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Klischee

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14.02.2004
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Klischee

Halte die Photographie von ihr in der Hand. Wie jung sie darauf ist. So jung wie vor knapp einem Monat. Jetzt gibt es kein Alter mehr für sie. Wo sie jetzt weilt, ist ihr die Zeit genommen. Marie. Ich habe Klischees immer gehasst. Und nun sitze ich hier und trauere meiner Liebe nach. Einer Liebe die mir gewaltsam entrissen wurde. Auf diesem Bild, ihr Gesicht so jugendfrisch, so voller Erwartungen an das Leben, an die Zukunft. An die Zukunft, die sie nie haben sollte. Ich komme mir so dumm vor, wünsche mir, sie noch ein letztes Mal in den Armen halten zu können, noch ein letztes Mal den Duft ihrer braungelockten Haare riechen zu können. Ich wünsche mir Dinge, die niemals in Erfüllung gehen, weil es schlicht nicht möglich ist. Ein letztes Mal. Ich Idiot. Ein letztes Mal tut so unendlich weh. Alleine daran zu denken, tut weh.
Halte die Photographie von ihr in der Hand. Ich sitze im Cockpit auf dem Stuhl des Captains. Auf meinem Stuhl. Das Funkeln der Sterne spiegelt sich auf ihrem Körper, ihrem beigefarbenen Kleid, das ich ihr damals einmal geschenkt habe. Wie sie sich gefreut hat. Wie sie gelächelt hat. Tränen, O nein, Tränen. Ich will nicht weinen, weiß nicht wieso, will einfach nicht. Hasse Klischees. Bebend starre ich hinaus. Nichts als die ewige Schwärze und ihre glitzernden Kinder. Denke an ein Sprichwort. Die Sterne sind der Gefallenen neue Gestalt. Hoffe darin Trost zu finden, aber meine Liebe zu ihr wird nur noch stärker. Gleichsam meiner Sehnsucht.
Marie wurde umgebracht. In den Kopf geschossen. Habe sie so vorgefunden, Zuhause, schwer wie ein geistloser Körper, ohne Leben. Ihr Blick entstellt. In ihrem regungslosen Mund ein zusammengeknüllter Papierfetzen. Ohne zu wissen, wie ich es hätte tun sollen, hab ich ihn rausgenommen und dann aufgemacht. Es war Gary. Gläubiger.
Ich habe dich gewarnt.
Hätte ich damals nur auf sie gehört. »Wir brauchen das Geld nicht, Liebling.« Und wir haben es wirklich nicht gebraucht. Wollte ihr nur etwas bieten können.
Kannst dein Geld jetzt behalten.
Gary.
Habe dafür etwas anderes genommen.
Die Mediziner haben später herausgefunden, dass sie zuvor vergewaltigt wurde.
Gezeichnet Gary.
Ich setze zur Landung an. Etwas außerhalb seiner Schmugglerstation. Seine Sensoren fragen nach meinem Erkennungscode. Ich schreibe nur meinen Namen. Wird verstehen. Dann öffnet sich die Ausstiegsluke. Die Photographie: bei mir. Manchmal stimmen die Klischees vielleicht doch. Gibt keinen Tod ohne Trauer. Keinen Tod ohne Schmerz. Steige die Rampe hinab, Wind weht. Das kniehohe Gras verstrickt in sein Spiel, immer sich biegend, immer sich aufrichtend. Der Himmel so klar, blasser blasser Mond, kühles Blau darum. Vielleicht ist der Tod eine gute Wahl; hasse Klischees. Trockenes Laub tänzelt in der Luft, die wenigen Bäume dort auf seinem Grundstück. Er steht da, im Gras. Wie ich. Mich erwartend. Gehe in seine Richtung. Noch zwanzig Schritte, bleibe stehen. Sein verruchtes Gesicht ziert ein Grinsen. Dreckig.
»Hm-hm-hm!«, machte er und spielt mit seinem Blaster in der Hand. Blickt dann wieder zu mir. »Bist also tatsächlich hergekommen, auch noch alleine! Ganz schön blöde von dir.« Ich sage nichts. Er grinst noch immer und öffnet seine Arme, um die Gegend zu präsentieren. »Niemand außer mir da. Hast Schwein, Junge.« Sein Blick wieder auf den Blaster gewandt. Der Daumen reibt am Griff. In der Position verharrend, richtet er beide Augen auf mich, kann darunter ein Lechzen entdecken. »Aber bist natürlich ohne Waffe hergekommen, stimmt’s? Weil du sterben möchtest, stimmt’s?« Er wiegt seinen Blaster und verzieht sein Gesicht zu einer kritischen Miene. Aber dann lächelt er wieder. Richtet die Mündung auf mich. Wohl dieselbe. Der Tot eine gute Wahl. Dieselbe Mündung. Marie. »Machs gut, du Idiot.« Marie. Ziehe meinen Blaster, ziele, drücke ab. Sein Blick versteht nicht. Der glühende Strahl trifft sein linkes Auge, verbrennt die Höhlen, versengt das Gehirn. Er fällt.
Halte die Photographie von ihr in der Hand. Wind weht. Eine kleine Rauchsäule steigt aus seinem Schädel empor. Ich atme aus. Fühle mich nicht besser. Noch nicht. Vielleicht bald. Vielleicht nie? Dann drehe ich mich um und gehe zurück ins Schiff. Trockenes Laub tänzelt in der Luft. Steige die Rampe hinauf. Schließe die Luke. Hebe ab und bin fort. Klischee. Egal.

 

Hi Clyan,

ich mach's mal kurz: Mir hat Deine Geschichte nicht gefallen.
1. Ich bin sonst nicht so, aber das hier ist definitiv kein Stück SF. Bis auf das Wort "Blaster" isses von Beginn bis Ende ein lupenreiner Western. Es gibt absolut keinen Moment darin, der die Rubrik SF in irgendeiner Form rechtfertigt.
2. Das Weglassen des Subjekts ist von Dir beabsichtigt, aber mir kommt es einfach nervig vor.
3. Hä? Der Kerl kommt rein und Gary denkt er ist unbewaffnet. Ist er aber nicht, er mäht ihn um. Gary hat keine Bodyguards und nix, weil er sich so sicher fühlt. Das kommt mir alles total unplausibel vor.
4. Der Blasterstrahl glüht. Das ist wirklich ein Klischee, nämlich aus den 30er Jahren. Leistungsfähige Todesstrahlen sind unsichtbar.

Tut mir leid, ich fand's wirklich nicht gut.

Grüße,
Naut

 

Meine Güte, Naut hat dich ja schon ganz schön fertig gemacht. Ich bin zwar kein SF Profi, aber so schlimm wie er fand ich deine KG nicht. Du legst deinen Schwerpunkt nicht auf Weltraumschlachten, sondern auf einen Aspekt des Menschlichen, den es sicher auch zwischen den Sternen gibt. Das Klischee ist wirklich sehr erdrückend. Deine Wiederholungen wecken die Frage, warum der Prot die Geschichte überhaupt erzählt, wenn er sie eh für ein (wertloses) KLischee hält. Dein PLot ist nicht wirklich etwas neues oder besonderes, das muss ich leider auch sagen. Du hast gezeigt, dass du einen eigenen Schreibstil an den Tag legst, das fand ich positiv. Ob das weggelassene Subjekt jetzt jemanden nervt oder nicht, ist ja eher eine persönliche Sache. Herausragend fand ich deinen Stil nicht, aber schlecht war er auch nicht.

"Auf diesem Bild, ihr Gesicht so Jugendfrisch (kleingeschrieben), so voller Erwartungen an das Leben, an die Zukunft."

Lieb grüsst Fee

 

Ich möchte diesem Text überdurchschnittliche Sprache bescheinigen. Auch wenn ein paar Stellen nicht ganz gelungen sind: Im Ansatz lobenswert.
Inhaltlich bin ich alles andere als begeistert. Erstens könnte das Geschehen tatsächlich einem beliebigen Western entstammen. Ersetze Blaster durch Colt und Raumschiff durch Pferd ... :rolleyes:

Zwar spielst Du mit dem Klischee-Begriff, und rettest Dich damit scheinbar vor dem Vorwurf, eine völlig abgegriffene Handlung (ein Klischee) nachgeplappert zu haben. Leider ist das auch die einzige Daseinsberechtigung dieses Kunstgriffs, denn die Geschichte ist nunmal total platt und unkreativ, da hilft es auch nicht, sie Klischee zu nennen und zwei diesbezügliche Sätze einzufügen.

Fazit: sprachlich im Ansatz ordentlich, inhaltlich platt. Schade. Erzähl mit Deiner Sprache doch mal eine interessante Geschichte. Bin gespannt :)

:cool:
Uwe

 
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@ Naut

1. Eigentlich hast du's nicht sehr kurz gemacht.
2. Ich bin stark der Annahme, deine Definition von SciFi zu kennen und ich kann dazu nur sagen: wo zuviel künstliche Intelligenz und zuviel blinkende Armaturen sind, da ist schlicht und einfach zu wenig Emotion. Auf Gefühle lege ich nunmal Wert und besonders auf die Authentik eines Prots. Es reicht mir einfach nicht, nur seinen Namen und seine Geschichte zu erzählen. Da muss auch was Menschliches in ihm sein.
3. Das Unterdrücken des Subjekts ist eine rein stilistische Angelegenheit. Aber das hat ja Uwe bereits erwähnt. Ist jedenfalls freigestellt, ob ichs mach oder nicht.
4. Also... der Kerl kommt erstens mal nicht "rein", sondern kommt raus ins Freie. Warum das so unplausibel sein soll, kann ich nicht erwägen.
5. Das Glühen eines Blasterstrahls ist kaum ein 30er-Jahre Klischee. Das kann man selbst noch in Filmen aus den 70ern sehen (Star Wars z.B.) und auch heute werden viele SciFi-Filme mit ähnlichen Effekten ausgerüstet.
6. Das dus nicht gut findest, kann ich akzeptieren.

@ Anna-Fee

Dass ich Wert auf den menschlichen Aspekt lege, hast du bemerkt. Das rechne ich dir hoch an. Danke. Die KG ist ein Klischee ja. Weshalb der Prot sie erzählt, woher soll ich das wissen? Ich nehme an, weil es ihn berührt hat. Ausserdem hat er ja am Ende der KG das Klischee einfach hingenommen.
Inhaltlich ists nix spezielles, stimmt. Da kann ich mich wirklich nicht verteidigen. Hoffe, es nächstens besser zu machen.

@ Uwe Post

Hät ich nicht gedacht, dass der Stil gelobt werden würde. Ich glaube nicht, dass ich schlecht schreibe, aber ich denke, ich könnte mehr drauf haben. Klappt nur leider nie :-) Trotzdem danke!

"Zwar spielst Du mit dem Klischee-Begriff, und rettest Dich damit scheinbar vor dem Vorwurf, eine völlig abgegriffene Handlung (ein Klischee) nachgeplappert zu haben."
Um ehrlich zu sein, wollte ich mich nicht "retten". Im Gegenteil, ich wollte absichtlich ein Klischee beschreiben, weil ich finde, dass wir zu sehr darauf Acht geben. Klarer ausgedrückt: es ist ja beinahe schon ein Klischee, die Klischees zu verurteilen, und das nicht weil sie ordinär sind, sondern einfach weil diese Haltung ein heutzutage gesellschaftliches Norm ist. Mir fehlt da irgendwie noch der sinngebende Hintergedanke.
Ansonsten hast du natürlich völlig Recht: isn ne platte Geschichte. Werd versuchen, es beim nächsten Mal besser zu machen.

Grüsse euch,
Clyan

 

ich kann dazu nur sagen: wo zuviel künstliche Intelligenz und zuviel blinkende Armaturen sind, da ist schlicht und einfach zu wenig Emotion.
Das nenne ich DETERMINISMUS ;)
Hät ich nicht gedacht, dass der Stil gelobt werden würde. Ich glaube nicht, dass ich schlecht schreibe, aber ich denke, ich könnte mehr drauf haben.
Tja, mir hat er leider auch nicht gefallen, zu verziert, zu schwuellstg, meiner Meinung nach.
Ich stimme Naut zweifach zu:
1. mir hat die Story nicht gefallen und zwar weil es
2. keine SF ist. Wenn es rechen wuerde, ein Pferd durch ein Raumschiff, einen Colt durch einen Laser, usw. zu erstetzen, kannst Du auch Anna Karenina" zur SF ummodeln. Aber das kapieren ja auch einige andere hier nicht :sealed:

Proxi

 
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Kann meinen Vorrednern nur beipflichten.
Wenn eine Geschichte sich Sci-Fi nennen will, muss sie ein Sci-Fi-Thema haben. Eines, das man am Besten in diesem Genre abhandeln kann.
Als da zum Beispiel wären Zeitreisen ( nicht aufregen, Uwe :D ), Begegnungen mit fremdartigen Kulturen ( verpackt in eine Alienstory ), die Sehnsucht, nach neuen Ufern aufzubrechen ( verpackt in eine Space-Diasporastory ).
Deine - wie du selbst zugibst - platte Geschichte könnte eben genausogut im Wilden Westen oder auch in irgendeinem Unterweltmilieu spielen und ist daher nur etikettenmäßige Sci-Fi.

Über Klischees gibt es auch auf kg.de durchaus kontroverse und fruchtbare Diskussionen, es ist nicht so, dass wir sie hier rückhaltlos verteufeln.
Eine dieser Diskussionen findest du unter der Rubrik "Autoren - Was ist ein Klischee?"
Ciao, Megabjörnie

 
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Clyan schrieb:
@ Naut

1. Eigentlich hast du's nicht sehr kurz gemacht.

Für meine Verhältnisse schon ;)
2. Ich bin stark der Annahme, deine Definition von SciFi zu kennen und ich kann dazu nur sagen: wo zuviel künstliche Intelligenz und zuviel blinkende Armaturen sind, da ist schlicht und einfach zu wenig Emotion. Auf Gefühle lege ich nunmal Wert und besonders auf die Authentik eines Prots. Es reicht mir einfach nicht, nur seinen Namen und seine Geschichte zu erzählen. Da muss auch was Menschliches in ihm sein.
Du könntest gar nicht falscher liegen. (Wenn ich das mal so falsch ausdrücken darf.) Es geht mir nicht um irgendwelche Technikgimmicks oder so, im Gegenteil: SF ist für mich die vor allem emotionale Konfrontation mit veränderten Gegebenheiten nicht nur technischer sondern auch soziokultureller Natur. All das ist in Deiner Story einfach nicht drin. Die Technik ist bloße Verzierung und das Millieu ist der wilde Westen.
3. Das Unterdrücken des Subjekts ist eine rein stilistische Angelegenheit. Aber das hat ja Uwe bereits erwähnt. Ist jedenfalls freigestellt, ob ichs mach oder nicht.
Ich spreche Dir nicht das Recht ab, so zu schreiben, wie Du willst. Ich habe sogar in meinem Posting zugegeben, dass ich das lediglich nicht so schön finde. Was Du damit anfängst ist mir ziemlich egal.
4. Also... der Kerl kommt erstens mal nicht "rein", sondern kommt raus ins Freie. Warum das so unplausibel sein soll, kann ich nicht erwägen.
Die gesamte Situation: Es ist unplausibel, dass der Protagonist den Gläubiger aufsucht und dieser - obwohl er ihn offenbar erwartet hat - nicht erwartet, dass er bewaffnet ist, und der Gläubiger zudem nichtmal Bodyguards oder so hat. Eine kleine Erklärung, wieso das so sei hätte mir genügt.
5. Das Glühen eines Blasterstrahls ist kaum ein 30er-Jahre Klischee. Das kann man selbst noch in Filmen aus den 70ern sehen (Star Wars z.B.) und auch heute werden viele SciFi-Filme mit ähnlichen Effekten ausgerüstet.
Gerade das Wiederkäuen eines Klischees macht es zu eben diesem. Hörbare Explosionen im Vakuum werden auch nach wie vor gerne genommen, sind aber deshalb nicht authentischer. EDIT: Interessante Nebenbemerkung: "Star Wars" ist - wie Lukas selbst in diversen Interviews zugibt - 30er-Jahre-Pulp-Retro. Insofern ist ein sichtbarer Todesstrahl ein 30er-Klischee. Davon abgesehen ist die Bezeichnung "Blaster" für eine Strahlwaffe mE unpassend, sie deutet eher auf eine Projektilwaffe mit Explosivmunition. Keine Ahnung, wer mit der Unsitte angefangen hat, wahscheinlich Buck Rogers oder so. Das aber nur am Rande.
6. Das dus nicht gut findest, kann ich akzeptieren.
Ich hoffe, dass Du jetzt genauer verstehst, weshalb mir die Story nicht so gut gefiel. Abgesehen davon finde ich sie gar nicht sooo schlecht, ich hätte nur eine Ansiedlung außerhalb der SF passender gefunden.
Außerdem schreibe ich zu den ganz unterirdischen Sachen meistens überhaupt nichts. Die bloße Tatsache, dass ich mir hier soviel Mühe gebe kannst Du daher schon als Lob von meiner Seite auffassen. ;)

Grüße,
Naut

 

@Mega: *aufreg* :D
Ansonten: *Naut unterschreib* (hm, das mach ich in letzter Zeit öfter, oder?)
Ich möchte auch stark davor warnen, SF auf blinkende Lämpchen zu reduzieren, d.h. auf ein Untergenre.

es ist ja beinahe schon ein Klischee, die Klischees zu verurteilen
:schiel: Würde ich nicht unterschreiben. Es geht nicht darum, Klischees zu verurteilen. Das ist zu pauschal. Zum Charakterisieren von Nebenfiguren eignen sich Stereotype durchaus. Grundsätzlich ist es aber eine Frage der Erwartungshaltung. Der Leser erhofft sich doch meistens eine Überraschung, eine neue Idee, eine unerwartete Wendung. Bekommt er eine Handlung zum 1111. Mal vorgesetzt, langweilt er sich. Auf Klischees zu verzichten, bedeutet einfach, den Leser möglichst nicht enttäuschen zu wollen. Darüber kann man vielleicht eine Geschichte schreiben, aber nicht, indem man das Klischee so klischeehaft wie möglich darstellt. Das reicht m.E. nicht, um einen fruchtbaren Denkprozess in Gang zu setzen. Besser geeignet als Denkanstoß ist z.B. das Brechen von Klischees.
Nochmal kurz zur Sprache: Ich habe bemüht, mich vorsichtig auszudrücken - ich sage gerne nochmal ganz klar, dass auch ich den Stil nicht besonders mag, weil er zu schwülstig ist (zugegebenermaßen passt das aber zum Klischee-Thema). Gelobt habe ich, dass Du Dich um eine überdurchschnittliche Sprache bemühst. Das ist ein guter Ansatz für kommende Texte.

 
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@ Naut

Schön, dass du nochmals all meine Punkte aufgefasst und negiert hast. Genau wie ich's bei dir gemacht hab'. ;-)
Ich will alles im Raum stehen lassen, nur das mit dem 30er-Jahre Klischee werd ich nich hinnehmen: Blaster und Laser sind für mich nunmal Teil von SF. Und da bin ich wohl kaum alleine in der Welt. Ich meine nicht diese Spätere-Gegenwarts-SFs, sondern die SFs die in einem Erde-unabhängigen Universum spielen. Was hät ich denn sonst nehmen sollen? Nen Colt? Dann wärs ja wirklich Wild West gewesen!...

@ Uwe Post

Tja, hab wohl dein Lob missverstanden. Kann mir deshalb gleich recht dumm vorkommen *g*.
Was die Klischeesache angeht: darauf will ich nicht mehr näher eingehen. Ziel hier drin is ja, meine Geschichte zu lesen und zu kommentieren, ob negativ oder positiv.

@ Golio

Find ich toll, noch nen Leser gekriegt zu haben. Kann dir in vielen Punkten nur beipflichten, is aber nich der richtige Ort, das loszuwerden.
Vielen Dank für deine Kritik.

@ALL

Also was mir hier grad auffällt, ist, dass es wie man deutlich sehen kann, sehr unterschiedliche Meinungen gibt. Is irgendwie auch logisch, is ja nicht jeder gleich. Aber, um ehrlich zu sein, mir dünkt es manchmal, dass man das hier auf KG.de vergessen hat. Je länger, desto mehr kommt es mir so vor, als würden jene, dies den Lesern nicht recht machen können, einfach den Stil anderer, "lieber gelesenen" Autoren kopieren. Nur weil sich's irgendwie "eingebürgert" hat. Und was ich noch schlimmer finde, die Meinung von Moderatoren nimmt man ernster als die der normalen User. Einerseits is das ja logisch, andererseits muss ich sagen, dass das unmöglich der richtige Weg sein kann. Also ich find, wir haben ein Problem, und zwar: wir haben uns auf eine Art Gesetz, ein "Schrift-Norm" eingestellt und kommen nicht mehr los davon.

Das soll keine Kritik an KG.de sein. Eher eine Warnung. ... Das wär doch mal ein Thema worüber man einen Threat eröffnen könnte. Ich bin aber feige; ich tu's nicht. Bin schon zu sehr verhasst auf KG.de, als dass ich mir diese vermeindliche Frechheit erlauben kann :-)

Liebe Grüsse,
Clyan

 

Bin ja noch nicht so lange dabei, aber verhasst bist Du mir nicht. Wenn Du kuenftig auch noch richtig gute Storys schreibst, werde ich Dich sicher sogar moegen (*g*).

Und das die Kritiken der Moderatoren (Uwe ist einer, der hat je eine Story von mir geblockt und wer noch?) hoeheren Stellerwert haben sollen oder ernster genommen werden, ist mit Verlaub, Schwachsinn.
Leider sind die Kritiken von Uwe, Naut, Lems Erbe (und meine natuerlich (*g*)) meist besser, als die des Gelegenheits-SF-Kritikers, was zum einem an deren umfangreiche Kenntnis der SF liegt und auch an gewissen analytischen Faehigkeiten, die zum Kritisieren nun einmal dazugehoeren.
Proxi

PS: Weshalb laeuft hier eigentlich so viel ueber die "ihr-hasst-mich-alle-Schiene?"

 

@ Proxi

"Weshalb laeuft hier eigentlich so viel ueber die "ihr-hasst-mich-alle-Schiene?"
- Ja, vielleicht wird es Zeit, dass man sich darüber Gedanken macht, Proxi.

Grüsse,
Clyan

 

Zitat von Proxi:

Leider sind die Kritiken von Uwe, Naut, Lems Erbe (und meine natuerlich (*g*)) meist besser, als die des Gelegenheits-SF-Kritikers

Und was ist mit mir? Ich will auch gelobt werden. Ich will, ich will, ich will!!! :bounce:

Zitat von Golio:

Nur wenn einer dauernd lobt (wie ich), dann kommt er übels *rschkriecherisch schw*l rüber.

Ääh, na ja, auch wenn du das ironisch meinst, du hast damit nur allzu Recht. Versuch doch mal, deine Nettigkeit zu überwinden und mal so'n richtigen Verriss zu schreiben ( natürlich nur bei einem, der es verdient *g* ), dann werden deine positiven Kritiken gleich viel ernster genommen. :thumbsup:
Übrigens, diejenigen, die Clyans Kg kritisiert haben, gehören bestimmt nicht zu denen, die sich "so intelligent wie möglich zeigen" wollen, "um die anderen zu beeindrucken" ( außer mir natürlich *g* ). Es ist nur so, dass "intelligente" Stories eher Anklang finden, weil der Leser sich so intellektuell ernst genommen fühlt. Das ist jedenfalls die vorherrschende Haltung auf unserer schönen Website ;).

Zitat von Clyan:

Also ich find, wir haben ein Problem, und zwar: wir haben uns auf eine Art Gesetz, ein "Schrift-Norm" eingestellt und kommen nicht mehr los davon.

Interessanter Punkt: Ist das wirklich so? Ich meine, ich ertappe mich oft dabei, dass ich ungehalten reagiere, wenn ein Autor seine - meiner Meinung nach - "falsche" Formulierung beibehält, obwohl ich ihm "klargemacht" habe, dass er die unbedingt ändern muss.
Nur - wer hat das Wissen über "guten" Stil für sich gepachtet? Wo liegen die Grenzen der berühmten "Geschmackssache" wirklich?
Eine Diskussion darüber zu führen wird zwar kein eindeutiges Ergebnis hervorbringen, aber es wäre trotzdem interessant zu erfahren, was die Autoren hier so allgemein darüber denken.
Deswegen solltest du ruhig diesen Thread aufmachen, Clyan. Wer bisher nur 76 Beiträge gepostet hat, kann noch nicht so verhasst sein. :D

 
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[Offtopic Zeug gelöscht, 'tschuldigung]

Zur Geschichte: Deinen Ausführungen entnehme ich, dass Du eine ähnliche Erzählweise wie in "Star Wars" anstrebst. Na ja, "Star Wars" ist - nicht nur in meinen Augen - mehr Fantasy als SF, aber weil Du wohl mehr Proteste dort als hier einfangen würdest, verstehe ich, warum Du die Geschichte hier gepostet hast. Ich würde Dich nur gerne davon überzeugen, dass man auch Space-Opera, auch mit großen Gefühlen und mit epischer Breite wissenschaftlich korrekt unterfüttern kann. Vielleicht liest Du mal "Dune" (wenn Du den Roman noch nicht kennst).

Grüße,
Naut

 
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Find ich ja toll, dass wir uns darüber einig sind, dass es unterschiedliche Vorlieben und demzufolge auch Meinungen zu Geschichten gibt ;) Die Diskussion über Kritiken und Kritiker wird an dieser dann Stelle beendet und, falls Interesse besteht, an geeigneter Stelle fortgesetzt :)

Thema dieses Threads ist die Geschichte "Klischee", und alle weiteren Postings sollen sich bitte darauf beziehen.

Ferner bitte ich darum, die eigene Wortwahl zu beachten und auf Schimpfwörter (auch mit * drin) zu verzichten, um die sachliche und freundliche Atmosphäre, für die kg.de an sich bekannt ist, nicht zu beeinträchtigen. Vielen Dank :)

 

hi clyan
was mir schon ziemlich gefallen hat, war dein Schreibstil, auch wenn er sonst nur als mittelmäßig oder guter ansatz bezeichnet wurde. ich finde ihn interessant und (wenn auch ausbaufähig) doch irgendwie passend. (und ja, das ist ein lob)
Das die Geschichte nicht so gut in SF passt, muss ich allerdings auch sagen, und dass

"Star Wars" - nicht nur in meinen Augen - mehr Fantasy als SF
ist, kann ich vollkommen unterschreiben. Der punkt ist der, als SF würde deine story zum Beispiel dann durchgehen (keine Anregung, nur ein Beispiel, also jetzt nicht die Geschichte verändern) wenn die tote Freundin auch noch außerirdisch ist (also jetzt kein Klischee-mäßiges schleimmonster ;) - obwohl, vielleicht bei dem titel gerade), die Fahrt des Prot genauer beschreiben wird (Was für ein Schiff? Wie ist der Antrieb? Wie weit reist er? Zu welchem Planeten? Alles nicht erwähnt)und ähnliches. SF auf viel blinkendenden Technik-Krimskrams zu reduzieren ist vollkommen ungerechtfertigt. Gerade das wäre eben nur ein bloßes SF-Szenario. In der Sciencefiction geht es darum, wie die Protagonisten in der technisch oder sozial anderen Welt zurechtkommen. Es geht immer noch um den Menschen, gerne auch mit viel Gefühl (lies mal Ursula K. LeGuin! Gutes Beispiel genau wie von Naut genanntes Dune) aber eben in einer Welt, die nicht mehr unsere ist, sondern höchstens unsere in eine andere Situation projeziert ist (also Zukunft oder Weltraum oder Parallelwelt oder so). In deiner Story passiert aber das gleiche wie in einem (wie schon oft gesagt) Western, mit einem anderen Hintergrund. Also wie ein Theaterstück, das jetzt nicht mehr vor der Grand Canyon Kulisse spielt sondern vor dem "Todesstern". SF wird es dann, wenn die Handlung und die Protagonisten darauf auch reagieren.
So, genug gesagt, außer dass mir auch die Handlung (bis auf den erwähnten SF-Fehler natürlich) eigentlich gut gefallen hat, auch wenn sie nicht die neueste ist.
gruß, jonny

 

Hallo Clyan,

ich fürchte, du hast mit der Wahl der Rubrik einfach falsche Erwartungen gesetzt, gerade in einer Zeit, in der sich hier die verschiedenen Teilnehmer an Intelligenz und Intellektualität zu überbieten versuchen und den SF Begriff eher hochpolitisch und gesellschaftlich auslegen, kommt die Geschichte deiner zeitlosen Problematik natürlich schwer zurecht. Auf Grund der Zeitlosigkeit deines Plots kann man die Rubrik denn auch wirklich in Frage stellen.
Zahlungsunfähigkeit, Geldeintreiber, Stellvertretervergewaltigung und Stellvertretermord sind gesellschaftsformenunabhängige Bestandteile unseres Lebens, sie gibt es immer und überall und natürlich sind sie auch ein entsprechendes Klischee. Das haben viele angemerkt und auch du hast eingeräumt, dass der Plot nicht neu ist.
Interessant ist auch für mich die Sprache, gerade im Hinblick auf dich, denn das Auslassen vieler Pronomen zeigt mir, dass du versucht hast, für diesen Plot eine andere Sprache zu finden, als du sie normalerweise verwendest. Wenn ich das richtig empfinde, hast du also versucht, dich dem Plot über das abgestorbene Gefühl des Protagonisten zu nähern, welches in den abgestorbenen Pronomen seinen Ausdruck findet. Und wie faulende, entzündete Organe tut auch das faulene, entzündete Gefühl noch weh. Es lässt sich durch einen Mord auch nicht besänftigen, denn dadurch stirbt es nicht weniger.

Ein Fehler ist mir noch aufgefallen:

ihrem beigenfarbenen Kleid
beigenfarbenem

Die Geschichte erfüllt, was der Titel verspricht. ;)
Und, um ehrlich zu sein. Mir haben andere Geschichten von dir schon besser gefallen.

Lieben Gruß, sim

 

Hei Mega,

Dich habe ich bewusst nicht erwaehnt, da Du ja immer so penetrant darauf hinweist, dass Du nichts aus der SF kennst. (Oder der SciFi). Ausserdem hat Tucholksy mal gesagt: Wenn der Zug in Kleinkleckersdorf haelt, ruft es der Schaffner 10 mal aus. Haelt der Zug in Berlin schweigt der Schaffner: Es versteht sich von selbst. (*supergrins*)

Proxi

 

Wow... also ich hab in der kurzen Zeit bereits schon wieder so viele Feedbacks erhalten, dass ich unmöglich allen eine persönliche Rückmeldung machen kann. Also fasse ich alles zusammen.

1. Ich hätte nie gedacht, dass eine Meinungsverschiedenheit dazu führen würde, unmengen von Feedbacks zu erhalten (keine meiner KGs hat soviele, wie die hier). Zudem sollte sich diese Diskussion eher negativ für diese KG auswirken. Ausserdem finde ich, man sollte diese Thematik in einen anderen Threat verschieben (hat Uwe Post bereits angemerkt).
2. Naut hat gesagt, ich entnehme meinen Schreibstil möglicherweise der Filmsaga Star Wars. Um das hier klarzustellen: ich bin mit Star Wars sozusagen aufgewachsen, ich schreibe momentan sogar an einer Fan-Fiction, aber ich würde in einer Star Wars-unabhängigen Story niemals diesen Erzählstil zu imitieren versuchen. Das merkt man auch, wenn man meine anderen KGs liest (Sim sagte ja, dass ich hier von meinem anderen Stil loszukommen versuche. Ist auch wahr, aber die Star Wars-Stilistik interessiert mich nicht).
3. Stimmt, hab nicht sehr viele Postings hier auf KG. *schäm* Trotzdem möchte ich den Threat nicht aufmachen. Könnte geradezu jeder andere tun, der sich betroffen fühlt. Wird gewiss nicht wenige geben.
4. Find ich toll, das wir uns einig sind, was Gefühle in SF angeht. Etwas was nicht verloren werden darf.
5. Ich denke, man hat mir jetzt den Standpunkt klargemacht. Das Klischee langweilt und von SF kriegt man nicht genug zu spüren (aber die Art des Antriebs zu erwähnen, wäre nicht nur völlig irrelevant gewesen, sondern auch irgendwie lächerlich; klagt über seine tote Freundin und erzählt plötzlich vom Antrieb *schmunzel*). Aber is klar, ich werd das nächste Mal drauf achten.

Also danke euch allen,
liebe Grüsse,
Clyan

 

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