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Thema des Monats Meine Halbfreundin

Seniors
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15.04.2002
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Meine Halbfreundin

»Uzzul ist an der Tür«, juchzt Vinni, »ich meld mich später wieder!« Sie kappt die Verbindung. Blopps ... und ich bin raus.
Zugegeben, Uzzul hat vier Hände, und Frauen lassen sich gerne streicheln. Schätze, ich bin eifersüchtig. Naja, wenigstens habe ich einen Teil von ihr.
Und in meinem Alter kann ich kaum Anspruch auf eine ganze Frau für mich allein erheben. Wir leben nun einmal in der zweiten Hälfte des 21. Jahrhunderts. Laut Halbfreundin-Vertrag darf sie schlafen, mit wem sie will. Ich habe nur verbrieften Anspruch auf erheiternde Gespräche, gemeinsames Baden und gelegentlichen Sex. Was »gelegentlich« in diesem Zusammenhang bedeutet, beschäftigt derzeit allerdings mehrere interplanetare Gerichtshöfe. Und mich, und zwar definitiv öfter als »gelegentlich«.

»EverYouth – für immer 29«, plärrt der Kühlschrank. Tja, ohne diese grünen Pillen hätte mein Körper dieselben 83 Jahre auf dem Buckel wie meine Erinnerungen.
Vielleicht erklärt das, dass ich nicht damit klar komme, dass Vinni ins Bett geht mit wem sie will. Meine moralischen Wurzeln reichen nun einmal tief in den Staub des 20. Jahrhunderts, als Treue noch mehr wert war als eine geile Nummer mit einem vierarmigen Rundschnäbler, der sich nur deshalb Uzzul nennen lässt, weil sein richtiger Name klingt wie ein Storch, der einen Presslufthammer verschluckt hat. Nicht, dass ich etwas gegen ihn hätte – er ist eigentlich ganz nett, wie alle Aliens. Ich bin nur eben etwas altmodisch und glaube noch an sowas wie »wahre Liebe«, die moderne Psychologen freilich längst als Symptom gefährlicher Selbsttäuschung wegtherapieren, und das sogar auf Kosten der Krankenkasse.
Die beste Ersatzbefriedigung: Überflüssigen Krempel einkaufen.

»Urlaub auf Vyrroc ist wie ein neues Leben«, säuselt die Glastür des MegaCenter, bevor sie mich vorbei lässt. Im Obstgeschäft kaufe ich weiße Ritzbirnen von Carcasis Apúla. Sie enthalten so viele Amphetamine, dass Sportler lebenslang gesperrt werden, wenn ihnen der Genuss dieser Früchte nachgewiesen wird. Neben dem Laden für exotisches Grünzeug hat eine neomystizistische Beratungsstelle aufgemacht. Neugierig trete ich ein. Ich muss grinsen, als ich mich in einem dudelbeschallten Automatenbüro wiederfinde.
»Hallo«, begrüßt mich das lächelnde Gesicht auf dem Bildschirm, »willkommen bei der neomystizistischen Beratung. Bitte halten Sie Ihre Kreditkarte vor den Sensor, um zu um zu um zu um zu um zu beginnen.«
Ich überlege, ob ich einem Avatar mit einem solchen Sprachfehler mein Geld anvertrauen will. Die Antwort lautet nein, aber meine Neugier ist stärker. Vielleicht bietet mir der Neomystizismus eine Lösung, immerhin ist er deutlich zeitgemäßer als ich.
Der Avatar verwandelt sich in meine Traumfrau. Offensichtlich kann das System meine Kreditkartennummer zu Daten in Verbindung setzen, die irgendjemand über meine Vorlieben gesammelt hat.
»Wo drückt denn der Schuh?«, fragt die erotischste Stimme, die ich je gehört habe.
Ich muss erneut grinsen. Zum Glück bin ich altmodisch genug, mich nicht in eine Computergrafik zu verlieben. Bevor ich mein Anliegen vortrage, sehe ich nach links und rechts, aber ich bin im Moment der einzige Kunde.
»Ich muss meine Halbfreundin mit vielen ... Leuten teilen. Das ist mir ... unangenehm.«
Die Frau auf dem Bildschirm lächelt mich an. »Ich verstehe. Nun, dann möchte ich Ihnen einen Besuch in der Partnerpraxis Dr. Ranz empfehlen. Er ist auf solche Fälle spezialisiert und hat außerdem gerade Werbewochen.«
Etwas enttäuscht beobachte ich, wie 9,95 von meinem Konto abgebucht werden.
»Am besten nehmen Sie den Aufzug um die Ecke. Falls Sie unterwegs hungrig werden, empfehle ich Ihnen ein Fisch Fisch Fischbrötchen bei unserem Partner Planet Ocean, der zufällig an ihrem Weg liegt.«
»Haben Sie heute Abend schon was vor?«, hauche ich. Der Avatar zeigt keine Reaktion.

Die Praxis von Dr. Fred Ranz liegt in der fünften Etage, weit über dem bunten Treiben der Ladenzeilen. Am Empfang sitzt eine echte Frau, vermutlich um mir Vertrauen einzuflößen. Während ich warte, nehme ich die Bilder an den Wänden in Augenschein. Wahrscheinlich abstrakte Alien-Kunst. Ein Duftspender verbreitet Vanille und Pfirsich, wovon mir fast schlecht wird, bis ich endlich in den Therapieraum gebeten werde.
»Willkommen in meiner Praxis«, schmalzt Dr. Ranz, Hemd, Brille, Modeglatze, »bitte nehmen Sie Platz.« Er zeigt auf einen Stuhl, der mich vage an archaische Zahnarztpraxen erinnert.
»Sie sind auf Empfehlung hier«, stellt Dr. Ranz fest, als ich mich gesetzt habe, »und bei mir sind Sie natürlich in besten Händen. Ich bin anerkannter Fachmann für transenergetische Emotionskontemplation. Und Sie haben ein Problem mit einer Frau?«
»Nun ... ich fürchte, sie liebt mich nur manchmal.«
»Verstehe«, sagt Dr. Ranz und legt die Fingerspitzen aneinander, »und wie ist das bei Ihnen?«
»Ich ... ich liebe sie immer.« Ich senke den Blick. Es ist mir etwas peinlich. Ich ergänze: »Wissen Sie: Ich bin Jahrgang 68. Früher war das alles noch etwas anders.«
Dr. Ranz nickt. »Verstehe.« Er schließt die Augen. »Ich spüre, dass Ihnen die spirituelle Nähe zu den Veränderungen unserer interplanetaren Gegenwart fehlt.«
»Schon möglich. Früher gab es nur Menschen. Das war schon kompliziert genug. Jetzt sind auch noch die ganzen Außerirdischen da. Wie soll ein alter Mann wie ich gegen einen Vierarmigen Hochleistungsstreichler anstinken?«
»Verstehe«, lächelt Dr. Ranz. »Nun, Sie sollten mit Ihrem Geist tief in das eintauchen, was für Sie fremdartige Zukunft ist, für andere aber längst selbstverständliche, alltägliche Erfahrung. Ich empfehle eine ... Schocktherapie.«
»Schocktherapie?« Ich versuche, nicht geschockt zu sein.
»Ja.« Er rückt seine Brille zurecht und tippt auf sein Computerdisplay. »Ich stelle bei Ihnen einen spirituell-erotischen Integrationsmangel fest und verschreibe Ihnen eine Orgie mit außerirdischen Geistwesen.«
Erst, als ich die Praxis längst etwas perplex mit einem Rezept auf meiner Gesundheitskarte verlassen habe, fällt mir ein, dass ich Vinni schon seit vier Stunden nicht mehr angerufen habe. Jetzt aber schnell. Hoffentlich ist Uzzul schon mit ihr fertig.
Ist er nicht. Jedenfalls geht Vinni nicht ran.
Mein Herz klopft laut.

Es ist 19:08 Uhr. Ich stehe vor dem neoantiken Palast, in dem meine Orgie stattfindet. Aus irgendeinem Grund ist mir schlecht. Vielleicht sollte ich es sein lassen. Es wird sich kaum ein Behandlungserfolg einstellen, wenn der Patient – verdammt, ich! – wenn ich wegen akuter Nervorsität keinen hoch kriege. Obwohl es natürlich auch dafür Pillen gibt. Ich habe normalerweise keine dabei, aber die Geistwesen sind bestimmt auf alles vorbereitet.
Langsam trotte ich über den Vorplatz, eingerahmt von leicht schräg stehenden Säulen. Alles ist weiß und riecht nach Kalk. Ein Stück vor mir sehe ich das breite Portal, den Eingang. Ich werde immer langsamer, aber irgendwann erreiche ich ihn doch. Und höre Schreie.
Grausames Kreischen.
Vermischt mit Luststöhnen und hohem Quieken.
Tiefe Angst bringt die Erkenntnis hervor: Der pseudospirituelle Quacksalber ist jung und aus diesem Jahrhundert und kennt daher nicht den Unterschied zwischen Sex und Liebe. Er hat mein Problem überhaupt nicht begriffen.
Ich wünsche mir das letzte Jahrhundert zurück, meine erste große Liebe, dass sie ewig anhält bis in den Tod, und den am liebsten gestern, aber sanft bitte, ich bin doch so empfindlich.
Gefühle sind komisch. Ich habe gehört, dass einige Alienrassen auch ohne ganz gut klar kommen. Aber ich bin bloß ein Mensch, den irgendwelche Pillen in ein falsches Jahrhundert katapultiert haben, und das nicht nur bei vollem Bewusstsein, sondern auch noch mit funktionierendem Herzen.
Als der mentale Nebel sich verzogen hat, stehe ich auf dem Bahnsteig der S-Bahn Richtung Zuhause.
Der Erfrischungsautomat lächelt mich freundlich an. Ich ziehe mir eine ZischZitro.
Echte Gefühle sind mega-out. Genau wie ich. Aber ich bin nunmal hier und werde es auch noch eine zeitlang bleiben.
Ich gieße mir das prickelnde Erfrischungsgetränk in den Mund und lasse es wirken.
Naja. Ist schon eine geile Welt.

--
24.11.2005

 

Hehe. Alter Romantiker! :D Die Lieebe, ach ja die Liiiebe!

Und diesmal keine Sexszene, ich bin ja richtig stolz auf dich! Warum er allerdings in letzter Sekunde abrupt kehrt macht, sollte noch einen Tick deutlicher werden. ...

Bitte halten Sie Ihre Kreditkarte vor den Sensor, um zu um zu um zu um zu um zu beginnen.«
Wie ich sehe, war mein M-M-Max Headroom Bildungsfernsehen erfolgreich und fr-fr-fruchtbar. :D

Dante

 
Zuletzt bearbeitet:

Wie ich sehe, war mein M-M-Max Headroom Bildungsfernsehen erfolgreich und fr-fr-fruchtbar
Erwischt :D

PS: Ich hab mal die Schlüsselstelle ein bisschen geändert.
PPS: Und dass kein Sex vorkommt, hängt natürlich damit zusammen, dass es in dieser Story ja gerade um Liebe geht und nicht um Sex bzw. sogar um gewisse Unterschiede dazwischen.

 

Uwe Post schrieb:
Dante schrieb:
Wie ich sehe, war mein M-M-Max Headroom Bildungsfernsehen erfolgreich und fr-fr-fruchtbar
Erwischt
Uns a-a-alten Knackern kanst Du eben nichts vor-machen machen? :D

Jaja, über zensierte Sexszenen bei mir motzen, aber selbst kneifen. Gefällt mir aber sehr gut. An Deinem Stil ist ja sowieso nichts zu meckern, diesmal hast Du viele Sinne berücksichtigt (Geschmack, Geruch) und die Pointe gefällt mir auch. :thumbsup:

Grüße,
Naut

 

Zu meckern gibt es immer.

Uwe Post schrieb:
Wir leben nun einmal in der zweiten Hälfte des 21. Jahrhunderts.
Wir sagen danke sehr und auf wiedersehen zu diesem Satz.
Außerdem nervt der Erzähler damit, daß er fast alles kommentieren muß. Wie eine Oma, die zwanghaft jeden Europreis in D-Mark umrechnet.
Ein paar nette Ideen gibt es aber, die Modeglatze, zum Beispiel oder die werbenden Schiebetüren.
Das Räsonieren des Alten am Ende nimmt jeden eigenständigen Interpretationsspielraum. Das ist ein wenig schade. Ich würde mir darüber Gedanken machen, wie man die Aussagen des Alten über sich selbst in Szenen anschaulich macht, damit der Leser in Eigenregie zu seinen Schlußfolgerungen kommen kann.
Zeigen statt erzählen.

 

Moin Hartlap,
danke für Deine Anmerkungen.
"Zeigen statt erzählen" ist normalerweise mein Standardsatz ;)
In diesem Fall sehe ich das anders. Der Ich-Erzähler lässt den Leser sehr nah an seine Gedanken und Gefühle heran. Innerer Monolog. Da der Erzähler sich der Probleme deutlich bewusst ist, macht es keinen Sinn, sie von außen zu "zeigen". Es ist wesentlich direkter und intensiver, wenn er sie direkt schildert.

Ich weiß nicht, das Du mit "danke sehr und auf wiedersehen" meinst. Kannst Du mir das erklären? Der Satz ist notwendig für die zeitliche Einordnung, die bei dieser Geschichte nun einmal wichtig ist.

Außerdem nervt der Erzähler damit, daß er fast alles kommentieren muß. Wie eine Oma, die zwanghaft jeden Europreis in D-Mark umrechnet.
Der Erzähler ist eine Oma, äh, ein Opa. :D

Im Ernst: Beim Inneren Monolog ist es doch völlig normal, dass der Erzähler alles kommentiert, oder?

 

Hey, das Ende ist ro-man-tisch! Vermutlich bist Du zu jung, um das zu verstehen :D
Nee, im Ernst: Das bissige richtet sich ja hauptsächlich gegen den Erzähler (jedenfalls sieht er es so), bis er sich am Ende davon löst. Insofern: ja, ein positives, vielleicht sogar kitschiges Ende, aber der Autor wollte mal eine optimistische Geschichte schreiben. Die Sichtweise des Erzählers ist höchst subjektiv. Und am Ende sieht er eben mehr die positiven Aspekte der schönen neuen Welt. ZischZitro zum Beispiel.
Danke für Deine Bemerkungen! :)

 

Eine menschliche Geschichte. Man kann sich richtig vorstellen wie der alte Herr einsam und verlassen in einer Einkaufsmeile steht und regelmäßig ausgelacht wird. Hat mir gut gefallen. Dass deine Geschichten immer eine ungewohnte und meist interessante Perpektive bieten, muss ich wahrscheinlich nicht extra betonen (ups, zu spät).
Ausdruckstechnisch kann ich kaum meckern, nur ein Satz hat mich geqält:

Vielleicht erklärt das, dass ich nicht damit klar komme, dass Vinni ins Bett geht mit wem sie will.

 

Hi HienTau,
Danke für Deine Anmerkungen.
Der zitierte Satz ist in der Tat etwas holprig, und ich erinnere mich deutlich, dass ich mich mit ihm schwergetan habe. Vielleicht fällt mir noch eine bessere Formulierung ein.

Der alte Herr, der ja nichtmal wie ein solcher aussieht, wird vermutlich selten ausgelacht. Dazu sind die meisten Leute zu sehr mit sich selbst beschäftigt. Schon heute lacht man doch nicht über jemandem, dem in der Öffentlichkeit ein Missgeschick passiert, sondern man schaut weg und sieht zu, dass man Land gewinnt. "Einsam und verlassen" trifft es da schon eher.

 

Hi Uwe!

Also die Liebesgeschichte kann ich hier beim besten Willen nicht erkennen. :D
Im Ernst: Die Handlung dreht sich ja nicht hauptsächlich um die nicht wirklich erwiderte Liebe des Prots, sondern um seine Schwierigkeiten mit der "Hypermoderne", wie ich dieses Setting mal nenne. Auch seine Liebe ist ja Teil dieser allgemeinen Schwierigkeiten.

Ich fand die satirischen Ansätze in deinem Text sehr interessant. Ja, wenn man gewisse Entwicklungen der heutigen Zeit ein halbes Jahrhundert in die Zukunft fortschreibt, dann kommt man zwangsläufig zu einer Konsumgesellschaft, die oberflächlicher kaum sein könnte. Gefühle sind dem Spaß untergeordnet, Spiritualität wird zwar großgeschrieben, aber hat eine lachhafte, konsumorientierte Bedeutung im Vergleich zu dem, was sei früher war.
Von der Konsumkultur gar nicht zu reden. Werbebotschaften verheißen Erfüllung, wo man geht und steht, aber die Menschen sind zu oberflächlich geworden, um die ursprüngliche Bedeutung des Wortes noch verstehen zu können. Selbst der Prot kann sich dem nicht entziehen.
Den Aspekt der Öffentlichkeit privater Daten streifst du bloß, aber er fügt sich nahtlos in das Gesamtbild.

Das Ende habe ich etwas anders interpretiert als meine Vorkritiker:
Ich dachte, dass er tatsächlich auf der Sexorgie gewesen ist. Das würde auch seinen doch sehr plötzlichen Sinneswandel plausibler machen.
Dennoch empfand ich sein Einfügen in die neue Zeit, die innere Aufgabe der Rebellion eher als Niederlage oder Resignation denn als Einsicht.

Einen zentralen Kritikpunkt hätte ich aber noch: Die Aliens wirken wie ein einziger, großer Fremdkörper in der Story.
Du schreibst ein paar Entwicklungen der heutigen Zeit satirisch, aber im Großen und Ganzen nicht unrealistisch ein halbes Jahrhundert fort. Das ist doch eine Zukunft, in der wir morgen leben könnten. Warum also führst du diese Aliens ein? Ich finde, das die da einfach nicht reingehören, vor allem nicht in eine Nahzukunftsvision.

Ansonsten hast du aber so gut geschrieben, dass ich nur an einer Einzelheit etwas zu Meckern habe:

Als der mentale Nebel sich verzogen hat, stehe ich auf dem Bahnsteig der S-Bahn Richtung Zuhause.

Das solltest du eindeutiger gestalten. Macht er jetzt bei der Orgie mit oder nicht?

Ciao, Megabjörnie

 

Okay, er hat eindeutig nicht an der Orgie teilgenommen (wenn, dann hätte ich das klar geschrieben), mit der Resignation liegst Du richtig.
Was das Thema "Liebe" angeht, möchte ich widersprechen: Die Liebe ist das zentrale Thema der Geschichte, weil sie a) den Antrieb für seine Handlungen bedeutet und b) er sich ständig Gedanken drüber macht.
Die Aliens ... nun, wie auch an zwei Begriffen zu sehen, spielt die Geschichte vor demselben Hintergrund und in (ungefähr) derselben Welt wie Grau n Fee, Vyrroc-Paraphilie, Der perfekte Sex und Ethnische Anomalien@ChinaTerraTV (kommt in Nova 9, daher nicht hier online). Deshalb gibt es die Außerirdischen. Ich gebe zu, dass sie für die Geschichte nicht erforderlich sind, aber sie waren in meinem Kopf, als ich das Geschehen vor Augen hatte, deshalb kommen sie vor.
Freilich könnte insbesondere der Liebhaber der Halbfreundin ein Mensch sein - der Aspekt der Fremdheit ist es aber, der ihn für sie zu etwas besonderem macht. Kein Mensch hätte eine Chance gegen ihn, egal wie nett er ist oder wie gut er zu ihr passt - er ist in dem Moment der "andere", der Spezielle, der ihr den Kick gibt.
Danke jedenfalls für Deinen Kommentar!

 

derselben Welt wie Grau n Fee
Hä? Wohl kaum!
Freilich könnte insbesondere der Liebhaber der Halbfreundin ein Mensch sein - der Aspekt der Fremdheit ist es aber, der ihn für sie zu etwas besonderem macht.
Sehe ich genauso. Abenteuer vs. Beständigkeit.

 

Hallo Uwe,

Sci Fi ist ja nicht so meine Stammrubrik, aber der Titel hat mich einfach mal interessiert. Nun weiß ich nicht, ob du den Text noch verändert hast: Mir war jedenfalls eindeutig klar, dass er nicht an der Orgie war.

Zugegeben, Uzzul hat vier Hände, und Frauen lassen sich gerne streicheln. Schätze, ich bin eifersüchtig. Naja, wenigstens habe ich einen Teil von ihr.
Witzigerweise las ich die Schätze als einige Frauen, die er mit Schätze tituliert, da du direkt vorher von Frauen geschrieben hast.
Als SciFi-Laie hatte ich wie megabjörnie etwas Schwierigkeiten, mir die Aliens vorzustellen, ich konnte sie gesellschaftlich nicht einordnen. Das aber nur am Rande.

Das Ende fand ich etwas schwach. Da hadert der Mann mit seinen menschlichen Gefühlen, versucht sie kleinzureden und versucht sich mit einem prickelnden Erfrischungsgetränk seine Lebensfreude zurückzuholen - anstatt sich diplomatisch zu überlegen, was er als Mensch denn besser als ein Alien kann, um seine Angebetene mehr für sich zu begeistern.
Aber das nur im Detail. Ich habe die Geschichte gerne gelesen.

Begeistert hat mich natürlich die Tatsache, dass Frauen mehrere Männer/Geliebter offiziell haben können. Schöne, neue Welt :D.

Lieber Gruß
bernadette

 

Als SciFi-Laie hatte ich wie megabjörnie etwas Schwierigkeiten, mir die Aliens vorzustellen, ich konnte sie gesellschaftlich nicht einordnen.

Nein, nein, vorstellen konnte ich sie mir. Ich meine nur, dass durch sie eine ernstzunehmende Satire weniger ernstzunehmend gemacht wird. Alle in der Geschichte beschriebenen Phänomene sind plausibel und könnten morgen schon auftreten. Und da passen die Aliens nicht ins Bild.

Das Ende fand ich etwas schwach. Da hadert der Mann mit seinen menschlichen Gefühlen, versucht sie kleinzureden und versucht sich mit einem prickelnden Erfrischungsgetränk seine Lebensfreude zurückzuholen - anstatt sich diplomatisch zu überlegen, was er als Mensch denn besser als ein Alien kann, um seine Angebetene mehr für sich zu begeistern.

Das wäre aber nicht konform mit der Grundhaltung der Story. Der Prot leidet ja nicht darunter, dass seine Angebetete nicht genügend Aufmerksamkeit für ihn abzweigt, sondern nur darunter, dass er nur oberflächlich geliebt wird. Selbst wenn sie für ihn mal ihren Uzzul sausen lassen würde, wäre dies nicht mehr als Augenblickserfolg, ohne dass sich an der Gesamtsituation etwas ändern würde.

Übrigens: Dies ist mein 600. Beitrag! :bounce: TRÖÖÖÖÖT! *HUP*

 

Die Aliens schlüpfen in die Rolle des Besonderen, gegen das der eigentlich ganz nette Prot nicht anstinken kann. Er hat nunmal keine vier Hände. Er hat keine Chance gegen diesen Konkurrenten, der seiner Halbfreundin gleichzeitig Hals, Rücken und beide Pobacken streicheln kann. Und für sie wiederum spielt der Genuss eine so große Rolle, dass dagegen eine tiefe, "klassische" Bindung weniger erstrebenswert ist.
Das würde ich angesichts unserer heutigen, genussgeilen und schnelllebigen Gesellschaft durchaus als satirisches Element betrachten. Natürlich ist es nicht real, sondern überspitzt, und dazu dient in diesem Fall das Alien, wo in einer anderen Geschichte vielleicht ein vierarmiger Mutant oder ein doppelschwänziger Roboter auftreten würde (um im Genre zu bleiben).
Mir bedeutet der große Zusammenhang recht viel; denn wenn auch nicht in Form eines Romans, so doch als Kurzgeschichtensammlung spiegeln die völlig unabhängigen Episoden dieses Universums unsere Wirklichkeit wider.

Eines nicht mehr fernen Tages werde ich die Geschichten aus dieser Welt sicher mal in einem eBook oder so zusammenfassen.

 

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