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Serie Wenn Liebe eifert

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29.12.2013
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Wenn Liebe eifert

Martin wachte auf und schaute auf sein Handy: keine Nachricht.
Wieso hat sie nicht geantwortet?
Er sank zurück ins Kissen und schaute an die Decke.
Sie schreibt mir doch sonst alle zwei Minuten. Warum jetzt nicht? Ist ihr etwas passiert? Ist die Apokalypse da draußen jetzt doch ausgebrochen und ich bekomme hier nichts mit?
Die Deckenprojektion der Uhr zeigte 7:03.
Heute ist Sonntag, da kann ich sie doch nicht um Sieben anrufen. Oder doch? Nein – sie ist gestern bestimmt erst spät ins Bett gekommen.
Er nahm sein Handy und tippte: Guten Morgen Anne :* ich hoffe dir geht es gut <3
Wenn sie schläft, liest sie die SMS ja auch nicht. Außerdem fällt ihr nach den 30 Nachrichten von gestern diese eine von heute auch nicht auf. Sie denkt bestimmt, ich stalke sie.
Er drehte sich auf die Seite und wollte weiterschlafen.
Oder ignoriert sie mich mit Absicht?
Seine Augen öffneten sich.
Wenn dieser Frank da ist …
Er starrte an die Wand.
Frank! Der Typ vom Abschlussball. Mit Sicherheit hat sie den dort wiedergetroffen.
Er schlurfte in die Küche, machte die Kaffeemaschine an und kleckerte beim Wassernachfüllen.
„Franky-boy war immer so lustig“, hatte sie gesagt. Dann war das doch mehr als „nur kurz erwähnt“, oder?
Nachdem er das verschüttete Wasser aufgewischt hatte, feuerte er den Lappen in die Spüle.
Wieso hängt sie mit diesem Typen ab?
Der Lärm der arbeitenden Kaffeemühle schmerzte im Kopf.
Sie hat ihr Handy ausgeschaltet, damit ich das Turtelpaar nicht störe.
„Das ist doch Schwachsinn“, sagte er zu sich selbst und nahm die Kaffeetasse.
Wieso meldet sie sich nicht? Kann sie nicht wenigstens ein „alles gut“ schicken?
Er stellte den Kaffeebecher auf die Armlehne der Couch ab und ließ die Serie da weiterlaufen, wo er sie in der Nacht gestoppt hatte.
„Und? War Frank auch da?“
„… ja.“
„Wieso zögerst du?“
„Nur so. Nichts weiter.“
„Ist etwas passiert?“
„Naja …“
„Du hast gesagt, du liebst ihn nicht!“
„Tue ich ja auch nicht.“
„Und wieso machst du mit dem dann rum?“
„Ist halt einfach passiert, ich wollte das ja nicht.
Er schreckte hoch und der Kaffeebecher flog von der Lehne auf den Teppich. „Scheiße!“, sagte er laut und holte ein Handtuch.
Da zieht sie einmal los und gleich passiert sowas. Ich dachte, ich kann ihr vertrauen. Kannst du doch auch - hör auf damit!
Er machte sich etwas zu essen.
Schwanger, logisch. Bei mir bekam sie immer Panik, wenn ein Spermatropfen nur in die Nähe des Bauchnabels kam. Aber mit ihm, da geht’s gleich ohne Kondom zur Sache.
Er schob den halbvollen Teller beiseite.
Ich soll Trauzeuge werden? Das ist doch wohl ein Scherz. Vergiss es. Ich werde nicht gute Miene zum bösen Spiel machen.
Nach dem Aufräumen, fläzte er sich wieder auf die Couch.
Ja, ihr seid eine tolle Familie. Mit mir wolltest du das ja nicht.
Er hörte Schlüssel an der Eingangstür klappern, stand auf und ging in den Flur.
So früh?
Anne stürmte herein und gab ihm einen Kuss: „Hallo Schatz!“
Oh – Hallo.
„Hallo“, stammelte er.
Frag sie schon.
Sie lief weiter in die Wohnung: „Ah, du hast es dir auf der Couch gemütlich gemacht. Wolltest´ wohl doch nicht mit deinen Kumpels los?“
Frag sie!
„Doch, aber Jörg hat kurzfristig abgesagt. Und wie war es beim Klassentreffen?“
Das hast du gefragt? Au man.
„Super!“, rief sie aus dem Schlafzimmer. „Katrin ist verlobt. Bei ihr habe ich dann auch übernachtet, weil sie gleich in der Nähe wohnt.“
Okay.
„Ach deshalb warst Du nicht zu Hause.“
Frag!
„Ja genau.“ Sie kam aus dem Schlafzimmer und stopfte ein Kabel in ihre Tasche.
Jetzt frag sie schon!
Er schaute sie an.
Feigling! Frag sie!
„Mein Ladegerät lag hier bei dir, deshalb ist mein Akku seit gestern alle.“
Klasse, jetzt hat sie von selbst geantwortet.
„Das macht Sinn“, murmelte er.
Und weiter?
„Kannst du dich noch an Frank erinnern?“, fragte sie und kam näher.
Jetzt kommts.
„Kann sein“, druckste er rum.
Bleib stark.
Sie schaute ihm in die Augen: „Der war nur kurz da, weil er ein Baby zu Hause hat. Aber die Bilder waren sooo süß.“
Was? Was soll das jetzt?
„Okay“, sagte er nur.
Also hatte sie nichts mit ihm. Das ist doch gut.
„Weißt du was?“
Oder doch?
„Nein.“
Ich werde noch wahnsinnig.
Sie legte die Arme um seinen Hals: „Ich will auch ein Baby - von dir!“
Hab` ich da richtig gehört? Wo kommt das denn plötzlich her?
„oh…kay…“
Echt jetzt?
Sie gab ihm einen langen Kuss. „Ich bin noch mit meinen Eltern verabredet. Liebe Dich!“
Er stand da und fing an zu lächeln, als sie mit den Worten "unsere werden noch süßer" aus der Wohnung stürmte.
Ich liebe dich.
Langsam ging er zurück zur Couch.
Sie liebt mich.
Die blutüberströmten Menschenfresser seiner Serie wirkten unpassend und er machte den Streaming-Dienst aus.
Sie liebt mich!
Im Fernsehen lief "Alles steht Kopf".
Das passt.
Er legte sich noch ein Kissen zurecht.
Ich liebe dich auch.
Dann schlief er ein.

 

Hallo pantoholli,

du läßt uns teilhaben an den Gedanken eines furchtbar eifersüchtigen Menschen, der sich nur aufgrund einer fehlenden Rückmeldung allerlei Dinge zusammenreimt.
Ohne Frage gibt es diese Spezie. Leider nimmt die Mißmut fast den ganzen Text ein und nur ein kleiner Teil ganz am Ende bringt die Sache wieder ins Lot.
Wobei ich das sehr befremdlich finde, dass eine Frau nur aufgrund süßer Babyfotos nun auch den Drang verspürt, ein Kind von ihrem Partner zu bekommen.
Dieser Text ist komplett auf diese Auflösung hingeschrieben, konnte aber bei mir keinerlei Wohlfühlen erzeugen, weil das für mich nicht stimmig war.

Die Geschichte ist flüssig runtergeschrieben, also ich habe sie gut lesen können, aber bei dem Challenge-Thema erwarte ich (vielleicht ist das auch zuviel verlangt) dass sich in mir ein angenehmes Gefühl beim Lesen breit macht, oder dass ich wenigstens damit aus der Geschichte raus gehe.

Das ist nun für dich grade kein toller erster Kommentar, aber ich wollte dich das einfach wissen lassen.

Liebe Grüße
bernadette

 

Hallo @pantoholli ,

ich muss gestehen, ich hatte beim ersten Lesen Probleme, weil ich komplett auf dem Schlauch stand und jetzt erst beim zweiten Lesen ist mir klar geworden, dass ich beim ersten Mal nicht konsequent die sozusagen Regieanweisung des Autoren beachtet habe. Alles, was da nämlich in kursiv steht, sind nur seine Gedanken.
Beim ersten Mal hatte ich das übersehen und kam dann inhaltlich mächtig ins Schleudern. Nun denn, das sieht jetzt ganz anders aus.

Ich finde es schwierig, einen Text für diesen Wettbewerb zu verfassen, weil wir es alle nicht gewöhnt sind, nur positive Dinge zu schreiben. Ich vermute, so mein Eindruck, dass dir das auch schwer gefallen ist, weshalb die gesamte Story auf das Happyend hinausläuft, dass sie nun doch Kinder möchte.
Inhaltlich betrachtet, nimmt in deiner Geschichte die Eifersucht des Mannes zu viel Raum ein, andererseits würde ich gerade zu diesem Thema an mancher Stelle noch mehr in die Tiefe gehen.
Es müsste an ihm noch mehr nagen, sich noch mehr entwickeln, man müsste als Leser schmerzlich miterleben, wie sich das Thema immer mehr aufschaukelt bei ihm und er immer ungerechter wird ihr gegenüber. Aber das würde auf der anderen Seite bedeuten, dass dieses Thema dann noch mehr Raum bekäme und das Wettbewerbsthema wäre dann nicht mehr erfüllt. Ist schwierig.

Dieses ziemlich rasch entstehende Happyend wäre vielleicht etwas glaubwürdiger, wenn es zwischen deinen Personen noch eine winzige Diskussion geben könnte. Sie äussert, sie möchte nun Kinder von ihm und er wirft ihr vielleicht, weil es sich so überrumpelt fühlt, vor, dass sie das vermutlich nur wegen der angeblich so süssen Kinder von Frank möchte. Er könnte ihr auch vorhalten, dass sie ja sonst nie welche wollte und er sich frage, wieso denn jetzt auf einmal.
Auflösen könntest du es damit, in dem du sie antworten lässt, dass sie immer Kinder wollte und er es scheinbar vergessen habe, aber das sei für sie immer klar gewesen oder so ähnlich. Sie müsste ihn am Ende davon überzeugen, dass sie wirklich schon immer Kinder wollte und er sich da (auch) getäuscht habe. Das könnte ein glaubwürdigeres Ende ergeben, denn mal ehrlich, so von jetzt auf gleich plötzlich Kinder haben wollen, wenn man zuvor keine wollte, das ist ein bisschen seltsam.

Wieso meldet sie sich nicht?
Dieses zweite Mal muss es nicht erneut erwähnt werden.
Der Kaffeebecher flog von der Lehne auf den Teppich.
Hier wäre noch gut, wenn man als Leser erfahren würde, ob er nur versehentlich dagegen stößt oder ob er ihn bewusst runterwirft.
Er machte sich etwas zu essen.
Nein, wenn man so unter diesem Eifersuchtsstress ist, dann dürfte man eher gar keinen Hunger mehr haben, weil einem dieses Gefühl auf den Magen schlägt. Würde ich mir so denken. Allerdings gibt es auch die sog. Frustesser, sobald viel Frust anrollt, wird dagegen an gegessen. Aber dazu müsstest du ihn mehr als so eine Figur zeichnen, die eine Art Frustesser ist.

„Ah, du hast es dir auf der Couch gemütlich gemacht.
Ich glaube, so etwas würde man nicht sagen, das klingt zu hölzern. Vielleicht, dass sie fragt, was er heute noch so vorhat?
Sie lief weiter in die Wohnung:
Ungenau, sie ist ja schon in der Wohnung, nein sie läuft ins Schlafzimmer.
„Ich hatte mein Ladegerät letztens bei Dir vergessen, deshalb ist mein Handy seit gestern aus.“
Eher wohl das Ladekabel und "deshalb ist mein Handy seit gestern aus" ist so ein Lesererklärsatz. Das wirkt etwas steif. Wie würde sie reden?
"Hatte mein Ladekabel bei dir vergessen, Akku ist seit gestern leer."
Er stand nur da,
Eben saß er noch auf der Couch. Wann ist er denn aufgestanden?


Lieben Gruß

lakita

 

Das ist nun für dich grade kein toller erster Kommentar, ...
Ach @bernadette,
deshalb bin ich doch hier ;)
Also trotzdem erstmal Danke für den Kommentar!
.. an den Gedanken eines furchtbar eifersüchtigen Menschen ...
Solche Rückmeldungen finde ich spannend, weil andere Menschen eben anders Lesen.
Ich habe beim Schreiben - und auch beim mehrmaligen selber Lesen, die ganze Zeit ein Grinsen im Gesicht, weil ich das eher als Slapstick lese (und schreiben wollte) und ich mich amüsieren kann, wie jemand in seinem Laufenlassen der Gedanken aus einer Mücke einen Elefanten macht. Was habe ich mir schon für furchtbare Situationen z.B. bei langen Autofahrten ausgedacht - das ich überfallen werde, eine Unfall habe ... Das waren keine "Wünsche" - einfach nur ein Durchspielen der Situation. Hier nimmt er einen Mini-Aufhänger (fehlende Nachricht) und baut dadrauf eine völlig unbegründete, absurde Situation auf.
Er ist ja auch nicht so eifersüchtig, dass er sie dann wirklich rund macht - er weiß, dass er sich das selber ausgemalt hat - und reagiert ja auch nicht eifersüchtig, als er sie endlich trifft - er steht halt etwas verpennt da rum und sie wirbelt da durch.

Wobei ich das sehr befremdlich finde, dass eine Frau nur aufgrund süßer Babyfotos nun auch den Drang verspürt, ein Kind von ihrem Partner zu bekommen.
Dass sie einen Schlüssel von der Wohnung hat, sollte darauf hindeuten, dass die Beziehung fester ist und die Fotos nur der letzte Anstoß dafür war, und nicht der Grund selbst ist. Aber dafür ist die Geschichte zu kurz. Das auszubauen würde aus meiner Sicht die Geschichte in eine andere Ecke drücken.

Dieser Text ist komplett auf diese Auflösung hingeschrieben
ja - definitiv - das ist er :)

mhm - und nu weiß ich auch nicht :)
Gruß
pnatoholli

Hallo @lakita

Alles, was da nämlich in kursiv steht, sind nur seine Gedanken.
Ganz genau :) Irgendeine Idee, wie man das besser hervorheben kann? Ich hatte den ersten Teil fast wie einen Dialog schreiben wollen. Also immer Reale-Situation (er wacht auf) - ein Gedanke von ihm (Wieso meldet sie sich nicht) - wieder real - wieder Gedanke....
Alles, was da nämlich in kursiv steht, sind nur seine Gedanken.
Beim ersten Mal hatte ich das übersehen und kam dann inhaltlich mächtig ins Schleudern.
Oh ha - ja, das kann ich mir gut vorstellen, dass man das dann gaaanz anders liest.

Ich finde es schwierig, einen Text für diesen Wettbewerb zu verfassen, weil wir es alle nicht gewöhnt sind, nur positive Dinge zu schreiben.
Wie bei meiner Antwort an Bernadette oben, hatte ich eine ganz andere Intuition beim Schreiben, die wohl leider nicht rüberkommt. Andererseits, wenn man Slapstick nicht in der richtigen Stimmung sieht, ist es auch furchtbar.

Er könnte ihr auch vorhalten, dass sie ja sonst nie welche wollte und er sich frage, wieso denn jetzt auf einmal.
So tiefsinnige Gespräche wollte ich gar nicht im Text haben. Er ist verpennt in seinen Gedanken, und sie als Wirbelwind huscht da nur mal so vorbei und lässt nebenbei "die Bombe" platzen - und ist glücklich dabei - und er eigentlich auch.

Nein, wenn man so unter diesem Eifersuchtsstress ist, dann dürfte man eher gar keinen Hunger mehr haben, weil einem dieses Gefühl auf den Magen schlägt
Deshalb läßt der den halben Teller ja auch stehen.

Eben saß er noch auf der Couch. Wann ist er denn aufgestanden?
Ein paar Zeilen vorher: Er hörte Schlüssel an der Eingangstür klappern und ging in den Flur.

ok - mein GedankenSlapStick funktioniert nicht. Schade.
Einen Versuch war es Wert. Vielleicht bekomme ich das noch etwas aufgepeppt.

Gruß
pantoholli

 

Hallo @pantoholli ,

ups, wenn du daraus eine Art Slapstickstory machen wolltest, dann hätte ich mal zunächst die Frage, wohin da die Reise gehen soll. Dein Protagonist ist ja doch zunächst, so hatte es bernadette und auch ich verstanden ziemlich der typische Eifersüchtige. Was ist daran dann Slapstick oder anders gefragt, was wolltest du in dieser Richtung aufzeigen?

Ich könnte mir vorstellen, dass du insgesamt noch mehr überziehst, also zum Beispiel nervt dein Protagonist seine Freundin ununterbrochen, während sie an dem Klassentreffen teilnimmt und zwar macht er dies so auffällig, dass man merkt, es soll hier keine tragische Geschichte erzählt werden, sondern etwas Abgedrehtes.

Mit Sicherheit kann man aus der Geschichte noch so etwas machen.

Bin auf deine Antwort gespannt.

Lieben Gruß

lakita

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo @pantoholli ,

mich ließ deine Geschichte spontan mit einem eher beklommenen Gefühl zurück und ich traue dem Martin auch noch eine Karriere als Stalker zu. Ich glaube, wenn du mehr Richtung Slapstick gehen willst, dann müsstest du die Leser schon in der Überschrift auf die richtige Spur bringen. "Wenn Liebe unheimlich wird", das weist ja genau in die Richtung, die du nicht willst.
Eher sowas wie: "Martin allein zu Haus" oder so. Halt was mit Humor.
Und du schreibst seine normalen Gedanken kursiv und auch sein Kopfkino, inclusive Dialog. Ich habe zuerst gedacht, er erinnert sich an einen Dialog, der wirklich passiert ist. Das ist schon verwirrend. Alles nochmal aus der Ich-Perspektive versuchen? Richtig einsteigen in seinen Kopf?
Erinnert mich an Paul Watzlawick, das Ganze. Und ich finde, du könntest da auch echt was draus machen, wenn du das richtig krass überziehst. Vielleicht auch noch einen kleinen Spannungsbogen hineinbringen, indem er durch seine Eifersucht was kaputt macht, was er hinterher vor ihr verbergen und heimlich flicken muss, oder sowas.
Ich bin gespannt, wie es weitergeht mit der Geschichte.

Liebe Grüße von Chutney

 

Hallo @pantoholli

dann will ich mal:

Der Lärm des Mahlwerks schmerzte im Kopf.

Mahlwerk klingt nach einem großen Gebäude. Ich nehme an, du meinst eine elektrische Kaffeemühle.

Schwanger, logisch. Bei mir bekam sie immer Panik, wenn ein Spermatropfen nur in die Nähe des Bauchnabels kam. Aber mit ihm, da geht’s gleich ohne Kondom zur Sache.

Das klingt für mich so, als würde Sperma im Bauchnabel gleichgesetzt mit Schwangerschaft. Ist aber vll nur meine Lesart.

Nachdem er aufgeräumt hatte, fletzte er sich wieder auf die Couch.

sich fläzen, ergo 'fläzte sich'

„Doch, aber Jörg hatte kurzfristig abgesagt.

Warum hier Plusquamperfekt, 'hat abgesagt' reicht vollkommen.

Bei ihr hatte ich dann auch übernachtet, weil sie gleich in der Nähe wohnt.“

hier das gleiche

Fazit: Ich stimme meinen Vorrednern zu, dass der Missmut des Protagonisten zu viel Raum einnnimmt und am Ende durch das 'Happy End' für meinen Geschmack nicht ausreichend kompensiert wird. Anne stürmt rein und wieder raus, so dass ihr Charakter sehr flach bleibt. Sie wirkt dadurch hektisch, abgehetzt, nicht richtig da, und aus diesem Grund verflacht auch das intendierte, schöne Ende.

LG,

HL

 

»Die Liebe ist sehr launisch. Das einzig Beständige an ihr ist der Wandel. Man sollte sich sicher sein, dass es kein dauerhafter Zustand ist. Deshalb ist der größte Feind der Liebe der Versuch, sie zu konservieren. Das Gegenteil von Freiheit ist der Feind der Liebe. Das Begrenzende. ...« antwortete seinerzeit Michael Thalheimer auf die Frage des Zeitmagazins, „was ist Liebe“ (http://www.zeit.de/2013/52/was-ist-liebe) und so verhält es sich auch mit der »Eifersucht“, wenn eine/r an einem/einer andern mit Eifer nach der Flecken sucht mit der Wirkung eines Einbruchs in vermeintliche Besitzstände, wenn nicht gar die Eigentumsordnung.

Da lieferstu ein kleines Beispiel, wie leicht sich eine Fluse - und wärs eine späte Heimkunft - am Image eines/einer andern finden lassen, was hier bereits zwar nicht hörbar, aber sichtlich in der Höflichkeitsform – die ja „buchstäblich“ an den Höfen des Barocks aufkam

„Ich hatte mein Ladegerät letztens bei Dir vergessen, deshalb ist mein Handy seit gestern aus.“
„Das macht Sinn“, murmelte er.
„Kannst du dich noch an Frank erinnern?“, fragte sie und kam näher,​

@pantoholli -

und schon sind wir inmitten der Flusenlese …, die hier bereits mit der Selbstversklavung in Partizipienreiterei durch die Schulgrammatik beginnt, wenn es (an sich nicht zu beanstandende, weil korrekt) heißt

Nachdem er das verschüttete Wasser aufgewischt hatte, feuerte er den Lappen in die Spüle.
Aber sie hatte gesagt, dass sie ihn nicht geliebt hatte.

Wenigstens das letzte „hatte“ kann durch Konj. I, indirekte Rede „ dass sie ihn nicht geliebt habe“ abgeschwächt werden. Aber auch das „nachdem“, eine temporäre Konjunktion bietet schon eine zeitl. Ordnung, ohne reiner Schulgrammatik folgen zu müssen. Aber das erste "hatte" zu streichen erfordert schon eine geradezu poetische Ader ...

Da zieht sie einmal los und gleich passiert so[...]was.
so was“, auseinander, weil eigentlich ein verkürztes „so etwas“

Er stand da und fing an zu lächeln, als sie mit den Worten "Unsere werden noch süßer" aus der Wohnung stürmte.
Ohne Satzzeichen vorweg bleibt selbst das „unsere“ Höflichkeit ...
Zugleich ist das "unsere" auch utopisch in dem Sinne, wie heutzutage im amtlichen Deutsch die Frage immer wieder aufkommt, "haben Sie Kinder?", worauf ich wahrheitsgemäß mit "nein" antworte als Repräsentant einer Einkindfamilie ...

Gleichwohl gern gelesen vom

FRiedel

 

Hallo!

Fazit: Ich stimme meinen Vorrednern zu, dass der Missmut des Protagonisten zu viel Raum einnnimmt und am Ende durch das 'Happy End' für meinen Geschmack nicht ausreichend kompensiert wird. Anne stürmt rein und wieder raus, so dass ihr Charakter sehr flach bleibt. Sie wirkt dadurch hektisch, abgehetzt, nicht richtig da, und aus diesem Grund verflacht auch das intendierte, schöne Ende.
Danke, das brachte mich auf eine Idee :) und ja, Anne war als "Nadelspitze, die die Gedankenblase zum platzen bringt" gedacht. Aber das reicht wohl als "happy End" für diese Challange nicht aus :D

und so verhält es sich auch mit der »Eifersucht“, wenn eine/r an einem/einer andern mit Eifer nach der Flecken sucht mit der Wirkung eines Einbruchs in vermeintliche Besitzstände,
Danke für die Definitionen - das klärt manchens für mich, wo ich vielleicht gar nicht hin wollte.

Daher:
Hallo an alle, vielen Dank für eure Kommentare.

Ich habe verstanden, dass der Text, so wie er ist, möglicherweise ok ist, aber so nicht in die Challange passt. Ich habe eine Idee, wie ich das umbaue, so dass (hoffentlich) eine andere Stimmung als jetzt ensteht.

Aus diesem Grund habe ich den Text als Spoiler markiert, und hoffe, dass ich eine neue Version die nächsten Tage zustande bekomme :)
Danke Euch!!!

 
Zuletzt bearbeitet:

Halo Kommentatoren,

Ich habe die Geschichte überarbeitet und vor allem auch umbenannt. Ja - so wie sie war, war es wohl nichts für diese Challenge.

Die neue Version ist von der Story her gleich, aber ich denke der Grundton hat sich geändert.
So passt er hoffentlich in die Challenge und liefert nicht so furchtbare Gefühle wie die letzte Version ;)

Gruß
pantoholli

 

Hallo @pantoholli,
gleich als schnelle Rückmeldung: gefällt mir viel besser, hat Schwung und mit dieser zweiten Stimme, das ist auch sehr lustig. Ja, der Grundton hat sich wirklich geändert, der Mann wirkt gar nicht mehr unheimlich, sondern man kann sich gut identifizieren mit den Momenten, wo man sich in irgendetwas hineingesteigert hat.

Also war sie nicht mit ihm zusammen. Das ist doch gut.„Weißt du was?“
Oder doch?„Nein.“
Ich werde noch wahnsinnig.
Und trotz des schnellen Wechsels von innerer und äußerer Stimme, ist man gut orientiert.

Hat sich wirklich gelohnt die Überarbeitung.

Liebe Grüße von Chutney

 

Hallo @pantoholli ,

ich habe mir deinen Text nochmals durchgelesen und finde, dass er doch durch deine Bearbeitung etwas gewonnen hat. Schon allein der Titel bringt dem Leser nahe, dass sich hier jemand wohl mehr Gedanken als nötig macht und das entkräftet die negative Seite deines Textes schon mal deutlich.
Dann habe ich den Eindruck, dass deine Geschichte zum Ende hin von dir etwas gradliniger gemacht wurde, es ist etwas weniger dramatisch und zugänglicher geworden

Sie hatte Frank nur kurz erwähnt, dass sie mit ihm auf dem Abschlussball war. Also hat sie ihn gestern mit Sicherheut wiedergetroffen.
Diese beiden Sätze sind etwas arg spröde formuliert. Vielleicht als Vorschlag so: Frank! Der Typ vom Abschlussball. Mit Sicherheit hat sie den dort wiedergetroffen.
Er schreckte hoch und der Kaffeebecher flog von der Lehne auf den Teppich.
Einfach nur: Er schreckte hoch und der Kaffeebecher flog von der Lehne. Die braune Flüssigkeit verfärbte den Teppich.
Das hast du gefragt? Au man. Du willst doch was anderes wissen.
Diesen Satz würde ich streichen.
Aber das war es nicht, was du wissen wolltest, oder?
Streichen.
„Okay“, sagte er nur.
Ich könnte auch prima damit leben, dass er an dieser Stelle gar nichts mehr sagt und denkt.

Lieben Gruß

lakita

 

gleich als schnelle Rückmeldung: gefällt mir viel besser, hat Schwung und mit dieser zweiten Stimme, das ist auch sehr lustig.
Danke! :) so wars geplant :)

Dann habe ich den Eindruck, dass deine Geschichte zum Ende hin von dir etwas gradliniger gemacht wurde, es ist etwas weniger dramatisch und zugänglicher geworden
Danke auch Dir.
Ja, ich habe es strikt durchgezogen, dass nach jeder "realen" Situation immer ein Gedanke von ihm kommt, auch am Ende. Dadurch kommt das nicht so wie "jetzt kommt die Auflösung" - sondern geht imKopfkino-Stil weiter.
Deien Vorschläge habe ich umgesetzt - also außer einen Gedanken komplett zu löschen - rein wegen meiner selbstgewählten Form ;)

*phu* dass das so ankommt hatte ichgarnicht erwartet :) *freu*

Gruß
pantoholli

 

Hallo @pantoholli,

mache mal direkt den Gegenbesuch. Ich finde, dass das Teil Potential hat, allerdings etwas zu kurz ist. Ich hatte nicht dieses Wohlfühlgefühl, sondern war eher von dem inneren Monolog fasziniert; ich bin dem Prota nahe, kann seine Gedanken mitbekommen und das finde ich immer spannend. Auf jeden Fall auch einer der Gründe, weshalb ich so gerne lese ist dieses Spiel, dass ich in eine vollkommen unterschiedliche und andere Welt einer Figur eintauchen kann. Hier hast du diese innere Negativspirale gut gezeichnet, er denkt sofort an das schlimmste, kommt mir etwas neurotisch vor. Die Auflösung kam mir dann aber zu schnell; hier würde mich die Entwicklung seiner Gedanken interessieren, wie sich eben sein System wieder entspannt, wie er sich fallen lässt und selbst in ein richtiges Wohlfühlgefühl kommt.

Ich gehe ins Detail:

Ich vermisse dich.Martin wachte auf und schaute auf sein Handy: keine Nachricht.
Wieso hat sie nicht geantwortet?Er sank zurück ins Kissen und schaute an die Decke.
Sie schreibt mir doch sonst alle zwei Minuten. Warum jetzt nicht? Ist ihr etwas passiert?
Bin gut reingekommen, fand es an der Stelle wichtig, dass die Gedanken in kursiv geschrieben sind, hätte allerdings auch nichts dagegen gehabt, wenn du nach den ersten Gedanken einmal "dachte er" eingefügt hättest, der Klarheit wegen.

Heute ist Sonntag, da ich kann sie doch nicht um Sieben anrufen.
Kleinigkeit: Das "kann" vor das "ich".

Wenn sie schläft, liest sie die SMS ja auch nicht. Außerdem fällt ihr nach den 30 Nachrichten von gestern diese eine von heute auch nicht auf. Sie denkt bestimmt, ich stalke sie.
Ich mag wie er überall das negative sieht, die Bedrohung und den Worst Case. Das zieht sich dann ja auch so weiter durch und ich habe mir seine Persönlichkeit gut vorstellen können. Finde, dass das eine gute Anlage ist, um am Ende einen Widerspruch zu erzeugen, indem er sich eben pudelwohl fühlt, wenn er die Versicherung bekommen hat.

ie hat ihr Handy ausgeschaltet, damit ich das Turtelpaar nicht störe.„Das ist doch Schwachsinn“, sagte er zu sich selbst und nahm die Kaffeetasse.
Er kämpft mit sich selbst, will sich von seinen Gedanken nicht verrückt machen lassen, hat aber keine Chance. Ich habe das gekauft.

Ich soll Trauzeuge werden? Das ist doch wohl ein Scherz. Vergiss es. Ich werde nicht gute Miene zum bösen Spiel machen.
Er dreht sich weiter und weiter in diese Negativität rein. Das liest sich interessant, aber bei mir kam hier eher ein gehetztes Gefühl auf. So ein richtiges Wohlfühlen kam bei mir noch nicht auf.

„Weißt du was?“
Oder doch?„Nein.“
Ich werde noch wahnsinnig.Sie legte die Arme um seinen Hals: „Ich will auch ein Baby - von dir!“
Das ist ja die Wende und hier fehlt mir seine Entwicklung, hier fehlt mit der Fokus auf das Wohlfühlen auch in seinen Gedanken. Vielleicht beruhigt er sich selbst? Freut sich? Das hätte ich gerne noch ausformuliert gehabt, weil das ja dann das Wohlfühlen ermöglicht hätte, zumindest für mich.

So viel erst einmal zu meinem Leseeindruck.

Beste Grüße
MRG

 

Hallo @MRG,

Das ist ja die Wende und hier fehlt mir seine Entwicklung, hier fehlt mit der Fokus auf das Wohlfühlen auch in seinen Gedanken.
Jo, ich hab das Ende noch weiter ausgebaut - ich hatte das schon im Kopf, dachte nur, es würde zu lang werden - Aber nach Deinem Kommentar hab ich es jetzt doch eingebaut.
(Ist jetzt nicht wirklich eine "Entwicklung", die Idee ist ja, dass sie als Wirbelwind seine Gedankenblase einfach platzen lässt, aber so merkt man, dass der Pessimismuss doch verflogen ist. - hoffe ich :))

Danke Dir
pantoholli

 

Moin @pantoholli,
danke für Deine Geschichte.

Ich hatte Deinen Text vor der Überarbeitung bereits in der ersten Fassung gelesen, allerdings ohne die Zeit, eine Antwort zu verfassen. Das wollte ich nun nachholen und nun ist schon die "neue" Version am Start. :read:
Die vorherigen Kommentare habe ich nur überflogen, kann also sein, dass meine Anmerkungen bereits erwähnt wurden:

Zu Beginn habe ich nur schwer Zugang zur Story gefunden, da mich die Aufmachung des inneren Dialogs ins Straucheln brachte.
Doch einmal drinnen, fand ich den Schlagabtausch durchaus interessant, nur der Bezug zur Challenge wollte sich nicht recht einstellen. Dafür geriet mir die Partie "Psycho-PingPong" zwischen Martin und GedankenMartin ein wenig zu ernst. Erst mit Annes Auftauchen spürte ich eine gewisse Leichtigkeit auftauchen, da die Figur jede wirre Gedankentheorie mit dem nächsten ihrer Sätze zerstört.

Weiter oben las ich beim überfliegen der Kommentare mehrmals den Begriff ›Slapstick‹. Wenn es Dir um mehr Humor geht, hätte GedankenMartin mMn in seiner Art und Weise zu reden noch mehr "drüber" sein dürfen. Ein richtig ausgefallener Charakter, der mit jedem Satz, mit jeder noch so kleinsten Reaktion von Anne das größte Drama in Martins Innern heraufbeschwört. Quasi ein Zusammenschluss aus den personalisierten Gefühlen, wie sie im am Ende von Dir erwähnten Film "Alles steht Kopf" auftauchen. Ihm gegenüber der echte Martin, der in der echten Welt keinen Ton herausbringt, bzw. bloß einsilbig antworten kann.

Ist nur so eine Idee, aber vielleicht läuft auch in meinem Kopfkino gerade der falsche Film...;)

Gerne gelesen,
Seth

 

Hallo @Seth Gecko,

Weiter oben las ich beim überfliegen der Kommentare mehrmals den Begriff ›Slapstick‹. Wenn es Dir um mehr Humor geht, hätte GedankenMartin mMn in seiner Art und Weise zu reden noch mehr "drüber" sein dürfen.
Ich verstehe was Du meinst. Vielleicht finde ich noch ein paar Dinge, die er noch übertreiben kann. Aber zu viel wollte ich da auch nicht reinpacken - ich habe den "Humor"-Tag extra nicht gesetzt. Komische Gratwanderung, die ich da versuche :D

Danke!
gruß
pantoholli

 

Hallo Pantoholli

Ich habe Dein Text sorgsam gelesen. Ich finde Deine Art zu schreiben angenehm, aber Deine Geschichte passt m.E. nicht zum Thema der Challenge:

Schreiben wir über durchgeknallte Aliens, über Honigkuchenpferde die im Senftopf schwimmen, über verknallt bis zum Mond und zurück, über die Omi – die aus Versehen den Postboten killte, ..., schreibt über was auch immer, Hauptsache es ist leicht und gut bekömmlich.
Wenn ich diese Wörter berücksichtige, erwarte ich eine Geschichte, in der es nichts zu überlegen gibt, die einen mitreißt und einem ein Lächeln ins Gesicht zaubert. Deine belanglose dialogische Introspektion scheint mir davon weit entfernt zu sein.

Zum Thema Logik:

„Das ist doch Schwachsinn“, sagte er zu sich selbst und nahm die Kaffeetasse.
Wenn er "zu sich selbst spricht" ist er GedankenMartin oder?
Gerne gelesen,
Eraclito

 

Hallo @Eraclito

Ich finde Deine Art zu schreiben angenehm,
Dankeschön!
aber Deine Geschichte passt m.E. nicht zum Thema der Challenge:
Das darfst Du gern so sehen und mir beim Bewerten dafür Punktabzug gaben :)
Meine Idee war ein "gammel-Sonntag" der intern etwas aus dem Ruder läuft - also in die Kissen legen und enspannen. zugegeben: das geht etwas schief.
Und eine Geschichte so ganz ohne Twist wollte ich auch nicht.
Zum Thema Logik:
„Das ist doch Schwachsinn“, sagte er zu sich selbst und nahm die Kaffeetasse.
Wenn er "zu sich selbst spricht" ist er GedankenMartin oder?
Die Logik dabei: das ist ein Satz, den er wirklich laut sagt. Also "mehr" als ein Gedanke.

Gruß
pantoholli

 

Hallo @pantoholli,

eine Frage vorab: warum schreibst Du nicht alles aus der Ich-Perspektive? Ich finde das total anstrengend, zwischen seiner inneren Stimme und dem personalen Erzähler hin und her zu wechseln. Auch würde ich es nicht ping-pongmäßig hin und her switchen lassen. Vieles der inneren Stimme könntest Du streichen. Mal als Beispiel (aber auch ganz stark am Ende):
Ich vermisse dich.
Martin wachte auf und schaute auf sein Handy: keine Nachricht.
Wieso hat sie nicht geantwortet?
Er sank zurück ins Kissen und schaute an die Decke.
Sie schreibt mir doch sonst alle zwei Minuten. Warum jetzt nicht? Ist ihr etwas passiert? Ist die Apokalypse da draußen jetzt doch ausgebrochen und ich bekomme hier nichts mit?
Die Deckenprojektion der Uhr zeigte 7:03.
Heute ist Sonntag, da kann ich sie doch nicht um Sieben anrufen. Oder doch? Nein – sie ist gestern bestimmt erst spät ins Bett gekommen.
Er nahm sein Handy und tippte: Guten Morgen Anne :* ich hoffe dir geht es gut <3
Wenn sie schläft, liest sie die SMS ja auch nicht. Außerdem fällt ihr nach den 30 Nachrichten von gestern diese eine von heute auch nicht auf. Sie denkt bestimmt, ich stalke sie.
Er drehte sich auf die Seite und wollte weiterschlafen.
Oder ignoriert sie mich mit Absicht?
Seine Augen öffneten sich.

Ich würde dem Leser da mehr Strecke gönnen. Ein wenig Umgebung, Bäume vor dem Fenster, Bild an der Wand, ihr Schal über dem Stuhl, Kaffeeduft von der Maschine mit Timer, so was. Und auch Handlung. Das tatsächliche Erleben ist so clean, da kommt nix an. Und die Innensicht dosiert, das hat für mich eine übertriebene Schlagseite. Ich finde auch die Höhe, in die er sich versteigt, zu enorm.

Bei mir bekam sie immer Panik, wenn ein Spermatropfen nur in die Nähe des Bauchnabels kam. Aber mit ihm, da geht’s gleich ohne Kondom zur Sache.
Ich soll Trauzeuge werden? Das ist doch wohl ein Scherz.
Da bräuchte ich einen Aufhänger, z.B. ein missverständliches Arm in Arm-Foto bei Insta, um das zu kaufen. Mir fehlt der Aufhänger für seine Befürchtungen. So ist mir das too much, weil aus dem Nichts.
Die Auflösung finde ich gut, deutliches Happy-End, das ist der Challenge angemessen. Das „Ich will auch ein Baby - von dir!“ würde ich nicht brauchen, das ist mMn zu großes Kalliber.

Peace, l2f

 

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