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Genre Fantastik

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26.02.2009
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Genre Fantastik

Der phantastische Fiktionstyp birgt beinahe grenzenlose Möglichkeiten. Naturgesetze können modifiziert werden. Fast alles ist glaubhaft, solange es sich schlüssig in die fiktionale Welt einfügt. Oft werden die in der Realität vorhandenen Gegebenheiten im fantastischen Maße überdehnt. Daher ist dieses Genre für den Leser besonders dazu geeignet, dem Alltag oder gar der Realität zu entfliehen.

Subgenres:
Science Fiktion.
Sie kann man auch als eigenständiges Genre betrachten. Sie gehört jedoch zum phantastischen Fiktionstyp.
Merkmale sind die zeitliche Verortung (Zukunft), wissenschaftlicher Fortschritt (Raumschiffe, Androiden, künstliche Intelligenz), radikal veränderte Lebensumstände (Kontakt mit Außerirdischen, ungewöhnliche Gesellschaftsformen, Zeitreisen).
Unter SF gibt es etliche Varianten, einige werden hier genannt:

Utopie
Sie ist hier mit eingeordnet, weil es gemeinhin erwartet wird. Sie gehört jedoch zum utopischen Fiktionstyp, nicht zum phantastischen Fiktionstyp.
Die Utopie kann als räumliche und/oder zeitliche Versetzung zur realen Welt geschildert werden. Sie zeigt in jedem Fall einen fernen gesellschaftlichen Idealzustand.

Dystopie
Sie gehört zum satirischen Fiktionstyp, wird jedoch hier mit eingeordnet, weil es gemeinhin erwartet wird.
Die Dystopie zeigt eine sehr bedenkliche Entwicklung der Zukunft. Oft nimmt sie den Status quo als Ausgangspunkt einer katastrophalen Entwicklung. Apokalypse und Postapokalypse sind verbreitete Varianten.

Alternativweltgeschichten
Sie werden als eine Spielart der SF eingeordnet, aber darüber kann man streiten. Man darf sie jedoch getrost der Fantastik zurechnen.
Sie berichten nicht aus der Zukunft sondern aus der Vergangenheit oder Gegenwart, die von der realen stark abgewichen ist. Man kann sie als Gedankenspiele betrachten. Nach der Devise: was wäre wenn … jemand die Weltherrschaft errungen hätte; Jesus nie gekreuzigt wurde oder im Mittelalter Aliens Kontakt zu uns aufgenommen hätten; die Österreicher den ersten Weltkrieg gewonnen hätten usw.
Eine beliebte Variante ist Steampunk. Die technische Entwicklung nimmt einen anderen Verlauf. Fast alles wird mit Dampfkraft betrieben, vom Flugapparat bis zum Automobil, ja selbst Computer und Küchengeräte mit Dampfkraft sind möglich.
Oft werden Alternativweltgeschichten mit Krimi- oder Abenteuer-Elementen gewürzt.


Das Genre Horror
Die ursprüngliche Form ist die Schauergeschichte. Sie ist wahrscheinlich so alt wie die Menschheit. Es ist vorstellbar, dass sie früher auch oft zur Manipulation ganzer Gruppen erzählt wurden und hängt daher auch mit dem Verbreiten von Aberglauben zusammen.
Heute dient Horrorliteratur dazu, ein mehr oder weniger wohliges Gruselgefühl beim Leser zu erzeugen, ihn gar zu ängstigen oder zu schockieren. Meist wird aus Sicht des Opfers berichtet, welches unvermittelt in eine albtraumhafte Situation gerät.
Dämonen, Gespenster, Untote, verrückte Wissenschaftler und grausame Folterknechte erscheinen besonders gerne in ihrer angestammten Rolle als Widersacher. Dennoch entspricht die fiktive Welt der realen. Die Horrorelemente sind auch in der fiktiven Welt eine Ausnahmeerscheinung und somit zentraler Konfliktherd.
Gut zu erkennen ist dies in Geschichten, die Exorzismus, Voodoo oder anderen bekannten Aberglauben auf ihre grausamste Spitze treiben. Überhaupt kann man sagen, dass alles Ekelhafte, Grausame und Schreckliche überzogen und bis ins kleinste Detail beschrieben wird.

Subgenres:
Horror und Science-Fiction
vermischen sich manchmal, so dass eine eindeutige Zuordnung kaum möglich ist.

Gothic Novel
oder Schauerroman kürt die dunkle Seite des Menschen zur erhabenen. Obskure Zeremonien in Gruften, alten Schlössern oder auf Friedhöfen werden, auch oft mit einer Portion Pathos in der Erzählstimme, glorifiziert. Beliebte Utensilien sind Totenschädel, Tiere wie Fledermäuse, Insekten oder Teile davon, und menschliches wie auch tierisches Blut.
Dabei wird vom Erzähler nicht unbedingt behauptet, dass diese Dinge anders sind als man sie aus der realen Welt kennt, sondern dass sie von den Romanfiguren anders wahrgenommen werden und so scheinbar eine andere Bedeutung und eine andere Wirkung in der Natur haben.

Eine andere Variante stellt ein romantisiertes oder brutalisiertes Mittelalter heraus. Da gibt es eine zarte Jungfer, der ein mächtiger Burgherr nachstellt, und der am Ende vom edlen Jungritter besiegt wird. Oder es gibt finstere Burgverliese und noch finsterere Folterknechte, korrupte Kirchendiener und fiese Scheinheilige.


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