- Anmerkungen zum Text
Die Infoabschnitte am Ende und am Anfang der Geschichte (nennen wir sie vielleicht „Auskunftsklammern“) sollen dem Leser eine kurze Einführung in den historischen Hintergrund geben. Sie sind als außerhalb der Geschichte stehend zu betrachten und dienen der Aufklärung des historischen Rahmens, in dem die Kurzgeschichte spielt.
Zu meinem künftigen Vorhaben: Ich möchte durch meine Erzählungen historische Ereignisse, in denen jene Erzählungen spielen, „greifbarer“ machen, indem ich versuche, mich in eine Figur der damaligen Zeit und ihre Emotionen hineinzuversetzen und mir eine Handlung an das historische Ereignis angelehnt auszudenken. Damit die Geschichte nicht kontextlos im Raum steht, sollen jene Auskunftsklammern über den historischen Rahmen informieren und den Leser auf einer sachlichen an jene Zeit heranführen. So zumindest die Idee.
Küchenwandfarbe
[Vor 250 Jahren lud Katharina die Große, damalige Zarin des Russischen Reiches, Deutsche ein, sich im Russischen Reich anzusiedeln. Sie versprach den Siedlern wirtschaftliche und kulturelle Freiheiten. Zahlreiche Siedler ließen sich im gesamten Russischen Reich und besonders an der Wolga nieder, wo sie deutschsprachige Kolonien gründeten. Im Laufe der Zeit schmälerten sich die Freiheiten der Zugezogenen, bis schließlich bedingt durch den Zweiten Weltkrieg alle Russlanddeutschen aufgrund ihrer deutschen Wurzeln unter Generalverdacht der Kollaboration mit dem Dritten Reich gestellt und 1941 nach Sibirien deportiert wurden.]
Eine schwarzschimmernde Ameise lief über sein Bein. Richard spannte seinen Zeigefinger wie eine Bogensehne und schnipste das kleine Tierchen robinhoodartig gen Himmel. Für einen kurzen Moment plagte ihn sein tierliebendes Gewissen, aber dann erinnerte er sich wieder an die Arbeit, die ihm sein Vater zugewiesen hatte. Er solle das Holz auf dem Hof stapeln, damit es über den Sommer kamintauglich trocknen kann. Eine lästige Tätigkeit, denn am liebsten hätte er sich wieder an seinen Schreibtisch gesetzt und weiter die Atlasse, die ihm sein Onkel geschenkt hatte, verschlungen. Richard liebte Atlasse. Er liebte es, seinen Blick über eine Karte schweifen zu lassen und sich bewusst zu werden, dass in den aufgedruckten Orten tatsächlich Menschen leben, die wie von oben betrachtet wie kleine Ameisen über die Karte laufen. Es hatte für ihn etwas Göttliches auf eine Karte zu schauen, denn es fühlte sich für ihn so an, als würde er die gesamte Welt im Blick haben. Es war ein Gefühl von Sicherheit, das ihn umgab, wenn er sich Karten ansah. Die sonst so groß wirkende und undurchschaubare Welt wirkte plötzlich überschaubar und doch gleichzeitig so groß und gespickt mit allerlei Geheimnissen. Jeder Fleck mit einem Stadtnamen auf einer Karte stand für einen Ort, der mit Leben pulsierte, in dem Menschen lachten und litten, in dem Menschen Abenteuer erlebten und ihrem Schicksal die Stirn trotzten. Am liebsten schaute er sich Karten von Europa an. Vom alten Europa. Der grell leuchtende Stern am Himmel des Fortschritts. Der Erdteil, der mit kulturellen Hochburgen wie Paris oder London bestückt war. Wo sich die großen Wissenschaftler und Künstler tummelten, die stetig die Welt verändern. Richard wurde es immer ganz warm ums Herz, wenn er den Namen „London“ auf einer Karte las. Wie gern würde er eines Tages nach London reisen wollen und den britischen Entdeckergeist tief in sich hineinatmen, in der Hoffnung, dass etwas von jener belebenden Aura in ihm bliebe und ihn zu einem großen Kopf machte. Doch nun stand ihm das öde, kleinbäuerliche Holzstapeln bevor, machte sich Richard noch untätig herumstehend bewusst. Plötzlich stürmte sein Vater wutentbrannt auf den Hof - gerade aus auf Richard zu.
„Du faules Stück!“ Eine gezielte Schelle auf den Hinterkopf durch seinen Vater ließ ihn schmerzvoll gewahr werden, dass er sich besser nicht mit der Vorstellung, seine Nase in Atlasse zu stecken, abgelenkt hätte. „Was fällt dir ein! Glaubst du, du kannst hier draußen faulenzen, während wir drinnen die Wände streichen?! Ran an die Arbeit!“ Richard senkte seinen Kopf, drückte seine Kiefer voller Zorn aufeinander und ging zurück zum Holz, das kreuz und quer auf dem Boden lag. „London“, dachte sich Richard wieder verträumt aber dennoch arbeitend. „Wenn ich nur einmal einen schwarzen Tee an einem sonnigen Morgen am Ufer der Themse mit einem großen britischen Denker trinken könnte. Vielleicht mit Russell und dem Chesterton. Das hätte was!“, setzte er in Gedanken fort. Richard verehrte die britische Kultur. Ihn faszinierte der alte Glanz des Empires und dessen Errungenschaften. Vor allem die Stärke der britischen Marine und der Entdeckergeist vieler Briten hatten es Richard angetan. Jene Aufbruchsstimmung, dachte sich Richard häufig, hatte nicht nur zur Errichtung der Vereinigten Staaten an den Küsten der neuen Welt geführt, sondern auch große Köpfe wie Hemingway, Cook oder Darwin angetrieben, ins Unbekannte aufzubrechen. Zugern hätte er auch seine sieben Sachen gepackt und wäre hinaus in die große, weiter Welt gezogen. Genauso wie seine Vorfahren vor ungefähr 150 Jahren, als sie, wie viele andere jener Zeit, das zerstückelte Heilige Römische Reich verließen, um dem Ruf Katharina der Großen nach Russland zu folgen. Richard war, wie ca. 3 Millionen andere, ein in Russland lebender Deutscher, ein Russlanddeutscher. Oder genauer: ein Wolgadeutscher. Denn er lebte mit seiner Familie in einem kleinen Dorf, namens Schaffhausen, unweit der Wolga in der Autonomen Sozialistischen Sowjetrepublik der Wolgadeutschen, wie sie offiziell hieß. Doch nicht viel vom Schein vergangener Tage war übriggeblieben. Richards Großvater schwelgte oft in Erinnerungen über die alte Wolgakolonie, als sie noch nicht so sehr durch den Kreml mitregiert wurde und die Deutschen an der Wolga freier waren und friedlich ihre deutsche Kultur in deutschen Theatern, Schulen, Fabriken, sogar in ganzen Städten ausleben konnten! Doch die aktuelle Lage sah anders aus. Auch wenn sie juristisch gesehen nun eine eigene Republik hatten, so schmälerten sich die Rechte und Freiheiten der Wolgadeutschen in den letzten Jahrzehnten stetig. Nicht wenig Schuld daran trug die aggressive Politik der Deutschen „dort drüben“, wie die Reichsdeutschen von den Wolgadeutschen genannt wurden. Die Siedler an der Wolga waren stolz auf ihre deutsche Vergangenheit, aber gleichzeitig entwickelte sich in den Jahrzehnten der Kriegs- und Zwischenkriegszeiten Unmut und Unverständnis auf die „dort drüben“. Richards Vater konnte es nie verstehen, wieso man einfach zwei Weltkriege vom Zaun brach. „Die dort drüben waren schon immer so! Immerzu wollten sie dort ihre ach so tolle Stärke zeigen! Immerzu meinten sie beweisen zu müssen, dass sie etwas Besseres sind!“ Richards Vater hasste die Deutschen „dort drüben“ und dieser Hass übertrug sich auch auf Richard. Er wurde noch größer, als Hitler mit seinen Allmachtsfantasien vor einigen Jahren ans Ruder kam, und einen Krieg anzettelte. Seitdem ging es den Russlanddeutschen noch schlechter. All die anderen Völker in der Sowjetunion schauten auf die „Nazis“ herab, auch wenn niemand der Deutschen in Russland jemals die Nazis gewählt hatte und sie streng genommen schon vor hundert Jahren keinen Fuß ins Reich gesetzt hatten. Die meisten Russlanddeutschen waren tiefgläubige Christen und konnten mit den Heiden der NSDAP nicht viel anfangen, was die Mitbürger in der Sowjetunion aber herzlich wenig interessierte. Richard erfuhr diesen Hass seiner nichtdeutschen Mitbürger manchmal am eigenen Leibe. Zum Beispiel als er das letzte Mal bei seinen russischen Freunden in Saratow, einer russischsprachigen Stadt an der Grenze zur Wolgarepublik, zu Besuch war und die Wut derjenigen Freunde abbekam, die mit Kriegsausbruch ihre Väter an die Front ziehen lassen mussten. So hatte er einen Brieffreund aus alten Tagen, den Lew, besuchen wollen. Als Richard vor Lews Haustür stand und freudestrahlend ihr Wiedersehen erwartete, erlebte er etwas bislang Unbekanntes: Lew öffnete die Tür, verzog bei Richards Anblick die Augenbrauen zu einem zornigen und gleichzeitig Trauer unterdrückenden Gesicht und schlug ihm die Tür vor der Nase zu. Mit einer zittrigen Stimme rief er ihm zu: „Verschwinde du, deutsches Miststück! Wegen solcher wie Dir musste mein Papa gehen!“ Auch wenn Richard danach schockiert und tiefgekränkt den Heimweg angetreten hatte, konnte er keine Wut auf Lew verspüren. Vielmehr hegte er Mitleid mit Lew, der nun wegen eines sinnlosen Krieges seinen Vater verlieren würde. Die Wut und der Hass auf die „dort drüben“ hatte sich angestaut. Inzwischen verachtete er die alte Heimat seiner Vorfahren, die sein Leben merklich verschlechtert hatte, mehr denn je.
Es war ein heißer Tag. Es war der 3. September 1941, und die Sonne an der Wolga peitschte Richards Nacken rot. Seine Mutter war mit den Schwestern im Haus am Streichen, wo sie in der Küche den Wänden ein grelles, sauberes Weiß verliehen. Ein frischer Farbgeruch erreichte Richards Nase auf dem Hof, was ihn ein wenig aufmunterte, weil er den Geruch von Neuem eigentlich sehr gern hatte. Für ihn war etwas Neues immer mit einem Aufbruch in eine bessere Zeit verbunden. Sei es auch nur so etwas Banales wie eine neu gestrichene Wand oder ein neu errichtetes Möbelstück. Aus seiner Sicht haftete solchen Dingen immer etwas Erhellendes und Aufregendes an. Eine frisch gestrichene Wand war für ihn nicht bloß eine frisch gestrichene Wand. Jedes Mal, stellte sich Richard nun vor, wenn er die Küche ab sofort betreten würde, und das reine Weiß auf den Küchenwänden erblickte, würde ihn das stärkende Gefühl des Neuen erfüllen. Er würde sich dann jedes Mal bewusst werden, dass Dinge verbessert werden könnten, dass in der Zukunft aus Altem Neues gemacht werden könnte, dass Fortschritt darin bestand, dass Altes in der Zukunft besser wäre, dass Zeit und Qualität Hand in Hand den gleichen Weg nach oben nehmen könnten. Es war ein Geruch des Aufbruchs.„Irgendwie seltsam, was ich gerade gegenüber einer frisch gestrichenen Wand verspüre“, dachte sich Richard im selben Moment. Plötzlich verließ der Geruch frischer Farbe seine Nase und ein süßlich riechender Dampf füllte jene Nasenhöhlen. „Es mußte von einem Motor kommen“, überlegte Richard. „Aber wer aus dem Dorf fährt denn bitte schön ein Auto? Das können doch eigentlich nur die...“ „Sowjets!“, schrie Richards Vater aus der Küche. „Die verdammten Sowjets sind da! Was zur Hölle haben sie hier verloren?!“ Richard ließ das Holz fallen und lief zum Zaun, von dem aus er auf die Straße sehen konnte. Zahlreiche Militärlaster mit sowjetischen Soldaten waren im Dorf angekommen. Der rote Stern auf den Fahrzeugen und den Uniformen der Soldaten schimmerte bedrohlich rot. Wie eine Warnung, die Furcht verbreiten sollte. Die Soldaten stiegen aus den Lastern und schritten süffisant an die Türen der Häuser. Man merkte ihnen an, dass sie nicht viel von den Deutschen hielten und mit aller Wahrscheinlichkeit nicht mit freundlichen Absichten gekommen waren. Ein schnauzbärtiger Soldat erreichte auch das Haus Richards Familie und klopfte selbstgefällig dreinschauend an die Haustür. Richard stand bewegungslos hinter dem Zaun, sodass man ihn nicht sehen konnte und spitzte gespannt seine Ohren. In voller Erwartung auf die herausströmenden Worte richtete er seinen Blick auf den Mund des Soldaten oder auf das, was noch hinter dem wahrscheinlich von Stalin inspiriertem Robbenbart als Mund zu erahnen war. Richards Vater öffnete die Tür. „Anton Schneider?“, fragte der Soldat schroff und ohne sein Gesicht zu verziehen. Abfälliger hätte man nicht schauen können. „Ja“, antwortete Richards Vater, zornig zurückblickend, denn er hatte intuitiv begriffen, dass die kommunistische Bartrobbe nichts Gutes verkünden würde. „Sie und ihre Familie haben eine Stunde Zeit, das Haus zu verlassen. Wenn sie in einer Stunde nicht fertig sind, werden wir gezwungen sein, Gewalt anzuwenden. Fragen Sie nicht nach Einzelheiten. Nehmen Sie nur das Wichtigste mit, aber ja nicht zu viel. Es ist ein Befehl von ganz,…“, die Stimme des Soldaten hielt hielt Nachdruck verleihend für einen Augenblick inne, „…ganz oben. Der Führer, Stalin, hat es befohlen.“ Der Soldat drehte sich ohne eine Antwort abzuwarten um und schnipste auf dem Rückweg mit seiner bisherigen Süffisanz im Einklang seine Zigarette wie ein britischer Baron auf das Grundstück. Der Stummel flog eine nahezu perfekte Parabel und landete auf eine mit Kies bedeckte Stelle des Hofes, der schon seit Generationen im Besitz der Familie Schneider war. Richards Vater - in seiner Bleiche vom Anblick des leicht glühenden Stummels gefangen - konnte nicht fassen, was ihm gerade befohlen wurde. Doch es war nicht die Art von Richards Vater, Löcher in die Luft zu starren. Er drehte sich eifrig um und ließ seine Familie, die in Wohnzimmer zuhörend gestanden hat, wissen, dass es an der Zeit war, alles Wichtige zusammen zu packen.
Richard, der immer noch am Zaun stand, war wie festgefroren. Sein Blick war am noch glühenden Zigarettenstummel des Soldaten hängengeblieben. „Ob das was mit dem Krieg zu tun hat, den der olle Hitler angefangen hat? Werden wir gerade dafür bestraft, Deutsche zu sein?“ Eine schwarzschimmernde Ameise näherte sich dem gerade erloschenen Zigarettenstummel. Er beobachtete die Ameise, bis ihn wieder der Geruch der Küchenwandfarbe erreichte. Wie einen gasförmigen Weckruf atmete er sie ein. Er richtete seinen Blick wieder auf die Straße, wo all die selbstgefälligen Soldaten von Haustür zur Haustür stolzierten und den Menschen ihr nebulöses Schicksal mitteilten. „Es muss etwas mit dem Krieg zu tun haben“, flammte es in Richards Kopf auf. „Was werden sie mit uns tun? Wo kommen wir hin? Werden sie uns etwa zu Sachen zwingen, die wir nicht tun wollen? Werden wir jetzt sterben müssen? Ich hasse die ,dort drüben‘. Ich hasse diese sowjetischen Soldaten. Sollen sich all diese blutrünstigen Mörder doch gegenseitig zerfleischen, bis keiner mehr von ihnen übrig bleibt!“ Richard ballte zitternd die Fäuste und versuchte noch ein wenig erstaunt über seine dunklen seine aufkommenden Tränen zu unterdrücken. Er drehte sich der inneren Starre trotzdend um und rannte zur Terrasse, wo sein Vater schon nach ihm rief: „Richard, mein Sohn, wo bist du? Wir müssen gehen!“. Als Richard seinem Vater näher kam, sah er zum ersten Mal Tränen in seinen Augen. Sie wirkten auf Richard wie eine Lösung aus Furcht, Hass und Ahnungslosigkeit. Richards Vater wischte sie jedoch schnell wieder weg, und zog seinen Sohn zu sich, als er ihm nah genug gekommen war. Er drückte ihn ganz fest an sich, umschlang ihn mit seinen hochgekrempelten Armen und küsste ihn auf den Oberkopf. „Richard, mein Sohn, wir werden jetzt leider verreisen müssen. Du wolltest doch schon immer mal verreisen, oder?“ Richard bemerkte sofort, dass sein Vater nicht verstanden hatte, dass er schon im Bilde dessen war, was vor sich ging. Plötzlich ergriff Richard eine überwältigende Ohnmacht, denn er wusste nicht, was ihn, seine Familie, und all die anderen Dorfbewohner erwarten würde. Plötzlich fürchtete er sich vor der Zukunft. Plötzlich roch er auch nicht mehr die Farbe aus der Küche, die bis eben noch da war. Der Geruch des Aufbruchs war verschwunden.
[Innerhalb weniger Wochen wurden 900.000 Russlanddeutsche in die sibirischen Arbeitslager deportiert, wo sie ca. 15 Jahre verbrachten. Viele verhungerten oder starben dort an Krankheiten. Durch den politischen Druck Adenauers durften die Siedler Mitte der 50er die Lager verlassen. Sie waren aber gezwungen in der Sowjetunion zu bleiben und durften nicht in ihre alten Kolonien zurückkehren. Ihr Hab und Gut sowie all die Dörfer, die von den Kolonisten über Hunderte von Jahren bewohnt wurden, waren nun ganz in den Händen der Kommunisten. Bis zur Deportation hatten die Wolgadeutschen sogar eine eigene sozialistische Republik in der neuen Sowjetunion erhalten, die zumindest nach außen hin an die alten Autonomieversprechungen Katharina der Großen anknüpfen sollte. Die meist tiefchristlichen Siedler pflegten ihre deutsche Kultur über Jahrhunderte, wurden am Ende jedoch die Leidtragenden eines deutschen Diktators, den sie nie gewählt hatten. Während des Bestehens der Sowjetunion war es den Russlanddeutschen nach der Entlassung aus den Arbeitslagern verboten, auszuwandern, Deutsch zu sprechen oder ihre Religion auszuüben. Erst durch die Öffnung der Sowjetunion in den 90ern des vergangenen Jahrhunderts konnten die Nachfahren der ehemaligen Siedler nach vielen Hundert Jahren in die alte Heimat ihrer Vorfahren zurückkehren. Viele dieser Nachfahren leben heute unter uns und bilden mit ca. 3 Millionen Menschen eine der größten Einwanderergruppen des Landes.]