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Mein Freund, der Dinosaurier

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21.05.2003
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Mein Freund, der Dinosaurier

Mein Freund, der Dinosaurier

Flink verkroch sich Kim unter der steinernen Treppe, die zum Pausenhof führte. Hier war er sicher vor den großen Jungs der 3a. Wenn er lange genug wartete, würden sie vielleicht nach Hause gehen, ohne ihm noch länger aufzulauern. Seine Mutter würde zwar wütend sein, dass er mal wieder nicht rechtzeitig zum Essen erschien, aber das war ihm allemal lieber, als sich schon wieder von den Großen herumschubsen zu lassen.
Kim kauerte sich mucksmäuschenstill auf den kalten Steinfußboden und wartete ab. Mit seiner kleinen Hand fischte er in seiner Jackentasche herum und zog einen grünen Plastikdinosaurier heraus. Gefährlich sah er aus, mit seinem Riesenmaul und den messerscharfen Säbelzähnen, aber leider viel zu klein, um die blöden Jungs zu erschrecken.
Warum konnte sein Dinosaurier nicht echt sein? Echt und groß, wie damals in der Urzeit. Er hätte Kims Freund sein und ihn immer beschützen können. Genau! Das war eine gute Idee! Mit seinem Freund, dem grässlich-häßlichen-super-gefährlichen Dinosaurier an seiner Seite wäre Mama bestimmt immer nett zu ihm. Vielleicht dürfte er auch dann den ganzen Abend fernsehen.
Bestimmt würde sie ihn auch nicht mehr zwingen, täglich zweimal seine Zähne zu putzen. Das hasste Kim nämlich sehr.
Und auch Frau Lorenz würde Angst bekommen. Sie würde es nicht mehr wagen, ihn vor allen Kindern anzuschreien, wenn er seine Hausaufgaben vergessen hatte. Sie würde ihn vielleicht böse angucken, aber dann würde sein Freund, der Säbelzahn-Super-Dino durchs Klassenfenster blicken und noch viel böser als Frau Lorenz gucken. Sie würde keinen Ton mehr herausbringen. Die hatte ja schon vor klitzekleinen Mäusen einen Riesenbammel. Was würde sie nur sagen, wenn Kim einen Beschützer-Dino zum Freund hätte? Alle wären super nett zu ihm. Alle, auch die dummen Jungs aus der 3a. Sie würden ihn nicht mehr ärgern und hauen, weil er so klein war. Nein, auf gar keinen Fall. Sie hätten bestimmt große Angst, von Kims Monster-Dino-Freund gefressen zu werden. Sie würden schreiend weglaufen, zu ihren Mamis und weinen wie kleine Babys, wenn das große grüne Monster sein gefährliches Maul aufreißen und in einer ohrenbetäubenden Lautstärke: „Uuuuaaaaahhhhhhhhh!“ brüllen würde.
Im selben Augenblick sprang Kim, vertieft in sein Gedankenspiel, auf und brüllte, so laut er nur konnte.
Die Jungs der 3a, die schon Ausschau nach ihm gehalten hatten, kamen gerade die Treppe herunter. Da sie nicht mit Kim und erst recht nicht mit einem derartigen Kampfgeschrei gerechnet hatten, erschreckten sie sich fürchterlich. Einer von ihnen stolperte vor Schreck sogar über seine eigenen Füße und landete auf allen Vieren. Kim schaute sie einen Augenblick, in dem er vergaß, dass er viel kleiner und schwächer war als sie, dinosauriermäßig böse und gefährlich an und rannte dann davon.
Die Jungs der 3a guckten noch ganz verwirrt, als eine Schülergruppe der 4. vorbeikam. Von weitem hatten sie beobachtet, dass die drei Jungs sich von einem kleinen Erstklässler erschrecken lassen haben und brachen in lautes Gelächter aus.
Die drei starken Jungs verkrümelten sich kleinlaut. Von diesem Tag an machten sie um Kim immer einen großen Bogen.

 

Hallo Sumsebiene!
Die Idee ist niedlich. Und die Geschichte gut geschrieben. Aber ich denke, das durchs Kims Brüllen, die Jungs aus der 3a zwar erschreckt werden, aber bestimmt nicht das sie aufhören Kim zu ärgern wenn die "großen" sie auslachen. Logischer wäre es doch, wenn sie erst recht Kim ärgern würden, um zu beweisen wie "toll" sie sind (also im wirklichen leben)
Ansonsten ist die Geschichte gut aufgebaut und läßt sich schön lesen...

Gruß Ulrike

 

Da hast Du wahrscheinlich Recht. Ich war auch schon am überlegen, wie realistisch mein Ende ist, aber ich wollte unbedingt ein "Happy-End"!
Vielleicht fällt mir noch etwas passenderes ein.

Gruss
Sabine

 

Hallo sumsebiene!
Eine nette, kleine Geschichte.
Ich finde du hast die Gedankengänge von Kim gut dargestellt. Dieses Was-wäre-wenn-Spiel.
Gut finde ich auch, dass Kim selbst zu einer Lösung gekommen ist, denn das zeigt doch auch, dass Kinder gar nicht so hilflos sind, dass sie sich oft auch gut alleine helfen können.

Tja, der Schluss. Der ist wirklich etwas unlogisch. Aber du sagtest ja, du wolltest noch mal drüber nachdenken. Mir fällt jetzt so auf die Schnelle auch nichts ein.

bye und tschö

 

Hallo!
Ich habe ein neues Ende entworfen:
Die drei starken Jungs verkrümelten sich kleinlaut.
Kim dagegen hüpfte vergnügt nach Hause. Vielleicht würden die Jungs ihn morgen wieder ärgern, aber immerhin hatte er ihnen endlich einmal seine Dinosaurierkrallen gezeigt.

Das klingt auf jeden Fall realistischer, oder?

Gruss
Sabine

 

Hallo Sumsebiene,

kann mich meinen Vorgängerinnen nur anschliessen, schöne Kindergeschichte. Besonders niedlich fand ich, wie Kim sich in seiner kindlichen Fantasie vorstellt, dass er nun fernsehen darf, solange er will, seine Zähne nicht mehr putzen muss, und wie er seine Lehrerin mit seinem Dino-Freund erschreckt.
Tja, das Ende... Vielleicht könntest Du ja schreiben, dass Kim nicht wegläuft, sondern sich mit den Jungs aus der vierten Klasse unterhält, und die ihm dann versprechen, dass sie ihm helfen werden, wenn er nochmal Probleme mit denen aus der dritten hat.
Na ja, nur so eine Idee, vielleicht fällt Dir ja noch etwas besseres ein.

Liebe Grüsse
Blanca

 

Hallo Blanca!
In meinem letzten Statement habe ich ein neues Ende, recht offen, aber realistischer.

Gruss
Sabine

 

Hallo sumsebiene!
Jaa! Das Ende finde ich viel besser!!
:anstoss:

Gruß Ulrike

 

Hallo sumebiene!
Auch ich denke, das Ende ist so viel besser. Es ist realistisch und stimmt trotzdem noch optimistisch. :)

bye und tschö

 

Hallo Sabine,
unsere Postings haben sich wohl überschnitten, als ich meinen Vorschlag geschrieben habe, war Deiner noch nicht gepostet. Das neue Ende finde ich jetzt auch viel realistischer.

Liebe Grüsse
Blanca

 

Hi sumsebiene!
Deine Geschichte ist echt super. Wenn ich mal angst vor größeren habe, kann ich mich an deine Geschichte errinern und vielleicht habe ich dann nicht mehr so viel angst.
Jungs würden sich sicherlich auch für diese Geschite interessieren.
Mach nur so weite ;)

Liebe Grüße

Anaid (Diana)

 

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