Was ist neu

Mein Tag mit Rently Car Sharing

Mitglied
Beitritt
30.09.2019
Beiträge
2
Zuletzt bearbeitet:
Anmerkungen zum Text

Der Text ist bereits etwas älter - 2014

Mein Tag mit Rently Car Sharing

Ich wollte es wagen. Kostenorientiert im Sinne der Firma und auch mit ein wenig Neugier habe ich mich dazu entschieden, mal das Angebot von Rently Car Sharing zu testen und die letzten Kilometer vom Bahnhof zu meinem Kundentermin mit einem Mietwagen zurückzulegen. Und zwar einem elektrischen. Also Zwei Premieren in einer - Rently und Elektromobil… Aber wie kam es dazu:
Nachdem ich Vortags kurz vor Mitternacht am Bahnhof Duisburg ankam, schaute ich bereits sicherheitshalber mal in die Rently APP, um mir das Fahrzeug für den nächsten Tag zu reservieren. Zur Auswahl standen zwei Mini und ein Opel Corsa. Nun denn – Mini passt mir – bei der Auswahl kam jedoch eine Fehlermeldung: Fahrzeug nicht verfügbar – Na gut – ich klicke auf Alternativen anzeigen und es ploppt der Corsa auf – auch ok – angeklickt buchen und fertig – dachte ich bis die Fehlermeldung - nicht verfügbar kam… grrrr – nach einigem Suchen entdeckte ich einen Renault Twizy Elektro, ganz in der Nähe des Hauptbahnhofes. Nun denn, dachte ich, das ist ja auch interessant. Davon ausgehend, dass ich am nächsten Tag ein Fahrzeug der Größe Smart oder ähnlich in Empfang nehmen werde, legte ich mich beruhigt schlafen…
Am nächsten Morgen: frisch und sehr gespannt auf das Elektromobil schwang ich mich aus meinem Hotel direkt am Bahnhof Richtung Twizy-Rently Station. Die App zeigte ziemlich genau den Standort der Station an – einfach links unter den Bahnschienen durch und auf der rechten Seite – ca 800 m. Das schaffe ich und ich liege auch gut in der Zeit! Mit entspannter Musik in den Ohren rumpelte ich mit meinem kleinen Koffer durch die Unterführung – Immer das Telefon in der Hand mit der Anzeige der Richtung zur Station. Als ich auf der anderen Seite ankam konnte es nach der Telefonappanzeige nicht mehr weit sein. Mmmhhh – da wo die Station eingezeichnet war befand ein Hochhaus – Targo Bank – stand in großen Buchstaben weit oben angebracht… Na gut –vielleicht daneben, oder direkt auf einem Parkplatz an der Straße? Nichts zu sehen, was auch nur entfernt ein passender Kleinwagen sein könnte. Also nochmal die andere Seite am Haus entlang. Nichts zu sehen. Als ich die Strasse weiter hinauflief und mich ein mal um die eigene Achse gedreht hatte tauchte auf dem Mittelstreifen, zwischen den normalen Fahrzeugen ein roter „Kleinwagen„ auf. Na endlich, das Feuerrot passt auch zur DB, dachte ich und stolperte in Richtung Mittelstreifen. Dort angekommen zeigte sich – Kennzeichen passt nicht – Marke passt nicht – ein Toyota Aygo – also doch falsch. Nun nahm ich mir die Zeit, nochmals in die App zu schauen – Ich las mir mal die Beschreibung der Station – Uni Campus Lotharstrasse Ecke Forsthausweg rein dann links hoch in den Fussgängerbereich und danach direkt unter dem Vordach. Das wollte und wollte nicht auf die in der Karte angezeigten Strassenecke passen. Nun die Navi App befragt – 2 km 22 Minuten zu Fuss – WAAAAS? Jetzt wird’s eng mit dem Termin. OK – da muss es einen Ausweg geben. Nummer der Rently Hotline eingetippt, eine nette junge Frau dran: Das Fahrzeug steht am Campus, dann müssen Sie dort hin. Aber wie? Zum Beispiel mit öffentlichen Verkehrsmitteln! – Was? – ich weiß weder welcher Bus, noch von wo und nicht wann… - also ab ging es schon während des Gespräches Richtung Campus. Ich kam jedoch nicht umhin, meiner Gesprächspartnerin meinen Unmut zu äußern. „Tut uns leid Herr Schicht, das können wir uns nicht erklären, aber wir berechnen dafür erst, wenn Sie das Fahrzeug übernommen haben…“ Na das sollte ja wohl selbstverständlich sein!
Gut – nicht beschwingt, aber mit Schwung begab ich mich immer schneller Richtung Campus – Es klingelt das Telefon. Die freundliche Mitarbeiterin von Rently war am anderen Ende und erfreute mich mit der Mitteilung, dass sie eine gute Nachricht hätte. „wir haben direkt neben dem Hauptbahnhof noch einen Twizy für Sie aufgetrieben, Herr Schicht“. Na das passt. Direkt am Telefon leitet mich die junge Frau Richtung Fahrzeug. Die Straße entlang, dann kreuzt irgendwann die Ludgeristrasse und dann die Danziger Strasse und dann sind Sie am Hauptbahnhof und dort direkt an der Ecke. „ Waaaasss? – das ist die gleiche Stelle, wo der andere bereits hätte stehen sollen. Hier steht immer noch ein Haus, und der Toyota… das war´s. Nachdem sich nun auch die junge Frau am Telefon etwas tiefer in die Standortbeschreibung eingelesen hatte, stellte sie fest, dass der Standort doch am Campus ist, also 2 km entfernt. Jetzt reicht es langsam – ein wenig intensiver teilte ich nun meinen Unmut mit, drehte mich um 180 Grad und rumpelte schnellen Schrittes Richtung Campus- der Koffer hob von Zeit zu Zeit vom Boden ab, da die Zeit nun langsam doch knapp wurde… Ein wenig irritiert und aufgelöst teilte mir die Telefonistin mit, dass sie sich mit ihrem Vorgesetzten auseinandersetzt und mich sofort nochmals anruft. 2 Minuten später klingelt es und ich sollte mit dem Taxi zur Station fahren. OK, wenigstens sind sie zu einer Lösung bemüht. Damit wurde ich wieder etwas entspannter. Noch während der Zusage am Telefon erwischte ich ein vorbeifahrendes Taxi. Beim Einsteigen ließ ich mir nochmals die genaue Adresse sagen und der Taxifahrer schnippste Richtung Campus.
Am Campus angekommen, folgte ich der Beschreibung: an der Baustelle vorbei, den Fussweg halb Teer halb Dreck Richtung… und dann steht das Fahrzeug unter dem Dach. Es war ein spezieller Anblick – Gefühlt mitten vor dem Eingang im Hauptaufenthaltsbereich der Studenten, unter dem Vordach des Eingangs standen zwei Twizy –oha – welcher war denn jetzt für mich reserviert – als ich näher herantrat, traf es mich wie ein Schlag. Ich hätte mich vorher informieren sollen, was genau das für ein Fahrzeug ist… Vier Räder? Ja, alles andere ist anders: Ein Zweisitzer in dem man hintereinander Platz nimmt. Kein Radio, keine Heizung, und …. Keine Fenster! Na gut, das war wohl mein Fehler. Im Prinzip war es ein Motorrad mit 4 Rädern, einer Scheibe und Dach. Und mit Gurt!
Ok – auf den Rücksitz, wenn man es so bezeichnen kann, kommt der Koffer – hoffentlich fällt der nicht raus. Also, auf los geht’s los, plante ich. Automatik – auf R gedrückt, Gas gegeben – nichts passiert. Mmmmh – Display geprüft – aja- Handbremse – aber wo – rechts und links neben mir passt es nicht – unter dem Vordach war es dunkel, also leuchtete ich mit dem Telefon einmal quer durchs “Auto“. Ahhh, direkt im Armaturenbrett unter dem Lenkrad – Aber Jetzt! Quer über den Campus um die Studenten herumgeschlängelt wieder vor zur Straße. Als Navi musste ich mein Telefon verwenden – nicht mehr viel Strom drauf – muss jetzt aber einfach für die 30 km reichen. Also links, rechts, links – ein paar verdutzte Blicke von Fußgängern und bemitleidende Blicke neben mir stehender Autofahrer. Durch die Stadt ging es ganz gut und dann kam die Autobahn – übrigens war bei 84 kmh die Höchstgeschwindigkeit erreicht. Auch im LKW Windschatten ging es nicht schneller, allerdings haben diese dann angefangen zu überholen – da wars dann irgendwie nicht mehr ganz so lustig… ok, Noch ein bisschen über Land und dann viel mein Blick auf die Tankanzeige, also Strom. Oje – Reichweite noch 20 km – und 8 waren es noch bis zum Termin –so war klar, dass ich wohl dort an die Steckdose muss. Man-o-man… Aber irgendwann erreichte ich mein Ziel und es war auch kein Problem mich an eine Dose zu hängen. Puh, das wäre erst mal gelöst und ich konnte mich auf den Termin konzentrieren. Nebenbei gleich das Telefon für das Rückfahrnavi angestöpselt – alles gut. Während des Termins schaute ich aus dem Fenster und stellte fest, dass ich mächtig Glück hatte, dass es nicht geregnet hat - bis jetzt. Das gibt es doch nicht! Es sah sogar zunächst aus wie Schnee, aber dafür war es dann wohl doch zu warm, mit 6Grad Celsius. Na toll! Der Akku war auch noch nicht bereit für die Rückreise -Vielleicht 70% - das wird nicht reichen. Kann ich das Auto nicht hier stehen lassen und einfach – notfalls trampen – mir wurde auch angeboten beim Termin, mich zum Bahnhof zu fahren. Gleichzeitig erfuhr ich in diesem Zusammenhang, dass ich Glück hatte, dass Türen drinnen sind – die sind nicht serienmäßig…
Nun war ich soweit, nochmal die Nummer von Rently zu wählen und mein Problem zu schildern: – Es kam die Empfehlung meines Telefonpartners bei Rently. „Herr Schicht, wieviel ist es denn geladen? Vielleicht reicht es, wenn Sie auf der Rückfahrt das Navi, Radio, Lüftung und Fensterheber einfach nicht nutzen.“ Waaaas? – ich hab nicht mal Fenster drin, nachdem ich tief durchgeatmet hatte und versuchte möglichst sachlich das Fahrzeug zu beschreiben, zeigte mir ein kurzes „Oh“ meines Gegenübers, dass er es nun wohl verstanden hatte. Eigentlich ist das ein reines Stadtauto und hat bei Stadtverkehr eine Reichweite von 60 km, wenn alles gut läuft. Auf der Autobahn benötigt diese Kategorie extrem viel Strom im Verhältnis. Es war nichts zu ändern, das Auto musste zurück an seinen Ursprungsort. Der nette – mich wahrscheinlich bemitleidende Mitarbeiter räumte mir eine Karenzzeit ein, die ich nicht hätte zahlen müssen, wenn ich unterwegs nochmal laden müsste. Fand ich in Ordnung…
In Vorbereitung auf die kalte Rückfahrt, nach einem weiteren heißen Tee, und damit noch etwas Ladezeit für die Batterie, entschied ich, langsam zu fahren und zu hoffen, dass der Akku reicht. Also los –auf der Restanzeige stehen 43 km – müsste reichen. Es ist wirklich kalt bei 6 Grad in einer Anzughose ohne Fenster auf einer Art Plastiksitz… Eisern rollte ich mit gediegenen 74,5 kmH über die Landstraße. Die Restkilometer auf der Cockpitanzeige werden schneller weniger, als die Restkilometer auf dem Navi. Ich traute mich kaum, Scheibenwischer und Licht anzuschalten, da ich befürchten musste, dass der Strom nicht reicht. Auf der Autobahn klemmte ich mich in den Windschatten eines polnischen LKW, der mit gnadenlosen 78 kmh über die Autobahn bügelte. Das, und das Gefühl, dass es Richtung Duisburg bergab ging ließ mich hoffen, den Zielort tatsächlich in einer Tour zu erreichen. Irgendwie gelang es mir letztendlich, mit einem sensiblen Gasfuß, möglichst ohne viel bremsen in Duisburg anzukommen. Restreichweite 4 km. Da kommt man auch bei diesen niedrigen Temperaturen ins Schwitzen.
Nun ja, auf jeden Fall war das ein Abenteuer und ich habe dazugelernt, wie sich ein Elektroauto fährt und dass man mit einem Twizzy nicht zwangsläufig nass wird, wenn es regnet. Man muss nur schnell genug fahren, damit es nicht reinläuft – jedenfalls nicht vorn – hinten wurde es etwas feuchter, auf dem Koffer.

 

Hallo Tryto,

das ist, wie ich sehe, dein erster Beitrag hier bei den Wortkriegern und deswegen fange ich schlicht mit einem "herzlich Willkommen" an.
Leider hat mir dein Einstand nicht gut gefallen und warum das so ist, führe ich gleich näher aus.
Aber vorweg möchte ich dich bitten, den Firmennamen Flinkster nicht zu verwenden, du kannst daraus einen Phantasienamen basteln, wir sind hier keine Seite, die Firmen und Produkte direkt benennen oder gar noch angreifen.

Es ist auch nicht im Geringsten erforderlich, dass der Leser nun weiß, dass der Protagonist sich über 'Flinkster geärgert hat, denn es geht dir ja wohl hoffentlich nicht ausschließlich um eine Firmenschelte, sondern um eine unterhaltsame Kurzgeschichte.
Also, ändere bitte zügig diese Eigennamen.

Das gilt auch für die Fahrzeugnamen, hier aber geht es mir vorrangig darum, dass ich als Leser hoffnungslos verloren bin, wenn ich den jeweiligen Fahrzeugtyp nicht kenne. Du erwartest aber, dass ich das kann und baust zum Teil deine Pointen auf der genauen Fahrzeugbezeichnung auf.
Wären wir hier nur in einem Forum, wo es um Fahrzeuge ginge, dann könntest du dieses Wissen um die Beschaffenheit bestimmter Modelle voraussetzen.
Es ist kein großes Problem, die Bezeichnungen wegzulassen und entsprechend aber dafür dem Leser zu vermitteln, um welche Beschaffenheiten es sich bei den jeweiligen Fahrzeugen handelt.

Das vorneweg sozusagen.

Deine Geschichte, die sicherlich ihre Abschnitte hat, in denen man schmunzeln muss, zieht sich.
Ich fühlte mich während des Lesens teils so als sei ich Gefangene eines elendig langen Diaabends bei Bekannten geworden, der erst enden wird, wenn ich 1000 Dias vom letzten Sommerurlaub angeschaut habe.

Mir fehlt der Humor, den du sicherlich erzielen könntest, indem du nicht in haarkleiner Form linear berichtest, was wann passiert ist, sondern indem du zwei, drei Momente gezielt schilderst, die jeweils in diesem humorigen Ahaeffekt enden.
So komme ich mir bei deiner Schilderung vor als sei da jemand unzufrieden und müsse sich unbedingt in Form dieser Geschichte Luft verschaffen, aber ob der Leser dabei auch Freude, gar noch Spaß hat, ist dem Autor egal.
Das willst du doch garantiert nicht erreichen mit dieser Geschichte.

Manchmal ist es sehr nützlich, sich in die Rolle des Lesers zu begeben, der einerseits ja die in dem Text immer wieder hervorblitzende Entrüstung nicht mit dem Autoren teilt, sondern, der nun eine spritzige lustige Geschichte erwartet.
Lies deine Geschichte einmal unter diesem Gesichtspunkt.
Bekommt der Leser von dir was geboten?

Wie wäre es, wenn du dich auf folgenden Sachverhalt fokussierst: Die Tatsache, dass anstelle eines geschlossenen Fahrzeugs, ein luftiges eher als Motorrad anzusehendes Gefährt auf den Kunden von F. wartet, verfügt über eine gute Humorgrundlage. Daraus kann man jede Menge witzige Momente ziehen und diese vor dem Leser ausbreiten.
Ich würde nur diesen Part erzählen und ihn vielleicht schon fast ins Absurde ziehen und die Plagen darstellen, die der Protagonist hat, um zum Ziel zu gelangen.

Einen Versuch wäre es wert.

Lieben Gruß
lakita

 
  • Zuletzt von einem Teammitglied bearbeitet:
Zuletzt von einem Teammitglied bearbeitet:

Hallo Lakita,

vielen Dank für Dein Feedback - ich habe es so verstanden, dass der Text Potenzial hat, aber zu langatmig wirkt, dass die Pointen nicht ankommen, da man das Fahrzeug nicht kennt und ich deshalb dieses nicht benennen, sondern beschreiben sollte, und dass die Marken entfernt werden müssen - ich ändere zunächst mal die Markenbezeichnungen, würde gern dann noch andere Kommentare abwarten und aus den konsolidierten Feedbacks nochmal daran arbeiten.

Vielen Dank nochmal

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom