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Ländersache

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16.04.2010
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Ländersache

Wie der Zufall so will, waren gerade erst die Feierlichkeiten des 3.Oktober zu ende gegangen, als Ex-Präsident Clinton feststellen musste, das er Gallensteine in beträchtlicher Größe besaß. Soviel dazu.

Vier Wochen später wurde die Mauer wieder aufgebaut, da ein beträchtlicher Teil der Bevölkerung das Gemaule nicht mehr aushielt. Noch ein Festakt, an dem Clinton aber aus genannten Gründen nicht teilnehmen konnte. Auch Bush, der den rechten Sinn einer solchen Feierlichkeit nicht erkannte, beziehungsweise gar nichts davon wusste, sowie auch sonst kein Präsident irgendeines Landes wollte daran teilnehmen, was zum großen Teil an der einhelligen Meinung lag, eine weitere Mauer sei pure Angeberei. Zum anderen hatten sie einfach keine Lust sich mit dem schnell gebildeten Regierungsprovisorium aus dem einfachen Volk zu unterhalten, da durch den raschen Hochzug einer neuen, gewaltigen, und nebenbei gesagt auch viel saubereren Mauer, natürlich auch Berlin und somit fast alle Politiker arbeitslos wurden. Was für ein Geschrei im Bundestag, das kann man sich wohl vorstellen. Sätze wie >Na, da wollen wir doch mal sehen< und >Nicht mit uns, die werden ja sehen, was sie davon haben<, bzw. ein leises >Das ist doch nur Bluff<, hallten noch lange über die Mauer. Zumindest so lange, bis ein paar mutig veranlagten Politikern beim Versuch die Mauer zu erklimmen in den Fuß geschossen wurde. Seit dem versammeln sich tausende zufriedene Bürger auf dem Alexanderplatz mit riesigen Schildern, auf denen steht: „Uns geht’s bestens!“ und „Danke, Ihr Versager!“, bzw. „Was wisst ihr schon!“. Wer kann es ihnen verübeln? Ein bayerischer Politiker schaffte es gerade noch über die neue Grenze zu hüpfen und „Jetzt weht hier ein anderer Wind!“ zu rufen, als er mit einem dumpfen Schlag zu Boden ging, da ein Kranführer beim Schalten aus Versehen, so vermutet man zumindest, also aus Versehen seinen Pinkeleimer herunterstieß. Als der Blecheimer, durch den freien Fall beträchtlich an Geschwindigkeit zugenommen, ihm durch die Frisur fuhr, gab es ein gehöriges durcheinander an Organen, die sich in einem Bruchteil einer Sekunde nach Einschlag so links und rechts des Ex-Politikers an der Grenze verteilten. Das war ein Zeichen, welches jeder zu verstehen glaubte. Bis auf den Kranführer, der heute noch behauptet, damals gar nicht vor Ort gewesen, bzw. überhaupt nicht Kranführer, sondern Steuerberater zu sein und das seine Beschreibung auch überhaupt nicht auf die des Kranführers zutrifft, zudem er auch noch eine Sie und Hochschwanger sei. Aber jedes System braucht einen Helden! Und das gerade neu entstandene Land sah seinen Helden lieber im Gewand eines fluchtverhindernen, loyalen Arbeiters, als in einer hochschwangeren Steuerberaterin. Denn wer braucht schon hochschwangere Steuerberaterinnen? Einer ging sogar mal soweit zu fragen, wer eigentlich Hochschwangere bräuchte, als er hinterrücks mit vier halben Hähnchen erschlagen wurde, die die zufällig vor Ort gewesenen und sicherlich etwas überreizten Frauen danach schmatzend verzerrten. Warum auch nicht, dachten sie und starben Jahre später an Herzverfettung.

So geht halt alles seinen Weg und manche denken, warum auch nicht, solange ich nicht mehr wählen muss und andere sagen, das sei ja grotesk. Die meisten die dem Groteskgedanken anhingen, wurden aber im Rahmen der großen Säuberungsaktion vom 9. November zum Denkmälerputzen abkommandiert. Viele kamen dabei um! Wieso, weiß keiner. Und wenn mal einer fragte, tauchte er daraufhin lieber für ein paar Monate unter.

Das erste Problem der neuen Grenze bestand erstmal darin, herauszufinden, auf welcher Seite der Grenze man eigentlich stand. Viele machten überraschte Gesichter, das kann man sich vorstellen.

Aber darum geht’s ja gar nicht, sind wir doch mal ehrlich. Denn von der anderen Seite bekommt man nicht mehr viel mit. Nur soviel sei gesagt: Die Leute fühlten sich dermaßen verarscht, das sie eine weitere Mauer vor der bereits errichteten aufstellten. Jetzt standen sich zwei Mauern gegenüber, zehn Meter Platz zwischendrin, auf denen sich Soldaten grimmig anglotzten, jederzeit bereit den ersten Schuss zu wagen. Dazu kommt es wohl aber nie, da der Papst sich eindringlich dafür eingesetzt hatte, Kathedralen zwischen den Mauern zu errichten, die von beiden Seiten zugänglich sein sollten, damit sich die Völker wenigstens im Glauben vereinen könnten. Doch dieser dämliche Plan führte sehr schnell zu Ausschreitungen, als mehrere Familien mit einem riesigen Kreuz bewaffnet auf die Soldaten der gegenüberliegenden Seite losgingen, drei von Ihnen erschlugen und einen armen Rekruten sogar dran nagelten. Seit dem sind die Kircheneingänge zubetoniert. Den ersten Schuss will seit dem trotzdem keiner wagen.

Aber wie gesagt, darum geht’s ja nun wirklich nicht.
Nur ein letztes noch. In einer Kurzschlußaktion wurde Bayern für selbständig erklärt, das ganze dauerte drei Stunden, mit viel tamtam und Gebell. Schnell zogen sich die Diplomaten zurück und allen Bayern wurde die Einreise in Restdeutschland verweigert. Warum, weiß keiner. Wie gesagt, es hat sich vieles verändert und Bayern gehört jetzt zu Österreich, da es entgegen eigenen Vermutungen alleine nicht überleben konnte. Die Grenzpfähle der Österreicher wurde blitzschnell nach Norden verschoben und fertig war die Laube.

Der Nachteil daran war, dass die Österreicher den übrigen Deutschen im Gegenzug ebenfalls die Einreise verbat, so dass viele Alpenfans schlecht gelaunt in die Schweiz fahren mussten, welche die Preise daraufhin ordentlich erhöhte. Das führte zu einem Eklat zwischen Österreich und der Schweiz, so dass der nunmehr drei Jahre andauerndem Krieg immer noch kein Ende zu nehmen scheint. Dieses Jahr sieht es so aus, als würde die Schweiz langsam die Oberhand gewinnen, der östliche Teil Oberbayerns steht bereits unter Schweizer Fahne.

Die Baden-Württemberger hingegen haben sich einverstanden erklärt, der Schweiz Unterstützung zu leisten. Einem absurden Gesetz zufolge, wurde Verteidigung nämlich kürzlich zur Ländersache gemacht. So ist das halt, wenn das Volk regiert. Frankreich meldete spontan Besitzansprüche an das Saarland an, woraufhin dieses sich hilfesuchend an Baden-Württemberg wand, welches sofort ihre neuen Kontakte zur Schweiz ausnutzte. Die Schweiz, sich einen weiteren Krieg gegen so ein mächtiges Land wie Frankreich nicht gewachsen sehend, sah sich gezwungen, alle Bankkonten der arabischen Länder sofort einzufrieren, wenn es nicht Ruhe gab im Saarland. Vier Stunden später ereilte den französischen Präsidenten eine Nachricht aus Libyen, die ihn dazu veranlasste einen prallen Obstkorb ins Saarland zu schicken. Geschmückt mit einem reich verzierten Banner, auf dem geschrieben stand: „Entschuldigung!“ Natürlich auf Französisch.

Wem kann es da schon interessieren, dass kürzlich sämtliche Nordseeinseln untergegangen sind! Die holländische Königin konnte dazu nur schmunzeln.

Wie dem auch sei...

 

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