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Novelle Lichtbringer

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04.09.2017
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Lichtbringer

1969, 11° 19' S 142° 15' E, Marianengraben, Witjastief I

Wasser flutete die Röhre und umspülte das große Exoskelett mit einer Dicke von mehr als zehn Zentimetern Stahl, in dem er saß. Ein Mech, der ihn vor Wasser und Druck schützte. Er packte die Griffe der Steuerung. Um ihn herum Schwärze. Dann spürte er Druck von hinten gegen Rücken und Schultern. Dämmriges rotes Licht durchbrach die Dunkelheit, ehe ihn der Luftstoß hinaus aus der Röhre schoss.
Weite Schwärze empfing ihn, als er in seinem Mech durch das Wasser trudelte. Mit dem linken Zeigefinger aktivierte er per Knopfdruck die Scheinwerfer. Die Strahlen waberten vor ihm durchs Wasser, als müsste sich das Licht langsam hindurchkämpfen. Im Licht wirkte die Umgebung nur wenig mutmachend. Er sah keine Fische, nur fallenden Meeresschnee. Dann Gestein. Langsam schwebte er darauf zu.
„Hier Marineleitung. Alles in Ordnung bei Ihnen?“
„Ja, alles in Ordnung“, sagte er.
„Grund wird erreicht in 10 …“
Der Boden kam näher. Langsam atmete er das Luftgemisch, das auch in der Tiefe garantierte, dass er nicht die Orientierung verlor oder ohnmächtig wurde. Er ließ den Blick über den näherkommenden Boden schweifen, wagte dann einen Blick nach oben, hinauf zu den elf Kilometern Wassermasse über ihm. Sein Puls beschleunigte sich. Er spürte, dass er der erste Mensch war, der je von sich behaupten konnte, hier gewesen zu sein.
„Landung in 3, 2 …“
„Ein kleiner Schritt für einen Menschen. Aber ein großer Sprung für die Menschheit.“
Neil Armstrong setzte als erster Mensch seinen Fuß auf den tiefsten Punkt des Meeres.

2045, 68° 31' S 90° 31' W, Antarktische Gewässer

Ifa Jallow saß an Deck der Umi, die sich wie ein geworfener Dartpfeil den Weg durch die Tiefsee bahnte. „Noch zehn Minuten bis zur Abbaustation PX 2.11“, sagte sie mit Blick auf die Displays. Neben der Wassertiefe wurde von einem GPS die Lage angezeigt, während Echolot und Sonar Scans der Umgebung lieferten. Am wichtigsten für Ifa war jedoch die Umgebungskarte, die der Computer aus den gebündelten Daten generierte. Ein Bild, auf das sie sich lieber verließ als auf die Scheinwerfer, die ihr Licht in die Finsternis warfen.
„Schaust du auch noch gerade aus?“, fragte Deniz, der hinter sie getreten war. Er roch nach Muskat.
„Hast du wieder das Essen verfeinert?“, entgegnete Ifa.
„Für irgendetwas muss man sein Geld ja ausgeben“, meinte er und ließ sich neben sie auf einen der drei Stühle im Cockpit fallen. „Schon etwas interessantes gesehen?“
Ifa schüttelte den Kopf. „Nichts. Ist ja auch arschkalt und es herrscht höllischer Druck.“
„Das wird ja ein besonders netter Ausflug“, sagte Deniz, während er sich durch das kurze, dunkle Haar fuhr.
Die Tür zum Cockpit ging erneut auf. Ifa und Deniz drehten sich zu Ava Daxton um, der Kommandooffizierin der Umi. Kurzhaarschnitt, strammer Gang. „Die Zentrale hat mitgeteilt, dass die Notrufsignale weiterhin unverändert eintreffen“, klärte sie die beiden auf.
„Also seit fünf Tagen Stillstand“, fasste Ifa zusammen.
„Nicht gut“, ergänzte Deniz.
„Macht euch auf das Schlimmste gefasst“, sagte Ava.

Ifa und Deniz liefen leicht gebeugt durch den schmalen und niedrigen Gang der Umi. Rechterhand lag die „Küche“, in der die Fertigrationen aufbereitet werden konnten. Deniz war der einzige an Bord, der wirklich kochen könnte, wenn er mehr Raum zur Verfügung hätte. Für Außeneinsätze dieser Art galt das nicht – was ihn aber nicht davon abhielt, wenigstens etwas Würze in die faden Mahlzeiten zu bringen.
Am Ende des Gangs lag linkerhand die Ausstiegskabine. In drei Spinden hingen die mattschwarzen Anzüge aus dickem Kunststoff, verstärkt mit Karbonfasern.

Ifa zog sich bis auf die Thermounterwäsche aus, ehe sie den mattschwarzen Anzug aus dickem Kunststoff verstärkt mit Karbonfasern aus ihrem Spind nahm. Sie schlüpfte in die eng wie in einen Neopren anliegende Kleidung, die aufgrund ihrer Druckresistenz kiloschwer war – die technischen Implementationen nicht zu vergessen. Die Flaschen mit dem notwendigen Luftgemisch hängte sie an den Seiten des Rucksacks ein. An den Füßen ging der Anzug in einen schuhartigen Schutz mi fester Sohle über, an den Ifa Schwimmflossen einklinken konnte. Zuletzt setzte sie sich einen großen Helm auf, der fest mit dem Anzug verbunden wurde. Er war groß genug, um auch im Wasser die Kommunikation zu erlauben. Der integrierte Computer startete, zeigte auf der Helmscheibe zahlreiche Interfaces zur Kommunikation, Messwerte und Optionen für die Steuerung des Anzugs an. Hightechausrüstung, um auch in 5.000 Metern Tiefe tauchen zu können.
Ifa griff nach dem Impulsgewehr.
„Meinst du, wir werden es diesmal wirklich brauchen?“, fragte Deniz, der neben ihr vor dem Waffenschrank stand.
„Keine seismischen Aktivitäten, aber plötzlicher Wassereinbruch“, antworte Ifa nur.
Deniz griff sich auch sein Impulsgewehr, dann begaben sich beide in die engen Abschussröhren und zogen die Klappen ihrer Röhren zu. Ifa drückte den Rücken an die metallene Rückwand und dennoch hatte sie nur wenige Zentimeter vor sich Platz. Der allmähliche Druckanstieg begann.
„Ich sehe die Station vor mir“, hörten sie Ava über den Funk. „Wenn ihr rausgeht, seid ihr ungefähr noch 300 Meter entfernt.“
„Kannst du Zerstörungen erkennen?“
„Nicht auf diese Entfernung. Kein Großereignis. Der Raucher scheint allerdings freizuliegen.“
Eine grüne Lampe flackerte auf. Druckausgleich abgeschlossen. Früher wäre Ifa innerhalb der wenigen Minuten ohnmächtig geworden – die rapide Veränderung machte jeden Rekruten fertig. Mittlerweile kannte sie den Prozess nur allzu gut. „Bereit für Austritt.“
„Austritt genehmigt. Setze euch ins Wasser in drei, zwei, eins – passt auf euch auf.“

Per Luftdruck wurden Deniz und Ifa hinaus in die Tiefsee geschleudert. 5000 Meter Wasser über ihnen, um sie herum das Gebirge des antarktischen Vorlands. Den Sprachbefehl für die Aktivierung der Schulterscheinwerfer gaben sie schon automatisch. Eine kleine Klappe öffnete sich und sie fuhren aus ihrer sicheren Halterung heraus. Nebeneinander schwammen sie auf die Abbaustation zu. Die Scheinwerfer strahlten hell, holten jedoch nur Bruchstücke der Umgebung aus der ewigen Nacht. Meeresschnee und andere Kleinstpartikel waberten wie Staub durchs Wasser.
„Schade, ich hatte gehofft, dass uns zumindest ein Gesichtsloser Fisch über den Weg schwimmt“, sagte Deniz.
Sie kamen näher. Allmählich schälte sich die Abbaustation aus der Finsternis. Der Hauptteil des Gebäudes sah aus wie eine große Scheibe, die mit mehreren dicken Stahlstreben am aufsteigenden Fels und am Boden verankert war. Eine Röhre führte vom Meeresgrund an die Seite der Scheibe, wo sie sich zu einem klobigen Kasten vereinten. Oben drang etwas schwarzer Rauch hervor.
„Jetzt sieht es so aus, wie es einmal überall auf der Erde ausgesehen haben muss“, sagte Deniz. „Nur war es in der irdischen Industrie wirklicher Rauch und keine Metallpartikel.“
„Sieh“, sagte Ifa nur. Das Licht ihres Scheinwerfers fiel auf das Eingangsschott der Station. Es war offen. Die Türen waren eingedrückt, an die Innenwände gefaltet.
„Vielleicht hat das Schott der Brücke gehalten. Wenn sie es rechtzeitig geschlossen haben“, hörte Ifa Deniz‘ Stimme leise über den Kommunikator. Sie sah hinüber zu ihrem Kollegen, der beim Anblick des zerstörten Schotts angehalten hatte.
„Halt dein Impulsgewehr bereit“, gab sie Anweisung.
„Das sieht nicht nach einer Explosion aus“, meldete sich Ava, die ihre Eindrücke über die Kopfkameras mitverfolgte.
„Aber geologische Aktivitäten gab es hier keine in den letzten Wochen“, warf Ifa ein.
„Und Riesenmaulhaie schwimmen nicht in so kalte Regionen“, schloss sich Deniz an. Er nahm das Impulsgewehr in die Hand, das bis gerade eben locker am Gurt mitgeschwommen war.
„Haltet einfach die Augen auf“, sagte Ava, ehe sie sich wieder stummschaltete.
„Ich aktiviere die Fledermaus. Wer weiß, was wir mit dem Licht aufscheuchen“, sagte Ifa.
Ein dunkler Metallschutz schob sich vor das Visier und schirmte sie von der Außenwelt ab. An mehreren Stellen des Taucheranzugs wurden nun für die meisten Wesen unhörbare Töne ausgegeben, deren von der Umgebung zurückgeworfenes Echo der Computer im Anzug in eine 3D-Darstellung interpretiert – dargestellt auf dem Helmdisplay in Konturen aus Grauschattierungen. Als würde Ifa durch das Metall sehen können. Der nicht mehr gebrauchte Schulterscheinwerfer klappte wieder in seine Verankerung. Die Mischung aus Echolot, Sonar und virtueller Realität hieß offiziell Echosonarrekonstruktion. Im Außeneinsatz hieß sie einfach Fledermaus, ein Begriff geprägt von der Generation, die diese Tiere noch gesehen hatte.
„Du verzichtest jetzt schon auf das Licht?“, fragte Deniz, gab dann aber auch den Aktivierungsbefehl.

Ifa und Deniz schwammen durch das zerstörte Schott. Die Abbaustation war gänzlich durchflutet, der plötzliche Einbruch der Wassermassen war überall zu sehen. Was an den Wänden hing, was an Gerätschaften herumstand: Alles war durcheinander geworfen und wie Papier zerknüllt worden. Es dauerte nicht lange, bis ihnen der erste Körper entgegenschwamm. Eine Frau im Taucheranzug, der Luftbehälter war ihr vom Rücken gerissen worden. Wassereinbruch durch die Risse. Erstickt oder Schlimmeres. Mit einem kräftigen Beinschlag brachte sich Ifa an ihr vorbei, Deniz folgte ihr.
Sie gelangten auf direktem Weg zur Kommandobrücke, die im Zentrum der scheibenförmigen Station lag. Das Zwischenschott war ebenfalls nach innen eingedrückt. Drei Körper in Taucheranzügen schwebten im Wasser. „Wussten sie, was auf sie zukam?“, fragte Deniz.
„Die Schotts hätten halten müssen.“ Ifa schwang sich ungeachtet der Toten zum Steuerpult der Station. „Was ist …?“ Die Konturen der Knöpfe und Displays waren kaum zu erkennen. „Deaktiviere Fledermaus“.
Im Licht der Schulterlampe sah Ifa, das an Teilen der Steuerungseinheit leicht schimmernde Partikel hingen. Wie Goldstaub.
„Deniz, sieh dir das mal an.“
Er deaktivierte ebenfalls seine Fledermaus und schwamm zu Ifa hinüber. Er runzelte die Stirn und zog aus einer Anzugtasche eine schmale Röhre – bereits gefüllt mit Wasser, um bei Abnahme des Deckels und des darin integrierten Schabers nicht zu zerspringen. Während Deniz die Probe nahm, meinte er: „So etwas habe ich noch nicht gesehen.“
Es klopfte gegen Ifas Hinterkopf.
Ruckartig fuhr sie herum und schlug mit dem Griff des Impulsgewehrs zu, so schnell es der Wasserwiderstand eben erlaubte. Es reichte um die Leiche, die an sie herangetrudelt war, herumzuschleudern. Sie zeigte ihr das Gesicht. Die Scheibe des Helms war zerbrochen, der Kopf war ein zusammengepresstes Schlachtfeld – mit einem Film aus goldenem Schimmer.
„Scheiße. Holen wir die Blackbox und verschwinden erst einmal.“
„Einverstanden“, sagte Deniz. Während Ifa die Blackbox unter dem Steuerpult hervorholte, schwamm er zur Bodenscheibe, die einen Blick in die untere Etage ermöglichte. „Das Lager steht ebenfalls voll mit Wasser. Aber da stehen noch viele Rohstoffbehälter, keine Piraten also …“
„Und wahrscheinlich auch keine Föderation. Warum …“
„Jallow, Kent“, drang Avas Stimme an ihr Ohr. „Verlasst die Station, sobald ihr die Blackbox habt. Das müsst ihr euch ansehen.“

Ifa hängte die Blackbox an den Rucksack und sie schwammen aus der Abbaustation PX 2.11 ins freie Wasser. Sie hielten sofort an.
Ein riesiges U-Boot ruhte wie eine umgestürzte Zitadelle in vielleicht dreihundert Metern Abstand zu ihnen knapp über dem Meeresgrund. An den kantigen Konturen führten leuchtende Linien entlang, die die Ausmaße des gewaltigen Schiffs erahnen ließen, wo ihre Schulterscheinwerfer versagen würden. Die Umi wirkte dagegen wie ein Zahnstocher.
„Wo kommt das denn her?“, fragte Ifa.
„Ich weiß es nicht. Es hat mit Schallwellen unser Sonar durcheinandergebracht. Ich bin froh, euch noch dran zu haben.“
„Scheiße, sollten wir hier nicht schnell verschwinden?!“, rief Deniz.
„Wisst ihr nicht, was ihr da seht? Das ist die Luzifer.“

Das gewaltige U-Boot hatte sich zwischen die Kluften des Meeresgrunds hindurchgeschoben wie ein Luftschiff zwischen Berge. Es musste mindestens drei Stockwerke hoch und über dreihundert Meter lang sein. An der Außenhülle führten sechs Kanten entlang, die mit einem goldenen Schimmern besetzt waren. Das Licht kam aus Röhren, die fest am Schiff verankert waren und lumineszierte in unregelmäßiger Stärke entlang der Länge des Schiffs. Nach vorne hin zog sich die Kanten in einer Windung zusammen, sodass das Schiff insgesamt spitz genug zulief, um Eisberge mit Leichtigkeit durchbrechen zu können.
Vom Cockpit der Umi aus ruhten die bewundernden Blicke von Ifa Jallow, Deniz Kent und Ava Daxton auf dem Ungetüm.
„Können wir sicher sein, dass es kein Nachbau ist?“, fragte Deniz.
„Die technischen Details der Produktion der Luzifer lagen und unterliegen noch immer einer Geheimhaltungsstufe, zu der selbst ich keinen Zugriff habe. Es erscheint mir unmöglich, dass die Föderation an dieses Wissen gekommen ist – zumindest ohne, dass wir es mitbekommen hätten“, widersprach Ava.
„Reagieren sie auf irgendetwas?“
„Nein, nichts. Die Motoren sind auch nicht gelaufen, die Luzifer ist einfach herangetrieben worden. In absoluter Stille.“
„Aber wenn der Antrieb nicht läuft, seit Jahren nicht gelaufen ist: Warum leuchten die Luciferine immer noch?“
„Die Bakterien, die auf der Luzifer eingesetzt wurden, waren die erste Generation dieses Designs. Äußerst überlebensfähig, ein fast schon aggressives Wachstum, wenn sie mit den richtigen Abgasen versorgt wurden. Wer weiß, ob die sich nicht eigenhändig einen Weg zu Vorräten gebahnt haben, die sie versorgen. Selbst die zweite Generation hat sich noch vor der Küste Dänemarks festgesetzt wie eine Seuche, als sie ins Freie gelangte“, erwiderte Deniz.
„Schön. Aber woher der Schall, der Sonar und Echolot stört?“
„Könnte eine technische Fehlfunktion sein oder ein Notfallprotokoll.“ Ava hielt einen Moment inne. „Wir müssen da rein.“ Ifa und Deniz drehten sich zu ihr, doch bevor sie etwas sagen konnten, zeigte Ava auf die Luzifer. „Wenn dieses Schiff auf seiner letzten Reise irgendetwas entdeckt hat, dürfen wir es nicht einfach herumliegen lassen! Wir müssen an Bord des Schiffs, um zu erfahren, was die Mannschaft erlebt hat. Ob vielleicht jemand überlebt hat.“
„Nach zehn Jahren im Eis? Wohl kaum“, sagte Ifa.
„Aber Ava hat Recht. Wir sollten uns das ansehen“, stimmte Deniz der Offizierin der Umi zu.
„In der Zwischenzeit werte ich die Blackbox von PX 2.11 aus“, sagte Ava dann in ihrem üblichen Ton – als wäre die Diskussion bereits beendet.

„Mir gefällt das nicht“, sagte Ifa über die private Kommunikation zu Deniz. Sie waren wieder in ihre Tauchanzüge gestiegen und hatten die Umi verlassen.
„Gibt aber sicher auch einen Grund, warum du das erst jetzt so bestimmt sagst.“
Ifa drehte sich zur Seite, versuchte einen Blick auf Deniz‘ Gesicht zu erhaschen. Er schwamm an ihr vorbei. „Was meinst du?“
„Du hättest auch an Bord der Umi bleiben können und bist jetzt hier. Die Luzifer und Kapitän Asp … wir können Helden werden, wenn wir sie der Union zurückbringen. Zumindest das Schiff.“ Ifa konnte seine Aufregung hören. Das übertraf noch seine Faszination für Meerestiere. Sie spürte ein Kribbeln in den Armen, wie sie es früher immer beim Aussteigen gehabt hatte. Als sie es noch nicht gewohnt war, die Kälte erst nach einer Stunde allmählich zu spüren und ihr Gehirn ihr bereits nach wenigen Sekunden einen Streich spielte. „Ich habe aber trotzdem ein schlechtes Gefühl.“
„Rufe den Plan der Luzifer auf, Frontier Klasse I. Lokalisiere Eingang“, wies Ifa die Sprachsteuerung ihres Helmcomputers an. Zugriff verweigert.
„Hätte ich mir denken können … rufe den Plan der Voyager auf, Frontier Klasse I. Lokalisiere Eingang.“
„Hoffen wir mal, dass sich ab dem Prototypen nicht mehr allzu viel am Aufbau geändert hat“, meinte Deniz, ehe er dasselbe Kommando gab. Die Umgebungssensoren tasteten die Luzifer ab und lokalisierten die Taucherrohre an der Unterseite. Seite an Seite schwammen Ifa und Deniz unter das Schiff. Sie kamen dabei nah an die unterste Kante, in die eine der Röhren voller Luciferine produzierenden Bakterien eingelassen war. „Das Leuchten tausender Anglerfische“, sagte Deniz.
„Und etwas Genmanipulation“, ergänzte Ifa.
Sie tauchten an dem hellen, aber ungleichmäßigem Leuchten vorbei unter die Luzifer. Der Helmcomputer legte auf dem Display einen Fokus auf eine Reihe von Vertiefungen. Die geschlossenen Luken zum Schiff. Ifa und Deniz näherten sich.
Luzifer, erbitten Öffnung der Luken für Wiedereinstieg“, fragte Ifa über einen offenen Kanal an. Nichts geschah. „War einen Versuch wert“, meinte sie. Beide glitten nun nahe an die Luken und zogen aus den Ärmeln Kabel heraus, die sie mit Adaptern an der Außenhülle verbanden. Die Verbindung wurde zugeschraubt, das Wasser hinausgedrückt. Erst jetzt öffneten sich die inneren Klappen zu den elektronischen Verbindungen, sodass der Kontakt aufgenommen werden konnte. „Hoffen wir, dass das Schiff unsere Codes annimmt“, meinte Deniz. Zwanzig Sekunden lief das Abtasten – dann schoben sich die Luken auseinander. Ifa und Deniz nickten sich zu, lösten die Kabel und verschwanden in ihren jeweiligen Eingängen.
Ifa fühlte sich innen wie ein Torpedo, es gab keine durchsichtigen Einblick in das Innere des Schiffs, alles war aus Metall. Ein kleines, hinter dickem Plastik geborgenes Panel und ein großer, roter Knopf. Sie drückte, die Luke schloss sich und das Wasser floss ab. Bis der Druck sich normalisierte dauerte es noch einmal eine Minute. „Hoffen wir nur, dass uns auf der anderen Seite nicht sofort Wasser erwartet. Das könnte unangenehm werden“, sagte Ifa. Da schob sich die metallene Schutzwand zur Seite – und präsentierte eine trockene Kabine.
„Erstaunlich. Nach all den Jahren immer noch unbeschädigt“, sagte Deniz, der neben Ifa aus seiner Röhre stieg. Die langen Schwimmflossen erzeugten bei jedem Schritt ein nass-saugendes Geräusch. Das Licht der Schulterscheinwerfer flackerte über Boden und Wände. Deniz drückte einen Schalter – ohne Ergebnis. „Wie du schon gesagt hast: War einen Versuch wert“, reagierte er auf Ifas hochgezogene Augenbrauen.
„Sehen wir uns mal an, was uns die Besatzung zurückgelassen hat.“
Sie klinkten die Schwimmflossen aus und hängten sie an den Rucksack, um besser laufen zu können. Seite an Seite verließen sie die Taucherkabine und traten durch eine ihnen zugeneigte, offen stehende Tür in einen langen Gang, der von seinen Maßen mehr wie eine Röhre wirkte. Ähnlich wie die Außenhülle der Luzifer war die Gangröhre annähernd sechseckig – entlang der oberen Kanten verliefen Röhren aus denen goldgelbes, schimmerndes Licht auf den Gang fiel.
„Die Luciferin-Bakterien-Kolonien hier drinnen leben auch noch“, sagte Deniz und schaltete das Licht seines Schulterscheinwerfers ab. Es war zwar nicht taghell in der Gangröhre, jedoch ausreichend, um sich umsehen zu können.
Rechterhand war in nur zwanzig Metern ein Schott zugezogen. Ifa und Deniz wandten sich nach links, schritten nur begleitet von dem Platschen ihrer Schwimmflossen durch die Röhre. Das Laufen in den Anzügen war beschwerlich, aber solange Teil ihrer Ausbildung, dass sie es als Routine ertrugen. Nach etwa vierzig Metern führte eine Röhre nach rechts oben weg, nach vorne war der Weg durch ein weiteres Schott versperrt. Ifa ging bis zum Tor und blickte zur Wand. Ein Informationsdisplay lag dunkel vor ihr und reagierte auf keine Berührungen. Deniz zog aus dem Brustteil seines Taucheranzugs ein langes Kabel mit verdicktem Ende hervor, das er wie ein Stethoskop an das Schott legte. Die Geräusche jenseits der Wand wurden ihm über seine Kopflautsprecher in den Helm gespielt. Zunächst war es nichts. Das Helmdisplay zeigte jedoch leichte Ausschläge an und als Deniz genauer hinhörte, nahm er ein ganz leises Rauschen war. „Da ist Wasser auf der anderen Seite“, stellte Deniz leise fest.
„Also doch ein Einbruch.“ Ifa rief den Plan der Voyager wieder auf. „Hier entlang geht es zur Brücke.“ Sie wies den freien Gang entlang. Deniz nickte, führte das Stethoskop wieder in seine Verankerung und folgte Ifa.

Er führte schräg nach oben in die mittlere der insgesamt neun Hauptverbindungen, die sich durch die Blaupause der Voyager und von Biolumineszenz erhellt waren – wie es Ifa und Deniz auch von der Luzifer annahmen. Kleinere Gänge und klaustrophobische Aufzüge komplettierten das Netzwerk. Ifa und Deniz sahen auf ihrem Weg die Hauptröhre entlang weitere heruntergelassene Schotts – bis der Weg vor ihnen selbst versperrt war. Sie wechselten auf eine höhere Etage und nach dreißig Metern war der Weg nach unten wieder frei – nur ein Teil der Hauptröhre war mit Schotts abgeriegelt.
„Das macht keinen Sinn“, sagte Ifa schließlich und zeigte demonstrativ auf ihr Helmdisplay als sich Deniz umdrehte. „Wo ist das Wasser eingebrochen, das es so viele verschiedene Reservoirs gebildet hat?“
Neben ihr kniete sich Deniz hin und begutachtete den Boden. Am Übergang zur Wand strich er mit dem Handschuh entlang. Grüne Fäden klebten zwischen seinen Fingern als er sie auseinanderzog. „Algen. Hier war mehr überflutet. Sie müssen es geschafft haben, die Notpumpen zu aktivieren.“
„Aber warum nur für diesen Bereich?“, fragte Ifa. „Oder warum für diesen nicht?“ Sie blickte auf das schweigsame, stählerne Schott vor ihr.
„Vielleicht hat es die Energie nicht gelohnt. Liegt dort nicht das Biolabor? War ja klar“, meinte Deniz und konnte einen säuerlichen Ton nicht verkneifen.
„Hey, ich kann auch nichts dafür, dass man euch Pflanzenschubser an Bord nicht so dringend braucht“, meinte Ifa und versuchte ein befreiendes Lachen. Es blieb stecken, als sie noch einmal auf das Schott vor sich sah.

Sie kamen dem Ende des Schiffes und damit der Brücke immer näher, als sie auf ein weiteres Schott stießen, das sie auf das nächste Stockwerk zwang. Oben angekommen kamen sie nur wenig weiter, bis ihnen eine weitere, massive Stahltür den Weg versperrte. Nur rechterhand war eine Röhre frei, die nach einigen Metern mit weißem Plastik ausgekleidet war. Wie ein Schlauch ging es geradeaus, während es sich vom Metall löste, das schließlich nur noch einen großen, etwa zwanzig Meter durchmessenden Raum gab, in dem ein großer, durchsichtiger Raum aus Plastik annähernd frei in der Luft hing. Neben dem Zugang gab es nur eine Verbindung mit dem Rest des Schiffs: eine metallene Kugelhalterung an der Decke des Plastikraumes.
„Eine gyroskopische Lageregelung“, sagte Ifa erstaunt. „Theoretisch sollte dieser Raum selbst beim Durchbrechen eines Eisbergs still liegen. Hey, Daxton, siehst du das?“
„Scheint mit der Blackbox abgelenkt zu sein“, meinte Deniz, da erklang doch Avas Stimme: „Ja, ich kann euch sehen. Ich habe erste Teile aus der Blackbox entschlüsseln können. Sie haben kurz vor Ende der Systemaufzeichnungen Funksignale erhalten! Sie sind extrem verrauscht, aber hört mal:
Hier – Kapi-- - -zifer. Wir sind --. -- - Eis - gesehen, -- verändern -. - - Zukunft --: die Hüter. - - Licht -, - - nie -träumen -.
Eine Sprachbotschaft der Luzifer! Jemand an Bord lebt!“
„Das ist unmöglich“, sagte Deniz. „Nach zehn Jahren …“
„Vielleicht ist es auch nur eine Aufzeichnung, die dauerhaft sendet. Ich werde die Kanäle offen halten. Aber dennoch: Es ist erstaunlich, dass sie immer noch ausreichend Energie erzeugen! Ich werde versuchen, mehr in Erfahrung zu bringen und melde mich dann wieder bei euch.“
„Hast du denn auch etwas über die Unfallumstände?“, fragte Deniz missmutig.
Es dauerte einen Moment, dann antwortete Ava beiläufig: „Sieht nach einer Fehlfunktion aus. Die Schotts haben ein Öffnungssignal erhalten.“
„Scheiße, Ava, was heißt denn Fehlfunktion?“
„In der Chronik ist das Signal zur Öffnung vermerkt, aber der Ort der Eingabe lässt sich nicht nachvollziehen“, erklärte sie schnell. „Macht jetzt weiter, versucht herauszufinden, wo die Botschaft hergekommen ist. Wer sie verschickt hat.“
„Ist in Ordnung“, sagte Deniz und schaltete auf Privatkommunikation mit Ifa um. „Ihr sind die Leute auf der Abbaustation vollkommen egal.“
„Was sind die ‚Hüter‘?“, fragte Ifa.
„Wer weiß das schon, vielleicht meinten sie sich ja selbst.“
Deniz zuckte mit den Achseln, was durch den Anzug kaum zu sehen war, und stakste an Ifa vorbei durch den Plastikschlauch. Sie schloss schulterzuckend zu ihm auf. Am Ende des Schlauchs versperrte eine milchige Tür den Weg, doch Deniz konnte sie manuell zur Seite schieben. Ifa hörte ihn nach Luft schnappen, dann machte er einen Schritt vor und zur Seite. „Deniz, was …“
Vor ihr lag die Medizinstation der Luzifer. An den Wänden, hinter denen erst freie Luft und dann die Metallwände vage zu erkennen waren, standen technische Geräte, um Körperfunktionen zu überwachen oder zu unterstützen. Ifa sah unter anderem ein Beatmungsgerät, da wurde ihr Blick von den Liegen in der Mitte des Raumes eingefangen. Zwei Liegen waren aufgebaut und im Boden verankert. Zwischen ihnen war eine Trennwand aufgebaut, sodass Ifa nur sehen konnte, was auf derjenigen lag, die ihr am nächsten stand: ein Mensch – der Länge nach aufgeschnitten und seziert. Vor langer Zeit.
„Computer, Notfallhelmnöffnung“, raunte Deniz. „Code Xi3PQ…“ Den letzten Buchstaben musste er noch deutlich genug für die Spracherkennung ausgesprochen haben, während Ifa ihren Kollegen nicht mehr verstand. Das Visier klappte nach vorne auf, Deniz beugte sich vor und erbrach auf den Boden der Medizinstation.
Die Knochen wurden von pergamentartiger Haut zusammengehalten, die Organe im aufgeschnittenen Bauchraum waren weniger mehr als schwarze Klumpen. Inmitten der Reste glitzerten goldene Punkte wie Sterne an einem Nachthimmel.
„Ich hätte gedacht, du hältst so etwas aus“, meinte Ifa, während sie selbst versuchte, den schalen Geschmack herunterzuwürgen.
„Ich bin Biologe, kein Forensiker“, sagte Deniz und richtete sich schwer atmend wieder auf. Er wagte einen weiteren Blick auf die Leiche. „Sind das … Luciferin-Bakterienstämme?“ Er holte Luft, trat näher heran und beugte sich über die Leiche. Die goldenen Punkte klebten am verwesten Fleisch. Ihr schwaches Leuchten pulsierte leicht. „Tatsächlich!“, sagte er erstaunt, wobei sein Atem Wolken bildete. Erst jetzt blickte Ifa auf die Temperaturanzeige im Helmdisplay. Knapp über null, ein richtiger Kühlschrank. Nicht, dass es im Rest des Schiffs viel wärmer gewesen wäre, aber das erklärte den einigermaßen guten Verwesungszustand.
„Was machen die hier?“, fragte sie dann nur.
„Das ist eine gute Frage. Eigentlich ernähren sie sich nicht auf fleischlicher Basis.“
„Sonderlich gewachsen sind sie auch nicht“, meinte Ifa und blickte die Leiche entlang. Viele lumineszierende Punkte klebten an den menschlichen Resten, doch kein Vergleich zu dem dichten Leuchten in den Röhren.
„Hier können sie auch kein Biotop aufbauen, es ist zu kalt. Wenn man den Leichnam in eine geschlossene Röhre legen würde, wäre er wahrscheinlich schon abgebaut.“
„Was immer noch nicht erklärt, warum die Luciferine überhaupt an dem Menschen kleben.“
Deniz holte aus einer schmalen Tasche des Taucheranzugs ein schmales Röhrchen. Während er eine Probe nahm, trat Ifa an der Liege vorbei und sah hinter den Sichtschirm auf die zweite Liege.

Vor ihr lag ein annähernd zwei Meter großes Wesen. Der obere Teil sah aus wie ein dunkelgrauer Beutel, an dem sich zwei Schlitze wie lange Nüstern entlangzogen. Am unteren Ende des Beutels ragten Tentakel hervor, zwischen denen dunkle Haut gespannt war. Fast, als hätte das Wesen eine Art Mantel. Die Tentakelenden ragten über die Liege hinaus, der Mantel führte nicht ganz bis zum Ende. Von der Taille der Kreatur hingen lange, gelbliche Fäden an den Seiten herab.
Deniz trat zu Ifa, als er sie erstarrt sehen sah und stieß ein langes „Wow“ aus. „Einen Kopffüßer dieser Art habe ich noch nie gesehen! Sie haben ihn seziert!“
Während Ifa weiterhin gebannt auf das Wesen starrte, zeigte Deniz auf den Beistelltisch. „Sie haben einen Tentakel abgenommen und den Hautmantel aufgeschnitten … diese Fäden könnten Sinnesorgane sein, wenn dieses Tier wie uns bekannte Arten funktioniert. Das Fleisch des Tentakels zeigt Kälteschäden.“
„Deniz“, meinte Ifa. „Sieh dir das mal an.“ Der Biologe folgte ihrem Wink. Sie zeigte auf eine Stelle am Körper des Kopffüßers, an der eine Art Hautklappe saß. An ihren Rändern klebte golden schimmernder Staub.
„Das sind keine Bakterien“, sagte Deniz nach einer Weile. „Die Partikel ähneln aber denen von PX 2.11.“
„Dann waren eines von diesen Wesen da draußen?!“
„So etwas kann unmöglich die Schotts gesprengt haben. Wir sollten in die Akte sehen.“
Ifa holte den Stationscomputer, dessen Akku natürlich schon längst leer war. Aber seine Festplatte konnte sie per Kabel mit ihrem Anzugcomputer verbinden. Die ersten Anzeigen erschienen sofort: Störung, Datenträger beschädigt. Versuche Wiederherstellung.
„Suche letzte Eintragungen“, sagte Ifa eilig. Es dauerte, bis die Daten ausreichend hergestellt waren. Solange blieb ihr Blick an dem großen Kopffüßer hängen. Deniz riss sich zusammen und nahm eine Probe der Luciferin-Bakterien von der Leiche. Dann erschienen die letzten Akten auf dem Display. Es war nicht gerade für Büroarbeit ausgelegt, aber für einen ersten Überblick reichte es ihr.
„Die vorletzte Akte ist mit NICHT-MENSCHLICH markiert. Es ist wenig erhalten geblieben … seltsam. Leitender Bio-Offizier Fuller schreibt, sie haben dieses Ding im Eis gefunden. Oder vielmehr unfreiwillig herausgebrochen als sie mit der Luzifer unter dem antarktischen Eisschild vorgedrungen sind. Es gibt einen erhaltenen Nachtrag zur Autopsie.“ Ifa wurde still.
„Was?“
Eingedrungen in die eisfreie Tiefsee unter dem Eisschild. Strukturen in den subglazialen Höhlenwelten der Antarktis gefunden. Abbildungen nach der Art des vorliegenden Subjekts im Stein unter Eis gefunden. Aufgrund der Art und Weise ihrer Darstellung fuhr Kapitän Asp mit ihrer Benennung fort: Er nennt sie ‚Hüter‘.“
„Strukturen … Abbildungen?“, echote Deniz leise und sah zu dem Kopffüßer.

Eine Alarmmeldung leuchtete rot in Ifas Helmdisplay auf. Die Sensoren nahmen einen Druckanstieg wahr. „Irgendwo kommt Wasser rein. Schnell.“ Deniz‘ Augen weiteten sich und er schloss sofort das Visier seines Tauchhelms. Ifa lief zur Tür der Medizinstation und zog sie zu. „Hier drin müssten wir den Ansturm der Wassermassen aushalten können. Dann suchen wir einen Weg raus.“
„Daxton, hören Sie uns?“, rief Deniz durch den Funk. Die Antwort blieb aus. Ifa sah zu Deniz, er erwiderte ihren Blick mit aufgerissenen Augen. Ein Kribbeln zog sich über ihre Haut. Als spürte sie die Kälte schon, die gerade mit der Gewalt von tausend Tonnen Wasser durch das Schiff gejagt wurde. Dann kam das Rauschen. Sie blickten zur Röhre, mit der die Medizinstation verbunden war. Es wurde noch einmal dunkler, als das Licht der Luciferin-Bakterien im Wasser brach. Dann rauschte es heran, traf die Tür und schlug die gesamte Station nach hinten. Die Tür hielt nur einen Moment – lange genug, damit sich das Wasser einen anderen Weg suchte, die Plastikverankerung vom Metall wegriss und die Medizinstation nur noch an der Kugelhalterung hing. Die Massen umspülten den Plastikwürfel, warfen ihn hin und her – Ifa griff nach der verankerten Liege um sich festzuhalten, Deniz wurde an eine Wand geschleudert. Einen Moment lang war es stockdunkel. Mit einem lauten Kreischen sprang Metall aus der Fassung, dann platzte der Würfel. Ifa meinte die Leiche vor sich aufstehen zu sehen, dann wurde sie von der Liege weggerissen und im Wasserstrudel nach oben getragen, an die Decke des Würfels gepresst, der wiederum gegen die Decke der metallenen Ausschalung krachte. Während das Wasser die technische Gerätschaften zerdrückte und das tosende Rauschen auf ihr Trommelfell presste, zog sie Arme und Beine so eng an den Körper, wie sie konnte und hoffte, dass ihr Anzug hielt.
Das Wasser strömte in die Kammer, bis es sie vollständig ausgefüllt hatte. Das Metall der Luzifer hielt. Die Medizinstation war hoffnungslos zerstört. Ifa hing am zerrissenen Plastik, doch sie konnte sich freikämpfen. „Deniz?“ Sie schaltete den Schulterscheinwerfer an.
„Hier“, antwortete er über die Kommunikation und ein Lichtstrahl machte auf ihn aufmerksam. Er trieb ebenfalls an der Decke, reichlich Metallschrott schwamm nahe bei ihm. Ifa glitt zu ihm hinüber und stieß die zerstörten technischen Geräte zur Seite. Mit einem Ächzen kam Deniz frei. An seiner Seite hing noch das Impulsgewehr. Reflexartig griff Ifa nach dem ihren. „Scheiße. Ich habe mein Gewehr verloren.“
„Ich hab es gefunden“, sagte Deniz lakonisch und zeigte hinter sie. Sie drehte sich um und sah das verbogene Gewehr durchs Wasser treiben. „Immerhin ist es nicht losgegangen.“ Ifa fischte es und nahm die Munition heraus. Dabei war sie darauf bedacht, nicht die Kavitatoren abzubrechen – kleine Aufsätze vorne an den Ampullenpatronen, die durch die hohe Geschwindigkeit beim Abschuss eine Art Windschatten für die größeren Geschosse erzeugten. Sie drückte Deniz die Munition in die Hand. „Wer weiß, was hier noch herumschwimmt.“

Sie klinkten die Schwimmflossen wieder an und schoben sich an den herumtreibenden Teilen der Medizinstation vorbei in die Röhre. Sie war, wie wahrscheinlicher der Rest des Schiffs, nun vollständig durchflutet. Von den Leichen sahen sie nichts mehr.
„Daxton, hören Sie uns? Hier Kent, erbitte dringend Antwort. Wassereinbruch in der Luzifer, keine Schäden. Kehren zurück zur Umi.“
Ifa blickte zu den Luciferin-Bakterienröhren hoch, deren Schutzabdeckung hochgeklappt war. „Irgendetwas erzeugt hier Energie.“ Deniz folgte ihrem Blick, sah dann in Richtung Brücke hinter sich, die weiterhin abgeriegelt war. „Machen wir, dass wir hier herauskommen.“
Sie glitten durch das trübe Wasser in der Hauptröhre zurück. Das Licht der Schulterscheinwerfer kämpfte sich seinen Weg durch die Dunkelheit, die mit einzelnen Schrotteilen und herangespültem Dreck und Meeresschnee angefüllt war. Schließlich fiel das Licht auf die Stelle, an der sie vor einer halben Stunde heraufgekommen waren. Sie lag noch etwa dreißig Meter vor ihnen, als Ifa noch einmal aufsah und weiter die Röhre entlangblickte. Zwischen metallenen Bruchstücken, die das Wasser auf seinem Weg durchs Schiff weggerissen haben musste und wie Staub in einer alten Wohnung herumschwebenden Meeresschnees, sah sie einen Schemen, etwa menschengroß, doch mehr als zweimal so breit.
„Kent“, hauchte sie durchs Mikro. „Siehst du das?“
Deniz hielt neben ihr an und hob die linke Hand, Zeigefinger und Daumen zum „Ja“ verbunden. Dann packte er das Impulsgewehr. Der Schemen kam näher. Reflexartig schlug Ifa mit den Flossen und stieß sich zurück. Deniz hob das Gewehr, im Licht seiner Schulterlampe erkannte Ifa dann mehr. Es war ein Lebewesen. Die Haut war kupferrot, das obere Ende trieb voran, von zwei Flossen getrieben. Vorne zogen sich zwei Schlitze beinah einen halben Meter entlang, an den Seiten saßen in leichten Vertiefungen zwei hellblau leuchtende Kugeln – sie erinnerten Ifa an einen wolkenlosen Himmel, den sie schon lange nicht mehr gesehen hatte. Der untere Teil der Kreatur lief in Tentakeln aus – in Bewegung wirkte der Hautmantel zwischen ihnen noch viel mehr wie eine wogende Robe.
„Ein Kopffüßer wie derjenige, den sie seziert haben“, sagte Deniz mit zitternder Stimme. „Einer, den sie ‚Hüter‘ genannt haben!“
Das Wesen war mittlerweile auf fünfzehn Meter heran. Trotz seines Staunens hielt Deniz das Impulsgewehr oben. Zehn Meter. Die blauen Kugeln an der Seite des Tiers rotierten in ihren Vertiefungen. An der Taille zwischen Kopf und Tentakeln hingen mehrere gelbliche Fäden, die durchs Wasser glitten und die herumschwebenden Teile abzutasten schienen. Der Kopffüßer überwand mit dem nächsten Schlag seiner Flossen zwei weitere Meter.
„Rückzug“, sagte Deniz. „In der Kammer der Medizinstation können wir besser ausweichen.“ Ifa folgte dem Kommando flossenschlagend, er trieb ihr nach, Kopf und Gewehr nach vorne gerichtet.

Das Wesen schlug mit Flossen und Tentakeln zugleich, machte einen Satz von acht Metern. Die Tastfäden zuckten über Deniz hinweg, die Tentakel klappten hoch – er drückte ab. Aus dem Gewehr schoss eine Ampulle, die auf der Haut des Kopffüßers zerbrach, es gab Funken, dann einen gleißenden, roten Lichtblitz. Das Wesen zuckte zurück, das Scheinwerferlicht zeigte eine große Brandwunde am Kopf. Deniz schlug mit den Flossen. Am Körper des Kopffüßers klappten an mehreren Stellen Hautdeckel auf. Aus mehr als einem halben Dutzend Öffnungen schossen leuchtende Partikel in den Gang. Geblendet wandte Ifa die Augen ab. „Aktiviere Fledermaus.“
In einer Welt aus grauen Konturen sah sie, wie Deniz sich aus den Fäden des Wesens herauswand und davonstieß. Er hatte ebenfalls die Fledermaus aktiviert. „Wir müssen versuchen, an ihm vorbeizukommen!“, rief er ihr durch die Kommunikation zu. Der Kopffüßer hatte sich herumgedreht, machte aber keine Anstalten, wegen eines Treffers die Flucht anzutreten. Deniz schoss erneut, die Ampulle traf den Rücken des Wesens – und prallte ab. Sie schlug schräg oben in Röhre der Luciferin-Bakterien ein. Die chemische Reaktion riss ein großes Loch in Schutzabdeckung und Röhre. Bakterienstämme regneten in den Gang. Was eigentlich ein Funkenregen wäre, wirkte durch die Fledermaus wie Schneefall, der an dem Kopffüßer und Deniz hängen blieb. Das Wesen zuckte sichtbar zusammen, dann schoss es mit Schlägen der Flossen und des Tentakelmantels den Gang entlang. Binnen weniger Sekunden war es außer Sicht.
„Das scheint ihm nicht gefallen zu haben“, sagte Deniz und strich über die Bakterienklumpen auf seinem Anzug. Durch die Fledermaus war nicht viel vom Ergebnis zu sehen, aber eher verrieb er sie, als sie loszuwerden.
„Das war also einer dieser Hüter. Freundlich sind sie ja nicht“, sagte Ifa und schwamm an Deniz vorbei den Tunnel nach unten. Er folgte ihr rasch und lud währenddessen das Impulsgewehr nach. „In der Aufzeichnung war von Abbildungen die Rede … wann begann sich noch gleich das Eisschild um die Antarktis zu bilden, Deniz?“, fragte Ifa.
Sein Schlucken war selbst durch den Funk deutlich hörbar. „Auf jeden Fall lange vor dem Menschen.“
Im Mittelgang angekommen sahen sie, dass die Schotts hochgefahren wurden. Die Wege waren frei. „Weiter runter“, trieb Ifa an und schwamm mit Deniz ihre Route zurück. Auf der untersten Ebene angekommen glitten sie auf die Taucherkabinen zu, als die Fledermaus einen weiteren Kopffüßer ausmachte. Ein großer, vielbeiniger Schemen, der ihnen den Weg versperrte. Deniz hob das Impulsgewehr, als sich der Kopffüßer wie ein schlagendes Herz ruckartig zusammenzog und dann pumpte. Seine Umrisse verschwammen in einem Nebel aus Schallwellen, die den Gang ausfüllten – dann fuhr das Schott vor dem Wesen zusammen.
„Was ist da passiert?“, fragte Deniz ungläubig.
„Irgendwie hat diese Kreatur das Schott geschlossen. Es hat Signale ausgesendet … die es aktiviert haben müssen.“
„Kein Tier kann so etwas. Kein Mensch kann so etwas ohne die technischen Hilfsmittel. Das Wesen hätte einen perfekten Energieimpuls setzen müssen!“
„Deniz …“, begann Ifa. Er drehte sich zu ihr, auch wenn sie beide aktuell gesichtslose Wesen waren. „Ich glaube, diese Wesen sind intelligent.“

Einen Moment lang schwiegen beide. Ifa rauschten Fragen durch den Kopf, bis Deniz‘ Husten sie zurück in die Gegenwart holte. „Wir brauchen einen Plan“, sagte er, nachdem er sich beruhigt hatte. „Wir haben nur noch für ungefähr eine Stunde Luft und wie es aussieht, haben diese Wesen die Kontrolle darüber, wer hier rein- und rauskommt.“
„Wir brauchen Kontrolle über die Schotts. Oder Sprengstoff.“
„Empfehle ersteres. Die Brücke ist abgeriegelt.“
„Rufe Plan der Voyager auf“, sagte Ifa. Die Anzeige der Fledermaus wurde in die Ecke des Displays gedrängt und das Schiff der Frontier-Klasse tauchte vor ihr auf. „Suche nach technischen Wartungs- oder Kontrollräumen.“
In der Darstellung wurde ein Raum rot unterlegt, am hinteren Ende des Schiffes. Generatorraum/Notfallsteuerung. „An Deniz Kent spiegeln“, sagte Ifa und teilte so ihr Bild. „Das sieht nach einem Treffer aus.“
„Dann los.“

Mit schnellen, regelmäßigen Schlägen ihrer Fußflossen schwammen sie den Gang entlang. Ifa hatte die Karte der Voyager in der oberen Bildschirmecke und lotste sie den Weg entlang. Deniz hielt das Impulsgewehr in der Hand und behielt die Umgebung im Auge. Sie schwebten durch die grabesschwarze Dunkelheit von fünftausend Metern unter dem Wasser in einer riesigen metallenen Hülle.
Die Hälfte des Weges war geschafft, als Deniz erneut zu husten begann. Kaum mehr als ein halbherziges Keuchen wie bei tief sitzendem Schleim.
„Alles in Ordnung?“
„Ich weiß nicht, ich glaube, meine Luft ist nicht mehr so gut“, sagte Deniz.
„Du warst schon Monate nicht mehr auf einer so langen Außenmission, das bildest du dir ein. Einfach weiteratmen, dann geht das seltsame Gefühl weg.“
Ifa nahm ein leichtes Nicken wahr und sie schwammen weiter. Ihr Weg wurde von keinen Schotts mehr versperrt. Abgehende Türen waren durch die Wassermassen zerschmettert und die Einrichtungen der dahinterliegenden Mannschaftsräume, Labore und eine Küche in handliche Metallsplitter zerlegt worden. Die großartige Ausstattung des ersten Schiffs der Frontier-Klasse war zerstört – der Prototyp einer Revolution der menschlichen Erschließung der Tiefsee nur noch eine Hülle.
Der Weg zum Generatorraum führte im letzten Drittel des Schiffs auf eine tiefere Unterebene. Ifa und Deniz glitten die Gangröhre hinab, die sich weiter verengte, sodass hier nur ein gebücktes Gehen möglich wäre. Es waren noch etwa dreißig Meter bis zum Ende des Gangs, als sich neben Ifa etwas so schnell bewegte, dass es nur als grauer Schemen durch ihr Bild flackerte. Sie spürte Druck auf ihrem rechten Bein und sah nach unten. Ein aalartiges Wesen von der Dicke einer Würgeschlange packte ihren Knöchel und zog sich langsam um das Bein nach oben. Sein Körper hing größtenteils noch eng an die Wand gepresst – das Tier musste mindestens fünf Meter lang sein.
„Deniz! Schieß!“, brüllte Ifa durch die Kommunikation. Der Biologe wirbelte herum, sah den Aal, der sich an ihr Bein klammerte. Er schoss mitten in das Knäuel an der Wand, eine Explosion verzerrte die Darstellung der Fledermaus. Die Kreatur zuckte zusammen, der Druck um Ifas Fußgelenk steigerte sich – ein Knacken. Eine wellenartige Bewegung ging durch den Körper des Aals, sie wurde davon geschleudert. Ihr Display erlosch.
Als nächstes spürte sie den Aufprall an der Wand. Dann hing sie in der Dunkelheit ihres Anzugs fest. Die Schutzklappe vor dem Visier war noch zu, doch die Fledermaus produzierte keine Bilder mehr. „Deniz, ich habe einen Energieausfall.“ Ihre Stimme hallte blechern im Anzug wider. Sie konnte nichts sehen. Vorsichtig griff sie hinter sich, spürte keinen Widerstand. Sie musste irgendwo mitten im Gang treiben, kopfüber, wer wusste das schon. Vielleicht war sie auch ohnmächtig geworden und sie war ganz woanders. Atmen. Ruhig bleiben. Es würde schon irgendetwas passieren. Sie schlug mit Armen und Beinen in alle Richtungen aus – traf eine Wand und stieß sich unfreiwillig ab, trieb planlos durch den Raum.
Mit einem Flackern meldete sich das Display zurück. Die Fledermaus nahm ihren Dienst wieder auf, Ifas Umgebungswahrnehmung kehrte zurück. Sie war zurückgetrieben, vor ihr glitt der Aal durch den Gang, auf der anderen Seite war Deniz, dessen Funk wieder bei ihr ankam: „…dammt, Ifa! Melde dich!“
„Deniz, hier Ifa.“
Er atmete auf. „Ich schieße noch einmal, dann machst du einen Schub, verstanden?“
Schon traf die nächste Ampulle den riesigen Aal und zerplatzte in einer chemischen Wolke. Das Tier zuckte zusammen. „Schub geben, Code Xi3“, gab Ifa Kommando. Während sie sich nach vorne neigte, gab der Anzug einen Teil des kostbaren Luftgemischs nach außen ab – sie wurde nach vorne katapultiert, schob sich an dem Aal vorbei, der mit Verbrennungen und Verätzungen übersät war.
Ifa schoss an Deniz vorbei den Gang entlang, dann ließ der Schub bereits nach. Fünf Minuten Atem dahin. „Fledermaus ausschalten.“ Die 3D-Darstellung erlosch und das Schutzvisier fuhr auf. Im Gegenzug klappte der Schulterscheinwerfer wieder aus. Ifa sah zurück zu Deniz, der noch eine weitere Ampulle in den in sich verschlungenen Aal abfeuerte, der nun endgültig die Flucht ergriff. Dann erst wandte er sich zu ihr und schwamm auf sie zu. Er atmete hörbar schwer durch den Kommunikator.
„Gute Arbeit, Deniz.“
„Was war da los?“, fragte er. „Plötzlich war dein Funk stumm. Ich dachte schon …“
„Der Aal muss mir einen elektrischen Impuls verpasst haben. Die Fledermaus war ausgefallen. Die gesamte Elektronik.“
Deniz zog zischend Luft ein. „Gut, dass die Anzüge einiges aushalten.“
„Die Frage ist, wie lange noch.“ Ifa blickte ihr rechtes Bein herunter. Der Aal hatte die Flosse weggerissen, Kerben zogen sich über die Oberfläche des Karbongeflechts. Von den Schmerzen im Knöchel zu schweigen.
Deniz beendete ebenfalls die Fledermaus und stieß sofort ein erstauntes „Sieh!“ aus. Ifa wandte sich um und blickte in den Generatorraum vor ihnen – er war hell erleuchtet.

Was auf Abstand mit der Fledermaus nicht genau zu erkennen war, entpuppte sich als großes Chaos. Der hintere Teil des Raumes wurde vom Zugang zum Generator und Schiffsmotor beherrscht, der mit zentimeterdicken Metallplatten geschützt war, die selbst den Wassereinbruch überstanden hatten. Aus diesem Konstrukt führten dicke Rohre an der Wand entlang zu den Behältern für die Luciferin-Bakterien und von hier aus durch das gesamte Schiff. Die versorgenden Abgase blieben jedoch aus, der Motor stand still. Die Behälter für die Luciferin-Bakterien waren aufgebrochen und wie eine Decke hatten sie sich über den halben Generatorraum gelegt. Unter ihnen angehäuft, zu großen Teilen zerfallen, verwest, untrennbar ineinander verschlungen lagen dutzende, menschliche Körper. Von den Bakterien durchsetzt, lieferten sie die Energie und damit das Licht in der Tiefe des Meeres. Die ehemalige Besatzung der Luzifer.

Deniz würgte, während Ifas Blick von einer Leiche eingefangen wurde. Ihr Brustkorb stand offen, die Bakterien blühten darin wie eine goldene Blume, die ihre Wurzeln durch den gesamten Körper geschlagen hatte. Der Schädel hing noch lose am Körper, schwankte leicht im Wasser, das durch ihre Ankunft in Wallung geraten war. Zwischen den Knochen lag das Licht der Luciferine.
Das Würgen ging in ein Husten über, dann hörte Ifa, wie er ausspuckte. Sie sah zu ihm, der sich in diesem Moment aus seiner gekrümmten Haltung aufrichtete und sie seinerseits ansah. An der Innenseite seiner Helmscheibe klebten Speichel und Blutstropfen. „Deniz?“
„Mir geht es nicht so gut, Ifa“, keuchte er, während er im Wasser hing wie eine unbespielte Marionette. Beim Sprechen sah sie ein Funkeln zwischen seinen Zähnen.
„Deniz, mach den Mund auf.“ Sie schwamm näher an ihn heran und hielt seinen Helm fest. Selbst durch das trübe Wasser sah sie, dass er blass war, folgte aber ihrer Anweisung. Aus der hinteren Ecke seines Mundraumes funkelte sie ein pulsierendes Licht an. Aus den Nasenlöchern ebenfalls.
„Luciferin-Bakterien haben sich in deinem Mund festgesetzt.“
Deniz weitete die Augen.
„Wir werden es schnell hier raus schaffen und dann wirst du einen schönen antibakteriellen Cocktail gurgeln, ja?“, setzte Ifa nach. Sein Helm saß wie in einem Schraubstock zwischen ihren Händen, aber sein Kopf nickte unter ihrem festen Blick. Erst dann ließ sie ihn los.
„Es muss vorhin passiert sein, als ich den Helm geöffnet habe … aber ich habe diese Bakterien studiert, den ganzen Weg ihres genetischen Designs. Sie waren nie dafür ausgelegt, so zu arbeiten. Anpassungsfähig, ja, aber so weit …“
„Dieses Wesen konnte mit seinem Körper eine komplexe elektrische Steuerung aktivieren.“
„Vielleicht haben sie die Bakterien weiterentwickelt … aber warum?“ Deniz blickte auf den Leichenberg, der noch immer vor ihnen lag.
„Sie müssen uns hassen.“
„Oder wir sind für sie nicht mehr als Mäuse. Für diese Hüter. Hüter von was eigentlich?“
„Das ist jetzt egal.“ Ifa presste kurz fest die Augen zusammen, ehe sie an dem leuchtenden Leichenberg vorbeischwamm. An der Seite des Generatorraums befand sich der Zugang zu einem weiteren Gerät, das durch dicke Metallplatten geschützt wurde. Immer wieder einen kurzen Husten ausstoßend, folgte Deniz ihr.
„Das müsste das Notstromaggregat sein. Wenn wir viel Glück haben, sind die Akkus unbeschädigt und wir bekommen genug Energie, um alle Schotts zu öffnen. Dann sind wir hier raus, bevor uns diese Kreaturen in Lampen verwandeln können.“ An der Seite der Apparatur war ein massiver Hebel angebracht. Ifa umschloss ihn mit beiden Händen und zog kräftig, während sie mit den Beinen gegen die Metallplatten drückte. Sie konnte kaum etwas bewegen. Deniz kam hinzu, packte mit an und sie drückten so sehr gegen den Hebel, wie sie konnten. Im Wasser war es schwer, das gesamte Gewicht in etwas zu legen – doch die Steuerung spielte mit. Der Hebel löste sich aus seiner Starre und bewegte sich in einem Ruck nach unten. Ifa und Deniz trieben ein Stück weg, während der kleine Display der Apparatur mit einem roten Hintergrundleuchten ansprang.
Ifa stieß sich sofort vom Boden weg und packte den Haltegriff am Notstromaggregat. Neben dem Display lagen einige Knöpfe unter Weichplastik, das sie zugänglich hielt, aber vor Wasser schützte. Befehle von hier vergeben > Schottsteuerung > Alle Schotts > Schotts öffnen. Bestätigen. Ja.
Sie meinte zu spüren, wie der Generator unter ihrer Eingabe surrte, auch wenn das Einbildung war. Aber ihr Helmdisplay zeigte kleine Druckunterschiede an. „Der Weg muss frei sein.“
„Aber sie können ihn auch wieder schnell verschließen“, sagte Deniz. Er hustete erneut. „Irgendwo muss es eine Beschädigung an der Außenhülle geben, vielleicht ist die unsere beste Chance.“
Statusanfrage > Schadensmeldungen > Chronik. Die Anzeige lieferte nichts, was über gewöhnliche Schrammen zu Beginn der Reise vor zehn Jahren hinausging. „Es sind keine Schadensmeldungen eingetragen. Falls es irgendwo ein Leck gibt, konnten es die Systeme nicht mehr erfassen.“
„Diese Wesen müssen hier eingedrungen sein. Anders kann ich mir das nicht erklären“, sagte Deniz. „Ich könnte hier bleiben und die Schotts wieder öffnen, falls diese Wesen sie vor deiner Nase schließen.“ Deniz sprach halblaut, fast mehr zu sich, als zu Ifa. Beim Reden leuchteten die Bakterien zwischen seinen Zähnen auf. Dass er unruhig mit der Zunge im Mundraum herumfuhr, änderte daran nichts.
„Schwachsinn, deinen Heldentod musst du noch aufschieben. Wie viele Ampullen hast du noch?“
„Deine fünf“, sagte Deniz wieder etwas lauter.
„Schieß auf die Bakterienröhren, wenn du eine dieser Kreaturen siehst. Was uns befällt, scheint einem von ihnen vorhin auch nicht gefallen zu haben. Wir schlagen sie in die Flucht, schwimmen raus zur Umi und verschwinden von hier. Klar?“ Sie drückte Deniz‘ Schulter.
Er nickte ohne sie anzusehen und sie schwammen los.

Sie glitten zurück bis zum Gang, an den die Taucherkabine angrenzte. Es waren noch etwa fünfzig Meter bis zur Freiheit. Das Licht ihrer Schulterscheinwerfer ruckte den Gang entlang, erhellte schwebenden Meeresschnee und Metallteile. Am Rande der Pegel lagen die Schatten und die Dunkelheit innerhalb der Luzifer, die Bakterien waren hinter den Schutzklappen versteckt. In dieser Dunkelheit machte Ifa zwei große Schemen aus. „Fledermaus aktivieren.“
Deniz folgte ihrem Beispiel. In vierzig Metern erkannten sie zwei große Kopffüßer. Sie schwebten nahe beieinander, ihre Tastfäden glitten übereinander.
„Ich glaube, das könnte ihre Art zu kommunizieren sein!“, sagte Deniz.
„Egal, schieß! Schnell!“
Die Ampulle surrte durch das Wasser und traf die Bakterienröhre oberhalb der beiden Wesen. Über die Fledermaus sah Ifa eine kurze Blase im Wasser, dann regneten die Luciferin-Bakterien in den Gang. Im nächsten Moment zog sich eines der Wesen schnell zusammen, blähte sich auf – und stieß das andere meterweit nach hinten. Der Bakterienregen ging auf es nieder und bedeckte seinen ganzen Körper.
Ifa und Deniz gaben einen Schub und katapultierten sich durch den Regen auf die Taucherkabine zu. Sie schossen dicht an dem Kopffüßer vorbei, der mit seinen Tentakeln wild um sich her schlug, dann glitten sie durch die Öffnung in die Kammer. Die Röhren waren noch geschlossen. Ifa schlug mit ihrer verbliebenen Flosse, um sich schnell voranzubringen. Sie stießen beide gegen das Metall, suchten die großen, in einer anderen Visualisierung roten, Knöpfe für die Notöffnung. Da umspülte sie ein Partikelregen vom Eingang. Der zweite Kopffüßer hatte sich in den Raum geschoben und seinen Funkenregen versprüht.
Es glitt auf Ifa zu, die am nächsten war. Deniz schoss, traf aber nur den Rücken der Kreatur. Die Ampulle prallte ab, traf einen in der Ecke hängen Tauchanzug und schmolz das Plastik. Das Wesen war nur noch zwei Meter von Ifa entfernt und griff mit seinen Tentakeln nach ihr.
Deniz drehte sich auf den Rücken und stieß sich von der Metallwand ab. Mit dem Gewehr in der Hand glitt er über den Boden der Kammer – und unter dem Kopffüßer hindurch. Zwischen den Tentakeln, an denen er nun Widerhaken statt Saugnäpfen sah, ragte ein dreiteiliger Schnabel hervor. Deniz drückte ab, die Kreatur war nur wenige Zentimeter über ihm, der Schnabel etwa einen Meter. Die Ampulle schoss durchs Wasser, er glitt weiter.

Die chemische Reaktion riss drei Tentakel in Stücke, der Hautmantel zwischen ihnen wurde aufgerissen. Deniz erhaschte einen Blick auf den Schnabel, dessen Enden weggeätzt wurden. „Ifa, schwimm!“
Der Kopffüßer drehte sich ihm zu. Ifa drückte den roten Knopf, die Metallabdeckung schob sich auf. Wasser flutete in die Röhre und drückte sie mit sich. Innen drückte sie den nächsten Notfallknopf, um die Abdeckung wieder zu schließen und den Ausstieg einzuleiten. „Deniz! Status!“
Sie spürte eine seltsame Druckwelle, die ihr die Haare zu Berge stehen ließ. Ihre Systeme fielen aus. Mit den Fäusten hämmerte sie, gedämmt durch das Wasser, auf die Metallwand und rief weiter. Die Luke öffnete sich indes wie befohlen und ein Luftstoß schoss sie nach außen.

Ifa trieb von der Luzifer weg. Starr blickte sie zu den weiteren Luken. Keine öffnete sich.
Mit der verbliebenen Flosse trieb sie sich schließlich langsam von dem Schiff weg. Das Leuchten der Luciferin-Stämme, getragen vom Tod der gesamten Besatzung, erhellte die Tiefsee. Nur langsam konnte Ifa den Kopf von der Luzifer abwenden und sah dorthin, wo sie die Umi verlassen hatten. Das Schiff war von einer Wolke aus Funkenregen umgeben. Mehr als ein Dutzend Kopffüßer schwebten um es herum. Das Schiff war verloren.

Ifa hörte auf mit der Flosse zu schlagen. In ihrem technisch ausgefallenen Anzug trieb sie weg und wandte ihre Augen wieder der Luzifer zu. Ein Ruck ging durch das Schiff. Es setzte sich in Bewegung.
Sie können sie steuern.

 
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Puh! Ich breche ungefähr in der Mitte ab, aber nur aus Zeitnot und nur sehr widerwillig - mich hast Du am Haken!
Moin @Vulkangestein , das Ding macht mir Spaß bzw. besser gesagt ist es gut spannend. Wenn ich Dich richtig verstanden habe, ist das ein Eindruck zu Deinem Aquapunk-Setting. Super, jedenfalls für meinen Lesegeschmack!
Ich hab, der Länge geschuldet, gleich beim ersten Lesen alles zitiert, was mir auffiel, einfach um einen Eindruck zu hinterlassen. Wird sich also gleich spitzfindig - meckerig anhören. Aber Du kriegst vielleicht eine guten Eindruck, was beim Lesen so passiert ...

Lichtbringer 1969, 11° 19' S 142° 15' E, Mariannengraben, Witjastief I
Titel ist super, am Anfang nur neugierig machend, mit dem "Wissen" der ersten Hälft aber auch sehr passend.
Sie geographischen Angeben finde ich immer sehr unsexi - aber natürlich passend zum Thema.

Wasser flutete die Röhre und umspülte das große Exoskelett mit einer Dicke von mehr als zehn Zentimetern Stahl, in dem er saß.
Also als erster Satz hat der noch Luft nach oben - zu viele Infos für ein ordentliches Bild.

Die Strahlen waberten vor ihm dahin, als müsste das Licht sich ebenso langsam wie er durch das Wasser kämpfen.
so langsam liest sich der Satz auch, wenn es Absicht ist - perfekt. Ansonsten ...

Doch als er den Blick über den näherkommenden Boden schweifen ließ, noch einen letzten Blick nach oben wagte, hinauf zu den elf Kilometern Wassermasse über ihm.
Das "Doch" am Satzanfang lässt mich auf ein "aber" oder "dann" warten - irgendwie liest sich das unrund. Und irritierend ist die Vorstellung auch, ist ja nicht wie gucken zum Horizont - ist absolut schwarz!

Er spürte, dass er war, wo noch niemand vor ihm war, so klar, wie er es sich nie hätte vorstellen können.
gefühlt bist Du hier noch beim "Einschreiben" ...

Neil Armstrong setzte als erster Mensch seinen Fuß auf den tiefsten Punkt des Meeres.
okay! Nette Einleitung, der Mensch erobert die Tiefsee - gefällt mir
Liest sich noch etwas zäh.

die sich wie ein geworfener Dartpfeil den Weg durch die Tiefsee bahnte.
so mit leicht abfallendem Bogen und super schnell?

„Die Zentrale hat mitgeteilt, dass die Notrufsignale weiterhin unverändert eintreffen“, klärte sie die beiden auf.
„Also seit fünf Tagen Stillstand“, fasste Ifa zusammen.
„Nicht gut“, ergänzte Deniz.
„Macht euch auf das Schlimmste gefasst“, sagte Ava.
sehr guter Spannungsaufbau, klappt auch im weiteren Text bei mir richtig gut.

Ifa Jallow und Deniz Kent in den Tauchanzügen. Sie griff nach dem Impulsgewehr.
beim Weiterlesen klar, im Lesefluss störend, weil es ja zwei Personen (Sie als Plural) im Satz davor sind. Ich würd den Namen wiederholen.

Deniz griff sich auch sein Impulsgewehr, dann begaben sich beide in die Abschussröhren.
Sie zogen die Klappen ihrer Röhren zu, dann begann der allmähliche Druckanstieg.
da geht noch was (ist echt Kleinkram, aber wenn es mir doch gerade unterkommt. Ich merke an meinem Text im Romanteil ja selbst, wie langwierig die Überarbeitung schon auf Grund der Länge ist. KG s haben doch ihren Reiz ...

Früher wäre Ifa innerhalb der wenigen Minuten zusammengefallen.
Häh! Was meinst Du? Soufflemäßig oder heiß es zusammengefahren?

aktivierten sie schon automatisch per Sprachbefehl.
ist das nicht ein Widerspruch - automatisch - per Befehl?

Eine kleine Klappe öffnete sich und sie fuhren aus ihrer sicheren Halterung heraus. Nebeneinander schwammen sie auf die Abbaustation zu.
Wer fährt heraus? Ja, irgendwie logisch - die Scheinwerfer, aber es hakt! (sage jetzt nichts zu langsamen Gehirnen und ungeeigneten Leserinnen :peitsch:)

Meeresschnee und andere Kleinstpartikel waberten wie Staub durchs Wasser.
Hieß das nicht vorhin noch Meeresstaub?

Der nicht mehr gebrauchte Schulterscheinwerfer klappte wieder in seine Verankerung.
ja, ja - hab verstanden, hier finde ich das Detail sogar sehr gut eingebaut.

Im Licht der Schulterlampe sah Ifa, das an Teilen der Steuerungseinheit leicht schimmernde Partikel hingen. Wie Goldstaub.
Spannend

Er runzelte die Stirn und zog aus einer Anzugtasche eine schmale Röhre, in deren Deckel ein Schaber integriert war.
Mh! Wieviel Druck herrscht da nochmal? Und die Schotten sind alle auf? Gibt bestimmt ein Spezialgerät, aber so ...

Sie zeigte ihr das Gesicht. Die Scheibe des Helms war zerbrochen, der Kopf war ein zusammengepresstes Schlachtfeld – mit einem Film aus goldenem Schimmer.
„Scheiße. Holen wir die Blackbox und verschwinden erst einmal.“
„Einverstanden“, sagte Deniz.
Das ist mir zu ruhig, nicht genug Emotionen! Da kannst Du mehr einbauen! Ich mein, die sieht ne Leiche ganz dicht, die ist entstellt, die seltsame Film ...

„Jallow, Kent“, drang Avas Stimme an ihr Ohr. „Verlasst die Station, sobald ihr die Blackbox habt. Das müsst ihr euch ansehen.“
Spannend! Aber wiederum zu ruhig

Vom Cockpit der Umi () ruhten die bewundernden Blicke von Ifa Jallow, Deniz Kent und Ava Daxton auf dem Ungetüm.
gefühlt fehlt da ein "aus"

Selbst die zweite Generation hat sich noch vor der Küste Dänemarks festgesetzt wie eine Seuche, als sie ins Freie gelangte“, erwiderte Deniz.
gute eingebaute Info zum Weltenbau

„Dieses Schiff ist aufgebrochen, um unbekanntes Terrain in den subglazialen Höhlenwelten der Antarktis zu erforschen. Wenn sie irgendetwas entdeckt haben, das uns Aufschluss über diese unbekannte Welt geben kann, dürfen wir es nicht einfach herumliegen lassen! Wir müssen an Bord des Schiffs, um zu erfahren, was sie auf ihrer letzten Reise erlebt hat. Ob vielleicht jemand überlebt hat.“
das wiederum ist mir zu komplex, Infodump. Nimm Dir einfach etwas mehr Zeit und verstreu die Info Häppchenweise.

können Helden werden, wenn wir sie der Union zurückbringen. Zumindest das Schiff.“ Ifa konnte seine Aufregung hören. Das übertraf noch seine Faszination für Meerestiere. Sie spürte ein Kribbeln in den Armen, wie sie es früher immer beim Aussteigen gehabt hatte.
hier kommen endlich ein paar mehr Emotionen zum wirken

Sie kamen dabei nah an die unterste Kante, in die eine der Röhren voller Luciferine produzierenden Bakterien eingelassen war. „Das Leuchten tausender Anglerfische“, sagte Deniz.
„Und etwas Genmanipulation“, ergänzte Ifa.
auch gut eingebaut, mir gefallen Deine Ideen, ich will den Roman lesen - mach mal!

„Man konnte es mal versuchen“, reagierte er auf Ifas hochgezogene Augenbrauen.
hatten wir den Satz nicht schon? Begrenzte Wortwahl als Charakteristikum?

„Sehen wir uns mal an, was uns die Besatzung zurückgelassen hat.“
nach zehn Jahren, unter Wasser - die Besatzung muss doch logischerweise noch an Bord sein - anders formulieren?

„Hey, ich kann auch nichts dafür, dass man euch Pflanzenschubser an Bord nicht so dringend braucht“,
okay! Ich bin auch eine "Pflanzenschubserin" und wir sehen/reden Sonntag! :xxlmad:

Sie haben kurz vor Ende der Systemaufzeichnungen Funksignale erhalten! Sie sind extrem verrauscht, aber hört mal:
Hier – Kapi-- - -zifer. Wir sind --. -- - Eis - gesehen, -- verändern -. - - Zukunft --: die Hüter. - - Licht -, - - nie -träumen -.
spannend, will mehr

„In der Chronik ist das Signal zur Öffnung vermerkt, aber es lässt sich nicht der Ort der Eingabe nachvollziehen“, erklärte sie schnell. „Macht jetzt weiter, versucht herauszufinden, wo das Signal herkommt. Wer es verschickt hat.“
iritierend formuliert: Welches Signal? Das vom Kapitän der Luzifer oder das vom Türöffnen? Ist das nicht Gefahr in Verzug für ihr U-Boot?

doch Deniz konnte sie manuell zur Seite schieben. Ifa hörte ihn nach Luft schnappen, dann machte er einen Schritt vor und zur Seite. „Deniz, was …“
Spannungsaufbau liegt Dir, vielleicht bin ich aber auch einfach gestrickt, keine Ahnung. Mir gefällt es!

Das Visier klappte nach vorne auf, Deniz beugte sich vor und erbrach auf den Boden der Medizinstation.
Jo, guter Bruch, gut eingebaut

„Deniz“, meinte Ifa. „Sieh dir das mal an.“ Der Biologe folgte ihrem Wink. Sie zeigte auf eine Stelle am Körper des Kopffüßers, an der eine Art Hautklappe saß. An ihren Rändern klebte golden schimmernder Staub.
Okay! Was auch immer das wird, es gefällt mir! Ich habe durchaus einiges in die Richtung gelesen, und finde, das sind einige neue Ideen drin und der Ton gefällt mir auch. Was mir noch fehlt, aber darum ging es hier glaube ich auch noch nicht, sind ordentlich Protagonisten. Auch wenn mir noch ein gutes Stück Text fehlt, für diesen Teil finde ich es echt erstaunlich, wie Du mich wirklich in ein Setting einführst, dafür aber die anderen Dinge (Protas, Plot, ...) nur im notwendigen Rahmen führst.
Ich bin sehr auf den zweiten Teil gespannt, wahrscheinlich morgen in der Mittagspause.
Hab Dank und ich freue mich auf Sonntag
witch

2. Teil

so! Sorry, ich hab doch lieber ein paar mehr Stunden ins Studium gesteckt, lief gerade mal gut ...
Also lass Dich nicht von meinem Kleinkram-Gepoppelstören, ich bin imme rnoch nicht gut, eine Text ohne Zitate zusammenzufassen. Mir gefällt die Geschichte, das Seeting vor allem, die Charaktere kommen im zweite Teil etwas besser raus. Insgesamt fehlen mir Emotionen, sie reagieren halt oft sehr sachlich, mag aber auch genauso gewollt sein. Ich empfinde es vor allem als spannend, das ist doch schonmal was, oder?

„Da draußen sind noch mehr von ihnen im Wasser.“
Was hab ich überlesen? Woher wissen sie das?

Es wurde noch einmal dunkler, als das Licht der Luciferin-Bakterien im Wasser brach. Dann rauschte es heran, traf die Tür und schlug die gesamte Station nach hinten. Die Tür hielt nur einen Moment – lange genug, damit sich das Wasser einen anderen Weg suchte, die Plastikverankerung vom Metall wegriss und die Medizinstation nur noch an der Kugelhalterung hing.
spannende Stelle mit viel Action. Ein genaues Bildhabe ich noch nicht, aber insgesamt richtig gut.

Dabei war sie darauf bedacht, nicht die Kavitatoren abzubrechen – kleine Aufsätze vorne an den Ampullenpatronen, die durch die hohe Geschwindigkeit beim Abschuss eine Art Windschatten für die größeren Geschosse erzeugten.
Na, was sagen denn unsere Waffenkenner dazu, ich hab keine Ahung von sowas, hört sich aber cool an.

„Irgendetwas erzeugt hier Energie.“ Deniz folgte ihrem Blick, sah dann in Richtung Brücke hinter sich, die weiterhin abgeriegelt war. „Machen wir, dass wir hier herauskommen.“
Das meine ich mit sachlich. Sie entdecken etrwas, es ist unheimlich, gefährlich? Und das ist alles an Reaktion?

Dreck angefüllt war
Dreck gehört für mich an Land! Präziser?

sah sie einen Schemen, etwa menschengroß, doch mehr als zweimal so breit.
okay! Jetzt grusel ich mich ...

Die Haut war kupferrot, das obere Ende trieb voran, von zwei Flossen getrieben. Vorne zogen sich zwei Schlitze beinah einen halben Meter entlang, an den Seiten saßen in leichten Vertiefungen zwei hellblau leuchtende Kugeln – sie erinnerten Ifa an einen wolkenlosen Himmel, den sie schon lange nicht mehr gesehen hatte.
Ich glaub, ich brauche eine Illustration? Ich kann mir die einfach nicht vorstellen. Aber wenn die anderen klarkommen, soll mir das reichen.

Das Wesen zuckte sichtbar zusammen, dann schoss es mit Schlägen der Flossen und des Tentakelmantels den Gang entlang. Binnen weniger Sekunden war es außer Sicht.
gefällt mir gut

„Das war also einer dieser Hüter. Freundlich sind sie ja nicht“,
Mir haben sie vorher schon zu schnell den Begriff "Hüter" akzeptiert. Warum sollte man das tun? Und auch die "Ansage" - freundlich sind sie ja nicht - ist mir noch nicht genug belegt. SIe haben ja auch nicht fruendlich auf die Wesen reagiert, oder?

Im Mittelgang angekommen sahen sie, dass die Schotts hochgefahren wurden. Die Wege waren frei.
Warum sollten die Schotten hochfahren? Verwundert sie das nicht?

Seine Umrisse verschwammen in einem Nebel aus Schallwellen, die den Gang ausfüllten – dann fuhr das Schott vor dem Wesen zusammen.
„Was ist da passiert?“, fragte Deniz ungläubig.
Warum wissen sie, das es Schallwellen sind? Generell gefält mir die Idee sehr gut!

„Deniz …“, begann Ifa. Er drehte sich zu ihr, auch wenn sie beide aktuell gesichtslose Wesen waren. „Ich glaube, diese Wesen sind intelligent.“
Das Gesichtslos finde ich prima, tolles Kopfkino. Die Feststellung kommt mir zu spontan, gleichzeitig zu ruhig daher.

„Wir haben nur noch für ungefähr eine Stunde Luft und wie es aussieht, wollen uns diese Wesen ersticken, nachdem ihnen unsere erste Begegnung nicht gefallen hat.“
Unterstellung! bräuchte man nicht länger, um einem "Tier" - so sehen sie ja wohl aus, oder? -so ein planvolles Vorgehen zu zugestehen.

Mit schnellen, regelmäßigen Schlägen ihrer Fußflossen trieben sie den Gang entlang.
Ich hab keine Ahnung vom Tauchen, abe rmein Kopfkino sagt mir was anders. Treiben ist eine gleichförmige, ruhige Fortbewegung ohne viel Einfluss - das wiederspricht bei mir dem regelmäßigen und schnellen Schlagen.

Sie schlug mit Armen und Beinen in alle Richtungen aus – traf eine Wand und stieß sich unfreiwillig ab, trieb planlos durch den Raum.
gruselige und spannenden Vorstellung, gute Stelle

Was auf Abstand mit der Fledermaus nicht genau zu erkennen war, entpuppte sich als großes Chaos.
war die Fledermaus nicht schon aus?

Aus der hinteren Ecke seines Mundraumes funkelte sie ein pulsierendes Licht an. Aus den Nasenlöchern ebenfalls.
„Luciferin-Bakterien haben sich in deinem Mund festgesetzt.“
Deniz weitete die Augen.
Boah - will man das! Opferst Du jetzt mal kurz einen der Prots? Hart! Das weiten der Augen läst mich hakeln - macht man das aktiv?

„Vielleicht haben sie die Bakterien weiterentwickelt … aber warum?“ Deniz blickte auf den Leichenberg, der noch immer vor ihnen lag.
„Sie müssen uns hassen.“
Der erste Teil ist prima, sein Blick auf den leichenberg, gerne auch nochmal auf das Leuchten sagt doch schon alles. Die Feststellung über den Hass erschließt sich mir nicht! Nicht hergeführt und nach den zwei Begegnungen nicht glaubhaft. Könnte doch auch deren Begrüßungsritual und die Aufnahme in eine bessere Welt sein, große Ehre und ewiger Reichtum ... Blödsinn, aber kannst Du mir folgen?

„Oder wir sind für sie nicht mehr als Mäuse. Für diese Hüter. Hüter von was eigentlich?“
Genau! Auch eine Variante? AUf die Frage warte ich schon die ganze Zeit!

Ifa umschloss ihn mit beiden Händen und zog kräftig, während sie mit den Beinen gegen die Metallplatten drückte. Das Material gab kaum nach.
Material nachgeben hieße doch verbiegen des Stahls, weichwerden des Gummis oder reißen der Platte. Sie will etwas bewegen!

Sie schwebten nahe beieinander, ihre Tastfäden glitten übereinander.
„Sie kommunizieren“, sagte Deniz.
Kann er vermuten! Aber wissen?

Ifa hörte auf mit der Flosse zu schlagen. In ihrem technisch ausgefallenen Anzug trieb sie weg und wandte ihre Augen wieder der Luzifer zu. Ein Ruck ging durch das Schiff. Es setzte sich in Bewegung.
Sie können sie steuern.
Keine Panik? Kein Verlust? Keine Emotionen! Der Schlusssatz gefällt mir, aber die Hinführung ... da geht noch was.

Als Einführung in Deine Welt und als generellen Aufbau finde ich dies wirklich richtig gut, auch wenn die vielen Stocherstellen es vielleicht nicht so wirken lassen. Jetzt bin ich mega gespannt auf Sonntag, mal horchen, was Dir so vorschwebt.
Liebe Grüße
witch

 
Zuletzt bearbeitet:

Hi @Vulkangestein

Ich muss leider zugeben, dass ich deine Novelle nicht am Stück lesen konnte. Trotzdem muss mich etwas an der Geschichte fasziniert haben, sonst wäre ich nicht zurückgekommen und hätte weitergelesen. Beim ersten Lesen hörte ich ca. nach 1/3 auf. Ich will versuchen, Dir als erstes zu erklären, wieso das so war:

Die Beschreibungen der Orte. Klar, die Tiefsee ist sicher kein schillerndes Paradies. Versteh mich nicht falsch, ich mag Tiefseegeschichten, genau deshalb vermisse ich hier ein paar kreative, bildhafte und vielleicht bedrückende Beschreibungen. Es wirkt mir irgendwie zu uninspiriert, vor allem am Anfang wegen den Beschreibungen innerhalb der U-Boote. Da gibt's halt Metall, Gänge, Schotts und Luken. Das wär's. Du gibst mir dort zu viele Informationen mit, weshalb es für mich langweilig wurde. Der Fokus ist da eindeutig zu fest auf der Aussenwelt, ich hätte lieber die Charaktere besser kennengelernt.

Es gibt einige textliche Schnitzer, manche gröber, manche weniger. Kleine Logiklöcher. Alles in allem, waren mir aber gerade anfangs ein paar zu viel drin. Wieso haben diese supermodernen Tauchanzüge keinen Antrieb irgendeiner Art? Sie brauchen ja immer noch Flossen. Kann man Flossen in dieser Tiefe einfach so tragen? Es kommt mehrmals vor, dass Charaktere per Druckluft aus einer mit Wasser gefluteten Kammer gepustet werden ... das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen? Geht das?

Der Text ist nicht konstant. Meist hast Du einen angenehmen Stil, bildest gut lesbare Sätze. Jedoch gibt es meiner Meinung nach auch ein paar Wackelkandidaten und sogar Totalausfälle. Damit meine ich, es kommt immer mal wieder ein Satz vor, der mich aus dem Lesefluss reisst. Dies kommt vielleicht 1-3 mal pro Absatz vor, je nach dessen Länge.

Die Charaktere lerne ich während der gesamten Geschichte zu wenig gut kennen, als das sie mir wirklich am Herzen liegen würden. Sie unterhalten sich zu wenig über "normale" Dinge und sind sich zu ähnlich. Sie wirken, als wären sie teilweise nur da, um dem Leser Informationen mitzugeben, weil diese andernorts nicht platziert werden konnten und erzählen sich meiner Meinung nach teilweise auch Dinge, die sie eigentlich schon wissen müssten und das macht sie etwas unglaubwürdig. Ich vermisse zudem ihren Background: Haben sie Familie? Für was kämpfen sie, was ist ihre Motivation, in der Tiefsee gefährliche Missionen zu bestreiten?

Vor allem im Mittelteil, wo sie dann schliesslich auch die Hüter finden, passiert mir ingesamt zu wenig. Auch dort gibt es viele Beschreibungen vom inneren der Luzifer, die mich auf Dauer nicht angesprochen haben. Mir ist schon klar, dass ein U-Boot kein architektonisches Wunderwerk ist, sondern halt hauptsächlich so aussieht, wie Du es erzählst. Ich hätte mir aber einen anderen Fokus gewünscht. Vielleicht hättest Du mehr auf die Luciferine eingehen können? Deren Hintergrund kommt nämlich ingesamt auch eher zu kurz. Das wäre zumindest für mich spannender gewesen.

Die Welt: Es gibt nur sehr wenige Fetzen hie und da, die darauf hinweisen, dass die Geschichte wohl in einer düsteren Zukunft spielt, in einer Welt, die wir so heute (noch?) nicht kennen. Hierzu hätte ich mir mehr Infos gewünscht, um besser verstehen zu können, was Ifa und Deniz und die Umi da unten machen. Was ist passiert, an der Oberfläche? Können sie da überhaupt noch hin? Das ist vielleicht nicht zwingend wichtig für diese Novelle, würde ihr aber ein bisschen mehr Fleisch auf die Knochen packen und das Ganze interessanter machen.

Insgesamt fand ich die Luciferine spannend, auch die Location in der lebensfeindlichen Tiefsee spricht mich an. Das Entdecken einer seltsamen, weltfremden Lebensform, die Auseinandersetzung mit dieser, der Kampf, das Ende, alles soweit spannende Aussichten. Ich möchte mich noch etwas der Textarbeit widmen, picke mir dazu aber nur ein paar Stellen heraus, da mir für alles die Zeit fehlt:

1969, 11° 19' S 142° 15' E, Mariannengraben, Witjastief I
Marianengraben.

Wasser flutete die Röhre und umspülte das große Exoskelett mit einer Dicke von mehr als zehn Zentimetern Stahl, in dem er saß. Ein Mech, der ihn vor Wasser und Druck schützte.
Das liest sich nicht rund. Es klingt so, als würde das Wasser eine neue Schicht aus Stahl um das Exoskelett spülen. Es ist heikel, den ersten Satz deiner Novelle sogleich zu kritisieren, trotzdem möchte ich Dir einen Vorschlag mitgeben, wie es sich eventuell besser lesen könnte:
Wasser flutete die Röhre und umspülte das große Exoskelett.
Er sass in einem Mech, umgeben von einer Schicht aus zehn Zentimeter dickem Stahl, die ihn vor Wasser und Druck schützte.

Er spürte, dass er war, wo noch niemand vor ihm war, so klar, wie er es sich nie hätte vorstellen können.
Das gefällt mir nicht, da es holpert, zweimal war vorkommt und sich auf das klar reimt. Ein Vorschlag, in welche Richtung es gehen könnte, wenn Du erlaubst:
Er wusste, dass er in unbekannte Sphären vordrang, im Begriff war, einen Ort zu entdecken, den noch nie jemand vor ihm zu Gesicht bekommen hatte.

Rechterhand lag die „Küche“, in der die Fertigrationen aufbereitet werden konnten. Deniz war der einzige an Bord, der wirklich kochen könnte konnte, wenn er mehr Raum zur Verfügung gehabt hätte.
Zeitdreher.

„Nichts. Da draußen herrscht genug Druck, um selbst die meisten Fische in Flundern zu verwandeln und es ist so kalt, dass sie in diesem Zustand für die nächsten hundert Jahre konserviert werden.“
„Das wird ja ein besonders netter Ausflug“, sagte Deniz, während er sich durch das kurze, dunkle Haar fuhr.
Du führst Ifa und Deniz meiner Meinung nach so ein, als wären sie "alte Hasen" auf der Umi. Auch danach merkt man, dass die beiden nicht auf ihrer ersten Mission sind. Ich frage mich deshalb, wieso Ifa ihm das erzählen muss? Das wirkt, als sage sie es nur, um dem Leser Informationen mitzugeben. Solche Stellen gibt es später im Text auch noch ein paar Mal.

Für den Kopf ein großer Helm, der auch im Wasser die Kommunikation erlaubte. Mit einem integrierten Computer für der Steuerung des Anzugs, der Kommunikation und die Sammlung von Messwerten. Auf die Helmscheibe wurden zahlreiche Interfaces geschaltet, die Außendruck, Temperatur und weiteres anzeigten. Hightechausrüstung, um auch in 5.000 Metern Tiefe tauchen zu können.
Wenig später steckten Ifa Jallow und Deniz Kent in den Tauchanzügen. Sie griff nach dem Impulsgewehr.
Sieh Dir mal diese Stelle an. Du erklärst, wie der Anzug funktioniert, einfach so nebenbei. Es wäre ungemein spannender, wenn Du das gleich direkt machen würdest, wenn sie die Anzüge anziehen. Schildere aus Ifas Sicht, was sie sieht, wie der Anzug hochfährt, wie die Anzeigen auf dem Helmdisplay erscheinen.

„Ich aktiviere die Fledermaus. Wer weiß, was wir mit dem Licht aufscheuchen“, sagte Ifa.
[ ... ]
Jetzt schon?“, fragte Deniz, gab dann aber auch den Aktivierungsbefehl.
Wieso reagiert Deniz so auf Ifa? Das Einschalten der Fledermaus scheint ja keine Nachteile mit sich zu bringen. Es klingt so, als hätte Deniz nicht gross Lust auf die Fledermaus, das wird aber vorher nicht erklärt, weshalb es mich hier etwas stocken liess.

Ein riesiges U-Boot ruhte wie eine umgestürzte Zitadelle in vielleicht dreihundert Metern Abstand zu ihnen knapp über dem Meeresgrund.
Es ist stockfinster da unten. Können sie tatsächlich 300m weit sehen? Das hat mich irritiert.

Das gewaltige U-Boot hatte sich zwischen die Kluften des Meeresgrunds geschoben wie ein Luftschiff zwischen Berge.
Das Bild geht für mich nicht auf. Das U-Boot steckt in einem Spalt im Meeresgrund fest? Es ist also eingeklemmt. Vorher schwebte es noch knapp über Grund. Dann geht auch das mit dem Luftschiff nicht auf, dass kann sich zwar zwischen Berge schieben, aber wohl nicht von denen eingeklemmt werden. Oder kann es natürlich schon, wenn der Pilot so kurzsichtig ist und in eine zu enge Schlucht manövriert, aber das scheint mir zu weit hergeholt und als Vergleich nicht ganz passend.

Es mussten mindestens drei Stockwerke über dreihundert Meter Länge sein.
Den Satz musste ich mehrmals lesen. Darf ich einen Vorschlag machen? Es musste mindestens drei Stockwerke hoch und über dreihundert Meter lang sein.

Ob vielleicht jemand überlebt hat.“
„Nach zehn Jahren im Eis? Wohl kaum“, sagte Ifa.
Eine Stelle, wo ich mich frage, warum Ava diese unwahrscheinliche Möglichkeit überhaupt in Betracht zieht. Sie müsste es mit ihrer Erfahrung besser wissen, das klingt zu naiv.

Pflanzenschubser
Was ist das?

Deniz holte aus einer schmalen Tasche des Taucheranzugs ein Röhrchen, in dessen Deckel ein kleiner Schaber integriert war.
Das hast Du bei ihrem Besuch auf dem ersten Schiff schon erwähnt. Deniz holte wieder seinen kleinen Schaber hervor [ ... ]

„Ich bin Biologe, kein Forensiker. “, sagte Deniz und richtete sich schwer atmend wieder auf.
Ich merke als Leser zu wenig von Deniz Background. Er könnte auch einfach derselben Berufsgattung wie Ifa angehören. Da fragt sich, was ist Ifa eigentlich? Meeresbiologin? Tiefsee-Forscherin? Soldatin? Nur bei Ava merke ich, dass sie die Kommandatin ist, vor allem daran, dass sie das U-Boot nicht verlässt und alles koordiniert. Ein paar Einsprengsel hier und da und dieser Punkt wäre behoben. Bringe doch etwas Licht in das Dunkel der Meerestiefen.

Vor ihr lag ein annähernd zwei Meter großes Wesen.
Dies war für mich der Knackpunkt. Bis hierhin hat sich die Erzählung teilweise aus schon oben genannten Gründen ziemlich gezogen. Als aber hier diese Wesen eingeführt wurden, bekam der Text für mich eine neue Spannung.

sie erinnerten Ifa an einen wolkenlosen Himmel, den sie schon lange nicht mehr gesehen hatte.
Die Welt ist also noch nicht so lange "untergegangen"?

Die Haut war kupferrot, das obere Ende trieb voran, von zwei Flossen getrieben. Vorne zogen sich zwei Schlitze beinah einen halben Meter entlang, an den Seiten saßen in leichten Vertiefungen zwei hellblau leuchtende Kugeln
Wortwiederholung. Das bricht irgendwie mit der ersten Beschreibung des toten Hüters, den sie finden. Dort steht nämlich folgendes:
Der obere Teil sah aus wie ein dunkelgrauer Beutel, an dem sich zwei Schlitze wie lange Nüstern entlangzogen. Am unteren Ende des Beutels ragten Tentakel hervor, zwischen denen dunkle Haut gespannt war. Fast, als hätte das Wesen eine Art Mantel. Die Tentakelenden ragten über die Liege hinaus, der Mantel führte nicht ganz bis zum Ende. Von der Taille der Kreatur hingen lange, gelbliche Fäden an den Seiten herab.
Kommen die Unterschiede daher, dass der erste Hüter tot ist? Zumindest die zwei Flossen müsste er doch auch besitzen.

„Ein Kopffüßer wie derjenige, den sie seziert haben“, sagte Deniz mit zitternder Stimme. „Einer, den sie ‚Hüter‘ genannt haben!“
Die zweite direkte Rede kannst Du komplett streichen. Das ist klar.

Was eigentlich ein Funkenregen wäre, wirkte durch die Fledermaus wie Schneefall, der an dem Kopffüßer und Deniz hängen blieb.
Wort fehlt.

„Das war also einer dieser Hüter. Freundlich sind sie ja nicht“, sagte Ifa und schwamm an Deniz vorbei den Tunnel nach unten.
"Freundlich sind diese Hüter ja nicht gerade", sagte Ifa [ ... ] Du erwähnst immer wieder, dass es sich um einen Hüter handelt. Einmal reicht, danach weiss das der Leser.

„Der Aal muss mir einen elektrischen Impuls verpasst haben. Die Fledermaus war ausgefallen. Die gesamte Elektrik.“
Die gesamte Elektronik. Klingt besser.

Ihr Brustkorb stand offen, die Bakterien blühten darin wie eine goldene Blume, die ihre Wurzeln durch den gesamten Körper geschlagen hatte.
Etwas makaber, aber ein schönes Bild!

„Dieses Wesen konnte mit seinem Körper eine komplexe elektrische Steuerung vornehmen.“
Das klingt etwas seltsam in meinen Ohren. Vor allem das Wort vornehmen am Schluss. Vielleicht nachbilden? Oder imitieren?

„Oder wir sind für sie nicht mehr als Mäuse. Für diese Hüter. Hüter von was eigentlich?“
Das habe ich mich auch gefragt. Als Leser erfährt man nämlich wie Ifa und Deniz nicht, was sie eigentlich hüten, oder besser gesagt, wieso die Crew der Luzifer ihnen diesen Namen gab.

Ifa schlug mit ihrer verbliebenen Flosse, um sich schnell voranzubringen.
Mir ist aufgefallen, dass das Fehlen einer Flosse sie in keinster Weise zu behindern scheint. Vielleicht könntest Du da an gewissen Stellen noch etwas feilen und ihr Vorwärtskommen beschwerlicher machen, vor allem in brenzligen Situationen mit den Wesen. Dies würde nicht nur die Glaubwürdigkeit erhöhen, sondern auch die Begegnungen mit den Hütern intensiver machen.

Das Schiff war von einer Wolke aus Funkenregen umgeben. Mehr als ein Dutzend Kopffüßer schwebten um es herum. Das Schiff war verloren.
Hier hätte ich mir noch eine ausführlichere, plastischere Vorstellung davon machen wollen, wieso denn das Schiff verloren ist. Ansonsten ist es eine reine Feststellung, die mir nicht allzu viel mitgibt und mich einfach vor vollendete Tatsachen stellt.

Was mir leider auch etwas negativ aufgefallen ist, sind die Namen der Bakterien und des U-Bootes, das auftaucht. Luzifer und Luciferin-Bakterien? Das klingt in meinen Ohren nicht sehr kreativ. Schreit einfach so danach: Achtung! Das ist gefährlich, das ist böse! Aufpassen, Gefahr! Ich hoffe, Du nimmst mir das nicht allzu übel.

Deine Novelle hat Potential, dass es noch auszuschöpfen gilt. Ich habe trotz der Mängel nun die gesamte Geschichte gelesen. Es gab etliche Stellen, wo ich mich durchkämpfen musste, dagegen gab es aber auch Partien, wo ich gut unterhalten wurde. Wenn Du noch etwas an den Charakteren und dem World-Building feilst, ein paar Ungereimtheiten beseitigst und vor allem die Beschreibungen der U-Boote etwas kürzst, könnte daraus durchaus eine ansehnliche Sci-Fi-Horror Geschichte werden. Für eine Novelle finde ich deine Geschichte übrigens etwas zu kurz, es sind 14 Word-Seiten. Das ist für mich eine lange Kurzgeschichte. Novellen ordne ich zwischen 40-120 Seiten ein. Das ist aber nur mein sehr persönliches Empfinden.

Ich habe deine Geschichte gerne kommentiert.

Abgrundtiefe Grüsse,
DM

 

Gude @greenwitch,
vielen Dank für deinen ersten Kommentar! Ich habe mir deine Anmerkungen bereits rausgeschrieben und viel im Dokument rot markiert. Ausführliche und detaillierte Antwort liefere ich dann im ganzen Paket, aber aus Selbstschutz schon mal:

okay! Ich bin auch eine "Pflanzenschubserin" und wir sehen/reden Sonntag! :xxlmad:
ich lasse dich dann mit Ifa mal in einem Zimmer und ziehe mich dezent zurück ... :lol:

Es freut mich aber schon einmal zuhören, dass Neugier geweckt und Spannung erzeugt wurde! :shy: Bin sehr gespannt, wie der weitere Teil auf dich wirken wird.

Gude @DissoziativesMedium,
schön von dir zu lesen! Dein Kommentar wirft einen kritischen Blick auf den Text und kitzelt mich, weiter dran zu arbeiten, das ist super. Die textlichen Anmerkungen habe ich in meinem Dokument rot markiert und werde sie die Tage einarbeiten, vielen Dank für den genauen Blick.

Dies kommt vielleicht 1-3 mal pro Absatz vor, je nach dessen Länge.
An der Oberfläche arbeite ich noch, allerdings hätte ich nicht gedacht, dass es so schlimm ist. Das wären ja etwa 25-75 Unterbrechungen im Lesefluss beim gesamten Text, die ich mir so vorstelle, dass du dich angewidert vom Bildschirm abgewendet hast. :( umso größerer Respekt dafür, dass du es durchgezogen hast. Ich arbeite dran.

Die weiteren Anmerkungen gehe ich der Reihe nach durch:

Es kommt mehrmals vor, dass Charaktere per Druckluft aus einer mit Wasser gefluteten Kammer gepustet werden ... das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen? Geht das?
Da habe ich mich von der Funktionsweise von Torpedorohren inspirieren lassen, bei denen tatsächlich meistens Druckluft verwendet wird. :shy:

Vielleicht hättest Du mehr auf die Luciferine eingehen können? Deren Hintergrund kommt nämlich ingesamt auch eher zu kurz. Das wäre zumindest für mich spannender gewesen.
Die Welt:
Das sind beides sehr wichtige Anmerkungen für mich. Mit einer Vorstellung der Welt drumherum ist's ja nicht getan, ich muss noch abzuschätzen lernen, wann wie viel Informationen gewünscht sind.

Marianengraben
Wow - Hauptsache ich such heraus, welche Koordinaten bzw. Längen- und Breitengrad die Stelle hat, aber meinste ich schreib den Marinanengraben richtig? :lol:
Danke für den Hinweis.


Es ist heikel, den ersten Satz deiner Novelle sogleich zu kritisieren, trotzdem möchte ich Dir einen Vorschlag mitgeben, wie es sich eventuell besser lesen könnte:
Immer gerne drauf. Gerade der soll ja zünden. Ich bin allerdings insgesamt noch sehr unzufrieden mit der Konstellation, ich muss noch überlegen, ob es da nicht prinzipiell einen besseren Start gibt.

Das wirkt, als sage sie es nur, um dem Leser Informationen mitzugeben. Solche Stellen gibt es später im Text auch noch ein paar Mal.
Danke für die Hinweise zum Infodump! Ich hab erstmal alles in den Text reingepackt und versuche es jetzt Stück für Stück zu reduzieren und stimmiger einzubringen. In dieser Reihenfolge funktioniert es für Testleser:innen meiner Erfahrung nach zumindest besser als andersherum. Anmerkungen zu Streichkandidaten sind da gerade sehr wertvoll für mich.

Was ist das?
Ein Biologe :sealed::lol: aber da greift natürlich, was du sagst: Wenn man nicht weiß, was er ist, dann kann man den Seitenhieb auch nicht nachvollziehen.

Luzifer und Luciferin-Bakterien? Das klingt in meinen Ohren nicht sehr kreativ. Schreit einfach so danach: Achtung! Das ist gefährlich, das ist böse! Aufpassen, Gefahr! Ich hoffe, Du nimmst mir das nicht allzu übel.
:lol:
Alles gut, Luzifer ist ja wirklich sehr offensiv. Als ich zum Thema nachgelesen habe, bin ich tatsächlich auf Luciferine gestoßen; so heißen die Teilchen wirklich, die z.B. bei Anglerfischen für das Leuchten sorgen. Ich konnte mir nicht nehmen lassen, diese Vorlage direkt zu verwandeln. Dass das erste Schiff, das mit diesen Bakterien zur Beleuchtung ausgestattet wird, dann auch Luzifer genannt wird, erscheint mir nur folgerichtig - auch wenn es sehr offensiv ist. Ich schaue mir mal an, wie die Reaktionen insgesamt ausfallen.

Für eine Novelle finde ich deine Geschichte übrigens etwas zu kurz, es sind 14 Word-Seiten. Das ist für mich eine lange Kurzgeschichte. Novellen ordne ich zwischen 40-120 Seiten ein. Das ist aber nur mein sehr persönliches Empfinden.
Würde ich dir generell zustimmen, hier habe ich es ein Stück weit auch als "Nutzungshinweis" gedacht: Achtung, der Text ist länger als die meisten Kurzgeschichten und mir geht es nicht darum, zu kürzen :D

Ich habe deine Geschichte gerne kommentiert.
Das freut mich! Das Dokument ist jetzt um einige rote Markierungen und Kommentare reicher, die ich demnächst umsetzen werde. Als wichtigstes Thema habe ich die Informationsvergabe ausgemacht, die an manchen Stellen zu plump daherkommt und an anderen Stellen fehlt (mehr zur Welt und ihrer Geschichte). Auch die sprachliche Ebene holpert noch - Arbeit liegt vor mir. In dem Sinne: Danke für deinen Kommentar!

Liebe Grüße
Vulkangestein

 

Kleiner Nachtrag:

An der Oberfläche arbeite ich noch, allerdings hätte ich nicht gedacht, dass es so schlimm ist. Das wären ja etwa 25-75 Unterbrechungen im Lesefluss beim gesamten Text, die ich mir so vorstelle, dass du dich angewidert vom Bildschirm abgewendet hast. :( umso größerer Respekt dafür, dass du es durchgezogen hast. Ich arbeite dran.
Ok, ich neige wohl zur Übertreibung. So schlimm empfand ich es definitiv nicht, sonst hätte ich nicht alles gelesen ... Sagen wir mal so: Die Anzahl der Unterbrechungen liegt ganz sicher näher bei 25 als bei 75 ;)

Da habe ich mich von der Funktionsweise von Torpedorohren inspirieren lassen, bei denen tatsächlich meistens Druckluft verwendet wird. :shy:
Hoppla, stimmt natürlich! Vielleicht kannst Du das aber auch nocht etwas klarer machen. Steigen die denn jeweils in eine Röhre? Ich hatte immer eine Art kleinen Raum oder Kammer vor dem inneren Auge. Jetzt bemerke ich aber gerade, dass dies meinem unaufmerksamen Lesen geschuldet ist, Du schreibst tatsächlich von Abschussröhren! Ich glaube, mein falsches Bild kam daher, dass es zu wenig genau beschrieben ist. Müssten sie sich nicht in diese Röhren hineinlegen oder gar hineinzwängen? So, will nicht länger drauf rumreiten, andere sehen das womöglich ganz anders.

Immer gerne drauf. Gerade der soll ja zünden. Ich bin allerdings insgesamt noch sehr unzufrieden mit der Konstellation, ich muss noch überlegen, ob es da nicht prinzipiell einen besseren Start gibt.
Ich muss hier ehrlich gesagt noch anfügen, mir ist es ähnlich wie @greenwitch ergangen, ich hatte, zumindest im Nachhinein betrachtet, das Gefühl, das Du dich im ersten Absatz noch "Eingeschrieben" hast. Danach wird es von der Schreibe her nämlich merklich besser.

Als ich zum Thema nachgelesen habe, bin ich tatsächlich auf Luciferine gestoßen; so heißen die Teilchen wirklich, die z.B. bei Anglerfischen für das Leuchten sorgen.
Ok, irgendwie sind mir die Luciferine eben schon entfernt bekannt vorgekommen, konnte es aber nicht mehr zuordnen. Gut zu wissen!

Arbeit liegt vor mir.
Lass mich auf jeden Fall wissen, wenn Du die Geschichte überarbeitet hast. Ich lese sie dann gerne nochmal!

DM

 
Zuletzt bearbeitet:

Lieber @Vulkangestein ,

also erst einmal: Dein erster Wurf gefällt mir echt gut. Das ist spannend und dystopischer Science-Fiction-Horror ist eh voll meins. Du hast mich am Angelhacken. Wo gibt es das Buch dazu zu kaufen?:D

1969, 11° 19' S 142° 15' E, Mariannengraben, Witjastief I
Der Anfang ist mega. Das stimmt den Leser gut ein. Mariannengraben, der tiefste Punkt der Erde. Geheimnisvoll. Unwirtlich.

Lichtbringer

Der Titel hingegen hat für mich noch kein Aquapunk-Feeling. Vielleicht eher „Lichttaucher“ oder so etwas in der Richtung.

Wasser flutete die Röhre und umspülte das große Exoskelett mit einer Dicke von mehr als zehn Zentimetern Stahl, in dem er saß.

:thumbsup: - gutes Setting

Deniz, der hinter sie getreten war. Er roch nach Muskat.
Das muss aber viel Muskat gewesen sein. Wusstest Du, dass Muskat ein Rauschmittel ist?

Deniz.
„Macht euch auf das Schlimmste gefasst“, sagte Ava.

Ava:herz:

Auf die Helmscheibe wurden zahlreiche Interfaces geschaltet, die Außendruck, Temperatur und weiteres anzeigten. Hightechausrüstung

„Und weiteres“ klingt als seien dem Autor die Ideen ausgegangen.

Echosonarrekonstruktion. Im Außeneinsatz hieß sie einfach Fledermaus, auch wenn die wenigsten von ihnen noch ein solches Tier gesehen hatten

Hat das überhaupt jemand von ihnen gesehen? Warum nicht: Ein Tier, dass der Sage nach ...
Im Folgenden fällt mir auch auf, gerade gehen Ende, dass ich mir diese Fledermaus nicht so richtig vorstellen kann; ich revidiete

Drei Körper in Taucheranzügen schwebten im Wasser. „Wussten sie, was auf sie zukam?“, fragte Deniz.
Spannend:bounce:
Das ließen sich die beiden nicht zweimal sagen. Ifa hängte die Blackbox an den Rucksack und sie schwammen aus der Abbaustation PX 2.11 ins freie Wasser. Sie hielten sofort an.
Das kannst Du besser – Phrase

Die Produktion der Luzifer lag und unterliegt noch immer einer Geheimhaltungsstufe, zu der selbst ich keinen Zugriff habe. Es erscheint mir unmöglich, dass die Föderation an dieses Wissen gekommen ist – zumindest ohne, dass wir es mitbekommen hätten“, widersprach Ava.
Dafür wissen die aber viel über Luzifer. Widerspricht auch ihrer verblüfften Frage, dass die anderen beiden nicht die Luzifer kennen. Im Gegensatz zu DM finde ich diese Lichtwortspiele sehr gut gelungen.

„Hätte ich mir denken können … rufe den Plan der Voyager auf, Frontier Klasse I. Lokalisiere Eingang.“
Star Trek lässt grüßen. Allgemein hatte ich teils Assoziationen mit Discovery.


Wie ein Schlauch ging es geradeaus, während es sich vom Metall löste, das schließlich nur noch einen großen, etwa zwanzig Meter durchmessenden Raum gab, in dem ein großer, durchsichtiger Raum aus Plastik annähernd frei in der Luft hing. Neben dem Zugang gab es nur eine Verbindung mit dem Rest des Schiffs: eine metallene Kugelhalterung an der Decke des Plastikraumes

Hier – Kapi-- - -zifer. Wir sind --. -- - Eis - gesehen, -- verändern -. - - Zukunft --: die Hüter. - - Licht -, - - nie -träumen -.
Cool ?

Zwischen ihnen war eine Trennwand aufgebaut, sodass Ifa nur sehen konnte, was auf derjenigen lag, die ihr am nächsten stand: ein Mensch – der Länge nach aufgeschnitten und seziert. Doch schien dieser Akt schon lange zurückzuliegen.
Fing super an, aber der letzte Satz killt die Spannung. Lab Dich mehr an dieser Szenerie. Später schreibst Du ja auch, warum es so aussieht.

In einer Welt aus grauen Konturen sah sie, wie Deniz sich aus den Fäden des Wesens herauswand und davonstieß. Er
Das habe ich nicht verstanden. Warum graue Konturen?

Kaum mehr als ein halbherziges Keuchen wie bei tief sitzendem Schleim.
In Alien ist das ein böses Zeichen ... super Bild.

Deniz.
„Du warst schon Monate nicht mehr auf einer so langen Außenmission, das bildest du dir ein. Einfach weiteratmen, dann geht das seltsame Gefühl weg.“
Yo, funktioniert bei Alien auch immer. Einmal duschen und gut ist :D

Die Schutzklappe vor dem Visier war noch zu, doch die Fledermaus produzierte keine Bilder mehr.
Spannung ??

Unter ihnen angehäuft, zu großen Teilen zerfallen, verwest, untrennbar ineinander verschlungen lagen dutzende, menschliche Körper. Von den Bakterien durchsetzt, lieferten sie die Energie und damit das Licht in der Tiefe des Meeres.
Schön, ja gefällt mir.

Das Ende kommt dann etwas schwach daher. Da hättest Du noch nachlegen können. Was passiert mit Deniz? Wie bedrohlich sind die Bakterien?

Für den ersten Wurf super! Gut und fehlerlos geschrieben!

Liebe Grüße
Mae

 
Zuletzt bearbeitet:

Hi @Vulkangestein,

vielen Dank fürs Veröffentlichen! "Lichtbringer" hat mir sehr gut gefallen. Die Geschichte ist handlungs- und detailreich, die Sprache klar und flüssig, die Handlung enthält originelle Ideen. Schön!

Die anderen Kommentatoren haben schon Vieles eingebracht, ich will es deshalb bei ein paar Ideen belassen, die die Story als Ganzes betreffen, und nicht in die Details einsteigen:

1. Das Lichtmotiv

Die Luciferine, die Lucifer, Licht, das tötet - das ist eine wahnsinnig gute, originelle Idee, die mich völlig überzeugt hat. Ich würde so weit gehen, zu sagen: Hier schlägt das Herz der Story. Denn viele andere Teile - die Erkundung einer verlassenen Station; die Entdeckung fremden Lebens; die Infektion eines der Protagonisten usw. usf. - sind bekannte Versatzstücke. Aber durch dieses Lichtmotiv schaffst du eine ganz neue und faszinierende Anordnung, die großen Spaß macht. Deshalb wäre mein Vorschlag: Mehr davon! Einmal auf der ganz banalen Erzählebene: Schreib mehr darüber, wie deine Protagonisten die Luciferine erleben. Und dann auch auf der thematischen Ebene: Was bedeutet dieses Licht in einer Welt, die dunkel geworden ist? Worum geht's hier eigentlich? Ich glaube, wenn du dieses Thema stärker machst, bringst du deine Novelle (die jetzt schon echt gut ist!) so richtig zum Strahlen. (No pun intended.)

2. Die wörtliche Rede

Ist weiter oben schon angedeutet worden: Vieles, was deine Protagonisten sagen, ist ausschließlich dazu da, Infos über die Welt zum Leser zu transportieren. Hier ein Beispiel:

„Nichts. Da draußen herrscht genug Druck, um selbst die meisten Fische in Flundern zu verwandeln und es ist so kalt, dass sie in diesem Zustand für die nächsten hundert Jahre konserviert werden.“

So würden die nicht reden. Vorschlag: Streich diese Dialogzeilen ersatzlos raus und schau mal, was passiert. Ich behaupte mal, dass der Text durch die wegfallenden Infos eher immersiver wird. Du musst dem Leser nicht alles vorkauen. Mut zur Lücke!

3. Die Pointe

Ich weiß nicht, ob man bei einem derart langen Text von einer Pointe spricht, aber: Der letzte Satz bzw. der letzte Absatz sind nicht sehr überraschend. Die Dinger können Türen steuern, sie können Energieimpulse verschießen, sie scheinen irgendwie telepathisch miteinander verbunden zu sein - warum sollten sie nicht auch das Schiff als Ganzes steuern können? Geh vielleicht ohne Pointe raus - oder such etwas, das überraschender kommt. (Was ist eigentlich mit der Umi ..?)

... und ein Hinweis vom Sporttaucher:

Man kann mit Flossen nicht laufen. Die beiden müssen ihre Flossen ausziehen, sonst stolpern sie ganz schnell und fallen hin..

Sehr gern gelesen, vielen Dank!

Viele Grüße!

Christophe

 

Hallo @Vulkangestein,

hab neulich schon mal eine Geschichte mit so Monsterkrabben kommentiert, Unterwasserzeugs finde ich immer ganz cool. Die Frage war natürlich, was kommt: Urzeitviech oder Tor zur Hölle, Kryptozoologie oder irgendwas von Lovecraft Angehauchtes mit viel Tentakeln? Fleischfressende Bakterien und diese Verwertung der Leichen als Lichtquelle fand ich ganz originell. Mit den "Hütern" und dem Riesenaal wurde es mir fast ein bisschen viel, keep it simple. Eine der Figuren fragt, was die Hüter behüten. Wenn ich nichts verpasst hab, wird das nicht aufgeklärt, da hatte ich dann eigentlich schon drauf gewartet.

Klaustrophobie ist ja immer der gemeinsame Nenner bei diesen Sachen. Als wäre es nicht schlimm genug, auf Gedeih und Verderb in dem Raumschiff/U-Boot eingeschlossen sein, gurkt da eben noch diese Bedrohung rum. Das gelingt hier schon ganz ordentlich, finde ich, Spannungsbogen ist da.

Mir ist auch aufgefallen, dass die Figuren so gut wie gar keinen Hintergrund haben, aber manchmal funktioniert das eben. Von Ripley kennt man ja eigentlich auch nur den Dienstgrad. Wobei sie sich als vorgesetzte Frau gegen eine Mehrzahl Männer durchsetzen muss, auch sowas schafft ja Nähe, irgendein Element aus der Realität, das nichts mit dem Überlebenskampf gegen das phantastische Element XY zu tun hat.

So eine Ein-Satz-Pointe ist denke ich auch eher was für eine kürzere Geschichte. Hier wirkt das wie ein Abbruch, ich würde zu Ende erzählen (was behüten die Hüter?). Happy-End oder alle tot. Insgesamt fand ich's ganz gelungen, deshalb dürfte es von meiner Seite aus ruhig weitergehen.


Deniz‘ Stimme
Der Tüddel muss meine ich andersrum.


„Mir gefällt das nicht“
"So etwas habe ich noch nie gesehen"
„Das scheint ihm nicht gefallen zu haben“
Jeder dieser Sätze fällt mindestens ein Mal, wenn Leute irgendwas Monströses unter Wasser entdecken. Es fehlt noch „Was es auch ist, es ist groß“. Musst du jetzt selbst wissen, ob dich das stört. One man's Klischee is another's B-Movie-Charme.


„Man konnte es mal versuchen“, meinte sie.
Das klingt gestelzt. "War einen Versuch wert."


meinte Deniz und konnte einen säuerlichen Ton nicht verkneifen.
Irgendwie klingt das, als wenn er gleich kotzt.


aber es lässt sich nicht der Ort der Eingabe nachvollziehen“
aber der Ort der Eingabe lässt sich nicht nachvollziehen.


kein Forensiker. “, sagte Deniz
. weg


Eigentlich ernähren sie sich nicht auf fleischlicher Basis.“
Im Falle einer Verfilmung wäre das mein Vorschlag für die Tagline.


sagte Deniz lakonisch
Einmal ist keinmal, aber eigentlich soll man das ja nicht machen. Sagen, wie etwas gesagt wird.


Sie war, wie wahrscheinlicher der Rest des Schiffs, nun vollständig durchflutet.
wahrscheinlich


wegen einem Treffer die Flucht anzutreten.
eines Treffers


der an Kopffüßer und Deniz hängen blieb
dem Kopffüßer


„Vielleicht sind sie einfach nur Tiere, die von einem anderen Volk als Schutztiere auserkoren wurden.“
Da habe ich mich gefragt, wie kommt er denn jetzt darauf? Es klingt, als wüsste er, was für eine Art Figur in was für einer Geschichte er ist.

Das Wesen hätte einen perfekten Energieimpuls setzen müssen!“
„Wesen“ klingt irgendwie nicht nach gesprochener Sprache. „Vieh“ oder „Viech“ mutet ausgelutscht an, aber ich glaube, ich würde das so sagen: Was ist das denn für'n Vieh?

Viele Grüße
JC

 

Gude @greenwitch,
vielen Dank für die Fehlerlese und den Gesamteindruck! Die stilistischen Anmerkungen werde ich in der Korrektursession auf jeden Fall mit reinnehmen. Das "Einschreiben" ist eine sehr richtige Beobachtung, den Text an sich habe ich sehr geballt "runtergeschrieben" - bisherige Überarbeitungen waren vor allem inhaltlicher Natur, jetzt gilt's da auch mal sprachlich aufzubessern.

Na, was sagen denn unsere Waffenkenner dazu, ich hab keine Ahung von sowas, hört sich aber cool an.
Das freut mich :D Habe gehofft, dass ich das einigermaßen komprimiert verständlich (und "richtig") hinkriege - die Idee ist nämlich nicht meine, auch die habe ich (nach Hinweis meines Bruders, dass das sonst etwas schwierig wird mit Schusswaffen ...) aus der Realität übernommen (und weitergesponnen). Bei Wikipedia findet man das unter Superkavitation.

Mir haben sie vorher schon zu schnell den Begriff "Hüter" akzeptiert. Warum sollte man das tun?
In einer früheren Textversion sprachen sie abwechselnd von Tintenfischen und Kopffüßern ... ich hoffe, die Protagonisten sind froh, dass ich ihnen etwas weniger Sperriges an die Hand gegeben habe :lol:

Warum wissen sie, das es Schallwellen sind? Generell gefält mir die Idee sehr gut!
Wegen der Fledermaus, die macht das ja sichtbar. Ich glaube, an der Darstellung muss ich aber noch arbeiten, Maedy hat auch angemerkt, dass sie mit der Fledermaus nicht so zurecht kam.

Das ist mir zu ruhig, nicht genug Emotionen! Da kannst Du mehr einbauen!
Das nehm ich auf jeden Fall mit. Auch Handlungsfunktionsträger dürfen Emotionen haben!

Spannungsaufbau liegt Dir, vielleicht bin ich aber auch einfach gestrickt, keine Ahnung. Mir gefällt es!
Das freut mich zu lesen! Dann schau ich mal, dass ich hieran anknüpfen kann.

Gude @Maedy,
vielen Dank für deinen Kommentar. Textliches werde ich direkt übernehmen, vielen Dank für die Hinweise!

Der Titel hingegen hat für mich noch kein Aquapunk-Feeling. Vielleicht eher „Lichttaucher“ oder so etwas in der Richtung.
Der steht auch noch auf meiner Prüfliste ... Titel sind echt nicht so meins.

Wusstest Du, dass Muskat ein Rauschmittel ist?
Ne, das wusste ich nicht :D könnte aber in dieser tristen Welt mehr Sinn machen als geplant ...

Dafür wissen die aber viel über Luzifer. Widerspricht auch ihrer verblüfften Frage, dass die anderen beiden nicht die Luzifer kennen.
Da muss ich wohl etwas präziser werden. Mir geht es darum, dass sie die Produktionsweise nicht genau kennen, wie wir die Pläne der Apollo-Raketen nicht kennen - die Luzifer an sich soll schon ein legendäres Schiff sein, das jede:r kennt. Deswegen hab ich mich auch dagegen entschieden, einfach eine Figur einzubringen, die das Schiff gar nicht kennt und alle Erklär-mir-Bär-Fragen stellt.

Star Trek lässt grüßen. Allgemein hatte ich teils Assoziationen mit Discovery.
Die Assoziationen nehme ich gerne mit, mit der Parallelisierung will ich ja etwas spielen. Muss sich vielleicht noch entwickeln, wie billig solche Namen klingen könnten, ggf. subject to change.

Yo, funktioniert bei Alien auch immer. Einmal duschen und gut ist :D
Ne? :lol:

Gude @Christophe,
freut mich sehr, dass dir Lichtbringer bereits gut gefallen hat! Gerade wenn ich länger an einem Projekt rumdenke, fällt es mir schwer, einzuschätzen, ob die Ideen nur noch für mich witzig oder tatsächlich auch für andere spannend sind.

Schreib mehr darüber, wie deine Protagonisten die Luciferine erleben. Und dann auch auf der thematischen Ebene: Was bedeutet dieses Licht in einer Welt, die dunkel geworden ist? Worum geht's hier eigentlich? Ich glaube, wenn du dieses Thema stärker machst, bringst du deine Novelle (die jetzt schon echt gut ist!) so richtig zum Strahlen. (No pun intended.)
Vielen Dank für die Spiegelung! Da wirfst du nochmal Licht (:naughty:) auf einen zentralen Gedanken, den ich hatte, der mir aber doch etwas entglitten ist bzw. der noch unausgeleuchtet bleibt. Da muss ich auf jeden Fall noch mal in die Klausur gehen und überlegen, wie ich das Thema weiter entfalte.
Ich mag den pun ;)

Man kann mit Flossen nicht laufen. Die beiden müssen ihre Flossen ausziehen, sonst stolpern sie ganz schnell und fallen hin..
Oh, vielen Dank für den Hinweis! Könnte sein, dass ich ggf. noch mal auf dich und dein Fachwissen zurückkommen werde :D

Gude @Proof,
schön von dir zu lesen! Ich habe mich gefragt, wie viel Horror noch wirklich in der Story steckt. Da finde ich es gut, dass da zumindest einige Elemente funktionieren (z.B. die Enge, das Verfolgt-Werden). Die B-Movie-Elemente finde ich fast etwas charmant, wo du darauf hinweist. Aber vielleicht kriege ich es doch hin, da etwas auszudünnen; ist sonst vielleicht insgesamt nicht so stimmig (zumindest hoffe ich, dass das Setting nicht so Sharknadomäßig ist :lol:).

Von Ripley kennt man ja eigentlich auch nur den Dienstgrad. Wobei sie sich als vorgesetzte Frau gegen eine Mehrzahl Männer durchsetzen muss, auch sowas schafft ja Nähe, irgendein Element aus der Realität, das nichts mit dem Überlebenskampf gegen das phantastische Element XY zu tun hat.
Spannender Hinweis. Ich glaube, wenn ich das verbinde mit Christophes Hinweis zum Thema Dunkelheit / Licht könnte ich etwas haben, das den Figuren einen persönlich zu überwindenden Widerstand gibt. Ich geh mal in Denkklausur.
Insgesamt werde ich aber in der Bandbreite literarischer Figuren eher bei den "Handlungsfunktionsträgern" bleiben, die ihre Position im Text erfüllen ohne eine aufwändig konstruierte Psychologie mitzubringen.

Insgesamt fand ich's ganz gelungen, deshalb dürfte es von meiner Seite aus ruhig weitergehen.
Das freut mich auf jeden Fall zu lesen! Vielen Dank für deine Anregungen und die Auseinandersetzung mit meinem Text. :shy:

Vielen Dank euch allen nochmal und liebe Grüße
Vulkangestein

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Vulkangestein,

was für ein tolles Setting und Idee. Ich würde mich wirklich freuen, wenn du mich nach deiner Überarbeitung taggen/anPNnen würdest.

Ich werfe mal ein paar Dinge ein, die mir auffielen. Auch, wenn sich das nach einigem Nörgeln anhört, finde ich aber den Plot, den Aufbau und die vielen schönen Details wirklich klasse. Und wenn ich zum Streichen rate, liegt das nicht daran, dass der Text kürzer sein sollte (das auf keinen Fall), sondern das hat mit dem Tempo zu tun. Vllt. würde sich der wordcount wieder ausgleichen, wenn du - wie angekündigt - noch Dinge vertiefst. Ich bin sicher, das wird eine schöne Geschichte.

Zum Titel: Lichtbringer in Verbindung mit Luzifer ist ja eine dezidierte Wertung, die du als Autor über den Text stellst. Das fände ich völlig okay, aber daher suchte ich nach dem Thema 'Rebellion gegen überlegene Spezies' o.ä. und da sehe ich deine Position nicht im Plot, den Figuren, widergespiegelt. Weder die Menschen noch die Kopffüßler nehmen diese mythische, rettende Position ein, noch erzählst du das Thema. (Oder hab ich Elementares überlesen?) Auch, wenn du es wegen einer realen, biologischen Bezeichnung gewählt hast, verstehe ich den Titel als literarischen Kommentar auf die Geschichte, und dann bekomme ich nicht das Angekündigte. Vllt. hilft das bei der Titelsuche.

Hier – Kapi-- - -zifer. Wir sind --. -- - Eis - gesehen, -- verändern -. - - Zukunft --: die Hüter. - - Licht -, - - nie -träumen -.
Eine Sprachbotschaft der Luzifer! Jemand an Bord lebt!“
„Das ist unmöglich“, sagte Deniz. „Nach zehn Jahren …“
„Vielleicht ist es auch nur eine Aufzeichnung, die dauerhaft sendet.
Ja, da ist man natürlich gleich in Event Horizon (dieses rettet uns / rettet euch Latein-Missverständnis, sehr gruselig) und Alien -Stimmung, finde ich aber als Referenz völlig okay.
Ifa drückte den roten Knopf, die Metallabdeckung schob sich auf. Wasser flutete in die Röhre und drückte sie mit sich. Innen drückte sie den nächsten Notfallknopf, um die Abdeckung wieder zu schließen und den Ausstieg einzuleiten.
Verstehe ich das richtig, dass sie sich da in 5 km Tiefsee außerhalb ihres Schiffes aufhält? Das ist unmöglich. Selbst mit einem SF-Hitech-Anzug bräuchte das eine wirklich gute Erklärung, denn momentan ist es sogar gefährlich, sich bei dem Druck in einem extra dafür konstruierten Submersible zu bewegen. Auch die "10 cm Stahl Exoskelett" aus dem Intro finde ich eine unangemessen trashige Angabe. Wie lösen die das mit der Kälte, die Stahl ganz wunderbar leitet, und wie mit der Blutzirkulation, wenn er sich nur minimal bewegen kann? Ohne Bewegung (= 10 cm Stahl + Isolierung + Elektronik + Atemgeräte + Druckausgleichsysteme + ...) würde er da schnell einen Kreislaufkollaps kriegen. Und
Mit dem linken Zeigefinger aktivierte er per Knopfdruck
wie bewegt er den Finger drin? Das erscheint mir nicht als Verbesserung gegenüber aktuellen kleinen Submarines, die schon unbequem genug sind, obwohl die Leute sich darin halbwegs bewegen können.
Marineleitung
Vllt recherchiert, aber du taggst ja SF. Das hört sich ein bissl low tech an, und sagt erstmal gar nix. Denk dir doch einfach was aus, das gut klingt.

1969, 11° 19' S 142° 15' E, Mariannengraben, Witjastief I
Marianengraben. Bei nautischen Positionsbestimmungen in einem offensichtlich englischsprachigen Hoheitsgebiet und auch wegen des SF-Umfeldes wär eleganter: Mariana Trench.
Edit: Vityaz-D am 8. Mai diesen Jahres - wenn der Punkt da unten noch nicht offiziell benannt wurde, ist das echt ein schönes SF-Detail, übrigens. Damit erübrigt sich natürlich mein Vorschlag, den Graben auf Englisch zu benennen, außer, du wolltest beides 'internationalisieren'.
2045, 68° 31' S 90° 31' W, Antarktische Gewässer
Da würde ich spezifischer werden, die See da hat bestimmt einen Namen, und sei es nur 'Southern Ocean' oder so. (Edit: Die Story macht doch neugierig, und sorry, dies ist ein zugegeben mega-nerdiger Einwand: Wenn du ganz exakt sein willst, nimm die Bellingshausensee. Du bist mit deinen Koordinaten nämlich um 10 min nördlich der - unbewohnten - Peter I. Insel gelandet. Die Bellingshausensee ist an der tiefsten Stelle, und durchaus knapp bei deinen Koordinaten, allerdings nur 4.000 m tief. Über AIS Marine Traffic kann man super punktgenau schauen, wo einen Lat/Long hinbringen. Du kannst natürlich einwenden, dass dies Fiction ist, dann würde ich aber die Koordinaten weglassen und mit der Ortsangabe doch vage großflächig bleiben. Ich wäre aber sehr neugierig zu hören, ob es eine Geschichte hinter den Angaben gibt, wie so ein easter egg.)

Was sich auch anbieten würde, wären Tiefenangaben in den Überschriften. Darauf bin ich durch den Soundtrack zur absolut fantastischen Hamburger Ausstellung von 1997 gekommen (Titanic Expedition), wo die Original-Radiokommunikation des entscheidenden Tauchganges reingesampelt wurde: #8 "The Dive". (6.000 pounds per square inch wird dort in #9 "Ocean Voyager" übrigens als Druck angebeben, und die Titanic liegt in nur 3.800 m Tiefe, der Mariana Trench ist an der tiefsten Stelle 2,5 Mal so tief.)

Falls du noch weitere Inspiration oder Recherche magst, kann ich OceanX empfehlen, auch deren FB Seite. Alle Nase lang gibt es dort ask me anything -Sessions.

Stilistisch sehe ich Möglichkeit, besonders an den Actionszenen zu schrauben. Momentan erzählst du alles in dem gleichen, recht gemählich-ausführlichen Stil. Das hat mich echt davon abgelenkt, der Handlung zu folgen, und durch die teils unnötig erklärenden Details verlor ich manchmal den Überblick, was da eigentlich genau passiert. Bissl 'Wackelkamera' auch oft. Das hat verhindert, dass ich im Geschehen war, und bei den Figuren, ich war zu viel damit beschäftigt, Richtungs- und Entfernungsangaben rauszusortieren, die mehr Aufmerksamkeit bekommen, als die Reaktionen / Emotionen der Protas. Daher momentan noch Spaß mit ziemlich angezogener Handbremse. z. B. stellvertretend rausgesucht:

Es glitt auf Ifa zu, die am nächsten war. Deniz schoss, traf aber nur den Rücken der Kreatur. Die Ampulle prallte [vom Rücken der Kreatur] ab, traf einen in der Ecke hängen Tauchanzug, und schmolz das Plastik. Das Wesen war nur noch zwei Meter von Ifa entfernt und griff mit seinen Tentakeln nach ihr.
Deniz drehte sich auf den Rücken und stieß sich von der Metallwand ab. Mit dem Gewehr in der Hand glitt er über den Boden der Kammer – und unter dem Kopffüßer hindurch. Zwischen den Tentakeln an denen er nun Widerhaken statt Saugnäpfen sah, ragte ein dreiteiliger Schnabel hervor. Deniz drückte ab, [als er nur noch eine Armlänge entfernt war] die Kreatur war nur wenige Zentimeter über ihm, der Schnabel etwa einen Meter.
Ihre Systeme fielen aus. Mit den Fäusten hämmerte sie, gedämmt durch das Wasser [das mag ich mir gern selbst vorstellen], auf die Metallwand und [ unds verlängern die Lesezeit, Ellipsen wären hübsch fürs Tempo] rief weiter. Die Luke öffnete sich indes wie befohlen und ein Luftstoß schoss sie nach außen. [das ginge sicher kürzer - ein Luftstoß schoss sie ...]
Ifa trieb von der Luzifer weg. Starr blickte sie zu den weiteren Luken. Keine [der Luken] öffnete sich.

„Deniz, mach den Mund auf.“ Sie schwamm näher an ihn heran und hielt seinen Helm fest. Selbst durch das trübe Wasser sah sie, dass er blass war, folgte aber ihrer Anweisung. Aus der hinteren Ecke seines Mundraumes funkelte sie ein pulsierendes Licht an. Aus den Nasenlöchern ebenfalls.
„Luciferin-Bakterien haben sich in deinem Mund festgesetzt.“
Deniz weitete die Augen.
„Wir werden es schnell hier raus schaffen und dann wirst du einen schönen antibakteriellen Cocktail gurgeln, ja?“, setzte Ifa nach.
Den langsamen Anfang über das 'öffne den Mund' fand ich wirklich richtig gruselig, und dann die Bakterien da, sehr cool. auch super gut gemacht. Durch den flapsigen Witz löst du den Grusel und die Spannung aber sofort auf. Erstens finde ich das unrealistisch, dass die so rumzuflapsen, es muss doch bedrohlich sein, und zweitens zerstört es für mich alles Gefühl einer Gefahr. Das hat sich dann bis zum Ende nicht mehr eingestellt. Vllt. nochmal im Einzelnen die Haltung deiner Protas zum Erlebten überdenken. Das soll ja RL sein, die witzeln ja nicht vor einer green screen rum.

p.s.

„Landung in 3, 2 …“
„Ein kleiner Schritt für einen Menschen. Aber ein großer Sprung für die Menschheit.“
Neil Armstrong setzte als erster Mensch seinen Fuß auf den tiefsten Punkt des Meeres.
Braucht es das wirklich? Das hat doch echt schon einen Bart, und nimmt hier - weil es inzwischen nur noch als Witz funktioniert - alle Stimmung. Zumal das nicht mal ein Prota sagt, sondern der Erzähler.

Ich hoffe, du kannst mit meinen Anmerkungen was anfangen und freue mich schon, eine Neufassung zu lesen.
(Und bitte nicht wundern, falls du mal über einen Text von mir mit Koordinaten stolperst, ich schreibe das auch seit letztem Sommer, allerdings nicht Tiefsee, nur ein Wrack in der Ostsee :-). Ist also nicht von dir geklaut und geht auch um was ganz anderes.)

Herzliche Grüße,
Katla

 

Hallo @Vulkangestein,

wir haben ja schon drüber gesprochen, ich weiß auch nicht, wie dein Überarbeitungsstand ist … ich lass dir trotzdem noch Feedback zu ein paar Details da.

Dieser erste Satz … der muss ganz schnell weg!

Wasser flutete die Röhre und umspülte das große Exoskelett mit einer Dicke von mehr als zehn Zentimetern Stahl, in dem er saß. Ein Mech, der ihn vor Wasser und Druck schützte.
Ich les ja immer, dass das Exoskelett von Stahl umspült wird.
Ein Skelett ist für mich auch etwas anderes als ein Mech. Das Skelett besteht für mich nur aus einzelnen Streben. Aber das würde gegen den Druck kaum helfen. Der sitzt tatsächlich in einem Roboter, den er von innen steuert, oder? Das würde ich klarer machen.

Dann spürte er Druck von hinten gegen Rücken und Schultern.
Wie kann er diesen Druck spüren, wenn das Mech doch nachher den Druck des Wasser abschirmen soll?

als er in seinem Mech durch das Wasser trudelte.
Wieso trudelt er eigentlich? Ich würde annehmen, der sinkt einfach zu Boden.

Übrigens erinnert mich das an irgendeinen Kommentar – ich weiß leider nicht mehr von welchem Wortkrieger – dass es Wörter gibt, die dem Text einen bestimmten Charakter verleihen.
Es ist dunkel, geheimnisvoll. Passt da „trudeln“ rein? Nee, nicht wirklich.

Die Strahlen waberten vor ihm durchs Wasser, als müsste sich das Licht langsam hindurchkämpfen.
Wie soll denn Licht wabern?

Im Licht wirkte die Umgebung nur wenig mutmachend.
Wie? Was hat er denn erwartet? Ein paar Tiefseefische mit nem Schild „Willkommen hier unten!“? :P

Der Boden kam näher.
Das hast du ja durch den Satz darüber schon gesagt.

Langsam atmete er das Luftgemisch, das auch in der Tiefe garantierte, dass er nicht die Orientierung verlor oder ohnmächtig wurde.
Da merkt, man wieder den Autor, der sich zu viele Gedanken über mögliche Fragen der Leser macht.

Er spürte, dass er der erste Mensch war, der je von sich behaupten konnte, hier gewesen zu sein.
Vllt eher: Ihm wurde bewusst.

Die Idee des Intros finde ich cool. Der Text ist allerdings noch ziemlich unsauber und nicht so mitreißend. Das liegt auch an den vielen Infos, die du unterbingst, die aber gar nicht so relevant sind – finde ich.
Versuch dich in Neil hineinzuversetzen. Was denkt er in diesem Moment`? Worüber macht er sich Sorgen? Denkt er daran, dass das Mech 10 Zentimeter dick ist? Oder denkt er vllt eher an den einen Test in sechs Kilometer Tiefe, als das Mech versagte und ein kollege starb? Was er hofft er dort zu finden? Worum geht es?

Diese persönliche Bindung könnte der ganze Text etwas mehr vertragen. Es geht ja nicht nur um den Hintergrund der Figuren, aber darum nachvollziehen zu können, warum sie das tun, was sie tun, und wie es ihnen dabei geht.

Ifa Jallow saß an Deck der Umi, die sich wie ein geworfener Dartpfeil den Weg durch die Tiefsee bahnte.
Sieht die Umi auch aus wie ein Dartpfeil? Dicker Kopf und dann hinten nur ein Stab?

Neben der Wassertiefe wurde von einem GPS die Lage angezeigt, während Echolot und Sonar Scans der Umgebung lieferten. Am wichtigsten für Ifa war jedoch die Umgebungskarte, die der Computer aus den gebündelten Daten generierte. Ein Bild, auf das sie sich lieber verließ als auf die Scheinwerfer, die ihr Licht in die Finsternis warfen.
Hier fände ich es schön, als Leser auch ein paar Bilder an die Hand zu bekommen. Was sieht sie auf der Umgebungskarte, was im Scheinwerferlicht?

Ist ja auch arschkalt und es herrscht höllischer Druck.
Du hast die Erklärung verändert, aber meiner Meinung nach kann sie einfach weg. Biologen würden sehr wohl darauf hoffen etwas zu sehen:
Antarktische Tiefsee wimmelt vor Leben - Forscher beschreiben systematisch die riesige Artenvielfalt in der antarktischen Tiefsee - scinexx.de

„Das wird ja ein besonders netter Ausflug“, sagte Deniz
Ist das nicht ihr Job? Das klingt ja so als wäre es eine Ausnahme für die beiden in der Tiefsee zu arbeiten.

„Also seit fünf Tagen Stillstand“, fasste Ifa zusammen.
Das verstehe ich nicht. Wo herrscht Stillstand? Dass sich die Signale nicht verändern? Da finde ich das Wort unpassend. Eher: Seit fünf Tagen unverändert.

, die aufgrund ihrer Druckresistenz kiloschwer war – die technischen Implementationen nicht zu vergessen.
Vllt wollen die SF-Fans sowas lesen, für mich ist das Infodump. Wahrscheinlich gehst du hier auf Kritik ein, indem du erklärst, wie die überhaupt da unten überleben können. Ich denke mir, die werden schon einen Weg gefunden haben! Aber wie gesagt, ich bin keine SF-Leserin, vllt bin ich da zu naiv.

„Meinst du, wir werden es diesmal wirklich brauchen?“, fragte Deniz, der neben ihr vor dem Waffenschrank stand.
Ich würde erwarten, dass es eine Standardausrüstung gibt bzw. Regeln, wann zum Beispiel eine Waffe mitgenommen wird. Deniz` Frage lässt ihn etwas dümmlich wirken.

„Jetzt sieht es so aus, wie es einmal überall auf der Erde ausgesehen haben muss“, sagte Deniz. „Nur war es in der irdischen Industrie wirklicher Rauch und keine Metallpartikel.“
Ich finde viele Bemerkungen von Deniz wirken sehr unnatürlich, als würdest du ihn nutzen, um deine Weltenbauideen und andere Informationen unterzubringen. Die sehen ja sowas nicht zum ersten Mal. Wieso sagt er das jetzt? Oder sagt er das jedes Mal? Ist er vllt einfach eine Laberbacke?

Dafür dass du einen personalen Erzähler aus Ifas Sicht hast, nutzt du diese Perpsektive sehr wenig. Wenn solche Informationen als Ifas Gedanken untergebracht würden, würde das meiner Meinung nach natürlicher rüberkommen.

„Und Riesenmaulhaie schwimmen nicht in so kalte Regionen“,
Also dazu muss ich ja noch mal was sagen: Riesenmaulhaie sind friedliche Tiere, die nur Plankton fressen. Die tun niemandem etwas und zerstören schon gar keine Unterwasserabbaustationen. Wieso sagt Deniz sowas?

An mehreren Stellen des Taucheranzugs wurden nun für die meisten Wesen unhörbare Töne ausgegeben, deren von der Umgebung zurückgeworfenes Echo der Computer im Anzug in eine 3D-Darstellung interpretiert – dargestellt auf dem Helmdisplay in Konturen aus Grauschattierungen. Als würde Ifa durch das Metall sehen können.
Ich verstehe nicht, warum das Echo durch das Metall hindurchgeht?

Mit einem kräftigen Beinschlag brachte sich Ifa an ihr vorbei, Deniz folgte ihr.
Das doppelte ihr, das sich auf zwei verschiedene Frauen bezieht, ist etwas verwirrend.

Es klopfte gegen Ifas Hinterkopf.
Ich habe mehrmals „er“ anstatt gelesen. Bleib doch näher bei Ifa.
Ifa spürte, wie etwas ihren Hinterkopf berührte.

so schnell es der Wasserwiderstand eben erlaubte.
Unnötig.

Es reichte um die Leiche, die an sie herangetrudelt war, herumzuschleudern.
Komma nach reichte.
Du erklärst mir zu viel in den Szenen, in denen es eigentlich spannend sein sollte, und zerstörst deswegen die Spannung. Vorschlag:
Ifa spürte, wie etwas ihren Hinterkopf berührte. Sie fuhr herum, schlug mit dem Griff des Impulsgewehrs zu.
Deniz lachte. „Keine Angst. Der tut dir nichts mehr.“
Die Leiche, dessen Gesicht vom Wasserdruck komplett verformt war, schwebte durch das Wasser. Ifa stöhnte und versuchte, sich zu entspannen.

Ifa erkennt ja nicht in dem Moment, in dem sie zuschlägt, dass es sich um eine herangetrudelte Leiche handelt. Das sieht sie erst später, also sollte der Leser diese Info auch erst später erhalten.

„Scheiße, sollten wir hier nicht schnell verschwinden?!“, rief Deniz.
Wieso? Sind fremde Schiffe generell eine Gefahr? Hätte es dann nicht schon längst angegriffen?

„Können wir sicher sein, dass es kein Nachbau ist?“, fragte Deniz.
„Die technischen Details der Produktion der Luzifer lagen und unterliegen noch immer einer Geheimhaltungsstufe, zu der selbst ich keinen Zugriff habe. Es erscheint mir unmöglich, dass die Föderation an dieses Wissen gekommen ist – zumindest ohne, dass wir es mitbekommen hätten“, widersprach Ava.
Hier wieder so eine Stelle an der mir Deniz Nachfrage total unnatürlich vorkommt. Wieso sollte das ein Nachbau sein?

„Aber wenn der Antrieb nicht läuft, seit Jahren nicht gelaufen ist: Warum leuchten die Luciferine immer noch?“
Woher wissen sie, dass der Antrieb seit Jahren nicht lief? Mir würde die Fragen „Warum leuchten die Luciferine immer noch?“ reichen.

„Mir gefällt das nicht“, sagte Ifa
„Gibt aber sicher auch einen Grund, warum du das erst jetzt so bestimmt sagst.“
„Was meinst du?“
„Du hättest auch an Bord der Umi bleiben können und bist jetzt hier. Die Luzifer und Kapitän Asp … wir können Helden werden, wenn wir sie der Union zurückbringen. Zumindest das Schiff.“
Ich verstehe dieses Gespräch nicht. Insbesondere Deniz erste Aussage.

„Das Leuchten tausender Anglerfische“, sagte Deniz.
„Und etwas Genmanipulation“, ergänzte Ifa.
Infodump.

schritten nur begleitet von dem Platschen ihrer Schwimmflossen durch die Röhre.
Die haben sie ja nicht mehr an.

Das Helmdisplay zeigte jedoch leichte Ausschläge an und als Deniz genauer hinhörte, nahm er ein ganz leises Rauschen war. „Da ist Wasser auf der anderen Seite“, stellte Deniz leise fest.
Wieso rauscht das Wasser? Das tut es doch nur wenn es sich bewegt.

Grüne Fäden klebten zwischen seinen Fingern als er sie auseinanderzog.
Komma hinter Fingern.

Hier können sie auch kein Biotop aufbauen, es ist zu kalt.
Aber in den Gängen oder auch der Außenseite des Schiffs ist es nicht wärmer, oder?

So, jetzt muss ich erstmal Schluss machen für heute.

Zwei Punkte würden den Text meiner Meinung nach besser machen:

1. Eine klarere Perspektive. Nutze die Nähe zu Ifa.
2. Weniger Infodump, insbesondere in unnatürlichen Dialogen.

Ich hoffe, ich komm noch dazu, auch den Rest zu kommentieren. :)

Liebe Grüße,
NGK

 

Gude @Katla,
ich habe mich sehr über deinen Kommentar gefreut, als Fachfrau hast du ja noch eine andere Perspektive, die für mich sehr hilfreich ist! :)

was für ein tolles Setting und Idee. Ich würde mich wirklich freuen, wenn du mich nach deiner Überarbeitung taggen/anPNnen würdest.
Dass dir ganze dann auch grundsätzlich schon einmal gefällt, macht mich natürlich besonders froh :D

Ja, da ist man natürlich gleich in Event Horizon (dieses rettet uns / rettet euch Latein-Missverständnis, sehr gruselig) und Alien -Stimmung, finde ich aber als Referenz völlig okay.
Das ist gut. Event Horizon hatte ich ganz am Anfang nicht direkt im Kopf, dann musste ich irgendwann aufpassen, dass ich es nicht nacherzähle. Deinem Kommentar entnehme ich, dass es letzten Endes eigenständig genug geworden ist.

Vllt. hilft das bei der Titelsuche.
Guter Punkt mit dem mythologischen Aspekt. Ich habe es tatsächlich bisher sehr direkt gedacht - und bin eher unzufrieden mit dem Titel. Da wird sich noch etwas tun, allerdings suche ich noch.

Das ist unmöglich. Selbst mit einem SF-Hitech-Anzug bräuchte das eine wirklich gute Erklärung, denn momentan ist es sogar gefährlich, sich bei dem Druck in einem extra dafür konstruierten Submersible zu bewegen.
Das ist leider der Knackpunkt. Ich möchte diese Direktheit haben - auch wenn es nicht geht. Daher begrabe ich an der Stelle den Hard-SciFi-Ansatz. Sicher eine sehr unzufriedenstellende Antwort, aber da würde ich die Lücke in Kauf nehmen.
Ggf. könnte ich doch SciFi-Material xyz "Aquatium" erfinden, das genau das alles ermöglicht, was mit den real vorhandenen Materialien nicht möglich ist. Aber ich glaube, das macht es nicht wirklich besser :lol:

wegen des SF-Umfeldes wär eleganter: Mariana Trench.
Deinen Einsatz kann ich nachvollziehen, allerdings würde ich da tendenziell beim Deutschen bleiben wollen (halte das für zugänglicher).

Du bist mit deinen Koordinaten nämlich um 10 min nördlich der - unbewohnten - Peter I. Insel gelandet. Die Bellingshausensee ist an der tiefsten Stelle, und durchaus knapp bei deinen Koordinaten, allerdings nur 4.000 m tief. Über AIS Marine Traffic kann man super punktgenau schauen, wo einen Lat/Long hinbringen.
Tiefenangaben
Vielen Dank für die Hinweise! Ich war bisher mit laengen-breitengrad.de gefahren :lol: Da sieht das doch hilfreicher aus. Tiefenangaben sind eine gute Idee!

Braucht es das wirklich? Das hat doch echt schon einen Bart, und nimmt hier
Ich kann verstehen, wenn das etwas angestaubt wirkt, allerdings vertraue ich darauf, dass die Kontrastierung mit dem Setting einen neuen Reiz schafft. Bis jetzt gab es Rückmeldungen in beide Richtungen :shy:

(Und bitte nicht wundern, falls du mal über einen Text von mir mit Koordinaten stolperst, ich schreibe das auch seit letztem Sommer, allerdings nicht Tiefsee, nur ein Wrack in der Ostsee :-). Ist also nicht von dir geklaut und geht auch um was ganz anderes.)
Das würde ich mir nie anmaßen :shy: ich bin neugierig!

Vielen Dank für die Hinweise zur Wackelkamera und Actionhaklern, diese Szenen werde ich auf jeden Fall noch mal durchgehen. Besonders schön fand ich deine Detailhinweise, ich glaube der Name des spezifischen Meeresgebietes wird es bald in den Text schaffen :)

Gude @Nichtgeburtstagskind,
vielen Dank für deinen sehr genauen Kommentar. Gerade die Hinweise zur Perspektive berühren noch einmal eine grundsätzlichere Problematik, an die ich mich im nächsten Überarbeitungsschritt heranwagen kann. Auch die vielen weiteren Detailanmerkungen werde ich größtenteils unkommentiert berücksichtigen.
Es könnte daher jetzt etwas pampig wirken, wenn ich auf die Sachen genauer eingehe, die ich etwas anders sehe. Ich hoffe, das nimmst du mir nicht übel :D

Wie kann er diesen Druck spüren, wenn das Mech doch nachher den Druck des Wasser abschirmen soll?
Naja, wenn du in einem U-Boot sitzt, wirst du auch herumgeschaukelt (spürst den Druck aufs U-Boot). Wenn Neil jetzt drinsteckt, dann wird das noch gedämpft bei ihm ankommen, auch wenn er jetzt zumindest nicht auf Streichholzschachtelgröße komprimiert wird :)

Du hast die Erklärung verändert, aber meiner Meinung nach kann sie einfach weg. Biologen würden sehr wohl darauf hoffen etwas zu sehen:
Antarktische Tiefsee wimmelt vor Leben - Forscher beschreiben systematisch die riesige Artenvielfalt in der antarktischen Tiefsee - scinexx.de
Was dahintersteckt und möglicherweise nicht klar wird: Er ist der Biologe (zu dem Zeitpunkt wsl nicht klar), deswegen hofft er ja darauf etwas zu sehen. Sie gibt eine lakse Antwort. Ich merke aber da auch, dass ich wohl tatsächlich eine etwas andere (entspanntere) Einschätzung von Infodump habe: Wenn jede Äußerung perfekt darauf getrimmt sein muss, nichts von der Welt zu "wiederholen", wirkt das für mich überambitioniert. Die Äußerung von Ifa ist für mich auch eher: Ist halt "Scheißwetter". Wetter haben sie nicht, deswegen wiederholt sie z.T. das offensichtliche. Ist ne lakonische Antwort, die ich persönlich als natürlich empfinden würde.

Aber wie gesagt, ich bin keine SF-Leserin, vllt bin ich da zu naiv.
Da bin ich froh, dass direkt vorher Katlas Kommentar reinkam. Damit sind einfach perfekt die beiden Pole der Leser:innenschaft zu dem Thema abgedeckt, denke ich, und ich werde es niemanden recht machen können :lol:
Daher würde ich dabei bleiben, das zu erklären, was in der Story auftaucht und tendenziell früh anzeigen, was so zu erwarten ist.

Ich verstehe nicht, warum das Echo durch das Metall hindurchgeht?
Das sollte eigentlich nirgendwo so beschrieben stehen, falls ich da was übersehen habe, gerne zitieren :)
An der Stelle steht ja nur, als würde sie "durch das Metall sehen können" - weil auf der Innenseite das generierte Bild angezeigt wird. Das Echo geht da nicht durchs Metall, das wird ja von Sensoren des Anzugs aufgenommen.

Aber nach dem Gemecker: Die großen Aspekte schlankere Beschreibungen & personale Perspektive nutzen + die vielen Detailanmerkungen nehme ich mit in die Textarbeit. Danke nochmal!

Liebe Grüße
Vulkangestein

 

Huhu @Vulkangestein,

ich schon wieder!

Es könnte daher jetzt etwas pampig wirken, wenn ich auf die Sachen genauer eingehe, die ich etwas anders sehe.
Wenn du das pampig nennst, dann würde ich gerne wissen, wie du es nennst, wenn ich pampig werde. :D

Die Äußerung von Ifa ist für mich auch eher: Ist halt "Scheißwetter". Wetter haben sie nicht, deswegen wiederholt sie z.T. das offensichtliche. Ist ne lakonische Antwort, die ich persönlich als natürlich empfinden würde.
Ah, verstehe. Als natürlich würde ich empfinden:
„Schon etwas interessantes gesehen?“
Ifa schüttelte den Kopf. „Nichts. Mir wäre es ja auch viel zu kalt hier unten.“

Aber das ist wahrscheinlich einfach Geschmackssache.

Das sollte eigentlich nirgendwo so beschrieben stehen, falls ich da was übersehen habe, gerne zitieren
An der Stelle steht ja nur, als würde sie "durch das Metall sehen können" - weil auf der Innenseite das generierte Bild angezeigt wird. Das Echo geht da nicht durchs Metall, das wird ja von Sensoren des Anzugs aufgenommen.
Hier stehe ich immer noch auf dem Schlauch. Welches Metall meinst du denn? Ich gehe davon aus, dass es um die Metallwände der Station geht. Und sie kann ja nur durch das Metall sehen, wenn das Echo auch hindurchgeht.
Nachtrag: Ah, ich glaube jetzt verstehe ich. Du meinst, dass sie durch den Metallschutz an ihrem Helm sieht?! Das mit dem Metallschutz der sich vor das Metall schiebt, hatte ich nicht richtig wahrgenommen. Ich habe mir das Display die ganze Zeit entweder durchsichtig oder eben nicht – wenn die Fledermaus aktiviert ist – vorgestellt.

Die großen Aspekte schlankere Beschreibungen & personale Perspektive nutzen + die vielen Detailanmerkungen nehme ich mit in die Textarbeit. Danke nochmal!
Sehr gerne! Freut mich, wenn ich helfen kann!

Vor ihr lag ein annähernd zwei Meter großes Wesen. Der obere Teil sah aus wie ein dunkelgrauer Beutel, an dem sich zwei Schlitze wie lange Nüstern entlangzogen. Am unteren Ende des Beutels ragten Tentakel hervor, zwischen denen dunkle Haut gespannt war.
Mich erinnert das Wesen sehr an riesigen Vampirtintenfisch. :herz:

Während Ifa weiterhin gebannt auf das Wesen starrte, zeigte Deniz auf den Beistelltisch.
Perspektive! Ifa kann nicht sehen was Deniz macht.

„Das sind keine Bakterien“, sagte Deniz nach einer Weile. „Die Partikel ähneln aber denen von PX 2.11.“
„Dann waren eines von diesen Wesen da draußen?!“
„So etwas kann unmöglich die Schotts gesprengt haben. Wir sollten in die Akte sehen.“
Hier komme ich nicht ganz mit.
Das Wesen liegt ja schon seit Jahren dort. Es wurde getötet bevor der Angriff auf die Abbaustation stattfand. Die Leuchtpartikel sind bisher in der Station und an diesem Wesen zu finden. Würde man dann nicht annehmen, dass es diese Partikel auch woanders gibt? Wenn die Station die Quelle der Partikel wäre, dann müsste es diese dort schon seit Jahren gegeben haben und dann wären die Partikel und auch eine Sichtung eines solchen Wesens, das sich die Partikel ja auch schon vor Jahren abgeholt hat, doch gemeldet worden.
Oder meinst du, dass Ifa und Deniz davon ausgehen, dass die Wesen die Partikel verteilen und dass es weitere Wesen gibt, die erst vor kurzem die Station angegriffen haben?
Hier würde ich mir ein zwei Sätze mehr wünschen, um die Gedankengänge der beiden nachvollziehen zu können.

dessen Akku natürlich schon längst leer war.
Unnötig.

„Strukturen … Abbildungen?“, echote Deniz leise und sah zu dem Kopffüßer.
Wieso wiederholt er diese beiden Wörter? Sollen die auf eine Intelligenz hinweisen? Strukturen entstehen auch natürlich. Was du in dem Fall mit Abbildungen meinst ist mir nicht klar.

Ifa griff nach der verankerten Liege um sich festzuhalten,
Komma nach Liege.
Tipp: Ich durchsuche den Text immer nach „ um „, um bei den Infinitivkonstruktionen die Kommas nicht zu vergessen.

Reflexartig griff Ifa nach dem ihren. „Scheiße. Ich habe mein Gewehr verloren.“
„Ich hab es gefunden“, sagte Deniz lakonisch und zeigte hinter sie. Sie drehte sich um und sah das verbogene Gewehr durchs Wasser treiben.
Hier hast du die Perspektive gut umgesetzt und ausgenutzt.

„Kent“, hauchte sie durchs Mikro. „Siehst du das?“
Wieso nennt sie ihn aufeinmal Kent und vorher die ganze Zeit Deniz?

„Einer, den sie ‚Hüter‘ genannt haben!“
Einfach nur: „Ein Hüter!“

„Rückzug“, sagte Deniz. „In der Kammer der Medizinstation können wir besser ausweichen.“
Bisher hat das Wesen ja noch gar nichts gemacht. Wieso sind die so panisch? Und wieso kann man in der Medizinstation, die voller kaputter Gegenstände ist, besser ausweichen?

Aus mehr als einem halben Dutzend Öffnungen schossen leuchtende Partikel in den Gang.
Was sind das für Partikel? Luciferine-Baketerien? Wieso stört es das Wesen, dann dass später die Bakterien auf es regnen?

Das war also einer dieser Hüter. Freundlich sind sie ja nicht
Ich muss die Stelle übersehen haben, wo der Hüter unfreundlich gewesen ist.

„Deniz …“, begann Ifa. Er drehte sich zu ihr, auch wenn sie beide aktuell gesichtslose Wesen waren. „Ich glaube, diese Wesen sind intelligent.“
Den letzten Satz finde ich merkwürdig. Alleine die Intelligenz reicht dazu ja nicht aus, sonst könnte der Mensch das auch.

Die Kreatur zuckte zusammen, der Druck um Ifas Fußgelenk steigerte sich – ein Knacken.
Hat Ifa denn gar keine Schmerzen?

Dieses Gespräch wirkt sehr unnatürlich und sprunghaft auf mich:

„Es muss vorhin passiert sein, als ich den Helm geöffnet habe … aber ich habe diese Bakterien studiert, den ganzen Weg ihres genetischen Designs. Sie waren nie dafür ausgelegt, so zu arbeiten. Anpassungsfähig, ja, aber so weit …“
„Dieses Wesen konnte mit seinem Körper eine komplexe elektrische Steuerung aktivieren.“
Das heisst, Ifa bereitet den Gedanken vor den Deniz weiterführt? Wie kommt sie darauf in diesem Moment an die Intelligenz der Hüter zu denken? Ist die Beziehung zwischen Bakterien und Hütern so deutlich?
„Vielleicht haben sie die Bakterien weiterentwickelt … aber warum?“ Deniz blickte auf den Leichenberg, der noch immer vor ihnen lag.
„Sie müssen uns hassen.“
Das finde ich eine sehr unprofessionelle Aussage für eine Wissenschaftlerin.
„Oder wir sind für sie nicht mehr als Mäuse. Für diese Hüter. Hüter von was eigentlich?“
Wieso gehen die eigentlich davon aus, dass Menschen für diese Hüter irgendwie eine Rolle spielen? Vllt schmecken Menschen den Bakterien einfach nur gut. Das wäre so als würde man Schimmel eine böse Absicht unterstellen.
„Das ist jetzt egal.“
Wenns egal ist, würde ich die Frage an der Stelle einfach weglassen.

Ehrlich gesagt, fällt es mir schwer am Ende den Überblick zu behalten in den Röhren und Kammern zwischen Aalen und Hütern, Funkenregen und leuchtenden Bakterien.
Ganz besonders ist mir nicht klar, wieso die Hüter sofort als die Bösen identifiziert werden. Wie kommen Deniz und Ifa dadrauf? Sie haben doch nirgendwo einen Hinweis darauf.

Und ich blicke nicht durch bei Leuchtpartikeln und Bakterien. Die Partikel stammen von den Hütern und tun was? Und die Baktieren wurden doch von den Menschen erschaffe, wieso gehen die davon aus, dass sie Hüter die jetzt nutzen?
Wieso schießen die einfach auf ein fremdes Lebewesen, ohne dass es angreift? Nur weil es fremd ist? Nicht nett.

Verwirrte Grüße,
NGK

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Vulkangestein,

sehr schön, dass du mit den Details was anfangen konntest. Ich finde es auch immer spannend zu hören, wie Schreibende an ihre Texte rangehen, i.e. recherchieren.

Ich war bisher mit laengen-breitengrad.de gefahren :lol: Da sieht das doch hilfreicher aus.
Wenn du AIS wirklich nutzen willst, bietet sich übrigens an, über den Filter (Trichtersymbol) zu gehen und dort bei Vessel Filters alle außer Pleasure Craft rauszunehmen. Dann hast du nicht überall bunte vessel markers, sondern siehst was von der Umgebung, ob da Inseln sind etc.
Das ist leider der Knackpunkt. Ich möchte diese Direktheit haben - auch wenn es nicht geht. Daher begrabe ich an der Stelle den Hard-SciFi-Ansatz. Sicher eine sehr unzufriedenstellende Antwort, aber da würde ich die Lücke in Kauf nehmen.
Ggf. könnte ich doch SciFi-Material xyz "Aquatium" erfinden, das genau das alles ermöglicht, was mit den real vorhandenen Materialien nicht möglich ist. Aber ich glaube, das macht es nicht wirklich besser
Schwer zu sagen, das kann ich mir nicht mehr "unschuldig" vorstellen, wie das gewirkt hätte. Daran hatte ich auch kurz gedacht, weil ich gerade einen interessanten Artikel zur Abgrenzung von SF gegen Fantasy gelesen habe.
Fantasy hat letztlich etwas mit Magie zu tun, und SF denkt Technologie weiter von dem Stand aus, den wir momentan haben. Wenn etwas - selbst in der entferntesten Zukunft - als unwahrscheinlich rüberkommt, weil es Naturgesetze zu brechen scheint, hilft es dir nicht, das als Technik darzustellen. Technik in SF sollte also nachvollziehbar funktionieren, und das tut es eben nicht so arg gut mit dem Stahltaucheranzug in minus 5 km.

Dass es dir um die Unmittelbarkeit geht, ist klar. Letztlich frage ich mich aber, was mehr davon vermittelt: deine unflexible, sicher mächtige Stahlummantelung oder die 'leichten' Submarines mit all dem Glas, das beim Aufsetzen fast bis zum Grund geht. Das Setting bestimmt ja die Notwendigkeit, und wenn man sich die Taucheranzüge der frühen 1900er anschaut vs den heutigen wendigen Subs, ist deine Zukunft ein grundloser Rückschritt. (Guck dir mal an, was gebraucht wurde für eine Tiefe von nur 65 Metern, dann zeigt sich, dass das in deinem Setting absolut nicht plausibel ist).

Es gibt ja ein Subgenre, Science Fantasy (ein schönes Bsp. für Hard Bio-SF mit Elementen aus der High Fantasy wäre wohl Joan Slonczewski: Brain Plague). Wenn du ein plausibles Tech-Material erfindest, das so einen druckbeständigen Taucheranzug (am besten mit Glasvisor) möglich machte, würde ich das bestimmt ganz wesentlich besser schlucken als ein Material, das ich kenne.

Mich erinnert das Wesen sehr an riesigen Vampirtintenfisch.
Mich auch! :herz: Octopodes rule!

Herzliche Grüße nochmal,
Katla

 

Gude @Nichtgeburtstagskind,
vielen Dank für den zweiten Teil. Again: Detailkommentare wandern direkt als Markierung in mein Dokument, daher gehe ich da nicht allzu genau drauf ein.
Jetzt wird's aber doch mal kurz etwas echauffiert: Ich habe den gräuslich empörten Eindruck, dass mein Text sich nicht durchweg deiner einhundertprozentigen Aufmerksamkeit erfreuen durfte! :eek:

Zu deinen inhaltlichen Fragen zitiere ich mich denn einfach mal höchstselbst:

Was sind das für Partikel? Luciferine-Baketerien?
„Die Partikel ähneln aber denen von PX 2.11.“

Was du in dem Fall mit Abbildungen meinst ist mir nicht klar.
Abbildungen nach der Art des vorliegenden Subjekts im Stein unter Eis gefunden.

Ich muss die Stelle übersehen haben, wo der Hüter unfreundlich gewesen ist.
Das Wesen schlug mit Flossen und Tentakeln zugleich, machte einen Satz von acht Metern. Die Tastfäden zuckten über Deniz hinweg, die Tentakel klappten hoch

Wieso gehen die eigentlich davon aus, dass Menschen für diese Hüter irgendwie eine Rolle spielen?
Unter ihnen angehäuft, zu großen Teilen zerfallen, verwest, untrennbar ineinander verschlungen lagen dutzende, menschliche Körper. Von den Bakterien durchsetzt, lieferten sie die Energie und damit das Licht in der Tiefe des Meeres. Die ehemalige Besatzung der Luzifer.
Ich würde meinen, dass die sich da nicht selbst hingelegt haben :p
Der Sprung zu den Hütern muss natürlich gemacht werden; aber an Bord gibt es ja sonst nichts.

Alleine die Intelligenz reicht dazu ja nicht aus, sonst könnte der Mensch das auch.
Ich denke das andersherum: Die Fähigkeit elektrische Impulse zu setzen alleine reicht ja nicht. Ein Zitteraal kann keinen Aufzug bedienen. Dafür braucht es schon komplexe Verhaltensmöglichkeiten und auch ein Verständnis, wie das funktioniert. Kann natürlich Trial & Error sein, aber der Verdacht von Intelligenz kann sich da m.E. schon aufdrängen.

Nach dieser Tirade eines pikierten Autors, darf ich aber noch eine Gewinnerin küren:

Mich erinnert das Wesen sehr an riesigen Vampirtintenfisch.
Du hast das Vorbild erkannt! :herz: Da scheint wenigstens an dieser Stelle das mit der Beschreibung einigermaßen gut funktioniert zu haben.
Die Tiere sind total abgefahren. Gibt's gar nicht, dass die nicht in jeder zweiten Horrorstory vorkommen. Der Name allein! :bounce:

Ich hoffe, du nimmst mir den Kommentar nicht krumm, ich konnte wieder einiges mitnehmen. Danke! :)

Gude @Katla,
ah, danke für den Hinweis mit dem Filter. Das ist gut zu wissen.

(Guck dir mal an, was gebraucht wurde für eine Tiefe von nur 65 Metern, dann zeigt sich, dass das in deinem Setting absolut nicht plausibel ist).
Das ist mir - wie gesagt - auch bewusst :thumbsup:
Das Ding ist: Wenn ich noch irgendwelche Substanzen / Tech-Material erfinde, um eine wissenschaftliche Plausibilität herzustellen, hat das einen enormen Rattenschwanz für das Worldbuilding. Nur ganz kurz angerissen, z.B. ist das selten? Wer hat es? Wo kommt das plötzlich her? Wie funktioniert es? Ich denke mit dem Satz: "Ifa zieht den mit Aquatium verstärkten Anzug an, der den Druck aushält", wäre es halt nicht getan - daher bin ich sehr zögerlich, was diese Änderung angeht.
Deine Argumentation kann ich indes natürlich nachvollziehen. SciFi ist nicht Fantasy. In 5km Tiefe kann man keinen Finger rühren oder überhaupt etwas sein. Aber ich glaube auch, dass Leser:innen einzelne Sachen gerne auch einfach hinnehmen, ohne dass es ihr Lesevergnügen stört (nicht alle; klar).
Das klingt jetzt erstmal nach einer "Basta!"-Argumentation, aber ich hoffe, du kannst zumindest verstehen, warum ich nicht sofort alles umkremple.

Worauf du mich allerdings gestoßen hast: Ich bin ins Überlegen gekommen, ob ich mit der Anzugvariante dem Setting nicht etwas von seiner Einzigartigkeit nehme. Wenn Dinge gehen, die eigentlich nicht gehen, fragt sich ja, warum überhaupt dahin verlegen. "Spüren" Leser:innen dann überhaupt, dass es ein Tiefseesetting ist?
Selber Outcome, andere Argumentation :silly: Ich hoffe mir kommt demnächst die Eingebung, wie ich das lösen will.

Vielen Dank nochmal für deinen Kommentar; auch wenn ich vordergründig abwehrend klinge, habe ich doch einen Gedankenanstoß mitgenommen.

Liebe Grüße
Vulkangestein

 

Hallo @Vulkangestein

Jetzt wird's aber doch mal kurz etwas echauffiert: Ich habe den gräuslich empörten Eindruck, dass mein Text sich nicht durchweg deiner einhundertprozentigen Aufmerksamkeit erfreuen durfte! :eek:
Das stimmt tatsächlich. Ich habe den Text in Stücken gelesen, kann sein, dass da was verloren ging. Ich muss auch zugeben, dass ich nicht die genaueste Leserin bin. Allerdings habe ich, bevor ich diese Fragen gestellt habe, extra nochmal den Text durchsucht, auf der Suche nach Antworten.

Deswegen finde ich auch deine Antworten immer noch nicht befriedigend.

Nichtgeburtstagskind schrieb:
Was sind das für Partikel? Luciferine-Baketerien?
Vulkangestein schrieb:
„Die Partikel ähneln aber denen von PX 2.11.“
Okay, hier könnte man auf eine Antwort kommen. Ich musste dies allerdings erst nachlesen und auch nachlesen was denn nochmal PX 2.11 war. Ein geübter SF-Leser hat mit solchen Dingen vllt weniger Schwierigkeiten.

Nichtgeburtstagskind schrieb:
Was du in dem Fall mit Abbildungen meinst ist mir nicht klar.
Vulkangestein schrieb:
Abbildungen nach der Art des vorliegenden Subjekts im Stein unter Eis gefunden.
Hier war meine Frage nicht genau genug. Was ist denn eine Abbildung? Laut Definition eine bildliche Darstellung. Aber ich verstehe nicht was das für Abbildungen sind und wieso das so besonders ist. Ist eine Abbildung immer von einem intelligenten Wesen erschaffen worden? Das ist mir nicht so klar. Meinst du sowas wie Höhlenmalereien unter Wasser?

Nichtgeburtstagskind schrieb:
Ich muss die Stelle übersehen haben, wo der Hüter unfreundlich gewesen ist.
Vulkangestein schrieb:
Das Wesen schlug mit Flossen und Tentakeln zugleich, machte einen Satz von acht Metern. Die Tastfäden zuckten über Deniz hinweg, die Tentakel klappten hoch
Also ich sehe da nur ein neugieriges und aufgeregtes Wesen, das etwas Unbekanntes erkundet. Wusstest du, dass Haie hauptsächlich über ihr Maul fühlen und deswegen Dinge mit einem Biss kennenlernen? Deswegen kommt es auch zu Unfällen mit Menschen, aber ich würde dem Hai nie eine Bösartigkeit unterstellen.
Und so kommen mir die Hüter größtenteils auch vor. Als aufgeregte Lebewesen, die vllt noch sich und ihr Territorium verteidigen. Dass Deniz und Ifa als Wissenschaftler hier sehr schnell von einer Böswilligkeit ausgehen, finde ich befremdlich.

Nichtgeburtstagskind schrieb:
Wieso gehen die eigentlich davon aus, dass Menschen für diese Hüter irgendwie eine Rolle spielen?
Vulkangestein schrieb:
Unter ihnen angehäuft, zu großen Teilen zerfallen, verwest, untrennbar ineinander verschlungen lagen dutzende, menschliche Körper. Von den Bakterien durchsetzt, lieferten sie die Energie und damit das Licht in der Tiefe des Meeres. Die ehemalige Besatzung der Luzifer.
Ich würde meinen, dass die sich da nicht selbst hingelegt haben :p
Der Sprung zu den Hütern muss natürlich gemacht werden; aber an Bord gibt es ja sonst nichts.
Klar, haben die sich da nicht selbst hingelegt. Aber diesen Sprung zu den Hütern und diese Bereitwilligkeit einem fremden Lebewesen Böswilligkeit zu unterstellen, das stört mich einfach. Nach dem Motto: Die kennen wir nicht, die müssen die Bösen sein. Mir fehlen hier die Beweise für eine Verbindung zu den Hütern.

Ich hoffe, du nimmst mir den Kommentar nicht krumm, ich konnte wieder einiges mitnehmen.
Solange du mir meinen Gegenkommentar nicht krumm nimmst. :p

Ich will dich ja auch gar nicht von irgendetwas überzeugen. Ich hatte nur das Gefühl, dass ich meine Probleme noch nicht genau genug erklärt hatte, deswegen leg ich nochmal nach. Das meiste scheint ja nur mein Problem zu sein. Nimm also nur das, was dir weiterhilft.

Liebe Grüße,
NGK

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo liebes Vulkangestein,

(sehr unterhaltsam, deine Unterhaltung mit NGK, übrigens) - auf die Gefahr hin, dass ich mich hier überengagiere ... :P

Aber ich glaube auch, dass Leser:innen einzelne Sachen gerne auch einfach hinnehmen, ohne dass es ihr Lesevergnügen stört (nicht alle; klar).
Ja, aber das gilt doch dann genauso für ein bisher nichtexistierendes HighTech-Material, oder? :D Bei dem man weniger schnell nachprüfen könnte, ob es funktioniert oder nicht. In deinem Fall kommt man eben nur zu dem Schluss, dass nicht.
Ich sehe nicht, dass du riesen Worldbuildung darum bauen musst, wenn du selbst etwas recherchierst, das sich irgendwann zu sowas weiterentwickeln liesse (Polymer-irgendwas? Keinen Plan). In deiner Zeit ist das selbstverständlich und muss nicht groß erklärt werden. Aus den frühen 80ern ins Heute gedacht, hätten wir wohl auch geschrieben: "Er berührte den Bildschirm seines handgroßen Geräts, womit ihm ein Live-Zugang zu einem weltweiten Netz an gesammelten Informationen gegeben wird, um die Adresse des Konsulats aufzurufen" und heute sagen wir: Er googelte die Adresse des Konsulats." Solange du eine Idee hast, wie das realistischerweise in der Zukunft funktionieren könnte, dürftest du es gut ohne Erklärungen verwenden.
Worauf du mich allerdings gestoßen hast: Ich bin ins Überlegen gekommen, ob ich mit der Anzugvariante dem Setting nicht etwas von seiner Einzigartigkeit nehme. Wenn Dinge gehen, die eigentlich nicht gehen, fragt sich ja, warum überhaupt dahin verlegen. "Spüren" Leser:innen dann überhaupt, dass es ein Tiefseesetting ist?
Guter Punkt, finde ich!

Wusstest du, dass Haie hauptsächlich über ihr Maul fühlen und deswegen Dinge mit einem Biss kennenlernen? Deswegen kommt es auch zu Unfällen mit Menschen, aber ich würde dem Hai nie eine Bösartigkeit unterstellen.
Und so kommen mir die Hüter größtenteils auch vor. Als aufgeregte Lebewesen, die vllt noch sich und ihr Territorium verteidigen. Dass Deniz und Ifa als Wissenschaftler hier sehr schnell von einer Böswilligkeit ausgehen, finde ich befremdlich.
Ich als Hailiebhaberin weiß das, aber viele (die allermeisten?) Leute nicht. Wenn du dir mal Schlagzeilen im Net oder in Zeitungen anschaust, wird Haien ganz grundsätzlichlich Bösartigkeit, Fressgier, Aggression, sogar eine Art Mordlust unterstellt (genauso, wie das in-die-Bootsschraube-Beißen als blinde Wut gesehen wird, und nicht als eine Reaktion auf den Reiz, der durch die Bordelektronik ausgeht, und der eben durch das Metall der Schraube am besten geleitet wird. Und Haie jagen eben u.a. über die elektromagnetischen Reize, die lebende Körper aussenden). Ich finde hier in der Geschichte eigentlich mehr als passend, dass die Menschen - wie gewöhnlich - von bewusster Feindseligkeit ausgehen. Das empfand ich als gewollte, subtile Kritik und als Qualität des Textes.

Liebe Grüße,
Katla

 

Guten Morgen lieber @Vulkangestein

ich habe Deine Geschichte sehr gerne gelesen. Wahnsinn, der Spannungsaufbau, die Dramatik. Ich kenne mich null mit Tiefseenavigation und der Unterwassertechnik aus, aber Du hast da vieles super erklärt, ohne dass es langweilig gewesen wäre. Beim Lesen hab ich das Gefühl Teil der Unterwasserwelt zu sein, ich bin ganz nah bei den Protagonisten, sehe alles bildlich vor mir. Mega geil! Alles wirkt absolut glaubwürdig, die erzeugte Atmosphäre gefällt mir sehr.

Hier ein paar Anmerkungen:

Ein Bild, auf das sie sich lieber verließ als auf die Scheinwerfer, die ihr Licht in die Finsternis warfen.

Könnte man streichen, da logisch.

„Schon etwas interessantes gesehen?“

Interessantes

In drei Spinden hingen die mattschwarzen Anzüge aus dickem Kunststoff, verstärkt mit Karbonfasern.

Ifa zog sich bis auf die Thermounterwäsche aus, ehe sie den mattschwarzen Anzug aus dickem Kunststoff verstärkt mit Karbonfasern aus ihrem Spind nahm


Ich bräuchte die Erklärung nicht zweimal

Sie schlüpfte in die eng wie in einen Neopren anliegende Kleidung, die aufgrund ihrer Druckresistenz kiloschwer war – die technischen Implementationen nicht zu vergessen.

Das klingt seltsam

„Sieh!“, sagte Ifa nur. Das Licht ihres Scheinwerfers fiel auf das Eingangsschott der Station.

Ausrufezeichen nach sieh

Im Licht der Schulterlampe sah Ifa, das an Teilen der Steuerungseinheit leicht schimmernde Partikel hingen. Wie Goldstaub.
„Deniz, sieh dir das mal an!

Wortwiederholung
Und Ausrufezeichen nach an.

Während Deniz die Probe nahm, meinte er: „So etwas habe ich noch nicht gesehen.“

Das müsst ihr euch ansehen.“

Sehen wir uns mal an, was uns die Besatzung zurückgelassen hat.“

Du benutzt sehr häufig das Verb "sehen". Synonyme verwenden :)

Das Helmdisplay zeigte jedoch leichte Ausschläge an und als Deniz genauer hinhörte, nahm er ein ganz leises Rauschen war. „Da ist Wasser auf der anderen Seite“, stellte Deniz leise fest.

Wortwiederholung

meinte Ifa und versuchte ein befreiendes Lachen. Es blieb stecken, als sie noch einmal auf das Schott vor sich sah.

Klingt komisch
Vorschlag: ... und versuchte ein befreiendes Lachen, das ihr verging, als sie noch einmal ...

Deniz zuckte mit den Achseln, was durch den Anzug kaum zu sehen war, und stakste an Ifa vorbei durch den Plastikschlauch.

Klingt seltsam - würde ich streichen

Ifa sah unter anderem ein Beatmungsgerät, da wurde ihr Blick von den Liegen in der Mitte des Raumes eingefangen. Zwei Liegen waren aufgebaut und im Boden verankert. Zwischen ihnen war eine Trennwand aufgebaut, sodass Ifa nur sehen konnte, was auf derjenigen lag, die ihr am nächsten stand

Wortwiederholung

Das Visier klappte nach vorne auf, Deniz beugte sich vor und erbrach auf den Boden der Medizinstation.

... erbrach sich ...

Deniz trat zu Ifa, als er sie erstarrt sehen sah und stieß ein langes „Wow!“ aus. „Einen Kopffüßer dieser Art habe ich noch nie gesehen! Sie haben ihn seziert!“

Wortwiederholung
Und Ausrufezeichen nach Wow

Der Biologe folgte ihrem Wink.

Das passt irgendwie nicht
Ich würde entweder den Namen verwenden oder "er"

„Dann waren eines von diesen Wesen da draußen?!“

... war

Dann kam das Rauschen. Sie blickten zur Röhre, mit der die Medizinstation verbunden war. Es wurde noch einmal dunkler, als das Licht der Luciferin-Bakterien im Wasser brach. Dann rauschte es heran, traf die Tür und schlug die gesamte Station nach hinten.

Wortwiederholung

Sie klinkten die Schwimmflossen wieder an und schoben sich an den herumtreibenden Teilen der Medizinstation vorbei in die Röhre. Sie war, wie wahrscheinlicher der Rest des Schiffs, nun vollständig durchflutet. Von den Leichen sahen sie nichts mehr.
„Daxton, hören Sie uns? Hier Kent, erbitte dringend Antwort. Wassereinbruch in der Luzifer, keine Schäden. Kehren zurück zur Umi.“
Ifa blickte zu den Luciferin-Bakterienröhren hoch, deren Schutzabdeckung hochgeklappt war. „Irgendetwas erzeugt hier Energie.“ Deniz folgte ihrem Blick, sah dann in Richtung Brücke hinter sich, die weiterhin abgeriegelt war. „Machen wir, dass wir hier herauskommen.“
Sie glitten durch das trübe Wasser in der Hauptröhre zurück. Das Licht der Schulterscheinwerfer kämpfte sich seinen Weg durch die Dunkelheit, die mit einzelnen Schrotteilen und herangespültem Dreck und Meeresschnee angefüllt war. Schließlich fiel das Licht auf die Stelle, an der sie vor einer halben Stunde heraufgekommen waren. Sie lag noch etwa dreißig Meter vor ihnen, als Ifa noch einmal aufsah und weiter die Röhre entlangblickte. Zwischen metallenen Bruchstücken, die das Wasser auf seinem Weg durchs Schiff weggerissen haben musste und wie Staub in einer alten Wohnung herumschwebenden Meeresschnees, sah sie einen Schemen, etwa menschengroß, doch mehr als zweimal so breit.
„Kent“, hauchte sie durchs Mikro. „Siehst du das?“

... wie wahrscheinlich der Rest des Schiffs
Wieder sehr oft "sehen"

Der Biologe wirbelte herum, sah den Aal, der sich an ihr Bein klammerte.

Auch hier würde ich entweder den Namen verwenden oder "er"

Von den Schmerzen im Knöchel zu schweigen.

... ganz zu schweigen

Die Ampulle prallte ab, traf einen in der Ecke hängen Tauchanzug und schmolz das Plastik.

... hängenden

Liebe Grüße und einen guten Wochenstart,
Silvita

 

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