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Manchmal

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28.03.2015
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Manchmal

Manchmal, wenn Nachts bereits alle im Haus schlafen und kein Laut die Stille durchbricht, wacht sie aus einem traumlosen Schlaf auf. Die ersten Momente in denen sie nicht weiß wo oder wer sie ist - diese Momente liebt sie. Keine Erinnerungen, die den Groll in ihr wecken. Keine Gefühle, vor denen sie sich zu fürchten braucht. Die Spuren ihrer Schmerzen werden von der Dunkelheit ihres Zimmers verschluckt.
Manchmal erwischt sie sich, wie sie sich auf den neu anbrechenden Tag freut. Auf Menschen die ihr begegnen werden, Dinge die sie erleben wird. Diese Augenblicke liebt sie.
Doch dann kommen sie wieder, kämpfen sich an die Oberfläche ihres Bewusstseins. All die Erinnerungen, die jeden Frieden aus ihrem Körper vertreiben - und im Schlepptau die Gefühle, die drohen ihr ihren Verstand zu rauben. Allen Frieden und Hoffnung ersticken sie im Keim. Lassen ihre Seele niemals los.
Manchmal bekommt sie Angst. Vor den Erinnerungen, den Gefühlen und den Menschen, denen sie tagtäglich begegnet. In diesen Momenten schlägt der Groll seine scharfen Klauen ihr Herz, zerquetscht es und lässt es erkalten. Dann gibt sie den Menschen in ihrer Umgebung - ihrem Zuhause, ihrer Schule - die Schuld an ihrem ganzen Leid. Denn da ist niemand der sie auffängt, ihr Schutz oder Halt gibt. Niemand der ihre Angst sieht. Der ahnt, was diese Angst alles zerstören kann.
Manchmal fürchtet sie, sich zu verlieren. Die Kontrolle über ihr Leben. Über ihre Gefühle. Über den Groll tief in ihr drin. Noch kann sie den leisen Versprechungen des Grolls widerstehen. Ihn tief in ihr Herz einsperren und im Zaum halten. Aber sie weiß, mit jedem Tag der vergeht, an dem man ihrer Seele neue Wunden zufügt, wird ihre Abwehr zunehmend geschwächt. Sie wird immer mehr ihre Kontrolle verlieren.
Bis ihre Finger sich um den Griff des Messers schließen. Bis sie sich nicht mehr abhalten kann, ihre Angst sie nicht mehr zurück hält. Dann wird sich der Groll in ihrem Herzen von seinen Ketten befreien und alles vernichten, was sich ihm in den Weg stellt. Er wird seine Krallen von ihrem Herz lösen und sie in die Herzen ihrer Peiniger schlagen - wird das Messer in ihren kalten Händen führen.
Manchmal schafft sie es, danach wieder einzuschlafen. Sich zurück in die warmen Arme der Nacht fallen zu lassen.
Manchmal wünscht sie sich, es wären die sanften Arme des Todes - denn nur er kann sie aufhalten, wenn der Groll in ihr sich losreißen wird.

 

Hallo Edenka,

das Thema Deiner kleinen Geschichte ist mir aus persönlichen Erfahrungen durchaus bekannt. Das sind Konflikte, die nach therapeutischer Behandlung schreien, bevor sie ausbrechen - gleich in welche Richtung.

Niemand der ihre Angst sieht.
- das ist ein grundlegendes Problem, wenn ein Mensch seine Ängste nicht offenbaren kann, sich nicht hilfesuchend an einen anderen, der helfen könnte, wenden kann. Das geschieht leider immer wieder "Warum sollte ich zum Psychologen ... gehen, der kann ja doch icht helfen" Oder noch schwieriger: "Ich habe doch gar keine Probleme."

Einige Kleinigkeiten:

wacht sie aus einem traumlosen Schlaf auf
Lassen ihre Seele niemals los.
Anscheinend ja doch, nach der vorhergegangenen Darstellung erlebt sie ja auch Momente ohne diese Zustände.
Der ahnt, was diese Angst alles zerstören kann.
Aber sie weiß, mit jedem Tag, der vergeht

Liebe Grüße

Jo

 

Hallo Edenka,

Nett geschrieben aber den TAG Horror würde ich nicht verwenden. Da fließt kein Blut oder passiert grauenhaftes. Es spielt sich nur im Kopf ab.

Das Wort "Manchmal" verwendest du ziemlich oft. Könntest ruhig "manchmal" durch ein anderes ersetzten.


LG
BRM

 
Zuletzt bearbeitet:

Zuerst: Danke für die Hinweise und Anmerkungen Jobär und BRM.

Jobär:
Die Rechtschreibfehler habe ich korrigiert. Aber er Satz, dass die Gefühle sie niemals loslassen ist schon Richtig. Nur dass sie es manchmal 'vergisst' - im Halbschlaf. Vielleicht habe ich es aber auch falsch ausgedrückt.

BRM:
Den TAG Horror habe ich wohl verfrüht gesetzt :) Aber ich denke doch, dass es relativ gut passt (in Ermangelung eines passenderen TAG's)
Die mehrfache Wiederholung des Wortes 'Manchmal' ist jedoch absicht; Ist ja nicht umsonst der Titel.

Mit viel Dankeschön
Edenka

 

Hallo Edenka.

Eine kurze Momentaufnahme eines psychisch kranken Menschen. Leider nicht mehr. Somit sitze ich am Ende deiner "Geschichte" und denke: Okay, ist halt so.
Mir persönlich fehlt das Drumherum, eben die Geschichte. Daher kann ich auch nicht groß beurteilen, ob du schreiben kannst (also im Sinne von Geschichten schreiben :)).
Selbst, wenn du dich auf diesen inneren Konflikt beschränken möchtest, so solltest du ihn doch ein wenig mehr ausbauen (gerade in diesem Genre lässt sich da ja viel machen; zB Visionen, Rückblenden, in denen sie vielleicht sogar schon kurz davor war, das Messer zu benutzen, oder es sogar schon getan hat). Solche Dinge halt, die mich als Leser in die Geschichte hineinziehen.
So, wie gesagt, ist es ein doch eher beschreibender Text, der mich leider nicht gepackt hat.

Gruß! Salem

 

Hallo Endenka,

zuerst einmal ist das natürlich keine Kurzgescchichte. Macht aber nichts; meines Erachtens sollten solche Texte (Betrachtungen?) auch hier Platz haben.

Mich hat es aber nicht so richtig gepackt, da ich wirklich nicht weiß, wohin ich mit dem Text soll. In den ersten Absätzen, klar, da wird Seelenpein beschrieben. Zum Schluß dann der -möglich- Ausbruch. Pein wird zu Wut. Wut zu Aggression. Totbringend.

Für mich zu wenig, sorry.

Schreibe eine "richtige" Kurzgeschichte Drumherum; das könnte spannend sein, wäre aber vermutlich eine Menge Arbeit. Vielleicht hast du Lust, es einmal zu probieren?

- und im Schlepptau die Gefühle, die drohen ihr ihren Verstand zu rauben.

Komma! und im Schlepptau die Gefühle, die drohen, ihr ihren Verstand zu rauben.

In diesen Momenten schlägt der Groll seine scharfen Klauen ihr Herz

In diesen Momenten schlägt der Groll seine scharfen Klauen in ihr Herz

Gruß, Freegrazer

 

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