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Ich bin doch kein Mörder, oder?!

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08.07.2019
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Ich bin doch kein Mörder, oder?!

Ich spüre es deutlich: Bald drehe ich vollkommen durch. Wie soll man auch nur halbwegs bei Sinnen bleiben, wenn man seit Tagen von solch einer Brühe umgeben ist? Kein verdammter Wind weht, nicht mal ein Hauch, der ein klein wenig Linderung brächte. Stuttgart-City im August 1982 fühlt sich an wie der Vorhof zum Fegefeuer: Staubig, dreckig und heiß. Aufdringlich flackernde Leuchtreklamen lassen diesen Teil der Stadt wirklich niemals zur Ruhe kommen. Müssen denn die Taxen, die am Seitenstreifen, direkt unter meinem Fenster, parken, wirklich permanent den Motor laufen lassen, wenn's selbst in der Nacht noch fünfundzwanzig Grad hat?

Mir drängt sich der Gedanke auf, welche Wetterlage denn wohl ein gesuchter Schwerkrimineller, wie ich angeblich einer bin, verdient hat? Ein erfolgreicher solcher würde sich vermutlich über die strahlende Sonne freuen, denn der läge ganz sicher auf einer Poolliege. Irgendwo in der Karibik. Ich aber, ich war mal wieder wenig erfolgreich. Bin physisch und mental so weit von einem schicken Gaunerleben in der Karibik entfernt, wie man es nur sein kann. Stattdessen schlage ich meine sinnlose Lebenszeit tot, hier in diesem schäbigen Zimmer eines billigen Stundenhotels. Eine Etage über der Capri Bar, einem Nachtclub, der exakt so ist, wie sein Name klingt: Primitiv! Ich war ein einziges mal da, als ich es oben überhaupt nicht mehr aushielt. Hab mich besoffen, so schnell ich konnte und bin wieder hochgegangen. Der Laden ist vor allem eines: Laut! Und das, obwohl er schlecht besucht ist. Bis weit nach zwei Uhr morgens dröhnt dümmste Schlagermusik durch die Decke, bis hoch in mein überhitztes, muffiges Zimmer hinein. Unter der Woche wohlgemerkt. Am Wochenende geht der Spaß gern auch mal bis acht Uhr morgens. Was ebenso durch die Decke hindurch dringt, ist die schlechte Atmosphäre. Alkoholkranke, geschiedene Frührentner, die sich von billigen, gestrandeten Stripperinnen bei billigem Schnaps so billig wie möglich ein bisschen geil machen lassen. Geilheit und Frust über ihr elendes Leben im Wechsel. Ich kann die Schwingungen bis hier oben hin spüren. Hab halt Antennen für sowas.

Mein Verfolgungswahn wird immer schlimmer. Keine Nacht schlafe ich mehr durch. Vier, fünf mal wache ich schweißgebadet auf. Wegen der unbarmherzigen Hitze. Oder wegen meiner Alpträume. Der Rastlosigkeit in meinem Kopf. Meistens weiß ich gar nicht, ob es mitten in der Nacht ist oder erst am Nachmittag. Ist auch völlig egal. Die Tage fühlen sich eh alle gleich an. Gott sei Dank gibt's hier echte Rolladen, so dass sich das Zimmer komplett abdunkeln lässt. Keine Selbstverständlichkeit. Ich bin erfahren mit billigen Hotelzimmern. Dass man es darin auch nur ein bißchen dunkel bekommt, ist offenbar ein Luxuswunsch. Nicht drin bei vierundzwanzig Mark am Tag. So als wäre Dunkelheit ein Komfortmerkmal und der dünne, natürlich helle Lappen vor dem Fenster, ein klarer, deutlicher Hinweis darauf, dass man sich hier in der Holzklasse befindet. In dem Punkt ist das Drecksloch hier, in dem sich normalerweise verheiratete Männer mit ihren Geliebten, drogenabhängige Nutten oder minderjährige Stricher mit ihren Freiern treffen, um schnelle Nummern zu schieben, schon ganz okay.

"DAS soll ich wirklich getan haben?" Ungläubig gehe ich den Abend von vor zwei Wochen immer wieder vor meinem geistigen Auge durch. Oder waren es schon drei Wochen? Mein Zeitgefühl lässt mich allmählich im Stich. Die Polizei sucht mich mit Steckbriefen und Fernsehbeiträgen. Ich kann mich - verdammt noch mal - aber nicht daran erinnern. Ich zittere und beginne zu heulen. Wie schon so oft. Meine Nerven liegen einfach blank. Ich soll - angeblich - ein älteres Ehepaar brutal erstochen haben. Aber, bei allem, was ich sonst schon so auf dem Kerbholz habe: Nein! Das kann schlichtweg nicht sein! Ich mag ein Hochstapler, Lügner, Taugenichts sein. Schwarzfahren war für mich schon immer ein Kavaliersdelikt und an den vielen Verheißungen unserer beschissenen Konsumgesellschaft habe ich mich auch schon verdammt oft einfach so bedient. Aber ein Mord?! Ich bin doch ein totaler Hempfling, nicht mal eine Kneipenschlägerei hatte ich bisher. Gewalt bin ich stets aus dem Weg gegangen, aus reiner Angst, den Kürzeren zu ziehen.

Aber wenn nichts dran wäre: Wieso sind die sich dann alle so furchtbar sicher? Erst gestern Abend zeigten sie wieder mein Foto im Regionalfernsehen. Der Moderator sagte klip und klar, dass ich das Ehepaar Steiner kaltblütig ermordet hätte. Dazu dieses entsetzliche Bild vom Tatort. Wie die Schweine im Schlachthof wurden die Steiner's geradezu hingerichtet. Ja, ja und nochmal ja! Ich war an dem Abend bei den Steiner's zu Gast. Wir hatten einen Termin, bei dem es um meine Mietschulden ging. Vor die Tür setzen wollten sie mich, diesmal wirklich. Ich wohne seit etwa einem Jahr, seit der Trennung von Rosemarie, in einer winzigen Dachgeschosswohnung. Im über alle Maßen spießigen Einfamilienhaus der Steiner's. Ein Loch ist das, vielleicht zwanzig Quadratmeter, gefühlt halb so groß wie die Kaschemme hier über der Nachtbar. Völlig schmucklos ist meine Wohnung, aber immerhin wohl so wichtig, dass mich die alte Steiner mehrmals die Woche mit ihren Sauber-Mach-Anweisungen drangsaliert hat. Soll sie mich doch in Ruhe lassen, ich bin ja schließlich ihr Mieter und nicht ihr Haussklave. Durch und durch unsympathische Leute sind das. Oder besser gesagt waren. Denn nun sind sie ja tot - und ich bin der einzige Verdächtige.

Dieses Gefühl wünsche ich niemandem. Ich schwör's: Ich kann mich an den Ausgang des Abends bei den Steiner's schlichtweg nicht erinnern. Erst als ich Morgens gegen elf Uhr, irgendwo in der Provinz zwischen Stuttgart und Karlsruhe, völlig bewegungsunfähig, auf einem Acker in meiner eigenen Kotze aufwachte, setzte mein Erinnerungsvermögen wieder ein. Ich war bekleidet mit einer kurzen, verwaschenen Sporthose und einem dicken Wollpullover. Mitten im Hochsommer. Beides gehörte mir nicht und nichts davon passte zusammen. Ich kann mich beim besten Willen nicht erinnern, wie ich zu diesen Kleidungsstücken kam. Sie sehen aus, als würden sie einem alten, rundlichen Mann gehören. Herrn Steiner?! Ich weiß es nicht. Völliger Blackout! Ich weiß von gar nichts mehr.

Das einzige, was ich weiß ist, dass die mich suchen. Seit zwei Wochen schon. Sobald ich dieses schmierige, überhitzte Zimmer hier verlasse, was ich allerhöchstens tue, um unten im Automaten neue Marlboro zu ziehen, würden sie mich packen. Da bin ich mir sicher. Ich habe weder eine Verkleidung, noch sonst was. Ein Wunder, dass mich noch keiner von den Angestellten hier erkannt hat. Ich gehe ihnen aber auch bestmöglich aus dem Weg. Die Zimmermiete werfe ich Nachts, wenn keiner da ist, in den Briefkasten. Ehrlich gesagt, weiß ich gar nicht, woher ich überhaupt Geld habe. Ich war nämlich komplett abgebrannt. In meiner Geldbörse befinden sich jedenfalls zweitausend Mark. Ist mir auch jetzt egal. Ist doch besser, als könnte ich die Bude hier nicht bezahlen!

Ich habe per Zettel darum gebeten, das Zimmer selbst reinigen zu dürfen. Was ich natürlich noch nie getan habe. Doch ein Zusammentreffen mit der Putzfrau wäre viel zu riskant. Ob es hier überhaupt eine gibt? Manchmal höre ich jemanden im Flur. Dann poltert es für zehn oder fünfzehn Minuten lang an den Türen. Das wird vermutlich die Putzfrau sein. Allzu motiviert scheint sie aber nicht zu sein, wenn ich mir das Treppenhaus so ansehe. Der Kippenstummel da liegt schon auf der einen Stufe, seitdem ich hier eingezogen bin.

Das letzte, woran ich mich erinnern kann, ist, dass ich die Nerven verloren habe. Bei den Steiner's in der Küche. An dieses grelle, ekelhafte Licht der viel zu wuchtigen Porzellan-Lampe, an das ständige Geräusch der nervös machenden Kuckucksuhr. Eine meckernde Frau Steiner. Das ginge ja nun wirklich nicht. Erst dieser Saustall da oben und dann schon seit zwei Monaten keine Miete. Ein dicker, hässlicher Latzhose- mit Hosenträgern tragender Herr Steiner, der sich so lange in Rage redet, bis er schließlich brüllt. Ein Choleriker mit Gartenzwerg-Gesicht und knallroter Säufernase. Dieses Ehepaar aus der Hölle hatte mich schon so viele Nerven gekostet. Hatte sich in so unfassbar viele Dinge eingemischt, die sie nun wirklich nichts angingen. Hatte auf mein Bedürfnis nach Ruhe und Rückzug schlichtweg geschissen. Leute, die am frühen Samstagmorgen gleichzeitig das ganze Haus saugen und parallel den Rasen mähen, obwohl sie wissen, dass ich ein ausgemachter Nachtmensch bin, die machen das ganz bewusst! Aus Protest gegen meine Lebensweise. Genervt haben sie schon von Anfang an, aber die letzten Monate hatte ich einfach nur noch Wut im Bauch. Richtig dolle Wut, nicht nur so ein kleines Angepisstsein. Nein nein, Wut, die schon in Richtung Hass ging. Ich könnte jeden verstehen, der diesem Kack-Ehepaar einfach nur die Hälse umdreht. Wie oft habe ich ihnen die Pest an selbige gewünscht. Aber ich habe sie doch nicht umgebracht! Oder etwa doch?! Ich kann nicht mehr! Ich kann nicht mehr! Ich kann nicht mehr!! Ich kann einfach nicht mehr! Möge mir doch irgendjemand helfen, von mir aus auch Gott, an den ich nie geglaubt habe. Ich kann nicht mehr! Wie soll ich denn nur so weiterleben, in dieser verzwickten Situation?

Ja, ich bin explodiert, vor ein paar Wochen bei den Steiner's. Ich bin ein harmoniebedürftiger Mensch, war nie allzu aggressiv. Oder sagen wir es so: Ich habe meine aggressive Seite niemals ausgelebt. Sie ist da, das bestimmt. So kleine Wutausbrüche, meine Eltern und Ex-Freundinnen können ein Lied davon singen. Kleine, wohlgemerkt. Momente, in denen ich die Fassung verloren habe. Unangebrachte Dinge gesagt habe. Vielleicht mal eine Tasse durch den Raum geschmissen habe. Aber das war's dann auch. Es tat mir immer gleich wieder leid. Ich erinnere wenige Momente in meinem Leben, wo das anders lief. Wo ich - ganz besonders Autoritäten wie Lehrern oder Chefs gegenüber - völlig aus der Haut gefahren bin. Meine Impulsivität nicht mehr bremsen konnte. Aber das war doch alles verbal, niemals war ich wirklich gewalttätig. Auch wenn ich's mir hätte durchaus vorstellen können, rein vom Empfinden her. Ja, ich oute mich: Ich könnte manch einem ein fettes Messer in die Brust rammen, so sehr wütend bin ich manchmal. Aber da mir mein Leben, so schwierig es auch oft ist, nun doch ein ganz klein wenig was bedeutet, würde ich stets vorher meinen Verstand benutzen - und es schlichtweg sein lassen! Ich bin doch kein Psychopath! Ist es denn nicht normal, dass man manchmal so wütend wird? So schlimme Dinge vor dem geistigen Auge möglich sind? Damit ist man doch noch kein Mörder! Also in echt meine ich.

Ich werfe mich auf den Boden. Liege einige Minuten lang einfach nur regungslos auf dem fiesen, fleckigen Dielenboden, der fast genauso aufgeheizt ist, wie der gesamte Raum. Dann heule ich los wie ein Kind, schlage immer wieder mit den Fäusten auf den Boden. "Nein, nein! Das ist nicht wahr!!!", sage ich schluchzend vor mich hin. Träume ich gerade oder bin ich wach? Ich kann das manchmal kaum mehr unterscheiden. Auf einmal schießen mir unbarmherzig Bilder in den Kopf. Bilder vom Abend bei den Steiner's. Bilder, die ich zwei ganze Wochen lang verdrängt haben muss. Oder drei Wochen? Ich weiß es nicht! Es sind Bilder, die so schrecklich sind, dass ich sie auf keinen Fall ertragen kann. Es mischen sich Fantasieszenen von einer Gefängniszelle darunter. Von tätowierten, glatzköpfigen, brutalen Mitgefangenen. Wie kann man jahrelang so leben, weggesperrt, in so einem Umfeld? Ganz egal, ob nun verdient oder nicht: Wie um alles in der Welt hält man das nur aus? Wie komme ich da jetzt bitte drauf?!

Keine Ahnung, ob die grausamen Bilder von den Steiner's nun das zu bedeuten haben, was die Medien seit Wochen behaupten. Oder ob ich nur fantasiere, nun schon selbst das für wahr halte, was man mir da unterschieben will. Sind das echte Erinnerungen oder ist das eine Art Psychose, einfach, weil ich mit den Nerven am Ende bin? Sie fühlen sich aber so echt an, diese Gedankenfetzen, so entsetzlich real! Ich weiß, dass Menschen in Extremsituationen Dinge sehen können, die nicht der Realität entsprechen, sondern den Gärten ihres kranken Geistes entstammen. Aber was ist mit den glasklaren Medienberichten, die keine Diskussion zulassen? Nein, diese Erinnerungen sind so real, wie Erinnerungen nur real sein können. Scheiße man!

Ich schließe zum ersten Mal seit zwei Tagen die Türe auf und stürme aus dem verrauchten, überhitzten Zimmer. Welche Wohltat im Vergleich die Luft auf dem miefigen, ebenfalls viel zu heißen Flur ist. Sie ist eklig, aber um Längen besser als im Zimmer! Wie konnte ich in der Bude nur atmen und auch noch eine nach der anderen rauchen?

Egal, das ist jetzt nun wirklich nicht mein Thema. Raus, raus, raus! Nichts als raus! Wohin, das weiß ich noch nicht. Nur erstmal raus. Schon seit Tagen habe ich unruhige Beine, einen unbeschreiblichen Bewegungsdrang. Jetzt ist er nicht mehr auszuhalten.
Ich renne auf die Straße. Es ist kaum was los, mitten in der Woche, so spät in der Nacht. Zwei Uhr? Drei Uhr? Irgendwas um den Dreh herum wird es wohl sein. Ich renne und renne und renne. Weg von der billigen Unterkunft. Weg aus der Innenstadt. Das einzige, wovor ich nicht wegrennen kann, das sind die Bilder in meinem Kopf. Sie werden immer klarer. Leider. Sie setzen sich langsam, aber sicher zu einem Film zusammen. Werden immer eindeutiger. Aber keinesfalls appetitlicher.

Vielleicht laufe ich fünfzehn Minuten lang. Ohne Idee, wo ich ankommen möchte. Nur raus aus der Stadt. Ein anderes Ziel habe ich gerade nicht. Dann kommt die Autobahnbrücke. Da bleibe ich stehen. Die Gedanken sind inzwischen alles andere als vernebelt und matschig, so wie es in den letzten beiden Wochen der Fall war. Nein, sie sind unaushaltbar klar. Ich bin so nüchtern im Kopf, wie schon lange nicht mehr. Kein Zweifel: Ich war's! Ich habe Herrn und Frau Steiner umgebracht. Mama, ich danke dir für alles, was ich hatte, ganz besonders deine Liebe.

 
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Hola @Nightdriver,

hab mal wahllos in der Mitte begonnen zu lesen – dann das Ende, und dann den ganzen Text, weil klar war, dass hier jemand schreiben kann.
Dein Stil sagt mir zu, die Gelassenheit behütet Leser und Autor vor verkrampften Bemühungen um anspruchsvolle Literatur. Alles zu seiner Zeit – und wenn jemand sein Handwerk einigermaßen beherrscht, hängt der Erfolg seines Schreibens wohl eher von der Güte des Plots ab als von seinem Schreibvermögen.
Bei geübten Schreibern wäre ich eh vorsichtig mit Einwänden, oftmals ist das scheinbar Regelwidrige vom Autor gewollt. Und sollte mir diesmal der Plot nicht zusagen, dann tut er’s vielleicht beim nächsten Mal – und deshalb sind meine Anmerkungen minimalst:

ein totaler Hempfling, ...
Hätte ‚Hänfling’ geschrieben.
als ich Morgens ...
morgens (Adverb)
werfe ich Nachts, ...
nachts
Ich weiß, dass Menschen in Extremsituationen Dinge sehen können, die nicht der Realität entsprechen, sondern den Gärten ihres kranken Geistes entstammen.
Auf die Gärten würde ich verzichten.
Scheiße man!
Scheiße, Mann!
Ich habe per Zettel darum gebeten, das Zimmer selbst reinigen zu dürfen. Was ich natürlich noch nie getan habe. Doch ein Zusammentreffen mit der Putzfrau wäre viel zu riskant.
Das leuchtet mir nicht ein, weil dieser merkwürdige Wunsch auch einen Doofen stutzig machen würde.
Vielleicht lässt Du den Prota die Zeit, zu der geputzt wird, außerhalb des ‚Hotels’ verbringen.
Ich kann nicht mehr! Ich kann nicht mehr! Ich kann nicht mehr!! Ich kann einfach nicht mehr!
Viermal ist bisschen reichlich.

Kein Zweifel: Ich war's! Ich habe Herrn und Frau Steiner umgebracht.
MMn hätte der Prota gedacht: ‚die Steiners’, eher noch ‚die beiden’, bevor er von der Brücke springt.

Dass sich die Geschichte unnötig in die Länge zieht, ist Dir sicherlich klar. Und dass sie nicht sehr packend ist, weil der Autor zielstrebig und geradlinig zusteuert auf ‚Bling! Ich war’s’, wohl auch. Trotzdem hab ich’s gern gelesen; bis zum nächsten Mal!

José

PS: Mir fällt noch ein: Der Prota braucht selbstverständlich Zeit, bis ihm der Durchblick gelingt – allerdings tritt dabei der Text auf der Stelle und der Leser wird missmutig, weil nix passiert. Vielleicht könntest Du die Durststrecke bis zur Brücke interessanter gestalten, obwohl ich weiß: Möglichkeiten gäbe es viele, aber einfach ist das nicht.

 
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Hallo @ragu und @josefelipe ,

herzlichen Dank für eure Kritiken. Tatsächlich ist die Geschichte "aus einem Guss entstanden". Ich muss zu meiner Schande gestehen, auch noch nicht wirklich das Handwerk des ordentlichen Plottens zu beherrschen. Habe mir hierzu einen Kurs ("Masterclass" aus den USA) gekauft und mich auch sonst ein wenig eingelesen. Heldenreise, X-Akte-Strukturen... Alles schon öfter gehört. Es fällt mir nur leider wirklich schwer, das Ganze erstmalig in die Tat umzusetzen. Bin schon seit Monaten "kurz davor", aber ich weiß nicht, wo ich beim Plotten exakt ansetzen soll.

Ich habe sogar eine ziemlich ausdifferenzierte Romanidee (Komödie) und probiere mich hier gerade in verschiedenen Stil-Richtungen aus. Meint ihr, der gute, alte "Briefroman" kommt heute noch an? Fühlt sich beim Schreiben recht gut an, viel besser, als die meisten anderen Erzählperspektiven, die ich so angetestet habe.

Das mit dem "Krimi" war ein kleines Experiment. Ich fühle mich in der humoristischen Welt wesentlich heimischer. Auch wenn mein Humor vielen sicherlich zu schwarz und morbide ist. Aber das ist ja immer Geschmackssache ;) Nachdem ich quasi seit der Kindheit gar nicht mehr geschrieben habe, hat mich nun echt die Lust gepackt.

Habe noch eine Kurzgeschichte aus der Sicht eines Hundes geschrieben. Sicher: Nix für Hollywood, sondern einfach "frei Schnauze", um im Bilde zu bleiben :)
Ein echtes Hundeleben

Ich werde in den nächsten Tagen noch mal was schreiben, was dann auch mehr eure bisherigen Tipps beherzigt. Toll, dass es dieses Forum gibt, denn guter Rat ist wirklich rar gesät.

Viele Grüße
Sebastian

 

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