Was ist neu

Morgenroutine

Mitglied
Beitritt
25.05.2019
Beiträge
4

Morgenroutine

Ich wache auf. Durch meine geschlossenen Augen erahne ich, dass es bereits hell ist. Ich bin verwirrt und ich spüre, wie sich leichte Übelkeit in meinem Magen ausbreitet. Erst nach einigen Augenblicken fällt mir ein, wo ich bin. Nach einigen mehr auch wieder wieso. Es ist furchtbar laut und dieses Licht ist schrecklich. Mein Kopf droht zu zerplatzen. Die Quelle des Lärms ist offensichtlich der Fernseher, den wir gestern vergessen haben mussten abzuschalten.

Während ich mich auf die Suche nach der Fernbedienung begebe – mit einer Hand meine Augen abschirmend, um nicht vom durch das Fenster dringende Sonnenlicht geblendet zu werden und mit der anderen Hand den Boden und die Matratzen abtastend – kann ich einige Gesprächsfetzen aus der aktuell laufenden Fernsehsendung heraushören. Wie ich es hasse, wenn fette Menschen an Shows teilnehmen, um abzunehmen. Sollten sie doch einfach aufhören, so viel zu essen – kann doch nicht so schwer sein.

Wo ist diese verdammte Fernbedienung? Wenn ich sie nicht bald finde muss ich hier raus. Ich habe mich schon dazu entschlossen aufzugeben, da fällt mein Blick auf den Couchtisch. Bingo! Genau was ich gesucht habe. Zwar nicht die Fernbedienung, dafür aber etwas viel besseres. Ich hebe den kleinen Beutel mit zitternden Händen hoch, wische mit einer etwas stockenden Bewegung meiner freien Hand den Tisch leer und ignoriere den Lärm der zerschellenden Flaschen, umfallenden Dosen und der Fernbedienung, aus der lautstark die Batterien herauskullern. Wollte ich nicht eigentlich den Fernseher ausschalten? Egal. Eine Line und alles ist wieder in Ordnung.

Und als ich wieder neben meinen noch immer schlafenden Freunden auf der Matratze am Boden Platz nehme, fällt mir wieder der Fernseher auf. Noch immer etwas zu laut, aber erträglich. Gespannt beobachte ich das Programm. Dicken Menschen beim Sport zuzusehen hat mit schon immer Spaß bereitet.

 

Hallo @hicarina

willkommen im Forum. :)

Morgenroutine Ich wache auf.

Der Start ist leider nicht besonders vielversprechend. Der Titel lautet »Morgenroutine« und der erste Satz: »Ich wache auf.« Viele werden warscheinlich schon hier aufhören, zu lesen, weil sie nicht glauben, dass noch groß etwas Spannendes passieren wird. Generell wird das Aufwachen sehr sehr oft als Anfang benutzt und ist daher nicht mehr so spannend. Vielleicht fällt dir da ein stärkerer Einstieg in deinen Text ein. ;)

Erst nach einigen Augenblicken fällt mir ein, wo ich bin. Nach einigen mehr auch wieder wieso.

Auch das ist sehr beliebt. Kennst du den Satz: »It was a dark and stormy night?« Dieser Satz wird oft als Anti-Beispiel für langweilige und nichtssagende Anfänge genutzt. Direkt danach folgt eigentlich »Als sie aufwachte, wusste sie zunächst nicht, wo sie war.« Es ist einfach schon zu oft in Geschichten und besonders Anfängen vorgekommen, als dass es einen noch fesselt. Obwohl ich finde, das dieser Anfang zumindest in deiner Geschichte seine Berechtigung hat, da der Protagonist ja kokst. :)

Ich hebe den kleinen Beutel mit zitternden Händen hoch, wische mit einer etwas stockenden Bewegung meiner freien Hand den Tisch leer und ignoriere den Lärm der zerschellenden Flaschen, umfallenden Dosen und der Fernbedienung, aus der lautstark die Batterien herauskullern.

Ich finde viele Sätze relativ umständlich geschrieben und etwas komplex, siehe oben. Das könntest du auf jeden Fall gut vereinfachen, um auch etwas näher an die Szene heranzurücken. Die vielen Adjektive bremsen den Lesefluss zusätzlich aus, da könntest du einige rausnehmen.

»Ich hebe den Beutel hoch und wische den Tisch leer. Flaschen fallen zu Boden und zerplatzen. Die Fernbedienung knackt, als sie aufschlägt. Ich höre, wie die Batterien auf dem Parkett davonjagen.«

Irgendwie so. ;)

Und als ich wieder neben meinen noch immer schlafenden Freunden auf der Matratze am Boden Platz nehme, fällt mir wieder der Fernseher auf.

Die Matraze auf dem Boden ist auch ein sehr sehr gängiges Drogen-Klischee. Klar, kenne ich auch aus tausend Filmen. Ich bin mir aber sicher, das viele Junkies trotzdem ein Bettgestell und eine halbwegs eingerichtete Wohnung haben. Nicht alle Drogies sind Quasi-Obdachlose. ;) Ich habe mal von einem Journalist gehört, der für die Pforzheimer Zeitung gearbeitet hat. Er war jahrelang unentdeckt Heroinabhängig und hat sich das Zeug regelmäßig auf der Toilette gespritzt.

Dicken Menschen beim Sport zuzusehen hat mit schon immer Spaß bereitet.

Den Kontrast finde ich ganz nett, aber zu unmittelbar. Erst sind dicke Menschen doof, dann wird die Line gezogen, dann sind dicke Menschen wieder cool. Das geht zu schnell, was auch unter anderem daran liegt, das dein Text sehr kurz ist. Eigentlich zu kurz. Und damit bin ich auch schon beim Fazit: Nett, aber zu kurz. ;)

Geh da durch in die Verlängerung, denn so wie der Text jetzt ist, ist er keine wirkliche Geschichte. Mehr eine Szene. Eine winzige Beobachtung. Was passiert dann? Das interessiert den Leser. So bleibt alles zu flach und leider sehr unspannend.

Bin gespannt, ob und wie du aus deiner Story noch was rausholst. :)

Viele liebe Grüße, PP

 

Hallo @hicarina :)

Stimme PlaceboParadise eigentlich in allen Punkten zu. Ein paar Sachen sind mir noch aufgefallen:

vergessen haben mussten abzuschalten.

Hmm, das "mussten" klingt nicht ganz richtig. Hat ein bisschen meinen Lesefluss gestört.

Während ich mich auf die Suche nach der Fernbedienung begebe – mit einer Hand meine Augen abschirmend, um nicht vom durch das Fenster dringende Sonnenlicht geblendet zu werden und mit der anderen Hand den Boden und die Matratzen abtastend – kann ich einige Gesprächsfetzen aus der aktuell laufenden Fernsehsendung heraushören.

Auch den Satz finde ich ein bisschen zu lang und verschachtelt, müsste er aber nicht sein.

Wenn ich sie nicht bald finde, muss ich hier raus.

Hier müsste ein Komma stehen, glaub ich.

hat mit schon immer Spaß bereitet.

"mir"


LG, Markus

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom