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Halbes Herz

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03.07.2017
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Halbes Herz

Ein Schatten legte sich über Kakteen und Steine, und obwohl die Sonne brannte, war er nicht willkommen. Schwingen wirbelten Sand auf und Mäuse und Echsen rannten um ihr Leben. Auf dem Felsen landete ein Drachenweibchen, dessen Klauen über den Stein fuhren und weiße Kratzspuren hinterließen. Der Kopf wogte hin und her und der gegabelte Schwanz schlug Furchen in den Boden.
Drei Tage führte die Bestie einen einsamen Kampf, der jegliches Leben aus ihrer Umgebung fliehen ließ. Schließlich flog sie davon und auf den Steinen blieb ein Ei zurück. Die goldene Oberfläche wurde von lilafarbenen Adern durchzogen und aus der Ferne erweckte es den Anschein, es wäre eine zweite Sonne geboren worden.
Wie jeder Drache musste auch dieser sein Herz mit einem neugeborenen Menschen teilen. Das Klagen unter Kalkschale und Dotter blieb ungehört, während weit entfernt die Schreie des kleinen Mädchens vernommen, aber nicht verstanden wurden. Und so litten beide unter ihren halben Herzen und die Jahre vergingen und niemand fügte sie zusammen.

Während die übrigen Kinder lachten und sich eine aufgeblasene Schweinehaut zuwarfen, schaute Alena auf den Boden. Ihre Mundwinkel und Schultern zeigten nach unten und die anderen riefen: „Griesgram!“ Sie sagte nichts und malte mit ihrem großen Zeh Muster in den Staub. Auch andere waren mal traurig, wenn ein Kind starb oder es abends keine Grütze mehr gab, aber das ging vorbei.
Bei Alena nicht. Das Gefühl, dass ihr etwas Wichtiges fehlte, brodelte in ihr. Es war wie eine nässende Wunde, die schmerzte – egal, ob sie spielte oder schlief.

Über die Jahre wurde dieses Gefühl immer quälender. Und als Alenas Scheide das erste Mal pochte, war sie davon überzeugt, dass es die Männer waren, die ihre Leere füllen konnten. Doch egal, wie viel Sperma in sie hineingepumpt wurde, das fehlende Stück in ihr hörte nicht auf zu schmerzen.
Und wieder ritt sie einen Mann wie ein Kuhjunge das Kalb. Alena spürte, wie er ermüdete, nicht mehr wollte, aber sie fühlte sich noch nicht besser. Sein Schwanz wurde schlaff und klein und rutschte aus ihr hinaus. Sie nahm ihn in die Hand und rubbelte, wurde wütend. Der Mann schrie auf und versuchte sich zu befreien.
Alena erkannte, dass dieser nicht mehr zu gebrauchen war – jetzt konnte er nicht mehr und später würde er nicht wollen. Wut überkam sie und richtete sich auf den Mann, der zu schwach war, um sie glücklich zu machen. Sie legte die Hände nun um seinen Hals und Adern quollen hervor, zeichneten Muster wie zuvor auf dem Glied. Der Mann schaute sie verwirrt an, ungläubig. Er versuchte ihre Arme wegzudrücken, doch als er verstand, dass sie viel stärker war als er, da war es schon zu spät und das Leben verließ ihn.
Das Sperma verließ Alena, lief ihr die Beine runter, als sie durch das Dorf nach Hause ging. Sie wurde nicht gegrüßt, sie grüßte nicht. „Schlampe. Hexenweib“, tuschelten sie hinter ihrem Rücken, lächelten und mischten dem Nachbarn Hühnerkot in den Eintopf.

In der Hütte roch es nach altem Mann und Kohl. Der Wind, der zwischen den Holzlatten hindurchfuhr, nahm nur die Wärme mit und ließ den Gestank liegen.
Alena schloss die Tür hinter sich und schloss Licht und das Dorf aus. Karl umarmte ihr Bein, um sie willkommen zu heißen. Er war klein und sagte nie ein Wort.
Alena ließ Steckrüben und Kartoffeln auf den Holztisch poltern. Sie nahmen Reißaus und kullerten in den Schatten.
„Wird auch Zeit“, brummte es aus dem Dunkeln. Der alte Herr dort brauchte kein Licht, seine Augen verweigerten schon lange den Dienst.
Karl klammerte fester. Alena strich über sein Haar, so weich wie nichts, an das sie sich erinnern konnte.
„Ich koch uns jetzt was“, sagte sie und sammelte das Gemüse ein.

Das Ei war gewachsen. In seinem Schatten ruhte eine Ziegenfamilie, kaute das trockene Gras und achtete nicht auf den Riss, der seit einigen Wochen die violetten Linien kreuzte. Vielleicht war es die Mittagshitze, vielleicht auch der Geruch der Wiederkäuer, etwas lockte das Geschöpf. Ein lautes Knacken ertönte, Bruchstücke der Schale zerschellten auf dem Felsen und die Ziegen stoben davon. Von Innen wurde die Membran herausgedrückt, zerriss und goldene Nüstern sogen die frische Luft ein.

Ein Seil zog an Alenas Herz. Sie schrie auf vor Schmerzen und vor Sorge, es würde herausflutschen, durch die Rippen und die Haut, und davonhüpfen wie ein roter Frosch. Alena stöhnte, sank nieder. Mit den Fingern konnte sie jede pulsierende Erhebung zwischen ihren Rippen spüren.
Karl starrte sie mit großen Augen an, zupfte an ihren Haaren.
„Alles gut. Geht gleich wieder.“ Eine Lüge. Es würde nur gehen, wenn sie ginge. Zum anderen Ende des Seils.
Sie rappelte sich auf, raffte ein paar Dinge zusammen.
„Das Essen?“ Der alte Herr murrte aus der Ecke. Alena meinte es zumindest, vielleicht war er auch schon vermodert und sie hörte nur noch das Holz knarren.
Sie wischte Karl die Wange trocken. „Bin bald zurück.“
Das Seil zog stark und als sie heraus rannte, stolperte sie und schlug auf den Boden. Sie schmeckte Blut und lachte. Egal was sich am anderen Ende des Seils verbarg – Alena wusste plötzlich, dass es ihr mehr helfen konnte als alle Männer der Welt.

Alena war den ganzen Tag gerannt, doch das Seil wurde nicht schlaffer. Sie gewöhnte sich an die Schmerzen, sie verstand sie, nahm sie an.
Sie wusste nicht, wie lange sie noch durchhalten musste. Also verschnaufte sie, trank aus einem Bach und setzte sich ins Laub.
Als sie die Geräusche einordnen konnte, war es schon zu spät, und jemand drehte ihr den Arm auf den Rücken. Mit dem heißen Atem kam der Geruch von zwischen den Zähnen verwesendem Fleisch und ein Da-haben-wir-dich.
Alena warf den Mann über ihren Rücken, der Aufschlag presste die Luft aus seiner Lunge, und bevor sich diese wieder füllen konnte, zerschmetterte Alenas Ferse den Kehlkopf.
Die anderen waren vorsichtiger, stellten sich im Halbkreis auf.
„Der Alte hatte Recht.“
Netze und Ketten, Keulen und Fäuste, Spucke und Flüche gingen auf Alena nieder und schließlich versagten ihre Kräfte.
„Dafür wirst du brennen, Hexe.“
Sie verschnürten Alena wie ein Paket, schmissen sie auf eines der Pferde. Keinen Zentimeter konnte sie sich bewegen. Sie schrie und die Männer johlten und verstanden nicht, dass es nicht ihr Seil war, das Alena folterte.

Sie warfen Alena zu den Schweinen, als wäre sie verschimmeltes Brot, und verrammelten die Tür. Mit dem Gesicht im Kot lag sie, lauschte den Vorbereitungen im Dorf und erwartete ihr Erlösungsfeuer.
Es war schon dunkel, als man sie schließlich holte.
„Dein Grinsen wird dir noch vergehen.“ Der Bäckerssohn schlug ihr ins Gesicht, sie flog zurück in den Matsch, und trotzdem konnte sie nicht aufhören zu lächeln. Der Zug an ihrem Herzen hatte nachgelassen, das andere Ende des Seils näherte sich.
Hände und Füße waren mit Ketten verbunden, so dass sie in Trippelschritten zum Scheiterhaufen gehen musste. Die mutigsten der Männer bewachten sie mit Mistgabeln.
Auf dem Dorfplatz standen alle bereit. In der ersten Reihe wartete der alte Herr, der sich die Wärme eines prasselnden Feuers nicht entgehen lassen wollte. Über Karls dreckiges Gesicht zogen sich Spuren, glänzend wie Schneckenschleim auf trockener Erde.
„Alles gut“, flüsterte sie, der Wind trug die Worte in die kleinen Ohren und die großen Augen schimmerten.
Eine Bö ließ Fensterläden klappern und Kannen scheppern und erstickte fast die Flammen des Scheiterhaufens. Mit ihr legte sich ein Schatten über die Bewohner und das Mondlicht verschwand. Männer hielten Hüte, Frauen bändigten Röcke und ängstlich schauten sie zum Himmel. Bevor ihre Augen etwas in der Dunkelheit erkennen konnten, traf sie ein gleißendes Licht und Fleisch und Knochen verbrannten. Überlebende schrien und flohen, die Mistgabeln lagen auf der Erde. Alena war vergessen.
Sie selbst hatte nur Augen für das Geschöpf, auf das sie ihr Leben lang gewartet hatte. Wie jämmerlich ein Mann dagegen wirkte, wie kümmerlich seine Kraft.
Das Feuer verwandelte das Dorf in einen Glutofen, und als der Drache niedersank, war alles um ihn zu Asche geworden. Nur Alena stand nackt und ungefesselt vor ihm. Er legte seine Flügel um sie, schloss sie ein in eine goldene Höhle, und endlich wurde es wieder ein Herz.

Alenas Zehen fuhren durch die Asche, so weich wie nichts, an das sie sich erinnern konnte.
Sie legte die Arme um sich, spürte sich und konnte keine Lücke finden. Im Kreis drehend malte Alena Muster auf den Boden, Funken umtanzten sie, verwirbelten mit dem Staub und hüllten sie in eine graugoldene Wolke.
Die Asche sank nieder und Alenas Flügel glänzten im Morgenlicht. Ihre ersten Schläge verteilten die Reste des Dorfes und Alena lauschte dem Wind und dem Herz und lächelte.

 

Hey, Nichtgeburtstagskind

Da bin ich wieder, gekommen, um eine Lektion zu erteilen. :chaosqueen: Denn bei Dir erkenne ich heute ein Muster.

Ein Schatten legte sich über Kakteen und Steine und obwohl die Sonne brannte, war er nicht willkommen.
Es glänzte golden und wenn nicht lilafarbene Adern die Oberfläche durchzogen, könnte man meinen, es wäre eine zweite Sonne geboren worden.
Alena warf den Mann über ihren Rücken, der Aufschlag presste die Luft aus seiner Lunge und bevor sich diese wieder füllen konnte, zerschmetterte Alenas Ferse den Kehlkopf.
Männer hielten Hüte, Frauen bändigten Röcke, sie schauten zum Himmel und bevor ihre Augen etwas in der Dunkelheit erkennen konnten, traf sie ein gleißendes Licht und Fleisch und Knochen verbrannten.

Nebensätze, die Du mit einem „und“ beginnen lässt, erkennst Du nur in seltenen Fällen, wie hier:

Seit sie denken konnte, fühlte Alena sich lückenhaft, und seit ihre Scheide das erste Mal gepocht hatte, war sie davon überzeugt, dass nur ein Mann diese Leere füllen konnte.

Also, ein „und“ ist nicht ein generelles Zeichen dafür, dass auf jeden Fall kein Komma gesetzt werden muss. Wenn danach eine nebenordnende Konjunktion folgt (wie „obwohl“, „wenn“ und „bevor“), dann ist es natürlich ein Nebensatz, der folgt, den Du da so lustig reingebastelt hast – ist nicht generell schlecht, aber scheint für Dich ein Problem zu sein. Ich hoffe, das reicht Dir als Erklärung.

Kleinigkeiten:

der Kopf wog auf und nieder

Kann man das sagen? Klingt super seltsam.

Es glänzte golden und wenn nicht lilafarbene Adern die Oberfläche durchzogen, könnte man meinen, es wäre eine zweite Sonne geboren worden.

Schöner fände ich: „und hätten nicht lilafarbene Adern die Oberfläche durchzogen …“ Dann brauchst Du da auch kein Komma vor dem „und“. ;) Auf jeden Fall brauchst Du da ein Konjunktiv, denn in Wahrheit durchziehen ja lilafarbene Adern die Oberfläche.

Okay, NGK, ich bin mit dieser Geschichte nicht so richtig warm geworden. Es passiert irre viel: Ein Drachenei wird gelegt, es schlüpft, Drache fliegt, Frau vergewaltigt und ermordet Typen, macht beinahe das Essen, rennt los, killt einen Typen, wird gefangen genommen, wartet eine Nacht, wird auf den Scheiterhaufen gezerrt, alle sterben, Frau und Drache sind vereint. Und das mündet dann darin, dass Du die Dinge extrem lapidar erzählst:

Sie rappelte sich auf, raffte ein paar Dinge zusammen.
Als sie die Geräusche verstand, war es schon zu spät und jemand drehte ihr den rechten Arm auf den Rücken.
Alena warf den Mann über ihren Rücken, der Aufschlag presste die Luft aus seiner Lunge und bevor sich diese wieder füllen konnte, zerschmetterte Alenas Ferse den Kehlkopf.

Weiß nicht, alles passiert rasend schnell, und wenn ich doch mal irgendwie Zugang bekomme wie hier:

Karl umklammerte ihr Bein, um sie willkommen zu heißen. Er war klein und sagte nie ein Wort.

Dann ist das aber schnell, schnell vorbei, weil Deine Prota rasch woanders hinläuft. Das hat zwei Folgen für mich als Leserin.

1) Ich hasse Deine Prota. Sie ist echt mega unsympathisch. Ich kann nicht mit ihr mitfühlen, sie nicht verstehen, sie wirkt einfach hektisch, launisch und gewalttätig. Weiß nicht, ob das Absicht ist, aber dadurch zieht sie halt auch einfach an mir vorbei. Hass ist vielleicht auch das falsche Wort. Solche starken Gefühle kannst Du in dem Tempo gar nicht erzeugen.

2) Das wesentliche Wort, mit dem ich diese Geschichte beschreiben würde, ist „Hektik“. So wie Du mich vor Post-its und Pfeilen stehen siehst, sehe ich Dich an einem Kaffee nippend in rasendem Tempo auf Deine Tastatur einhämmern. Du streifst jede Szene nur, um rasch weiterzuhüpfen. Und dadurch bleibt alles irgendwie liegen. Und das, obwohl es um die Idee doch wirklich schade ist, die Vereinigung zweier Kreaturen zu einer, mein literarisches Lieblingsthema.

Zwei inhaltliche Fragen hätte ich noch.

Sie killt ständig Typen, mit denen sie schläft, und die Leute nennen sie schon eine Schlampe. Warum ist sie nicht … ich weiß nicht, schon nach dem ersten Mord am Galgen gelandet? Ich meine, vielleicht ist es nur dem wahnsinnig hohen Erzähltempo geschuldet, aber ich hatte das Gefühl, dass Deine Prota das so lapidar behandelt, weil sie das schon tausendmal getan hat.

Ist Karl ihr Kind? Selbst wenn er nur ihr Bruder ist oder irgendjemand – ich finde es ganz schön eklig, dass er getötet wird und sie sich frei fühlt. Also, nein, vielleicht hasse ich Deine Prota doch.

Hoffe, Du kannst mit meinem Leseeindruck etwas anfangen. Ich würde Dir dringend empfehlen, Dir für die Entfaltung einzelner Szenen mehr Zeit zu nehmen. Also: Make it work!

Hektische Grüße,
Maria

 

Hej Nichtgeburtstagskind,

herrlich, wie du ausprobierst. Ich hab mich echt gefreut, das zu entdecken und zu lesen.
Du lässt nix anbrennen :shy: und hopplahopp gehts durch die Zeit, auch wenn der erste Absatz viele schöne Bilder vermuten lässt, und du die auch lieferst, aber eben mit dem Tempo und dem Gespringe hab ich meine liebe Mühe.


Es glänzte golden und wenn nicht lilafarbene Adern die Oberfläche durchzogen, könnte man meinen, es wäre eine zweite Sonne geboren worden.

Aber rund ist es jetzt aber nicht?

Wie üblich musste der kleine Drache sein Herz mit einem neugeborenen Menschen teilen und die halben Herzen schlugen getrennt voneinander und doch gemeinsam und die Jahre vergingen und niemand fügte sie zusammen.

Ich liebe diese Thematik. Schon immer und auf ewig. Suche und finde sie in der Literatur in allen Kulturen. :herz: Und jetzt deine Geschichte dazu.;)

Kleine große Augen starrten sie an. Zupften an den Haaren.

Den check’ ich nicht. Kleine oder große Augen und die zupfen an Haaren. :hmm:

Alena warf den Mann über ihren Rücken, der Aufschlag presste die Luft aus seiner Lunge und bevor sich diese wieder füllen konnte, zerschmetterte Alenas Ferse den Kehlkopf.

Also über den Rücken drüber auf den Boden?

Sie schrie und die Männer johlten und verstanden nicht, dass es nicht ihr Seil war, das Alena folterte.

Nicht? :hmm:

Er legt seine Flügel um sie, schloss sie ein in eine goldene Höhle und endlich wurde es wieder ein Herz.

Aber wieder gefangen und eingeschlossen.

Alenas Zehen fuhren durch die Asche, so weich wie nichts, an das sie sich erinnern konnte.

Schön, dass sich das Weiche wiederholt.

Die Asche sank nieder und Alenas Flügel glänzten im Morgenlicht. Ihre ersten Schläge verteilten die Reste des Dorfes und Alena lauschte dem Wind und dem Herz und lächelte.

Okay, also anpassen. Flügel bekommen. Fliegen lernen.

Liebes Nichtgeburtstagskind,

dein hurtiges Märchen von der Suche nach der anderen Hälfte der Seele, liest sich flott und ein paar mal wars mir etwas sprunghaft und ich musste mein lahmes Hirn antreiben. Geht ja auch mal.

Für die Figur brauche ich persönlich immer ein bißchen länger, um sie zu verstehen. Bei dieser Protagonistin war es nicht einfach, weil ich ihr das Morden für ihre Suche und die Schuldzuweisung an die armen Männer nicht verzeihen kann. Ihr Verzweiflung und ihre Sehnsucht, ihre Suche dagegen schon. Auch über Konventionen hinweg.

Eine unstillbares Thema.

Vielen Dank dafür und freundlicher Gruß, Kanji

 

Hallo Nichtgeburtstagskind


Wie üblich musste der kleine Drache sein Herz mit einem Neugeborenen Menschen teilen.
Diese Idee finde ich an sich echt super. Aber ich schließe mich TeddyMaria vollkommen an, dass es mir zu hektisch war. Du überschüttest den Leser mit Eindrücken und Szenen, die zwar an sich genug erzählen, sich aber überhaupt nicht entfalten können, wechselst ständig den Ort und die Zeit und das Geschehen, oft sogar im selben Absatz, gehst dauernd auf Dinge ein, die du vorher nicht erwähnt hast ... und dann gibt es manchmal plötzlich solche Stellen, wo die Geschwindigkeit sich für ein paar Sekunden extrem verlangsamt, wo du, anders als sonst plötzlich genauer beschreibst, näher auf etwas eingehst, nette Details einbaust, richtige Bilder in meinem Kopf erzeugst und mich mal ganz kurz etwas anderes fühlen lässt, als Hektik. Und dann, noch bevor ich diese Stellen genießen kann, rennt die Geschichte schon wieder weiter und ich mit ihr und erst fünf Sätze später hat mein Gehirn die Zeit zu erfassen,dass da gerade so eine Stelle war, ich springe zurück, lese sie nochmal, suche nach mehr davon, finde nichts, renne weiter mit der Geschichte mit.
Solche ruhigeren Stellen waren für mich zum Beispiel
und mischten dem Nachbarn Hühnerkot in den Eintopf
– super – und
Im Schatten ruhte eine Ziegenfamilie, kaute das trockene Gras
Und dann komme ich völlig außer Puste am Ende an, weiß zwar jetzt den genauen Handlungsablauf, aber irgendwie merke ich, dass ich überhaupt nichts erlebt habe, beim Lesen, denke, ich lese den Text jetzt nochmal in Ruhe und genieße ihn, lese ihn dann nochmal und renne wieder von Ort zu Ort, von Ereignis zu Ereignis, kann wieder keine Stellen richtig im Einzelnen erleben und mir gut vorstellen, werde immer weiter mitgetrieben, kann nicht mal kurz mit deiner Prota am Bach Rast machen, weil da schon wieder die Typen aufkreuzen, gemordet wird, überrumpelt wird, verschnürt wird, verschleppt wird, eingesperrt wird, zum Scheiterhaufen geführt wird, und ein Dorf verbrannt wird, und währenddessen wird gelächelt, weil der Zug am Seil schwächer wird und dann vereinigen sich die beiden und ich komm kaum mit und dann ...
Die letzte Szene ist wieder etwas ruhiger ... ich bin total überrumpelt, denke Uffffffff und beginne dann, den Text nochmal zu lesen, weil ich bei dem ganzen Gerenne bis jetzt nicht dazu gekommen bin, irgendetwas kommentierbares zu finden und rauszuschreiben. Jetzt, beim Kommentieren bin ich immernoch total gestresst und schreibe jetzt selbst total hektischen und zusammenhanglosen Nonsens. (Sorry) Aber bei besagtem dritten Lesen habe ich tatsächlich noch etwas gefunden, was ich in Ruhe bemängeln kann:D

sie verstand sie, nahm sie mit (...) Als sie das Geräusch verstand, war es schon zu spät

Ich glaube, wenn der Erzählton nicht ganz so rastlos gewesen wäre, dann hätte ich viel besser mitfühlen können. Natürlich – so hast du auch den unvollständigen, ruhelosen Zustand deiner Protagonistin beschrieben, da hat es gepasst. Dann würde ich aber nur bei den Szenen, wo wirklich von ihr die Rede ist, und wo sie gerade wirklich konkret in dieser gehetzten Stimmung ist, diese Geschwindigkeit benutzen und sonst ruhiger und ausführlicher erzählen. Weil, wie gesagt, die Idee fand ich an sich echt cool und manche Stellen fand ich echt schön.

Soooo ... das waren meine ersten Gedanken dazu (und natürlich habe ich maßlos übertrieben, wie sich das nun mal gehört:))

Viele Grüße,
Anna

 

Hallo AWM,

vielen Dank für deine Rückmeldung.

Guter erster Satz!
Das freut mich. :)

Ich würde gleich erwähnen, dass es ein Drachenweibchen ist. So irritiert es einen kurz, weil du danach von einem Weibchen schreibst. Vielleicht assoziiere ich Drachen auch mit Männlichkeit, was du ja aber selbst im Text tust.
Hhmm, ja, verstehe was du meinst. Ich wollte weder Drache noch Weibchen wiederholen, deswegen diese Variante. Mal schauen, ob es noch mehr stört, dann muss ich mir noch was überlegen.

Würde ich anders formulieren. "Wie üblich" hört sich zu trivial an.
Es soll ja auch trivial sein, so wie es in Märchen eben ist. Da gibt es Dinge, die sind selbstverständlich, weil es sie dort in diesem Märchenland schon immer gab.

Hier würde ich noch ein wenig konkreter die Situation beschreiben. Davor schreibst du allgemein davon, dass sie dachte, nur ein Mann könne die Lücke füllen und dann schreibst du auf einmal von einem bestimmten Mann mit dem sie gerade Sex hat. Das hat mich irritiert.
Ja, es wechselt von allgemein zu konkret. Den Übergang könnte ich tatsächlich etwas sanfter gestalten. Mach ich mir mal Gedanken zu.

Alena schloss die Tür hinter sich und schloss Licht und das Dorf aus.
Alena schloss die Tür hinter sich und damit Licht und Dorf aus. Oder Alena verriegelte die Tür hinter sich und schloss Licht und Dorf aus.
Die Wiederholung ist hier gewollt. Da habe ich in dieser Geschichte etwas mit experimentiert.

Vielleicht schöner: Ein Band zog an Alenas Herz.
Band hört sich sanft und nett an. Aber es soll ein hartes, raues Seil sein, dass in ihr Herz schneidet.

Unnötig hier eine Isa einzuführen von der man nichts weiß und auch nichts erfährt.
Da hast du Recht. Ich wollte damit zeigen, dass Karl Alena nicht egal ist und sie sich Gedanken macht, was aus ihm wird, falls sie nicht zurückkommt. Von dem alten Herr kann sie ja nicht viel erwarten.
Vielleicht lass ich es einfach weg.

Ich finde deine Geschichte ganz gut, umgehauen hat sie mich aber auch nicht.
Naja, immerhin etwas. ;)

Am Ende hätte mich unbedingt noch interessiert, was aus Karl geworden ist.
Karl ist verbrutzelt, genauso wie der Rest vom Dorf. Es ist ja alles zu Asche geworden. Und dass Alena das alles egal ist, sollte durch den letzten Abschnitt klar werden, in dem sie in der Asche steht und glücklich ist.
Schade, dass das nicht ganz angekommen ist.

Vielen Dank für deinen Eindruck, auch wenn ich nicht sofort alles änder, nehm ich auf jeden Fall viel zum Nachdenken mit. Ich hab mir nur angewöhnt, größere textliche Anpassungen erst nach ein paar Tagen zu machen.

Liebe Grüße,
NGK

=========


Jaaa, bitte erteile mir eine Lektion, TeddyMaria! :read:

Und wieder habe ich was gelernt, das mit den von und eingeleiteten Nebensätzen war mich nicht so bewusst. Mensch, da gibt’s auch immer wieder was Neues.
Hab jetzt einige Kommas eingefügt, ich hoffe an den richtigen Stellen.

der Kopf wog auf und nieder
Kann man das sagen? Klingt super seltsam.
Jetzt kams mir auch komisch vor und klar, es muss wogte heißen und nicht wog (von wiegen).

Schöner fände ich: „und hätten nicht lilafarbene Adern die Oberfläche durchzogen …“ Dann brauchst Du da auch kein Komma vor dem „und“. Auf jeden Fall brauchst Du da ein Konjunktiv, denn in Wahrheit durchziehen ja lilafarbene Adern die Oberfläche.
Ja, ich dachte ich könnte den Konjunktiv mit der Vergangsheitsform ausdrücken, aber da ich ja schon in der Vergangenheit schreibe, war ich da auch etwas am grübeln. Ich habe dann etwas recherchiert und das gefunden

Beim Konjunktiv II kann man nicht zwischen verschiedenen Vergangenheitsformen unterscheiden, Der Konjunktiv II hat im Gegensatz zum Indikativ nur eine Form für die Vergangenheit.

Daraus habe ich einfach mal abgeleitet, dass meine Variante grammatikalisch in Ordnung ist. Vielleicht bin ich da auch auf dem Holzweg. Obs dann gefällt, ist natürlich ein anderes Thema.

Okay, NGK, ich bin mit dieser Geschichte nicht so richtig warm geworden. Es passiert irre viel
Du streifst jede Szene nur, um rasch weiterzuhüpfen. Und dadurch bleibt alles irgendwie liegen. Und das, obwohl es um die Idee doch wirklich schade ist, die Vereinigung zweier Kreaturen zu einer, mein literarisches Lieblingsthema.
Schade, schade, ja ich scheine euch alle etwas zu stressen mit meiner kleinen Geschichte. Liegt wahrscheinlich daran, dass ich mich bei zu viel Blabla immer super schnell langweile und den Leuten meistens rate zu kürzen.

Warum ist sie nicht … ich weiß nicht, schon nach dem ersten Mord am Galgen gelandet?
Die Leute trauen ihr das nicht zu, weil sie als kleine Frau eigentlich nicht die Kraft haben dürfte Männer zu erwürgen. War mir dann aber zu unwichtig um das noch unterzubringen. Wird ich jetzt aber noch mal überdenken.

Ist Karl ihr Kind? Selbst wenn er nur ihr Bruder ist oder irgendjemand – ich finde es ganz schön eklig, dass er getötet wird und sie sich frei fühlt. Also, nein, vielleicht hasse ich Deine Prota doch.
Ist ihr kleiner Bruder. Könnte aber auch ihr Sohn sein. Ist eigentlich egal. Es geht eigentlich darum, dass das der einzige Mensch ist dir ihr was bedeutet. Doch sogar er ist ihr egal, als sie endlich auf den Drachen trifft.
Ja, die Alena ist ne ganz schön harte Bitch. Aber dafür kann sie sich jetzt in einen Drachen verwandeln!

Vielen Dank für deine unermüdliche Hilfe und liebe Grüße,
NGK

 

Hey Nichtgeburtstagskind,

ja Mensch, der Frühling beschert uns zur Zeit einige Geschichten mit Erotikanteil.
Du hast die Stichworte Fantasy und Märchen gewählt. Weshalb ich während deiner Drachengeschichte, beim Wort Scheide auch ganz unschuldig erst an eine Schwertscheide gedacht habe. Und dann ...what the hell?
"Scheide" (LG maria.meerhaba) ist auch so lala.
Dezenter(er) Vorschlag: ... und sie das schmerzhafte Pochen zwischen ihren Beinen das erste Mal gespürt hatte, war ...

Seit sie denken konnte, fühlte Alena sich lückenhaft, und seit ihre Scheide das erste Mal gepocht hatte, war sie davon überzeugt, dass nur ein Mann diese Leere füllen konnte. Doch egal, wie viel Sperma in sie hineingepumpt wurde, das fehlende Stück in ihr hörte nicht auf, zu schmerzen.
Unerfüllter Kinderwunsch? :sealed:

Das Ei war gewachsen.
Ist das nicht so hier? ->Ei wird gelegt, Junges schlüpft, Junges wächst. Hm. Im Märchen geht's vielleicht auch anders.

achtete nicht auf den Riss, der seit einigen Wochen neben den violetten Linien erschienen war.
Ich würde sagen, entweder "vor ... erschienen war" oder so etwas wie "sich seit ... zeigte".

und die Schale zerbrach und ein goldener Drache mit lilafarbenen Augen streckte seinen Kopf heraus.
Das Schlüpfen könntest du mehr zelebrieren: ... Die Dotterpelle hob und senkte sich fast rhythmisch. Durch die milchige, mit feinen roten Linien durchzogene Haut drückte sich ein kleiner Kopf. Und als das junge Geschöpf durchbrach, schien das Sonnenlicht sich für einen Moment ...blablabla.

Alena stöhnte, sank nieder.
Vllt. besser "stöhnte auf"?

„Alles gut. Geht gleich wieder.“ Eine Lüge. Es würde nur gehen, wenn sie ginge. Zum anderen Ende des Seils.
Lügen könnte sie nur bewusst, wenn sie von der Drachenherzhälfte wüsste. Tut sie in dem Moment aber noch nicht. Sonst würde sie sich ihre innere Leere erklären können.

Sie wusste nun, nicht die Männer waren ihre Erlösung.
Eine plötzliche Eingebung. Das ging mir jetzt ein bisschen zu schnell.

„Dein Grinsen wird dir noch vergehen.“ Der Bäckerssohn schlug ihr ins Gesicht, sie flog zurück in den Matsch, und trotzdem konnte sie nicht aufhören zu lächeln. Der Zug an ihrem Herzen hatte nachgelassen, das andere Ende des Seils näherte sich.
Muahaha. I like! :)

Hände und Füße waren mit Ketten verbunden, so dass sie in Trippelschritten zum Scheiterhaufen gehen musste. Die mutigsten der Männer bewachten sie mit Mistgabeln.
Scheiterhaufen und Mistgabeln könntest du ersetzen, weil es recht klitschelastig ist.

Mit ihr legte sich ein Schatten über die Bewohner, schloss das Mondlicht aus.
Formulierungswiederholung. Vorhin wurden Dorf und Licht ausgeschlossen.

Das Feuer verwandelte das Dorf in einen Glutofen und als der Drache niedersank, war alles um ihn zu Asche geworden. Nur Alena stand nackt und ungefesselt vor ihm.
Hat das Feuer ihre Kleidung und die Ketten(!) an Händen und Füßen zerstört, ihr aber kein Haar gekrümmt? Das Bild gehört eindeutig aufs Cover deiner Geschichte! :D

Die Idee mit dem geteilten Drachenherz, welches wieder vereint wird, mag ich total. Bin gespannt, was noch aus deiner Geschichte wird.

Viele Grüße
wegen

 

Hallo Kanji,

ach, es ist immer herrlich, wenn du einen mit einem deiner Kommentare beehrst. Du schaffst es immer so schöne Dinge zu schreiben. :)

aber eben mit dem Tempo und dem Gespringe hab ich meine liebe Mühe.
Da bist du leider nicht die einzige und das macht mich schon irgendwie traurig. Da mag man seine Geschichte so sehr und dann ... Haha, nee, deswegen bin ich ja hier, aber es tut trotzdem etwas weh im Herzen.

Aber rund ist es jetzt aber nicht?
Nee, rund nicht, aber so strahlend. Meinst du der Vergleich hinkt, weil ein Ei eben nicht kugelrund ist?

Ich liebe diese Thematik.
Ja, die Idee scheinen wenigstens alle gut zu finden. :herz:

Den check’ ich nicht. Kleine oder große Augen und die zupfen an Haaren.
Na, der Karl hat so große Augen, die sind aber noch klein weil er ja ein Kind ist. Und der zupft an den Haaren.

Also über den Rücken drüber auf den Boden?
Genau, muss ich den Boden erwähnen? Dachte das würde durch den Aufprall klar.

Sie schrie und die Männer johlten und verstanden nicht, dass es nicht ihr Seil war, das Alena folterte.
Nicht?
Nee, die wissen ja nichts von Alenas Herzseil.

Alenas Zehen fuhren durch die Asche, so weich wie nichts, an das sie sich erinnern konnte.
Schön, dass sich das Weiche wiederholt.
Schön, dass dir das gefällt. :shy:

Bei dieser Protagonistin war es nicht einfach, weil ich ihr das Morden für ihre Suche und die Schuldzuweisung an die armen Männer nicht verzeihen kann. Ihr Verzweiflung und ihre Sehnsucht, ihre Suche dagegen schon. Auch über Konventionen hinweg.
Ach, mögen muss man Alena auch nicht. Freut mich trotzdem, dass ihr bei diesem schnellen Ritt gefolgt bist.

Lieben Dank für deine Gedanken,

NGK

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Hi annami

Tut mir leid, hetzen wollte ich dich nicht!

Es zeichnet sich ein Muster ab. Ihr seid einfach alle zu langsam für mich. :p Naja, ich muss wohl einsehen, dass ich etwas zu schnell durch das Geschehen gerast bin. Ich muss mir jetzt mal in Ruhe Gedanken machen, an welchen Stelle ich die Geschwindigkeit rausnehmen kann.

Freut mich, dass du trotzdem einige schöne Stellen gefunden hast und dass du die Geschichte sogar drei Mail gelesen hast!

Liebe Grüße,
NGK

 

Hej Nichtgeburtstagskind noch mal,

Da bist du leider nicht die einzige und das macht mich schon irgendwie traurig. Da mag man seine Geschichte so sehr und dann ... Haha, nee, deswegen bin ich ja hier, aber es tut trotzdem etwas weh im Herzen.

Ich verstehe dich voll und ganz. Sei dir sicher. Und ich finde das Märchen auch dahingehend interessant, weil’s Tempo hat und abgeht. Das war deine Intention und daran musst ja nix ändern, vielleicht hier und da ein bißchen Butter oder Fleisch dran.

Nee, rund nicht, aber so strahlend. Meinst du der Vergleich hinkt, weil ein Ei eben nicht kugelrund ist?

Also meinetwegen nicht, aber ich sah ein kugelrundes Ei und dann : okay, ist ja ein Drachenei und NGKs Märchen. :shy:

Na, der Karl hat so große Augen, die sind aber noch klein weil er ja ein Kind ist. Und der zupft an den Haaren.

Na an solchen Stellen könnte ein Nebensatz nicht schaden, einfach um nicht zu unterbrechen und über etwas anderes nachzudenken.

Genau, muss ich den Boden erwähnen? Dachte das würde durch den Aufprall klar.

Ach, jeder andere Leser hats wahrscheinlich so verstanden - denk nicht mehr dran.

Nee, die wissen ja nichts von Alenas Herzseil.

Da hab ich schlampig gelesen. ihr Seil ist ja das der Folterer. Sorry.

Ach, mögen muss man Alena auch nicht.

Der Meinung bin ich auch immer. Man kann nicht alle (Protagonisten ;)) mögen. Aber: irgendetwas möchte ich empfinden und bei der Rasanz konnte ich sie nicht einmal ablehnen. Zumal sie ja durchaus liebevolle Züge trug, auch angerissen und so wurde mein Herz hin- und herumgeworfen, um am Ende kalt zu bleiben. Das finde ich schade. Sowohl für Alena als auch für die Autorin. :shy:

Ich würde mich wenigstens freuen, wenn die Story Speck ansetzt. Die darf das.

Lieber Gruß, Kanji

 

Liebes Nichtgeburtstagskind,

ich bin ziemlich unbeleckt von Fantasy-Erzählungen und hatte beim ersten Durchlesen ein paar Probleme mit deiner Geschichte, besonders mit den genannten Personen: Mir war ihre Bedeutung innerhalb deiner Geschichte nicht immer klar. Wer ist der kleine Karl? Wer ist der alte Mann? Wenn das nicht geklärt wird, hat es den Anschein, als sei deine Geschichte Teil eines größeren Zusammenhangs, in dem geklärt wird, was es mit ihnen auf sich hat. Vielleicht würde deshalb ein kurzer Halbsatz helfen, ihre Beziehung zu Alena zu klären.
Und auch die Sache mit dem Seil war mir insgesamt ein wenig zu vage. Es ist wohl ein Bild für ihr Gebundensein. Aber wie soll ich mir das vorstellen:

Der Zug an ihrem Herzen hatte nachgelassen, das andere Ende des Seils näherte sich.
Sprachlich hat mich eigentlich nur wenig gestört, dein Text liest sich insgesamt flüssig. Ich hätte lediglich ein paar Anmerkungen (möglicherweise hast du inzwischen schon das eine oder andere geändert*)):

der Kopf wog auf und nieder
‚wog’ funktioniert als Konjugation von ‚wiegen’ mMn nicht. Ich halte auch die Wahl dieses Verbs für nicht wirklich gelungen. Warum nicht einfach: ... bewegte sich auf und nieder

Sie nahm ihn in die Hand und rubbelte, wütend, immer schneller, so dass der Mann aufschrie, versuchte sich zu befreien.
‚rubbelte’ ist ein merkwürdiges Wort in diesem Zusammenhang.
und das Ende würde ich anders anordnen: ‚und sich zu befreien versuchte’.

Alena strich über das Haar, so weich wie nichts, an das sie sich erinnern konnte.
Ich glaube ‚so weich wie nichts ...’ ist kein zulässiger Vergleich.

Meinst du vielleicht: A. strich über das Haar, das weicher war als alles, an das sie sich erinnern konnte.

Hier dann noch einmal dasselbe:

Alenas Zehen fuhren durch die Asche, so weich wie nichts, an das sie sich erinnern konnte.
Ihre Wut richtete sich auf den Mann
richtete sich gegen

In der Hütte roch es nach altem Mann und Kohl.
Da es sich ja um einen ganz konkreten alten Mann handelt, passt mMn besser: ‚roch es nach dem alten Mann und nach Kohl’

Alena schloss die Tür hinter sich und schloss (das) Licht und das Dorf aus.
Der alte Herr brauchte kein Licht, seine Augen hatten schon lange den Dienst verweigert.
Hier müsste mMn das Präteritum stehen: ‚... seine Augen verweigerten ...’
Warum du hier plötzlich von einem alten ‚Herrn’ sprichst, erschließt sich mir nicht.

Alena stöhnte, sank nieder. Mit den Fingern konnte sie jeden pulsierenden Hubbel zwischen ihren Rippen spüren.
‚Hubbel’ finde ich als Wort unpassend.

Kleine große (???) Augen starrten sie an. Zupften an den Haaren.
Zupften die Augen an den Haaren?

Überlebende schrien und flohen, die Mistgabeln lagen auf der Erde.
Vielleicht besser:... flohen ‚die Mistgabeln hinter sich zurücklassend’.

Alena war vergessen und sie selbst hatte nur Augen für das Geschöpf, auf das sie ihr Leben lang gewartet hatte.
'Alena war vergessen' ist ja wohl ein Zustands-Passiv, das du mit einem Aktiv-Satz 'sie hatte ...' kombinierst. Hier fände ich zwei Sätze besser, zumal der erste Teil ja noch etwas über die Überlebenden des vorhergehenden Satzes aussagt.

Liebe Grüße
barnhelm

*)Ich habe gestern mit dem Kommentar begonnen.

 

Hey, Nichtgeburtstagskind

Da Dir das Erzähltempo oder vielmehr die Tatsache, dass viel passiert, sehr am Herzen zu liegen scheint, habe ich nochmal über das Problem nachgedacht. Und ich hätte noch einen Lösungsvorschlag: Vielleicht kannst Du viel von der Hektik loswerden, ohne Geschwindigkeit zu verlieren, wenn Du einfach andere Sätze schreibst.

Das klingt erstmal kryptisch, aber ich habe ja gestern alle Deine „und“s mithilfe von Strg+F untersucht, und dabei sind mir Sätze wie diese hier aufgefallen:

Wie üblich musste der kleine Drache sein Herz mit einem neugeborenen Menschen teilen und die halben Herzen schlugen getrennt voneinander und doch gemeinsam und die Jahre vergingen und niemand fügte sie zusammen.
Seit sie denken konnte, fühlte Alena sich lückenhaft, und seit ihre Scheide das erste Mal gepocht hatte, war sie davon überzeugt, dass nur ein Mann diese Leere füllen konnte.
„Schlampe. Hexenweib“, tuschelten sie hinter ihrem Rücken, lächelten und mischten dem Nachbarn Hühnerkot in den Eintopf.
Alena warf den Mann über ihren Rücken, der Aufschlag presste die Luft aus seiner Lunge, und bevor sich diese wieder füllen konnte, zerschmetterte Alenas Ferse den Kehlkopf.

Das sind Sätze, in denen wahnsinnig viele Dinge passieren. Teilweise auch Dinge, die nicht unbedingt miteinander zu tun haben, die Du aber mit einem „und“ noch schnell hinten dran klatscht. Ich weiß nicht genau, ob das funktioniert, aber: Vielleicht versuchst Du einfach, Sätze zu schreiben, in denen logisch zusammenhängende und nicht mehr als zwei verschiedene Dinge gleichzeitig passieren. Und dann einfach mal einen Punkt zu machen. Möglicherweise hilft das schon ein bisschen.

Hoffe, das kann Dir weiterhelfen. Nur so eine nächtliche Idee von mir. :D

Und-verbundene Grüße,
Maria

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo NGK,

vor dem Gathering muss ich ja mindestens mal eine Geschichte von jedem Treffen-Neuling gelesen haben :). Bei dir fällt es mir etwas schwerer, da ich weder Fantasy- noch Horrorfan bin. Aber das ist jetzt zweitrangig.

Ein Schatten legte sich über Kakteen und Steine, und obwohl die Sonne brannte, war er nicht willkommen.
Wenn du davon schreibst, dass der Schatten nicht willkommen ist, hinterfrage ich das und komme aber auf keine Lösung, auch nicht im weiteren Verlauf der Geschichte.

Der Drache hieb die Klauen in die Felsen, als wären es morsche Baumstämme, der Kopf wogte auf und nieder und der gegabelte Schwanz schlug Furchen in den Boden.
Für mich ein ungenaues Bild: einerseits hält sich der Drache auf Felsen auf, andererseits kann der Schwanz Furchen in den Boden (Erde?) schlagen.

Drei Tage führte das Weibchen einen einsamen Kampf, der jegliches Leben aus ihrer Umgebung fliehen ließ. Schließlich flog es davon und auf den Steinen blieb ein Ei zurück.
Nur gut, dass Hühner weniger Probleme beim Eierlegen haben. :D

Es glänzte golden, und wenn nicht lilafarbene Adern die Oberfläche durchzogen, könnte man meinen, es wäre eine zweite Sonne geboren worden.
durchzogen ist nicht ganz korrekt.
Entweder: durchziehen würden oder durchzögen - ich tendiere für zweiteres

Wie üblich musste der kleine Drache sein Herz mit einem neugeborenen Menschen teilen und die halben Herzen schlugen getrennt voneinander und doch gemeinsam und die Jahre vergingen und niemand fügte sie zusammen.
Schöne Idee, sprachlich könnte man noch feilen.
Wie üblich hört sich hier für mich unpassend an; eher würde ich wie gewöhnlich bevorzugen.

Sie ritt den Mann unter sich wie ein Kuhjunge das Kalb, spürte wie er ermüdete, nicht mehr wollte, aber sie fühlte sich noch nicht besser.
Vorschlag:
Sie ritt den Mann unter sich wie ein Kuhjunge das Kalb; spürte, wie er ermüdete, nicht mehr wollte, aber sie fühlte sich noch nicht besser.
(ich frage mich jetzt, ob er abgespritzt hat oder nicht)

Sein Schwanz wurde schlaff und klein (redundant) und rutschte aus ihr hinaus. Sie nahm ihn in die Hand und rubbelte, wütend, immer schneller, so dass der Mann aufschrie, versuchte sich zu befreien.
Entweder kam er nicht oder sie fordert doch sehr viel von dem Typen :Pfeif:
Da solltest du noch nachlegen und den Leser wissen lassen, was er schon geleistet hat (oder auch nicht).
Satzstellung:
Sie nahm ihn in die Hand und rubbelte; wütend, immer schneller, so dass der Mann aufschrie und versuchte, sich zu befreien.
Deine kommadurchtränkten Sätze könnten gut hie und da mal ein Semikolon vertragen, die bieten sich geradezu an.
Alena erkannte, dass dieser nicht mehr zu gebrauchen war.
vielleicht ein im Moment einfügen? Ansonsten wäre es für den Mann fatal ;)
Der Mann schaute sie verwirrt an, ungläubig. Er versuchte ihre Arme wegzudrücken, doch als er verstand, dass sie viel stärker war als er, da war es schon zu spät und das Leben verließ ihn.
Deine Sätze haben oft zuviele Informationen. Mache doch zwei daraus.
Er versuchte ihre Arme wegzudrücken, doch als er verstand, dass sie viel stärker war als er, da war es schon zu spät. Das Leben verließ ihn.
Das Sperma verließ Alena, lief ihr die Beine runter, als sie durch das Dorf nach Hause ging.
Das hört sich für mich komisch an.
Vielleicht eher so: Das Sperma floß aus Alena heraus, die Beine hinab, als sie ...
Der Wind, der zwischen den Holzlatten hindurchfuhr, nahm nur die Wärme mit und ließ den Gestank liegen.
ließ den Gestank stehen - denn er ist ja im ganzen Raum, wenn er liegen würde, wäre es bildlich gesehen nur am Boden.

Alena schloss die Tür hinter sich und schloss Licht und das Dorf aus.
Wortwiederholung und auch ansonsten suboptimale Satzstellung.
Vorschlag: Alina schloss die Tür hinter sich und dem Dorf, die Helligkeit im Raum verschwand.

Der alte Herr brauchte kein Licht, seine Augen hatten schon lange den Dienst verweigert.
haben den Dienst verweigert
Alena strich über das Haar, so weich wie nichts, an das sie sich erinnern konnte.
da fehlt was
Das Ei war gewachsen.
Echt? Ich dachte immer, die Lebewesen in den Eiern wachsen ... aber gut, wir sind hier bei Fantasy (ich merke wieder mal, dass ich da zu realitätsbezogen denke).


In seinem Schatten ruhte eine Ziegenfamilie,
Wie groß ist denn das Ei? Wahnsinn.
Vielleicht war es die Mittagshitze, vielleicht auch der Geruch der Ziegen, etwas lockte das Leben hinaus und die Schale zerbrach und ein goldener Drache mit lilafarbenen Augen streckte seinen Kopf heraus.
Hier wieder meiner Ansicht nach zuviel Info in einem Satz. Mach da doch zwei draus.

Kleine große Augen starrten sie an. Zupften an den Haaren.
„Alles gut. Geht gleich wieder.“
Das ist ungenau, was du erzählen willst und kleine große Augen etwas komisch.
Sie wusste nun, nicht die Männer waren ihre Erlösung.
Satzbau. Sie wusste nun, dass nicht die Männer ihre Erlösung waren.
Als sie die Geräusche verstand, war es schon zu spät, und jemand drehte ihr den rechten Arm auf den Rücken.
verstehen finde ich etwas unpassend, vielleicht eher : einordnen konnte


„Der Alte hatte Recht.“
Wer soll das sein?


Er legt seine Flügel um sie, schloss sie ein in eine goldene Höhle, und endlich wurde es wieder ein Herz.
etwas ungelenk formuliert, da würde ich die zwei getrennten Herzen, die wieder zu einem werden, irgendwie erwähnen.

Inhaltlich hat mich die Geschichte nicht gepackt, aber wie gesagt, ich bin kein Fantasy-Fan und kann das nicht beurteilen noch mit anderen Geschichten vergleichen.

Ich denke, du solltest grundsätzlich darauf achten, kürzere Sätze zu machen oder dir beim Schreiben überlegen, wieviel Information du einem Satz aufbürden willst. Kurze, prägnante Sätze sind nicht weniger literarisch als kurvige Satzgebilde ;)

Liebe Grüße
bernadette

 

Hallo noch mal AWM,

Seil finde ich einfach nicht optimal, weil ein Seil nicht zwangsläufig zwei Dinge verbindet.
Mhh, ich seh da jetzt nicht so einen Unterschied, auch ein Band oder eine Kette kann nur um etwas gebunden sein. Vielleicht ist es einfach Geschmackssache. :)

Ich bleibe hier auch bei meiner Meinung, dass du Potential verschenkst, weil du den Kontrast zwischen dem Glück ihrer Befreiung und der Boshaftigkeit, die darin liegt, indem ein unschuldiger kleiner Junge dafür stirbt, nicht gut genug herausstellst.
Für Alena ist es ja gar nicht so eine große Sache. Am Ende ist ihr eben alles egal. Sie sieht sich ja selbst nicht als boshaft. Dass du das für dich als so boshaft mitnimmst ist ja schon mal nicht schlecht.
Ich überleg mal, ob man das doch noch irgendwie verdeutlichen kann. Ich möchte dem Leser hier allerdings auch nicht zu viel vorkauen.

Vielen Dank fürs noch mal Vorbeischauen,
NGK

==========


Hallo wegen,

ja Mensch, der Frühling beschert uns zur Zeit einige Geschichten mit Erotikanteil.
:D Genau, das habe ich mir auch gedacht, als ich die anderen Geschichten gelesen hab. Aber irgendwie scheint das ja nur bei den Frauen was zu bewirken ...

Weshalb ich während deiner Drachengeschichte, beim Wort Scheide auch ganz unschuldig erst an eine Schwertscheide gedacht habe.
Erotik habe ich nicht getaggt, weil ich die Stelle nicht wirklich erotisch finde und es darum im Text auch nicht geht. Ich wollte dich damit auf jeden Fall nicht auf die falsche Fährte locken.
Es ist wirklich schwierig ein passendes Wort für die weiblichen Genitalien zu finden. Scheide ist so lala, Mumu sowieso, Fotze abwertend, Vagina medizinisch. Menno. Ich persönlich finde das Wort Scheide an der Stelle ganz passend, und hoffe es verwirrt nicht noch mehr unschuldige Leser. ;)

Unerfüllter Kinderwunsch?
Da habe ich jetzt wirklich nicht dran gedacht. Aber genau das wollte ich erreichen, mit der Rätselhaftigkeit und den Lücken. Ich habe hier einige Texte gelesen, die einem nicht alles vorkauen und grade diese erzeugen bei jedem Leser andere Bilder. In die Richtung wollte ich auch. Freut mich, wenn es ein bisschen geglückt ist.

Ich würde sagen, entweder "vor ... erschienen war" oder so etwas wie "sich seit ... zeigte"
Stimmt, danke für den Hinweis!

Das Schlüpfen könntest du mehr zelebrieren:
Ja, das ist vielleicht eine Stelle zum Geschwindigkeit rausnehmen.

Vllt. besser "stöhnte auf"?
Hmm, stöhnte auf und sank nieder? Gefällt mir in der Kombi nicht so.

Lügen könnte sie nur bewusst, wenn sie von der Drachenherzhälfte wüsste. Tut sie in dem Moment aber noch nicht. Sonst würde sie sich ihre innere Leere erklären können.
Sie weiß zwar noch nicht, was da am Ende auf sie wartet, aber sie weiß, dass sie dort hin muss und der Schmerz nicht weggeht, wenn sie das andere Ende nicht findet.

Eine plötzliche Eingebung. Das ging mir jetzt ein bisschen zu schnell.
Ja, leider habe ich mit meiner Geschichte wohl die allgemeine Geschwindigkeitsbegrenzung etwas überschritten. Danke fürs Anmerken. Ich muss mir mal in Ruhe die Stelle rauspicken, die ich noch etwas entschleunigen möchte bzw muss. Da helfen solche Hinweise auf jeden Fall.

Scheiterhaufen und Mistgabeln könntest du ersetzen, weil es recht klitschelastig ist.
Hast Recht. Schon klischemäßig. Find ich aber nicht so schlimm. Ich dachte, ich geb euch mal was gewohntes bei der ganzen Verwirrung. :D

Formulierungswiederholung. Vorhin wurden Dorf und Licht ausgeschlossen.
Ja, vielleicht schmeiss ich das einfach raus. Mal überlegen.

Hat das Feuer ihre Kleidung und die Ketten(!) an Händen und Füßen zerstört, ihr aber kein Haar gekrümmt? Das Bild gehört eindeutig aufs Cover deiner Geschichte!
Ach ein Cover für eine meiner Geschichten. Das wär ja ein Traum!
Alles verbrennt, die Leute, das Dorf und selbst die Fesseln. Nur Alena eben nicht weil sie ja mit dem Drachen verbunden ist, das schützt sie sozusagen. Ist doch glasklar, oder? :p

Die Idee mit dem geteilten Drachenherz, welches wieder vereint wird, mag ich total.
Das freut mich. Ich werde die Geschichte in den nächsten Tagen noch etwas füttern und hoffe euch dann noch etwas mehr damit erreichen zu können.

Vielen Dank für deine Zeit und Mühe,
NGK

 

HI Kanji,

lieb, dass du noch mal zurück kommst.

Und ich finde das Märchen auch dahingehend interessant, weil’s Tempo hat und abgeht. Das war deine Intention und daran musst ja nix ändern, vielleicht hier und da ein bißchen Butter oder Fleisch dran.
Das sollte sich einrichten lassen. :)

Na an solchen Stellen könnte ein Nebensatz nicht schaden, einfach um nicht zu unterbrechen und über etwas anderes nachzudenken.
Ja, die Stelle scheint nicht nur dich zu verwirren. Werde ich überarbeiten.

Ich sag Bescheid, wenn die Geschichte etwas zugelegt hat.

Liebe Grüße,
NGK

=========


Hallo barnhelm,

freut mich, dass ich dich zu mir locken konnte, obwohl Fantasy nicht deine Welt ist.

Mir war ihre Bedeutung innerhalb deiner Geschichte nicht immer klar. Wer ist der kleine Karl? Wer ist der alte Mann?
Meiner Meinung nach ist das gar nicht so wichtig. In meinem Kopf ist der Mann der Vater und Karl der kleine Bruder. Aber es könnten auch Onkel und Sohn sein. Oder Bekannte mit denen sie zusammen wohnt.

Und auch die Sache mit dem Seil war mir insgesamt ein wenig zu vage. Es ist wohl ein Bild für ihr Gebundensein.
Jaa, das wohl tatsächlich etwas zu schwammig geraten. Die beiden Herzen verbindet tatsächlich so etwas wie ein unsichtbares Seil, das in dem Moment entsteht als der Drache schlüpft. Vorher war es nur diese vage Gefühl der Leere und in dem Moment entsteht diese Anziehungskraft zwischen Alena und dem Drachen, die zu der Verschmelzung führen soll.

‚wog’ funktioniert als Konjugation von ‚wiegen’ mMn nicht. Ich halte auch die Wahl dieses Verbs für nicht wirklich gelungen.
Wog war einfach falsch. Es sollte wogte heißen. Hoffe das macht auch für dich mehr Sinn.

‚rubbelte’ ist ein merkwürdiges Wort in diesem Zusammenhang.
und das Ende würde ich anders anordnen: ‚und sich zu befreien versuchte’.
Ich finde rubbeln ganz passend für das was sie tut. Welches andere Wort würde da passen?
Ja, die Satzstellung ... Ist vielleicht auch eine Stelle, die durch die eigenwillige Satzstellung zu viel Schnelligkeit aufbaut. Eigentlich mag ich es so, aber von irgendwas werde ich mich wohl trennen müssen. Mal schaun.

Ich glaube ‚so weich wie nichts ...’ ist kein zulässiger Vergleich.
Meinst du vielleicht: A. strich über das Haar, das weicher war als alles, an das sie sich erinnern konnte.
Das „wie nichts“ ist eher umgangssprachlich. Ob es tatsächlich falsch ist, weiß ich nicht. Mir gefällt die Negation eigentlich besser.

richtete sich gegen
Danke.

Da es sich ja um einen ganz konkreten alten Mann handelt, passt mMn besser: ‚roch es nach dem alten Mann und nach Kohl’
Ein bestimmter alter Mann hat den Geruch erzeugt, aber der Geruch ist doch eher allgemein nach altem Mann und Kohl. So wie alte Männer halt riechen. :Pfeif:

Alena schloss die Tür hinter sich und schloss (das) Licht und das Dorf aus.
Die Wiederholung war hier gewollt. Aber irgendwie scheint es die meisten zu stören. Ist es da das Autorenauge, dass Wiederholungen automatisch kritisiert oder ist es einfach doof von mir?

Hier müsste mMn das Präteritum stehen: ‚... seine Augen verweigerten ...’
Stimmt, macht mehr Sinn.

Warum du hier plötzlich von einem alten ‚Herrn’ sprichst, erschließt sich mir nicht.
Der alte Herr. So wurde vor einigen Jahrzehnten noch der Papa genannt.

‚Hubbel’ finde ich als Wort unpassend.
Ja, vllt etwas zu albern. Ich habs in Erhebung geändert.

Zupften die Augen an den Haaren?
Ach, Mensch, wieso mögt ihr das denn alle nicht? Tja, da muss ich wohl mein Darlingmesser wetzen ...

Vielleicht besser:... flohen ‚die Mistgabeln hinter sich zurücklassend’.
Ich hatte das Bild vor Augen, wo alle wegrennen und die Mistgabeln schon dort liegen. Passt für mich irgendwie besser.

'Alena war vergessen' ist ja wohl ein Zustands-Passiv, das du mit einem Aktiv-Satz 'sie hatte ...' kombinierst. Hier fände ich zwei Sätze besser, zumal der erste Teil ja noch etwas über die Überlebenden des vorhergehenden Satzes aussagt.
Jep, zwei Sätze sind hier wohl angebracht.

Vielen Dank für deine Gedanken zu meiner kleinen Geschichte.

Liebe Grüße,
NGK

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Hallo TeddyMaria

Da Dir das Erzähltempo oder vielmehr die Tatsache, dass viel passiert, sehr am Herzen zu liegen scheint, habe ich nochmal über das Problem nachgedacht.
Das ist aber lieb von dir! :shy:

Teilweise auch Dinge, die nicht unbedingt miteinander zu tun haben, die Du aber mit einem „und“ noch schnell hinten dran klatscht.
Das mit den vielen unds fand ich ne super Idee. Fand ich irgendwie passend zum Märchen. Aber du hast Recht, das könnte das Schnelligkeitsproblem noch verschärft haben. Werde ich bei der Überarbeitung besonders drauf achten!

Hoffe, das kann Dir weiterhelfen. Nur so eine nächtliche Idee von mir.
Ja, auf jeden Fall! Dass dir Nachts sogar schon Ideen zu anderen Geschichten kommen ... ich glaube du verbringst hier zu viel Zeit! :p

Dankbare Grüße,
NGK

 

Liebes Nichtgeburtstagskind,

von dir lese immer Geschichten aus Rubriken, mit denen ich generell sonst gar nicht
so viel anfangen kann, aber zum Glück: denn dieses böse Märchen gefällt mir ziemlich gut. Klasse geschrieben, in weiten Teilen, finde ich.
Habe die anderen Kommentare nicht gelesen, und was ich jetzt bringe sind auch weniger Wahnsinnsvorschläge inhaltlicher Art, sondern eher ein paar sprachliche Kleinigkeiten. Schau mal, ob du damit etwas anfangen kannst.

Drei Tage führte das Weibchen einen einsamen Kampf
Weibchen, finde ich, klingt zu zoologisch. Ich weiß, sie legt ein Ei, und der Leser soll vorher wissen, dass sie weiblich ist, damit er nicht denkt, Hä? Wieso legt der Kerl ein Ei? Aber was wäre zum Beispiel mit „Drachenfrau“? Vielleicht ist das dann zu viel Drache in dem Absatz, okay – fände ich aber trotzdem schöner.

Es glänzte golden, und wenn nicht lilafarbene Adern die Oberfläche durchzogen, könnte man meinen, es wäre eine zweite Sonne geboren worden.
Hier stimmt was mit der Zeit nicht: durchzögen (durchzogen hätten) …. hätte man meinen können

Wie üblich musste der kleine Drache sein Herz mit einem neugeborenen Menschen teilen
Hier war ich kurz irritiert, nämlich könnte man denken, dieser Drache muss wie üblich (also immer wieder) sein Herz mit anderen teilen. Verstehst du, was ich meine? Vllt. eher: Wie jeder neugeborene Drache musste auch dieser …

Scheide und Sperma: Das klingt ja echt nach medizinischem Wörterbuch. Was hältst du von Geschlecht und Samen?

Alena erkannte, dass dieser nicht mehr zu gebrauchen war.
Er statt dieser würde schöner klingen, oder? Bezieht sich doch auf den Mann im Satz vorher – oder auf den Schwanz?

„Schlampe. Hexenweib“, tuschelten sie hinter ihrem Rücken,
Ab dieser Stelle habe ich mir Alena älter vorgestellt, als sie wahrscheinlich sein soll, wegen Hexenweib. Vielleicht geht es nur mir so, aber bei Weib habe ich sofort an eine ältere, aus dem Leim gegangene Frau gedacht, und deshalb fiel es mir dann auch schwer, mit Karl und dem alten Herrn was anzufangen, und irgendwie hat mich das gestört. Ich dachte dann nämlich, der alte Mann wäre ihr Mann, und mit dem kleinen Zwergenkarl konnte ich auch nichts anfangen. Gut, später kommt „der alte Herr“, was ja eine andere Bezeichnung für Vater ist, aber da war ich bereits verwirrt. :confused:

Alena schloss die Tür hinter sich und schloss Licht und das Dorf aus.
Vllt. „zog die Tür hinter sich zu“?

Alena ließ Steckrüben und Kartoffeln auf den Holztisch poltern. Sie nahmen Reißaus und kullerten in den Schatten.
Schön, sehe ich richtig vor mir! :)

Alena strich über das Haar, so weich wie nichts, an das sie sich erinnern konnte.
Vllt. besser sein Haar, das von Karl ist es doch.

etwas lockte das Leben hinaus und die Schale zerbrach und ein goldener Drache mit lilafarbenen Augen streckte seinen Kopf heraus.
Zuviel „aus“ hintereinander für meinen Geschmack. Möglichkeit: … etwas lockte das Leben hinaus und ein goldener Drache mit lilafarbenen Augen streckte seinen Kopf durch die zerbrochene Schale

Kleine große Augen starrten sie an. Zupften an den Haaren.
Zupfen die Augen an den Haaren?

Der alte Herr murrte aus der Ecke. Alena meinte es zumindest, vielleicht war er auch schon vermodert und sie hörte nur noch das Holz knarren.
Gefällt mir! :thumbsup:

Mit dem heißen Atem kam der Geruch von zwischen den Zähnen verwesendem Fleisch und ein Da-haben-wir-dich.
von zwischen den Zähnen verwesendem Fleisch“ finde ich etwas ungelenk – vllt. einfach umstellen: …kam der Geruch von Fleich, das zwischen den Zähnen verwest ? „Da-haben-wir-dich“ besser kursiv oder in Anführungszeichen

Wie verschimmeltes Brot warfen sie Alena zu den Schweinen, verrammelten die Tür.
Kann verschimmeltes Brot etwas werfen? Besser: Sie warfen …., als wäre sie verschimmeltes Brot. Und 2 x „ver“ ist auch nicht schön. Barrikadierten sie die Tür, wäre eine Möglichkeit

Über Karls dreckiges Gesicht zogen sich Spuren, glänzend wie Schneckenschleim auf trockener Erde.
Schöner Vergleich. Armer Karl. :sad:

Nur Alena stand nackt und ungefesselt vor ihm.
Ungefesselt klingt nicht gut, vllt. besser „ohne Fesseln“?

Alenas Zehen fuhren durch die Asche, so weich wie nichts, an das sie sich erinnern konnte.
Erst dachte ich ja, Mensch, den Vergleich hat NGK doch weiter oben schon, aber dann kam’s: Ah! Schöner Gänsehauteffekt …

Ihre ersten Schläge verteilten die Reste des Dorfes und Alena lauschte dem Wind und dem Herz und lächelte.
Den Anfang des Satzes finde ich nicht so gelungen: vllt. „der Lufthauch ihrer ersten Schläge?

Alles Kleinkram. Schöne Geschichte! :)

Liebe Grüße von Raindog

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo bernadette,

vor dem Gathering muss ich ja mindestens mal eine Geschichte von jedem Treffen-Neuling gelesen haben
Mensch, wofür ein Treffen so alles gut sein kann. :) Schön, dass du vorbeischaust.

Wenn du davon schreibst, dass der Schatten nicht willkommen ist, hinterfrage ich das und komme aber auf keine Lösung, auch nicht im weiteren Verlauf der Geschichte.
Na, weils ein Drache ist! Die mag doch keiner.

Für mich ein ungenaues Bild: einerseits hält sich der Drache auf Felsen auf, andererseits kann der Schwanz Furchen in den Boden (Erde?) schlagen.
Vielleicht sind da nur ein paar Felsbrocken und drumherum Lehmboden. Oder der Drache ist so stark, dass der Schwanz auch Furchen in Stein schlägt.

Nur gut, dass Hühner weniger Probleme beim Eierlegen haben.
Ja, als Drache hat man es nicht leicht. :Pfeif:

durchzogen ist nicht ganz korrekt.
Entweder: durchziehen würden oder durchzögen - ich tendiere für zweiteres
Danke, da war ich unsicher. Ich nehme durchzögen.

Schöne Idee, sprachlich könnte man noch feilen.
Wie üblich hört sich hier für mich unpassend an; eher würde ich wie gewöhnlich bevorzugen
Ja, an den Satz muss ich wohl noch mal ran, danke für die Anregung.

Sie ritt den Mann unter sich wie ein Kuhjunge das Kalb; spürte, wie er ermüdete, nicht mehr wollte, aber sie fühlte sich noch nicht besser.
Danke, ja das Semikolon macht Sinn. Die habe ich irgendwie nicht wirklich aufm Schirm.

(ich frage mich jetzt, ob er abgespritzt hat oder nicht)
Hat er schon der arme Kerl. Aber Alena ist eben unersättlich. :peitsch:

vielleicht ein im Moment einfügen? Ansonsten wäre es für den Mann fatal
Wie man dann merkt, ist es ja tatsächlich fatal. Nach einer Pause würde er bestimmt noch mal können, aber wollen würde er bestimmt nicht.Von daher ist er tatsächlich nutzlos für Alena.

Deine Sätze haben oft zuviele Informationen. Mache doch zwei daraus.
Jep, das ist definitiv eine Sache, die ich bei der Überarbeitung berücksichtigen werde.

Das hört sich für mich komisch an.
Vielleicht eher so: Das Sperma floß aus Alena heraus, die Beine hinab, als sie ...
Ich wollte die Verknüpfung zum Satz davor. Deswegen das gleiche Verb, eigentlich gefällt mir das ganz gut.

ließ den Gestank stehen - denn er ist ja im ganzen Raum, wenn er liegen würde, wäre es bildlich gesehen nur am Boden.
Macht Sinn. Aber irgendwie gefällt mir das mit dem liegen lassen besser.

Wortwiederholung und auch ansonsten suboptimale Satzstellung.
Vorschlag: Alina schloss die Tür hinter sich und dem Dorf, die Helligkeit im Raum verschwand.
Die Wiederholung war gewollt, aber irgendwie findet das bisher keiner so überzeugend. Ich denk mal drüber nach.

da fehlt was
Hmm, was denn?

Echt? Ich dachte immer, die Lebewesen in den Eiern wachsen ... aber gut, wir sind hier bei Fantasy (ich merke wieder mal, dass ich da zu realitätsbezogen denke).
Hihi, ja, bei Drachen ist das anders. Auf jeden Fall in dieser Geschichte. ;)

Wie groß ist denn das Ei? Wahnsinn.
Da kommt halt ein ausgewachsener Drache raus.

Hier wieder meiner Ansicht nach zuviel Info in einem Satz. Mach da doch zwei draus
Jep, mehr Sätze werden mein Ziel sein.

Das ist ungenau, was du erzählen willst und kleine große Augen etwas komisch.
Wurde mehrmals bemängelt. Leider. :( Da muss ich wohl ran.

Satzbau. Sie wusste nun, dass nicht die Männer ihre Erlösung waren.
Ja, der Satzbau ist eigenwillig, aber ist er auch falsch? Man versteht es schon, oder? Oder müsste ich es dann anders schreiben, vllt:
Sie wusste nun: Nicht die Männer waren ihre Erlösung.

verstehen finde ich etwas unpassend, vielleicht eher : einordnen konnte
Ja, passt.

Wer soll das sein?
Der Vater, der sie verraten hat.

etwas ungelenk formuliert, da würde ich die zwei getrennten Herzen, die wieder zu einem werden, irgendwie erwähnen.
Menno, das gefiel mir doch so gut. Ich lass es erstmal so. :shy:

Inhaltlich hat mich die Geschichte nicht gepackt, aber wie gesagt, ich bin kein Fantasy-Fan und kann das nicht beurteilen noch mit anderen Geschichten vergleichen.
Lieb, dass du dir trotzdem so viel Mühe gegeben hast und mir so viele Tipps dagelassen hast!

Ich denke, du solltest grundsätzlich darauf achten, kürzere Sätze zu machen oder dir beim Schreiben überlegen, wieviel Information du einem Satz aufbürden willst. Kurze, prägnante Sätze sind nicht weniger literarisch als kurvige Satzgebilde
Das ist ganz lustig, weil ich normalerweise auch kein Fan von langen Sätzen bin. Hier dachte ich es passt gut zu dem Märchenstil. Aber ich hab schon gemerkt, dass das wohl nicht so funktioniert. Die Sätze werden gekürzt!

Liebe Grüße,
NGK

 

Liebe Raindog,

von dir lese immer Geschichten aus Rubriken, mit denen ich generell sonst gar nicht
so viel anfangen kann,
Mensch, das freut mich doch, wenn ich dich in die Fantasiewelt locken kann.

denn dieses böse Märchen gefällt mir ziemlich gut. Klasse geschrieben, in weiten Teilen, finde ich.
Juchuu, vielen Dank! Du bist die erste, die hier nicht erschöpft hechelnd ankommt ...

Weibchen, finde ich, klingt zu zoologisch.
Finde ich jetzt nicht so. Hab jetzt doch ein Drachenweibchen drausgemacht. Klingt vllt passender.

Hier stimmt was mit der Zeit nicht: durchzögen (durchzogen hätten) …. hätte man meinen können
Jep, wurde geändert.

Hier war ich kurz irritiert, nämlich könnte man denken, dieser Drache muss wie üblich (also immer wieder) sein Herz mit anderen teilen. Verstehst du, was ich meine? Vllt. eher: Wie jeder neugeborene Drache musste auch dieser …
Finde ich gut, danke.

Scheide und Sperma: Das klingt ja echt nach medizinischem Wörterbuch. Was hältst du von Geschlecht und Samen?
Irgendwie echt schwierig mit den ganzen Geschlechtsteilen und was dazu gehört. Da hat auch jeder sein eigenes Empfinden. Für mich sind Geschlecht und Samen zu schwach.

Er statt dieser würde schöner klingen, oder? Bezieht sich doch auf den Mann im Satz vorher – oder auf den Schwanz?
Dieser passt meiner Meinung nach besser, schafft mehr Distanz, zeigt aber auch so etwas wie eine Routine, nach dem Motto: Auch dieser hier ist nicht mehr zu gebrauchen.

Ab dieser Stelle habe ich mir Alena älter vorgestellt, als sie wahrscheinlich sein soll, wegen Hexenweib.
Ach herrjee, das geht ja dann in ne ganz falsche Richtung. Das will ich natürlich nicht. Ich finds interessant, dass du das mit einer alten Frau verbindest. Bisher hat sich niemand über das Weib beschwert. Ich lass es erstmal so.

Vllt. „zog die Tür hinter sich zu“?
Grummelgrummel. Das soll doch so! Die Wiederholung wurde schon öfters bemängelt, aber irgendwie kann ich mich noch nicht von ihr trennen ...

Vllt. besser sein Haar, das von Karl ist es doch.
Ja, wird geändert.

Zuviel „aus“ hintereinander für meinen Geschmack.
Danke, für den Hinweis. Habs geändert.

Zupfen die Augen an den Haaren?
Ok, einer meiner Lieblinge wurde getötet. :cry:

Gefällt mir!
Yeah. :D

„von zwischen den Zähnen verwesendem Fleisch“ finde ich etwas ungelenk – vllt. einfach umstellen: …kam der Geruch von Fleich, das zwischen den Zähnen verwest ? „Da-haben-wir-dich“ besser kursiv oder in Anführungszeichen
Auf den Nebensatz möchte ich gerne verzichten. Das Kursivsetzen nehme ich an.

Kann verschimmeltes Brot etwas werfen? Besser: Sie warfen …., als wäre sie verschimmeltes Brot. Und 2 x „ver“ ist auch nicht schön. Barrikadierten sie die Tür, wäre eine Möglichkeit
Das mit dem Brot habe ich umgestellt. Das barrikadieren finde ich hier etwas übertrieben. Ich überleg mal...

Schöner Vergleich. Armer Karl.
Danke.

Ungefesselt klingt nicht gut, vllt. besser „ohne Fesseln“?
Mhh, oder entfesselt ... ? Weiß noch nicht.

Erst dachte ich ja, Mensch, den Vergleich hat NGK doch weiter oben schon, aber dann kam’s: Ah! Schöner Gänsehauteffekt …
Juchuuu :cool:

Den Anfang des Satzes finde ich nicht so gelungen: vllt. „der Lufthauch ihrer ersten Schläge?
Etwas umständlich finde ich. Ich lass es erstmal so.

Vielen lieben Dank für die vielen hilfreichen Hinweise! Konnte einiges gebrauchen.

Es freut mich sehr, dass du meine Geschichte mochtest. Ich hab sie nämlich auch lieb.

Liebe Grüße,
NGK


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Ich habe mir Gedanken gemacht, wie ich meine Geschichte etwas entschleunigen kann. Ich habe ein paar Sätze mit Punkten aufgeteilt. Ansonsten hatte ich leider keine Idee, wie ich die bestehenden Absätze verlangsamen könnte ohne diese künstlich aufzublähen.
Stattdessen habe ich einen weiteren Abschnitt hinzugefügt. Vielleicht ist das aber auch kontraproduktiv, weil ja jetzt genaugenommen noch mehr passiert ... Ich weiß es nicht. Aber ich bin mir sicher, dass ihr dazu ne Meinung habt.

 

Hey, liebes Nichtgeburtstagskind (Habe ich Dir eigentlich schon mal zu diesem Nick gratuliert? Einer der besten.)

Ich habe mir Gedanken gemacht, wie ich meine Geschichte etwas entschleunigen kann. Ich habe ein paar Sätze mit Punkten aufgeteilt. Ansonsten hatte ich leider keine Idee, wie ich die bestehenden Absätze verlangsamen könnte ohne diese künstlich aufzublähen.

Du hast überarbeitet, also steige ich nochmal ein, schnalle mich an und atme tief durch. Wird bestimmt ein wilder Ritt. :D Denn natürlich habe ich eine Meinung dazu.

Wie jeder kleine Drache, musste auch dieser sein Herz mit einem neugeborenen Menschen teilen;

Komma weg. Ach ja, und "kleiner Drache"? Heißt das, dass der erwachsene Drache Alena dann abstößt, oder bezieht sich das darauf, dass später der Drache mit ihr verschmilzt und sie dann ja kein Mensch mehr ist, oder ist "Kleiner Drache" eine spezielle Drachenart?

Alena spürte wie er ermüdete, nicht mehr wollte, aber sie fühlte sich noch nicht besser.

Komma vor „wie“.

„Der Schmied ist auch hinüber. Lag wohl schon ne Weile da“, brummte er.

Moment mal … Ist der Schmied der Typ, bei dem sie eben war? Woher weiß der Alte, dass er gestorben ist, wo Alena doch eben erst zur Tür reingekommen ist, nachdem sie vom Schauplatz des Geschehens direkt nach Hause gegangen ist? Sieht man ihr das an der Nasenspitze an? Oder ist der Alte ein Hellseher?

Mit dem Gesicht im Kot lag sie, lauschte den Vorbereitungen im Dorf und erwartete ihr Erlösungsfeuer.

Erlösungsfeuer finde ich super. Das ist ein starkes Bild.

Das Feuer verwandelte das Dorf in einen Glutofen und als der Drache niedersank, war alles um ihn zu Asche geworden.

Da haben wir’s wieder. Komma vor „und“.

Alenas Zehen fuhren durch die Asche, so weich wie nichts, an das sie sich erinnern konnte.

Ich finde übrigens auch schön, dass sich das wiederholt. Zumal wir jetzt ja schlussfolgern können, dass die Asche weicher ist als Karls Haar und Alena sich dabei wohler fühlt (ich mag sie immer noch nicht).

Die Asche sank nieder und Alenas Flügel glänzten im Morgenlicht. Ihre ersten Schläge verteilten die Reste des Dorfes und Alena lauschte dem Wind und dem Herz und lächelte.

Hat sie sich jetzt in einen Drachen verwandelt? Können Drachen lächeln? Hm … Das führt dazu, dass ich mir den Drachen vorstelle wie Esels Frau in „Shrek“. Finde das Bild folglich nur so mittelgelungen.

Ach, NGK, ich finde, es ist besser geworden. Tatsächlich war ich erst irritiert über die eingeschobene Szene, finde aber tatsächlich, dass sie das Tempo verlangsamt, weil sie den Charakter nicht in totaler Action einführt, sondern halt etwas früher. Ich vermute, darüber wird hier noch gestritten, aber ich finde die Entscheidung nicht schlecht.

Ich muss aber auch sagen, dass ich nicht ganz verstehe, warum Du diese Entscheidung triffst. Klar sagst Du, Du willst Action, aber das Problem ist, dass ich – mal ganz davon abgesehen, dass Alena ein super schlechter Charakter ist, um sich mit ihm zu identifizieren – kaum eine Möglichkeit habe, mit ihr mitzufühlen, weil halt wirklich immer nur äußere Handlung auf äußere Handlung folgt.

Das habe ich beim zweiten Lesen sehr stark wahrgenommen, wenn es um das Seil geht. Wenn das Bild nicht so ausgelutscht wäre (das Band, das zwei Leute verbindet), hätte ich es wahrscheinlich nicht verstanden, und ich kann halt auch wirklich nur akzeptieren, dass Alena das spürt und sofort alles stehen und liegen lässt, um loszurennen. Wie sie sich dabei fühlt, woher dieses unglaubliche, übernatürliche Drängen kommt, dafür nimmst Du Dir keine Zeit.

Und ich weiß, dass ich mir dieses Bedauern irgendwie sparen kann, denn Du machst das intentional. Ich möchte nur sagen, ich finde das schade, denn ich sehe so wahnsinnig viel Potenzial in dieser Idee, aber Du lässt mich gar keine Verbindung dazu aufbauen, weil Du so schnell da durchrennst. Wie gesagt, das Thema mehrerer verbundener Individuen, das ist mir eine Herzensangelegenheit. Ich habe das in „Chaosfahrt“ angedeutet, und ich liebe Geschichten wie z.B. jene von „Sense8“, und wahrscheinlich entstand diese Leidenschaft in mir, als ich als Teenager „Eragon“ gelesen habe (wo wir bei einer extremen Ähnlichkeit zu Deiner Geschichte wären). Aber es geht hier irgendwie um Liebe und Verbundenheit, um unglaublich starke Gefühle, die Alena eben dazu bringen, einfach loszurennen, weil es nichts anderes in ihrem Leben geben kann. Und ich weiß das auf einer rationalen Ebene, weil das irgendwie logisch ist. Aber während des Lesens fühle ich nichts davon.

Ich finde das bedauerlich. Aber Du willst es so. Insgesamt muss ich sagen, haben die zusätzliche Szene und das Entzerren der „und“-Verbindungen dem Text zumindest seine Hektik genommen. So, wie ich ihn wahrnehme, ist er aber die glatte Oberfläche einer Geschichte, unter der sich eigentlich so viel Wut, Leere und auch Liebe, das Streben nach Vollkommenheit, verbergen. Jetzt, wo ich so intensiv darüber nachdenke, fühle ich das richtig und habe Mitleid mit Alena. Denn ja, vielleicht verbringe ich hier zu viel Zeit, aber ich lese dadurch auch so aufmerksam, reflektiere meine Erfahrungen, denke weiter. Aber wenn ich einfach nur gelesen hätte, würde diese Geschichte mich ganz schön kalt lassen, und ich würde Alena für eine Psychopathin halten, mit der ich kein Mitleid haben muss – denn sie fühlt ja nichts.

Tut mir leid, dass ich jetzt so ein bisschen fatalistisch geworden bin. Du machst mich nur so traurig mit dieser Geschichte. Aber ich habe wahrscheinlich auch einfach eine Menge Erwartungen, die Du nicht erfüllen willst.

Ich hoffe, dieser Kommentar ist trotzdem anregend für Dich.

Bedauernde Grüße,
Maria

 

Hallo TeddyMaria,

vielen Dank für deine erneute Hilfe.

Habe ich Dir eigentlich schon mal zu diesem Nick gratuliert? Einer der besten.
Danke schön! :D Ich habe auch schon einige Beschwerden dazu bekommen, von wegen zu lang ...

Komma weg. Ach ja, und "kleiner Drache"? Heißt das, dass der erwachsene Drache Alena dann abstößt, oder bezieht sich das darauf, dass später der Drache mit ihr verschmilzt und sie dann ja kein Mensch mehr ist, oder ist "Kleiner Drache" eine spezielle Drachenart?
Danke, Komma ist weg.
Das ist vllt etwas blöd ausgedrückt, das klein soll einfach nur Babydrache heißen. Ich lass es jetzt mal ganz weg, ich denke es wird dann klarer.

Komma vor „wie“.
Ist korrigiert.

Moment mal … Ist der Schmied der Typ, bei dem sie eben war?
Ähm, nee, der Schmied ist ein anderer den sie vor ein paar Tagen umgebracht hat. Deswegen hat der Alte schon davon erfahren. Da ist so ne Männermordserie im Gange, weißt du. ;)

Erlösungsfeuer finde ich super. Das ist ein starkes Bild.
Freut mich. :)

Da haben wir’s wieder. Komma vor „und“.
Och, Menno. Wann kommt da ein Komma hin? Wenn die beiden Teile ein anderes Subjekt haben?

Ich finde übrigens auch schön, dass sich das wiederholt.
Sehr schön. :shy:

Hat sie sich jetzt in einen Drachen verwandelt? Können Drachen lächeln? Hm … Das führt dazu, dass ich mir den Drachen vorstelle wie Esels Frau in „Shrek“. Finde das Bild folglich nur so mittelgelungen.
Jep, hat sie.
:D Ach, der Drache von Shrek ist doch ziemlich passend. Der ist doch auch so ... lüsternd.

Ach, NGK, ich finde, es ist besser geworden.
Juchu, ein Schritt in die richtige Richtung.

Tatsächlich war ich erst irritiert über die eingeschobene Szene, finde aber tatsächlich, dass sie das Tempo verlangsamt, weil sie den Charakter nicht in totaler Action einführt, sondern halt etwas früher.
Genau, das war auch mein Gedanke dahinter. Schön, wenn das bei dir auch so ankommt.

weil halt wirklich immer nur äußere Handlung auf äußere Handlung folgt.
Ich glaube, ich hab ne ziemlich große Angst vor „Tell“. Deswegen zeige ich nur und denke der Leser wird dadurch schon erkennen, was in der Alena so vor sich geht. Und irgendwie scheint es ja dann doch zu funktionieren, wenn du schreibst.
Jetzt, wo ich so intensiv darüber nachdenke, fühle ich das richtig und habe Mitleid mit Alena.
Aber anscheinend ist das doch etwas zu anstrengend für Leser, die eben nur etwas lesen und nicht analysieren wollen.

Ich habe mir auch als Übungsaufgabe gestellt, dass ich mal eine Geschichte mit gaaanz viel Gefühl und Gedanken schreibe, aber bisher hab ich mich nicht getraut. Ich sollte da mal über meinen Schatten springen. Vermutlich wird es kacke, aber lernen würde ich bestimmt dabei. Mal schauen ...

Wenn das Bild nicht so ausgelutscht wäre (das Band, das zwei Leute verbindet), hätte ich es wahrscheinlich nicht verstanden, und ich kann halt auch wirklich nur akzeptieren, dass Alena das spürt und sofort alles stehen und liegen lässt, um loszurennen.
Das ist schade. Für mich ist das so klar, denn Alena ist so unglücklich, schon ihr ganzes Leben lang. Und dieses Seil gibt ihr eine Richtung vor und das erste Mal hat sie das Gefühl ihr Leben könnte sich ändern, sie könnte glücklich werden. Reicht da nicht schon eine kleine Chance, um alles stehen und liegen zu lassen?

Tut mir leid, dass ich jetzt so ein bisschen fatalistisch geworden bin. Du machst mich nur so traurig mit dieser Geschichte. Aber ich habe wahrscheinlich auch einfach eine Menge Erwartungen, die Du nicht erfüllen willst.
Ach, da musst du dich nicht entschuldigen! Ich finde es toll, wie intensiv du dich mit meiner Geschichte auseinander setzt. Aber es ist nicht schön, dass ich dich damit traurig mache! So was möchte ich nicht. :eek:
Das Thema scheint dir ja sehr wichtig zu sein, da ist es immer schwierig, das zu bekommen was man erwartet. Vielleicht magst du auch eine Geschichte zu dem Thema schreiben. Das fänd ich interessant. :)

Du hast mir wie immer sehr weitergeholfen!

Liebe Grüße und vielen Dank,
NGK

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo, Nichtgeburtstagskind (Ist zwar echt lang, der Nick, aber wer schön sein will, muss leiden.)

Wer Fragen stellt, bekommt Antworten, deshalb rutsche ich nochmal rein. :chaosqueen:

Och, Menno. Wann kommt da ein Komma hin? Wenn die beiden Teile ein anderes Subjekt haben?

Nein. Also, jein. Wenn die beiden Teile unterschiedliche Subjekte (und auch Prädikate) haben, dann kannst Du ein Komma setzen. Zum Beispiel:

"Er ging in den Wald, und sie wartete an der Straße."

Da muss aber keins hin, das ist ein Kann-Komma.

Wo eins hin muss und wo Dein Problem ist, ist, wenn das "und" zwei Satzteile verbindet, die nicht auf der gleichen hierarchischen Ebene stehen. So wie in dem von mir bemängelten Satz:

Das Feuer verwandelte das Dorf in einen Glutofen und als der Drache niedersank, war alles um ihn zu Asche geworden.

"Das Feuer verwandelte das Dorf in einen Glutofen", das ist ein Hauptsatz. Ich habe Dir mal das Prädikat markiert. Es steht an zweiter Stelle, daran erkennt man den Satz als Hauptsatz. "Und als der Drache niedersank", das ist ein Nebensatz. Das Prädikat steht an letzter Stelle. Und deshalb muss hier ein Komma hin, anders als bei zwei Hauptsätzen mit vollständig eigenen Subjekten und Prädikaten, wo dann das Komma hin kann.

Ach ja, Kanji, hier oben ist die Erklärung, die Du brauchst, die ich aus emotionalen Gründen gerade nicht unter Deinen Text setzen konnte. Ich verlinke Dich hier, dann weißt Du auch Bescheid. ;)

Ich glaube, ich hab ne ziemlich große Angst vor „Tell“. Deswegen zeige ich nur und denke der Leser wird dadurch schon erkennen, was in der Alena so vor sich geht. Und irgendwie scheint es ja dann doch zu funktionieren, wenn du schreibst.

Das Problem hatte ich bei "Der Gedankenleseapparat" auch. Da hat Peeperkorn eine wirklich tolle Liste angefertigt, wie man Innenleben zeigen kann (ich gucke gleich mal, ob ich fähig bin, diesen wirklich großartigen Kommentar zu verlinken). Und tatsächlich habe ich danach eine Geschichte geschrieben, die praktisch nur daraus besteht.

Edit: Hier ist der Link zum Kommentar. Fand den persönlich wirklich sehr hilfreich. Weiß nicht, ob da für Dich noch was Neues dabei ist. Wenn ja, dann lohnt es sich, wenn nicht, dann vergiss es. https://www.wortkrieger.de/showthread.php?62766-Der-Gedankenleseapparat/page2&p=700763#post700763

das erste Mal hat sie das Gefühl ihr Leben könnte sich ändern

Denn auf rationaler Ebene weiß ich das ja, aber Du gibst mir keine Gelegenheit, diese superstarken Gefühle nachzuempfinden.

Vielleicht magst du auch eine Geschichte zu dem Thema schreiben. Das fänd ich interessant.

Aaargh! Ich habe so viel zum Hochladen, aber ich habe momentan echt keine Zeit, hier eine neue Geschichte zu verwalten. Veröffentlichungspause bis Mitte Juni für mich, liebes NGK, aber vielleicht schreibe ich bis dahin mal wieder was zu dem Thema und haue das dann raus. #challengeaccepted

Das Thema scheint dir ja sehr wichtig zu sein, da ist es immer schwierig, das zu bekommen was man erwartet.

Denn so ist es ja, und ich will Dir auf keinen Fall etwas aufdrücken, was Du nicht willst. Ah, Anfang Juni kommt auch das Finale von "Sense8". :herz: Danach werde ich auf jeden Fall genügend Inspiration für eine solche Geschichte haben. Tatsächlich habe ich vorhin darüber nachgedacht, diese Geschichte von Dir zu copywriten. :D

Aber da ich Dir nichts aufzwängen will, was Du nicht willst, fade ich hier mal out. Verfolge das aber weiter, falls Du doch nochmal überarbeitest. ;)

Inspirierte Grüße,
Maria

 

Danke, liebe Kommakönigin (@Teddymaria).

Das Prädikat steht an letzter Stelle. Und deshalb muss hier ein Komma hin, anders als bei zwei Hauptsätzen mit vollständig eigenen Subjekten und Prädikaten, wo dann das Komma hin kann.
Ok, hab ich verstanden und werde versuchen, es mir zu merken und anzuwenden!

Da hat Peeperkorn eine wirklich tolle Liste angefertigt, wie man Innenleben zeigen kann (ich gucke gleich mal, ob ich fähig bin, diesen wirklich großartigen Kommentar zu verlinken). Und tatsächlich habe ich danach eine Geschichte geschrieben, die praktisch nur daraus besteht.
Ja, den Beitrag von Peeperkorn hatte ich damals gelesen. Stimmt, auf so etwas könnte ich mal zurückgreifen. Danke für den Link!

#challengeaccepted
Yeeha!

Tatsächlich habe ich vorhin darüber nachgedacht, diese Geschichte von Dir zu copywriten.
Na, das wär ja was. :)

Liebe Grüße,
NGK

 

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