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Mit nackten Händen - oder - Wie ich Komplize meines Vaters wurde

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06.02.2021
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Mit nackten Händen - oder - Wie ich Komplize meines Vaters wurde

Eine Reiseerzählung über eine Entdeckungsfahrt in die Intimsphäre

Ich zog die Kleberstreifen ab, die Windel rutschte herab. Sein Geschlecht kam zusammen mit dem kot-verklebten Schamhaar zum Vorschein.
„Oh Gott oh Gott oh Gott“, jammerte mein Vater. Ich zögerte nicht und beförderte mit einem Schwung die dreckige Einlage in den Müllsack, wischte mit einem feuchten Waschlappen zwischen seinen Beinen, versuchte die verklebten Haare zu säubern.
„Das wird ein guter Tag“, erklärte ich ihm, „dass lese ich in deiner Windel, ja, du weißt schon, so wie die Wahrsager die Zukunft im Kaffeesatz lesen, ja, so kann ich die Zukunft in deiner Windel sehen.“ Vater lachte auf.
Hatte er meinen dummen Witz wirklich verstanden?
„Ich muss snefziehen“, sagte er bestimmt und kam unruhig mit seinen Hände zur Hilfe.
„Lass das! Das mache ich schon“, rief ich und öffnete den Hahn. „Wasch dir lieber die Hände!“
Er kam meiner Bitte nach und hielt sie unter den Strahl.
Ich glaubte die Situation im Griff zu haben und stimmte unser gemeinsames Kampflied an. Ich gab „Oh Tannenbaum“ vor, weil ich wusste, dass es von ihm erwünscht war. Er fiel sogleich mit krächzender Stimme ein, erst noch leise, dann aus voller Kehle. Von einer guten Laune gepackt wusch er sich die beschmierten Finger.
Ich hatte mein Ziel erreicht. Nun marschierten wir in die gleiche Richtung, arbeiteten zusammen. Der Gegner war der Kot. Die Marschmusik unser törichter Gesang. Der Exerzierplatz, das Badezimmer mit den kleinen kalten Fliesen.
In der Gunst der Stunde träufelte ich Seife auf seine Hände. Er rieb sie sich fein säuberlich ein. Langsam löst er die Exkremente von der Handflächen und den Fingern, sowie unter den Nägeln heraus. Der Dreck wurde von der Seife aufgeweicht vom Strahl erfasst ins Waschbecken gespült, schwappte dort hin und her, bevor er kreiselnd im Ausguss verschwand.
Nun hatte ich meine Hände frei und wendete mich mit dem Waschlappen der Reinigung zu. Eine sonderbare Stimmung ergriff mich. Ich fühlte mich mit der Entscheidung Vater zu pflegen völlig im Einklang und konnte im Sinn des Augenblicks aufgehen.
Während er weiterhin „Oh Tannenbaum“ sang, wurde ich in Gedanken von Beppo dem Straßenkehrer aus Michael Endes Momo heimgesucht. „Besenstrich um Besenstrich“ , krakeelte er, „Waschlappenwisch, um Waschlappenwisch“ wollte ich hinzufügen, „und der Unterleib wird sauber sein“, schallte es in mir und ich endete „Besenstrich um Besenstrich und die Straße ist gemacht“
Kaum hatte ich Beppo aus meinen Gedanken verdrängt, trat ich hinaus. Erst war alles noch undeutlich. Die Droge der durchgemachten Nacht, sowie der schweren Arbeit in der Fabrik manifestierte sich im getrübten Blick. Mein Vater und ich schritten durch die Minuten wie Soldaten. Ich halluzinierte, sah im fülligen Leib meines Vaters ein Berglandschaft. Dort oben, hinter Buschwerk glaubte ich ein Dorf, das in der morgen Dämmerung, in den stinkenden Lehmhalden versank.
Aus den tiefen der Täler unserer Schattenwelt angereist kam ich als Helfer um über den Kot zu triumphieren. Ohne zu zögern rannte ich durch den Morgentau. Für Sekunden sah ich mich mit meinem Waschlappen in der erhobenen Hand die Halden abtragen und die Landschaft von dem Dreck befreien.
Da zerfiel die Fata Morgana und ich erblickte die Lampe hinter den Schenkeln, die zwischen den Beinen hindurch den Lichteffekt des Sonnenaufgangs heraufbeschwor.
Völlig klar und erwacht wusch ich Vater. Beim Abtrocknen half er mir, als Freund und Bruder, als gleichgesinnter und Partner.
Er war sofort bereit eine frische Windel anzulegen. Er hielt sie vorne fest und wartete bis ich mit zittrigen Fingern die Klebestreifen befestigte hatte.
Kaum angezogen drückte ich ihm den elektrischen Rasierapparat in die Hand. Noch von dem neuen Tag überrascht, begann er mit dem Gerät, anstatt die Bartstoppel zu jagen, den kleinen Handspiegel zu rasieren.
„Was soll das?“, fragte ich verwundert. Mein Vater blickte mich kurz verständnislos an, zog eine Grimasse und machte erst einmal weiter. Ich musste einschreiten und ihm sanft und bestimmt die Hand zum Gesicht führen, bevor er seinen Bart in Angriff nahm. Auf einmal betrachtete er sich bei jeder weiteren Bewegungen aufmerksam und rasierte sich pedantisch.
Ich konnte kurz aufatmen, ihn die Tätigkeit alleine beenden lassen. Kaum hatte er den Apparat zur Seite gelegt, überreichte ich ihm das Rasierwasser.
Kurze Zeit später traten wir singend und in eine Duftwolke gehüllt aus dem Badezimmer. Meine Mutter zwinkerte mir zu.
„Hat alles geklappt?“
„Wunderbar. Ja, das ist heute ein wunderbarer Morgen! Und weil ich so gut drauf bin, werde ich Papa dazu überreden, mit mir noch vor dem Frühstück die Einkäufe zu erledigen. Ja, nur wenn es Dir recht ist, natürlich?“, erwiderte ich und bot Vater sogleich die Jacke an. Er schlüpfte, ohne zu protestieren, hinein.
Das Anziehen der Schuhe bereitete ihm heute Schwierigkeiten, denn er versuchte samt Hausschuhen hinein zu schlüpfen. Ich musste ihm das erst ausreden und bot ihm Hilfe an. Schnell waren seine Schlappen abgestreift. Dann fanden seine Füße mit einem Schuhlöffel in die Lederschuh und er band sich die Bänder schon wieder selbst.
Fünf Minuten später liefen wir mit dem kleinen Handwagen durch die Straßen und strebten dem Supermarkt entgegen. Erneut verfielen wir in unseren Gesang und mussten trotz herrlichen Sonnenscheins gegen den starken Westwind ankämpfen um voran zu kommen.
„Was ihr da singt, dass passt heute nicht!“, hörte ich einen Nachbarn hinter seiner Hecke rufen. Ich roch im selben Augenblick den Geruch von frisch gemähtem Gras. Schon setzte der scheppernde Rasenmäher ein
“Das ist uns doch egal“, erwiderte ich lachend und von dem Nachbar ungehört. Vater lachte mit. Wir ließen uns nicht stören und gingen singend weiter.
Die nächste Hürde war der Einkaufswagen, denn mein Vater wollte nicht warten und trat schon vor mir alleine in den Markt. Ich kam gehetzt hinterher, gerade noch rechtzeitig, um zu sehen, wie er eine Tüte Nüsse in die Seitentaschen seiner Jacke verschwinden lies.
Erschrocken blieb ich im Eingangsbereich stehen, beobachtete die Szene von weitem. Ängstlich lies ich meinen Blick an den Regalen entlang laufen. Nüsse, Erdnussbutter, Mehl, Bioprodukte und dahinter die Beschäftigten. Niemand beachtete ihn, sie sortierten ruhig die Waren ein.
„Glück gehabt“, sagte ich zu mir, löste mich aus meiner Starre.
„Ein seltsamer Ausrutscher“, murmelte ich und ging zu ihm hinüber.
Als ich vor ihm hin trat, sah ich erst einmal Verständnislosigkeit in seinem Blick. Er erkannte mich nicht, starrte mich verblödet an.
Ein Blitzen in seine Augen, ein Lächeln folgte. Aufgebracht raunte ich: „Was war das? So was kannst du nicht machen! Nicht hier! Nicht mit mir!“
„Was meinst du?“, fragte er ganz unschuldig.
Wut stieg in mir auf. Wut auf ihn, die Situation und seine verdammte Krankheit.
„Versuch dich mal zu erinnern. Du kannst hier nicht die Sachen einfach nehmen und in deiner Jacke verschwinden lassen. Wo sind wir denn hier? Verstehst du das! Wir sind hier im Supermarkt. Bitte leg die Tüte in den Wagen?“
„Ich verstehe dich! Natürlich. So was...“, er verlor sich und zeigte mir seine leeren Hände. Er machte keine Anstalt die versteckte Tüte herauszunehmen.
Ich schnaubte enttäuscht auf.
„Ist schon gut, gehen wir“
Ich musste Schlucken und verschluckte mich an meiner Spucke. Nach dem ich gehustet hatte sagte ich, „doch bitte mache das nicht wieder! Ich kann keine Verantwortung für dich übernehmen“ und kam mir bei den Worten wie sein Vater vor, der ihm die Leviten las.
„Nein, nein“ antwortete er. „Dass musst… nein“, und blinzelte mich freundlich an.
Er hatte schon wieder ein Tütchen in der Hand. Diesmal war es Trockenobst. Er wedelte mit ihm vor meinem Gesicht herum.
„Und was wirst du mit dieser Tüte machen?“, entfuhr es mir verärgert. Ich bedrängte ihn, bis er die Tüte in den Wagen legte.
„Bitte Papa, komm jetzt mit!“
„Ja, ja, wenn du meinst, dann komme ich schon“
Arm in Arm schlenderten wir hinüber kamen zu den Kühlwaren. Immer wieder lud ich, ohne meinem Vater eine Sekunde aus den Augen zu lassen, die Waren in den Wagen.
Doch kaum hatte ich ihm den Rücken zugewandt, glaubte ich eine verdächtige Bewegung im Augenwinkel wahrgenommen zu haben.
„Das kann doch nicht wahr sein! Ich täusche mich sicher!“, beruhigte ich mich.
Plötzlich löste sich etwas in mir. Ich lies mir Zeit, die Anspannung lies nach und ich begann mir die Produkte gründlich anzusehen. Ich fühlte mich wohl und hatte die Verbindung zu ihm hergestellt. Er folgte mir auf Schritt und Tritt
Bilder von meinem Zivildienst traten vor meine Augen. Ich begann zu träumen. Sah uns bei den Ausflügen mit Menschen mit schwerster Behinderung. Wir machten ebenfalls Einkäufe mit ihnen und kamen dabei in Supermärkte. Da fielen mir Episoden ein in denen wir die Ausnahmesituation nutzten. Unbehelligt schoben wir die seltenen Gästen samt offen ausgestellten Diebesgut mit ihren Rollstühlen an dem Personal vorbei. Wir kamen ungehindert bis zum Ausgang und weiter auf den Parkplatz, wo wir die Ware verluden.
Ich grinste in mich hinein, da klopfte mir jemand auf die Schulter und holte mich zurück.
„Gehört der alte Herr zu Ihnen“, fragte eine Stimme unfreundlich, „ich habe ihn angesprochen und er reagiert nicht?“
„Ja und? Was ist mit ihm?“
„Er hat gestohlen!“
„Nein. Das kann nicht sein!“
„Doch ich habe es gesehen!“
„Wirklich? So kenne ich ihn gar nicht. Nein, das macht er nicht“
„Aber doch, ich habe ihn dabei erwischt!“
„Na, dann stimmt das wohl!“, antwortete ich. „Dann wird ihm das aus Versehen passiert sein. Ich entschuldigung mich natürlich für ihn. Er ist unzurechnungsfähig, wissen sie, ja, sehen sie es denn nicht, er ist dement, ja, er kann nichts dafür, denn er wollte die Ware sicher nicht einstecken, sondern in den Wagen legen“, ich blickte der Verkäuferin offen in die Augen.
„Ach so, ja, ich verstehe!“, ihre Stimme wurde freundlicher, „er hat eine Packung dieser Bonbons genommen und sich in seine Tasche gesteckt“
„Ich kann ja mal nachsehen“, sagte ich zuvorkommend.
„Papa kann es sein, dass du aus Versehen Bonbons genommen hast? Du sollst sie dir unerlaubterweise eingesteckt haben.“
Bevor er noch antworten konnte, lies ich selbst meine Hand in die Taschen gleiten, denn ich wollte nicht, dass er noch andere Verpackungen zum Vorschein bringt. Schnell hatte ich die Bonbons in den vollen Taschen gefunden und heraus gefischt.
„Es tut mir leid“, fügte ich noch hinzu und wendete mich ab. Als ich sah, dass die Verkäuferin jetzt auch schon lächelte, antwortete ich ebenfalls mit einem Lächeln..
Ich nahm den Wagen, stimmte erneut „oh Tannenbaum“ an, ergriff die Hand meines Vater und ging zur Kassen hinüber. Wir kamen ohne weitere Schwierigkeiten an der Kassiererin vorbei und gelangten glücklich und zufrieden auf die Straße.
Meine Mutter stand schon vor der Tür, empfing uns fröhlich. Sie schaute uns mit großen Augen an, als wir die tollen Speisen aus Vaters Mantel holten.
„Wie viel hat das alles gekostet. Aber mein Gott ihr habt uns ja in unnötige Ausgaben gestürzt. Ach mein Junge, was ist in dich gefahren? Wir haben nicht im Lotto gewonnen!“ Ich merkte eine Traurigkeit, die sie ergriff, „Ja, was schulde ich dir? Das kostet ja ein Vermögen, oder?“, rief sie erschrocken und griff zu ihrer Brieftasche.
„Lass mal“, winkte ich lächelnd ab, da ich um ihre mickrige Rente wusste, „heute nicht, Mama! Nein, nein, Mama, wo denkst du hin, das hätte ich dir nie angelastet. Heute zahle ich.“
„Ach so“, sie machte große Augen und verstummte. Nach kurzer Pause sagte sie, „nein das kannst du nicht machen! Du verdienst in der Fabrik ja auch nicht viel!“
„Nein dass nicht, aber für dies reicht es allemal. Mama, lass schon gut sein!“, ich klatsche in die Hände und begann zu singen.
„Probier‘s mal mit Gemütlichkeit... und wenn du stets gemütlich bist und etwas appetitlich ist, dann nimm es dir egal von welchem Fleck.“
„Ok, ok… bitte hör jetzt auf, du kannst nicht singen, nein das kannst du wirklich nicht. Es ist ja hässlicher als der Gesang einer Krähe", und musste lachen, holte tief Luft und rief, „und wenn du willst, kannst du die Ausgaben für extravagante Sachen in Zukunft öfters übernehmen“, griff nach den verschiedenen Käsesorten, die vor ihr lagen und bestaunte sie.
Seitdem gehe ich mit meinem Vater regelmäßig einkaufen und behaupte vor meiner Mama, dass sie von mir eingeladen wird.

Eines Tages, als wir vom Einkäufen heimkehrten, erzählte sie:
„Papa war immer sehr galant, vor allem bei seinen Einkäufen, weiß du das? So wie du jetzt hat er sie gerne bezahlt. Ja, er kam da manchmal mit so Luxusprodukten an. Habe ich dir das schon gesagt?“
„Nein, Mama, das ist mir neu“, erwiderte ich erstaunt.
„Ja, oft hat er tolle Speisen, die wir uns nicht leisten konnten nach Hause gebracht. Er musste sie sich von seinem kleinen Gehalt, wohl jeden Tag durch eiserne Disziplin abgespart haben.“
„Ja, Mama, das muss so gewesen sein, sicher“, rief ich, zwinkerte ihr zu und strich ihr sanft durch ihr ergrautes Haare.

Zitat aus "Das Dschungelbuch" von Walt-Disney-Studios:
„Probier‘s mal mit Gemütlichkeit... und wenn du stets gemütlich bist und etwas appetitlich ist, dann nimm es dir egal von welchem Fleck.“

 

Hallo @G. Husch ,

ich lese die ersten Sätze und getraue mich kaum weiterzulesen:

Ich zog die Kleberstreifen ab, die Windel rutschte herab. Sein Sex kam zusammen mit dem Kot verklebten Schamhaar zum Vorschein.
„Oh Gott, oh Gott, oh Gott“, jammerte mein Vater. Ich zögerte nicht und beförderte mit einem Schwung die dreckige Einlage in den Müllsack, wischte mit einem feuchten Waschlappen zwischen seinen Beinen, versuchte die verklebten Haare zu säubern.
„Das wird ein guter Tag“, erklärte ich ihm sarkastisch. „Dass lese ich in deiner Windel, ja[,] du weißt schon, so[,] wie die Wahrsager die Zukunft im Kaffeesatz lesen, ja[,] so kann ich die Zukunft in deiner Windel sehen.“ Vater lachte kurz auf.
Sein "Sex" ? Also im Englischen steht das für das Geschlechtsteil, im Deutschen habe ich das noch nie gehört, ist bestenfalls unpassend. Falls es ein Wortspiel deinerseits sein soll, muss ich sagen, das bringt mich nur total aus dem Konzept.

kot-verklebt

Unabhängig von den Vorschlägen zu den Adverbien ist das schon eine halbe Katastrophe. Wenn ich so einen Einstieg lese, dann vermute ich ähnlich unsaubere Arbeit im Rest des Textes – das Weiterlesen werde ich mir überlegen.
Ich empfehle, hier noch einmal gründlich drüberzuschauen. Nimm dir die Zeit, besonders für die ersten Zeilen.


MfG

 
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Unabhängig von den Vorschlägen zu den Adverbien ist das schon eine halbe Katastrophe. Wenn ich so einen Einstieg lese, dann vermute ich ähnlich unsaubere Arbeit im Rest des Textes – das Weiterlesen werde ich mir überlegen.
Ich empfehle, hier noch einmal gründlich drüberzuschauen. Nimm dir die Zeit, besonders für die ersten Zeilen.
Hi @Putrid Palace

Ich danke und versuche den Rat umzusetzen, doch leider reicht die Zeit nicht. Das Leben treibt einen (mich) gerade in alle Richtungen, da stellt sich natürlich die Frage, ob ich Texte in solchen Zeiten einstellen soll oder lieber nicht?

Lass Dich gegrüßt sein
einen schönen Donnerstag noch!!!

G.

danke auch Dir @Rob F,

für die wichtigen Hinweise die ich brauche, will ich einen Schlüssel in der Hand haben!

Viele liebe Grüße aus B.

G.

 
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Hi @G. Husch,
Ich habe Deinen Text natürlich zu Ende gelesen, das ist ja nun schon Tradition, das ich jeden Text von dir lese, meine ich.☺️
Ich habe verstanden, was Du erzählen möchtest, nämlich, dass Dein Protagonist, der sich durch den Alltag mit seinen dementen Vater ganz schön durchkämpfen muss, trotzdem irgendwie seinen Frieden macht mit dieser Situation, aus Liebe zu den Eltern, glaube ich. Vielleicht ist das eine tägliche, bis an die Grenzen gehende Herausforderung oder zumindest eine immer wiederkehrende.
Allerdings ist die erste Szene mit der Körperpflege des Vaters wirklich harter Tobak. Eigentlich will niemand so etwas lesen, genauso wenig wie eigentlich niemand so etwas tun möchte.
Dabei kommen dann schöne Stellen, mit dem Rasieren, mit dem Singen und dann auch das Klauen und seine Entdeckung, dass das Familiengeschichte hat…
Die Erinnerungen an die Zivildienstzeit habe ich nicht ganz verstanden. Es liest sich so, als hätten die Schwerbehinderten zusammen mit ihren Pflegern alle geklaut?
Für mich zeigt sich hier eine ganz eigene Welt, eine, die für die meisten Menschen unsichtbar ist und auch sein soll. Das änderst Du mit dieser Geschichte und das ist gut und interessant.
Ich würde den ersten Teil aber drastisch kürzen, damit Du Deine Leser nicht verlierst.

Lass mal“, winkte ich lächelnd ab, da ich um ihre mickrige Rente wusste, „heute nicht, Mama!“,
ergriffen sagte ich, „nein, nein, Mama, wo denkst du hin, das hätte ich dir nie angelastet.
Das „ergriffen“ muss auf jeden Fall weg. Dass er ergriffen ist, muss so deutlich werden.
Vom erzählerischen Stil gibt es sicher noch ein paar Stellen und auch etliche von der Rechtschreibung. Aber für heute muss ich erstmal aufhören…

 
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Hi @Palawan

Ich möchte mich nur kurz melden, ja, aus Zeitmangel, doch glücklich wie Du mit meinem Text umgehst, ja, und somit auch mit mir.
Ich habe mich gefreut und es gibt mir Hoffnung.

Die Erinnerungen an die Zivildienstzeit habe ich nicht ganz verstanden. Es liest sich so, als hätten die Schwerbehinderten zusammen mit ihren Pflegern alle geklaut?
Es soll wohl so sein, doch wer die Schwerstbehinderung dieser Menschen nicht kennt, kann sich nicht vorstellen, dass sie nicht klauen. Es sind natürlich die Pfleger die die Behinderung benutzen um abzulenken. Das ist vielleicht unmoralisch und nicht schön. Doch es kommt vor.

Danke, Du hast mir Freude bereitet.
Mit lieben Grüßen vom Unterwegssein, deshalb ohne viel Zeit

G.

 

Allerdings ist die erste Szene mit der Körperpflege des Vaters wirklich harter Tobak. Eigentlich will niemand so etwas lesen, genauso wenig wie eigentlich niemand so etwas tun möchte.
Dabei kommen dann schöne Stellen, mit dem Rasieren, mit dem Singen und dann auch das Klauen und seine Entdeckung, dass das Familiengeschichte hat…

Hi @Palawan ,

Ja, das ist wohl eine Schwäche der Geschichte. Sie wird ja nicht nur von Dir kritisiert und doch habe ich Schwierigkeiten mich von diesem Aufbau zu lösen. Die Erzählung ist so aufgebaute wie es mir erscheint: die Schönheit liegt dahinter und ist eben auf dem ersten Blick nicht zu erkennen. Es scheint ekelerregend. Doch da musste ich durch um danach die Momente zu erleben. So soll es dem Leser auch gehen. Es ist vielleicht stur und geht eben nicht auf die Leser ein. Und es stellt natürlich die Frage für wen ich schreibe, für mich oder mein Gegenüber? Und die Antwort ist mir klar, dass ich eben eigentlich eine Form suche die auch Leser finden kann. Ich will aber wohl mit dem Text nur die Erreichen, die eben sich auch auf diesen sehr direkten Stil einlassen wollen. Denn es geht halt nicht nur um eine heile Welt die ich schön ausmalen will.

Ich habe mich sehr über deinen Aufwand gefreut und weiß auch dass es schwer war für Dich diesen Text vollständig zu lesen.
Auch nach einigen Abständen, will ich Dir noch einmal für deine Anmerkung danken.

Viele liebe Grüße und hoffentlich bald wieder im Forum...

G.

 

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