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Könnt ihr euch vor Diebstahl schützen?

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12.06.2019
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Könnt ihr euch vor Diebstahl schützen?

In diesem Sinne auch zeitgleich ein Hallo, ich bin ganz neu hier.
Hab mich durchaus schon durch ein paar Beiträge gelesen und finds schön, dieses Forum gefunden zu haben.

Zu meiner Frage hab ich schon gegoogelt, konnte sie damit allerdings noch nicht ganz aus der Welt schaffen.

Wie schützt ihr euch hier oder auch anderswo im Netz vor Diebstahl? Ist das überhaupt notwendig/sinnvoll?

Soweit ich in Erfahrung brachte, gilt eine (Roman-)Idee alleine als Allgemeingut, solange sie nicht als "Werk" ihren Weg in die Öffentlichkeit gefunden hat.

Das bringt mich zu der Frage, was passiert, wenn hier oder in einem anderen Forum jemand seine Geschichte hochlädt und ein Anderer Absätze davon oder ganze Kapitel daraus mehr oder weniger kopiert und für sich beansprucht?
Natürlich will ich niemandem irgendwelche Dinge unterstellen, aber es soll ja vorkommen.

Gilt sie in dem Moment, in dem man sie in einem Stück irgendwo hochlädt schon als ein Werk und ist damit geschützt? Oder ist das erst der Fall, nachdem sie anderweitig, sozusagen "offiziell" publiziert wurde?

Ich bin mir nämlich nicht ganz sicher und da ich auch schon von einer recht perfiden Angelegenheit eines bekannten Schriftstellers gelesen habe, bei der genau das passiert ist, lässt mich das irgendwie nicht los.

Nun, ich hoffe, dass ich damit hier in dem richtigen Unterforum bin und dass es in Ordnung ist, diesen Thread zu eröffnen. Falls nicht, bitte ich um Verzeihung :)

Viele Grüße

 

Gilt sie in dem Moment, in dem man sie in einem Stück irgendwo hochlädt schon als ein Werk und ist damit geschützt? Oder ist das erst der Fall, nachdem sie anderweitig, sozusagen "offiziell" publiziert wurde?
Eine Geschichte auf wortkrieger.de ist ab dem Moment des Hochladens mit einem Zeitstempel versehen und damit offiziell publiziert. Jeder, der sie oder Teile davon nimmt und als seine eigene publiziert, kann das nur später tun und kann, falls erwischt, des Diebstahls des geistigen Eigentums beschuldigt und verfolgt werden.

Die Idee selbst, die in einer Geschichte steckt, kann nicht geschützt werden: Jeder kann diese Idee in seiner eigenen Geschichte verwenden, kann aber gleichwohl des Ideenplagiats beschuldigt werden, was allerdings wenig bringt, weil der Plagiator immer sagen kann, er hätte sich von Ursprungswerk inspirieren lassen, was nicht verboten ist.

 

Eine Geschichte auf wortkrieger.de ist ab dem Moment des Hochladens mit einem Zeitstempel versehen und damit offiziell publiziert. Jeder, der sie oder Teile davon nimmt und als seine eigene publiziert, kann das nur später tun und kann, falls erwischt, des Diebstahls des geistigen Eigentums beschuldigt und verfolgt werden.

Die Idee selbst, die in einer Geschichte steckt, kann nicht geschützt werden: Jeder kann diese Idee in seiner eigenen Geschichte verwenden, kann aber gleichwohl des Ideenplagiats beschuldigt werden, was allerdings wenig bringt, weil der Plagiator immer sagen kann, er hätte sich von Ursprungswerk inspirieren lassen, was nicht verboten ist.


Vielen Dank, das hat mir schon sehr weitergeholfen :) :thumbsup:
Endlich mal was, was direkt einleuchtend klingt.

 

Eine Geschichte auf wortkrieger.de ist ab dem Moment des Hochladens mit einem Zeitstempel versehen und damit offiziell publiziert. Jeder, der sie oder Teile davon nimmt und als seine eigene publiziert, kann das nur später tun und kann, falls erwischt, des Diebstahls des geistigen Eigentums beschuldigt und verfolgt werden.
Bis jemand kommt und behauptet, auf <URL einer anderen Website> stünde der Text schon mit einem älteren Zeitstempel. Der Dieb könnte jene Website selber betreiben und die Manipulation des Zeitstempels wär mit einem Datenbankbefehl bzw. mit einer Änderung direkt am HTML-Code der Seite erledigt. Was nun, sprach Zeus, ...? Sicherer wäre es, von der veröffentlichten Geschichte einen Screenshot zu machen, auszudrucken und vom Notar datieren und beglaubigen zu lassen.

Bei den Preisen, die Notare für so einen Kram verlangen, sollte man dann aber schon in sich gehen.
Wie wertvoll sind einem die eigenen Texte?
Könnte man nicht wenigstens warten, bis einem so ein Diebstahl wirklich wider- und man davon erfährt?
Bei so eine Geschichte, die man auf eine Literaturwebsite stellt, um die Meinung anderer einzuholen, stellt sich zwar keineswegs die Frage nach der Schöpfungshöhe, die ist wohl unbestritten, aber nach den Ambitionen: Will man sich verbessern oder will man sich was darauf einbilden und legt Wert darauf, dass man mit dem Text die eigene Person verbindet?
Okay, da steckt sicher Zeit und Nerven drin. Und die Vorstellung, ggf. um die Früchte des Ruhms gebracht zu werden, ist keine, die zum friedlichen Einschlafen taugt, zugegeben. Ein eigener Text hat vor allem den Vorteil, dass man tatsächlich besser wird mit der Zeit und außerdem ist es fast ausgeschlossen, dass dich jemand rannimmt von wegen du hättest seine Geschichte geklaut.

Es gibt auch andere, offensivere Lösungen, die von mehr Selbstbewusstsein und von der Bejahung der Eigenheiten des Internetzeitalters zeugen. Man könnte zum Beispiel klar und deutlich sagen, dass man es grundsätzlich gutheißt, wenn Leute die Geschichte weitertragen möchten, soweit bestimmte Bedingungen eingehalten werden. Siehe den Wikipedia-Artikel über die Freie-Kultur-Bewegung. Unabhängig davon, ob die Bedingungen eingehalten werden, machen solche Kennzeichnungen das Werk weniger attraktiv für Diebe, glaube ich; ist zudem der Denkansatz geeigneter, wenn einem die allgemeine Lebenszufriedenheit wichtiger ist als die Überzeugung »Ich hab nun mal ein Patent auf meine Kunst, basta, oder wollen Sie die Brötchen Ihres Bäckers auch geschenkt?«. Diese Überzeugung erscheint mir gestrig und etwas selbstgerecht: Das Internet hat sowohl Vor- und Nachteile. Wie die Innenpolitik in ihrem Terrorabwehr-Sicherheitswahn die demokratische Gesellschaft kaputt macht, macht die Absicherung künstlerischer Werke gegen Diebstahl den freien Geist des Internets kaputt. Siehe Uploadfilter.

Das sind dabei nur die einen Gedanken, die mir durch den Kopf gehen zu diesem Thema. Die anderen kreisen um den Autor, der von seinem Schaffen wirklich leben will, zumindest teilweise, und das ist sein gutes Recht, verdammt. Das ist die Crux, ich verstehe beide Seiten und bin geneigt, zeitweilig ... nein, nein, ich lass das unausgesprochen. Ja was, da fallen einem doch gleich gewisse Politiker ein, die Leuten jüdischen Glaubens vom Tragen der Kippa abraten, oder Männer, die sagen, Frauen sollten halt keine kurzen Röcke tragen, um nicht Opfer von Vergewaltigung zu werden.

Gut, wer unbedingt eine radikale Meinung von mir hören möchte, hier ist sie: Heizungen reparieren ist weitaus lukrativer. Wer von Literatur verdienen will, sollte Lesungen geben und Eintritt verlangen. Anfängern mit Ambitionen in dieser Richtung sei die Teilnahme an Poetry-Slams wärmstens ans Herz gelegt. Wer seine Geschichten nicht für Geld schreibt, sollte sich am besten gar nicht darum kümmern, ob irgendwelche Online-Piraten ... scheiß drauf, du hast besseres vor: Schreiben lernen und üben.

Damit wir uns recht verstehen: Die Texte, die du hier einstellst und die deine sind, sind automatisch urheberrechtlich geschützt. Du brauchst nichts zu unternehmen. Wenn jemand drittes einen Text von dir nimmt und unter seinem Namen verwertet, und du davon erfährst, findest du hier sicher ein offenes Ohr und eine wilde Horde Mistgabelschwinger ;), Quatsch, ich meine natürlich guten Rat. Aber bitte, übertreib nicht deine Ängste. Ich kenn das, habe das jahrelang gemacht, die Monsterisierung von Ängsten, hätte mir eigentlich ihre Monetarisierung gewünscht aber tja, was solls, trage nun mal Verantwortung für meine Rechtschreibfehler auf dem Wunschzettel an das Schicksal.

 

Bis jemand kommt und behauptet, auf <URL einer anderen Website> stünde der Text schon mit einem älteren Zeitstempel. Der Dieb könnte jene Website selber betreiben und die Manipulation des Zeitstempels wär mit einem Datenbankbefehl bzw. mit einer Änderung direkt am HTML-Code der Seite erledigt.
Also Änderungen am HTML-Code wäre dann ein ohne Datenbank gespeicherter Text, der würde gegen eine Datenbank schon mal verlieren, die Option fällt also ganz raus. Und den Zeitstempel eines Datenbankeintrages kann man noch einigermaßen ohne großen Aufwand ändern, die ID eines Eintrages aber nicht, wenn die plausibel gegen alle anderen IDs und deren Zeitstempel bestehen soll. Dass das jemand macht, um einen Text zu klauen, ist extrem unwahrscheinlich, also kann man Dions Beitrag getrost Vertrauen schenken.

 

Ich frage mich, was eigentlich der Sinn dieser Frage ist. Ich meine, zumindest auf meinem Niveau hoffe ich, demnächst eine Kurzgeschichte in einer Anthologie veröffentlichen zu können, in der 25% der Gewinne unter allen AutorInnen (also vielleicht durch 15) aufgeteilt werden. Solche Geschichten lade ich aber vorher auch nicht ins Internet (Verlage wollen das ja häufig nicht). Geld verdienen werde ich also eh nicht wirklich, und ich wäre ja SEHR überrascht, wenn jemand anderes mit meinen Geschichten hier krass Gewinne einfährt.

Interessant wird es, wenn jemand eine Geschichte aus WK bei einer Ausschreibung einreicht und vermeintlich alle Rechte daran dem Verlag überträgt. Wenn das rauskommt, hat der Verlag sicherlich ein Problem. Aber ich erfahre allerhöchstens, dass ich mit meiner Geschichte vielleicht ein paar Euronen im Jahr hätte verdienen können und dass jetzt jemand anderes ein Problem wegen meiner Geschichte hat. Hm.

Wahrscheinlich wäre natürlich, dass so etwas nie rauskommt. Es gibt so viele Anthologien und so viele Websiten, auf denen man seine Geschichten veröffentlichen kann, dass solch ein Diebstahl vielleicht nie auffallen würde. Und klar, es wäre mega nervig, wenn es mir dann auffällt, wenn meine Kurzgeschichte der nächste Kassenschlager wird. Aber mal ehrlich: Ich glaube nicht, dass das passiert. Für Kurzgeschichten gibt doch niemand Geld aus. Und in den unwahrscheinlichen Fall ..., dann würde es sich für mich zumindest lohnen, mir eine/n Anwalt/Anwältin zu nehmen. Lange Rede, kurzer Sinn: Was hätte denn ein Dieb/eine Diebin davon, mir eine Geschichte zu klauen?

Wenn ich JKR wäre oder Stephenie Meyer oder so, dann würde ich mir natürlich Sorgen machen, dass jemand meine Romane vor der Veröffentlichung klaut. Weil mir dadurch echte Gewinne durch die Lappen gehen. Da gilt aber auch eine wichtige Regel, falls ich mir darüber mal Gedanken machen sollte: Ich würde meine Geschichte nicht öffentlich ins Internet posten. Simple as that. Echt. Wer denkt, man könnte mit einer Geschichte echt Geld verdienen, der sollte sie nicht für lau in ein öffentliches Forum stellen. (Wenn ich den heiligen Gral finden würde, Leute, ihr würdet erst auf der Spiegel-Bestseller-Liste von mir hören. Wisst ihr bescheid.)

Kurzum: Ich kann mir einfach nicht vorstellen, was jemand mit einer Geschichte von mir anfangen sollte, unter die er/sie seinen/ihren Namen klatscht. Meine Geschichten hier poste ich in erster Linie, um mich durch das Feedback zu verbessern. Geschichten, die ich für Ausschreibungen schreibe, lade ich nicht ins Internet. Das wollen die Verlage ja oft auch nicht. Simple as that.

 

Wer von Literatur verdienen will, sollte Lesungen geben und Eintritt verlangen.

Irrglaube. Da kommt niemand. Woher soll er es auch wissen? Verlage zahlen, wenn gut verhandelt wurde, einen Vorschuss. Dafür brauchst du aber einen guten Agenten. Einen guten Agenten kriegst du mit guten Texten. Hmmmm ... what to do?

 
Zuletzt bearbeitet:

@bernadette:

Bei uns nennt man das Ehrenkäsigkeit
?????

Stimmt schon, @TeddyMaria , was du sagst, nur geht es ja nicht immer um Geld, wenn eine Geschichte geklaut wird, sondern jemand will irgendwas mit dieser Geschichte erreichen, und wenn es nur das ist, so zu tun, als könnte man sich Geschichten ausdenken.
Für den, dem das dann passiert, ist das schon ein merkwürdiges Gefühl.

 

Hi @Novak

Ich stimme Dir zu, aber in diesem Falle würde ja zutreffen, was @Dion geschrieben hat, und man könnte sich dagegen wehren. Um sich im Vorhinein vor Diebstahl zu schützen, denke ich, jede/r muss für sich selbst entscheiden, ob eine Veröffentlichung in einem Online-Forum dann das Richtige ist. Aus meiner Schreibgruppe kenne ich viele Leute, die beim Gedanken an Foren wie WK das Grausen bekommen.

Deshalb schrieb ich ja auch, dass ich meine Geschichten hier primär einstelle, weil ich das Feedback wertvoll finde. Ich vermute, der wahrscheinlichste Fall eines "Diebstahls" wäre ja, dass jemand anderes die Geschichte in einem anderen Online-Forum veröffentlicht, und ich das niemals mitbekomme. Insofern habe ich mich dann wohl "schlecht geschützt". Das Recht wäre zwar auf meiner Seite, aber ich müsste ja erstmal rausfinden, dass mein Recht verletzt wurde.

Das ist aber natürlich nur mein persönliches Empfinden. Du sagst das ja auch, und darauf läuft auch mein obiger Beitrag hinaus: Eine Kurzgeschichte hat eben oft nicht viel mehr als einen ideellen Wert. Wenn ich eine Veröffentlichung (auch außerhalb der Online-Welt anstrebe), sollte ich mir Gedanken machen, inwiefern ich diesen schützen will und kann.

Aber ich weiß nicht, wie ich mich prophylaktisch vor Diebstahl schützen sollte, außer von einem Hochladen abzusehen. Wenn es passiert, würde ich sicherlich wenig freundlich auf meine Veröffentlichung hier hinweisen und gucken, wie darauf reagiert wird. Zusammenfassend denke ich aber, dass jede/r sich bewusst machen sollte, dass die Geschichten hier für jedermann lesbar und downloadbar und vervielfältigbar sind (auch wenn das Vervielfältigen unter einem anderen Namen dann nicht mehr legal wäre, es ist zumindest technisch total einfach). Und wie man mit dieser Tatsache umgeht, bleibt ja jedem und jeder selbst überlassen.

Cheers,
Maria

 

Copy and paste geht ja auch anders. Kennt ja jeder aus Schultagen auch. Also ob ich jetzt hier hochlade oder iwo das gedruckte Wort veröffentliche, das Risiko eines Diebstahls besteht ja immer.
Sobald ich halt 'ne schicke Uhr am Handgelenk trage, kann das eben Begehrlichkeiten wecken. Oder wenn ich ein tolles E-Bike unterm Arsch habe - da hilft dann u. U. das beste Schloss nichts.
Diebstahl geistigen Eigentums, jo, passiert ständig, nicht nur bei Prosatexten. Sicher ist man wohl nur dann, wenn man keins besitzt :) oder gar nicht veröffentlicht.
Vermutlich sind es ja gerade Autoren, die von anderen klauen, nicht? Egal, ob das Begehrenswerte im Internet oder Buchhandel zu finden ist. Oder im Film - ein Dialog, ein schöner Vergleich, eine Idee. Ich meine, hier wird das Kopierspiel gespielt. Ist das schon Diebstahl? Es soll sich ja um eigenständige Texte handeln. Was, wenn ein Autor den Copywrite-Text woanders veröffentlicht? Was, wenn der dafür Preise einheimsen würde oder Kohle? Wie sieht es dann aus mit dem stillschweigendem Einverständnis?
Das sind dann halt hochkomplexe Fragen auch, im Ernstfall streiten da Juristen über so was.

Ich finde, man sollte sich da nicht so verrückt machen als Autor, das könnte einen ziemlich einschränken.

 

Da klaut jemand meinen Roman, schlägt sich mit Agenturen, Verlagen rum, schiebt die Werbetrommel an, macht mit Zeit, Schweiß und Geld einen Bestseller draus und ich muss ihn einfach nur noch auf Schadensersatz verklagen - :D

Nee, im Ernst. Wer Angst davor hat, darf nichts im Netz veröffentlichen. Passieren kann das immer. Wenn man nichts merkt, dann macht es einen bekanntlich nicht heiß und wenn doch, muss man halt schauen, ob man seine Rechte verfolgt.

Diebstahl klingt hier für mich so falsch. Man kann nur Sachen stehlen. Urheberrechtsverletzung wäre richtiger. Und Urheber ist man ab Schöpfung, gleich ob es im Netz oder Notizbuch steht. Im Prozess würde man also nachweisen müssen, dass man selbst der Schöpfer ist und das geht am besten mit Notizen, Vorversionen, der Änderungsprotokollierung auf dem PC ...

Nun gut. Sollte uns den Spaß hier nicht verderben! Und Copywrite boomt doch gerade ...

 

Denke nicht. Ich wurde mal bei einer Ausschreibung abgelehnt mit der Begründung, zwei Wochen zuvor habe jemand eine in Teilen wortgleiche Geschichte eingereicht und es sei zu umständlich, zu recherchieren, wer denn nun von wem abgeschrieben hat. Die Story war aus dem Forum. Aber beklaut zu werden ist doch ein nettes Kompliment. Kein Einbrecher sagt: Siehst du das billige Scheißding da, das nehmen wir auf jeden Fall mit. Dass sich die Beute im Nachhinein als billiges Scheißding herausstellen kann, ist eine andere Geschichte.

 

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Selbst, wenn jemand mit meiner Story bei einem kleinen Wettbewerb den dritten Platz belegen sollte: So what. Ich denke mir, so jemand katapultiert sich doch ins gesellschaftliche Aus, sobald das Plagiat auffliegt (und es ist ja nicht besonders schwer, Teile einer Story zu googlen und auf z.B. den dazugehörigen Thread dieses Forums zu stoßen). Ich finde das unglaublich peinlich und ein Eingeständnis an die eigene Unfähigkeit, wenn jemand Texte stiehlt und sie unter eigenem Namen irgendwo einreichen sollte. So eine Person wird doch langfristig Null Erfolg haben - der Creator der gestohlenen Geschichte dagegen hat sich durch Arbeit an seine Position gebracht und wird auch in Zukunft Erzählungen liefern können.
Deswegen sehe ich den Nutzen eines Forums wie unseres wesentlich größer, als die Gefahr, dass irgendjemand aus einer Pathologie heraus sein Ego polieren will und hier zugreift.

 

So eine Person wird doch langfristig Null Erfolg haben - der Creator der gestohlenen Geschichte dagegen hat sich durch Arbeit an seine Position gebracht und wird auch in Zukunft Erzählungen liefern können.
Ich seh das ähnlich. Wer einen ausgeprägten, unverkennbaren Stil entwickelt hat, der braucht sich nicht fürchten. Wer dann einen Text kopiert, vielleicht sogar einen Erfolg damit erzielt, wird kaum ein zweites Mal liefern können. Bei einem Romankonzept, Stoff, Thema, Plot, Figuren, besteht möglicherweise größere Gefahr.

 

Bei einem Romankonzept, Stoff, Thema, Plot, Figuren, besteht möglicherweise größere Gefahr.
Ich bin mir nicht sicher, ob da wirklich Gefahr besteht? Ich habe noch keinen Roman geschrieben, aber ein paar längere Erzählungen, und ich persönlich bin nicht der Meinung, dass jemand einfach so Figuren oder Plots stehlen kann. Man muss das ja dann auch umsetzen können, und ich glaube, so eine Geschichte muss immer aus einem selbst kommen, damit sie was wird. Eine Figur stehlen - auch das finde ich schwierig, weil doch selbst bei gleichen Biografiepunkten der Figur jeder Autor etwas anderes daraus entwickeln würde. Also ich stelle mir das sehr, sehr schwierig vor und schätze eher, dass es in die Richtung „Inspiration“ fallen würde, wenn jemand Plot oder Figuren klauen würde: Er müsste auch das Handwerk beherrschen, die Erzählung auch auszuschreiben (und wer an diesem Punkt ist, stiehlt doch nicht, weil er/sie bewiesen haben muss, selbst Kreativität zu besitzen und das drauf zu haben) und wenn das alles vorhanden ist, würde sich - so meine Einschätzung - zwangsläufig eine ganz eigene Geschichte entwickeln. Ich denke da auch an die vielen Vampir-Lovestorys, die nach Twilight kamen, oder meinetwegen alle möglichen „Abklatsche“ in jedem Genre. Und ist das dann wirklich Diebstahl oder berechtigte Inspiration?
Also, wenn ich darüber nachdenke, kann ich mir vorstellen, dass irgendein Psycho aus dem Netz mal eine Geschichte kopiert und woanders veröffentlicht oder ein sehr ähnlicher Stoff entsteht bei einem anderen Autor, weil er von einem inspiriert wurde, aber ich sehe da jetzt keine existenzbedrohende Gefahr. Bis auf Proof hab ich auch von noch niemandem gehört, dem ein Plagiat in irgendeiner Form einmal zugestoßen ist.

 

Ich bin mir nicht sicher, ob da wirklich Gefahr besteht? Ich habe noch keinen Roman geschrieben, aber ein paar längere Erzählungen, und ich persönlich bin nicht der Meinung, dass jemand einfach so Figuren oder Plots stehlen kann.
Deine Argumentation klingt einleuchtend. :thumbsup: Ein Roman zu schreiben ist halt ein vedammt aufwändiges Projekt, das ne Menge Energie und Inspiration verlangt. So erkläre ich mir paar Befürchtungen.
An der Stelle muss ich allerdings gestehen, dass ich demnächst Regressansprüche gegen Unbekannt, vielleicht auch die SZ und die Welt erheben werde, o ja!
Vor mehr als einem halben Jahr habe ich nämlich versucht, den @ernst offshore als Co-Autor für eine Story zu gewinnen. Dachte mir, ich schreib mal wieder was Luschdiges. Da ging's um paar Nazis, die übers Ohr gehauen werden sollen. Von grünliberalen Intellektobessermenschen (meine ich im besten Sinne), die behaupten, sie wüssten, wo der Nibelungenschatz versteckt ist. Tja, die Story habe ich auf Eis gelegt. Ich habe da richtig Ideenarbeit investiert, ne Szenenskizze in einer Äpplernvilla inklusive.
DANN KAM DER ÖSI-DÖDEL AUF IBIZA.
Ich glaub echt, ich verklag die! Mm, Ernst?

 

Plots, Twists, Figuren - werden nicht nur am laufenden Band "geklaut", es sind alles Archetypen, frei verfügbar. Es gibt nicht so viele Masterplots, 20 sagen die einen, die anderen sogar nur 12. Figuren sind im Grunde auch alles Archetypen - der Einzelgänger, Außenseiter, vergrämter Liebhaber, Abenteurer etc. Gerade im Genre gibt es doch zig Kombinationen, die sich innerhalb dieses Regelwerks bewegen. Da kann man Mmn nichts direkt klauen, es sind Variationen, wie zigga schon sagte.

Ich weiß nicht, es gab doch mal diesen Fall, explizit mit Geschichten aus dem Forum, wo eine Person nur die Namen geändert hat und einen Band im Eigenverlag herausgegeben hat. Alles fremde Texte, die sie als ihre eigenen Werke ausgegeben hat. Das ist natürlich etwas anderes, kriminell.

 
Zuletzt bearbeitet:

Tja, @Isegrims, die Typen, die mich als Drehbuchschreiber für diese Groteske (Arbeitstitel: „Jetzt erst recht!" bzw. "Eh schon wurscht!“) anheuerten, zahlten einfach mehr als du.

 

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