er sich weiter aus dem Leben das er bisher geführt hatte, hinein in eine ungewisse Zukunft.

In seine Zukunft......


Beginn

Die Männer waren gut drei Tage marschiert. Jetzt war es Zeit das spärliche Lager, dass sie hier vor ein paar Stunden aufgeschlagen hatten, zu verlassen, und auf die Jagd zu gehen. Sie waren zu siebt, und jeder von ihnen wusste genau was sie jetzt zu tun hatten. Ihr Anführer, ein hochgewachsener kräftiger Mann mittleren Alters, ergriff seine Waffen und sprach zu seinen Gefährten: „Kommt Männer, es ist Zeit! Wir wollen es ihm nicht einfach machen.“
Die Männer lachten, sprachen aber kein weiteres Wort und folgten ihrem Anführer zum Abstieg in die Schlucht.
Redugal hatte nun gut zwei Tage hier am See verbracht. Er hatte geangelt und sich mehr oder weniger die Zeit vertrieben. Jetzt brach gerade die Dämmerung herein, und er wusste das es nun beginnen würde.
Über dem Lagerfeuer hatte er bereits in einem kleinen Behältnis Wasser erhitzt. Jetzt nahm er den kleinen Beutel heraus den ihm sein Vater mitgegeben hatte. Darin war ein graues Pulver, über dessen Zusammensetzung er nicht das geringste wusste. „Auch wieder etwas, das ich niemals erfahren werde, sollte ich die Prüfung nicht besehen“, dachte er.
Vorsichtig goss er den Inhalt des Beutels in das leicht kochende Wasser. Hatte das Pulver vorher kaum einen eigenen Geruch gehabt, so machte sich jetzt ein unangenehmer Gestank breit. Redugal konnte es kaum aushalten, schon gar nicht da er wusste das er dieses Gebräu gleich trinken musste. „Wenn das die Prüfung ist, dies hier zu trinken, dann kann ich gut verstehen warum so viele sie nicht bestehen“. Bei diesem Gedanken musste er unwillkürlich lächeln.
Als er das ganze Pulver hinein geschüttet hatte, schwenkte er das Gefäß vorsichtig um das Pulver zu verteilen. Dieser Geruch jedoch war fast unerträglich. Er ließ die nun entstandene Flüssigkeit noch ein wenig abkühlen. Dann setzte er den Becher an seine Lippen und trank, wie man es ihm aufgetragen hatte, ihn in einem Zug leer.
Er merkte wie die Warme Flüssigkeit in ihm herunter glitt. Redugal beobachtete sich selbst und wartete auf eine Veränderung. Doch zunächst einmal geschah gar nichts, bis auf die Tatsache das der Trunk abscheulich geschmeckt hatte, und der aufdringliche Geschmack ihm auf der Zunge lag.
Dann fühlte er es. Das Stechen kam plötzlich und verkrampfte seine Magen. Unwillkürlich presste er seine Arme vor den Bauch und beugte sich vor. Der Schmerz war schier unerträglich. Redugal war wie gelähmt. Am liebsten hätte er schreien wollen, doch dies war ihm nicht möglich. Zusammengekauert lag er auf dem Boden. Sein ganzer Körper zitterte. Ihm war als steige die Temperatur in ihm stetig an, und als könnte er jede seiner Zellen spüren. Feuer, das schien ihn jetzt zu verbrennen. Die Flammen des Lagerfeuers züngelten zu ihm herüber und tauchten die Umgebung in einen strahlenden Flammentanz. Dann, mit einem Mal, glaubte er zu fallen. Tief, immer tiefer hinein in den Feuersturm der ihn zu verbrennen drohte. Von allen Seiten zog und zerrte es an ihm. Er wurde von einer Seite auf die andere geschleudert, während die Bilder vor seinen Augen sich immer schneller zu bewegen schienen. Namen, Orte, Gesichter und ganze Ströme von Empfindungen schossen vor seinem geistigen Auge vorbei. Es war als durchlebte er ein ganzes Leben in Sekunden und die Mächte des Universums entfesselten sich in seinem Innern. Seine Haut brannte und er war unfähig auch nur den geringsten Laut von sich zu geben.
Redugal kam es so vor, als würden Tage vergehen. In dieser schier endlos scheinenden Zeit durchlitt er Höllenqualen, und er hätte alles dafür gegeben das es endlich vorbei wäre.
Dann endlich und unvermittelt hörte es auf. Er lag auf der Seite, und aus dem eben noch prasselnden Feuer war eine Hand voll Glut geworden. Doch, es hatte sich etwas verändert. Redugal setzte sich auf. Er spürte keinen Schmerz und kein Brennen mehr, aber dafür etwas anderes. Es schien als wären seine Sinne geschärft. Er nahm alles um ihn herum wahr. Die Vögel im Wald, das leise plätschern des Wassers, ja sogar die Tiere, von der kleinsten Ameise bis hin zum gewaltigen Hirsch, schien er zu wittern. Ja wittern, genau das war es. Es standen ihm nun neue Sinne zur Verfügung, die er zuvor nicht besessen hatte. Sein Blick schien geschärft und seine Kraft unermesslich zu sein. Er war bereit für die Jagd, die Jagd, zu der er hierher gekommen war. Die Épreuve, die Prüfung. Wo waren seine Häscher? Oder war er vielleicht weniger die Beute sondern eher der Jäger. Er musste der Jäger sein. Niemand würde es jetzt, da er sich verwandelt hatte, mit ihm aufnehmen können. Er war derjenige vor dem es sich zu fürchten galt. Redugal wusste das nun die Zeit gekommen war, die Zeit zu kämpfen. Er ergriff seine Waffen, während er sich zu allen Seiten umblickte. Schnell und lautlos wie eine Raubkatze die auf einen Beutezug geht, seine Umgebung stets beobachtend und doch die Augen nur nach vorn auf sein Ziel gerichtet, verschwand er im Eingang der Schlucht.
Die sieben Männer hatten am Ende der Schlucht ebenfalls ihre Stellung bezogen. Auch sie wussten das es Zeit war. Die Jagd hatte begonnen.


Jagd

Redugal wusste, dass sie hier irgendwo sein mussten. Seine Beute, diejenigen die es zu erlegen galt. Er konnte sie förmlich spüren. Seine Sinne nahmen jede kleine Veränderung, jede Bewegung und jedes Geräusch wahr. Er bewegte sich immer weiter vorwärts in die Schlucht hinein, und er spürte, dass es bald zu einer Konfrontation mit seinen Gegnern kommen würde. Hier wurde es für ihn besonders Gefährlich. Er würde seine Deckung preisgeben müssen, um ein paar Meter an der Felswand entlang zu klettern. An dieser Stelle waren ungefähr 5 Meter Höhenunterschied für ihn zu überwinden, um auf das kleine Plateau zu gelangen, das ihm den Weg weiter in die Schlucht hinein ermöglichte. Er würde gezwungen sein zu klettern und war, da er weder Deckung hatte noch seine Waffen einsetzen konnte, schutzlos. Jedoch es gab keinen anderen Weg. Wenn sie es versuchen würden, dann wahrscheinlich hier. Seine vermeintliche Beute war gut. Er hatte sie noch nicht zu Gesicht bekommen, und sie hatten ihre Präsenz auch noch nicht durch irgendeine Unachtsamkeit verraten. Redugal lauschte, und versuchte irgendwo etwas zu erkennen. Seine ganze Konzentration war auf seine Sinne gerichtet, und er tastete, wie mit einem Radar, seine Umgebung ab. Aber außer seinem Instinkt, der ihm sagte, dass er hier auf gar keinen Fall alleine war, konnte er nichts erkennen. Was sollte er tun? Er wusste, dass dies wahrscheinlich eine Falle war, aber er hatte keine Wahl. In wenigen Stunden würde es hell werden, und bis dahin musste eine Entscheidung, wie auch immer, gefallen sein. Er konnte nicht länger warten. Von einer unbändigen inneren Kraft wurde er vorwärts getrieben.
Redugal konzentrierte sich auf die vor ihm liegende Felswand. Seine Augen suchten nach dem für ihn schnellsten und sichersten Weg nach oben. Jeden Schritt, den er von nun an tat, durfte nicht dem Zufall überlassen werden. Jeder kleine Vorsprung in der Wand, der seinen Füßen halt geben konnte, wurde von ihm registriert. Dann endlich hatte er seinen Weg nach oben gefunden. Mit einem Satz sprang er aus der schützenden Deckung hervor. Zwei, drei mächtige Schritte und er hatte die Felswand erreicht. Sicher, wie man es sonst nur von einem Tier erwarten würde, dass es gewohnt war sich in Felswänden zu bewegen, begann er mit dem kurzen Aufstieg. Die rechte Hand weiter nach oben, den linken Fuß nach Halt suchend gegen den kleinen Vorsprung gestützt, so ging es hinauf. Jetzt vielleicht noch zwei Meter, dann hatte er das rettende Plateau erreicht und war vorerst wieder in Sicherheit. Sollten sie ihm hier wirklich nicht aufgelauert haben? Kaum hatte er diesen Gedanken zu Ende gedacht, wusste er das sie doch hier waren. Mit einem scharfen Knall schlug ein Pfeil wenige Zentimeter neben seinem Kopf auf das Gestein. Kleine Splitter trafen sein Gesicht, und durch den Schreck verlor er fast den Halt. Drei Meter in die Tiefe auf steinigen Boden zu fallen, hätte sicher das Ende der Jagd bedeutet. Noch aber war es nicht so weit. Der nächste Pfeil schlug irgendwo unter ihm ein. Er musste nach oben. Ganz gleich wo sie auch waren, sie mussten noch in stattlicher Entfernung von ihm sein, sonst hätten ihn die beiden Pfeile getroffen. Bewegen. Er musste sich bewegen bevor sie sich auf ihr Ziel eingeschossen hatten. Er durfte keine mehr Zeit verlieren. Hatte er das Plateau nicht in den nächsten Augenblicken erreicht war es aus. Seine linke Hand griff nach oben, aber sie fühlte nur glatten Fels. Hier irgendwo musste doch etwas sein an dem er Halt finden würde. Dann endlich hatten seine Finger einen kleinen Vorsprung ertastet. Redugal krallte sich förmlich in den das Gestein. Der nächste Pfeil schlug verdächtig nah neben seinem Bein auf. Noch einen Meter dann hatte er es geschafft. Seine Füße stemmten sich in den Fels, während seine Hände ihn nach oben zogen. Nun hatte er das Plateau erreicht. Mit seinen Armen lag er schon auf der Ebene, als ihn ein stechender Schmerz durchbohrte. Sein Fuß verlor den Halt, fand aber glücklicherweise etwas tiefer einen neuen. Dabei spürte er einen äußerst schmerzhaften Ruck in seinem Körper. Hatten sie es wirklich geschafft? Hatte die Beute den Jäger erlegt? Jetzt musste er sich zusammenreißen. Ohne weiter auf seine Verletzung zu achten zog er sich mit übermenschlicher Anstrengung nach oben auf das Plateau. Redugal war völlig außer Atem und verwundet, doch er konnte hier nicht bleiben. Immer wieder schlugen Pfeile dicht neben ihm ein, und es war nur eine Frage der Zeit wann ihn der Nächste treffen würde. Als er den Kopf in die Richtung bewegte aus der die Pfeile gekommen waren konnte er sie sehen. Drei oder vier Gestalten die immer wieder die Bogen spannten. Nun war es an ihm ihnen zu Zeigen wer er war. Links neben ihm war ein Felsvorsprung der ihm Deckung geben würde. Schneller als man es jemandem in seinem Zustand zugetraut hätte sprang er auf, und ergriff den Bogen den er sich umgehängt hatte. Noch während er in Richtung Vorsprung lief, riss er einen Pfeil aus seinem Köcher und schoss auf seine Gegner. Endlich hatte er die Deckung erreicht. Es blieb jedoch keine Zeit sich um seine Wunde zu kümmern, denn sie waren immer noch da. Erneut spannte er den Bogen und schoss. Und wieder, und wieder. Dann noch einen Pfeil, und dieser sollte sein Ziel nicht verfehlen. Er hörte den Schrei seines Opfers und Genugtuung machte sich in ihm breit. Er hatte ihn erwischt, zumindest einen hatte er erwischt.
So plötzlich wie der Angriff begonnen hatte, so abrupt hörte er auch auf. Eine trügerische Stille war um ihn herum. Jetzt da sie ihm etwas Ruhe ließen kamen die Schmerzen zurück, und er bemerkte, dass er sehr stark blutete. Selbst unter dem Einfluss der Droge spürte er den Schmerz und wie sein Kräfte zusehends schwanden. Zwei unerbittliche Gegner fochten einen Kampf in seiner Brust. Der Eine, der immer noch auf Blut und die Jagd aus war, und der Andere der ihn dazu veranlassen wollte sich hinzulegen und sich seinem Schicksal zu ergeben. Redugal presste seine Lippen aufeinander. Welcher von beiden würde wohl die Oberhand erlangen?
Dann hörte er ein Geräusch, und sein Instinkt veranlasste ihn herumzuschnellen und den Bogen in Anschlag zu bringen. Aus der anderen Richtung hatte sich ihm ein Mann genähert. Bemerkt hatte er ihn nur, weil dieser einen kleinen Stein ins Rollen gebracht hatte.
Redugal hielt den Bogen im Anschlag. Von hier aus wäre er ein sicheres Ziel gewesen, doch im letzten Moment erkannte Redugal ihn. Dieses Gesicht hätte er nie vergessen, nicht in tausend Jahren. Es war sein eigener Vater. Die Droge in seinem Körper, das Adrenalin und sein geweckter Jagdinstinkt, all das sagte ihm das er nun schießen sollte, denn auch sein Vater hatte seinen Bogen gegen ihn gerichtet. Sein Atem ging schwer und er spürte wie sich auch die anderen Männer näherten. Wenn er jetzt nicht schoss, dann würde er keine Chance mehr haben. Er wusste das es nun zu Ende ging. Noch einmal blicke er seinem Vater in die Augen dann schoss er.


Epilog

Vier Tage später kehrten die Männer ins Dorf zurück. Sie hatten zwei Verletzte, jedoch keinen Toten zu beklagen. Man konnte die Anspannung und die Strapazen der letzten Tage in ihren Gesichtern ablesen. Die Épreuve war vorbei. Wieder einmal war ein Junge ausgezogen, und wieder einmal war es zur Jagd gekommen.
Redugal wurde auf einer Trage nach Hause gebracht. Seine Verletzung war schwer, aber er würde überleben. Noch oft würden er und sein Vater gemeinsam auf die Jagd gehen können, und noch viele Male würden sie daran denken, wie Redugal im Gebirge seinen letzten Pfeil in die Luft geschossen hatte, und er somit die Épreuve bestanden hatte. Denn niemals sollte jemand einen Clan führen, der, unter dem Einfluss welcher Droge auch immer, sich gegen sein eigen Fleisch und Blut wenden würde.

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Livesaver,

und willkommen auf KG.de.

Die technische Kritik überlasse ich anderen, die darin sicherlich viel besser sind als ich.

Inhalt: die Idee ist nicht neu. Initiationsriten sind schon immer beliebt gewesen, Deine Geschichte fügt dem Ganzen keine neue Facette hinzu. Der Ansatz, den Protagonisten durch Drogen einer zusätzlichen Prüfung zu unterziehen, ist ganz nett. Aber die angedeutete Verwandlung in etwas Anderes hätte für meinen Geschmack deutlicher ausgeschmückt werden können.

Redugal wusste, dass sie hier irgendwo sein mussten. Seine Beute, diejenigen die es zu erlegen galt.
Dies, sowie die Szene am Feuer nach Einnahme des Trankes, deuten auf eine echte Verwandlung hin. Der weitere Verlauf scheint einfach nur einen Drogentrip zu beschreiben (kling ein bisschen nach Amphetamin). IMHO täte es der Geschichte ganz gut, wenn der Junge sich tatsächlich verwandeln würde. Besteht er die Prüfung, verwandelt er sich zurück, versagt er, ist es eh egal.

Mit der Aufteilung in mehrere mit Überschriften gegliederte Teile komme ich auch nicht gut zurecht. Es dehnt das Leseerlebnis zu sehr aus. Straffung würde der Geschichte sehr gut tun. Der "Action"-Teil, also die Jagd, kommt viel zu kurz. Du beschreibst die Verwandlung zu einem überlegenem Jäger, läßt seine Aktionen dafür aber recht unbeholfen erscheinen.

Stil:

. Seine ganze Konzentration war auf seine Sinne gerichtet, und er tastete, wie mit einem Radar, seine Umgebung ab. Aber außer seinem Instinkt, der ihm sagte, dass er hier auf gar keinen Fall alleine war, konnte er nichts erkennen.
Dieser Satz ist eigentlich typisch. Er läßt mich mit einem "Häh?"-Gefühl zurück.
Er richtet seine ganze Konzentration auf seine Sinne? Nicht seine Umgebung?
Wie mit einem Radar?
Instinkt, obwohl er auf seine Sinne konzentriert ist?
Ich weiß ja nicht, ich weiß ja nicht.

Trotz aller Kritik, ich habe bis zum Ende gelesen und sehe schon Potenzial in der Geschichte.

Lieben Gruß
Dave

 

Hallo Dave,

vielen Dank für Deine detaillierte Kritik.
Ich denke da gibt es für mich noch einiges zu tun.

Viele Grüße
Life

 

Hallo Lifesaver!

Deine Geschichte, vor allem aber der Anfang, klingt so salbungsvoll, so sehr danach, als würdest du von etwas ganz Wichtigem reden wollen, aber irgendwie verfehlt es die Wirkung bei mir. So habe ich den Text mit etwa dem gleichen Interesse gelesen, wie ich eine Bibelstelle lesen würde. Mich zieht nichts hinein, obwohl das Thema durchaus interessant ist.

Ich würde den Anfang ändern und direkt in die Geschichte einsteigen. Beschreibe den Menschen, der da zum Mann wird, und lass den Leser daran teilhaben. Streich die schwülstige Einleitung, und streich auch die Überschriften. Um was es geht, sollte aus dem Text heraus klar werden.

Schöne Grüße,

yours

 

Hallo Lifesaver,

Willkommen hier.

Gratulation zu einer zu Ende geschriebenen Geschichte.
Ich muss mich leider größtenteils der Kritik meiner beiden Vorposter anschließen.
Wie ich das so durchgelesen habe, kam mir ständig der Gedanke, warum du das nicht nochmal vor dem Posten überarbeitet und gestrafft hast.
Die Schreibe taugt echt, sonst hätte ich es nicht durchgelesen.
Die Kapiteleinteilung ist unnötig, irritiert eher.
Du kannst tatsächlich viel direkter in die Handlung einsteigen, die Leute, die Phantasy lesen, kapieren schnell.
Tu es mal für dich, nimm den Text und kürze.
Als Beispiel: Den schwülstigen Anfang weg, das Kapitel 'Beginn' auf drei Absätze reduzieren, den Rest straffen. Ehrlich, du wirst staunen, was du dann wieder reinbringen kannst, damit die Geschichte genauso lang bleibt.
Aber immer dran denken, ist nur meine Meinung.

Viel Spass weiterhin und viele Grüße
Harri

 

Hallo Harri,

danke für die Kritik. Ich werde mal sehen das ich das ganze noch deutlich komprimieren kann. Mal sehen was dabei rauskommt.

Viele Grüße
Life

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom