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Hirnstoffwechsel

Wortkrieger-Team
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09.12.2016
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Hirnstoffwechsel

*Zur Veröffentlichung eingereicht*

 

Hallo @Chai,

hatte mir schon länger vorgenommen, etwas von dir zu lesen, und der Titel dieses Textes hat mich besonders angesprochen ;) Nach den ersten Zeilen war ich dann noch gespannter, da ich selbst noch eine Geschichte rumliegen habe, die sich fragt, wann ich denn endlich mal an ihr weiterschreibe - und das Setting in dem Text ist verdammt ähnlich! Naja, ich lese erstmal weiter...

Ich setzte mich so vorsichtig aufs Bett, als sollte niemand merken, dass ich da wäre.
Kann ich mir sehr gut vorstellen, dieses Gefühl des Nicht-Willkommen-Fühlens.

Unten hielt ein weißer Scooter,
Warum nicht Roller, da du doch auch sonst alles ins Deutsche übersetzt? (Und hast Riksha statt Tuk-Tuk geschrieben..)

„Oh, okay. Ich heiße Alice“
Da fehlt ein Punkt.

Obwohl bereits der Reis in meinem Magen aufging, beugte ich mich wieder über meinen Teller und schaufelte mir das Essen bis zum letzten Bissen rein. Wenn die arme Frau schon in die Küche verbannt wurde, sollte sie wenigstens stolz auf ihre Kochkünste sein.
:)

„Danke für’s Essen, es war wirklich sehr gut“
fürs

„Chai?“, rief Vimla, als ich mich am nächsten Morgen mit meinem Ringbuch in den Türrahmen hockte.
„Nein. Später“, sagte ich. Ihr Lächeln erlosch.
Habe ich auch oft erlebt: Nein sagen geht gar nicht ... ;)

Genau wie ich. “
Da ist ein Leerzeichen zu viel.

Zurück im Zimmer, legte ich mich aufs Bett.
Ich versuche mein Komma-Wissen zu verbessern: Warum hast du jetzt hier eins gesetzt?

„Kommt drauf an", sagte er und begann, von dem Roman zu erzählen, an dem er schrieb.
Sehr schön - zwei Gleichgesinnte!

„Old man look at my life, twenty four and there’s so much more.“
Richtig cooles Lied (gibt ne schöne live Aufnahme von 1971 auf dem bekannten Video-Kanal, BBC). So schade, dass man Musik nicht in Geschichten einbauen kann, also den Sound...

„Gut, du darfst gehen. Aber denk daran, dass es bald dunkel wird.“ Er streifte im Vorbeigehen meinen Arm.
Puh, verdammt unangenehm, ein Grund, sofort die Sachen zu packen und sich was anderes zu suchen. Aber schön geschrieben, man fühlt die angespannte Atmosphäre!

Ich. Muss. Hier. Weg.
Ah :)

Ich blieb stehen und sah mich um. Zurücklaufen war zwecklos, der Weg war zu lang. Also beschleunigte ich meinen Schritt und marschierte weiter geradeaus. Nach einer Weile begann ich zu laufen. Bloß nicht den Kopf verlieren. Irgendwann musste doch wieder eine Straße kommen. Ich stolperte über Baumwurzeln, saute mir die Sandalen in dem schlammigen Boden ein und lief immer weiter. Die Luft wurde kühler und roch nach feuchter Erde.
Es war schon fast dunkel, da erblickte ich die Straße. Die zerzausten Kronen der Kiefern hoben sich schwarz gegen den milchigen Himmel ab. Ich blieb kurz stehen, keuchte und rannte dann bergab, immer am Waldrand entlang. In das Keuchen mischte sich Wimmern. Der Asphalt wurde undeutlicher.
Zwei Minuten später sah ich Vijays verschlossene Tür.
Hier war ich verwirrt - sie läuft also los, in den Wald. Zurücklaufen ist zwecklos, also ging ich im Kopf davon aus, dass sie sich weiter vom Haus entfernt...aber sie ist dann quasi im Kreis gelaufen, ja? (Zuerst war ich noch verwirrter, da ich das "Bis ich gepackt hätte" als "Bis ich gepackt hatte" gelesen hatte und dachte, sie wäre samt Koffer losgelaufen. Ist mir dann aber aufgefallen, da war ich kurz anderweitig abgelenkt vom Lesen.)

Während ich lief, hoffte ich, einen klaren Kopf zu bekommen, aber meine Gedanken schossen wie Düsenjäger durch mein Hirn, ohne, dass einer von ihnen landete.
Das gefällt mir.

Stand da jemand hinter der Gardine? Nein.
Eine sehr spannend geschriebene Passage!

Im Fernsehen lief ein Cartoon.
Siehe mein Scooter-Kommentar.

Im Haltestellenhäuschen setzte mich auf eine Bank.
Da fehlt ein ich.

Eine Sekunde zuckten unsere Oberkörper nach vorne.
Soll das andeuten, dass sie einen kurzen Impuls hatten, sich zu umarmen? Dann habe ich es richtig gedeutet, dennoch bin ich kurz drüber gestolpert.

Als sie sich am nächsten Abend auf den Rückweg machen wollten, ging das Motorrad kaputt, und sie mussten einen weiteren Tag in der Werkstatt verbringen.
Könntest du löschen (benutzt du ein paar Sätze vorher schonmal).

„ … “
Interessant :) Aber wenns wörtliche Rede ist, impliziert es doch etwas Gesprochenes, oder? Warum also etwas Unausgesprochenes in wörtliche Rede setzen? Andererseits verstehe ich sofort, was gemeint ist, also vielleicht auch gut so.

Die nächsten zwei Stunden stand ich in einem Karussel und sah die Landschaft an mir vorbeifliegen.
Eine schöne Beschreibung für die Busfahrt :)

„Du? Er?“, flüsterte sie und deutete in Vijays Richtung.
Ich zögerte kurz und nickte dann.
„Letzte Nacht?“
Ich nickte wieder.
„Uiiii!“ Sie schüttelte ihre Hand, als ob sie sich verbrannt hätte.
Süß :)

Dann stürzte sie weinend aus dem Zimmer.
Ein bisschen übertrieben, ihre Reaktion (besonders nach dem Trinkgeld), aber die Familie ist ja auch etwas speziell!

Pass, Ticket, Kreditkarte, alles da.
Was denn für ein Ticket? Ein Rückflugticket? Hat man das schon ausgedruckt, so lang im Voraus?

Ich merkte, wie mir das Blut in den Kopf schossKOMMA riss die Vorhänge wieder zu,

Als ich mich abtrocknete, hörte ich Schritt auf dem Gang.
Schritte?

Als ich mich abtrocknete, hörte ich Schritt auf dem Gang. Ich hielt inne und lauschte. Mein Herz begann zu hämmern. Die Schritte wurden leiser und am Ende des Ganges wurde eine Tür aufgeschlossen. Ich rubbelte mich trocken, zog mich an und verließ das Zimmer, um irgendwo etwas zu essen.
Eine schöne Darstellung ihres Zustandes, dass der Schock noch tief sitzt...

Der Stein, der sich den ganzen Tag zu meinem Magen hinabgerollt hatte,
meinen?

Jack stieß die Luft aus.
Der Artikel (die) irritiert mich hier. Impliziert für mich irgendwie, dass es eine bestimmte Luft ist.

aber er hat sich Scheiße gefühlt und ist noch am gleichen Abend abgehauen.
scheiße (klein)

Hatten unsere Mütter uns nicht immer vor Männern gewarnt, die uns Schokolade anboten?
Tatsächlich hatte ich auch etwas gestutzt, als er sie gefragt hat, ob er ihr Schokolade mitbringen soll aus dem Ort...

Vor mir stand der alte Mann aus der Schlange.
„Sie haben Ihre Karte steckenlassen." Er hielt mir meine Visakarte hin.
Manmanman, da geht's aber nochmal ordentlich auf den Puls :D

Ein sehr schönes Ende, ein gelungener Rückblick zum Anfang.
Hat mir wirklich sehr gefallen, deine Geschichte! Sehr eindrücklich und spannend, und der Twist am Ende ist kein Stück voraussehbar.

Viele Grüße,
rainsen

 

Servus @Chai,

gute Geschichte. Keine Längen. Sauber erzählt. Hab ich in einem Rutsch durchgelesen. Spannend, ja, fast schon ein wenig geheimnisvoll-mystisch. Ein paar Mal musste ich lachen, ein anderes Mal schlucken.

Gerne mehr davon.
Grüße
Morphin

 

Hallo @Chai

ich habe Deine Geschichte gerne gelesen. Zuerst hatte ich etwas Respekt, weil sie so lange ist, aber da ich Deinen Schreibstil mag, war das kein Problem. Ich mag es, wie Du alle Sinne ansprichst, da entsteht super Kopfkino. Ich war nah an den Protagonisten, habe viel gelernt über die andere Kultur. Es gab immer wieder spannende Stellen. Hier und da war es mir ein wenig zu langatmig, da hätte ich es mir kürzer und knapper gewünscht, aber das ist nur mein persönlicher Eindruck.

Hier ein paar Anmerkungen:

Während ich überlegte, wen ich nach einer Unterkunft fragen sollte, hörte ich den Bus davonrumpeln und war kurz davor, ihm hinterher zu jagen.

hinterherzujagen

„Du haben große Tasche!“, rief mir eine füllige Bauersfrau mit schiefen Zähnen zu, die vor einem der beiden Erdgeschossräume auf einem Plastikstuhl saß. Ich lachte.

Das ist eine sehr schöne Stelle :thumbsup: Hat mich zum Schmunzeln gebracht.

Ich musste grinsen und wünschte ihm eine gute Nacht. Seufzend setzte ich mich auf die oberste Treppenstufe. In den Büschen sägten die Zikaden. Ich legte den Kopf weit in den Nacken. Die Wolken hatten sich verzogen, und ein sternenklarer Himmel blickte auf mich herab.

Ebenfalls sehr schön beschrieben.

„Ach na ja, Hippies.“ Er winkte ab. „Er hat kein Geld gekriegt. Tsss. Deshalb hing er in der Stadt fest, bis ihm jemand was geschickt hat. Was soll ich dazu sagen.“

nach sagen fehlt ein Fragezeichen

ch hielt kurz die Luft an und suchte nach einer Ausrede, aber er sagte nur: „Gut, du darfst gehen. Aber denk daran, dass es bald dunkel wird.“ Er streifte im Vorbeigehen meinen Arm.

Wortwiederholung

Und hier musste ich echt schlucken. Er erteilt ihr die Erlaubnis zu gehen. Echt krass.

„Hör auf, oder ich knall dir eine“, hörte ich seine Stimme wie aus weiter Ferne. „Wenn du nichts machst, ist es ganz schnell vorbei.“ Er zerrte an meinem Hosenbund.
Ich gab nach wie eine leere Hülle. Ich war das nicht. Das geschah einer anderen.

Hier hab ich richtig mitgelitten. Hab mir gewünscht, dass sie sich heftiger wehrt.
Im selben Augenblick hielt er inne und lockerte seinen Griff. Dann ließ er mich los. Ich riss die Augen auf.
Ram glättete sich die Haare und schaltete auf ein anderes Programm um. Draußen hörte ich einen Wagen vorfahren. Eine Autotür wurde zugeschlagen, und kurz darauf kam jemand zügig die Stiege herauf. Ehe ich richtig begriff, was passiert war, stand Vimla im Zimmer. Ohne ein Wort sammelte sie das Essen vom Boden und legte es zurück auf den Teller. Sie gab mir zu verstehen, dass sie mir neuen Reis mit Linsen bringen wollte. Ich schüttelte den Kopf, sprang auf und lief nach unten.

Was für eine Erleichterung, dass es nicht passiert! Da war ich sehr froh.
Du bringst die Emotionen Deiner Prota sehr realistisch und glaubwürdig rüber.

Der Tag war gerade angebrochen, da war ich bereits abfahrbereit, schloss den Koffer und wollte meine Bauchtasche umbinden, als ich draußen Schritte hörte.

Absolut nachvollziehbar, dass sie nur noch weg will.

„Hau ab!“ Meine Stimme kippte. Ich zitterte am ganzen Körper.
Es war eine Weile still, dann entfernten sich seine Schritte. Er ließ seinen Scooter an. Ich stand mitten im Zimmer. Erst als nichts mehr zu hören war, legte ich die Miete auf den Nachttisch, ging langsam zum Fenster und lugte hinaus. Er war tatsächlich weg.
Meine Beine bebten so sehr, dass ich Mühe hatte, den Berg hinunterzulaufen. Im Haltestellenhäuschen setzte mich auf eine Bank. Außer mir wartete niemand.

Und auch hier bin ich ganz nah bei Deiner Prota. Sehr glaubwürdig, absolut überzeugend.

Außer Rams Haus gab es keine Gästehäuser. Ich marschierte zurück ins Zimmer, setzte mich aufs Bett und wartete auf eine Eingebung.

Und da hab ich wieder mitgelitten. So ein Mist, dass sie wieder zurück muss.

„Ich mag jetzt gar nicht aufs Klo gehen.“
„Kannst aber gehen, der ist eben ins Haus hochgegangen.“

Wortwiederholung.
Vorschlag:
"Ich muss dringend pinkeln, trau mich aber nicht."
"Mach ruhig. Keine Sorge, er ist eben ins Haus hochgegangen."

Irgendwo da oben würde ich in zwei Tagen sein und könnte endlich das tun, was ich schon immer machen wollte. Ausspannen, meditieren, schreiben. Die Wolken verdichteten sich und nahmen eine dunklere Farbe an. In der Ferne hörte ich den Bus hupen.

Das Ende gefällt mir sehr gut.

Ganz liebe Grüße und einen schönen Tag,
Silvita

 

Hallo @rainsen,

wow, ich bin ganz gerührt, dass jemand diesen alten - und langen - Text nochmal hervor kramt und sich damit ein paar Stunden Lockdown versüßt. Hast ja noch einiges an Fehlern gefunden, die ich selbst beim immer wieder Drüberlesen nicht entdeckt habe. Dafür erstmal vielen lieben Dank!

hatte mir schon länger vorgenommen, etwas von dir zu lesen,
Das ehrt mich.

Warum nicht Roller, da du doch auch sonst alles ins Deutsche übersetzt? (Und hast Riksha statt Tuk-Tuk geschrieben..)
Keine Ahnung, wahrscheinlich weil ich im richtigen Leben auch Scooter sage. Aber du hast schon Recht, ich schreibe ja auch "Gästehaus" statt "Guesthouse", und das sagt eigentlich niemand.
Was du aber mit "Riksha" und "Tuk-Tuk" meinst, habe ich nicht verstanden. Das übersetzt man ja nicht ins Deutsche, jedenfalls kenne ich kein Wort dafür. Vielleicht: Motorisiertes Dreiradgefährt? Nee nee, Scherz beiseite, du meintest wahrscheinlich, dass Tuk-Tuk geläufiger wäre als Riksha. Hab ich aber in Indien so nicht erlebt. Klar, sagt auch mal jemand Tuk-Tuk, aber eher selten. In der Regel wird Riksha gesagt, und es gibt sogar T-Shirts für Touristen, auf denen die Antworten auf übliche Sprüche zu lesen sind, mit denen man in Indien ständig konfrontiert wird.
No Riksha
No money
No boat etc.
Sind ne Zeit lang viele mit rumgelaufen, wurden aber natürlich trotzdem immer wieder gefragt.

Oh, okay. Ich heiße Alice“
Da fehlt ein Punkt.
Ist jetzt da. Dank dir.


„Danke für’s Essen, es war wirklich sehr gut“,
Oh, ok. Dachte, bei diesen Abkürzungen kommt grundsätzlich ein Apostroph.


Genau wie ich. “
Da ist ein Leerzeichen zu viel.
Hast wirklich ein gutes Auge. Danke!


Zurück im Zimmer, legte ich mich aufs Bett.
Ich versuche mein Komma-Wissen zu verbessern: Warum hast du jetzt hier eins gesetzt?
Gute Frage. Bin jetzt auch nicht so der Kommaspezialist, bin aber davon ausgegangen, dass der Satz eine abgewandelte als-Konstruktion ist, also auch lauten könnte: "Ich legte mich aufs Bett, als ich im Zimmer zurück war." Oder: "Als ich zurück ins Zimmer kam, legte ich mich aufs Bett." Und da käme auf alle Fälle ein Komma.

So schade, dass man Musik nicht in Geschichten einbauen kann, also den Sound...
Vielleicht vertone ich sie irgendwann mal.


„Gut, du darfst gehen. Aber denk daran, dass es bald dunkel wird.“ Er streifte im Vorbeigehen meinen Arm.
Puh, verdammt unangenehm, ein Grund, sofort die Sachen zu packen und sich was anderes zu suchen. Aber schön geschrieben, man fühlt die angespannte Atmosphäre!
Danke, das erleichtert mich, dass du das so wahrnimmst. Manch anderem schien der Aufbruch nämlich zu überstürzt.


Hier war ich verwirrt - sie läuft also los, in den Wald. Zurücklaufen ist zwecklos, also ging ich im Kopf davon aus, dass sie sich weiter vom Haus entfernt...aber sie ist dann quasi im Kreis gelaufen, ja? (
Ja genau.

Während ich lief, hoffte ich, einen klaren Kopf zu bekommen, aber meine Gedanken schossen wie Düsenjäger durch mein Hirn, ohne, dass einer von ihnen landete.
Das gefällt mir.
Danke!


Stand da jemand hinter der Gardine? Nein.
Eine sehr spannend geschriebene Passage
Dafür auch.


Im Fernsehen lief ein Cartoon.
Siehe mein Scooter-Kommentar.
Ja, hier könnte ich tatsächlich "Zeichentrickfilm" schreiben.


Im Haltestellenhäuschen setzte mich auf eine Bank. Außer mir wartete niemand.
Da fehlt ein ich.
Huch. Ja, das muss natürlich noch rein. Dank dir.


Eine Sekunde zuckten unsere Oberkörper nach vorne.
Soll das andeuten, dass sie einen kurzen Impuls hatten, sich zu umarmen? Dann habe ich es richtig gedeutet
Ja, das hast du richtig gedeutet.


Als sie sich am nächsten Abend auf den Rückweg machen wollten, ging das Motorrad kaputt, und sie mussten einen weiteren Tag in der Werkstatt verbringen. Glücklicherweise hätte sein Freund ihn dann
Könntest du löschen (benutzt du ein paar Sätze vorher schonmal).
Stimmt. Ist weg.


„ … “
Interessant :) Aber wenns wörtliche Rede ist, impliziert es doch etwas Gesprochenes, oder? Warum also etwas Unausgesprochenes in wörtliche Rede setzen? Andererseits verstehe ich sofort, was gemeint ist, also vielleicht auch gut so.
Nicht unbedingt. Manchmal drücken die Punkte auch einfach nur Sprachlosigkeit aus. Und ich finde, es ist eine nette Abwechslung zu: Ich war sprachlos/sagte nichts etc.


Die nächsten zwei Stunden stand ich in einem Karussel und sah die Landschaft an mir vorbeifliegen.
Eine schöne Beschreibung für die Busfahrt :)
Das freut mich.


Pass, Ticket, Kreditkarte, alles da.
Was denn für ein Ticket? Ein Rückflugticket? Hat man das schon ausgedruckt, so lang im Voraus?
Ach ja, Mensch, die Zeiten haben sich ja geändert. Sollte tatsächlich das Rückflugticket sein, ist aber nicht mehr zeitgemäß. Heute müsste es wohl eher: Pass, Kreditkarte, Handy heißen.


Ich merkte, wie mir das Blut in den Kopf schoss KOMMA riss die Vorhänge wieder zu, zerrte ein paar frische Klamotten aus dem Koffer
Noch so eine Flüchtigkeit. Komma ist nachgetragen.


Als ich mich abtrocknete, hörte ich Schritt auf dem Gang.
Fehlendes e ist auch ergänzt.

Als ich mich abtrocknete, hörte ich Schritt auf dem Gang. Ich hielt inne und lauschte. Mein Herz begann zu hämmern. Die Schritte wurden leiser und am Ende des Ganges wurde eine Tür aufgeschlossen. Ich rubbelte mich trocken, zog mich an und verließ das Zimmer, um irgendwo etwas zu essen.
Eine schöne Darstellung ihres Zustandes, dass der Schock noch tief sitzt...
Danke. Freut mich sehr, dass du mitfiebern konntest.


Der Stein, der sich den ganzen Tag zu meinem Magen hinabgerollt hatte, blieb zentnerschwer in der Magengrube liegen. Irgendetwas musste passiert sein.
meinen?
Nee. Dann wären es mehrere Mägen.


Jack stieß die Luft aus.
Der Artikel (die) irritiert mich hier. Impliziert für mich irgendwie, dass es eine bestimmte Luft ist.
Joa. Könnte man sicher so sehen, aber ich denke, es geht beides.


Hatten unsere Mütter uns nicht immer vor Männern gewarnt, die uns Schokolade anboten?
Tatsächlich hatte ich auch etwas gestutzt, als er sie gefragt hat, ob er ihr Schokolade mitbringen soll aus dem Ort...
Ach, so ungewöhnlich finde ich das gar nicht. Er hat halt gesehen, dass es ihr nicht gut geht und hat damit ja auch Pluspunkte gesammelt. Wenn er jetzt mit 'nem fetten Blumenstrauß angetanzt wäre, hätte mich das auch irritiert.


Ein sehr schönes Ende, ein gelungener Rückblick zum Anfang.
Hat mir wirklich sehr gefallen, deine Geschichte! Sehr eindrücklich und spannend, und der Twist am Ende ist kein Stück vor
Da freue ich mich sehr drüber, lieber rainsen, wie auch über den ganzen Kommentar.

Viele Grüße,

Chai


Hallo @Morphin,

schön, dass du vorbeigeschaut hast.


gute Geschichte. Keine Längen. Sauber erzählt. Hab ich in einem Rutsch durchgelesen. Spannend, ja, fast schon ein wenig geheimnisvoll-mystisch. Ein paar Mal musste ich lachen, ein anderes Mal schlucken.
Das ist alles, was ich brauche. Freut mich sehr, dass die Geschichte für dich funktioniert, und in einem Rutsch durchgelesen, ist - gerade bei der Länge - ein tolles Kompliment für mich.

Dank dir sehr und viele Grüße,

Chai


Hallo @Silvita,

Mensch, du bist ja echt fleißig unterwegs hier im Forum. Bin ganz begeistert, dass es tatsächlich noch den einen oder anderen gab, der sich mit diesem Mammut-Text nochmal beschäftigt hat. Also erstmal vielen herzlichen Dank dafür!


Ich mag es, wie Du alle Sinne ansprichst, da entsteht super Kopfkino. Ich war nah an den Protagonisten, habe viel gelernt über die andere Kultur
Das ist schön, dass der Text dir Kopfkino beschert hat. Danke für das Kompliment!


Hier und da war es mir ein wenig zu langatmig, da hätte ich es mir kürzer und knapper gewünscht
Ich denke, ich weiß, welche Stellen du meinst. Ja, ich hab's gern ausführlich ...


hinterher zu jagen.
hinterherzujagen
Ja, dieses zusammen und auseinander hab ich immer noch ( immerhin weiß ich jetzt, dass immer noch auseinandergeschrieben wird) nicht drauf. Dank dir für die Korrektur.


Du haben große Tasche!“, rief mir eine füllige Bauersfrau mit schiefen Zähnen zu, die vor einem der beiden Erdgeschossräume auf einem Plastikstuhl saß. Ich lachte.
Das ist eine sehr schöne Stelle :thumbsup: Hat mich zum Schmunzeln gebracht.
Danke!

Ich musste grinsen und wünschte ihm eine gute Nacht. Seufzend setzte ich mich auf die oberste Treppenstufe. In den Büschen sägten die Zikaden. Ich legte den Kopf weit in den Nacken. Die Wolken hatten sich verzogen, und ein sternenklarer Himmel blickte auf mich herab.
Ebenfalls sehr schön beschrieben.
Dafür auch.


Ach na ja, Hippies.“ Er winkte ab. „Er hat kein Geld gekriegt. Tsss. Deshalb hing er in der Stadt fest, bis ihm jemand was geschickt hat. Was soll ich dazu sagen.“
nach sagen fehlt ein Fragezeichen
Ich weiß, aber es sollte keine Frage sein, eher eine Feststellung.


Gut, du darfst gehen. Aber denk daran, dass es bald dunkel wird." Er streifte im Vorbeigehen meinen Arm.
Wortwiederholung
Hm ja, stimmt schon, aber wenn nicht in zehn aufeinanderfolgenden Sätzen das gleiche Verb steht, sehe ich das inzwischen nicht mehr so eng. Wenn ich nämlich mit Wortkrieger-Auge Bücher lese, fällt mir auf, dass da ständig Worte wiederholt werden, und ich da jedes Mal denke: Das wäre bei WK nicht durchgegangen. Scheint aber sonst eher normal zu sein.


Hör auf, oder ich knall dir eine“, hörte ich seine Stimme wie aus weiter Ferne. „Wenn du nichts machst, ist es ganz schnell vorbei.“ Er zerrte an meinem Hosenbund.
Ich gab nach wie eine leere Hülle. Ich war das nicht. Das geschah einer anderen.
Hier hab ich richtig mitgelitten. Hab mir gewünscht, dass sie sich heftiger wehrt.
Sie hat es ja versucht, aber ist nicht gegen ihn angekommen. Und dann spaltet sie sich praktisch vom Geschehen ab, weil sie sonst nichts machen kann.


Du bringst die Emotionen Deiner Prota sehr realistisch und glaubwürdig rüber.
Das freut mich sehr. Vielen lieben Dank.


Ich mag jetzt gar nicht aufs Klo gehen.“
„Kannst aber gehen, der ist eben ins Haus hochgegangen.“
Wortwiederholung.
Vorschlag:
"Ich muss dringend pinkeln, trau mich aber nicht."
"Mach ruhig. Keine Sorge, er ist eben ins Haus hochgegangen.
Hier ist es tatsächlich ein bisschen viel. Aber bei wörtlichen Rede finde ich es auch wieder nicht so schlimm. Danke für den Vorschlag und für den schönen Kommentar.

Viele Grüße,

Chai

 

Guten Morgen @Chai

Mensch, du bist ja echt fleißig unterwegs hier im Forum. Bin ganz begeistert, dass es tatsächlich noch den einen oder anderen gab, der sich mit diesem Mammut-Text nochmal beschäftigt hat. Also erstmal vielen herzlichen Dank dafür!

Gern geschehen. Hat mir viel Freude gemacht.

Das ist schön, dass der Text dir Kopfkino beschert hat. Danke für das Kompliment!

Von Herzen gerne.

Ich denke, ich weiß, welche Stellen du meinst. Ja, ich hab's gern ausführlich ...

Das merkt man :)

Ja, dieses zusammen und auseinander hab ich immer noch ( immerhin weiß ich jetzt, dass immer noch auseinandergeschrieben wird) nicht drauf. Dank dir für die Korrektur.

Ist ja auch mega schwer. Ich muss da auch oft nachschlagen :D

Ich weiß, aber es sollte keine Frage sein, eher eine Feststellung.

Ok.

Hm ja, stimmt schon, aber wenn nicht in zehn aufeinanderfolgenden Sätzen das gleiche Verb steht, sehe ich das inzwischen nicht mehr so eng. Wenn ich nämlich mit Wortkrieger-Auge Bücher lese, fällt mir auf, dass da ständig Worte wiederholt werden, und ich da jedes Mal denke: Das wäre bei WK nicht durchgegangen. Scheint aber sonst eher normal zu sein.

Da hast Du leider Recht. Fällt mir bei Bellestrik sehr oft auf mit Wortwiederholungen.
Mir fällt das irgendwie ins Auge beim Lesen und dann markiere ich es. Letztendlich sind es ja nur Vorschläge. Du kannst damit machen, was Du willst :)

Sie hat es ja versucht, aber ist nicht gegen ihn angekommen. Und dann spaltet sie sich praktisch vom Geschehen ab, weil sie sonst nichts machen kann.

Ja, das hast Du gut rübergebracht.
War auch nicht negativ gemeint. Ich denke, der Wunsch des Lesers danach, dass sie sich mehr wert ist ganz natürlich.

Das freut mich sehr. Vielen lieben Dank.

Gern geschehen.

Hier ist es tatsächlich ein bisschen viel. Aber bei wörtlichen Rede finde ich es auch wieder nicht so schlimm. Danke für den Vorschlag und für den schönen Kommentar.

Gern geschehen.

Ich wünsche Dir einen schönen Tag und einen baldigen Start ins Wochenende.

Liebe Grüße,
Silvita

 

Hey nochmal @Chai,

schön, dass du dich gefreut hast übers Ausbuddeln :)

du meintest wahrscheinlich, dass Tuk-Tuk geläufiger wäre als Riksha. Hab ich aber in Indien so nicht erlebt.
Interessant - ich war länger in Sri Lanka als in Indien, doch in beiden Ländern hab ich nie das Wort Riksha gehört, sondern immer nur Tuk-Tuk. Ist aber für die Geschichte wirklich nebensächlich!

Dachte, bei diesen Abkürzungen kommt grundsätzlich ein Apostroph.
Laut Duden ist das jetzt bei allen Präpositionen so, dass es ohne Apostroph geschrieben wird, also aufs, fürs, übers, ins, etc...

Vielleicht vertone ich sie irgendwann mal.
:)

Danke, das erleichtert mich, dass du das so wahrnimmst. Manch anderem schien der Aufbruch nämlich zu überstürzt.
Ja nee, ich fand das nicht überstürzt, fands absolut glaubwürdig und passend.

Manchmal drücken die Punkte auch einfach nur Sprachlosigkeit aus. Und ich finde, es ist eine nette Abwechslung zu: Ich war sprachlos/sagte nichts etc.
Finde ich gut!

Übrigens ist mir noch eines durch den Kopf gegangen bzw. im Nachhinein aufgefallen. Und ich habe in den älteren Kommentaren geguckt, ob es schon kommentiert wurde und siehe da, in der Tat: Der Titel... Habe deine Begründung gelesen und so etwas hatte ich mir auch gedacht. Allerdings ist das für mich auch zu weit gefasst, zu allgemein. Ist für mich auch ein sehr physiologischer Begriff, da kommen bei mir tatsächlich Hirn-assoziierte Dinge hoch im Zusammenhang mit ner Geschichte, zB Drogenerfahrungen. Aber ich respektiere auch deine Meinung und ein Titel muss ja auch nicht immer direkt hinweisend sein - ist nur mein Eindruck.

Viele Grüße,
rainsen

 

Hallo @Silvita,

danke für die erneute Rückmeldung.

Letztendlich sind es ja nur Vorschläge. Du kannst damit machen, was Du willst :)
Und für die Vorschläge bin ich dir dankbar. Ist immer gut, den Text aus mehreren Perspektiven zu betrachten und sich dann zu überlegen, was man mitnehmen möchte.


Sie hat es ja versucht, aber ist nicht gegen ihn angekommen. Und dann spaltet sie sich praktisch vom Geschehen ab, weil sie sonst nichts machen kann.
, das hast Du gut rübergebracht.
War auch nicht negativ gemeint. Ich denke, der Wunsch des Lesers danach, dass sie sich mehr wert ist ganz natürlich.
Ist auch nicht negativ bei mir angekommen. Alles gut.


Ich wünsche Dir einen schönen Tag und einen baldigen Start ins Wochenende.
Dir auch liebe Silvita.

Viele Grüße,

Chai


Hallo @rainsen,

auch dir vielen herzlichen Dank für die Antwort auf meinen Kommentar.


schön, dass du dich gefreut hast übers Ausbuddeln :)
Ja, total! Ist immer ein schönes Gefühl, wenn jemand in alten Texten stöbert, und gerade in Zeiten wie diesen, ist es besonders schön, wenn ich jemandem ein paar Stunden Abendunterhaltung bescheren kann. Das freut mich am allermeisten daran!

Laut Duden ist das jetzt bei allen Präpositionen so, dass es ohne Apostroph geschrieben wird, also aufs, fürs, übers, ins, etc...
ins wusste ich. Aber sonst ... Gut, dass du das nochmal gesagt hast. Wieder was dazugelernt.


Der Titel... Habe deine Begründung gelesen und so etwas hatte ich mir auch gedacht. Allerdings ist das für mich auch zu weit gefasst, zu allgemein
Da hast du sicher Recht, und ich muss leider gestehen, dass mir absolut kein Titel eingefallen ist und ich gehofft hatte, dass man ihn darauf beziehen könnte, dass sich die Erzählerin durch die vielen neuen Erfahrungen eben auch verändert. Also im weitesten Sinne ... Aber wie du schon sagst, da sind fast alle drüber gestolpert, weil man ihn eben in erster Linie mit psychischen Krankheiten in Verbindung bringt und von daher mit einer völlig anderen Erwartungshaltung an den Text geht. Das Merkwürdige war, dass ich, als die Geschichte endlich fertig war, gedacht habe: So, jetzt nur noch der Titel und dann hab ich's. Und dann hab ich tagelang gegrübelt und gegrübelt und es wollte mir nichts Gescheites einfallen. Manchmal ist komisch ... Na ja, jedenfalls bin ich dann irgendwann auf Hirnstoffwechsel gekommen und habe gedacht, es würde ganz gut passen. Vielleicht fällt mir ja irgendwann noch was Besseres ein.

Bis dahin erstmal viele Grüße und ein schönes Wochenende von Chai.

 

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