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Informationen: Rassismus und Rasse

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Informationen: Rassismus und Rasse

Was war zuerst da? Henne oder Ei? Kennen wir alle, diese Frage. Letztlich unbedeutend für unser Leben. Bei ‚Rassismus‘ und ‚Rasse‘ ist das schon anders. ‚Rassismus‘ ist in seiner Adjektivierung das, was Menschen gegenüber anderen sind: rassistisch. Indem Menschen sich rassistisch verhalten, grenzen sie andere aus. Zwei weitere Termini sind enthalten: ‚Ausgrenzung‘ und ‚Wir gegen die Anderen‘. Aber ‚Wir gegen die Anderen‘ begleitet Menschen schon seit Anbeginn. Über evolutionäres Grundverhalten müssen wir nicht reden. Der Mensch kann beides, egoistisch sein und in einer sozialen Gruppe zusammenarbeiten, um die Gruppe zu schützen.

Wichtig ist, dass ‚rassistisch sein‘ schon lange vor dem Begriff ‚Rasse‘ unser Begleiter war, in uns existierte. Mit der Sprache, der Herausbildung von Begrifflichkeiten, formte der Mensch ‚Konzepte‘, Erklärungen, Beschreibungen der Welt um ihn herum. Auch das ‚Wir gegen die Anderen‘ benötigte eine Terminologie und Konzepte, es sich ansonsten nicht professionell und zweckdienlich verbreiten ließe. Ein Konzept ist der Begriff der ‚Rasse‘. Indem der Mensch kategorisiert, spaltet er einem Zweck entsprechend die ‚Anderen‘ von seiner ‚Wir-Gruppe‘ ab. Er erklärt, dies diene dem Schutz, dem Erhalt des ‚Wir‘, denn die ‚Anderen‘ seien absichtlich oder von ihrer ‚Rasse‘ her geeignet, alles Wertvolle zu zerstören, die bestehende Ordnung in ein Chaos zu überführen.

Das Konzept der ‚Rasse‘ benötigt dazu Unterscheidungsmerkmale, die visuell offensichtlich sind oder auch angedichtet. Notwendig ist eine Herauslösung dieser scheinbaren oder angedichteten Eigenschaften aus dem wissenschaftlichen Konsens. Auch die Benennung von Unterscheidungsmerkmalen dient dem Zweck der Abschottung und kann demzufolge nur ausgrenzend formuliert werden. Stehen die Begriffe erst einmal und folgen einer zweckdienlichen Pseudowissenschaft, dann dienen sie der Wertung und Bewertung von Menschen. Somit kann sich die ‚Wir-Gruppe‘ einen Wert zurechnen, ebenso wie der Gruppe der ‚Anderen‘; wobei klar ist, wie das Ergebnis aussehen wird. In jedem Fall folgt das Ergebnis immer dem Zweck: der Herabsetzung der Anderen und dient der Bestätigung, die Existenz der ‚Wir-Gruppe‘ für alle Zeiten zu garantieren.

Hat dieser Prozess ein bestimmtes Organisations- und Verbreitungslevel erreicht, wird eine physische, politische, gesellschaftliche Umsetzung angestrebt.

Weltweit beobachten wir ein Erstarken dieser Bestrebungen. Dieses Projekt dient dazu, mit Geschichten „Reflexionsflächen“ zu schaffen, die Zweifel säen. Auswirkungen von ‚Ausgrenzung‘ ein Bild zu geben, diese Mechanismen sichtbar zu machen. Im Alltag, unserem Leben in Schule, Beruf, Beziehungen, der Nachbarschaft. Ob nun in einer SF-Geschichte, Horror oder Alltag.

Wir freuen uns auf eure Texte!

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