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Im Innern

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24.12.2019
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Im Innern

Marcus riss seine Augen auf. Er blickte nach rechts. Dort lag seine Frau schlafend.

Irgendwas stimmt nicht.

Er setzte sich auf, um einen klaren Kopf zu bekommen. Die Schweißperlen liefen von seinem Gesicht, als hätte er eben erst geduscht, aber vergessen, sich abzutrocknen.
Als er merkte, dass dieses komische Gefühl nicht wich, beschloss er aufzustehen und ein Glas Wasser zu trinken. Seine Gedanken bewegten sich in alle möglichen Richtungen.

Könnte es ein Anflug einer Panikattacke sein? Oder gar der Beginn eines Herzinfarktes oder Schlaganfalls?

Er ging in die Küche, nahm sich ein Glas aus dem Schrank und schüttete sich kaltes Wasser ein. Es ging die Kehle hinab wie nichts. Der Durst erlosch allerdings nicht. Er kippte sich ein Glas nach dem anderen runter, bis die Flasche leer war. Er spürte eine innerliche Wärme. Nicht so wie an einem heißen Sommertag. Eher wie bei einem Fieberleiden jenseits der 40 Grad.
Einer seiner Gedanken drehte sich darum, ob er einen Krankenwagen rufen sollte. Allerdings war er nicht der Typ Mensch, der voreilig einen Arzt rief. Er kannte die Anzeichen für Herzinfarkt und Schlaganfall und diese konnte er bei sich nicht ausmachen. Auf dem Weg zur Toilette merkte er ein Geräusch. Es war ein kurzes Piepen. So schnell, wie es kam, war es auch schon wieder weg. Er dachte sich nichts dabei. Als er auf dem Klo saß, um zu pinkeln, traf ihn ein plötzlicher Magenkrampf. Nur kurz, aber sehr schmerzhaft.
Er überlegte, ob er etwas gegessen hatte, das er nicht vertrug. Doch ein Salat mit Putenbruststreifen hatte ihm nie Probleme bereitet. Den Drang abzudrücken hatte er ebenfalls nicht. Es wurde alles noch verrückter, als er dieses Piepen ein zweites Mal hörte. Er schaute sich um, doch auf der Toilette war nichts weiter zu sehen als das Waschbecken, die Seife, ein Handtuch, ein bisschen Deko-Kram seiner Frau und das Klo, auf dem er saß.

Wohl nur eine Halluzination. Ich muss mir irgendeinen Virus eingefangen haben. Morgen sollte ich mal zum Arzt.

Als er fertig war, wusch er sich die Hände und ging aus dem Bad. Er blickte auf dem Weg zum Schlafzimmer in das Kinderzimmer, in dem sein Sohn schlief. Alles ruhig. Als er wieder ins Bett wollte, piepte es erneut dreimal. Unruhe machte sich in ihm breit.
Er merkte eine innerliche Vibration, als wenn er ein Smartphone verschluckt hätte und seine Mutter wie immer penetrant versuchte, ihn an das Telefon zu bekommen. Er legte sich wieder in sein Bett und versuchte krampfhaft einzuschlafen. Als er nach einer halben Stunde merkte, dass es nicht gelang, ging er in das Wohnzimmer, in der Hoffnung seine Frau nicht zu wecken.
Plötzlich ein Stich in seinem Magen, als ob er ein Messer in den Unterleib bekommen hätte. Er sackte zusammen und krümmte sich vor Schmerzen. Er konnte keine Rücksicht mehr auf den Schlaf seiner Familie nehmen. Es musste Hilfe gerufen werden. Er schrie, doch irgendwie hörte ihn niemand. Er kochte innerlich. Das körperliche Vibrieren wurde immer schlimmer. Der Schweiß strömte über seinen Körper und durchnässte seinen Schlafanzug komplett. Bewegungen verschlimmerten die Schmerzen. Dieses Gefühl, dass sich seine Innereien hin und her bewegten, seine Knochen und Muskeln sich verschoben. Unerträglich.
Er versuchte sich aufzurappeln und sich an der Couchlehne hochzuziehen. Einen klaren Gedanken zu fassen, war unmöglich. Das Atmen war eine Tortur. Der Stoff der Couch war viel zu glatt, um sich daran hochzuziehen, wobei er beim Versuch abrutschte und auf den Boden knallte. Nebenbei war da wieder dieses Piepen. Dieses Mal hörte es allerdings nicht auf. Im Gegenteil, es wurde immer lauter.

Was zum Teufel ist hier los?!

Er robbte sich, so gut es ging zur Heizung, um sich hochzuziehen. Dort angekommen streckte er seinen Arm nach dem Heizkörper. Mit aller Kraft gelang es ihm, sich daran festzukrallen und seinen Körper ein Stückchen hochzuhieven.
Dann nahm er das Fensterbrett als nächste Etappe ins Visier. Zum Glück waren die Rollos noch oben und der Mond schien so hell, dass er gut sehen konnte, wonach er greifen musste. Gerade als er sich soweit hochzog, um mit dem Gesicht aus dem Fenster sehen können, sah er ihn. Er war wie erstarrt.
Der Blick glasig. Der Körper steif. Das Atmen nicht mehr vorhanden. Die Pupillen erweiterten sich so sehr, dass in den Augen nur noch Schwarz zu sehen war. Es war Totenstille.
Die Zeit schien stehen geblieben zu sein. Er blickte unaufhaltsam, ohne eine Miene zu verziehen, auf eine Stelle am Himmel.

Auf den Vollmond.

Es knackte. Innerlich schien sich alles zu verschieben. Jeder Anflug eines Gedankens verschwand. Alles Menschliche schien zu weichen. Die Augen nur noch eine schwarze Fläche. Der Atem veränderte sich zum Hecheln. Die Gliedmaßen und das Gesicht deformierten sich so schrecklich. Höllische Schmerzen. Das Piepen wurde unaufhaltsam. Es hämmerte. Das Blut kochte. Es war eine Qual.

Es war still, als das entsetzliche Schauspiel zu Ende war. Kein Hecheln war zu hören. Kein Mensch war zu sehen. Trotzdem lag etwas auf dem Boden und rührte sich nicht. Plötzlich, wie aus dem Nichts, sprang es auf und versuchte sich zu orientieren. Sein Anblick war furchterregend. Die Kleidung hing in Fetzen von einem behaarten Körper mit langen Armen und drahtigen Beinen. Da, wo vorher Finger waren, waren nur noch Klauen zu sehen. Das Gesicht hatte jede Menschlichkeit verloren. Es glich jetzt dem eines Raubtieres. Im vom Mondlicht erhellten Wohnzimmer blitzen die Reißzähne hell und der Speichel lief in Strömen aus dem Maul.
Das Wesen schaute sich um. Es blickte hastig hin und her, als ob es auf der Suche nach etwas sei. Die Bewegungen langsam und vorsichtig, wie ein Raubtier auf der Jagd. Dabei streckte es immer wieder seine Schnauze in die Luft, um etwas zu wittern. Andauernd schüttelte es den Kopf und bewegte die Ohren wie ein Hund, der eine Hundepfeife hörte. Das Piepen muss von ihm also noch zu hören sein.

Plötzlich machte es halt. Es schien eine Witterung aufgenommen zu haben. Ähnlich wie ein Raubtier duckte es sich nach unten und lief leichtfüßig auf allen Vieren. Direkt in Richtung Kinderzimmer. Es schlich sich zur Tür und stupste diese vorsichtig auf. Andauernd schüttelte es den Kopf, als ob es eine Ansammlung von nervenden Fliegen loswerden wollte.
Nun stand es im Kinderzimmer. Der Ausdruck in seiner Fratze wurde mit einem Mal grausam. Es blickte hungrig. Blutdurstig.
Es wollte frisches Fleisch nach der Anstrengung der Verwandlung. Der Blick ging von oben herab auf den Jungen, der tief und fest schlief. Nichts ahnend, was sich bei ihm im Zimmer befand. Als sich das Wesen bereit machte, das Kind zu zerreißen, machte es plötzlich einen Satz nach hinten und hielt sich mit seinen Klauen den Kopf. Etwas schien es zu quälen. Es sackte zusammen. Dieses Mal schienen die Schmerzen nur in seinem Kopf stattzufinden. Es fing fürchterlich an zu heulen und rollte sich auf dem Boden hin und her. Völlig außer Kontrolle kratzte es die Wände und Möbel mit seinen Klauen auf.
Dieses Piepen. Es war deutlich zu hören. Das Kinderzimmer wurde damit regelrecht durchflutet. Jeder hätte es jetzt wahrnehmen müssen. Doch das Kind rührte sich nicht. Dieses Geräusch hämmerte schlimmer als ein Presslufthammer. Es war laut, es war penetrant, es pochte.

Plötzlich und ohne Vorwarnung.

Marcus riss seine Augen auf und setzte sich wie vom Blitz getroffen im Bett auf. Er schlug auf den Wecker ein, der neben ihm piepte, als gebe es kein Morgen mehr. Das Gesicht nass vor Schweiß. Die Seite seines Bettes und der Schlafanzug völlig durchtränkt. Er sah nach rechts. Dort lag noch immer seine Frau ruhig schlafend. Er sprang aus dem Bett und rannte zum Kinderzimmer, um nachzusehen, ob es seinem Sohn gut gehe. Dieser schlief ebenfalls seelenruhig in seinem Bett. Er ließ das Licht aus, um ihn nicht zu wecken und wich wieder aus der Tür.

War das alles nur ein Traum?

Verängstigt schaute er sich in der Wohnung um. Er wollte nichts finden, das den Anschein machte, dass es vielleicht doch kein Traum gewesen sein könnte. Erleichterung machte sich breit, als er weder zerfetzte Kleidung noch Kratzspuren fand.

"Verdammte Scheiße. So ein verrückter Traum. Dieses Gefühl", sagte er zu sich selbst.

Als seine Frau aus dem Schlafzimmer kam, umarmte er sie, als hätten sie sich seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen.

"Wow, so wurde ich morgens schon lange nicht mehr begrüßt", sagte sie zu ihm verwundert.
"Ich hatte nur einen verrückten Traum, aber nicht so wichtig" , antwortete er.

Er war unfassbar erleichtert, dass diese Nacht endlich vorüber gegangen war. Als auch noch sein Sohn aus dem Zimmer gelaufen kam, wusste er, dass alles wieder normal war. Er musste sich keine Gedanken mehr machen.

"Papa? Ich habe etwas in meinem Zimmer entdeckt. Kannst du mal schauen kommen", fragte der Junge als erstes.

Zu dritt gingen sie in das Kinderzimmer. Wie erstarrt blickten die Eltern auf die vielen Kratzspuren an den Möbeln und Wänden.

Marcus tropfe der Schweiß von der Stirn

 

Hallo svenpieloth,
herzlich willkommen bei uns.
Horror, eine sympathische Profilbeschreibung und dann auch noch Weihnachten, das ist zuviel, da sind Geschenke angebracht. Und ich schenke dir jetzt einfach mal eine Rechtschreibkorrektur. Ich fürchte nämlich, dass dein Text sonst in unser Korrekturcenter verschoben wird. Er enthält noch ganz schön viele Fehler. Also wenn du einigermaßen schnell bist und deinen Text korrigierst, kannst du dir den Umweg über das Korrekturcenter sparen.
Ich schicke dir die Korrektur per PM, bitte korrigiere deinen ursprünglichen Text möglichst bald. Einfach auf "Bearbeiten" am unteren Rand gehen.

Guck aber ohnehin mal ein bisschen im Korrekturcenter nach, du findest dort viele hilfreiche Rechtschreibregeln. Auch die Benutzung einer Rechtschreibprüfung oder des Dudenkorrektors sind nützliche Werkzeuge.
Hier der Link:
Duden | Rechtschreibprüfung online

Für den Fall, dass dein Text doch noch verschoben wird, ist es aber auch nicht schlimm, dann verbesserst du ihn einfach dort. Wenn du fertig bist, schickst du an Tserk, das ist der Moderator des Korrekturcenters, eine PM. Er verschiebt den Text dann zurück.
Solange ein Text im KC ist, wird davon abgeraten, einen neuen Text zu posten oder eine inhaltliche Diskussion zu führen. Ist in der Regel zu anstrengend.
Ach ja, wichtig ist auch noch, im KC hast du vier Wochen Zeit zur Korrektur. Nach Ablauf dieser Zeitspanne wird der Text gelöscht. Aber das wird ja nicht passieren.
Na denn man eine fröhliche Weihnacht :xmas:
Novak

 

So. Die Korrektur wurde vorgenommen. Ich habe dabei einiges lernen können. Nochmal vielen Dank.

 

Nicht dafür, ich habs gerne gemacht. Wahrscheinlich hab ich was übersehen oder so, aber was solls, jetzt ist der Text jedenfalls so, dass man ihn mit gutem Gewissen inhaltlich kommentieren kann. Viel Spaß dabei.

 
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Hola @svenpieloth,

ich schau noch mal ins Forum und lese Novaks Post an Dich, unter anderem:

... ich schenke dir jetzt einfach mal eine Rechtschreibkorrektur. Ich fürchte nämlich, dass dein Text sonst in unser Korrekturcenter verschoben wird. Er enthält noch ganz schön viele Fehler. Also wenn du einigermaßen schnell bist und deinen Text korrigierst, kannst du dir den Umweg über das Korrekturcenter sparen.
Ich schicke dir die Korrektur per PM, bitte korrigiere deinen ursprünglichen Text möglichst bald.

Ein Geschenk am Heiligabend, feine Sache. Wie ich allerdings Deine einzeilige dröge Antwort ohne Anrede und Verabschiedung las, fand ich das gar nicht weihnachtlich, und dass Du nicht ein paar nette Worte zu Weihnachten fandest; schließlich hat Novak viel Zeit investiert, um Dir zu helfen.

Versteh mich nicht falsch – ich bin nicht die Anstandsdame des Forums, doch wenn wir in dieser stark reduzierten Form kommunizieren würden, dann machten Kommentare und die Antworten darauf keinen Spaß, und wir könnten unsere Texte auch gleich in der Schublade lassen.

Weihnachtszeit ist sensible Zeit, besonders Autoren wissen das:D.
José

 

Hallo @Novak. Es war nicht meine Absicht dir eine „Dröge“ Antwort zu geben wie es @josefelipe geschrieben hat. Ich bin hier zum ersten Mal in einem Forum. Wie bereits des Öfteren geschrieben (auch in deiner PN an mich), bin ich dir sehr dankbar für deine Anmerkungen und Korrektur.

Ich habe mich vor einem Forum schon immer gescheut. Deshalb fehlt mir die Erfahrung und ich muss mich hier auch erst zurecht finden. Deshalb hoffe ich, dass man mit mir noch etwas nachsichtig ist.

Ich wünsche noch frohe Weihnachten

 

Es war nicht meine Absicht dir eine „Dröge“ Antwort zu geben wie es @josefelipe geschrieben hat. Ich bin hier zum ersten Mal in einem Forum. Wie bereits des Öfteren geschrieben (auch in deiner PN an mich), bin ich dir sehr dankbar für deine Anmerkungen und Korrektur.
Ich habe deine Antwort auch nicht als dröge empfunden. Überhaupt nicht. Also keine Sorge. Vielleicht hat es auf @josefelipe so gewirkt, der vielleicht überlesen hat, dass wir uns PM geschrieben haben. Jose hats gut gemeint, wollte für eine wertschätzende Atmosphäre sorgen.
Ach ja, Internetkommunikation ist oft nicht ganz einfach. :D

Nochmal zu der Korrektur. Ich fand das klasse, wie sauschnell du die Verbesserungen eingearbeitet hast, das hat mich mal so richtig gefreut.
Ich wünsche dir, dass du bald einen Kommentar kriegst, der sich mit Stil und Inhalt der Geschichte beschäftigt. Wir beide, der josefelipe und ich sind/waren ja eher mit Voraussetzungen beschäftigt.
Euch beiden noch einen frohen zweiten Weihnachtsfeiertag.

 

Hola @svenpieloth,

Novak: schrieb:
Vielleicht hat es auf @josefelipe so gewirkt, der vielleicht überlesen hat, dass wir uns PM geschrieben haben.
Überlesen hab ich das nicht, und als PM ist es mir ja nicht zugänglich ;).
Ich kann nur lesen, was Du veröffentlichst – und das war nun mal diese eine dürre Zeile ohne Anrede und ohne Ade.
Novak: schrieb:
Jose hats gut gemeint, wollte für eine wertschätzende Atmosphäre sorgen.
Da hat Novak völlig recht. Das ist auf den ersten Blick nicht so extrem wichtig, doch auf den zweiten ist es das. Denn umgekehrt erwartet auch svenpieloth eine ausführliche, möglichst aufschlussreiche Antwort auf seine Texte und (eventuellen) Kommentare. Bislang lief das im Forum sehr gut.
Und, ganz unter uns: Die Erklärung:
Sven: schrieb:
Ich bin hier zum ersten Mal in einem Forum. ...
Ich habe mich vor einem Forum schon immer gescheut. Deshalb fehlt mir die Erfahrung und ich muss mich hier auch erst zurecht finden.
... fand ich ziemlich schwach. Doch das wird schon werden :cool: . Bis jetzt haben das alle geschafft.

Sven: schrieb:
Deshalb hoffe ich, dass man mit mir noch etwas nachsichtig ist.
Nee. Warum denn? Als erwachsener Mann hast Du wahrscheinlich schon Verschiedenes geschrieben, mit Anrede und Bye-bye. Hier ist es nicht anders.

Und jetzt soll Novaks Wunsch in Erfüllung gehen, es ist immer noch Weihnachten:xmas:!

Novak: schrieb:
Ich wünsche dir, dass du bald einen Kommentar kriegst, der sich mit Stil und Inhalt der Geschichte beschäftigt.

Ja, es geht los. Ist übrigens meine erste Horror-Geschichte, zu der ich etwas sagen will, aber nur, um die von mir verursachten Flurschäden wieder einigermaßen auszubügeln.

Novak: schrieb:
Horror, eine sympathische Profilbeschreibung ...
Wie Novak finde ich Dein Profil sympathisch – und deswegen war ich auch über diese Knappheit Deiner Antwort leicht angesäuert.

Genug geschwätzt, her mit dem Text!

Könnte es ein Anflug einer Panikattacke sein?
Besser: ... der Anflug einer P. ..., so sparst Du ein ‚ein’.

... merkte er ein Geräusch.
‚merken’: Das merk’ ich mir! Hier besser ‚bemerken’.

Als er auf dem Klo saß, um zu pinkeln, ...
Endlich mal einer, der auf seine Frau hört:hmm:.

Er merkte eine innerliche Vibration, als wenn er ein Smartphone verschluckt hätte ...
Mit Verlaub, aber das finde ich nur halblustig.

... in der Hoffnung seine Frau nicht zu wecken.
... Er konnte keine Rücksicht mehr auf den Schlaf seiner Familie nehmen.
Beim Wechsel Frau – Familie fehlen mir die Kinder, wenigstens eines. (Doch später lese ich von seinem Sohn).

Er versuchte sich aufzurappeln und sich an der Couchlehne hochzuziehen.
Das zweite ‚sich’ kann weg.

Er blickte unaufhaltsam, ...
Falscher Begriff. Am besten, Du schaust bei Unklarheiten bei Google nach. Auch bei der Suche nach dem passenden Wort kann ich G. sehr empfehlen, gib einfach Wort + ‚Synonym’ ein.

Als sich das Wesen bereit machte, das Kind zu zerreißen, machte es plötzlich einen Satz nach hinten und hielt sich mit seinen Klauen den Kopf. Etwas schien es zu quälen. Es sackte zusammen. Dieses Mal schienen die Schmerzen nur in seinem Kopf stattzufinden. Es fing fürchterlich an zu heulen und rollte sich auf dem Boden hin und her.

Lieber svenpieloth, ich habe diese Stelle zitiert, weil hier der Höhepunkt Deiner Horror-KG stattfindet. Kannst Du Dir wirklich vorstellen, dass hiervon Leser begeistert sein könnten, dass sie mehr wollen. Hier fehlt eindeutig Cayenne. Soll ja Horror sein.

So ist mir das zu brav, sprich langweilig. Es ist halt so, dass Horror gewisse Erwartungen ankickt – für sein spezielles Publikum. Eigentlich habe ich auch nicht den Eindruck, in Dir stecke ein Horror-Spezi.

Wenn Du mit der Schreiberei Ernst machen willst, braucht es vor allem Zeit. Vieles sollte man ausprobieren, bis man herausgefunden hat, was für einen das Richtige ist. Auch das Kommentieren anderer Texte ist wichtig, so lernt man, auch den eigenen Text ohne Selbstverliebtheit, doch mit etwas Distanz zu sehen. Und schlussendlich sollte man die Antworten der Autoren auf ihre Kommentare lesen – da erklärt sich vieles, man lernt andere Sichtweisen kennen.

Ich wünsche Dir eine interessante Zeit bei den äußerst friedlichen Wortkriegern
und fürs Neue Jahr viel Erfolg!
José

PS: Den Text hab ich gar nicht wiedererkannt, das haste fein hinbekommen!

 

Servus @josefelipe

Vielen Dank für deine ausführliche Analyse und der Mitteilung deiner Meinung. Vielen deiner Anmerkungen stimme ich zu. Ich muss noch viel dazu lernen in allen Bereichen. Aber was wäre das Leben, wenn es nichts mehr zu lernen gäbe. Das ist auch der Grund weshalb ich mir ein gutes Forum heraus gesucht habe (trotz meiner „männlichen“ Angst davor ;) ).

Ich kann vieles, was du geschrieben hast, nachvollziehen. Im Nachhinein hätte ich noch mehr Zeit in den Text investieren können/sollen. zum Glück kann ich ganz gut selbst reflektieren und mir Kritik zu nutze machen.

Ob ich im Horror-Genre oder wo anders zuhause bin muss ich für mich noch herausfinden. Ich weiß, dass ich es gerne lese und ich spaß beim Schreiben hatte. Ich werde mich sicher in verschiedene Genre ausprobieren.

In diesem Sinne nochmals vielen Dank für deinen Text.
Ich wünsche dir einen schönen Tag
Sven

 

Hallo Sven, Deine Horrorgeschichte handelt von der nächtlichen Verwandlung eines Familienvaters in ein Monster. Die Abschlusspointe besteht darin, dass sich das Ganze nicht wie zunächst angenommen als Albtraum herausstellt, sondern wegen der Kratzspuren im Kinderzimmer wohl Realität gewesen ist.

Wenn man mit dem Schreiben beginnt, tendiert man dazu Kurzgeschichten so zusammenzubauen, wie man sie als Szene oder als Szenenfolge vor sich sieht. So ging es mir, und ich denke, bei den meisten Autoren ist es so.

Erst mit ein wenig Erfahrung sieht man, dass bestimmte Konstruktionen nicht so gut funktionieren. In diesem Fall ist ein Problem, dass der Text hauptsächlich aus der Verwandlung besteht ohne aber einen spannenden Kontext zu liefern. Es ist schwierig, so einen Ansatz wirksam zu realisieren, weil sich die Faszination beim Lesen dann aus dieser Verwandlungsszene ergeben müsste.

Nehmen wir Kafkas Verwandlung mal als Vergleich, sieht man, dass sich dort die Faszination beim Lesen auch aus dem entwickelt, was wir von der Figur und ihrem Leben erfahren. Das ist in Deiner Geschichte nicht der Fall. Wir kennen Deine Figur nicht, und das bedeutet, ihre Magenkrämpfe sind uns ziemlich schnuppe.

Es ist selten eine gute Idee für Anfänger eine Geschichte anhand einer einzigen Szene erzählen zu wollen und es ist auch kein gutes Training. Schau Dir mal ein paar Geschichten von Proof, Vulkangestein, Putrid Palace oder anderen hier an, dann wirst Du sehen, dass ein Aspekt packender Geschichten in einer sich zuspitzenden Handlungskette besteht. Wenn wir Deiner Figur folgen dürfen, wenn wir sie kennenlernen, interessieren wir uns auch mehr für ihr Schicksal.

Sprachlich hat es mir über Strecken schon gut gefallen. Bleib dran!

Gruß Achillus

 

Tach Sven!
Ich hab mir deine Geschichte rausgesucht, weil sie a) mit Horror getagt war und b) scheinst du am Anfang deiner Karriere zu stehen. Also zumindest was das Schreiben betrifft.
Das übt, für mich, für die Leser der Kritiken und für dich natürlich auch.

Wenn du wirklich (wirklich, wirklich) gut schreiben lernen willst, liest du dir die Kommentare aufmerksam durch, setzt dich mit ihnen auseinander und antwortest auch möglich detailiert darauf. Es ist nämlich nicht so, dass jeder immer recht hat, nur weil er gut schreiben kann, vieles ist subjektiv und sehr der Person verhaftet.
(Ich, zum Beispiel, bin nicht Achillus' Meinung, dass der Text nur über die Figur, über den Charakter funktionieren kann, obwohl er vielfach gute Storys zu Papier bringt und ganz sicher Ahnung vom Metier hat)
Wenn du wirklich gut schreiben willst, reicht es nicht, einen Text hinzurotzen und zu sehen, wie andere ihn toll finden, du musst dran arbeiten, wirklich arbeiten.
Und nicht die Kritiker sind gut, die dich toll finden, sondern eigentlich diejenigen, die dich richtig runtermachen (mit Substanz natürlich).
(Ach Gott, wie oft wurden diese Worte in dem Forum hier schon geschrieben :D)

Story:
Hat mir der Text gefallen? Eher nicht, ich weiß wirklich nicht, was ich damit anfangen soll. Achillus hat schon alles zusammengefasst, was passiert. Das kenne ich schon aus vielen anderen Texten, nichts Neues, was du uns bietest, einfach eine Schilderung.
Und dann kommt Achillus ins Spiel: Er hätte gern mehr Hintergrundinfos, den Charakter des Mannes plastischer gemacht, damit ich mitleiden kann. Denn nur wen ich kenne, mit dem fiebere ich mit.
Das stimmt, eine Variante. Das hätte eine schöne Geschichte werden können, mit der Intention, dass die Familie zusammenhält, aber immer im Hintergrund Risse auftreten können.
Ja, hätte mir gut gefallen, wenn's vernünftig umgesetzt wäre.

Ich für meinen Teil hätte es auch schon mal gutgefunden, wenn die ganze Angelegenheit sprachlich eleganter abgegangen wäre. Wenn du die nötige Erfahrung, das Handwerk besitzt, kann es gelingen.
Nur die Handlung in einem vernünftigen Gerüst, mehr show als tell, versteht sich. Das durchgezogen ohne Phrasen und Bilder, die man zur genüge kennt, denke ich, würde die Story auch funktionieren. Aber so, wie sie jetzt dasteht, bin ich nicht empfänglich dafür.

Marcus riss seine Augen auf. Er blickte nach rechts. Dort lag seine Frau schlafend.

Der Einstieg gefällt mir formal nicht, drei Sätze, die nur aus SPO bestehen, das ist schon am Anfang ermüdend.
Wenn ich was zu sagen hätte, würde der Einstieg vielleicht so aussehen:
Er schreckte aus dem Schlaf und sah seine Frau friedlich neben sich liegen.
Nur, um meine Meinung deutlich zu machen.

Er setzte sich auf, um einen klaren Kopf zu bekommen. Die Schweißperlen liefen von seinem Gesicht, als hätte er eben erst geduscht, aber vergessen, sich abzutrocknen.
Als er merkte, dass dieses komische Gefühl nicht wich, beschloss er aufzustehen und ein Glas Wasser zu trinken. Seine Gedanken bewegten sich in alle möglichen Richtungen.

Dann beginnst du zu erklären, Eindrücke und Gedanken des Prot werden behauptet. Du machst sie nicht sichtbar, du sagst dass sie da sind.
Der letzte Satz übrigens gefällt mir gut. Er hält alles im Vagen, und zeigt damit die Verwirrung des Prot.

Es ging die Kehle hinab wie nichts. Der Durst erlosch allerdings nicht.

Abgesehen davon, dass man beide Sätze zusammenziehen kann (wegen der Eleganz und so), bringt mich das Bild des zweiten doch ein bisschen raus. Ich find es etwas unbeholfen, allerdings kann das auch rein subjektiv sein.

Der Satz danach:

Er kippte sich ein Glas nach dem anderen runter, bis die Flasche leer war.

verdeutlicht ein weiteres Problem. Wenn du eine Story schreiben willst, die mitreißt und in die man selbst hineingezogen wird, ist Authentizität ungeheuer wichtig. Es muss in sich schlüssig sein, in dem Universum, das du dir wählst müssen die Geschehnisse nachvollziehbar sein. Wenn du eine Welt beschreibst, in der Werwölfe real sind, dann müssen die in die Welt reinpassen und dementsprechend handeln.
Wenn ich nachts wach werde und rasenden Durst habe, Durst, der kaum zu stillen ist, werde ich nicht fein ein Glas nach dem anderen füllen und austrinken. Es ist eher wahrscheinlich, dass ich die Flasche ansetze und gluck, gluck.
Das mag profan erscheinen, aber genau das ist es, was eine gute Geschichte auszeichnet. Ich kann die Handlungsweisen und Geschehnisse nachvollziehen.

Auf dem Weg zur Toilette merkte er ein Geräusch.

Das hatte Josefelipe auch schon angemerkt. Es ist natürlich eins, das merkte in bemerkte zu ändern. Auf der anderen Seite ist das natürlich wieder so eine Behauptung von dir, die nicht im Geschehen untermauert ist. Wie wäre es, wenn du das Geräusch einfach erwähnst? Es piepte leise.
Wobei es sicher auch das eine oder andere Synonym zu piepen gibt;)

Den Drang abzudrücken hatte er ebenfalls nicht.

Was, bitte, heißt das?:susp:

Viel Umgangssprache, habe ich mir noch notiert. Der Stil sollte dem Geschehen untergeordnet sein; wir sind alle nicht die begnadeten Stilisten, dass die Schreibe allein eine Geschichte tragen kann.

Er sackte zusammen und krümmte sich vor Schmerzen.

Hier wieder ganz deutlich: Du behauptest mehr, als dass du uns zeigst, was die Schmerzen bewirken. So kann ich nicht mitleiden, da muss doch was anderes kommen!

Sein Anblick war furchterregend.

Dito:dozey:

Außerdem steht auf meinem Notizzettel:

Du schilderst wirklich alles, jedes Detail beschreibst du. Doch gerade Horror funktioniert mit Andeutungen, Auslassungen, dem Leser Raum geben für eigene Schlussfolgerungen. Wenn ich den Toten nur andeutungsweise beschreibe, kann das schlimmer sein, als wenn ich dem Leser alles darbiete.

Also, wie gesagt, Arbeit wartet, mach was draus. Wenn du es wirklich willst, kann es was werden.
(Verflucht, jetzt höre ich mich schon an, wie ein fucking Motivationstrainer! Wollt ich nicht.)

Schöne Grüße von meiner Seite!

 

Hallo @Achillus und @Hanniball

ich wünsche euch ein schönes neue Jahr.

Ich hoffe es ist in Ordnung wenn ich euch beiden gemeinsam Antworte.

Zunächst einmal vielen Dank für Eure Kritik und Anmerkungen. Ich als blutiger Anfänger bin wahnsinnig dankbar für so ausführliche Kommentare zu meinen Texten. Ihr sprecht Punkte an, die ich im Nachhinein so sehe wie Ihr. Natürlich habe ich mir mit meiner ersten Kurzgeschichte viel Mühe gegeben, jedoch wollte ich sie auch nutzen, um zu sehen wo ich stehe. Ich bin mir bewusst, dass in jeglicher Hinsicht noch wahnsinnig viel Arbeit und Übung vor mir liegt. Ich analysiere jede Anmerkung genauestens und sehe auch schnell die Fehler. Unter Anderen ist das Genre, dass ich sehr mag, nicht passend zu dem wie ich schreibe. Ich habe auch noch keinen Schreib-Stil für mich gefunden.

Ich versuche weiterhin meine Hausaufgaben zu machen, viel zu lesen und natürlich zu schreiben. Mir macht das Ganze sehr viel Spaß, was alles viel einfacher macht und meine Motivation hoch hält.

In diesem Sinne wünsche ich Euch noch eine schöne Restwoche.

Viele Grüße
Sven

 

Hallo Sven,

Den Grundplot finde ich gut und ich mag es in Horrorgeschichten sehr, wenn sie im Alltag angesiedelt sind und der Horror sich langsam Bahn bricht. Das Motiv, der Prot denkt, er habe geträumt un dann ist es doch Wirklichkeit ist fast schon eine Horrortrope, aber funktioniert immer wieder effektiv, wie auch in Deiner Geschichte.

Wünsch Dir viel Spaß bei Deinen nächsten Geschichten und vielleicht liest man sich demnächst wieder.

viele Grüße, petdays

 

@petdays

Hallo Petdays,
vielen Dank für deinen Kommentar. Es freut mich sehr, dass dir die Idee der Geschichte gefällt. Gerade da es meine allererste Kurzgeschichte ist, finde ich es toll jemanden damit zu begeistern. Ich muss noch sehr viel üben und schreiben um auf eine Qualität zu kommen mit der ich auch selbst zufrieden sein kann. Ich habe weiterhin Spaß am Schreiben und die nächsten Geschichten werden sicher bald folgen.

Ich wünsche dir eine schöne Woche.

LG, Sven

 

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