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Im Bus

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24.07.2021
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Im Bus

Ein Bus ist eine tolle Sache. Technisch faszinierend; aber all die Menschen, die er an ihre Ziele bringt, noch viel mehr.
Ich liebe das Busfahren, einfach so herum.
Vorn die alten Menschen. Taub und steif, weise und alt. Immer wütend.
Dahinter ein paar Leute. Auf dem Weg zur Arbeit. Beschäftigt. Immer abgelenkt.
Dahinter Schüler. Lärmend, jung und dumm. Unerfahren und keine Ahnung, worum es geht. Ohne Ziel vor Augen und doch im Bus.
Danach die Mutter. Ein kleines Kind auf dem Arm. Es weinend, sie beschämt verzweifelt.
Dahinter Jugendliche. Cool und gelassen, frech und ungehorsam.

In all dem Gedränge strahlst du hervor. Zwischen Kindern und Jugendlichen. Eine Reihe hinter der Mutter. Den Kopf gesenkt, aber trotzdem strahlen deine intelligenten Augen mich an. Neben dir ein Rüpel. Nach dir ist er eingestiegen und trotz freier Bänke
ging er zu dir. Höflich, wie du bist, machst du im Platz und bist gefangen zwischen Fenster und Mann. Ein wenig Small Talk führst du mit ihm. Höflich, wie du bist.

Ich streife durch die Reihen, blicke nach links und nach rechts. Ich sehe dich und winke, du siehst mich nicht.
Ich lasse mich zwei Reihen hinter dir nieder. Ungehobelt tritt ein Jugendlicher gegen meinen Sitz. Die Frau neben mir dreht
sich zum Fenster und setzt Kopfhörer auf. Nicht angeschlossen. Ich bin genau wie Mann neben dir. Oder nicht?
Ich weiß es nicht. Ich beginne zu schreiben nur auf einem Block. Wofür weiß ich nicht.
Ein Bus ist eine tolle...

 
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Hallo Nathan Gustafson,​

Willkommen hier - und Deine Kurzgeschichte ist sprichwörtlich kurz, was ja nichts heißen muss. Nach dem Lesen schwanke ich zwischen Kunst und Unverständnis, aber auf jeden Fall mit wenig Ahnung, was Du mit der Geschichte sagen willst.
Allein die beiden ersten Sätze ergeben wenig Sinn.
Ich liebe das Busfahren, einfach so herum.
Das so herum soll heißen, dass Du einfach so mit dem Bus herum fährst, ohne Ziel.
Dann listest Du die Fahrgäste auf, beschreibst sie als immer wütend, dumm, abgelenkt und was weiß ich noch ... bist Du Gott? Kennst Du jeden einzelnen Fahrgast so gut, dass Du Dir erlauben kannst, ihn als z.B. dumm zu bezeichnen? Das empfinde ich als anmaßend und daher unpassend.
Den Kopf gesenkt, aber trotzdem strahlen deine intelligenten Augen mich an.
Woran erkenne ich, dass Augen intelligent sind? Und bei gesenktem Kopf versuch einmal gerade aus zu schauen ... vielleicht war der Kopf nur etwas geneigt ...
Ja, ich beende das jetzt hier - vielleicht gehst Du nochmals die Story durch und versucht Dir vorzustellen, wie sie auf den Leser wirken soll. So, wie sie jetzt hier zu lesen ist, wirkt sie sehr unfertig. Ein bisschen Mühe sollte man investieren, wenn man etwas von sich in die Welt entlässt. Schlussendlich wünscht man sich doch wenigstens ein bisschen Lob für sein Tun.
Grüße - Detlev

 

Hallo Nathan Gustafson,
Dein Text erinnert mich an eine Kollegin, die ebenfalls das Busfahren sehr geliebt hat. Der Bus war aber auch die einzige Möglichkeit für sie, um einzukaufen und irgendwohin zu kommen, da sie auf der Halbinsel Stralau gelebt hat. Dort gibt es weit und breit nur Wohnhäuser. Sie kannte mit den Jahren schon alle Busfahrer und alle Abfahrtszeiten und gondelte aus Langeweile mit dem Bus durch ganz Berlin, besah sich die Stadt von oben und war glücklich dabei.
Gruß Frieda

 

@Detlev
Hallo Detlev,
du hast recht, die Geschichte ist sehr kurz, wie auch diese kurze Erfahrung. Deine Punkte kann ich teilweise nachvollziehen, allerdings beantwortest du vieles schon selbst. Den Sinn des ersten Satzes hast du fantastisch und korrekt aufgeschlüsselt.

Die Beschreibung ist natürlich subjektiv und stellt nur den Eindruck den der Erzähler hatte dar. Ich schreibe aus der Ich-Perspektive, also ist Objektivität unmöglich. Bei den Beschreibungen handelt es sich nur um Attribute, welche teils nur Klischees wiederspiegeln und stark überspitzt sind. Anmaßend wäre es nur dann wenn es sich um echte Menschen handeln würde. Natürlich stellt man die Realität in Teilen dar, allerdings bin ich in der erzählten Welt Gott.

Offensichtlich kennt der Erzähler die Person, weiß daher, dass diese intelligent ist. Die Augen habe ich als "Fenster in die Seele" verwendet. Natürlich ist es nicht möglich die Augen, wenn der Kopf gesenkt ist zu sehen, dies ist auch mir bewusst. Dies habe ich allerdings als Beispiel der gewalltigen Anziehung verwendet.
Danke für deine Kritik, allerdings erzählst du mir nichts neues und ich habe mir durchaus Gedanken über deine angesprochenen Punkte gemacht. Ich finde die Wirkung, die die Geschichte erzeugen sollte in Teilen auch erfüllt. Durch die Kürze und den damit einhergehenden geringen Leseaufwand, kann sich der Lesende umso mehr Zeit zum Reflektieren nehmen und darüber nachdenken, ob die Geschichte, wie sie ist, vielleicht eben diesen Momente der Verwirrtheit erzeugen soll und was vielleicht dahinter steckt.

Ein bisschen Mühe sollte man investieren, wenn man etwas von sich in die Welt entlässt. Schlussendlich wünscht man sich doch wenigstens ein bisschen Lob für sein Tun.
Grüße - Detlev
Deine abschließenden Sätze halte ich allerdings für höchst anmaßend. Ich nehme deinen "Tipp" (den man leicht als Beleidigung verstehen kann) sportlich und hoffe, dass du dir keine Gedanken gemacht hast was du da in die Welt setzt, denn ansonsten solltest du deinen Beitrag nochmal durchgehen und dir vorzustellen wie er auf andere wirkt.

Ich hoffe ich konnte meine Intention und den Inhalt deutlicher machen und bedanke mich nochmal für die konstruktive Kritik.
Grüße Nathan

 
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Hallo @Nathan Gustafson ,

auch von mir ein ganz herzliches Willkommen! :gelb: Ich schaue mal auf ein paar Anmerkungen vorbei.

Ein bisschen Mühe sollte man investieren, wenn man etwas von sich in die Welt entlässt. Schlussendlich wünscht man sich doch wenigstens ein bisschen Lob für sein Tun.
Grüße - Detlev
Deine abschließenden Sätze halte ich allerdings für höchst anmaßend.
Naja, ne ... Dein Text hat 21 Zeilen und zwei davon haben falsche Zeilenumbrüche mitten im Satz, die da - auch unter irgendeinem kreativ-künstlerischen Aspekt - nicht hingehören. Da ist es doch nachvollziehbar, wenn jemand sagt, es läse sich, als ob es jemand mit der Sorgfalt nicht so genau genommen hätte.
Ich meine diese beiden Stellen:
Mutter. Den Kopf gesenkt, aber trotzdem strahlen deine intelligenten Augen mich an. Neben dir ein Rüpel. Nach dir ist er eingestiegen und trotz freier Bänke
ging er zu dir. Höflich, wie du bist, machst du im Platz und bist gefangen zwischen Fenster und
Ich lasse mich zwei Reihen hinter dir nieder. Ungehobelt tritt ein Jugendlicher gegen meinen Sitz. Die Frau neben mir dreht
sich zum Fenster und setzt Kopfhörer auf. Nicht angeschlossen. Ich bin genau wie Mann neben dir.
Aber erst mal zum Anfang:
Ein Bus ist eine tolle Sache. Technisch faszinierend; aber all die Menschen, die er an ihre Ziele bringt, noch viel mehr.
Ein Bus ist - die Menschen ist klingt so als Ellipse angeschlossen schräg, weil es einmal Singular und einmal Plural ist und zudem hängst du das 'technisch faszinierend' an die Menschen, nicht die Busse, der ganze Satz ist verquer. Vorschlag, nur zu diesem Problem: Busse sind eine tolle Sache, technisch faszinierend. Aber all die Menschen noch viel mehr (oder besser: Aber all die Menschen sind noch faszinierender. Weil das die Vergleiche stärker gegenüberstellt und die Menschen von der Technik trennt - es sind ja keine Roboter).
Jetzt kann man sich noch fragen, ob das aber da korrekt ist - du hast ja überhaupt keinen Widerspruch, sondern eine Ergänzung bzw. einen Vergleich / Parallele: also eher ein und.
Dann stolpere ich über 'technisch faszinierend', weil das semantisch keinen Sinn ergibt. Du meinst: faszinierende Technik.

Also, schlag mich, aber meiner Erfahrung nach klingt so kein sauber, ordentlich ausgearbeiteter und gründlich editierter Text. Das sind drei Problemfelder allein im ersten Satz. So ganz kann ich das auch nicht unter 'Wald & Bäume' buchen, es hat mit fehlender Präzision zu tun.

Ich würde auch überdenken, ob du dir mit den exzessiv verwendeten Zeilenumbrüchen einen Gefallen tust. Zeilenumbrüche und Absätze strukturieren und schaffen Sinneinheiten. Wenn du deine Aussagen alle Nase lang isolierst, die Sätze aber kein besonderes Gewicht haben (also: Wahnsinnsbeobachtungen, die man so noch nie gelesen hat, ungewöhnlich-individuelle Perspektiven oder einfach einen tollen Ryhthmus ... etc.), dann klingen sie durch die Isolation nicht gehaltvoller. Sondern im Gegenteil: sie treten in ihrer - ich sag mal - relativen Beliebigkeit, Phrasenhaftigkeit und auch vielleicht gewollter oder ungewollter Klischeehaftigkeit noch stärker hervor. Ist das im Sinne deines Textes?

Ich rate zu mehr Fließtext, das liest sich mehr wie eine Geschichte, die sich - im günstigsten Fall - vor dem inneren Auge abspielt. Das gilt umso mehr, als dass er eigentlich keine Geschichte darstellt, sondern eine Reihe Wertungen, Statements. Momentan imA ein Text, der sich - auf ungünstige Weise - nicht von seiner Texthaftigkeit lösen kann.

Ich hoffe sehr, du kannst mit meinen Anmerkungen etwas anfangen. Nichts davon ist unfreundlich gemeint, sondern als Anporn. Textarbeit, nix Persönliches.

Herzlichst,
Katla

 

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