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Luzifers Geisterbahn

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08.01.2020
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Luzifers Geisterbahn

Endlich war es wieder soweit. Überall in der Stadt waren Plakate aufgehängt worden, dass der Herbstjahrmarkt eröffnet wird. Am frühen Morgen radelte der Platzwart mit seinem Fahrrad auf dem Jahrmarktgelände umher, überprüfte die Lizenzen der Schausteller und vergewisserte sich, dass die Sicherheitsvorschriften eingehalten wurden. Dabei traf er sogar die obdachlose Frau, die jedes Jahr auf dem Jahrmarktgelände in den Mülltonnen nach Pfandflaschen suchte.

Zuerst überprüfte er die Los- und Imbissbuden, die Kinderkarussells sowie den Autoskooter, bevor er das Riesenrad, das Horrorkabinett und die Achterbahn inspizierte. Es waren jedes Jahr stets dieselben Schausteller und weil man sich bereits persönlich sehr gut kannte, überprüfte der Platzwart ihre Unterlagen nur flüchtig, während er sich mit ihnen freundlich unterhielt.

„Es gibt nichts zu bemängeln. Ich wünsche euch ein erfolgreiches Geschäft“, verabschiedete sich der Platzwart, nachdem er die Pacht einkassiert hatte.

Nun stand eine Geisterbahn auf seiner Liste, dessen Geschäftsführer Eduard Meister hieß. Der Platzwart stutzte, denn dieser Mann war ihm unbekannt und schien das erste Mal auf der Herbstmesse einen Standplatz gepachtet zu haben. Er stieg vor der Geisterbahn von seinem Fahrrad ab und blickte erstaunt hinauf. Auf dem Flachdach war ein riesiger Totenschädel montiert worden, aus dessen Augenhöhlen rotes Licht herausstrahlte, und seitlich griffen mechanisch betriebene Skeletthände nach dem Publikum.

„Steigen Sie ein, meine Damen und Herren. Steigen Sie ein und genießen Sie die Fahrt durch die Hölle“, sprach der Totenschädel mit gruseliger tiefen Stimme, wobei sich der knochige Unterkiefer sogar bewegte. Dann ertönte eine teuflische Lache. Direkt unter dem riesigen Totenschädel war eine Neonbeleuchtung angebracht worden, die den Schriftzug Luzifers Geisterbahn abwechselnd rot und violett aufleuchten ließ. Eduard Meister hockte im Kassenhäuschen und winkte dem Platzwart grinsend zu sich. Auf dem Tresen hatte er ein Schild aufgestellt darauf geschrieben stand: Personal dringend gesucht!

„Huhu, Herr Platzwart. Hier bin ich! Ich wünsche Ihnen einen wunderschönen guten Tag. Sicherlich wollen Sie meine Lizenzen überprüfen. Hier mein Herr, hier sind sie. Alle in Ordnung und ordentlich geordnet“, kicherte er albern.

Der Platzwart musterte ihn. Er war ein kleiner, untersetzter Mann mit Halbglatze und trug eine altmodische Hornbrille, diese seine Augen riesengroß erscheinen ließen. Während der Platzwart dessen Unterlagen überprüfte fragte er, wo sich seine Mitarbeiter aufhalten würden.

„Die sind alle Mann in der Geisterbahn und arbeiten fleißig wie die Bienchen. Gehen Sie ruhig hinein und plaudern Sie ein wenig mit meinen Leuten. Sie werden sich gewiss über Ihren Besuch freuen, Herr Platzwart“, griente er breit über die Backen und prustete dabei.

Da nun seine Papiere vollständig waren und die Geisterbahn augenscheinlich die Sicherheitsbestimmungen erfüllten, schüttelte der Platzwart mit dem Kopf. Dieser Mann war ihm auf Anhieb unsympathisch, weil er ständig grinste und albern kommentierte. Herr Meister war zweifelsohne eine skurrile Persönlichkeit, die absolut nicht in dieses familiäre Flair hinein passte. Der Platzwart wollte wieder schleunigst verschwinden.

„Nein, kein Problem, Herr Meister. Bei Ihnen scheint alles in Ordnung zu sein.“ Der Platzwart klopfte auf den Tresen des Kassenhäuschens. „Ich wünsche Ihnen ein erfolgreiches Geschäft.“

Dann stieg er auf sein Fahrrad und radelte davon.

Die Kirmes füllte sich stündlich mit fröhlichen Gesichtern. Hämmernde Technobeats donnerten über den Jahrmarkt und die Sirene des Taumlers heulte laut auf, als die Fahrt begann. Jugendliche lungerten Kaugummi kauend am Autoskooter herum, Kinder hockten glücklich auf den Karussellpferden und die Achterbahngondeln stürzten sich mit kreischenden Menschen in die Tiefe. Luftgewehrkugeln klackerten in den Schießbuden und der Geruch von Bratwurst, Zuckerwatte sowie von gebrannten Mandeln lag in der Luft.

Vor der Luzifers Geisterbahn versammelte sich eine Menschenmenge. Sie reckten neugierig ihre Hälse und waren verwundert, weil die Leute nach der Fahrt panisch die Gondeln verließen und schreiend davon liefen. Dieses Szenario wiederholte sich ständig, nachdem die Fahrgäste in eine Fahrgondel gestiegen und in einem Drachenmaul verschwunden waren, daraufhin ein grässliches Lachen einer Hexe ertönte und sie nach einigen Minuten wieder auf der anderen Seite erschienen. Plötzlich drängelten sich Motorradrocker, bekleidet mit Lederklamotten und Jeanskutten durch die Menschenmenge und belagerten das Kassenhäuschen.

„Hey du, Glatzkopf. Was ist hier los? Weshalb rennen die Leute alle ängstlich davon?“, fragte ein Rocker mit langen Haaren, langem Bart und grimmiger Miene, der eindeutig der Präsident dieses Motorradclubs war. Eduard Meister glotzte ihn mit seinen riesengroßen Augen aus der Hornbrille an, griente und antwortete: „Weil meine Geisterbahn die schrecklichste der Welt ist, mein Herr. Überzeugt euch doch selbst davon, wenn ihr mutig seid. Ich verspreche euch vor allen Leuten, wenn euch die Fahrt zu harmlos war, dass ich euer Geld zurückzahlen werde.“

Der Rocker packte ihn am Kragen, weil er es wagte, seinen Motorradclub für feige zu halten. Dann schlug er mit der Faust auf den Tresen, genau vor dem Schild darauf geschrieben stand: Personal dringend gesucht!

„Das werden wir jetzt testen, mein Freundchen. Ich kaufe Fahrchips, für meinen kompletten Motorradclub. Aber ich warne dich! Wir werden niemals so erbärmlich davon laufen, wie alle anderen, nachdem wir uns dein Kasperletheater angeschaut haben! Wenn uns deine Show nicht beeindruckt, werden wir deine Bude auseinandernehmen und dich zum Teufel jagen! Ist das klar?“

Eduard Meister nickte und blickte ihn mit seinen Glubschaugen grinsend an.

„Einverstanden, mein Herr.“

Die Rockerbande hüpfte mit Bierdosen in ihren Händen haltend in die Fahrgondeln und sie johlten, als sie im Drachenmaul verschwanden und das grässliche Lachen einer Hexe ertönte. Die Leute drängelten sich sogleich zur Absperrung vor und warteten gespannt, bis die Gondeln auf der anderen Seite der Geisterbahn aus der Dunkelheit wieder erscheinen würden. Sie lauschten und hörten wie die Rockerbande im Inneren der Geisterbahn panisch kreischte. Als sie aus der anderen Seite der Geisterbahn wieder auftauchten, sahen ihre Gesichter leichenblass aus und in ihren Augen spiegelte sich die pure Angst. Die hartgesottenen Biker rüttelten panisch am Sicherheitsbügel, schrien dabei hysterisch und als sich diese endlich lösten, rannten sie einfach davon und verschwanden in der Menschenmenge.

„Ja aber … aber wo wollt ihr denn alle hin, ihr harten Burschen?“, lachte Eduard Meister.

Die Leute drängelten sich massenweise vor der Luzifers Geisterbahn, um einen Fahrchip zu ergattern. Sie waren neugierig geworden, weil jeder Fahrgast maßlos verängstigt und fluchtartig die Geisterbahn verließ. Die anderen Schausteller dagegen mussten tatenlos zusehen, wie ihre bunt beleuchteten Karusselle still standen, weil niemand damit fahren wollte. Aber als die wartenden Leute direkt mitbekamen, wie die Fahrgäste völlig entsetzt aus den Gondeln stiegen und davon rannten, verlor dennoch so mancher seinen Mut einzusteigen, obwohl derjenige bereits ein Fahrchip gekauft hatte. Nun war die Fahrt mit der Luzifers Geisterbahn zur Mutprobe geworden.

Der Platzwart und sein Freund Lukas standen etwas abseits und beobachteten skeptisch das Spektakel. Lukas war ein Schausteller, der ebenfalls jedes Jahr auf der Herbstmesse einen Standplatz pachtete und ein Horrorkabinett betrieb. Er war ganz und gar nicht begeistert, dass die Luzifers Geisterbahn seine Kunden praktisch wegnahm.

„Dieser verdammte Eduard Meister ruiniert unser aller Geschäft! Sieh nur, die Leute belagern seine Geisterbahn, kaufen seine Fahrchips, danach flüchten sie vom Jahrmarkt und lassen sich hier nicht mehr blicken. Dieser Mistkerl kassiert mächtig ab und wir gucken alle nur dumm aus der Wäsche!“, schimpfte Lukas.

Der Platzwart nickte und überlegte, wie man diesen unbekannten Kerl legal verscheuchen könnte. Lukas hatte eine Idee.

„Sag mal, besitzt er überhaupt eine Genehmigung dafür, dass er den Namen des Teufels für seine Geisterbahn benutzen darf?“, fragte er.

Der Platzwart rieb sich verheißungsvoll die Hände. Gleich morgen Früh wollte er Herr Meister zur Rede stellen und ihn erneut überprüfen, ob er eine Lizenz für den Namen Luzifers Geisterbahn besitzen würde. Denn falls nicht, müsste der unbeliebte Fremdling sein Fahrbetrieb konsequent einstellen, müsste abbauen, abhauen und die Herbstmesse wäre wieder das, was sie immer war: Ein erfolgreiches Geschäft für jeden anwesenden Schausteller. So wie es jedes Jahr auch gewesen war.

Eduard Meister glotzte den Platzwart verdutzt aus seinen Brillengläsern an, als dieser die beglaubigte Bescheinigung für den Namen Luzifer von ihm abverlangte. Der Platzwart belehrte ihn, falls er diese nicht vorweisen könne, müsse er auf der Stelle seine Geisterbahn schließen und verschwinden.

„Aber mein lieber Herr Platzwart“, antwortete Eduard Meister empört. „Seit wann benötigt man eine Genehmigung für seinen eigenen Namen?“

Der kleine dickliche Mann übergab ihm seinen Personalausweis und tatsächlich, er hatte beachtliche dreizehn Vornamen und sein vollständiger Name lautete: Eduard, Adolf, Judas, Attila, Saddam, Iwan, Jack, Osama, Joseph, Charles, Heinrich, Freddy, Luzifer Meister.

Nur der Teufel persönlich hätte wahrscheinlich mehr Namen vorweisen können.

Sein Personalausweis war nicht gefälscht und polizeilich war dieser Mann auch nicht bekannt. Lukas jedoch gab sich mit dieser unbefriedigten Neuigkeit noch lange nicht geschlagen. Er beabsichtigte eine Fahrt mit der Luzifers Geisterbahn zu unternehmen, um das wahre Erfolgsgeheimnis herauszufinden. Er würde ganz bestimmt nicht, so wie die anderen Fahrgäste, kopflos und panisch schreiend aus der Gondel flüchten. Schließlich besaß er selbst ein Horrorkabinett und war es gewohnt, mit gruseligen Monsterpuppen unter einem Dach zu leben. Er marschierte also geradewegs dorthin und kaufte bei Eduard Meister persönlich ein Fahrchip. Der kleine Mann mit der Halbglatze und Hornbrille grinste ihn wie gewohnt an.

„Ich wünsche Ihnen ein angenehmes Gruseln, mein ehrenwerter Herr.“

Lukas setzte sich mit verschränkten Armen in die Gondel und blickte grimmig drein. Nachdem er im Drachenmaul verschwunden war und die Hexe scheußlich lachte, verlief die Fahrt plötzlich steil bergab, immer tiefer und tiefer. Unten endlich angekommen, blieb die Gondel plötzlich stehen. Nun befand er sich inmitten einer rot schimmernden Grotte, die neblig rauchte, dessen Boden aus Gitterstäben bestand und daraus unzählige Hände herausragten. Wehleidige Schreie hörte er und als er hinunter blickte, sah er wie Dämonen diese armen Menschen bestialisch folterten und genüsslich auffraßen. Lukas schluckte zwar, ließ sich aber von diesem grauenvollen Anblick nicht einschüchtern. Schließlich waren sie keine Menschen, sondern nur Puppen. Es war nur alles eine Illusion, dachte er sich. Jedoch sahen sie alle real aus, als würden sie tatsächlich leben und leiden. Plötzlich stand der Sensenmann mit seiner schwarzen Robe und Sense leibhaftig vor ihn.

„Hallo, Lukas“, sprach er mit tiefer Stimme und deutete mit seinem skelettierten Zeigefinger auf ihn. „Ich bin der Meister. Schau in meine Augen und du wirst deinen eigenen Tod sehen.“

Als Lukas auf den Totenschädel blickte, sah er in seinen Augenhöhlen einen Heizofen, darin er selbst gefangen war und elendig verbrannte. Lukas konnte sogar die Schmerzen für einen Augenblick spüren. Der Sensenmann verschwand plötzlich spurlos, wie ein Geist, wobei ein grässliches Lachen ertönte. Der sonst furchtlose Lukas erstarrte, weil diese Zukunftsvision, genauso wie alle anderen Gruselpuppen, äußerst realistisch wirkte.

Die Gondel fuhr endlich wieder bergauf, bis sich das Tor öffnete und Lukas das Tageslicht erblickte. Er zitterte und wischte sich seinen Angstschweiß von der Stirn. Seinen eigenen Tod gesehen zu haben, hatte selbst ihn zutiefst erschaudert. Dennoch behielt er die Nerven und fragte sich, wie es Eduard Meister gelingen konnte, solch eine atemberaubende Illusion zu erschaffen. Schließlich befanden sich in dieser Geisterbahn unmöglich reale Menschen, die gefoltert und aufgefressen wurden. Eine unterirdische Grotte, inmitten des Jahrmarktes, hatte er gewiss auch nicht ausgraben können und woher wusste der angebliche Sensenmann, der zweifelslos eine Puppe gewesen sein musste, seinen Namen? Um dieses Geheimnis zu lüften, entschied Lukas, sich als Personal beim Herrn Meister zu bewerben.

Am selben Abend, als die Kirmes wieder eröffnet wurde, wurde der Herbstjahrmarkt erneut von einer beachtlichen Menschenmenge besucht. Und genauso wie am Vortag versammelten sich die Leute ausschließlich vor Luzifers Geisterbahn. Wiedermal mussten alle anderen Schausteller verbittert feststellen, dass ihre Fahrbetriebe unbeachtet blieben. Niemand wollte mit dem Autoskooter fahren, keiner stieg in die Achterbahn ein und selbst das Riesenrad, schien für die Leute uninteressant zu sein. Alle Vergnügungsattraktionen, sogar die Lose- und Schießbuden, standen still und waren menschenleer. Der Herbstmarkt hatte sich ausschließlich auf die Luzifers Geisterbahn fokussiert. Nur dorthin marschierten die Leute und drängelten sich vor dem Kassenhäuschen, um ein Fahrchip zu ergattern.

Der Platzwart war besorgt, weil sein Freund Lukas nirgendwo aufzufinden war. Die Lichter seines Horrorkabinetts waren ausgeschaltet und kein Schausteller konnte ihm verraten, wo Lukas sich aufhielt. Also ging er geradewegs zu Eduard Meister, denn er wusste, dass Lukas dort heimlich spionieren wollte.

„Es tut mir ausgesprochen Leid, lieber Herr Platzwart, aber ich weiß auch nicht, wo Ihr Freund sich momentan aufhält“, sagte Eduard Meister schulterzuckend, wobei er ihn mit Glupschaugen aus seiner Hornbrille anglotzte und grade in einen Banane biss. „Heute Morgen war er hier gewesen und hatte sich eine Fahrt durch meine Geisterbahn gegönnt. Danach hatte er sich verabschiedet und seitdem habe ich ihn nicht mehr gesehen. Aber wissen Sie was?“, fragte er albern kichernd, nachdem er seine Banane verschlungen hatte. „Weil meine Geschäft hier in dieser Stadt so gut laufen, spendiere ich Ihnen jetzt eine kostenlose Fahrt. Ich habe nämlich eine nagelneue Attraktion in meiner Geisterbahn, die man aber erst ganz zum Schluss bewundern kann“, meinte er stolz und grinste dabei. Eduard Meister schälte noch eine Banane, mampfte sie und grinste.

Der Platzwart seufzte. Lukas war sicherlich frustriert und mit einem Taxi nach Hause gefahren, um seine Niederlage zu betrinken. Nun wollte er selbst das Erfolgsgeheimnis der Luzifers Geisterbahn herausfinden und weil die Fahrt kostenlos war, nahm er das Angebot an.

„Ich wünsche Ihnen ein angenehmes Gruseln“, prustete Eduard Meister.

Und wieder verschwand die Gondel in dem Drachenmaul, wobei man das scheußliche Lachen einer Hexe hörte. Der Platzwart staunte, als die Geisterbahnfahrt plötzlich steil bergab ging. Völlig verwundert sah er sich in der rot schimmernden Grotte um und war äußerst schockiert, als er die vielen Menschen unten im Kerker erblickte, die von grässlichen Kreaturen bestialisch gefoltert wurden. Ihre Schreie klangen fürchterlich, als ob ihnen tatsächlich Leid zugefügt wurde. Die Fahrgondel bewegte sich ruckartig in eine Rechtskurve und steuerte direkt auf eine gekreuzigte Frau zu, die jammervoll schrie. Ihr Unterleib war von abertausenden Maden befallen. Die arme Frau wurde beim lebendigen Leibe langsam von dem Ungeziefer aufgefressen. Entsetzt stellte er fest, dass die gekreuzigte Person sehr der obdachlosen Frau ähnelte, die jedes Jahr auf dem Jahrmarkt anwesend war und Pfandflaschen sammelte. Seitdem war sie aber plötzlich verschwunden. Aber der Platzwart ließ sich nicht beirren, denn die Ähnlichkeit mit dieser Puppe war sicherlich nur ein Zufall, dachte er sich.

Die Gondel setzte sich wieder ruckartig in Bewegung und fuhr weiter abwärts. Der Platzwart wunderte sich nur, wie dieser Eduard Meister es bloß geschafft hatte, solch eine perfekte Illusion zu erschaffen. Während die Geisterbahnfahrt immerzu abwärts ging, erblickte er rechts und links Särge, aus denen grässliche Schreie ertönten. Es schien so, als lägen darin tatsächlich Menschen, die darin gefangen waren und panisch gegen die Sargdeckel schlugen. Die Umgebung sah wie eine steinige Höhle aus, wie eine abgrundtiefe Grotte, die rötlich schimmerte und überall krabbelten riesige Spinnen umher, die mit ihren scharfen Kauern zubissen, sich an verwesten Menschenleichen labten und dabei hörbar schmatzten. Der Platzwart war dermaßen angeekelt und verängstigt, dass er panisch an der Sicherheitsvorrichtung rüttelte, um auszusteigen, davon zu rennen und dem Schrecken ein Ende zu bereiten. Aber es war zwecklos. Der Sicherheitsbügel zog sich daraufhin nur fester zu. Der Platzwart erschrak, als der Sensenmann urplötzlich aus einem unterirdischen Kerker herauskletterte und sich vor ihm stellte.

„Hallo, Herr Platzwart. Ich bin der Meister. Schau in meine Augen und du wirst deinen eigenen Tod sehen.“

Der Sensenmann ließ seine Sense fallen, hielt die Fahrgondel fest und blickte in sein verängstigtes Gesicht. Völlig entsetzt sah der Platzwart in seinen dunklen, knochigen Augenhöhlen und erkannte sich darin selbst, wie er auf seinem Heimweg von einer U-Bahn erfasst und überfahren wurde. Dies würde geschehen, weil er ab sofort unaufmerksam sein und nur noch an den Tag seines Todes denken würde.

„Nächstes Jahr wird ein anderer Platzwart die Herbstmesse betreuen!“, beteuerte der Sensenmann laut lachend und verschwand spurlos, wie ein Geist. Plötzlich fuhr die Gondel wieder bergauf.

Diese Illusion war wirklich beeindruckend doch er empfand die Scherze, die in der Luzifers Geisterbahn getrieben wurden, viel zu makaber und entschloss, gemeinsam mit seinem Freund Lukas gegen Eduard Meister vorzugehen. Diese Geisterbahn musste umgehend geschlossen werden!

Er atmete erleichtert auf, weil es scheinbar beendet war doch kurz bevor sich das dunkle Tor öffnete und die Geisterbahnfahrt vorbei war, hielt die Gondel vor einem riesigen Stahlofen an, darin ein Höllenfeuer loderte. Er konnte sogar die gewaltige Hitze spüren und durch das kleine Bullauge erkannte er ein verschmortes Gesicht. Verzweifelt trommelte dieses arme Geschöpf mit seinen verbrannten Fäusten gegen das runde Bullauge und flehte, hinaus gelassen zu werden. Der Platzwart war vor Schreck erstarrt, denn dieser hilflose Blick in seinen Augen beängstigte ihn ungemein. Zumal das Gesicht des armen Geschöpfes irgendwie Lukas ähnelte.

Der Platzwart öffnete den Stahlbügel, stieg schreiend heraus und drängelte sich panisch durch die Menschenmenge. Eduard Meister hockte in seinem Kassenhäuschen und griente.

„Aber Herr Platzwart, wo wollen Sie denn so schnell hin? Ich könnte Ihre Hilfe gebrauchen, denn ich benötige unbedingt noch mehr Personal! Überall werden Oktoberfeste gefeiert. Bald ist Halloween, das ist mein Lieblingstag!“, rief er durch das Mikrofon.

Der Platzwart rannte um sein Leben. Er wollte nur noch nach Hause. Als er keuchend vor dem U-Bahnhof stand, setzte er sich erschöpft auf eine Wartebank. Er zog ein Taschentuch heraus und wischte sich den Schweiß von der Stirn. War das in der Luzifers Geisterbahn tatsächlich nur eine Illusion oder doch grausame Wirklichkeit, fragte er sich? Der Platzwart blickte zum Gleis, die Straßenbahn rauschte bremsend heran. Er seufzte erleichtert auf. Bald würde er Zuhause sein. Er erhob sich von der Wartebank, trat einige Schritte vor, um schnellstmöglich in den Zug zu gelangen. Dabei trat er auf eine Bananenschale, rutschte aus, fiel hinunter auf das Gleis, und wurde von der heranfahrenden Straßenbahn überfahren.

 
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Hallo @JettRink,

ich fühle mich geehrt, dein Debüt in diesem Forum kommentieren zu dürfen!
Beim ersten Lesedurchgang hat mich die Geschichte irgendwie noch nicht wirklich erreicht, weshalb ich sie zunächst überflogen habe. Dann habe ich sie aber ein zweites Mal genauer durchgelesen, weil mir die Idee so gut gefallen hat. Dass der Teufel höchstpersönlich eine Geisterbahn eröffnet, die eine Verbindung zur Hölle darstellt, ist einfach genial.

Was mich ursprünglich abgeschreckt hat, waren die langen Beschreibungen des Jahrmarktes. Jetzt kann ich aber nachvollziehen, warum sie hier sind. Sie erzeugen eine Atmosphäre, die so deutlich ist, dass man klare Bilder im Kopf erhält. Man rennt ja nicht durch einen Freizeitpark, sondern lässt sich Zeit, um alles zu genießen.

Du hast einen Wechsel zwischen den Sichtweisen vom Platzwart zu Lukas, der mich erst irritiert hat und der vielleicht nicht ganz elegant umgesetzt ist. Aber mir fällt keine bessere Lösung ein, also will ich mich nicht zu viel beschweren.

Das ist mir sonst noch aufgefallen:

Am frühen Morgen radelte der Platzwart mit seinem Fahrrad auf dem Jahrmarkt Gelände umher,
Jahrmarktgelände zusammenschreiben
Die sind alle Mann in der Geisterbahn und arbeiten fleißig wie die Bienchen.
Ich würde dieses Wort streichen, so funktioniert der Satz für mich besser
griente er breit über die Backen und prustete dabei.
griente? Das ist mir nicht geläufig, ist wohl regional bedingt. Ich hätte grinste geschrieben. Andererseits kann man einen Satz nicht grinsen, sondern nur sagen. Solche Formulierungen habe ich aber schon öfter gesehen (darunter auch an anderen Stellen in diesem Text, wie kicherte er albern oder lachte Eduard Meister), möchte daran also lieber nicht zu viel kritisieren. Für mich ist das kein Fehler, sondern Geschmackssache. Weil es mir nur an drei Stellen aufgefallen ist, hat es mich nicht gestört.
Vor der Luzifers Geisterbahn versammelte sich eine Menschenmenge.
Das Wort würde ich streichen
, der eindeutig der Präsident dieses Motorradclubs war.
Präsident? Ok, ich kenne mich nicht mit Motorradclubs aus, aber vielleicht passt hier eine andere Bezeichnung besser, z.B. Anführer
Dies würde geschehen, weil er ab sofort unaufmerksam sein und nur noch an den Tag seines Todes denken würde.
Dieser Satz schwächt das zuvor Beschriebene ab. Es wirkt so, als würde mir das der Autor selbst sagen, ich würde den Satz daher rausnehmen.
Er atmete erleichtert auf, weil es scheinbar beendet war[,] doch kurz bevor sich das dunkle Tor öffnete und die Geisterbahnfahrt vorbei war, hielt die Gondel vor einem riesigen Stahlofen an, darin ein Höllenfeuer loderte.
Hier fehlt ein Komma, stattdessen würde ich den ganzen Satz lieber in zwei aufteilen.
Dabei trat er auf eine Bananenschale, rutschte aus, fiel hinunter auf das Gleis, und wurde von der heranfahrenden Straßenbahn überfahren.
Auf einer Bananenschale auszurutschen ist ja ein riesiges Klischee. Aber zumindest hat Eduard zuvor eine Banane gegessen und dieser Stelle damit mehr Bedeutung gegeben. Ich kann es also verkraften.

Danke für den unterhaltsamen Text. Ich wünsche dir hier noch viel Spaß!

Viele Grüße
Michael

 

Guten Abend @JettRink,

Deine Gruselgeschichte hat mir gut gefallen. Manches übertrieben, aber es passt zum Genre. Du hast sehr viel Fantasie und das ist gut so! Manchmal kam es mir lang vor, doch wenn man bis zu Ende liest, wird deutlich, dass es genau richtig ist. Mein Kopfkino spielte die Szenen in Schwarz-weiß ab. Ich könnte es mir als Drehbuch vorstellen. Ich hoffe, noch mehr von Dir zu lesen, denn Du hast mich gepackt.

Für mich ist es ebenfalls ein Debut hier. Meines kommt in Form von Kommentaren für Dich, die letztendlich nur Anregungen sind. Ich hoffe, Du hast kein Problem damit, aber ich kann Dich trösten. Ich habe das Gefühl, wenn ich endlich wieder mal meine Feder schwinge, dass ich hier ebenfalls konstruktiv zerlegt werde .:chaosqueen:

LG Reizüberflutet

PS: Das mit den Formatierungen der Kommentare habe ich noch nicht so drauf, ist ein bisschen durcheinander.

Zuerst überprüfte er die Lose- und Imbissbuden,
"Überprüfte" kommt im Absatz 3x vor. Losebuden gibt es nicht.
Vorschlag: Zuerst kontrollierte er die Los- und Imbissbuden,

Es waren jedes Jahr stets dieselben Schausteller und weil man sich bereits persönlich sehr gut kannte, überprüfte der Platzwart ihre Unterlagen nur flüchtig, während er sich mit ihnen freundlich
Vorschlag: sah er sich die Unterlagen nur flüchtig an, während ....
Nun stand eine Geisterbahn auf seiner Liste, dessen Geschäftsführer Eduard Meister hieß. Der Platzwart stutzte, denn dieser Mann war ihm unbekannt und schien das erste Mal auf der Herbstmesse einen Standplatz gepachtet zu haben. Er stieg vor der Geisterbahn von seinem Fahrrad ab und blickte erstaunt hinauf. Auf dem Flachdach war ein riesiger Totenschädel montiert worden, aus dessen Augenhöhlen rotes Licht herausstrahlte, und seitlich griffen mechanisch betriebene Skeletthände nach dem Publikum.
Vorschlag:
..., denn dieser Mann war ihm unbekannt. und schien das erste Mal auf der Herbstmesse einen Standplatz gepachtet zu haben. Selbsterklärend.
Er stieg vor der Geisterbahn von seinem Fahrrad ab und blickte erstaunt hinauf blickte nach oben. Auf dem Flachdach war ein riesiger Totenschädel montiert worden,

- wenn es AUF dem Flachdach ist, kann er es von unten nicht sehen - besser:

Ein großer Totenschädel hing vom Dach herunter, aus dessen Augenhöhlen rotes Licht herausstrahlte und . Seitlich griffen mechanisch betriebene Skeletthände nach dem Publikum.

wobei sich der knochige Unterkiefer sogar bewegte. Dann ertönte eine teuflisches Lachen. Direkt unter dem riesigen - schon erklärt - Totenschädel war eine Neonbeleuchtung angebracht worden, die den Schriftzug Luzifers Geisterbahn abwechselnd rot und violett aufleuchten ließ. Eduard Meister hockte im Kassenhäuschen und winkte dem Platzwart grinsend zu sich. Auf dem Tresen hatte er ein Schild aufgestellt darauf geschrieben stand geschrieben:

Der Platzwart musterte ihn. Er war ein kleiner, untersetzter Mann mit Halbglatze und trug eine altmodische Hornbrille, diese seine Augen riesengroß größer erscheinen ließen. Während der Platzwart dessen Unterlagen überprüfte Komma, fragte er, wo sich seine Mitarbeiter aufhalten würden.

Sie werden sich gewiss über Ihren Besuch freuen, Herr Platzwart“, griente er breit über die Backen und prustete dabei.
Das kann unmöglich gehen, grinsen und gleichzeitig prusten. Ich würde nur "prustete" nehmen, grinsen tut er schon genug.
Da nun seine Papiere vollständig waren und die Geisterbahn augenscheinlich die Sicherheitsbestimmungen erfüllten, schüttelte der Platzwart mit dem verneinend den Kopf.

Herr Meister war zweifelsohne eine skurrile Persönlichkeit, die absolut nicht in dieses das familiäre Flair hinein passte.
klopfte auf den Tresen des Kassenhäuschens. „Ich wünsche Ihnen ein erfolgreiches Geschäft.“ Hier würde ich keinen Absatz machen. Dann stieg er auf sein Fahrrad und radelte davon.

Die Kirmes füllte sich stündlich mit fröhlichen Gesichtern. Hämmernde Technobeats donnerten über den Jahrmarkt und die Sirene des Taumlers heulte laut auf, als die Fahrt begann. Jugendliche lungerten Kaugummi kauend am Autoskooter herum, Kinder hockten glücklich auf den Karussellpferden und die Achterbahngondeln stürzten sich mit kreischenden Menschen in die Tiefe. Luftgewehrkugeln klackerten in den Schießbuden und der Geruch von Bratwurst, Zuckerwatte sowie von gebrannten Mandeln lag in der Luft.
Sehr gut beschrieben!
Vor der Luzifers Geisterbahn versammelte sich eine Menschenmenge. Sie reckten neugierig ihre Hälse und waren verwundert, weil die Leute nach der Fahrt panisch die Gondeln verließen und schreiend davon liefen. Dieses Szenario wiederholte sich ständig Punkt. Nachdem die Fahrgäste in eine Fahrgondel gestiegen und in einem im Drachenmaul verschwunden waren, daraufhin ertönte ein grässliches Lachen einer Hexe ertönte Punkt. und sie Nach einigen Minuten erschienen sie wieder auf der anderen Seite. erschienen
Der Platzwart kann nicht wissen, dass es eine Hexe ist. Er sieht es nicht, weil die Fahrgäste im Drachenmaul verschwinden.
„Hey du, Glatzkopf. Was ist hier los? Weshalb rennen die Leute alle ängstlich davon?“, fragte ein Rocker mit langen Haaren, langem Bart und grimmiger Miene, der eindeutig der Präsident dieses Motorradclubs war.
Besser: "Hey, du Glatzkopf!"
Jo, um meinem Vorkommentator zu antworten: einen Präsidenten gibt es im Motorradclub, nur würde ich näher beschreiben, weshalb er eindeutig der Präsident ist. Z.B.: Anhand seiner Lederkutte erkannte man, dass er der Präsident seines Motorradclubs war.
Eduard Meister glotzte ihn mit seinen riesengroßen Augen aus der Hornbrille an, griente und antwortete:
hatten wir schon. Vielleicht: ...glotzte ihn aus dicken Brillengläsern mit großen Augen an,
griente und antwortete ..... naja, Geschmacksache. Ich würde vorschlagen: ..., antwortete er mit hämischem Gesichtsausdruck:

Ich verspreche euch vor allen Leuten, wenn euch die Fahrt zu harmlos war, dass ich euer Geld zurückzahlen werde.“
Das poppt nicht ... Wenn sie es bezahlt haben, ist es sein Geld, nicht mehr ihres.
Dann schlug er mit der Faust auf den Tresen. genau vor dem Schild darauf geschrieben stand: Personal dringend gesucht!
Unnötig.
Die Rockerbande hüpfte mit Bierdosen in ihren den Händen haltend in die Fahrgondeln Punkt. und Sie johlten, als sie im Drachenmaul verschwanden und das grässliche Lachen einer Hexe ertönte.
Jetzt wissen sie, dass es eine Hexe ist.
Als sie aus der anderen Seite der Geisterbahn wieder auftauchten, sahen ihre Gesichter leichenblass aus und in ihren Augen spiegelten sich die pure Angst. Die hartgesottenen Biker rüttelten panisch am Sicherheitsbügel, schrien dabei hysterisch Punkt. und Als sich diese endlich lösten, rannten sie einfach davon und verschwanden in der Menschenmenge.

Die Leute drängelten sich massenweise vor der Luzifers Geisterbahn, um einen Fahrchip zu ergattern.
Nun war die Fahrt mit der Luzifers Geisterbahn zur Mutprobe geworden.
Das kommt noch ein paar mal. Ich lass es dann stehen. Es ist nicht wirklich falsch, liest sich nur nicht stimmig. Geschmacksache.
Denn falls nicht, müsste der unbeliebte Fremdling sein Fahrbetrieb konsequent einstellen Punkt. Er müsste abbauen, abhauen und die Herbstmesse wäre wieder das, was sie immer war:

Eduard Meister glotzte den Platzwart verdutzt aus seinen Brillengläsern an, als dieser die beglaubigte Bescheinigung für den Namen Luzifer von ihm abverlangte.
hatten wir schon. ... Namen Luzifer kursiv
, er hatte beachtliche dreizehn Vornamen Punkt. und Sein vollständiger Name lautete:

Sein Personalausweis war nicht gefälscht und polizeilich war dieser Mann auch nicht bekannt.
Woher weiß er das?
Lukas jedoch gab sich mit dieser unbefriedigten Neuigkeit noch lange nicht geschlagen.
unbefriedigenden Nun befand er sich inmitten einer rot schimmernden Grotte, die neblig rauchte, dessen Boden aus Gitterstäben bestand und daraus unzählige Hände herausragten. Wehleidige Schreie hörte er und als er hinunter blickte, sah er wie Dämonen diese armen Menschen bestialisch folterten und genüsslich auffraßen. Lukas schluckte zwar, ließ sich aber von diesem grauenvollen Anblick nicht einschüchtern.

Vorschlag: ... Grotte, Punkt. Der Boden bestand aus Gitterstäben, zwischen denen unzählige Hände herausragten. Nebelschwaden stoben auf. Furchtbare - bei einer Folter ist man nicht wehleidig - Schreie hallten in der Grotte wieder. Er blickte hinunter und sah, wie Dämonen ....

Nun wollte er selbst das Erfolgsgeheimnis der Luzifers Geisterbahn herausfinden und weil die Fahrt kostenlos war, nahm er das Angebot an.

ren sie keine Menschen, sondern nur Puppen. Es war nur alles eine Illusion, dachte er sich. Jedoch sahen sie alle real aus, als würden sie tatsächlich leben und leiden. Plötzlich stand der Sensenmann mit seiner schwarzen Robe und Sense leibhaftig vor ihnm.

.Als Lukas auf den Totenschädel blickte, sah er in seinen Augenhöhlen einen Heizofen, darin er selbst gefangen war und elendig verbrannte.

Vorschlag: Lukas blickte auf den Totenschädel. Er halluzinierte, sah sich selbst in den feuerspeienden Augenhöhlen verschwinden, gefangen in einem Hochofen, der ihn zu Asche verbrannte,Der sonst furchtlose Lukas erstarrte, weilDer sonst so furchtlose ....

Seinen eigenen Tod gesehen zu haben, hatte selbst ihn zutiefst erschaudert erschüttert.
Seinen eigenen Tod zu sehen, hatte ......
Eine unterirdische Grotte, inmitten des Jahrmarktes, hatte er gewiss auch nicht ausgraben können Punkt. Und woher wusste der angebliche Sensenmann, der zweifelslos eine Puppe gewesen sein musste, seinen Namen?

Alle Vergnügungsattraktionen, sogar die Lose- und Schießbuden,

sagte Eduard Meister schulterzuckend, wobei er ihn mit Glupschaugen aus seiner Hornbrille anglotzte und grade in einen Banane biss.
es wiederholt sich
, die man aber erst ganz zum Schluss bewundern kann“, meinte er stolz und grinste dabei. Eduard Meister schälte noch eine Banane, mampfte sie und grinste.
Das sieht sicher nicht schön aus, mit vollem Mund. Würde ich näher beschreiben, weil er so eine hinterhältige Person ist.
Lukas war sicherlich frustriert und mit einem Taxi nach Hause gefahren, um seine Niederlage zu betrinken.
, um sich wegen seiner Niederlage zu betrinken.

Die arme Frau wurde beim lebendigen Leibe langsam von dem Ungeziefer aufgefressen.
Die arme Frau wurde bei lebendigem Leib langsam vom Ungeziefer aufgefressen.
Entsetzt stellte er fest, dass die gekreuzigte Person sehr der einer obdachlosen Frau ähnelte, die jedes Jahr auf dem Jahrmarkt anwesend war und Pfandflaschen sammelte. Seitdem war sie aber plötzlich verschwunden.
Vorschlag: Seit langem hatte er sie nicht mehr gesehen.
Die Umgebung sah wie eine steinige Höhle aus Punkt. wie Eine abgrundtiefe Grotte, die rötlich schimmerte Punkt. und Überall krabbelten riesige Spinnen umher, die mit ihren scharfen Kauern Klauen zubissen, sich an verwesten MenschenLeichen labten und dabei hörbar schmatzten.
Du fütterst gerade meine Spinnenphobie. :schiel:
Der Platzwart war dermaßen angeekelt und verängstigt, dass er panisch an der Sicherheitsvorrichtung rüttelte, um auszusteigen, davon zu rennen und dem Schrecken ein Ende zu bereiten.

Der Sensenmann ließ seine Sense fallen, hielt die Fahrgondel fest und blickte in sein verängstigtes Gesicht.

Diese Illusion war wirklich beeindruckend Komma, doch er empfand die Scherze, die in der Luzifers Geisterbahn getrieben wurden, viel zu

Er atmete erleichtert auf, weil es scheinbar beendet war Punkt. Doch kurz bevor sich das dunkle Tor öffnete und die Geisterbahnfahrt vorbei war, hielt die Gondel vor einem riesigen Stahlofen an, darin in dem ein Höllenfeuer loderte.
"riesigen" kommt zu oft vor. Vorschlag: gigantischen Stahlofen ....
Er konnte sogar die gewaltige Hitze spüren und durch das kleine Bullauge erkannte er ein verschmortes Gesicht. Verzweifelt trommelte dieses arme Geschöpf mit seinen verbrannten Fäusten gegen das runde Bullauge und flehte, hinaus gelassen zu werden.
Vorschlag: .... Hitze spüren Punkt. Als er durch ein kleines Bullauge sah, erkannte er ein verschmortes Gesicht..
Der Platzwart war vor Schreck erstarrt, denn dieser hilflose Blick in seinen Augen beängstigte ihn ungemein. Zumal das Gesicht des armen Geschöpfes irgendwie Lukas ähnelte.
Es war Lukas.
Der Platzwart öffnete den Stahlbügel, stieg schreiend heraus und drängelte sich panisch durch die Menschenmenge. Eduard Meister hockte in seinem Kassenhäuschen und griente.
Na, wenn der gute Mann schon ständig grinst, würde ich bei grinst bleiben.
Er seufzte erleichtert auf.

 
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Zuletzt von einem Teammitglied bearbeitet:

Hallo Michael, es freut mich das dir meine KG gefallen hat. Deine Vorschläge werde ich beherzigen und das Original nochmal überarbeiten. Kurzgeschichten sind nicht unbedingt meine Stärken, ich bin eher der Romanschreiber und neige dazu, Details auszuweiten und näher zu beschreiben. Richtig gut hatte mir dein Verbesserungsvorschlag zugesagt: Es war Lukas.
Gruß JR

Hallo Reizüberflutet,
auch dir danke ich für deine Überarbeitung. Ich selbst bin eigentlich ebenfalls neu hier obwohl ich schon länger angemeldet bin. Ich blicke noch nicht so gut durch. Eure Kommentare und Zensuren könnten mir sicherlich behilflich sein, eine KG auch im kurzen Rahmen zu halten, ohne dabei das "bildliche" im Kopf zu sehr zu vernachlässigen. Ganz besonders hat mit - Es war Lukas - gefallen. Das ist schlicht und einfach und hatte es auf den Punkt gebracht.
Gruß JR

 
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Hallo @JettRink

Auch ich habe deine Geschichte gelesen und ich kann mich meinen beiden Vorrednern leider nicht wirklich anschliessen. Ich hoffe, ich verschrecke Dich jetzt nicht, wenn mein Beitrag kritischer ausfällt, als die anderen, aber ich will Dir einfach meinen ehrlichen Leseeindruck mitgeben. Mir hat die Story nicht so gut gefallen. Dies liegt an mehreren Faktoren, auf die ich nachfolgend eingehe und versuche, diese möglichst nachvollziehbar zu schildern:

  • Dein Text ist aufgebläht mit Füllwörtern, die es nicht wirklich braucht (dazu in den Details unten mehr). Sie machen das Lesen deines Textes zäh und zu keinem runden Erlebnis.
  • Es wiederholt sich zu viel in der Geschichte. Dies lässt die Spannung teilweise rasant abflachen, weil man wieder eine Stelle liest, die man eigentlich bereits kennt bzw. gelesen hat. Dieser Eindruck verstärkt sich, weil teilweise exakt dieselbe Wortwahl beibehalten wird, es also keinerlei Variation gibt.
  • Das Genre: Ich kann in der Geschichte nicht viel Humoriges entdecken. Ist es der Besitzer von Luzifers Geisterbahn, der mit seinem Gegrinse und Gegreine witzig sein sollte? Bei mir ist jedenfalls der Humor nicht angekommen. Um humorig zu sein, fehlt für mich dieser "Over the top"-Effekt, oder vielleicht ist das einfach nicht meine Art von Humor. Ich denke, das ist eh ein recht schwieriges Genre, weils eine Herausforderung ist, so einen allgemeinen Humor zu treffen, den auch die Meisten lustig finden.
    Horror: Ja, es gibt einige Szenen, wo Du versuchst, dem Leser ein grausiges Bild mitzugeben. Ich bin mir aber nicht sicher, ob das wirklich reinpasst, denn die Stellen in der Geisterbahn wirken auf mich etwas losgelöst vom sonstigen Stil und den Beschreibungen ... Teilweise klingt die Geschichte auch fast etwas kindlich, was wohl extra ist, wegen dem Märchen (denn sonst wüsste ich nicht, was die Geschichte mit Märchen zu tun hat), da bricht dann dieses plakative Horrorelement zu stark mit dem Rest. Teilweise hatte ich das Gefühl, ich lese eine Kindergeschichte, aber das wurde spätestens ab der ersten richtigen Fahrt mit Luzifers Geisterbahn anders.
  • Dein Schreibstil wirkt nicht wirklich sattelfest und ist teilweise holperig. Das lässt sich meist mit Übung beheben :-) Viel Lesen, viel Schreiben, und vor allem: Anderen hier im Forum viele Kommentare dalassen ;-) Dadurch lernt man sehr viel und kann u.a. auch seinen eigenen Schreibstil verbessern.
Auf die anderen KommentatorInnen bist Du zwar nicht wirklich eingegangen, aber unten dennoch ein wenig Detailarbeit. Ich hoffe, es ist was dabei, dass Dir weiterhilft.

sprach der Totenschädel mit gruseliger tiefen Stimme
sprach der Totenschädel mit gruseliger, tiefer Stimme

Eduard Meister hockte im Kassenhäuschen und winkte dem Platzwart grinsend zu sich.
Eduard Meister hockte im Kassenhäuschen und winkte den Platzwart grinsend zu sich.

Auf dem Tresen hatte er ein Schild aufgestellt darauf geschrieben stand:
Etwas umständlich und meiner Meinung nach nicht korrekt. Vielleicht: Auf dem Tresen hatte er ein Schild aufgestellt, auf dem geschrieben stand: oder Auf dem Tresen hatte er ein Schild aufgestellt. Darauf stand geschrieben:

Er war ein kleiner, untersetzter Mann mit Halbglatze und trug eine altmodische Hornbrille, diese seine Augen riesengroß erscheinen ließen.
die anstatt diese

Während der Platzwart dessen Unterlagen überprüfte[KOMMA] fragte er, wo sich seine Mitarbeiter aufhalten würden.
Da fehlt ein Komma.

Da nun seine Papiere vollständig waren und die Geisterbahn augenscheinlich die Sicherheitsbestimmungen erfüllten, schüttelte der Platzwart mit dem Kopf.
erfüllte anstelle erfüllten, da es sich auf die Geisterbahn und nicht auf die Papiere bzw. Sicherheitsbestimmungen (was Mehrzahl wäre) bezieht.

Der Platzwart wollte wieder schleunigst verschwinden.
Wieso wieder? Unnötig, würde ich streichen. Er verschwindet ja nicht zum zweiten Mal :-)

Plötzlich drängelten sich Motorradrocker, bekleidet mit Lederklamotten und Jeanskutten[KOMMA] durch die Menschenmenge und belagerten das Kassenhäuschen.
Da fehlt ein Komma.

fragte ein Rocker mit langen Haaren, langem Bart und grimmiger Miene, der eindeutig der Präsident dieses Motorradclubs war.
Etwas klischeehaft, diese Beschreibung des Rockers. Woran erkennt der Kassenwart denn so eindeutig, dass dies der Anführer ist? Nur weil er das Wort ergreift und langes Haar und einen langen Bart hat? Ich hätte da ein paar mehr Details eingeflochten, vielleicht hat er ja ein Abzeichen auf seiner Lederkutte oder sowas ähnliches.

Eduard Meister glotzte ihn mit seinen riesengroßen Augen aus der Hornbrille an, griente und antwortete
"aus der Hornbrille" klingt seltsam, seine Augen sitzen ja nicht im Glas. Wenn schon "hinter der Hornbrille", oder nicht? :-)

Dann schlug er mit der Faust auf den Tresen, genau vor dem Schild darauf geschrieben stand: Personal dringend gesucht!
Dito, siehe weiter oben.

Die Rockerbande hüpfte mit Bierdosen in ihren Händen haltend in die Fahrgondeln und sie johlten
Liest sich etwas ungelenk. Vielleicht: Die Rockerbande hüpfte mit Bierdosen in den Händen in die Fahrgondeln und sie johlten

Die Leute drängelten sich massenweise vor der Luzifers Geisterbahn
Streichen.

Sie waren neugierig geworden, weil jeder Fahrgast maßlos verängstigt und fluchtartig die Geisterbahn verließ.
Das wurde vorher ausgiebig geschildert und wiederholt sich hier. Würde ich ersatzlos streichen.

Nun war die Fahrt mit der Luzifers Geisterbahn zur Mutprobe geworden.
Streichen.

Er war ganz und gar nicht begeistert, dass die Luzifers Geisterbahn seine Kunden praktisch wegnahm.
"die" Streichen. Wieso nur praktisch? Luzifers Geisterbahn nimmt ihm doch EINDEUTIG die Kunden weg ;-) Ich hätte sowas in die Richtung geschrieben: Er war ganz und gar nicht begeistert, dass er seine gesamte Kundschaft an Luzifers Geisterbahn verloren hatte.

Gleich morgen Früh wollte er Herr Meister zur Rede stellen und ihn erneut überprüfen, ob er eine Lizenz für den Namen Luzifers Geisterbahn besitzen würde.
Streichen. Ist lediglich eine Wiederholung von direkt schon zuvor geschriebenem.

Denn falls nicht, müsste der unbeliebte Fremdling seinen Fahrbetrieb konsequent einstellen, müsste abbauen, abhauen und die Herbstmesse wäre wieder das, was sie immer war:
seinen Fahrbetrieb, anstelle sein Fahrbetrieb. Das Durchgestrichene kann meiner Meinung nach raus, es ist klar, dass er dann abbauen und abhauen müsste. Danach neuen Satz beginnen.

Ein erfolgreiches Geschäft für jeden anwesenden Schausteller. So wie es jedes Jahr auch gewesen war.
Den zweiten Satz braucht's nicht, das wird aus dem ersten bzw. aus dem Kontext bereits klar.

Eduard, Adolf, Judas, Attila, Saddam, Iwan, Jack, Osama, Joseph, Charles, Heinrich, Freddy, Luzifer Meister.
Die Namen müsstest Du nicht mit Komma trennen, da es ja eigentlich EIN Name ist :-)

Sein Personalausweis war nicht gefälscht und polizeilich war dieser Mann auch nicht bekannt.
Woher weiss der Platzwart das? Arbeitet er nebenberuflich bei der Kripo?

Er marschierte also geradewegs dorthin und kaufte bei Eduard Meister persönlich ein Fahrchip.
Persönlich bei Eduard Meister? Ja, bei wem denn sonst? Meister hat ja keinen Gehilfen, oder? :-) Hätte geschrieben: Er marschierte geradewegs dorthin und kaufte einen Fahrchip.
"Also" ist so ein unnötiges Füllwort. Soweit ich sehe, hast Du einige solcher Wörter drin, die blähen den Text nur auf und sind unnütz.

Nun befand er sich inmitten einer rot schimmernden Grotte, die neblig rauchte, dessen Boden aus Gitterstäben bestand und daraus unzählige Hände herausragten.
Nicht dessen, sondern deren, da es sich auf die Grotte bezieht. Die Dopplung von daraus - heraus liest sich nicht schön.

Plötzlich stand der Sensenmann mit seiner schwarzen Robe und Sense leibhaftig vor ihn.
ihm anstelle ihn.

Am selben Abend, als die Kirmes wieder eröffnet wurde, wurde der Herbstjahrmarkt erneut von einer beachtlichen Menschenmenge besucht.
wurde, wurde ... Ich denke, Du merkst von selbst, was mir hier nicht gefällt ;-)

Wiedermal mussten alle anderen Schausteller verbittert feststellen, dass ihre Fahrbetriebe unbeachtet blieben. Niemand wollte mit dem Autoskooter fahren, keiner stieg in die Achterbahn ein und selbst das Riesenrad, schien für die Leute uninteressant zu sein. Alle Vergnügungsattraktionen, sogar die Lose- und Schießbuden, standen still und waren menschenleer. Der Herbstmarkt hatte sich ausschließlich auf die Luzifers Geisterbahn fokussiert. Nur dorthin marschierten die Leute und drängelten sich vor dem Kassenhäuschen, um ein Fahrchip zu ergattern.
Das ist alles schon bekannt. Ich habe an dieser Stelle so das Gefühl, dass ich dies jetzt zum x-ten Mal lese ... Ich würde sagen: Weg damit! Nix für ungut :-)

sagte Eduard Meister schulterzuckend, wobei er ihn mit Glupschaugen aus seiner Hornbrille anglotzte und grade in einen Banane biss.
Wieder die Augen in der Hornbrille, oder diesmal aus der Hornbrille. Passt meiner Meinung nach einfach nicht. Ausserdem: eine Banane, nicht einen Banane.

„Weil meine Geschäft hier in dieser Stadt so gut laufen, spendiere ich Ihnen jetzt eine kostenlose Fahrt.
"Weil meine Geschäfte ..." oder "Weil mein Geschäft ..."

Und wieder verschwand die Gondel in dem Drachenmaul, wobei man das scheußliche Lachen einer Hexe hörte. Der Platzwart staunte, als die Geisterbahnfahrt plötzlich steil bergab ging. Völlig verwundert sah er sich in der rot schimmernden Grotte um und war äußerst schockiert, als er die vielen Menschen unten im Kerker erblickte, die von grässlichen Kreaturen bestialisch gefoltert wurden. Ihre Schreie klangen fürchterlich, als ob ihnen tatsächlich Leid zugefügt wurde.
Das ist wieder eine Stelle, die eigentlich nur eine einzige Wiederholung von bereits zuvor geschriebenem ist, nur das der Charakter ein anderer ist, der diesmal mit der Geisterbahn fährt. Ich weiss jetzt nicht, ob das dem Tag Märchen geschuldet ist, und dies bei jenem Genre so üblich ist (kenne mich da nicht aus), aber ich fand's wirklich etwas ermüdend, dieselben Stellen immer wieder zu lesen und dann auch meist noch mit der genau gleichen Wortwahl. Also etwas Variation würde der Geschichte sehr gut stehen, meiner Meinung nach.

Entsetzt stellte er fest, dass die gekreuzigte Person sehr der obdachlosen Frau ähnelte, die jedes Jahr auf dem Jahrmarkt anwesend war und Pfandflaschen sammelte. Seitdem war sie aber plötzlich verschwunden.
Also das ist schon etwas cheesy bzw. getrickst ;-) Führ doch die Obdachlose schon vorher ein, lass sie über den Jahrmarkt schlendern und Flaschen sammeln, irgendwo zu Beginn der Geschichte. Dann könnte jemand bemerken, dass die Frau nicht mehr da ist und der Platzwart sieht sie dann gemartert in der Geisterbahn hängen. Das wäre für mich als Leser ein viel "schöneres", eindringlicheres Erlebnis, als die Obdachlose hier einfach so plump einzuführen und dann gleich gefoltert ans Kreuz zu hängen ... Verstehst Du, was ich meine? :-)

die rötlich schimmerte und überall krabbelten riesige Spinnen umher, die mit ihren scharfen Kauern zubissen
Was sind Kauern? Spinnen haben zwei Paar Mundwerkzeuge: Kiefertaster und Kieferklauen. Etwas wissenschaftlicher wäre Cheliceren.

um auszusteigen, davon zu rennen und dem Schrecken ein Ende zu bereiten
davonzurennen

Der Platzwart erschrak, als der Sensenmann urplötzlich aus einem unterirdischen Kerker herauskletterte und sich vor ihm stellte.
ihn anstelle ihm

Völlig entsetzt sah der Platzwart in seinen dunklen, knochigen Augenhöhlen
in seine dunklen, knochigen Augenhöhlen

beteuerte der Sensenmann laut lachend und verschwand spurlos, wie ein Geist.
Verschwand spurlos wie ein Geist. Ausgelutschte Formulierung, schon hundertmal gelesen. Vielleicht fällt Dir etwas Kreativeres ein? :-) Bitte nicht böse verstehen, solche Anmerkungen, ich schildere hier lediglich meinen Eindruck.

Diese Illusion war wirklich beeindruckend[KOMMA] doch er empfand die Scherze, die in der Luzifers Geisterbahn getrieben wurden, viel zu makaber und entschloss
Komma und das andere Wort streichen.

Er atmete erleichtert auf, weil es scheinbar beendet war[KOMMA] doch kurz bevor sich das dunkle Tor öffnete und die Geisterbahnfahrt vorbei war, hielt die Gondel vor einem riesigen Stahlofen an, darin ein Höllenfeuer loderte.
Komma. Hier mal noch ein Beispiel mit unnötigen Füllwörtern: Das er erleichtert ist, bemerkt der Leser schon an der Aussage "er atmete auf". Scheinbar braucht es nicht, kurz auch nicht. Wenn Du deinen Text nach solchen Wörter abklapperst, wird er gleich um einiges kürzer werden, aber vor allem eleganter und flüssiger zu lesen :-) Probier's doch mal aus!

und flehte, hinaus gelassen zu werden.
hinausgelassen

War das in der Luzifers Geisterbahn tatsächlich nur eine Illusion oder doch grausame Wirklichkeit, fragte er sich?
Das Fragezeichen steht am falschen Ort. Wenn, dann: War das in Luzifers Geisterbahn nur eine Illusion oder grausame Wirklichkeit?, fragte er sich. Hast Du gemerkt, die unnötigen Wörter wie "tatsächlich" oder "doch" habe ich gleich ausgelassen :-)

Der Platzwart blickte zum Gleis, die Straßenbahn rauschte bremsend heran.
Die Strassenbahn rauschte bremsend heran. Nein, das passt gar nicht. Heranrauschen und bremsen gleichzeitig beisst sich einfach enorm, weil rauschen Geschwindigkeit transportiert und bremsen ... na ja, Du weisst schon ;-)

Damit bin ich erstmal durch mit den Stellen, die mir direkt während dem Lesen so ins Auge gesprungen sind. Ich könnte jetzt auch noch stilistisch einiges bemängeln, das ist aber auch Geschmackssache und mein Beitrag würde dann länger als deine Geschichte. Tut mir leid, mich konntest Du mit deinem Debut leider nicht überzeugen.

Ich hab's Eingangs schon geschrieben: Lasse dich von meinem Beitrag bitte nicht entmutigen und bleibe dran! Meine Kritik bezieht sich allein auf deinen Text und richtet sich niemals gegen dich als Autor.

Glück auf,
d-m

 

Hallo deserted monkey,

Kritik ist niemals negativ sondern nur eine Beurteilung. So sehe ich das jedenfalls. Also bedanke ich mich für deine ehrliche Meinung, dass dir meine KG nicht gefällt. Ich fühle mich gewiss nicht beleidigt.
Eine gewisse Antipathie kann man durchaus herauslesen, wenn jemand bspw. den Titel einer Geschichte bewusst falsch schreibt :-) Aber egal ...


Das Genre: Ich kann in der Geschichte nicht viel Humoriges entdecken. Ist es der Besitzer von Luzifers Geisterbahn, der mit seinem Gegrinse und Gegreine witzig sein sollte?Ich hatte die KG unter den Genres Horror, Märchen und Humor eingestellt, weil alle anderen Optionen für mich keinen Sinn ergaben. Humor, weil schwarzer Humor, Horror dagegen empfinde ich selbst als übertrieben. Grusel wäre passender gewesen. Ein Märchen ist diese Geschichte keinesfalls, aber was hätte ich anderes angeben sollen? Man muss schließlich drei Tags angeben. Aber ist denn nicht jede unwirkliche Geschichte ein Märchen?

  • Dein Schreibstil wirkt nicht wirklich sattelfest und ist teilweise holperig. Das lässt sich meist mit Übung beheben :-) Viel Lesen, viel Schreiben, und vor allem: Anderen hier im Forum viele Kommentare dalassen ;-) Dadurch lernt man sehr viel und kann u.a. auch seinen eigenen Schreibstil verbessern.
Es ist eine Kurzgeschichte, die ich vor sehr langer Zeit geschrieben hatte. Ich habe sie zwar nochmal überarbeitet, und trotzdem einige Fehler übersehen ;) aber wollte diesen Schreibstil so belassen. Doch, ich lese sehr viel. Sogar täglich in meiner Mittagspause ein oder sogar zwei Kapitel eines Romans. Und ich schreibe viel!
Vor etlichen Jahren hatte mir mal eine Autorin - das war in einem anderen Schreibforum- dies ebenfalls empfohlen. Ich sollte mehr lesen, um meine Schreibweise in den Griff zu kriegen, weil meine Grammatik und Rechtschreibung mangelhaft waren. Dafür hatte sie aber meine Ideen gelobt, weshalb ich nicht aufgehört hatte, zu schreiben. Das Schreiben und Lesen hatte insbesondre meine Rechtschreibung immens geholfen!

Aber ehrlich gesagt ermüden mich sehr viele Romane und frage mich, weshalb ein Sebastian Fitzek ein Bestseller Autor ist, seine Geschichten sind für mich nur Durchschnitt. Nele Neuhaus finde ich auch nicht sehr prickelnd und von Charlotte Link finde ich nur "Die Täuschung" hervorragend.

und vor allem: Anderen hier im Forum viele Kommentare dalassen ;-)

Da muss ich mich bei allen entschuldigen, dass ich dies nur selten tun werde. Ich bin kein guter Kritiker und werde nur Geschichten beurteilen bzw. "negativ" kritisieren, die mir sehr gut gefallen. Aber diese werde ich niemals "zerpflücken", weil ich selber im sogenannten Glashaus sitze und nur mit Sand um ich werfen könnte;)
Also das ist schon etwas cheesy bzw. getrickst ;-) Führ doch die Obdachlose schon vorher ein, lass sie über den Jahrmarkt schlendern und Flaschen sammeln, irgendwo zu Beginn der Geschichte. Dann könnte jemand bemerken, dass die Frau nicht mehr da ist und der Platzwart sieht sie dann gemartert in der Geisterbahn hängen. Das wäre für mich als Leser ein viel "schöneres", eindringlicheres Erlebnis, als die Obdachlose hier einfach so plump einzuführen und dann gleich gefoltert ans Kreuz zu hängen ... Verstehst Du, was ich meine? :-)
Das ist eine sehr gute Idee und ich bereue es sogar, dass es mir beim Schreiben nicht selber eingefallen war. Es hätten nur ein, zwei aussagekräftige Sätze ausgereicht, um dieses kleine Detail einzubringen. Scheiße! Aber leider habe ich die KG nun so gepostet und bewusst nicht viel daran geändert.

Gruß JR

 

Das ist eine sehr gute Idee und ich bereue es sogar, dass es mir beim Schreiben nicht selber eingefallen war. Es hätten nur ein, zwei aussagekräftige Sätze ausgereicht, um dieses kleine Detail einzubringen. Scheiße! Aber leider habe ich die KG nun so gepostet und bewusst nicht viel daran geändert.
Hallo JettRink,
aber darum geht es hier doch gerade, dass man Kritik und Anregungen von anderen bekommt, um eine Geschichte besser zu machen. Das ist doch das Prinzip einer Schreibwerkstatt. Was hindert dich daran, einen Vorschlag, der dich überzeugt, umzusetzen?
Gruß, Chutney

 

Hallo Chutney,
danke für dein Feedback. Ich dachte, dass gravierende Änderungen eines Textes nicht geduldet werden. Schließlich war es eine Idee eines anderen Autors. Dieses Detail habe ich nun eingesetzt. Eure Korrekturvorschläge helfen mir sehr und beherzige sie, um neue Geschichten zu schreiben.
Gruß JR

 

Hallo @Willibald und @JettRink ,

leider nein.
In den Kommentarfenstern (Thread) gehören nur Kommentare, keine Geschichten bzw. überarbeitete Versionen.
Überarbeitungen bitte immer am Original/im ersten (Geschichten-)Fenster vornehmen.

Danke und viele Grüße,
GoMusic

 

Du könntest etwa, um alle Skrupel zu umgehen, im späteren Verlauf dieses Threads eine stark überarbeitete Variante Deiner Geschichte einstellen.
Lieber @JettRink , lieber @Willibald , ich auch nochmal. Es besteht aber gar keinen Grund für Skrupel, im Gegenteil. Dafür sind wir doch hier, um mit Hilfe von Kommentaren unsere Geschichten besser zu machen und etwas zu lernen. Das können natürlich auch gravierende Änderungen sein, wenn sie einleuchten. Es bleibt der eigene Text und die Umsetzung und Entscheidung bleiben ja auch bei einem selbst.
Es ist absolut erwünscht, am Text zu arbeiten und sich mit den Kommentaren auseinanderzusetzen. Genauso, wie man ja auch anderen mit Kommentaren hilft, sich freut, wenn Ideen aufgegriffen werden und dabei selbst eine Menge lernt.

Liebe Grüße von Chutney

 

Hallo JettRink,

Dieser Mann war ihm auf Anhieb unsympathisch, weil er ständig grinste und albern kommentierte. Herr Meister war zweifelsohne eine skurrile Persönlichkeit, die absolut nicht in dieses familiäre Flair hinein passte.
Ist das so? Spontan hätte ich gedacht, dass diese Jahrmarkt-Achterbahntypen alle schräg und wenig familienfreundlich sind. Da ist man ständig unterwegs, man lebt vom "Spaß", aber irgendwie auch ein Kinderspaß - also ich denke da ein Stephen King und Es und überhaupt gibt es viele Gruselgeschichten gerade um diese "Themenpark", Achterbahn, Unterhaltungswelt. Ich glaube eher, die sind alle ein bisschen skurril. :D


War das in der Luzifers Geisterbahn tatsächlich
Ich meine, dass man da den Artikel weglassen sollte:

War das in Luzifers Geisterbahn tatsächlich ...

Vor der Luzifers Geisterbahn versammelte sich eine Menschenmenge
Vor Luzifers Geisterbahn versammelte sich eine Menschenmenge

Der Herbstmarkt hatte sich ausschließlich auf die Luzifers Geisterbahn fokussiert

Der Herbstmarkt hatte sich ausschließlich auf Luzifers Geisterbahn fokussiert.

keiner stieg in die Achterbahn ein und selbst das Riesenrad, schien für die Leute uninteressant zu sein
kein Komma, meine ich


Ist ein gelungenes Debüt, finde ich. Finde die Idee gut und die Umsetzung größtenteils auch. Ich mag Geschichten mit dem Teufel, es gibt eine Kurzgeschichte von Stephen King "Faire Verlängerung" in der Sammlung "Zwischen Nacht und Dunkel" z.B., die finde ich sehr gut, da geht es um einen Pakt mit dem Teufel.

Was mir bei deiner Geschichte fehlt sind gerade diese klassischen teuflischen Elemente, wenn um um den Teufel geht, spielt immer auch die Moral eine Rolle sowie die Verführung.
Mir kommt in deiner Story die Figur des Teufels zu kurz, bzw. allgemein sein Motiv? Wofür werden diese Menschen bestraft? Was haben sie getan? Oder anders gesagt: wo ist der moralische Konflikt der anderen?
So ist dein Teufel einfach nur böse ... das ist auch okay, und ich mag das mit dem Jahrmarkt und Luzifers Geisterbahn, aber ja … du merkst, ich vermisse einfach diese anderen Elemente, die ich sonst mag. Trotzdem gerne gelesen.

Mit freundlichen Grüßen

JuJu

 

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