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Nanobots - Zum Leben verdammt

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21.01.2016
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Nanobots - Zum Leben verdammt

„Herzlichen Glückwunsch zum zweihundertfünfzigsten Geburtstag.“
Linda Carter stellte sich auf die Fußspitzen und schloss ihren Ehemann mit einem Lächeln in die Arme. Alle Familienmitglieder waren scheinbar anwesend, registrierte Samuel. Die vierzehn Töchter und neun Söhne ... Wie viele sind das nun eigentlich, inklusive Schwiegertöchtern, Schwiegersöhnen, Enkelkindern, Urenkelkindern und was da noch so rumkriecht? grübelte er. Er konnte dieser Soap noch nie viel abgewinnen.
Samuel verdrehte die Augen und hob das Gesicht zur Decke des Holoraumes. Unruhe hatte ihn hierher getrieben und nun bereute er es, sich wieder einmal diesen Mist anzuschauen. Vielleicht hatte er auch nur Ellas Nähe gesucht, er wusste es nicht. Vierhunderzwölf Lebensjahre hatten ein dunkles Loch in ihm hinterlassen. Oft starrte er minutenlang vor sich hin, dann wieder könnte er alles zerschlagen, was in seiner Reichweite war. Mit schlaffen Gesichtsmuskeln schaute er zu Ella hinüber.
„Seit achtzig Jahren schaust du dir diesen Kitsch nun an. Bekommst du nie genug davon?“ raunte er. Ella stand dicht neben dem Hologramm des jüngsten Sohnes und starrte ihn lüstern an. Sie hätte ihm wohl am liebsten an den Arsch gepackt.
„Es ist die beste Serie, die jemals ausgestrahlt wurde“, murmelte sie, ohne den Blick von Benjamin abzuwenden. „Du musst ja nicht bleiben, wenn sie dir nicht gefällt.“ Sie fuhr sich mit der Zunge über die Lippen und bewegte ihr Gesicht ganz nah an das Gesicht des etwa Neunzigjährigen heran.
Ein junger Spund, auch wenn er schmalzig aussieht, dachte Samuel. Fehlt nur noch, das sie auf die Knie geht und den Mund aufmacht. Mit einem Ruck erhob er sich aus dem Sessel und verließ den Projektionsraum.
Ihn quälte Langeweile und das seit Jahrzehnten. Er fühlte sich auslaugt, gefangen in einem grauen Dunst aus Routine und endloser Wiederholung. Etwas ihn ihm war zerbrochen, hatte seine Begehren weggefegt und seine Träume verblassen lassen. Dumpfe Erinnerungen. Er hatte keine Lust mehr auf Holofilme, auf Spaziergänge, er wollte nicht einmal mehr die Wonung verlassen und scheute die menschliche Gesellschaft mit ihren immer wiederkehrenden Phrasen. Die ständige Fresserei kotzte ihn an. Er stürzte etwas Flüssiges hinunter, wenn der Hunger ihn quälte, das war gerade noch zu ertragen. Auch Ella wollte er nicht mehr vögeln, tat es aber trotzdem, weil dieses verdammte Organ ihm einfach keine Wahl ließ. Sie mussten nun schon über zweihundert Jahre verheiratet sein. Zum Glück hatte sie in dieser Zeit nichts an Attraktivität eingebüßt. Trotzdem stand es ihm bis zum Hals.
Samuel schlenderte zur Bar in der Wohnzimmerecke und goss sich einen Whisky ein. Einen Vierfachen, den gönnte er sich gern. Und dann noch ein paar hinterher. Besoffen konnte er sein Leben noch halbwegs aushalten. Er wusste nicht mehr, ob die Nanobots in seinem Körper nun ein Segen oder ein Fluch waren. Achthundert Jahre Lebenserwartung ..., er presste einen Luftstoß durch die geschlossenen Lippen. Fünfhundert Gramm Bots machten es möglich. Er wurde nicht krank, Verletzungen heilten schnell, er alterte nicht. Sterben konnte er nur durch äußere Einflüsse. Das fand er lange gar nicht schlecht, doch es half ihm nicht dabei, seine Zeit totzuschlagen.
Samuel kippte den Alkohol hinunter und verzog mit einem Zischen das Gesicht. Der nächste Vierfache goss sich wie von allein ein, kein Problem. Das Geschenk der Technik hielt auch seine Leber im Bestzustand. Zum Glück waren die Bots nur darauf programmiert, Alkoholspiegel über drei Promille abzubauen. Samuels größte Befürchtung diesbezüglich war, dass die Regierung einen geringeren Höchstpromillesatz beschloss und die Bots eine neue Aufgabenstellung bekamen.
Er ließ das gefüllte Glas auf dem Tresen stehen, griff sich die Flasche und schlurfte zur Sicherheitsscheibe. Samuel blickte hinab in die Schluchten zwischen den Wolkenkratzern, die wie anklagende Finger in den trüben Himmel griffen. Aus der Ferne rollte der Donner eines aufziehenden Sturmes heran. 226 Milliarden Menschen in einer einzigen brodelnden Stadt, die den gesamten verschissenen Planeten umspannte.
Er nahm einen Zug aus der Flasche, bis er das Brennen im Rachen nicht mehr ertrug und riss sie sich vom Mund. Der Alkohol lief ihm am Kinn hinab, während er nach Luft schnappte und Speichel spuckte. Er hatte die Schnauze voll. Gestrichen voll. Immer öfter gab er sich der Vorstellung hin, es zu beenden. Aber er hatte Angst vor dem Sterben. Und noch mehr vor den Schmerzen. Aber sollte es noch vier Jahrhunderte so weitergehen?
Allein die letzten dreiundneunzig Jahre als Gleitbahnfahrer machten ihn krank. In seinen Träumen karrte er nur noch dieses Mistding durch die Gegend und wusste nach dem Aufwachen oft nicht mehr, ob seine Arbeit nun gleich begann oder gerade zu Ende war. Alle Arten von Beschäftigungen hatte er durch. Sport, Spiele, Hobbys, Seitensprünge, so ein Scheiß. Allein der Alk hielt ihn noch halbwegs gerade.
Samuel schaute hinab auf den niemals enden wollenden Strom aus Fahrzeugen und tippte mit dem Flaschenhals auf die Scheibe. Einfach springen. Nur einige Sekunden Selbstbeherrschung. Alle Ängste beiseite schieben, verdrängen, nur für einen kurzen Moment. Ein winziger Schritt nach vorn und es war nicht mehr aufzuhalten. Ein müdes Lächeln legte sich auf sein Gesicht. Die Fenster waren nicht zu öffnen und um die Scheiben zu zertrümmern, bräuchte er eine Bazuka. Auch das verdankte er seiner Regierung. Er wollte die Flasche erneut an den Mund setzen.
„Samuel.“
Die Soap war scheinbar zu Ende. Er blickte stumpf auf eine der Holowerbungen zwischen den Wolkenkratzern.
„Ich habe Lust auf Sex.“
Samuel nickte deprimiert und ließ die Flasche aus der Hand gleiten. Es polterte und begann zu gluckern. Er schaute nicht hin.
„Okay.“

 

Hallo Rainer Hohn,

mir hat die Idee deiner Geschichte gut gefallen - wenn sie vielleicht auch nicht gänzlich neu ist, aber welche ist das schon?

Er verdrehte die Augen und hob das Gesicht zur Zimmerdecke.
„Seit achtzig Jahren schaust du dir diesen Kitsch nun an. Bekommst du nie genug davon?“ raunte er und blickte zu seiner Ella, die dicht neben dem Hologramm des ältesten Sohnes stand und ihn lüstern anstarrte.
Hier liest es sich für mich so, als blickte er zur Wand und fragte sie dann, noch während er den Blick nach oben hielt, was sie sich da ansieht. Hier könnte man vielleicht noch einen Gedankengang zwischen den beiden Punkten einfügen, um den Übergang "sanfter" zu gestalten.

Samuels größte Befürchtung diesbezüglich war, das die Regierung einen geringeren Höchstpromillesatz beschloss und die Bots eine neue Aufgabenstellung bekamen.
Samuels größte Befürchtung diesbezüglich war, DASS die Regierung...

226 Milliarden Menschen in einer einzigen brodelnden Stadt, die den gesamten verschissenen Planeten umspannte.
Diesen Satz finde ich sehr gelungen. Der bringt die Stimmung sehr gut rüber (natürlich nicht nur der Satz^^)

Das Ende beschreibt auch nochmals diese ausweglose Situation von Samuel. Ist dir auch gut gelungen, wie ich finde.
Was ich allerdings generell noch schön fände, wäre etwas mehr Tiefgang, vielleicht noch ein paar Sätze mehr, die seine triste, deprimierende und ausweglose Situation beschreiben. Vielleicht noch ein paar Erinnerungen an alte, evtl. bessere (nicht so regierungsvergewaltigte) Zeiten, an die er sich klammern kann.
Die verschlossenen Fenster dienen sicherlich auch dem Eigenschutz der Bürger. Wie sieht es aber mit einer abgeschlagenen Bierflasche beispielsweise aus? Messer, Gabel? Gibt es Möglichkeiten, sich das Leben zu nehmen?
Du schreibst nämlich, der Tod käme nur noch aufgrund Außenwirkung - wenn die nicht so ohne weiteres möglich ist, könntest du dafür vielleicht noch eine Ergänzung finden (z.b. Plastikgläser, Plastikflasche, oder ähnliches).

Trotzdem gute Geschichte und ich hoffe, ich konnte dir etwas helfen

Viele Grüße

Federkrieger

 

Guten Morgen, Rainer Hohn,

Mir hat Deine Geschichte sehr gefallen. Ich war enttäuscht, als sie so schnell zu Ende ging. Deshalb möchte ich generell zustimmen, dass man das noch ein bisschen aufpolstern kann (v.a. weil man sich in vierhundert Jahren sicher noch mehr Arten überlegen kann, sich selbst etwas anzutun). Ist aber wohl auch eine besondere Qualität, wenn der Leser gerne mehr hätte.

Was mir gar nicht gefallen hat, war der Anfang. Ich habe ihn viermal gelesen und nicht verstanden. Was ist mit der Frau los, dass sie ihren Sohn anflirtet? Okay, sie guckt irgendeine Serie. Wieso stört das keinen der Anwesenden? Ist der Sohn einer der Anwesenden oder gehört er zur Serie? Wieso stört es keinen, als das Geburtstagskind den Raum verlässt? Du siehst, ich stand richtig auf dem Schlauch. ;) Erst als ich mein Heil in der Flucht gesucht und weitergelesen habe, habe ich es verstanden - an der Stelle, an der erwähnt wird, dass der Protagonist gar nicht hundertfünfzig Jahre alt ist. Das hat viel zu lange gedauert. Ich sehe keinen Grund, dass man sich durch den Anfang so durchquälen muss. Da ich vermute, dass ich nicht die Einzige bin, der das so gehen wird, wäre es schön, wenn Du die Situation klarer ausarbeiten könntest.

Er ließ das Glas zu Boden fallen, griff sich die Flasche und schlurfte zur Sicherheitsscheibe.

Wenn Leute so achtlos mit ihren Sachen umgehen und ständig Dinge auf den Boden fallen lassen, dann hat das ja Gründe und Konsequenzen. Ist es ihm egal, weil er genügend Zeit zum Aufräumen hat? Oder tauchen direkt kleine Roboter auf und räumen alles auf? Das wäre cool, weil man dann sieht, dass wirklich alles - nicht nur die Menschen - immer zurück in einen perfekten Zustand versetzt wird. Oder ist die ganze Wohnung im Laufe der Jahrhunderte komplett zugemüllt und es interessiert einfach keinen? An der Stelle würde ich mir noch eine Ausarbeitung wünschen, die Samuels Achtlosigkeit erklärt.

Ich hoffe, Du kannst damit etwas anfangen.

Viele Grüße,
Maria

 

Hallo Rainer,

die Idee finde ich gut, die Umsetzung nicht so gelungen.

Gleich den Anfang fand ich problematisch wegen den vielen Personen:

bis auf Oswald, der gerade zum Jupitermond Io flog. Wie viele waren das jetzt eigentlich, inklusive Schwiegertöchtern, Schwiegersöhnen, Enkelkindern, Urenkelkindern und was da noch so rumkroch?
Samuel hatte den Überblick verloren. Er verdrehte die Augen und hob das Gesicht zur Zimmerdecke.
„Seit achtzig Jahren schaust du dir diesen Kitsch nun an. Bekommst du nie genug davon?“ raunte er und blickte zu seiner Ella, die dicht neben dem Hologramm des ältesten Sohnes stand und ihn lüstern anstarrte. Sie hätte ihm wohl am liebsten an den Arsch gepackt.
„Es ist die beste Serie, die jemals ausgestrahlt wurde“, murmelte sie, ohne den Blick von Benjamin abzuwenden.
Zum Beispiel frage ich mich, warum da am Anfang Oswald so explizit als derjenige aufgeführt wird, der zum Jupitermond fliegt. Das würde ich, wenn überhaupt, etwas nach hinten schieben, dann wird die Gewichtung besser.

Textliches:

´Fehlt nur noch, das sie auf die Knie geht und den Mund aufmacht´.
den Mund aufmacht.´

Fehlt nur noch, das sie auf die Knie geht
dass sie

weil dieses verdammte Organ ihm einfach keine Wahl lies.
ließ

Mir scheints, dass du die Idee mit den Nanabots hattest und alles Mögliche drumgerumgeschrieben hast, was dir dazu eingefallen ist.
Diesen Infodump, hier meine ich, um den du herum geschrieben hast.

Statistisch gesehen würde er achthundert Jahre leben und er hatte gerade einmal die Hälfte davon hinter sich. Die fünfhundert Gramm Nanobots machten es möglich. Keine Krankheiten mehr, schnell heilende Verletzungen, keine Alterung. Die Bots reparierten seine DNA und ermöglichten eine unendliche Zellteilung. Gestorben wurde nur noch durch äußere Einflüsse.. Das half ihm nicht dabei, seine Zeit totzuschlagen.
Samuel kippte den Alkohol hinunter und verzog mit einem Zischen das Gesicht. Der nächste Vierfache goss sich von allein ein, kein Problem. Das Geschenk der Technik hielt auch seine Leber im Bestzustand. Zum Glück waren die Bots nur darauf programmiert, Alkoholspiegel über drei Promille abzubauen.

Meines Erachtens fehlt in der Geschichte ein wenig Handlung. Es passiert so gut wie nichts und am Ende der Geschichte ist alles so wie am Anfang.

Vielleicht kannst du ja noch eine "Veränderung" von/bei Samuel einbauen.

Dennoch gerne gelesen.
Gute Grüße, GoMusic

 

Hallo Rainer Hohn,

schön wieder etwas von dir zu lesen!

Nanobots - Zum Leben verdammt
Vielleicht ohne die Nanobots? Passt für mich nicht in den Titel.

Wie bereits von einigen angemerkt ist der Anfang schrecklich verwirrend. Nach mehrmaligen lesen verstehe ich es nun so, dass dieser Geburtstag und die Enkel und Urenkel in der Serie sind, die Samuel mit seiner Frau schaut?
Ist das wichtig? Grade am Anfang einer Geschichte nicht mit Personen überhäufen. Mir würden erstmal Samuel und seine Frau reichen.

Das mit den Holos kann ich mir nicht so ganz vorstellen. Also die schweben alle so im Raum? Und warum braucht man einen Holosessel? Ist der besonders?

Warum sitzt Samuel neben seiner Frau und schaut die Serie, die ihn so anödet?

die ständige Fresserei kotzte ihn an
Warum isst er denn andauernd? Aus Langeweile?

Auch Ella wollte er nicht mehr vögeln, tat es aber trotzdem, weil dieses verdammte Organ ihm einfach keine Wahl lies.
Was bedeutet das? Die Nanobots machen ihn dauergeil?

Trotzdem stand es ihm bis zum Hals.
Warum?

Der nächste Vierfache goss sich von allein ein, kein Problem.
Das verstehe ich nicht. Meinst du „wie von allein“? Oder macht das eine Maschine?

226 Milliarden Menschen in einer einzigen brodelnden Stadt, die den gesamten verschissenen Planeten umspannte.
226 Milliarden kommt mir etwas sehr hoch vor, oder? Auch wenn die Menschen nicht mehr an Krankheiten sterben ... wir schaffen es schon uns alle umzubringen bevor wir so viele werden. Es muss doch Ressourcenkriege geben, Hungersnöte – woher kommt eigentlich das ganze Essen von dem Samuel spricht?

Er träumte nur noch davon, dieses Mistding durch die Gegend zu karren
Das hört sich positiv an, also „träumen“. Vielleicht eher „Er träume sogar schon davon.. „

Rainer, das ist doch gar keine richtige Geschichte! Das ist der Anfang davon! Ich finde es nicht schlimm, dass Stellen mit relativ viel „Infodumping“ gibt. Ich finde es interessant. :)
Das Problem ist nur, dass du einem all diese Informationen gibst und dann gar nichts damit machst. Warum hasst Samuel seine Frau so? Nur weil sie da ist? Warum hat er keine Ziele mehr? Was machen andere Menschen mit ihrem ewig langen Leben? Warum geht es Ella anscheinend viel besser mit der Situation?

Ich fände es schön, wenn du dich noch mal dransetzt und eine richtige Geschichte draus machen würdest.

„Samuel.“
Die Soap war scheinbar zu Ende. Er blickte stumpf auf eine der Holowerbungen zwischen den Wolkenkratzern.
„Ich habe Lust auf Sex.“
Samuel nickte deprimiert und ließ die Flasche aus der Hand gleiten. Es polterte und begann zu gluckern. Er schaute nicht hin.
„Okay.“
Die Stelle finde ich übrigens richtig gut.

Liebe Grüße,
NGK

 

Hallo Rainer Hohn,

die anderen Kritiken haben schon auf die relevanten Punkte hingewiesen. Der Anfang ist verwirrend, die Handlung gering.

„Herzlichen Glückwunsch zum einhundertfünfzigsten Geburtstag.“

Ich als Leser interpretiere diesen ersten Satz so, dass hier tatsächlich jemand seinen 150ten Geburtstag feiert.

„Herzlichen Glückwunsch zum einhundertfünfzigsten Geburtstag.“
Alle Familienmitglieder waren scheinbar anwesend, die sieben Töchter und fünf Söhne, nein, Oswald nicht, der flog ja gerade zum Jupitermond Io. Wie viele waren das jetzt eigentlich, inklusive Schwiegertöchtern, Schwiegersöhnen, Enkelkindern, Urenkelkindern und was da noch so rumkroch?
Samuel hatte den Überblick verloren.

Bis hierher scheint sich dies zu bestätigen. In meinem Kopf formt sich das Bild einer Feier.

Er verdrehte die Augen und hob das Gesicht zur Decke des Holoraumes. Unruhe hatte ihn hierher getrieben und nun bereute er es, sich wieder einmal diese miese Soap anzuschauen.

Hier merkt man dann, dass das Anfangsbild in meinem Kopf wohl doch nicht zu stimmen scheint. Ich musste es auch mehrmals lesen, bis mir klar war, was du geschrieben hast.

Er verdrehte die Augen und hob das Gesicht zur Decke des Holoraumes. ...
Mit einem Ruck erhob er sich aus dem Sessel und verließ den Projektionsraum.

Es ist doch immer noch der gleiche Raum, lass es bei einem Begriff.

Ihn quälte Langeweile und das seit Jahrzehnten.

In deiner Geschichte geht es eigentlich um diesen Punkt. Was für eine Antwort schälst du hervor?

"Alle Arten von Beschäftigungen hatte er durch. Sport, Spiele, Hobbys, Seitensprünge, so ein Scheiß. Allein der Alk hielt ihn noch halbwegs gerade. ...

Ich habe Lust auf Sex.“
Samuel nickte deprimiert und ließ die Flasche aus der Hand gleiten. Es polterte und begann zu gluckern. Er schaute nicht hin.
„Okay.“


Eigentlich ein interessantes Thema, aber für mein Geschmack ist da noch zuwenig Fantasie mit drin. Für jede Entwicklung, Bewegung gibt es eine Gegenentwicklung. Für "ewiges" Leben könnte eine Selbstmordkultur entstehen. Ob offen, gefördert, heimlich, wie auch immer, gibt da viele Ansätze. Du tönst seinen Wunsch diesbezüglich ja schon an.

Gibt natürlich auch noch andere Möglichkeiten.

Beste Grüße
Kroko

 

Hallo Federkrieger,

danke fürs Reinschauen.

Er verdrehte die Augen und hob das Gesicht zur Zimmerdecke.
„Seit achtzig Jahren schaust du /Hier liest es sich für mich so, als blickte er zur Wand und fragte sie dann, noch während er den Blick nach oben hielt,

Das ginge schon, er muss Ella ja nicht anschauen. Aber du hast recht, dass es hier einen kleinen Bruch gibt. Mit

Unruhe hatte ihn hierher getrieben und nun bereute er es, sich wieder einmal diesen Mist anzuschauen. Vielleicht hatte er auch nur Ellas Nähe gesucht, er wusste es nicht. Mit schlaffen Gesichtsmuskeln schaute er zu ihr hinüber.

löse ich hier auch gleich drei Probleme. Aus den Kommentaren wird klar, dass das Ganze nicht gleich zu erfassen ist. Nun ist klar, er ist ein einem Holoraum, die Figuren sind Hologramme, es läuft eine Soap. Der Grund für Samuels Anwesenheit wird genannt und ein Blick in sein Befinden gegeben. Das liest sich nun flüssiger. Samuel und die Soap werden nun auch schon im dritten Satz erwähnt, das sollte Klarheit bringen.

Was ich allerdings generell noch schön fände, wäre etwas mehr Tiefgang, vielleicht noch ein paar Sätze mehr, die seine triste, deprimierende und ausweglose Situation beschreiben

Habe ich auch drüber nachgedacht. Die Geschichte ist ja eigentlich nur ein Stimmungseinbild und das kommt an einigen Stellen auch gut rüber. Das habe ich mit einigen Sätzen noch nachgebessert, um seine Antrieblosigkeit besser zu zeigen.

Gibt es Möglichkeiten, sich das Leben zu nehmen?

Habe ich noch kurz angerissen in Verbindung mit seiner Angst vor dem Sterben. Und das er eben auch Angst vor den Schmerzen hat. Die Geschichte ist ohnehin etwas kurz, ich muss nur aufpassen, das sie nicht an Tempo verliert.

Vielen Dank für die Anregungen

Rainer Hohn


Hallo TeddyMaria,

weil man sich in vierhundert Jahren sicher noch mehr Arten überlegen kann, sich selbst etwas anzutun

Habe ich etwas ausgeweitet.

Ich war enttäuscht, als sie so schnell zu Ende ging.

Ich finde auch, das ist ein bißchen kurz. Ich wollte eigentlich ein längeres Drama mit den Bots als Hintergrund schreiben und dann hat sich das nach drei Sätzen in eine ganz andere Richtung bewegt. Aber es lohnt sich, die Story noch ein wenig auszubauen.

Was mir gar nicht gefallen hat, war der Anfang.

Den habe ich geändert. Ich hatte auch Bedenken, ob der Leser die Situation erkennt. Neu

ist der dritte Satz: „Verfluchte Soap“, dachte Samuel. Und:

Er verdrehte die Augen und hob das Gesicht zur Decke des Holoraumes.Unruhe hatte ihn hierher getrieben und nun bereute er es, sich wieder einmal diese miese Soap anzuschauen. Vielleicht hatte er auch nur Ellas Nähe gesucht.

Es läuft eine Soap im Holoraum. Bis auf die zwei Protagonisten sind alles Hologramme.

Wenn Leute so achtlos mit ihren Sachen umgehen und ständig Dinge auf den Boden fallen lassen, dann hat das ja Gründe und Konsequenzen.

Das hast du interessant ausgeführt. Die Idee mit dem kleinen Roboter ist witzig, würde aber zu weit vom Thema weg führen, finde ich. Ich dachte dann daran, dass das Glas auf einen weichen Teppich fällt, aber du hast recht, bei einer ständigen solchen Verhaltensweise wäre das nur noch eine Müllkippe. Das Fallenlassen stellt seine Verfassung gut dar, passt aber nicht in das Gesamtbild. Er lässt das gefüllte Glas nun stehen und greift zur Flasche.

Hat mir einige wichtige Erkenntnisse gebracht, danke.

Rainer Hohn


Hallo GoMusic,

Gleich den Anfang fand ich problematisch wegen den vielen Personen

Das hat TeddyMaria auch zu recht bemängelt.

Er verdrehte die Augen und hob das Gesicht zur Decke des Holoraumes.Unruhe hatte ihn hierher getrieben und nun bereute er es, sich wieder einmal diesen Mist anzuschauen. Vielleicht hatte er auch nur Ellas Nähe gesucht.

Ich habe die Anzahl der Personen etwas verringert. Das klang erst einmal witzig, ich meine, nach 150 Jahren, da hat man doch was geschafft. Den Einstieg mit den 150 Jahren fand ich für den Leser interessant. Das soll neugierig machen. Schon im dritten Satz gibt es nun einen erklärenden Bezug. Das sollte funktionieren.

Zum Beispiel frage ich mich, warum da am Anfang Oswald so explizit als derjenige aufgeführt wird, der zum Jupitermond fliegt

Eigentlich eine unwichtige Info. Was Menschen so beachten, wenn sie eine Soap gucken, denke ich. Ich habe es umformuliert. Nach der Änderung wird das hoffentlich auch besser als Samuels Gedanken/Beobachtungen erkannt. Den ersten Satz habe ich dafür auch noch abgesetzt.

Mir scheints, dass du die Idee mit den Nanabots hattest und alles Mögliche drumgerumgeschrieben hast, was dir dazu eingefallen ist.

Ich wollte (und werde) eine Geschichte schreiben, in der sich nur die Reichen diese Bots leisten können, also ein längeres Drama. Nach drei Sätzen war ich ganz woanders und ohne klares Konzept. Hat mich aber gefesselt. Ein kurzer Einblick in die Verfassung und Hilflosigkeit des Prot, die am Ende doch ganz hübsch auf den Punkt gebracht wird.
Die Erklärung über die hohe Lebenserwartung durch die Bots ist ein notwendiges Info. Aber Dump mag ich auch nicht. Ich habe es zu Gedanken des Prot gemacht. Ist aber noch nicht perfekt. Ein Feedback darauf wäre für mich wichtig. Ich arbeite da gern weiter dran. Das soll eine glatt ablaufende Geschichte sein. Die beiden wesentlichen Themen in der Geschichte sind die Verfassung des Prot und die Bots selbst. Ganz zufällig war das Ganze nicht.

Danke für deinen Kommentar.

Rainer Hohn

Hallo Nichtgeburtstagskind,

der Titel beißt sich etwas, ja. Er sollte für den Leser andeuten, das es da einen Zusammenhang gibt, da dieser etwas spät erfolgt.

Wie bereits von Einigen angemerkt ist der Anfang schrecklich verwirrend.

Sie bewegen sich in dem Hologramm einer Soap. Ist nun besser verständlich, bitte den Anfang noch einmal lesen oder kurz über den Kommentar huschen. Ach was, hier:

Verfluchte Soap“, dachte Samuel.

Er verdrehte die Augen und hob das Gesicht zur Decke des Holoraumes. Unruhe hatte ihn hierher getrieben und nun bereute er es, sich wieder einmal diese miese Soap anzuschauen. Vielleicht hatte er auch nur Ellas Nähe gesucht, er wusste es nicht. Mit schlaffen Gesichtsmuskeln schaute er zu ihr hinüber.

Das mit den Holos kann ich mir nicht so ganz vorstellen. Also die schweben alle so im Raum? Und warum braucht man einen Holosessel? Ist der besonders?

Das ist wie in den Holosuites von Startreck, also realistisch. Nicht wie in Star Wars, wo die oft ohne Beine in der Luft hängen :-). Hier habe ich Holo erwähnt, damit dem Leser klar wird, das es eine Projektion ist. Inhaltlich aber ist es falsch, daraus wurde nun ein Sessel im Holoraum und der Raum selbst wird schon am Anfang erwähnt.

Warum sitzt Samuel neben seiner Frau und schaut die Serie, die ihn so anödet?

Siehe oben, aber stimmt, das steht sonst ohne Bezug im Raum.

die ständige Fresserei kotzte ihn an
Warum isst er denn andauernd? Aus Langeweile?

Das Essen überhaupt kotzt ihn an, schlecht dargestellt. Obwohl ich mir das schon gedacht habe. Ich weiß nicht, vielleicht war ich zu faul (Wird schon gehen …) Habe ich nachgebessert.

Auch Ella wollte er nicht mehr vögeln, tat es aber trotzdem, weil dieses verdammte Organ ihm einfach keine Wahl ließ.
Was bedeutet das? Die Nanobots machen ihn dauergeil?

Der Kommentar ist witzig. Könnte man glatt eine Geschichte draus machen. Das Ding lässt sich nunmal nicht abstellen, genauso wenig wie Hunger. Nach 400 Jahren hat er genug davon, es ist Routine, er kann ihr aber nicht entkommen.

226 Milliarden kommt mir etwas sehr hoch vor, oder?

Könnte man auch verringern. Aber das sind gerade 30 mal so viel wie heute und das ist ja 600 Jahre weiter.

Er träumte nur noch davon, dieses Mistding durch die Gegend zu karren
Das hört sich positiv an, also „träumen

Da ist was dran, habe ich verbessert.

Rainer, das ist doch gar keine richtige Geschichte!

Das ist eine gute Frage. Ich habe schon ähnliche Geschichten gelesen, auch gedruckte, die mir gefallen haben. Im Moment zweifel ich daran, das es grundsätzlich eine Wendung, eine Handlung mit Personen oder einen großen Spannungsbogen geben muss. Texte können auch anders überzeugen. Ob sie vermarktbar sind, ist eine andere Frage. Ich denke noch darüber nach.

Hier müsste man auch unterschiedliche Leserinteressen bedenken. Ich habe gerade einen Klassiker gelesen, wo mit Adjektiven nur so um sich geworfen wurde. Ich erinnere mich an zwei Sätze, da waren gleich zehn Stück drin. Oder wie wärs damit:

> „Geben Sie sie mir“, sagte sie. <

Eine bekannte Autorin, die sich auch in zwei Sätzen schon mal gerne grundsätzlich wiederspricht. Die hätte hier im Forum schlechte Karten, trotz Bestseller. Ich stelle einiges einfach mal in Frage und schaue, was dabei herrauskommt.

Das Problem ist nur, dass du einem all diese Informationen gibst und dann gar nichts damit machst. Warum hasst Samuel seine Frau so? Nur weil sie da ist? Warum hat er keine Ziele mehr? Was machen andere Menschen mit ihrem ewig langen Leben? Warum geht es Ella anscheinend viel besser mit der Situation?

Er hasst sie nicht. Nach 400 Jahren und unendlicher Wiederholung kommt ihm alles aus den Ohren. Wie andere Menschen damit umgehen, ist nicht relevant. Ich nehme es als Stimmungsbild, aber es stimmt, man kann (und Sollte) eine Geschichte daraus machen. Zumindest könnte es etwas mehr Handlung geben, wie GoMusic schreibt.

Danke, du wirfst einige Fragen auf, über die ich noch nachdenken werde.

Liebe Grüße

Rainer Hohn

 

Hallo Rainer Hohn,

die Geschichte hat mir gefallen. Ein schöner Einblick ins Leben von jemandem, der eigentlich keine Sorgen hat und deshalb stirbt vor Langeweile. Es gibt ein Buch von Simone de Beauvoir (keine Ahnung, ob ich das jetzt richtig geschrieben habe), in dem jemand ein Unsterblichkeitsserum nimmt und sich dann irgendwann auch nur noch durch die Jahrhunderte schleppt. Ähnlich hast du es für mich auch in deiner Geschichte rübergebracht. Was passiert, wenn wir tatsächlich alles haben, das wir uns wünschen? Ewige Jugend, ewige Potenz, die Fähigkeit zu saufen, so viel wir wollen ohne davon krank zu werden usw. Und wie auch bei Simone dB artet das in tödliche Langeweile aus, weil man um nichts mehr kämpfen muss, man hat ja eh ewig Zeit.

Dass er immer die Flaschen fallen lässt, hat mich allerdings auch irritiert. Wahrscheinlich ist er so angeödet, dass er zu faul ist, sie abzustellen oder zu besoffen? Hier hättest du noch näher drauf eingehen können, finde ich. Der muss da ja mittlerweile durch ein Meer von Scherben schlurfen.

Ansonsten finde ich diese gruselige SciFi-Stimmung gut rübergebracht, vor allem durch das gelungene Bild mit den Häuserschluchten. Erinnert mich an Terry Gilliams "Brazil", vielleicht kennst du den Film ja.

Gerne gelesen von Chai

 

Hallo Kroko,

Der Anfang ist verwirrend,

Da habe ich inzwischen dran gearbeitet.

„Herzlichen Glückwunsch zum zweihundertfünfzigsten Geburtstag.“
Alle Familienmitglieder waren scheinbar anwesend, die vierzehn Töchter und neun Söhne ...
`Nein, Oswald nicht, der fliegt ja gerade zum Jupitermond Io. Verfluchte Soap´, dachte Samuel. ´Wie viele sind das jetzt eigentlich, inklusive Schwiegertöchtern, Schwiegersöhnen, Enkelkindern, Urenkelkindern und was da noch so rumkroch?´
Er hatte den Überblick verloren. Samuel verdrehte die Augen und hob das Gesicht zur Decke des Holoraumes. Unruhe hatte ihn hierher getrieben und nun bereute er es, sich wieder einmal diesen Mist anzuschauen. Vielleicht hatte er auch nur Ellas Nähe gesucht, er wusste es nicht. Mit schlaffen Gesichtsmuskeln schaute er zu ihr hinüber.

Er sitzt im Holoraum und schaut eine Soap. Der Einstieg war undurchsichtig. Ich habe die Geschichte auch noch ausgearbeitet und nachgebessert.

Ihn quälte Langeweile und das seit Jahrzehnten.
In deiner Geschichte geht es eigentlich um diesen Punkt. Was für eine Antwort schälst du hervor?

Das er an Selbsttötung denkt und dann, aus Furcht vor dem Sterben, deprimiert weitermacht.

Für "ewiges" Leben könnte eine Selbstmordkultur entstehen.

Eine interessante Idee, auch die von TeddyMaria mit dem kleinen Haushaltsroboter. Im Moment ist die Geschichte nur ein Stimmungsbild. Sollte ich mal eine richtige Geschichte draus machen, würde ich beide Vorschläge gern aufgreifen.

Vielen Dank fürs Kommentieren.

Rainer Hohn


Hallo Chai,

das Buch von Simone de Beauvoir klingt interessant. Ich weiß nur etwas über ihr Leben, Texte kenne ich nicht, werde aber mal in der Bücherei schauen, ob ich was finde.

artet das in tödliche Langeweile aus, weil man um nichts mehr kämpfen muss, man hat ja eh ewig Zeit.

Ich wollte eigentlich noch etwas weiter gehen. Er hatte ja noch Träume, aber sie haben ihn nicht mehr berührt. Sie sind nur noch Erinnerung. Er hat innerlich aufgegeben.

Dass er immer die Flaschen fallen lässt, hat mich allerdings auch irritiert/Der muss da ja mittlerweile durch ein Meer von Scherben schlurfen.

Inzwischen lässt er nur noch die Flasche am Schluss fallen und sie geht auch nicht kaputt. Das Glas lässt er gefüllt auf dem Tresen stehen. Da hatte schon TeddyMaria recht, das passt nicht ins Gesamtbild. Die ganze Wohnung wäre inzwischen eine Müllhalde.

Ich werde noch ein wenig an seiner Gemütsverfassung arbeiten.

Danke fürs Kommentieren.

Liebe Grüße

Rainer Hohn

 

Hallo Rainer Hohn,

du hast u.a. den Anfang geändert und wünscht ein Feedback. Gerne.
Dann setze ich mal die besonders scharfe Brille auf und spitze den Bleistift an beiden Seiten. ;)

„Herzlichen Glückwunsch zum zweihundertfünfzigsten Geburtstag.“
Alle Familienmitglieder waren scheinbar anwesend, die vierzehn Töchter und neun Söhne ...
`Nein, Oswald nicht, der fliegt ja gerade zum Jupitermond Io. Verfluchte Soap´, dachte Samuel. ´Wie viele sind das jetzt eigentlich, inklusive Schwiegertöchtern, Schwiegersöhnen, Enkelkindern, Urenkelkindern und was da noch so rumkroch?´
Er hatte den Überblick verloren. Samuel verdrehte die Augen und hob das Gesicht zur Decke des Holoraumes. Unruhe hatte ihn hierher getrieben und nun bereute er es, sich wieder einmal diesen Mist anzuschauen. Vielleicht hatte er auch nur Ellas Nähe gesucht, er wusste es nicht. Mit schlaffen Gesichtsmuskeln schaute er zu ihr hinüber.
„Seit achtzig Jahren schaust du dir diesen Kitsch nun an. Bekommst du nie genug davon?“
Gut, ich weiß ja mittlerweile, was da los ist.
Aber würde ich den Text zum ersten Mal lesen ... Puh.

Im Einzelnen:

„Herzlichen Glückwunsch zum zweihundertfünfzigsten Geburtstag.“
Es wird nicht klar, wer das zu wem sagt.

Alle Familienmitglieder waren scheinbar anwesend, die vierzehn Töchter und neun Söhne ...
Das sagt also der Erzähler ...

... und das nächste denkt Samuel:
I

`Nein, Oswald nicht, der fliegt ja gerade zum Jupitermond Io. Verfluchte Soap´, dachte Samuel. ´Wie viele sind das jetzt eigentlich, inklusive Schwiegertöchtern, Schwiegersöhnen, Enkelkindern, Urenkelkindern und was da noch so rumkroch?´
Demnach führt er die Aussage des Erzählers ("alle ... da ...") in Gedanken weiter. Wie soll das gehen?

Ich lese daraus, dass Oswald nicht anwesend ist, sondern zum J.mond fliegt und dass die Soap verflucht ist.
Da fragt man sich, was hat der Flug mit der Soap zu tun, die er gerade wohl schaut?

Dann:

´Wie viele sind das jetzt eigentlich, inklusive Schwiegertöchtern, Schwiegersöhnen, Enkelkindern, Urenkelkindern und was da noch so rumkroch?´

Wieder denkt Samuel den Anfangssatz des Erzählers weiter. Warum sollte er sich das jetzt in dem Moment eigentlich fragen? Sehe ich als pure, konstruierte Info für den Leser.

Ella stand dicht neben dem Hologramm des jüngsten Sohnes und starrte ihn lüstern an. Sie hätte ihm wohl am liebsten an den Arsch gepackt.
Was sind das eigentlich für Zustände, dass sie ihren Sohn lüstern anstarrt? :D
Wie reagiert der Sohn eigentlich darauf? Oder kann er als Hologramm das gar nicht sehen?

Generell: Samuel und Ella schauen also eine Soap auf dem Bildschrim und die mehr als ein Dutzend Verwandte sind als Hologramm mit anwesend im Raum und tun was? Schauen sie sich mit die Soap an? Ich raffe das nicht. Wofür ist die Soap überhaupt so wichtig für die Nanobots-Story? Mich irritiert das bloß ...

´Ein junger Spund, auch wenn er schmalzig aussieht´, dachte Samuel. ´Fehlt nur noch, dass sie auf die Knie geht und den Mund aufmacht.´ Mit einem Ruck erhob er sich aus dem Sessel und verließ den Projektionsraum.
Generell fände ich es "optisch schöner", du würdest die Gedanken kursiv und ohne Hochkommata schreiben.
Wieso denkt er auch so versaut? Irgendwas stimmt da doch nicht, muss sich der Leser denken. Auch, wenn die Nanabots sie geil machen, müssen die doch nicht an so etwas denken. :confused:

Ihn quälte Langeweile und das seit Jahrzehnten. Er fühlte sich gefangen in einem grauen Dunst aus lähmender Routine und endloser Wiederholung.
Das ist so eine Aussage, die ich als Leser so hinnehmen muss nach dem Motto "Gut, er hat seit langer Zeit Langeweile. So what?"
Was tut Samuel eigentlich sonst? Arbeitet er? Ist er Rentner? Hobbies, Gewohnheiten ... Was ist denn so langweilig.
Hier würde ich ausbauen.
Erst später erfahre ich, dass er Gleisbahnfahrer ist/war. Das könnte man gut weiter nach vorne bringen.

Er hatte keine Lust mehr auf Holofilme,
Achso, die Soap war also auch ein Hologramm? Ich hatte an (TV-)Bildschirm gedacht. Du siehts, am Anfang hapert es bei mir noch immer.

Auch Ella wollte er nicht mehr vögeln, tat es aber trotzdem, weil dieses verdammte Organ ihm einfach keine Wahl ließ. Sie mussten nun schon über zweihundert Jahre verheiratet sein. Zum Glück hatte sie in dieser Zeit nichts an Attraktivität eingebüßt. Trotzdem stand es ihm bis zum Hals.
Warum stand sie ihm denn bis zum Hals? ich sehe da im Text keine Hinweise. Sie ist weiterhin attraktiv, lese ich nur. Da muss doch was anderes sein.

Du sagst:

Ich wollte (und werde) eine Geschichte schreiben, in der sich nur die Reichen diese Bots leisten können, also ein längeres Drama. Nach drei Sätzen war ich ganz woanders und ohne klares Konzept. Hat mich aber gefesselt.
Das finde ich gut, sich vom Schreiben mitfließen zu lassen. :thumbsup:

Ist bei mir auch oft so.
So werden aus einer (Anfangs-)Idee am Ende vielleicht sogar zwei Geschichten. :)

Hoffe, du kannst mit meinem Kommnetar etwas anfangen.

Liebe Grüße, GoMusic

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo GoMusic,

danke, das du noch mal reingeschaut hast. Zunächst zum Kursiv: ich scheine mein Textprogramm da noch nicht richtig zu beherrschen oder es spinnt. Wenn ich etwas in kursiv schreibe, ist auf einmal der ganze Text kursiv und das lässt sich nicht mehr ändern. Aber da solche Passagen nicht oft vorkommen, kann ich das ruhig bei der Eingabe nachbearbeiten. Der Aufwand ist gering.

„Herzlichen Glückwunsch zum zweihundertfünfzigsten Geburtstag. Alle Familienmitglieder waren scheinbar anwesend, “
Es wird nicht klar, wer das zu wem sagt.

Stimmt. Das wirkt wie ein Sprung. Da kommt was rein. Auch, damit zusätzlich klar wird, das diese Leute nichts mit Samuel zu tun haben.

Alle Familienmitglieder waren scheinbar anwesend, die vierzehn Töchter und neun Söhne ...
Das sagt also der Erzähler ...

Der ganze Anfang macht mir zu schaffen. Das ist hier kein Erzähler, aber Samuel denkt es auch nicht. Er bemerkt es. Deshalb das Wort scheinbar. So, wie wenn man drei Leute erwartet und dann drei sieht. Man registriert es, denkt es aber nicht. Im nächsten Satz aber scheint Samuel zu denken.
Da kann ich kursiv setzen, wie ich will, es haut einfach nicht hin. Beobachtung und Denken sind hier schlecht zu verbinden. Das muss ich anders gestalten.

Es gibt einen Hinweis darauf, das es eine Soap ist (der an den Anfang muss), aber schlecht gesetzt ist. Und das Samuel in einem Holoraum sitzt. Der Leser sollte erschließen können, das die Hologramme zur Soap gehören.

Oswald haue ich vielleicht raus, ich weiß noch nicht. Eigentlich ist es so eine Aussage wie: hat die schon wieder dieses merkwürdige Kleid an. Was man sich beim Schauen von Soaps so denkt. Aber man kann auf so einen Satz locker verzichten.

Was sind das eigentlich für Zustände, dass sie ihren Sohn lüstern anstarrt?

Der Satz ist einfach witzig. Aber es ist einer der Söhne aus der Soap.

Fehlt nur noch, dass sie auf die Knie geht und den Mund aufmacht. / Wieso denkt er auch so versaut? Irgendwas stimmt da doch nicht, muss sich der Leser denken. Auch, wenn die Nanabots sie geil machen, müssen die doch nicht an so etwas denken

Die Bots haben mit Geilheit nichts zu tun, das hat ein Kommentierender so interpretiert. Aber hier sehe ich trotzdem einen Fehler in der Geschichte. Die Information, das er bereits seit 400 Jahren lebt, muss weiter nach vorn.
Ich gehe davon aus, das ich dem Leser nicht alles erklären muss. Samuel ist 400 Jahre alt und sein Leben wird zur endlosen Wiederholung. Hier sollte der Leser sich selbst ein Bild machen, wie es nach 400 Jahren ist.
Warum denkt Samuel so versaut? Sie leben nebeneinander her, er ist frustriert und neigt zu Aggression. Auch das sollte der Leser interpretieren können, jeder auf sein eigene Art. Aber die Information über die 400 Jahre muss dafür nach vorn.
Das gilt auch für

Auch Ella wollte er nicht mehr vögeln, tat es aber trotzdem

Einige Aussagen sind mir aber trotzdem zu oberflächlich, da gehe ich nochmal ran. Der Anfang muss anders gestaltet werden und die 400 Jahre Info muss nach vorn. Der Fehler wäre mir ohne deine Unterstützung nicht aufgefallen. Aber viele Aussagen lassen sich ohne diese Info nicht oder nur im Nachhinein interpretieren.

Der Anfang sieht nun so aus:

„Herzlichen Glückwunsch zum zweihundertfünfzigsten Geburtstag.“ Linda Carter stellte sich auf die Fußspitzen und schloss ihren Ehemann mit einem Lächeln in die Arme.
Alle Familienmitglieder waren scheinbar anwesend, registrierte Samuel. Die vierzehn Töchter und neun Söhne ... Wie viele sind das nun eigentlich, inklusive Schwiegertöchtern, Schwiegersöhnen, Enkelkindern, Urenkelkindern und was da noch so rumkriecht? dachte er verwundert. Er konnte diese Soap noch nie leiden.
Samuel verdrehte die Augen und hob das Gesicht zur Decke des Holoraumes.

Das stimmt aber irgendwie immer noch nicht.

Liebe Grüße

Rainer Hohn

 

Hallo Rainer Hohn,

versetz dich in die Lage eines Leser, der die Geschichte zum ersten Mal liest.

„Herzlichen Glückwunsch zum zweihundertfünfzigsten Geburtstag.“ Linda Carter stellte sich auf die Fußspitzen und schloss ihren Ehemann mit einem Lächeln in die Arme.

Nun frage ich diesen Erstleser, was für eine Situation wohl herrscht. Was würdest du sagen?

Und nun folgender Beginn:

Samuel konnte diese Soap noch nie leiden.
„Herzlichen Glückwunsch zum zweihundertfünfzigsten Geburtstag.“ Linda Carter stellte sich auf die Fußspitzen und schloss ihren Ehemann mit einem Lächeln in die Arme.

Wie beschreibt ein Erstleser wohl nun die Situation?

Welche Beschreibung muss nachher nicht korrigiert werden, wenn er weiterliest?

Beste Grüße
Kroko

 
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Hallo Kroko,

du hast natürlich recht. Schauen wir uns das genauer an.
Ich wollte eigentlich nur eine Geschichte anfangen, da ich noch an einer Anderen arbeite. Die Story sollte von Bots handeln, die sich nur die Reichen leisten können. Das ging dann gleich in eine andere Richtung und ich habe es ohne Konzept heruntergeschrieben, also ungeplant. Hat mich einfach mitgerissen.
Das Ergebnis ist, das ich eine Geschichte mit einem Aufbau habe, der nicht komplett durchdacht ist und an dem man hinterher nur noch rumdoktern kann, will man nicht die Hälfte neuschreiben.

Natürlich macht es Sinn, die Information, das es eine Soap ist, gleich an den Anfang zu setzen. Der Leser kann dem besser folgen. Ist aber, im Nachhinein, kein guter Einstieg. Das jemand 250 wird, ist da schon ein besserer Köder für den Leser (Das war wohl auch der Aufhänger, mit dem ich losgelegt habe).
Na ja, und nun beginnt das rumdoktern. Setze ich die Info nach ganz vorn, kann ich den Einstieg eigentlich nur vollkommen neu schreiben. Der jetzige Einstieg ist aber interessant, auch das mit den Holos, fürs Ambiente (Wolkenkratzer, Holowerbung, hohe Lebenserwartung, Bots, Sicherheitsglas, weit in der Zukunft). Möchte ich nicht unbedingt fallen lassen.

Hier erfolgt die Erklärung nun alternativ im fünften Satz. Ich glaube nicht, das es den Leser verwirrt, eine verspätete Erklärung für die vorangegangenen vier Sätze zu bekommen. Das ist ja zügig dahinter, wenn auch eine Notlösung.

Ich denke, es ist akzeptabel. Beschwören würde ich es nicht, dazu müsste man noch andere Meinungen hören. Mir gefällt es jedoch auch so, ich kenne aber bereits die Geschichte und lese den Anfang nicht unbedarft, macht ein Urteil nun schwierig.

Größere Probleme habe ich im Moment damit, das auch das Alter von Samuel weiter nach vorn muss. Und ein paar Oberflächlichkeiten müssen noch ausgeschmückt werden. Wohl auch noch der eine oder andere Einblick in Samuels Befinden wäre nicht schlecht. (Done)

Bei einem rein analytischen Blick auf diese Passage kann man sagen: keine Info, kein Verständnis. Aber wenn man es liest und die Erklärung folgt auf dem Fuße, doch machbar?


Liebe Grüße

Rainer Hohn

 

Hallo Rainer Hohn,

Ich wollte eigentlich nur eine Geschichte anfangen, da ich noch an einer Anderen arbeite. Die Story sollte von Bots handeln, die sich nur die Reichen leisten können. Das ging dann gleich in eine andere Richtung und ich habe es ohne Konzept heruntergeschrieben, also ungeplant. Hat mich einfach mitgerissen.
Das Ergebnis ist, das ich eine Geschichte mit einem Aufbau habe, der nicht komplett durchdacht ist und an dem man hinterher nur noch rumdoktern kann, will man nicht die Hälfte neuschreiben.

Genau das Gleiche ist mir damals mit meiner Geschichte passiert ;). Schlussendlich sind wir ja auch hier um uns zu verbessern :).

Bei einem rein analytischen Blick auf diese Passage kann man sagen: keine Info, kein Verständnis. Aber wenn man es liest und die Erklärung folgt auf dem Fuße, doch machbar?

Das muss die Leserschaft entscheiden :).

Beste Grüße
Kroko

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo, Rainer Hohn,

an sich geh ich SF wie auch Fantasy und Horror aus dem Weg, aber wann feiert man schon 1/4 Jahrtausend und wann konnte man je einen Untertitel als Parodie auf "Verdammt in alle Ewigkeit" auffassen.

Auf jeden Fall bin ich mir sicher, dass der Prothesengott (sich) lange weilt und das Erbe der Primaten, das animalische Erbe des Homo sapiens (wie der Wille zur Arterhaltung z. B.) mit der Zahl der Prothesen abnimmt oder um den alten Herrn mal wieder aufzumöbeln oder in Erinnerung schwelgen zu lassen, das Triebleben simuliert werden muss.

Tatsächlich ist es gut beobachtet, dass mit dem Alter die Heilung von offenen Wunden sich verlangsamt (wie ja eigentlich alles, nicht nur Körperliches), was zur paradoxen Empfindung führt, die Zeit würde sich beschleunigen. Tatsächlich aber wird die Zukunft in dem Maße verkürzt, wie die Vergangenheit wächst.

Aber was mir besonders auffällt, ist, dass keinem die heutigen, allzu irdischen Fehler im Text auffallen, schon hier

... und was da noch so rumkriecht?[,] grübelte er.
So wie es da steht, hätte der nachfolgende Satz (der "übergeordnete" in Dudendeutsch) mit Großbuchstaben beginnen müssen - auch ohne Gänsefüßchen wäre wie bei der wörtlichen Rede ein Komma zu setzen nach dem Fragezeichen. Und allsogleich wiederholt es sich, nun mit Gänsefüßchen
Bekommst du nie genug davon?“[,] raunte er.

Flüchtigkeiten

Er fühlte sich aus[ge]laugt, gefangen ...
..., er wollte nicht einmal mehr die Wo[h]nung verlassen und ...

Hier meine ich, ist das "Vielfache" immer noch Adjektiv und klein zu schreiben als Attribut des verschwiegenen, aber vorangestellten Whisky
Samuel schlenderte zur Bar in der Wohnzimmerecke und goss sich einen Whisky ein. Einen [v]ierfachen (Whisky), den gönnte er sich gern.

Vllt. interessiert Dich, was auf uns zukommen kann. Ich zitier mal aus Jaron Laniers Friedenspreisrede ("Der High-Tech-Frieden braucht eine neue Art von Humanismus", im Netz der vollständige Text unter http://www.nachdenkseiten.de/upload/pdf/141014_lanier_rede.pdf)

"Innerhalb der winzigen Elite der Milliardäre, die die Cloud-Computer betreiben, herrscht
der laute, zuversichtliche Glaube, dass die Technologie sie eines Tages unsterblich machen wird. Google zum Beispiel finanziert eine große Organisation mit dem Ziel, „den Tod zu überwinden“. Und es gibt viele Beispiele mehr.
Ich kenne einige der Hauptbeteiligten der Anti-Tod- oder posthumanen Bewegung, die im Herzen der Silicon-Valley-Kultur sitzt, und ich bin der Ansicht, die meisten von ihnen leben in einer Traumwelt, die weit weg von jeder rationalen Wissenschaft ist. (Es sind auch ein paar gute Wissenschaftler dabei, einfach nur wegen der Finanzierung; Geld kommt in der Wissenschaft heute oft von merkwürdig motivierten Quellen, und ich würde es ihnen nie zum Vorwurf machen.)
Die Arithmetik ist klar. Falls die Unsterblichkeits-Technologie, oder auch nur eine Technologie der
drastischen Lebensverlängerung zu funktionieren beginnt, müsste sie entweder auf die kleinste Elite
beschränkt bleiben oder wir müssten aufhören, Kinder in die Welt zu setzen, und in eine unendlich fade Gerontokratie übergehen. Dies sage ich um hervorzuheben, dass in der digitalen Technologie häufig, was radikal scheint – was auf den ersten Blick wie kreative Zerstörung wirkt -, sich in Wirklichkeit, wenn es tatsächlich umgesetzt würde, als hyper-konservativ und unendlich fade und langweilig herausstellt.
Eine weitere populäre Idee ist, unser Gehirn in die virtuelle Realität „upzuloaden“, damit wir für immer in einer Software-Form weiterleben könnten. Und das trotz der Tatsache, dass wir noch nicht einmal wissen, wie das Gehirn funktioniert. Wir wissen nicht, wie Ideen durch Neuronen repräsentiert werden. Wir stellen Milliarden von Dollar bereit, um das Gehirn zu simulieren, dabei kennen wir jetzt noch nicht einmal die grundlegenden Prinzipien, nach denen es funktioniert. Wir behandeln Hoffnungen und Glaube, als wären sie etablierte Wissenschaft. Wir behandeln Computer wie religiöse Objekte."

Doch ehe ich's vergesse: Satire geh ich nicht aus dem Weg, gerät mir doch irgendwie alles auf den Weg dorthin dank einer kräftigen und von mir gepflegten (Selbst)Ironie. Aber zur Satire fehlt hier der Biss oder das Lachen, das einem im Hals stecken bleibt ...

Wie dem auch sei und werde, Gruß vom

Friedel

 

Hallo Rainer Hohn,

die Idee der Geschichte gefällt mir sehr, die Langeweile der Ewiglebenden wird greifbar, ihre unbändige Oberflächlichkeit. Dabei könnte man so viel mit der verlängerten Zeit anfangen, den 400 Jahren on top, egal welche Nanobots man dazu schlucken müsste. Richtig stark fand ich die Schluss-Szene: er will sich umbringen, scheitert am Sicherheitsglas, das er nicht zerstören kann und dann an seiner eigenen Gleichgültigkeit, an der oft geübten Gier, die nicht nachlässt. Leider sind noch einige Fehler zu korrigieren. Solltest du dich mit beschäftigen, vielleicht auch etwas kürzen oder die Handlung erweitern, je nachdem, der Text wird dadurch gewinnen.
Textstellen:

Vierhunderzwölf Lebensjahre hatten ein dunkles Loch in ihm hinterlassen. Oft starrte er minutenlang vor sich hin, dann wieder könnte er alles zerschlagen, was in seiner Reichweite war. Mit schlaffen Gesichtsmuskeln schaute er zu Ella hinüber.
spätdemente Psychosen, aha… tja, die Gesichtsmuskeln, aber die ließen sich doch operativ straffen, oder?

Ein junger Spund, auch wenn er schmalzig aussieht, dachte Samuel. Fehlt nur noch, das sie auf die Knie geht und den Mund aufmacht.
na ja, ist mir zu pornolastig

Er fühlte sich auslaugt,
hier so ein Fehlerbeispiel

zwischen den Wolkenkratzern, die wie anklagende Finger in den trüben Himmel griffen.
ziemlich oft gehörter Vergleich, wär ich vorsichtig mit.

Viele Grüße und he, wo gibt's dieses Nanozeugs?
Isegrims

 

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