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Jasbon 3

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19.02.2006
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Jasbon 3

Sternzeit 587341
Wir frieren uns hier auf Jasbon 3, einer eisigen Bergbauhölle weit ab jeglicher Zivilisation, den Arsch ab. Wozu? Der verdammte Profit, immer geht’s nur um den Profit und Zitanschmuggel verspricht viele Credits, da friert sich's halt leichter.

Unser kleiner feiner Raumgleiter steht auf einem Hochplateau. Manu, Expertin für Glaziologie hat den Platz ausgewählt, keine versteckten Spalten, nahe genug an den alten Schmugglerpfaden um das Material von den illegalen Förderstollen zu bergen. Unser Captain SunHi und Franky der Ingenieur machen sich auf den Weg zum vereinbaren Übergabetreffpunkt um die 70 Kilo Zitan zu holen.

Fein, bleibt mir etwas Zeit mich wieder Manu zu widmen. Puh, Manu, langes blondes Haar, tiefblaue Augen um sich darin zu verlieren, mit einem verdammt knackigen Arsch in ihrem weißen Thermoanzug - bringt mein Hämoglobin zum Kochen - wenn ihr versteht was ich meine. Im allgemeinen werden Schiffsköche ja unterschätzt. Gut so, kann ich in aller Ruhe meine Meeresschneckensuppe zubereiten. Setz mich zu Manu auf die Brücke, reiche ihr eine Schüssel mit Suppe. Wir blicken hinaus auf die eisbedeckte Landschaft, das Licht des Doppelsternsystems erzeugt surrealistische Schatten und zeichnet unwirkliche Figuren in die Landschaft. Manu schlürft mein Süppchen, dreht sich zu mir strahlt mich an: „Merci, Jean!“ Oh, diese kleinen Grübchen ihrer Wangen, wenn sie lacht...

QUÄÄN, QUÄÄN, Shit, irgendwas hat den Alarm aktiviert, auf der Brücke bricht die Hölle los, dutzende Lämpchen beginnen zu blinken, immer neue Datenreihen huschen über den Schirm. Die Heckluke wird von außen geöffnet, SunHi und Franky stürmen herein, mit leeren Händen und ziemlich wütend wies scheint. Manu hat schon die Triebwerke angeworfen, unser Captain klemmt sich in den Kommandostuhl und schreit NOTSTART. Süppchen ade, die magnetische Gurtverriegelung schließt automatisch, ich krall mich in den Sitz.

Wir schießen Richtung Orbit, dem Mutterschiff entgegen. Eine unbändige Kraft drück mich in den Sitz, das Blut in die Beine, raus aus dem Kopf, mir wird übel, ich hasse Notstarts!
Manu quietscht wie ein Teeny am Rollercoaster, die steht auf so abgefahrene Dinger. Franky hackt auf seinem Computer herum und SunHi bereitet per Fernwartung unsere Ankunft am Mutterschiff vor.

Endlich, die Anziehungskraft des Mondes ist überwunden und die künstlich erzeugte Schwerkraft des Gleiters setzt ein. Meine Lebensgeister kommen wieder zurück: „Hey, verdammte Scheiße wieso habt ihr kein Zitan dabei?“ Franky dreht sich rum zu mir: „Jean, mach dich locker, du bekommst den versprochenen Anteil und noch einen Batzen mehr. Guck mal auf den Laderaummonitor.“ Ich starr auf den Monitor, kann’s nicht glauben, reib mir die Augen, starr weiter drauf, kann’s immer noch nicht glauben, randvoll das Ding, dutzende Transportzylinder stapeln sich dort. Das müssen mindestens 300 kg Zitan sein. Der Abbau von 47 Zyklen. Mann die müssen ganz schön sauer sein da unten, deshalb der Alarmstart.

Manu setzt ihr breitestes Grinsen auf: „Coole Sache Boss, wie hab ihr das bloß hingekriegt?“ SunHi setzt unseren Gleiter per 1a Punktlandung in den Hangar des Mutterschiffs. Von Standardanflugprozeduren hält er eher wenig, trotzdem funktioniert immer alles was er anpackt. „Konzentration Team! Wir müssen hier schleunigst weg, bevor wir in deren Zielerfassung gelangen.“ In dem Moment, wo sich die Hangarluke hinter uns geschlossen hat, setzt das Schiff neuen Kurs und verlässt den Orbit. Wir bleiben auf der Bücke im Gleiter sitzen, die Kommandokonsolen vom Mutterschiff nach hier umgelenkt. Links öffnet sich unser Sprungtor. Von Verfolgern weit und breit nichts zu sehen. Wir können ungestört entkommen.

Zwei Stunden später in der winzigen Kombüse, wir schlürfen Espresso aus richtigen Bohnen, nicht die replizierte Brühe. Einer der vielen Vorteile wenn man seltene Fracht schmuggelt. Immer genug Anreiz für wertvolle Tauschangebote. SunHi’s Stimme passt zu seinem Äußeren, dunkel, tief und brummig: „Tja, die Bergarbeiter waren so freundlich uns ihr Hauptlager zu zeigen. Franky hat dort zufällig einen Peilsender liegenlassen und bei der Verabschiedung haben wir einen kleinen Plasmasprengsatz am Abschirmungsfeldgenerator angebracht. Wäre alles gut gegangen, doch ihr neues Sicherheitssystem hat unsere Bombe irgendwie entdeckt und wir waren gezwungen etwas schneller als geplant von dort zu verschwinden. Unterwegs haben wir den Schiffsalarm ausgelöst, damit ihr Träumtüten nicht den Start verpasst.“
Franky erweitert mit süffisantem Grinsen: „Und auf dem Weg in den Orbit, hat der Zeitzünder das Plasmabömbchen aktiviert, das Abschirmungsfeld ist zusammengebrochen und mit Hilfe des Peilsenders hab ich deren Lagerbestand erfasst und in unseren Frachtraum gebeamt.“

300 kg Zitan, eine unvorstellbare Summe an Credits am Rohstoffmarkt. Bei dieser Menge werden wohl einige Zwischenhändler des illegalen Bergbau-Männerbundes das Zeitliche segnen, weil sie nun nicht mehr liefern können. Schön langsam wird mir klar, auf welche Art und Weise SunHi dieses Schiff erworben hat: Gerüchten zufolge waren es Gewinne an der Optionsbörse für Bergbaurohstoffe und dort verlieren Glücksritter eher alle ihre Credits anstatt Gewinn zu machen. Wie auch immer, bis zum Eintreffen an unserem Zielort haben wir genug Zeit eine Mütze Schlaf zu nehmen.

Ich liege auf der harten Pritsche meines Quartiers, Schmugglerschiffe sind auf Speed und Feuerkraft optimiert, aus Gewichts- und Platzgründen weniger auf Komfort. Mir egal, ich denke an den Profit. An meine Prinzessin Dodo, werde ich sie jemals wieder sehen? Auf jeden Fall geh ich bei unserer Ankunft in den kleinen Laden in der Rue Bleue. Die einzige mir bekannte Manufaktur in den Outlands wo man noch antike, handgestrickte Schals aus echter Schafwolle kaufen kann. Nicht das industrielle Funktionsgewebe, reißfest, schmutzabweisend und so weiter. Nein, noch einen richtigen Faserschmeichler, der sich sanft an ihre Haut schmiegt. Ich werde kochen für sie und wir werden uns im Gleiter bei Mondaufgang lieben, das Gravitatonsfeld deaktiviert, schwerelos schwebend, wie zwei Flöckchen im winterlichen Schneesturm...

 

Hi expedio!

Na, viel gibt sie ja nicht her, deine Geschichte. Es ist eigentlich mehr ein Ausschnitt als eine richtige Geschichte. Ein Trupp von Steineklauern wartet in einem Raumschiff auf die Ware, ein anderer Trupp ist dabei, sie zu klauen. Die Handlung besteht aus einer flüchtigen Charakterisierung, ein bisschen "Jetzt müssen wir aber abhauen"-Action, Auskosten des Sieges. Dazu ein bisschen seichtes "Star Wars"-Flair und "Star Trek"-Technik geklaut, und das war's auch schon.
Um in dieser Rubrik gelobt zu werden, musst du dich schon ein bisschen mehr anstrengen. ;)

Was du dir für deine nächsten Geschichten merken solltest:

da friert sich's halt leichter.

Wenn du Silben verschluckst, nie den Deppenapostroph vergessen. ;)

bringt mein Hämoglobin zum Kochen

Auf Großschreibung bei Substantivierungen achten.

Oh, diese kleinen Grübchen ihrer Wangen, wenn sie lacht...

Die Kommaregeln beachten. ;)

QUÄÄN, QUÄÄN, Shit, irgendwas hat den Alarm aktiviert

Lautmalereien vorsichtig anwenden. Das wirkt schnell lächerlich.

und noch einen Patzen mehr.

Ich nehme an, das heißt Batzen.

2 Stunden später

Ein ganz häufiger Fehler: Zahlen 1-12 werden ausgeschrieben, außer bei Nummerierungen.

Mir fällt beim zweiten Lesen gerade auf, dass du wohl mit der Technik des Bewusstseinsstroms experimentieren wolltest. Wenn das zutrifft, dann sind die Sätze dafür teilweise zu stark ausformuliert. Du kannst dir in der Challenge-Rubrik entsprechende Anregungen holen.
Gleiches gilt für andere Aspekte des Schreibens. Die Autorenrubrik ist eine wahre Fundgrube an Tipps für Einsteiger.

Ciao, Megabjörnie

 

Hi Megabjörnie,

vielen Dank für deine konstruktive Kritik!

Im ersten Punkt stimme ich völlig mir dir überein,
dies ist keine richtige Geschichte, dazu ist die Handlung zu matt
und die Charaktere nicht ausgebildet.

Das war aber auch nicht mein Ziel, ich wollte ein Häppchen SF Fastread
(in Analogie zu Fastfood) schreiben, vergnüglich zu lesen im Moment,
ohne tiefere Nachwirkungen.
Ganz bewusst wurden dabei direkte Kämpfe, Außerirdische, usw. ausgelassen
und nur ein paar Fitzelchen von "Star Wars" Flair eingebaut
(Sternzeit, Abschirmungsfeldgenerator, beamen).

Für die Dramaturgie des einsetzenden Alarms ist mir nichts besseres eingefallen (QUÄÄN).
Alles andere muss nicht sein ;-) und wurde ausgebessert.


Dazu ein bisschen seichtes "Star Wars"-Flair und "Star Trek"-Technik geklaut, und das war's auch schon.
kleines Autsch

expedio

 

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