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- 20.05.2017
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Kreise Schlaufen Schlingen
In den Tagen nach dem Ereignis trafen wir uns am Bernhardbaum, einer fürchterlich verwachsenen Traubeneiche nahe der Tankstelle, nicht der am Dorfeingang, sondern nahe der stillgelegten, der etwas verfallenen Tankstelle, die wenig mehr war, als die Zusammenstellung einer Betonplatte, eines Häuschens und vier grellgelber oder blättriggelber und blätternd grellgelber Säulen, die einst ausgesehen hatten, sagte man, wie in den Boden gerammte Sonnenstrahlen, die ich auch seitdem mir dies über sie gesagt worden war, wobei ich mich nicht entsinnen kann, wer es mir gesagt hatte, nur dass es mir gesagt worden oder wenigstens dass es an mich herangetragen worden war, irgendwann, denke ich, irgendwie, denke ich, vier blättriggrellgelber Säulen also, die ich auch seitdem stets als in den Boden gerammte Sonnenstrahlen sah, die ich seitdem gar nicht mehr anders sehen konnte, und diese Tankstelle bestand also aus wenig mehr als den in den Boden gerammten Sonnenstrahlen und der großen Betonplatte, die zur einen Seite auf der blättriggelben Sonne und zur anderen auf dem ruinierten Glashäuschen lag, denn ich denke, ein entglastes Glashäuschen lässt sich nicht anders als als ruiniert beschreiben.
In den Tagen nach dem Ereignis trafen wir uns an der verwachsenen, fürchterlich verwachsenen Traubeneiche, um über das Geschehene, um über das, was zuvor, vor diesen Tagen, wobei wir zu diesen Tagen noch ganz genau, aufs Genaueste, denke ich, mit einer Genauigkeit, scheint mir, die ich, wobei ich nicht weiß warum, einer Genauigkeit aber, die ich schmerzhaft nennen würde, wir zu diesen Tagen also noch mit zweifellos schmerzhafter Genauigkeit hätten sagen können, wann es passiert oder eingetreten war, dieses Geschehene, wir trafen uns unter der fürchterlich verwachsenen Traubeneiche, um, und rauchten dort, um, und lasen Äste vom Waldboden, um, und zerschlugen sie an der fürchterlich verwachsenen Traubeneiche, um über das Ereignis zu sprechen, es zu Sprache zu machen, nicht daran zu denken, um zu vergessen, was sich wenige Tage zuvor ereignet hatte. Das waren Christian, Merle, Peter und ich, meine ich, wobei ich nicht weiß, nicht auf dem Niveau eines Glaubens oder Meinens, meine ich, ob Luise, eine von Natur aus zurückhaltende Person, gar nicht schüchterne aber zweifellos zurückhaltende, sich zurückhaltende Person, sich von Natur aus nicht aus Angst aber dennoch zweifellos zurückhaltende, insofern man denn von Natur sprechen, beziehungsweise insofern ich ihre gesamte Geschichte und Prägung und alles sonst, alle Dinge, die ich nicht weiter benennen kann, auch gar nicht benennen will, da sie nur indirekt, also in Luises An- oder Abwesenheit in den Tagen nach dem Ereignis, eine Rolle spielten, insofern ich also all das, was in den Tagen nach dem Ereignis nur indirekt durch Luise eine Rolle spielte, als Natur zusammenfassen darf, aber insofern ich das denn darf, kann ich sagen, dass ich nicht auf dem Niveau eines Glaubens oder Meinens, sagen kann, ob Luise, diese von Natur aus zurückhaltende Person, auch oder überhaupt an diesem Treffen an der fürchterlich verwachsenen Traubeneiche teilnahm oder auch nur anwesend war.
Das Zerschlagen der vom Boden aufgelesenen Äste vom Waldboden, dieser Klimax unserer Schlagbewegungen, derer wir jeder und jede eine ganz eigene, also eine ganz eigene Art des Schlagens hatten, wie Christian zum Beispiel, der in den Tagen nach dem Ereignis pflegte, die vom Boden des Waldes aufgelesenen Äste mit beiden Händen zu greifen, mit beiden Händen nach Art eines Baseballschlägers zu umgreifen und ein Bein hinter das andere zu setzen, sich in sich selbst zu drehen, sich gewissermaßen in den Waldboden nahe des ruinierten Glashäuschens zu schrauben, um diese Torsion dann entlang des vom Waldboden aufgelesenen Astes zu entladen, sie am Stamm des furchtbar verwachsenen Bernhardbaumes zu entladen, sich ihrer zu entledigen, sich von dieser Anspannung zu trennen, sich allgemein zu entspannen, also in einen spannungsfreieren oder von Spannung befreiteren Zustand ein- oder zurückzutreten, oder wie Merle zum Beispiel, die gar keinen vom Boden des Waldes gelesenen Ast nahm, sich nie einen solchen nahm, beziehungsweise darauf bestand, dass Peter ihr einen vom Waldboden aufgelesenen Ast auflas und ihr diesen vom Waldboden aufgelesenen Ast dann auch noch mit den Händen von grobem Schmutz befreite, bevor er ihn ihr übergab, sie also darauf bestand, dass sie ihre ihr in den Tagen nach dem Ereignis ganz eigene Art des Zerschlagens nicht mit einem vom Waldboden nahe der in den Boden gerammten Sonnenstrahlen aufgelesenen Astes, sondern mit einem von grobem Schmutz befreiten und ihr von Peter übergebenen Astes ausüben würde, dies dann auch tat, kraftlos tat, erinnere ich mich, ganz im Gegensatz zu Christian schlug, denke ich, den Ast nur mit einer Hand griff und kaum anhob, ihn, glaube ich, eher entlang einer seltsamen Kraft, einer Schwerkraft, einer zweifellos schwachen Kraft der Schwere, ihn entlang dieser höchstens fallen ließ, diesem von grobem Schmutz befreiten Ast vielleicht folgte, ihm also statt mit ihm zu schlagen nur nachfolgte, nachfiel und als Blatt oder Fußnote oder blätterndgrellgelbe Fußnote dem Bernhardbaum entgegestürzte, oder wie Peter zum Beispiel, der sich weigerte, einen vom Waldboden aufgelesenen Ast, auch einen Ast aus der Sammlung, der durch Christian oder mich vom Waldboden nahe des ruinierten Glashüttchens, das man wirklich nicht anders als als ruiniert bezeichnen konnte und heute sicher umso mehr nicht kann, aufgesammelten Äste, generell irgendeinen Ast an der Traubeneiche, die der Bernhardbaum genannt wurde, niemals aber die Bernhardeiche oder der Traubenbaum genannt wurde, zu zerschlagen, sich sogar weigerte, ungeachtet des Ergebnisses und gleichwohl womit, sagte er, überhaupt dagegen zu schlagen, wo es doch nicht der Baum, der Bernhardbaum oder die Traubeneiche, niemals aber die Bernhardeiche oder der Traubenbaum, wo es dieser Baum doch nicht gewesen war, kein Baum gewesen war, sagte er, denke ich, wo dieser Baum doch der letzte, wirklich der allerletzte aller Bäume sein sollte, wo wir doch vor dem Bernhardbaum jeden anderen Baum schlagen sollten und müssten, wo die furchtbare Ge- oder Verwachsenheit der Traubeneiche, wo diese doch nicht ihre Schuld sei, wo dieses Symbol, das Symbolische daran, von uns doch in diesem Moment des Schlagens oder Zerschlagens völlig falsch gelesen werde, sagte er, denke ich, und sah in unsere Gesichter, denke ich, sah das wir nicht verstanden, denke ich, und fuhr schweigend fort Äste vom Waldboden nahe der in den Boden gerammten blättriggrellgelben Sonnenstrahlen aufzulesen und von grobem Schmutz zu befreien, oder wie ich zum Beispiel, der immer wieder schlug und prügelte und schrie, erinnere ich mich, in den Tagen nach dem Ereignis, und schrie in diesen Tagen nahe der Betonplatte und nicht am Dorfeingang, ich, der immer wieder neue Äste vom Boden las, ganz wahllos las, das Nächstbeste las, das nächstbeste Stück Holz, meistens einen Ast, vom Waldboden nahe der in den Boden gerammten Sonnenstrahlen las und diesen völlig ohne eine ganz eigene Art des Zer- oder Schlagens, ganz und gar ohne jede Eigenheit, ohne jede Kraft zur Entwicklung einer solchen mir eigenen Art des Schlagens, auch kaum im Besitz einer zum Schlag überhaupt, zum Minimalschlag überhaupt ausreichenden Kraft, kaum aber gerade noch im Besitz eines solchen letzten Kerns, eines vor meiner geistigen Entkräftung bewahrten Kerns physischer Kraft, diesen Ast also ganz einfach dagegen schlug und darauf schlug und hinein schlug und zerschlug und schlug, nur um die Teile, die in den Tagen nach dem Ereignis im Akt des Zerschlagens zerteilten Äste, die vielleicht Astteile waren, nur um diese Äste schreiend vom Boden zu heben und auf ein Neues und ganz uneigenartig, ganz allgemein und verfügbar gegen und in und auf und durch den Bernhardbaum zu schlagen, oder wie Luise zum Beispiel, die vielleicht gar nicht teilnahm oder gar nicht anwesend war in diesen Tagen nach dem Ereignis, dieses vielförmige Zerschlagen brachte ein Krachen und Donnern mit sich, ein Krachen und Donnern des Holzes oder der Schläge oder der Holzschläge, sodass es nahe der in den Boden gerammten, blättriggrellgelben Sonnenstrahlen krachte und donnerte, sodass es dermaßen krachte und donnerte, nahe dieser grellgelben Strahlen, dass man sie dort und nicht am Dorfeingang für blättriggrellgelbe Blitze eines Gewitters hätte halten können, wiewohl ich mich niemals in der Lage fand, sie anders als als Sonnenstrahlen zu sehen, denke ich. Es war mir nicht möglich, denke ich. Es ist mir nicht möglich, denke ich.
In den Tagen nach dem Ereignis, zweifellos nicht am selben Tag, wobei ich auch das nicht mehr ohne Zweifel sagen will, aber zweifellos nicht, als es krachte und donnerte und man die Sonne, die Teilsonne, die blättriggrellgelben Sonnenstrahlen, die nahe der großen Betonplatte, sehr nahe der Platte in den Waldboden gerammt worden waren, für blättriggrellgelbe Blitze eines zweifellos ungelben, eher grauen, eher schwarzen, zweifellos schieferfarbenen, denke ich, obwohl es mir niemals möglich war und auch nicht möglich ist, die Dinge selbst so zu sehen, wo es doch zweifellos blättriggrellgelbe Speere waren, die ich sah, denke ich, in den Tagen, in denen man sie für Blitze eines Gewitters hätte halten können, in diesen Tagen nach dem Ereignis, wie auch in den Tagen vor dem Ereignis, also in den Tagen vor und nach dem Ereignis, in den Tagen um das Ereignis, in den Tagen, die eine Klammer um das Ereignis herum bildeten, aber nicht am Tag des Ereignisses, ich kann mir nicht vorstellen, dass an diesem Tag, am Ereignistag etwas außerhalb des Ereignisses stattfand oder auch nur existierte, ich kann mir nicht vorstellen, dass es an diesem Tag zwischen den Tagen vor und nach dem Ereignis, zwischen den Tagen, die doch allesamt blätterndes Wasser waren, dass es an diesem Tag etwas außerhalb dieses Tages gab, doch in der Zeit vor und nach dem Ereignis wurde zweifellos das Herbstfest veranstaltet.
Dennoch darf ich, trotz dieser Verknüpfung der Tage nach dem Ereignis mit den Tagen vor dem Ereignis, trotz dieser Gemeinsamkeit und der ihnen gemeinsamen Funktion, ihrer teilgemeinsamen Natur des Klammerhaften, des, wenn auch nicht Haltenden, so doch Rahmenden, welches am ehesten, welches, wenn es denn überhaupt möglich ist, die Zusammenhänge vor und nach dem Ereignis zu vergleichen, entfernt mit der Natur von Stützelementen, solchen, wie man sie vielleicht aus Bücherregalen kennt, verglichen werden kann, wiewohl sie den Tag des Ereignisses auch nicht stützen, ihn aber rahmen und gleich solcher Bücherstützen, den Dingen, mit denen man sie am ehesten, noch am ehesten und wenn überhaupt, aber außerhalb der Funktion des Stützens, vergleichen darf, gleich dieser Elemente keinen eigenen Inhalt, das heißt in Relation zum Ereignis vor und nach dem sie sich befinden, sie gleich dieser keinen nennenswerten Inhalt besitzen, sich in der Verbindung ihrer Form, Masse und Position voll und ganz erschöpfen, darüber nicht hinausragen, auch nicht hineinragen, gleich der Bücherstützen also keine selbstreferentiellen Eigenschaften aufweisen, niemals Gefahr laufen, unter Krachen und Donnern in und über sich zusammenzufallen oder zu stürzen oder zu brechen oder zu ertrinken, wo diese am ehesten mit Bücherstützen vergleichbaren Tage vor und nach dem Ereignis, diese Klammern des Ereignistages selbst blättriggrellgelbes Wasser sind, also unmöglich an oder in sich auch nur ertrinken könnten, und dennoch darf ich trotz dieser Verknüpfungen nicht behaupten, sie wären verknüpft oder verbunden, die Tage, an denen zweifellos das Herbstfest veranstaltet wurde.
Der Inhalt der Tage vor dem Ereignis, der Tage, an denen zweifellos das Herbstfest veranstaltet wurde, der Tage, an deren Anfang, der gerade dadurch ihr Anfang ist, dass er in ihnen liegt und an ihm das Herbstfest, welches zweifellos in den Tagen und vor und nach dem Ereignis, aber nicht am Tag des Ereignisses, an dem, denke ich, sonst nichts war, nichts neben dem Ereignis existierte oder existieren konnte, realisiert wurde, der also gerade der Anfang dieser Tage vor dem Ereignis ist, weil an ihm das Herbstfest eröffnet wurde, wodurch er zusammen mit den bis zum Ereignistag folgenden Tagen vor dem Ereignis von den allgemeineren Tagen, den referenzlosen Tagen, welche zwar gewissermaßen auch vor dem Ereignistag lagen, aber eben nicht losgelöst worden waren, nicht durch etwas wie der Eröffnung des Herbstfestes, ausgezeichnet oder auch nur gekennzeichnet worden waren, wodurch er zusammen mit den gleichfalls ausgezeichneten, bis zum Ereignistag folgenden Tagen vor dem Ereignis, also Kraft der Eröffnung des Herbstfestes von den allgemeineren Tagen abgespalten worden war, auf eine ganz ähnliche Art, denke ich, hoffe ich, denke ich, wie auch in Zukunft die Tage nach dem Ereignis von den ihnen folgenden, gewissermaßen zwar auch nach dem Ereignistag liegenden Tagen, aber, wie zum Spaltungszeitpunkt oder spätestens nach aber direkt nach diesem Punkt der Spaltung und Abtrennung klar werden wird, hoffe ich, von den Tagen nach dem Ereignis ganz unterschiedlichen, ganz gelösten Tagen, abgespalten sein werden, hoffe ich, an deren Anfang nun das Herbstfest unter großem Aufgebot, dem größtmöglichen Aufgebot, dessen unsere oder diese Gemeinde in den Tagen vor dem Ereignis fähig war, eröffnet wurde, was unter anderem ein Umzug der hiesigen Traktoren und anderer massiger Landwirtschaftsgeräte durch die Straßen, eine stundenlange Prozession durch das ganze Dorf und auch um das Dorf herum, eine sich stundenlang wiederholende Prozession unter großem Beifall und Jubel der Familien der Landwirte, der Landwirtsfamilien, der Landwirtsfrauen und Kinder, der Landwirtssöhne und Landwirtstöchter, die allesamt den Zug begleiteten, ihn stundenlang und wieder und wieder begleiteten im Dorf und auch um das Dorf herum, sich dabei die Hände taub schlugen und die Stimmen rissig brüllten und johlten, wie auch wir, Christian, Merle, Peter, zweifellos Luise und ich, uns die Hände taub schlugen und die Stimmen rissig und rissig und rissig brüllten, uns die Stimmen mit Rissen schnürten, zweifellos zuschnürten mit Gejohle, vom Dorfeingang zum furchtbar verwachsenen Bernhardbaum zu den in den Boden gerammten blättrigschieferfarbenen Blitzen zu dem ruinierten Glashäuschen zur Betonplatte zum Bernhardbaum zum Dorfeingang und zurück, johlten und klatschten auch wir uns die Stimmen rissig und die Hände wund, was unter anderem also diese Prozession, sowie kostenfreien Alkohol, kostenfreies Bier und kostenfreien Schnaps vom letzten Wagen, dem Transportwagen mit den darauf geladenen Fässern Korn und Bier, selbstgebranntem Korn und eingekauftem Bier, vom letzten mit Blumen und Korn und Bier beladenen Wagen, sowie die Wahl zur Herbstkönigin, die Auswahl und Ernennung zur Königin des Herbstfestes, dessen Eröffnung zweifellos das blättriggrellgelbe Wasser vor dem Ereignis von allem sonst vor dem Ereignis abtrennte, und somit auch zur Königin des Herbstes insgesamt, also unter anderem die Prozession, den Alkohol und die Wahl der Herbstkönigin, welche Luise zweifellos gewann, welche Luise zweifellos die Krone einbrachte, welche Luise, diese von Natur aus nicht schüchterne aber zurückhaltende Person, zweifellos zur Krone verpflichtete, sie zur Krone zwang, ihr die Krone aufzwang, wie wir dort johlten und klatschten und grölten, wund und rissig und wundrissig, die Wahl zur Königin des Herbstes, die ihr die Plastikkrone auf dem Wagen mit den Blumen und dem Bier und dem Korn, dem kostenlosen Bier und dem kostenlosen Korn, aufzwang, ihr kostenlos kostenlosen Korn und kostenlos die kostenlose Krone bescherte, dachten wir, irrten wir, während die Landwirte und die Landwirtsfamilien und die Landwirtsfrauen und Töchter und Söhne und die Söhne und wir, aber zweifellos nicht Luise, dort oben auf dem Wagen, uns die Hände wund klatschten, die Stimmen rissig schrien, die Zähne brüchig schlugen, in den Tagen vor dem Ereignis, den Tagen, die vielleicht nur Stunden waren, die vielleicht brüchiggrellgelbe Stunden waren, Stunden, die in den Boden gerammt waren, entglast waren, Stunden, nahe des furchtbar verwachsenen Krachens und Donnerns, unter anderem all das, die Prozession, den Alkohol und die Krönung der weinenden Luise, umfasste, der Inhalt dieser Stunden vor dem Ereignis ist also nicht nennenswert.
In den Stunden vor dem Ereignis, vor der Sache, die sich nach diesen Stunden ereignen würde, die geschehen würde, die vorfallen und überfallen und unweigerlich, unaufhaltbar zerfallen lassen würde, in den Stunden also vor dem Überfall auf der einen und dem Zerfall auf der anderen Seite, in den Stunden auf und vor und rund um den hintersten Wagen, den Wagen am hintersten Ende der Prozession, in den Stunden entlang dieses, mit selbstgebranntem Korn, eingekauftem Bier, Blumen und Luise, der gekrönten Luise, der weinenden Luise, der weinenden Herbstkönigin beladenen, mit all solchen Dingen beladenen Wagens, weitab aber nahe des Bernhardbaumes, wie wir ihn scherzhaft nannten, nie ernsthaft so nannten, nur so nannten, aufgrund eines Umstands, eines Todesumstands, eines theoretischen und hypothetischen, eines fiktionalen Todesumstands, wegen der rein fiktionalen Todesumstände des Erhängens, die wir, so bemerkten wir scherzhaft und scherzten und lachten, die wir in Thomas Bernhards Büchern gefunden hatten, die wir in all den Büchern gefunden hatten, neben vielen anderen Dingen gefunden hatten, aber immer wieder vor und vor allem gefunden hatten, diese Todesumstände, diese rein fiktionalen Umstände des Sich-Erhängens, die wir uns in Flachs und Scherz und Spaß nahe des Bernhardbaumes, der doch eigentlich und in Wahrheit, in der Wahrheit, die nahe der in den Boden gerammten blättriggelben, blättriggrellgelben Sonnenstrahlen, die, zusammen mit dem entglasten und somit nicht anders als als ruiniert zu bezeichnenden Glashäuschen, die Betonplatte, die riesige unendlich schwere Betonplatte, entgegen aller Wahrscheinlichkeit, dachte ich, als ich sie zum ersten Mal sah, als ich sah, wie die Sonnenstrahlen, die eigentlich verfallende, zerfallende, ganz und gar nutzlose Säulen, nichts als nutzlose Säulen waren, dachte ich, wie diese säulenformigen Nutzlosigkeiten zusammen mit dem Skelett eines Glashäuschens entgegen aller Wahrscheinlichkeit diese erdrückend schwere Betonplatte, diese himmelgroße Platte aus Beton trug, in der Wahrheit, die also dort hing, an dem Baum, der eigentlich und in seiner ihm eigenen Wahrheit eine ganz reguläre, ganz gewöhnliche und erst später durch uns aufgeladene Sache und nichts als eine gewöhnlich, bevor wir sie aufluden mit unseren Späßen, ganz gewöhnlich gewachsene Traubeneiche, so wie es sie gewöhnlicher nicht geben konnte, war, in den Stunden vor dem Überfall also, ahnten wir nichts, ahnten wir zweifellos nichts von dem unweigerlichen und unaufhaltbaren Zerfall, nicht Christian, nicht Merle, nicht Peter, nicht ich, doch Luise weinte, dort auf dem hintersten aller Wagen, sah ich, vor Freude, dachte ich, vor Überwältigung, aus der Gewalt des Moments heraus, dachte ich, diese von Natur aus nicht schüchterne aber zurückhaltende Person, unter der ihr aufgezwungenen Krone, zwischen den Blumen, und wir jubelten, Christian, Merle, Peter, die Landwirte, die Landwirtssöhne, sie grölten und jubelten und klatschten am lautesten, und ich.
Und ich schlug und ich schlage, lange nachdem erst Merle, dann Christian, dann Peter, Peter, der gar nicht schlug, nie zuschlug, nie einen Ast griff, um selbst zu schlagen, lediglich Merle Äste gereinigt und gereicht hatte, der dennoch am längsten bei mir blieb, mir zusah, schweigend zusah, als letzter noch dort mit mir stand und schwieg und zusah, ich schlage, lange nachdem erst Merle, dann Christian und dann schlussendlich doch auch Peter gingen, das erstbeste Holzstück, den erstbesten Ast oder Teil eines Astes oder die Arme, wenn ich kein Holz greifen kann, wenn ich direkt am Waldrand, nahe der alten Tankstelle, der verfallenen und verfallenden Tankstelle, der ruinierten Krach und Donner und Gewittertankstelle, kein Holz finde, nicht schnell genug einen Ast oder den Teil eines Astes zu greifen bekomme, wenn mir das nicht gelingt, wenn ich schlagen muss, bevor ich etwas zu greifen bekomme, schlage ich die Arme, die bloßen Arme gegen den furchtbar verwachsenen Bernhardbaum, der durch das Ereignis, durch das Geschehnis, durch den Überfall und schließlich den Zerfall nun endgültig der furchtbar verwachsene Bernhardbaum geworden ist, zum furchtbar verwachsenen Bernhardbaum gekrönt worden ist, zum furchtbar verwachsenen Bernhardbaum ruiniert worden ist, und warte darauf, dass die Tage abgespalten werden, dass die Tage und der Strick der Tage getrennt wird vom furchtbar verwachsenen Tag der Gewalt und des Zerfalls und der Prozession und der Krönung und der zweifellos weinenden Luise.
In den Tagen nach dem Ereignis trafen wir uns an der verwachsenen, fürchterlich verwachsenen Traubeneiche, um über das Geschehene, um über das, was zuvor, vor diesen Tagen, wobei wir zu diesen Tagen noch ganz genau, aufs Genaueste, denke ich, mit einer Genauigkeit, scheint mir, die ich, wobei ich nicht weiß warum, einer Genauigkeit aber, die ich schmerzhaft nennen würde, wir zu diesen Tagen also noch mit zweifellos schmerzhafter Genauigkeit hätten sagen können, wann es passiert oder eingetreten war, dieses Geschehene, wir trafen uns unter der fürchterlich verwachsenen Traubeneiche, um, und rauchten dort, um, und lasen Äste vom Waldboden, um, und zerschlugen sie an der fürchterlich verwachsenen Traubeneiche, um über das Ereignis zu sprechen, es zu Sprache zu machen, nicht daran zu denken, um zu vergessen, was sich wenige Tage zuvor ereignet hatte. Das waren Christian, Merle, Peter und ich, meine ich, wobei ich nicht weiß, nicht auf dem Niveau eines Glaubens oder Meinens, meine ich, ob Luise, eine von Natur aus zurückhaltende Person, gar nicht schüchterne aber zweifellos zurückhaltende, sich zurückhaltende Person, sich von Natur aus nicht aus Angst aber dennoch zweifellos zurückhaltende, insofern man denn von Natur sprechen, beziehungsweise insofern ich ihre gesamte Geschichte und Prägung und alles sonst, alle Dinge, die ich nicht weiter benennen kann, auch gar nicht benennen will, da sie nur indirekt, also in Luises An- oder Abwesenheit in den Tagen nach dem Ereignis, eine Rolle spielten, insofern ich also all das, was in den Tagen nach dem Ereignis nur indirekt durch Luise eine Rolle spielte, als Natur zusammenfassen darf, aber insofern ich das denn darf, kann ich sagen, dass ich nicht auf dem Niveau eines Glaubens oder Meinens, sagen kann, ob Luise, diese von Natur aus zurückhaltende Person, auch oder überhaupt an diesem Treffen an der fürchterlich verwachsenen Traubeneiche teilnahm oder auch nur anwesend war.
Das Zerschlagen der vom Boden aufgelesenen Äste vom Waldboden, dieser Klimax unserer Schlagbewegungen, derer wir jeder und jede eine ganz eigene, also eine ganz eigene Art des Schlagens hatten, wie Christian zum Beispiel, der in den Tagen nach dem Ereignis pflegte, die vom Boden des Waldes aufgelesenen Äste mit beiden Händen zu greifen, mit beiden Händen nach Art eines Baseballschlägers zu umgreifen und ein Bein hinter das andere zu setzen, sich in sich selbst zu drehen, sich gewissermaßen in den Waldboden nahe des ruinierten Glashäuschens zu schrauben, um diese Torsion dann entlang des vom Waldboden aufgelesenen Astes zu entladen, sie am Stamm des furchtbar verwachsenen Bernhardbaumes zu entladen, sich ihrer zu entledigen, sich von dieser Anspannung zu trennen, sich allgemein zu entspannen, also in einen spannungsfreieren oder von Spannung befreiteren Zustand ein- oder zurückzutreten, oder wie Merle zum Beispiel, die gar keinen vom Boden des Waldes gelesenen Ast nahm, sich nie einen solchen nahm, beziehungsweise darauf bestand, dass Peter ihr einen vom Waldboden aufgelesenen Ast auflas und ihr diesen vom Waldboden aufgelesenen Ast dann auch noch mit den Händen von grobem Schmutz befreite, bevor er ihn ihr übergab, sie also darauf bestand, dass sie ihre ihr in den Tagen nach dem Ereignis ganz eigene Art des Zerschlagens nicht mit einem vom Waldboden nahe der in den Boden gerammten Sonnenstrahlen aufgelesenen Astes, sondern mit einem von grobem Schmutz befreiten und ihr von Peter übergebenen Astes ausüben würde, dies dann auch tat, kraftlos tat, erinnere ich mich, ganz im Gegensatz zu Christian schlug, denke ich, den Ast nur mit einer Hand griff und kaum anhob, ihn, glaube ich, eher entlang einer seltsamen Kraft, einer Schwerkraft, einer zweifellos schwachen Kraft der Schwere, ihn entlang dieser höchstens fallen ließ, diesem von grobem Schmutz befreiten Ast vielleicht folgte, ihm also statt mit ihm zu schlagen nur nachfolgte, nachfiel und als Blatt oder Fußnote oder blätterndgrellgelbe Fußnote dem Bernhardbaum entgegestürzte, oder wie Peter zum Beispiel, der sich weigerte, einen vom Waldboden aufgelesenen Ast, auch einen Ast aus der Sammlung, der durch Christian oder mich vom Waldboden nahe des ruinierten Glashüttchens, das man wirklich nicht anders als als ruiniert bezeichnen konnte und heute sicher umso mehr nicht kann, aufgesammelten Äste, generell irgendeinen Ast an der Traubeneiche, die der Bernhardbaum genannt wurde, niemals aber die Bernhardeiche oder der Traubenbaum genannt wurde, zu zerschlagen, sich sogar weigerte, ungeachtet des Ergebnisses und gleichwohl womit, sagte er, überhaupt dagegen zu schlagen, wo es doch nicht der Baum, der Bernhardbaum oder die Traubeneiche, niemals aber die Bernhardeiche oder der Traubenbaum, wo es dieser Baum doch nicht gewesen war, kein Baum gewesen war, sagte er, denke ich, wo dieser Baum doch der letzte, wirklich der allerletzte aller Bäume sein sollte, wo wir doch vor dem Bernhardbaum jeden anderen Baum schlagen sollten und müssten, wo die furchtbare Ge- oder Verwachsenheit der Traubeneiche, wo diese doch nicht ihre Schuld sei, wo dieses Symbol, das Symbolische daran, von uns doch in diesem Moment des Schlagens oder Zerschlagens völlig falsch gelesen werde, sagte er, denke ich, und sah in unsere Gesichter, denke ich, sah das wir nicht verstanden, denke ich, und fuhr schweigend fort Äste vom Waldboden nahe der in den Boden gerammten blättriggrellgelben Sonnenstrahlen aufzulesen und von grobem Schmutz zu befreien, oder wie ich zum Beispiel, der immer wieder schlug und prügelte und schrie, erinnere ich mich, in den Tagen nach dem Ereignis, und schrie in diesen Tagen nahe der Betonplatte und nicht am Dorfeingang, ich, der immer wieder neue Äste vom Boden las, ganz wahllos las, das Nächstbeste las, das nächstbeste Stück Holz, meistens einen Ast, vom Waldboden nahe der in den Boden gerammten Sonnenstrahlen las und diesen völlig ohne eine ganz eigene Art des Zer- oder Schlagens, ganz und gar ohne jede Eigenheit, ohne jede Kraft zur Entwicklung einer solchen mir eigenen Art des Schlagens, auch kaum im Besitz einer zum Schlag überhaupt, zum Minimalschlag überhaupt ausreichenden Kraft, kaum aber gerade noch im Besitz eines solchen letzten Kerns, eines vor meiner geistigen Entkräftung bewahrten Kerns physischer Kraft, diesen Ast also ganz einfach dagegen schlug und darauf schlug und hinein schlug und zerschlug und schlug, nur um die Teile, die in den Tagen nach dem Ereignis im Akt des Zerschlagens zerteilten Äste, die vielleicht Astteile waren, nur um diese Äste schreiend vom Boden zu heben und auf ein Neues und ganz uneigenartig, ganz allgemein und verfügbar gegen und in und auf und durch den Bernhardbaum zu schlagen, oder wie Luise zum Beispiel, die vielleicht gar nicht teilnahm oder gar nicht anwesend war in diesen Tagen nach dem Ereignis, dieses vielförmige Zerschlagen brachte ein Krachen und Donnern mit sich, ein Krachen und Donnern des Holzes oder der Schläge oder der Holzschläge, sodass es nahe der in den Boden gerammten, blättriggrellgelben Sonnenstrahlen krachte und donnerte, sodass es dermaßen krachte und donnerte, nahe dieser grellgelben Strahlen, dass man sie dort und nicht am Dorfeingang für blättriggrellgelbe Blitze eines Gewitters hätte halten können, wiewohl ich mich niemals in der Lage fand, sie anders als als Sonnenstrahlen zu sehen, denke ich. Es war mir nicht möglich, denke ich. Es ist mir nicht möglich, denke ich.
In den Tagen nach dem Ereignis, zweifellos nicht am selben Tag, wobei ich auch das nicht mehr ohne Zweifel sagen will, aber zweifellos nicht, als es krachte und donnerte und man die Sonne, die Teilsonne, die blättriggrellgelben Sonnenstrahlen, die nahe der großen Betonplatte, sehr nahe der Platte in den Waldboden gerammt worden waren, für blättriggrellgelbe Blitze eines zweifellos ungelben, eher grauen, eher schwarzen, zweifellos schieferfarbenen, denke ich, obwohl es mir niemals möglich war und auch nicht möglich ist, die Dinge selbst so zu sehen, wo es doch zweifellos blättriggrellgelbe Speere waren, die ich sah, denke ich, in den Tagen, in denen man sie für Blitze eines Gewitters hätte halten können, in diesen Tagen nach dem Ereignis, wie auch in den Tagen vor dem Ereignis, also in den Tagen vor und nach dem Ereignis, in den Tagen um das Ereignis, in den Tagen, die eine Klammer um das Ereignis herum bildeten, aber nicht am Tag des Ereignisses, ich kann mir nicht vorstellen, dass an diesem Tag, am Ereignistag etwas außerhalb des Ereignisses stattfand oder auch nur existierte, ich kann mir nicht vorstellen, dass es an diesem Tag zwischen den Tagen vor und nach dem Ereignis, zwischen den Tagen, die doch allesamt blätterndes Wasser waren, dass es an diesem Tag etwas außerhalb dieses Tages gab, doch in der Zeit vor und nach dem Ereignis wurde zweifellos das Herbstfest veranstaltet.
Dennoch darf ich, trotz dieser Verknüpfung der Tage nach dem Ereignis mit den Tagen vor dem Ereignis, trotz dieser Gemeinsamkeit und der ihnen gemeinsamen Funktion, ihrer teilgemeinsamen Natur des Klammerhaften, des, wenn auch nicht Haltenden, so doch Rahmenden, welches am ehesten, welches, wenn es denn überhaupt möglich ist, die Zusammenhänge vor und nach dem Ereignis zu vergleichen, entfernt mit der Natur von Stützelementen, solchen, wie man sie vielleicht aus Bücherregalen kennt, verglichen werden kann, wiewohl sie den Tag des Ereignisses auch nicht stützen, ihn aber rahmen und gleich solcher Bücherstützen, den Dingen, mit denen man sie am ehesten, noch am ehesten und wenn überhaupt, aber außerhalb der Funktion des Stützens, vergleichen darf, gleich dieser Elemente keinen eigenen Inhalt, das heißt in Relation zum Ereignis vor und nach dem sie sich befinden, sie gleich dieser keinen nennenswerten Inhalt besitzen, sich in der Verbindung ihrer Form, Masse und Position voll und ganz erschöpfen, darüber nicht hinausragen, auch nicht hineinragen, gleich der Bücherstützen also keine selbstreferentiellen Eigenschaften aufweisen, niemals Gefahr laufen, unter Krachen und Donnern in und über sich zusammenzufallen oder zu stürzen oder zu brechen oder zu ertrinken, wo diese am ehesten mit Bücherstützen vergleichbaren Tage vor und nach dem Ereignis, diese Klammern des Ereignistages selbst blättriggrellgelbes Wasser sind, also unmöglich an oder in sich auch nur ertrinken könnten, und dennoch darf ich trotz dieser Verknüpfungen nicht behaupten, sie wären verknüpft oder verbunden, die Tage, an denen zweifellos das Herbstfest veranstaltet wurde.
Der Inhalt der Tage vor dem Ereignis, der Tage, an denen zweifellos das Herbstfest veranstaltet wurde, der Tage, an deren Anfang, der gerade dadurch ihr Anfang ist, dass er in ihnen liegt und an ihm das Herbstfest, welches zweifellos in den Tagen und vor und nach dem Ereignis, aber nicht am Tag des Ereignisses, an dem, denke ich, sonst nichts war, nichts neben dem Ereignis existierte oder existieren konnte, realisiert wurde, der also gerade der Anfang dieser Tage vor dem Ereignis ist, weil an ihm das Herbstfest eröffnet wurde, wodurch er zusammen mit den bis zum Ereignistag folgenden Tagen vor dem Ereignis von den allgemeineren Tagen, den referenzlosen Tagen, welche zwar gewissermaßen auch vor dem Ereignistag lagen, aber eben nicht losgelöst worden waren, nicht durch etwas wie der Eröffnung des Herbstfestes, ausgezeichnet oder auch nur gekennzeichnet worden waren, wodurch er zusammen mit den gleichfalls ausgezeichneten, bis zum Ereignistag folgenden Tagen vor dem Ereignis, also Kraft der Eröffnung des Herbstfestes von den allgemeineren Tagen abgespalten worden war, auf eine ganz ähnliche Art, denke ich, hoffe ich, denke ich, wie auch in Zukunft die Tage nach dem Ereignis von den ihnen folgenden, gewissermaßen zwar auch nach dem Ereignistag liegenden Tagen, aber, wie zum Spaltungszeitpunkt oder spätestens nach aber direkt nach diesem Punkt der Spaltung und Abtrennung klar werden wird, hoffe ich, von den Tagen nach dem Ereignis ganz unterschiedlichen, ganz gelösten Tagen, abgespalten sein werden, hoffe ich, an deren Anfang nun das Herbstfest unter großem Aufgebot, dem größtmöglichen Aufgebot, dessen unsere oder diese Gemeinde in den Tagen vor dem Ereignis fähig war, eröffnet wurde, was unter anderem ein Umzug der hiesigen Traktoren und anderer massiger Landwirtschaftsgeräte durch die Straßen, eine stundenlange Prozession durch das ganze Dorf und auch um das Dorf herum, eine sich stundenlang wiederholende Prozession unter großem Beifall und Jubel der Familien der Landwirte, der Landwirtsfamilien, der Landwirtsfrauen und Kinder, der Landwirtssöhne und Landwirtstöchter, die allesamt den Zug begleiteten, ihn stundenlang und wieder und wieder begleiteten im Dorf und auch um das Dorf herum, sich dabei die Hände taub schlugen und die Stimmen rissig brüllten und johlten, wie auch wir, Christian, Merle, Peter, zweifellos Luise und ich, uns die Hände taub schlugen und die Stimmen rissig und rissig und rissig brüllten, uns die Stimmen mit Rissen schnürten, zweifellos zuschnürten mit Gejohle, vom Dorfeingang zum furchtbar verwachsenen Bernhardbaum zu den in den Boden gerammten blättrigschieferfarbenen Blitzen zu dem ruinierten Glashäuschen zur Betonplatte zum Bernhardbaum zum Dorfeingang und zurück, johlten und klatschten auch wir uns die Stimmen rissig und die Hände wund, was unter anderem also diese Prozession, sowie kostenfreien Alkohol, kostenfreies Bier und kostenfreien Schnaps vom letzten Wagen, dem Transportwagen mit den darauf geladenen Fässern Korn und Bier, selbstgebranntem Korn und eingekauftem Bier, vom letzten mit Blumen und Korn und Bier beladenen Wagen, sowie die Wahl zur Herbstkönigin, die Auswahl und Ernennung zur Königin des Herbstfestes, dessen Eröffnung zweifellos das blättriggrellgelbe Wasser vor dem Ereignis von allem sonst vor dem Ereignis abtrennte, und somit auch zur Königin des Herbstes insgesamt, also unter anderem die Prozession, den Alkohol und die Wahl der Herbstkönigin, welche Luise zweifellos gewann, welche Luise zweifellos die Krone einbrachte, welche Luise, diese von Natur aus nicht schüchterne aber zurückhaltende Person, zweifellos zur Krone verpflichtete, sie zur Krone zwang, ihr die Krone aufzwang, wie wir dort johlten und klatschten und grölten, wund und rissig und wundrissig, die Wahl zur Königin des Herbstes, die ihr die Plastikkrone auf dem Wagen mit den Blumen und dem Bier und dem Korn, dem kostenlosen Bier und dem kostenlosen Korn, aufzwang, ihr kostenlos kostenlosen Korn und kostenlos die kostenlose Krone bescherte, dachten wir, irrten wir, während die Landwirte und die Landwirtsfamilien und die Landwirtsfrauen und Töchter und Söhne und die Söhne und wir, aber zweifellos nicht Luise, dort oben auf dem Wagen, uns die Hände wund klatschten, die Stimmen rissig schrien, die Zähne brüchig schlugen, in den Tagen vor dem Ereignis, den Tagen, die vielleicht nur Stunden waren, die vielleicht brüchiggrellgelbe Stunden waren, Stunden, die in den Boden gerammt waren, entglast waren, Stunden, nahe des furchtbar verwachsenen Krachens und Donnerns, unter anderem all das, die Prozession, den Alkohol und die Krönung der weinenden Luise, umfasste, der Inhalt dieser Stunden vor dem Ereignis ist also nicht nennenswert.
In den Stunden vor dem Ereignis, vor der Sache, die sich nach diesen Stunden ereignen würde, die geschehen würde, die vorfallen und überfallen und unweigerlich, unaufhaltbar zerfallen lassen würde, in den Stunden also vor dem Überfall auf der einen und dem Zerfall auf der anderen Seite, in den Stunden auf und vor und rund um den hintersten Wagen, den Wagen am hintersten Ende der Prozession, in den Stunden entlang dieses, mit selbstgebranntem Korn, eingekauftem Bier, Blumen und Luise, der gekrönten Luise, der weinenden Luise, der weinenden Herbstkönigin beladenen, mit all solchen Dingen beladenen Wagens, weitab aber nahe des Bernhardbaumes, wie wir ihn scherzhaft nannten, nie ernsthaft so nannten, nur so nannten, aufgrund eines Umstands, eines Todesumstands, eines theoretischen und hypothetischen, eines fiktionalen Todesumstands, wegen der rein fiktionalen Todesumstände des Erhängens, die wir, so bemerkten wir scherzhaft und scherzten und lachten, die wir in Thomas Bernhards Büchern gefunden hatten, die wir in all den Büchern gefunden hatten, neben vielen anderen Dingen gefunden hatten, aber immer wieder vor und vor allem gefunden hatten, diese Todesumstände, diese rein fiktionalen Umstände des Sich-Erhängens, die wir uns in Flachs und Scherz und Spaß nahe des Bernhardbaumes, der doch eigentlich und in Wahrheit, in der Wahrheit, die nahe der in den Boden gerammten blättriggelben, blättriggrellgelben Sonnenstrahlen, die, zusammen mit dem entglasten und somit nicht anders als als ruiniert zu bezeichnenden Glashäuschen, die Betonplatte, die riesige unendlich schwere Betonplatte, entgegen aller Wahrscheinlichkeit, dachte ich, als ich sie zum ersten Mal sah, als ich sah, wie die Sonnenstrahlen, die eigentlich verfallende, zerfallende, ganz und gar nutzlose Säulen, nichts als nutzlose Säulen waren, dachte ich, wie diese säulenformigen Nutzlosigkeiten zusammen mit dem Skelett eines Glashäuschens entgegen aller Wahrscheinlichkeit diese erdrückend schwere Betonplatte, diese himmelgroße Platte aus Beton trug, in der Wahrheit, die also dort hing, an dem Baum, der eigentlich und in seiner ihm eigenen Wahrheit eine ganz reguläre, ganz gewöhnliche und erst später durch uns aufgeladene Sache und nichts als eine gewöhnlich, bevor wir sie aufluden mit unseren Späßen, ganz gewöhnlich gewachsene Traubeneiche, so wie es sie gewöhnlicher nicht geben konnte, war, in den Stunden vor dem Überfall also, ahnten wir nichts, ahnten wir zweifellos nichts von dem unweigerlichen und unaufhaltbaren Zerfall, nicht Christian, nicht Merle, nicht Peter, nicht ich, doch Luise weinte, dort auf dem hintersten aller Wagen, sah ich, vor Freude, dachte ich, vor Überwältigung, aus der Gewalt des Moments heraus, dachte ich, diese von Natur aus nicht schüchterne aber zurückhaltende Person, unter der ihr aufgezwungenen Krone, zwischen den Blumen, und wir jubelten, Christian, Merle, Peter, die Landwirte, die Landwirtssöhne, sie grölten und jubelten und klatschten am lautesten, und ich.
Und ich schlug und ich schlage, lange nachdem erst Merle, dann Christian, dann Peter, Peter, der gar nicht schlug, nie zuschlug, nie einen Ast griff, um selbst zu schlagen, lediglich Merle Äste gereinigt und gereicht hatte, der dennoch am längsten bei mir blieb, mir zusah, schweigend zusah, als letzter noch dort mit mir stand und schwieg und zusah, ich schlage, lange nachdem erst Merle, dann Christian und dann schlussendlich doch auch Peter gingen, das erstbeste Holzstück, den erstbesten Ast oder Teil eines Astes oder die Arme, wenn ich kein Holz greifen kann, wenn ich direkt am Waldrand, nahe der alten Tankstelle, der verfallenen und verfallenden Tankstelle, der ruinierten Krach und Donner und Gewittertankstelle, kein Holz finde, nicht schnell genug einen Ast oder den Teil eines Astes zu greifen bekomme, wenn mir das nicht gelingt, wenn ich schlagen muss, bevor ich etwas zu greifen bekomme, schlage ich die Arme, die bloßen Arme gegen den furchtbar verwachsenen Bernhardbaum, der durch das Ereignis, durch das Geschehnis, durch den Überfall und schließlich den Zerfall nun endgültig der furchtbar verwachsene Bernhardbaum geworden ist, zum furchtbar verwachsenen Bernhardbaum gekrönt worden ist, zum furchtbar verwachsenen Bernhardbaum ruiniert worden ist, und warte darauf, dass die Tage abgespalten werden, dass die Tage und der Strick der Tage getrennt wird vom furchtbar verwachsenen Tag der Gewalt und des Zerfalls und der Prozession und der Krönung und der zweifellos weinenden Luise.
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