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kurzer Blick ins Paradies

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02.07.2001
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kurzer Blick ins Paradies

Und dann kam ich in diesen Raum und da war alles ganz anders als hier. Ich sah mich um und konnte es nicht glauben. Alles anders! Nichts, wie ich es je zuvor schonmal gesehen hatte! Nimm das, was Du kennst und kehre es ins perfekte Gegenteil - dann weißt Du, was meine Augen sahen, als ich zur Tür hereintrat. So etwas Vollkommenes! So etwas Wunderschönes! Einmalig, kaum zu glauben, ich war fassungslos! Die Welt, die wir kennen - sie ist ein Nichts, gegenüber jener Welt auf der anderen Seite dieser Tür! Die Sonnenauf- und untergänge, die milden Abende auf den Dächern der Stadt, der Duft nach einem Sommerregen - alles schön und gut, aber alles grau und langweilig im Vergleich zu dem, was ich dort sehen durfte.

"Das alles gehört ihnen!"
Die Stimme so strahlend und voller Überzeugung.
"Sie kennen die kleine Bedingung. Ein Wort, ein Schritt, ein Schluck - und dieses vollkommene Reich ist Ihr Zuhause!"
Nichts böses darin. Offene Heiterkeit, herzliche Wärme.

Aber der Raum hinter der Tür ist kein Vollkommener!
Du fehlst darin - wie könnte ich dort jemals glücklich sein?

 

Ich kann irgendwie nichts anfangen mit dieser Geschichte.

Was ist dieser Text als Ganzes? Den letzten zwei Zeilen nach so etwas wie ein Brief oder eine Nachricht aus dem Paradies, das eben doch nicht paradiesisch ist, da eben diese unbestimmte Person dort fehlt.

Dann gibt es auch noch einen grossen Widerspruch.

Die Sonnenauf- und untergänge, die milden Abende auf den Dächern der Stadt, der Duft nach einem Sommerregen - alles schön und gut, aber alles grau und langweilig im Vergleich zu dem, was ich dort sehen durfte.
Das besagt, dass dieses Paradies gewissermassen eine Steigerung im positiven Sinne ist, im Vergleich zur Welt, die wir kennen.
Nimm das, was Du kennst und kehre es ins perfekte Gegenteil - dann weißt Du, was meine Augen sahen, als ich zur Tür hereintrat.
Dieser Satz sagt jedoch aus, dass dieses Paradies keine Steigerung, sondern das direkte Gegenteil unserer Welt ist. Das ist meiner Meinung nach eine sehr seltsame Definition eines Paradieses, vor allem steht es jedoch im völligen Widerspruch zum vorigen Zitat.

Vielleicht liegt das ja auch daran, dass ich den wahren Sinn der Geschichte nicht gefunden habe.

 

Tja ... zurück aus dem Urlaub und schon muß ich erklären, was gar nicht zum Erklären gedacht ist. Mein Fehler beim Schreiben ist, daß ich nicht daran denke, daß auch gelesen wird und zwar gründlich und kritisch ... . Danke für das, was Du geschrieben hast.
Also das mit dem Gegenteil und der positiven Steigerung ... ich wollte eigentlich nur ausdrücken, daß das Paradies völlig anders ist, als alles, was wir kennen und uns vorstellen können.
"Kehr das, was Du kennst ins perfekte Gegenteil um" ergibt wieder etwas, was Du kennst oder aber das, was ich mit Paradies meine ... könntest Du das so gelten lassen?!

 

... ich wollte eigentlich nur ausdrücken, daß das Paradies völlig anders ist, als alles, was wir kennen und uns vorstellen können.

Hmm, stimmt. Ich hab auch immer Probleme, mir 'nichts' vorzustellen.

 

@Weltentocher

Meine Kritik kommt wahrscheinlich nicht so rüber, wie ich es wollte. Man muss natürlich nicht immer einen wahren Sinn finden können (ist bei meinen Geschichten ja meist auch nicht der Fall). Aber im Fall deiner Geschichte tauchen meiner Meinung nach zu widersprüchliche Sätze auf. Der Satz 'Nimm das, was Du kennst und kehre es ins perfekte Gegenteil' verhindert irgendwie alle Interpretationsansätze.

Kurz gesagt: Die anderen Geschichten von dir (zB die Nebelkrähe) gefallen mir viel besser als diese.

@Ben
Willst du sagen, dass es kein Paradies gibt? Kann dir doch egal sein, du kommst ohnehin in die Hölle!
:)

 

Nein, da irrst du dich, Pirscher! Dir wird ein ganz schreckliches Schicksal blühen, im Hades! Also bekehre dich zu Zeus, sonst... ;) <IMG SRC="smilies/peitsch.gif" border="0"> <IMG SRC="smilies/jesus.gif" border="0"> <IMG SRC="smilies/cwm23.gif" border="0"> :baddevil:

 

Hallo, Weltentochter,

dieser kurze Text rührt mich an. Ich meine, er hat schon seine innere Logik.

Das Paradies wird als das Vollkommene geschildert. Dann kommt das kurze Mittelstück, sozusagen die Vertragsverhandlungen zwischen Petrus und der Menschenseele. Raffinierterweise wird die Eintrittsbedingung nicht genannt.

Der Schluss, nun noch kürzer, wie es sich für eine gute Pointe gehört, offenbart diese Bedingung nachträglich. Die Seele müsste auf die Gegenwart des geliebten Menschen verzichten. Und nun wird, im letzten Satz erst erkennbar, der Text zu einer ergreifenden Liebesgeschichte.

So hab ich den Text verstanden und ich muss sagen, mir hat er gut gefallen.

Viele Grüße!

Hans Werner

 

Also ich finde die Geschichte ziemlich gut, eigentlich. Etwas kurz ist sie, aber das macht nichts, denn sie hat kein Wort zuviel, wie's sonst oft vorkommt... ;)
Ich find auch die Grundaussage recht schön und wahr... Was nützt mir das Paradies ohne denjenigen, den ich über alles liebe?
Neben mir liegt Sam, unser neuer Hund, und ich denke an Dusty, unseren vorherigen Hund - und dann denke ich wieder an die Kirche, die ja predigt, Tiere würden nicht in den "Himmel" kommen, weil sie keine Seele besitzen... Und ich denke mir; Was soll ich im Himmel, wenn ich Dusty dort nicht wiedersehe??? <IMG SRC="smilies/cwm28.gif" border="0">

Hat auf jedne Fall einen sehr wahren Kern...

Griasle
stephy

 

Dankeschön für diese positiven Kritiken!
Über die Grüße - Hans Werner - freue ich mich sehr und die Schritt-für-Schritt-Analyse meines kurzen Geschriebsels ist höchst interessant. Ich merke daran mal wieder, daß die Wahrheit des Autors nicht gleich der Wahrheit seines Textes ist.

Und Stephy?! Tiere haben eine Seele! Ganz ohne Frage! Und wer das Gegenteil predigt, kennt kein Tier persönlich!

Viele Grüße
Weltentochter

 

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