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Nur gucken

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07.09.2014
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Nur gucken

Inka rollte sich auf dem flachen Podest zusammen, so nah am Bollerofen, dass seine Hitze sie erreichte, ohne ihr den Hintern abzuflämmen. Die vier Zeichnerinnen hofften, dass es ihnen gelänge, das Katzenhafte in Inkas Position einzufangen und ihre Muskulatur richtig anzulegen. Nur der einzige Mann im Raum rührte sich nicht.
„Das ist Pelle, der will heute mal zugucken“, hatte Inka ihn vorgestellt. Jetzt saß er auf einem der Holzstühle, seine Einsneunzig eingeklemmt zwischen zwei alten Damen, die Beine weit von sich gestreckt, den Blick fest auf Inka gerichtet.
„Haltet euch ran“, mahnte Ute auch schon. „Fresst euch nicht an irgendwelchen Details fest. Das ist erst mal nur zum Reinkommen. Noch eine Minute.“ Sie wandte sich an Pelle: „Willst du mitzeichnen?“
„Nein, danke.“
„Papier und Stifte kannst du von mir kriegen.“
Er schüttelte den Kopf. „Nee, echt nicht. Ich will nur gucken.“
„Nun denn.“ Ute wandte sich ab, ging von Blatt zu Blatt, korrigierte hier einen zu kleinen Fuß, da eine zu wenig konsequent durchgehaltene Verkürzung und bat Inka schließlich, die Position zu wechseln. Worauf Inka sich gähnend auf den Rücken drehte, die Arme hinter dem Kopf kreuzte und die angezogenen Knie zur Seite kippen ließ. Pelle atmete durch.
„Willst du es nicht mal probieren?“, versuchte Ute es noch mal.
„Nö“, sagte er.
Inka lächelte mit geschlossenen Augen.
Vanessa wühlte in ihrem Schulmäppchen nach einem Radiergummi. Leider kam der Fuß an der falschen Stelle wieder heraus und Inkas Haare sahen aus wie ein schwarzer Fahrradhelm. Gut, dass Ute noch nicht bei ihr war. Vanessa sah zu Pelle. Seine Hände bewegten sich leicht auf den Oberschenkeln. Wie es wohl war, wenn er Inka anfasste? Schnell senkte sie den Kopf über ihr Blatt.
Ute überlegte, ob sie diesem Jungen für die Stunde Geld abknöpfen könnte. Mindestens die Hälfte.
In die Stille hinein begann Pelle zu winseln.
Vanessa brach die Bleistiftspitze ab.
Pelle sah Inka an. Und winselte.
Ute stand auf: „Äh, hallo?“, worauf er leise fiepte.
Inka sagte: „Pelle – aus!“
Sofort war er ruhig.
„Ja, was war das denn jetzt bitte?“ Ute schnaubte.
„Vollmond“, sagte Inka.
„Dann soll er sich zusammenreißen, ist ja noch was hin bis Mitternacht.“
„Pelle, reiß dich zusammen“, sagte Inka und Pelle lächelte.
Vanessa fragte sich, ob da von Anfang an diese Haare gewesen waren, die aus seinem offenen Hemd guckten. Sie schaute mehrfach hin und jedes Mal hatte sie das Gefühl, dass sie dichter wurden. Schon wieder musste sie hinschauen. Zum Glück klebte sein Blick an Inkas Bauchnabel.
Katrin wusste jetzt, wo sie Pelle schon mal gesehen hatte. Das musste mindestens fünfzehn Jahre her sein. Aufmerksamkeitstraining nach Lauth und Schlottke. Der Junge, der immer auf allen Vieren in den Gruppenraum gekrabbelt war und damit schon gleich seine erste Belohnungswäscheklammer abgeben musste. Klassenkonferenzen, Beurlaubungen, Schulbegleiter, mit Ritalin, ohne Ritalin, das volle Programm. Irgendwann waren sie doch erwachsen.
„So, jetzt kommt noch eine Kurze im Stehen. Mach mal was Gedrehtes. Und so, dass die anderen dich von vorne haben.“ Ute verschob eine der Lampen und richtete sie neu aus.
„Das blendet“, sagte Pelle.
„Ja isso, wir brauchen hier ein paar Kontraste, sonst setz dich halt woanders hin.“
Pelle sah sich um, aber der Raum war klein und vollgestellt mit Kisten und Leinwänden.
Die beiden rechts und links neben ihm spannten neue Blätter auf ihre Zeichenbretter.
Inka drehte ihm halb den Rücken zu, kreuzte einen Fuß über den anderen, schaute über die Schulter, schob die Hüfte heraus und hob die Arme, so dass sie mit den Händen das Licht für ihn abschirmte.
„Das ist ja hübsch, das hatten wir noch nie“, bemerkte Rosi, eine der beiden alten Damen.
„Ja, das ist wirklich megahübsch“, sagte Pelle und Vanessa hätte schwören können, dass seine Stimme tiefer geworden war. Sie sah, wie er schluckte, sein Adamsapfel hob und senkte sich.
Ute wandte sich an Inka: „Hältst du das drei Minuten durch?“
„Ich versuch's.“
Nach zwei Minuten begannen ihre Arme zu zittern.
Ute lief von einer Zeichnerin zur nächsten, obwohl Pelle mehrfach vorwurfsvoll in ihre Richtung sah. Sie maß mit dem Bleistift in der Luft Längen und Winkel, flüsterte: „Guck dir die Stelle nochmal an.“
Knurrte Pelle etwa? Vanessa war sich nicht sicher, weil niemand reagierte. Doch er knurrte, bestimmt. Beinahe hätte sie losgeprustet. Sie hustete, zog den Stift mit kräftigen Bewegungen über das Papier, bis Ute hinter ihr anerkennend pfiff: „Das ist doch mal ein entschiedener Strich. Du könntest … was ist das für ein komisches Geräusch?“
„Die drei Minuten sind um“, sagte Pelle.
„Spinn ich oder hast du hier gerade geknurrt?“
„Pelle, verdammt.“ Inka drehte sich um und schüttelte die Arme aus. „Dann warte halt draußen.“
„Ich hab nicht geknurrt. Ich hab mich geräuspert.“
Katrin unterdrückte einen höhnischen Laut. Den Augenaufschlag kenn ich. Danke, danke, danke, dass ich mit so was bald nichts mehr zu tun habe, dachte sie.
Ute schoss hinter Vanessas Stuhl hervor und riss beinahe das Zeichenbrett mit: „So, jetzt pass mal auf: das ist mir scheißegal, ob du zeichnest oder nicht! Wenn du hierbleibst, zahlst du auch. Und du hältst die Klappe.“
„Ay ay, Ma'am.“ Er salutierte angedeutet und zwinkerte Vanessa zu. Die kicherte los, brach aber ab, als sie Utes Blick sah.
„Und, geht’s dann weiter?“, fragte Tilli, die andere alte Dame. „Wenn der junge Mann Langeweile hat, könnte er sich doch dazustellen. Haben Sie schon mal Akt gestanden?“
„Äh, nein?“
„Das wär doch was“, sagte Rosi. „Adam und Eva.“
„Oder Romeo und Julia“, rief Tilli.
„Bonnie und Clyde“, sagte Katrin.
„Bella und Jacob“, hauchte Vanessa.
„Pott und Deckel“, sagte Ute. „Also meinetwegen, dann zieh dich aus.“
Ich weiß nicht, ob ich das verkrafte, dachte Katrin.
„Nee, das meint ihr jetzt nicht ernst.“ Er sprach gedehnt. „Das geht nicht.“
„Warum denn nicht?“ Die Frage kam aus mehreren Mündern. Nur Katrin schaute Richtung Ausgang.
„Ich bin hässlich.“
„Das ist beim Aktzeichnen kein Nachteil. Gibt interessante Bilder“, sagte Ute.
Inka trat dicht an ihn heran. „Na komm. Steh auf.“
„Was?“ Er erhob sich.
Sie griff nach seinem Gürtel und begann die Schnalle zu lösen.
Er lachte auf. „Echt jetzt?“
Inka erwiderte seinen Blick, bis er aufhörte zu grinsen.
„Stop, so bleiben!“, rief Ute und wandte sich zu den anderen: „Schnelle Skizze, fünf Minuten.“
Pelles Mundwinkel zuckten noch ein paarmal, aber dann stand er still, das Becken vorgeschoben, die Arme hängend. Zwei Minuten vergingen.
„Ich höre dein Herz“, murmelte Pelle.
„Ach was“, sagte Inka.
„Ich rieche dich“, flüsterte er.
„Klappe jetzt“, sagte sie.
Vanessa strichelte aufgeregt an ihrem Bild, machte Anfängerfehler, die Köpfe zu groß, die Füße passten nicht mehr drauf. Wie er das gesagt hatte: „Ich rieche dich“! Oh Gott, sie würde von ihm träumen, später. Wenn sie doch auch so selbstbewusst wäre wie Inka. Nur einmal.
Ute lief umher und sah den Zeichnenden über die Schulter. Ganz passable Sachen dabei. Bis auf Vanessas Bild.
„Gut, weiter geht’s“, sagte sie.
„Gnade“, sagte Pelle, aber Inka löste den Gürtel und öffnete den Knopf. Die Hose fiel auf seine Füße. Vanessa beugte sich vor. Kleine rote Tatzen auf der schwarzen Unterhose. Auch das noch.
„Werbegeschenk. Meine Eltern sind taz-Leser.“ Pelle lachte sie an und Vanessa zuckte tiefrot zurück. Er hob die Arme und Inka schob das Hemd bis zu den Achseln.
„Stop“, sagte Ute. „Nochmal fünf Minuten.“
„Ich weiß nicht, ob ich so lange die Arme hochhalten kann“, sagte er.
„Na, dann vier. Hauptsache, du kannst so lange schweigen.“
„Vielleicht schaffe ich doch fünf.“
„Ja, schon gut, guck halt.“
„Nee, ich merk's jetzt schon.“
„Schweigen, hab ich gesagt.“
Ha, dachte Katrin, „Schweigen“. Der Junge ist 'ne Impulskontrollstörung auf zwei Beinen. Immer noch. „Ich muss leider los“, sagte sie.
Pelle wackelte mit dem Zeigefinger: „Na das geht aber nicht, Frau Streuber, einfach vorher aus dem Unterricht gehen.“
„Ihr kennt euch?“, fragte Ute.
„Flüchtig.“ Katrin klappte ihre Tasche zu und stand auf.
„Nanana, flüchtig. Immerhin habe ich den Kurs zweimal gemacht. Ich hab' sogar noch den Sandknetball zum Wut ablassen.“
Sie hielt die Türklinke in der Hand. „Immer noch in Benutzung?“
„Schon, aber für andere Zwecke.“ Er machte das Victory-Zeichen.
„Und tschüss!“ Katrin war raus.

„Sind die vier Minuten rum?“, fragte Pelle.
„Ich brauch noch einen Moment“, sagte Tilli. „Und bitte nicht so doll zappeln!“
Schweigen. Eifriges Zeichnen. Utes geflüsterte Bemerkungen. Bis Pelle stöhnte. „Ganz schön kalt hier.“
Ute seufzte und nickte Inka zu. Die stellte sich auf die Zehenspitzen und zerrte ihm das Hemd über den Kopf. „Na, dann zieh den Rest aus und ab ins Warme.“
Er streifte die Socken ab und schwenkte seine Unterhose zweimal in der Luft, bevor er sie auf den Boden warf. Dann flitzte er zum Ofen.
Vanessa rieb sich die Stirn und sah zwischen den Fingern zu ihm hin. Er führte sie alle hinters Licht. Er konnte gar nicht frieren. Seine Hitze strahlte bis zu ihr. Sie schwitzte. Er war so schön, geduckt, die Muskeln, wie gespannt zum Sprung. Gefährlich.
„Nicht schlecht“, sagte Ute.
„Hä? Was?“ Pelle drehte sich abrupt um und verschränkte die Arme.
„Die Position. So verkrümmt und das mit den Händen. Hat was Erbärmliches. Mach das noch mal. Und Inka, du schmiegst dich ran. Verzweifeltes Paar in der Kälte. So Schiele-mäßig.“
„Wieso schielen?“, fragte er.
„Keine Ahnung.“ Inka drückte sich ebenso verkrümmt an seine Seite.
„Hallo, meine Süße.“ Er legte den Arm um sie und wies auf den Ofen. „Guck mal, ich habe das Feuer entdeckt.“
Keine lachte. Alle malten. Bis auf ein leises Klappern von draußen war es ganz still.
„Das pustet ja ganz schön, heute“, sagte Rosi schließlich. Sie malte die Vertreibung aus dem Paradies mit einer böse guckenden Wolke, die über dem Paar schwebte. Den freien Platz zwischen sich hatten Rosi und Tilli mit Radiergummi, Spitzer und Stiften belegt. Vanessa sah, wie sich ihre Hände berührten, wenn sie danach griffen.
„Schick mit der Wolke“, sagte Ute hinter Rosi. „Mach doch noch 'ne feixende Schlange dahin.“
„Dann braucht ihr uns ja nicht mehr.“ Pelle streckte sich. „Ich kriege gleich 'nen Krampf.“
Vanessa traute sich nicht zu sagen, dass sie noch nicht fertig war.
„Jetzt Romeo und Julia“, sagte Tilli. „Was Bequemes. Die Sterbeszene.“
„Aha. Wie geht die?“, fragte Pelle.
Ute dachte nach: „Also Inka hatten wir ja nun schon liegend. Ich denke, wie nehmen die Stelle, wo Julia aufgewacht ist und entdeckt, dass Romeo vergiftet ist. Bevor sie sich erschießt.“
Tilli schüttelte den Kopf. „Sie erschießt sich nicht, sie ersticht sich.“
„Doch“, rief Vanessa, „ich hab das gesehen. Mit Leonardo DiCaprio, da hat sie sich erschossen.“
„Liebchen, ich rede von Shakespeare, nicht von eurem Netflix-Gedöns.“
Pelle ließ sich stöhnend auf die Decke sinken, warf die Arme über den Kopf und verdrehte die Augen.
„Oh verdammt!“, rief Inka, beugte sich über ihn und legte ihr Ohr auf seine Brust. „Mist, sein Herz schlägt nicht mehr. Was mach ich jetzt bloß mit mir? Erschießen oder erstechen?“
„Gut, bleibt so“, sagte Ute. Alle griffen zu ihren Blöcken und es war einige Minuten still, bis auf das leise Kratzen der Stifte. Ute stellte sich hinter Vanessa. „Also bei Inkas Rückenlinie, guck da nochmal auf den Winkel, sie sieht ja aus wie ein Bison.“ Alle glucksten und Vanessa rief: „Oh, sorry, Inka!“
„Schon okay“, nuschelte Inka an Pelles Brust, „Bisons sind cool. Ich wär' gerne ein Bison.“
Pelle hob den Kopf. „Dann hätte ich jetzt ein Problem.“
„Schschsch, du bist tot.“ Inka versuchte unauffällig den Fuß zu dehnen und wieder konzentrierten sich alle.
„Ups“, sagte Ute plötzlich. Vanessa atmete geräuschvoll ein und Rosi kicherte.
„Was ist denn?“, fragte Inka.
„Nun“, sagte Tilli, „ist ja doch noch ziemlich lebendig unser Romeo, besonders in der Leibesmitte.“
„Ja was?“ Pelle machte die Augen auf. „Was erwartet ihr?“
Ute schnalzte mit der Zunge: „Und? Kannst du das halten? Fünf Minuten?“
Alle prusteten los.
„Ich glaube, es klopft“, sagte Rosi.
„Wenn Inka auf mir liegenbleibt, garantiere ich für nichts“, sagte Pelle. „Ich wollte nur zugucken.“
„Da ist jemand vor der Tür“, versuchte Rosi es nochmal.
„Knusper, knusper, Knäuschen, wer knuspert an meinem Häuschen“, sagte Tilli.
Jetzt klopfte es so laut, dass alle zusammenzuckten.
Pelle und Inka rappelten sich hoch und Pelle riss Inka fast von den Füßen, als er an der Decke zerrte, um sie sich um die Hüfte zu winden.
Ute öffnete die Tür. Ein genervter Typ im Blaumann mit schwarzer Tasche über der Schulter.
„Na endlich. Ich komm wegen der Heizung.“
Ute brach in Jubelschreie aus: „Jetzt noch! Mit Ihnen hatte ich ja gar nicht mehr gerechnet! Das ist nicht hier, dass ist nebenan, warten Sie, wir gehen rüber. Oh bitte. Bleiben Sie, wo Sie sind. Bitte! Ich komme sofort.“
Sie drehte sich einmal um die eigene Achse und griff nach dem Schlüssel vom Tisch.
„Ich lauf nicht weg“, sagte er.
Ute strahlte ihn an: „Das ist toll!“ Und über die Schulter, zu den anderen: „Macht noch ein, zwei Stellungen und zieht gleich einfach die Tür zu.“ Damit war sie zu ihm raus, nur um gleich wieder umzudrehen: „Da draußen hupt ein Taxi, ist das hier für jemanden?“
Rosi und Tilli sprangen auf, riefen durcheinander, hatten innerhalb von Sekunden ihre Sachen zusammengerafft und die Tür hinter sich zugeschlagen, die gleich wieder aufsprang, so dass Vanessa hinlief, um sie richtig zu schließen. Sie sah ihnen hinterher, wie sie Hand in Hand durch den schlecht beleuchteten Innenhof stolperten und sich gegen das Gittertor stemmten. Dann waren sie weg.
Als sie sich umwandte, erhaschte sie gerade noch den Blick, den Pelle und Inka tauschten, Pelle rüttelte mit dem Fuß am Podest. Bonnie und Clyde, dachte sie.
„Tja“, sagte Pelle, „wie heißt du eigentlich?“
„Vanessa.“
„Tja, Vanessa, so schnell kann 's gehen.“
„Ja.“ Sie lachte nervös. „Schade eigentlich.“
„Gefallen wir dir?“, fragte Inka. Sie zog Pelle die Decke vom Körper. „Gefällt er dir?“
„Ja, natürlich. Aber ich denk mal, das macht keinen Sinn, wenn ich hier als einzige zeichne.“
„Nee, das macht echt keinen Sinn“, sagte Inka. Ihre Augen funkelten und Pelle sagte sanft: „Es gibt ja noch mehr, was wir anstellen könnten. Lass uns was zu dritt machen, Vanessa.“
Vanessa griff nach ihrem Schal und wickelte ihn sich um den Hals. Oh, die meinten doch nicht, die meinten doch nicht wirklich, oder meinten die vielleicht doch, nee, bestimmt nicht. Sie sah Pelle an. „Was denn zum Beispiel?“
„Drei kleine Schweinchen?“ Pelle trat an sie heran, wickelte den Schal behutsam wieder ab und warf ihn sich über die Schulter. „Na, was sagst du? Ja oder ja?“
„Ich weiß nicht so“, sagte Vanessa. Hinter ihr stand der Stuhl, sonst hätte sie einen Schritt zurück gemacht.
„Nicht so?“
„Das ist mir vielleicht doch auf einmal zu nackt.“
„Oh, Entschuldigung“, sagte er und wickelte sich den Schal um den Hals. „Besser?“
Sie musste lachen und er nahm ihn wieder ab, um ihn sich um die Hüfte zu winden.
„Noch besser?“
„Ja, auf jeden Fall.“
Er hielt sich die Hand ans Ohr: „Du hast „ja“ gesagt?“
„Ich hab … was?“
„Nun setz sie nicht so unter Druck“, sagte Inka. „Wir können uns auch alle wieder anziehen und nach Hause gehen, Vanessa, das ist überhaupt kein Ding.“ Schwang da was Mitleidiges in ihrer Stimme?
Vanessa stand wie erstarrt. Einmal richtig cool sein. Wenn sie jetzt ging, würde sie sich so ärgern, sie wusste das. „Nein, ist okay. Man kann ja mal was ausprobieren.“
Pelle beugte sich vor, gab ihr einen kleinen Kuss auf die Wange. Dann griff er um sie herum, pflückte hinter ihr das Kissen vom Stuhl, nahm ihre Hand und zog sie zum Ofen, wo Inka sie lächelnd erwartete. „Du wirst es nicht bereuen“, sagte sie. „Darf ich dich ausziehen?“
„Ha, wieder du. War klar“, maulte Pelle, lief von Stuhl zu Stuhl, sammelte alle Kissen ein und schleuderte sie auf den Podest wie Frisbees. Vanessa versuchte, sich daran zu erinnern, welche Unterwäsche sie morgens angezogen hatte, aber vergeblich. Und dann war da noch ein Problem.
„Ich muss nochmal zur Toilette“, flüsterte sie.

In dem kaputten, abgeblätterten Spiegel konnte sie sich kaum erkennen. Sie versuchte, sich zu waschen und bespritzte dabei die Hose mit Wasser. Verdammt. Egal. Raus jetzt. Vielleicht waren die beiden ja weggegangen. Aber als sie herauskam, schob sich Pelle im Flur an ihr vorbei, fasste sie im letzten Moment um die Taille und drehte sie zu sich, küsste sie auf den Mund, ein fester, fordernder Kuss, der ihr die Lippen öffnete und schnell vorbei war. „Bis gleich“, sagte er und zog die Tür hinter sich zu. Sie berührte mit den Fingern ihren Mund.

Inka saß mit angezogenen Beinen auf dem Podest und hielt ein Kissen umarmt. „Auf einmal seid ihr beide weg. Komm“, sagte sie.
Vanessa setzte sich zu ihr und Inka strich ihr die Haare aus dem Gesicht, legte ihr die Hand über den Mund, zog eine Linie mit dem Finger bis zu dem ersten Knopf ihrer Bluse, öffnete langsam einen Knopf nach dem nächsten, während sie mit der anderen Hand immer noch das Kissen an ihre Brust gedrückt hielt. Vanessa streifte die Bluse ab.
„Darf ich dich küssen?“, fragte Inka und Vanessa beugte sich vor, fand Lippen, die ihr entgegen kamen, ihre Mundwinkel berührten, eine Zungenspitze, die vorsichtig antippte, fast schüchtern, und sie legte ihre Hand auf die Haut an Inkas Schlüsselbein, fuhr die Linie ihres Nackens nach, die sie vergeblich versucht hatte zu zeichnen, die Kante ihres Schulterblatts.
Pelle kam zurück, ließ sich hinter Inka auf die Decke plumpsen und zog ihr das Kissen weg.
„Blödmann“, rief Inka, griff das Kissen und schlug nach ihm. „Die ist so brutal, die Frau“, rief er, drückte Inka auf den Boden, die lachend mit den Beinen strampelte und Vanessa sprang auf.
„Du hast noch viel zu viel an, Vanessa“, rief er ihr zu, „was habt ihr die ganze Zeit gemacht?“
„Wieso musstest du auch schon angepoltert kommen?“ Inka versuchte sich aus seinem Griff herauszuwinden und er rief: „Hilf mir, Vanessa.“
„Nein, hilf mir!“ Inka biss ihm in die Hand und er schrie auf.
Vanessa zog sich das Hemd über den Kopf, den BH aus, streifte die Hose ab und, nach einigem Zaudern den Slip und als sie sich wieder aufrichtete, da hatten die beiden innegehalten und betrachteten sie lächelnd.
„Die Socken noch“, sagte Pelle.
Sie sahen ihr zu, wie sie abwechselnd von einem Bein auf das andere hüpfte und die Socken von den Füßen zog.
„Du bist ja zuckersüß“, sagte Inka dann und Pelle fiepte ein bisschen.
Vanessa holte Luft: „Ich muss euch was sagen. Ich bin noch Jungfrau.“
Inka und Pelle nickten.
„Keine Sorge“, sagte Inka, „wir lassen dich heute heil.“ Vanessa atmete auf und ging zu ihnen.

Sie waren vorsichtig, ließen ihr Zeit und dennoch war da etwas mühsam Beherrschtes in ihren Zärtlichkeiten, was sie nicht recht deuten konnte. Inkas Augenfarbe schien sich ständig zu ändern, ihre Streicheleinheiten blieben nicht ohne Kratzer und Pelle drückte sie mit einer Kraft an sich, die sie erregte und ängstigte.
Schließlich griff er ihr in die Haare, legte seine Hand auf ihr Brustbein, als spürte er ihren Atembewegungen nach, die sich prompt vertieften.
„Lass mich an dir riechen“, flüsterte er. Sie wollte ihm die Wange hinhalten, aber er drückte sie sanft nach hinten, wo Inka sie auffing und ihr ein Kissen unter den Kopf legte. Zuerst sperrte sie sich, als er sich zwischen ihre Beine schieben wollte, aber er wartete, die Hände auf ihre Schenkel gelegt, bis sie nachgab und ihre Knie öffnete. Dann neigte er sich zu ihrem Schoß hinunter und sog tief ihren Duft ein. Als er ausatmete zog ihr Unterleib sich beinahe schmerzhaft zusammen. Sie seufzte, streckte den Rücken. „Gut machst du das“, sagte Inka über ihr. Sie sah ihr in die grünschimmernden Augen. „Nimmt er mich jetzt doch?“, flüsterte sie und Inka schüttelte den Kopf. „Zu gefährlich.“
War sie enttäuscht? In ihre Verwirrung hinein legte er seine Lippen auf ihre Klitoris, und sie stieß einen Laut aus, erschrak über ihre Stimme, noch mehr über das köstliche Gefühl, seine Zunge spielte mit ihr, nein, das war kein Spiel, das war echt, sie wollte mehr davon und sie bekam mehr, viel mehr von ihm, Inka, die ihr ins Gesicht schaute, als wollte sie etwas herausfinden, Vanessa drehte den Kopf zur Seite, es braute sich etwas in ihr zusammen und als schließlich Wellen durch ihren Körper jagten, als sie sich umstülpte, so dass ihre Häute zitternd außen lagen, da verschwamm der Raum zu Linien und Farben, sie wunderte sich über den Geruch nach Tannennadeln, sie war doch ganz woanders, der Vollmond, der langsam aufstieg und als sie mühsam den Kopf drehte, sah sie zwei Silhouetten, mal waren es Pelle und Inka, dann schienen es Katze und Wolf zu sein, die ineinander verkeilt über den Boden rollten.

 

Hallo @Chutney,

du erzählst die Geschichte von vier Zeichnerinnen, die Inka nackt porträtieren, dabei schaut Pelle, der von Inka eingeführt wurde, zu. Es wird deutlich, dass Pelle im Verlauf der Szene immer erregter wird, zudem deutest du an, dass mit Pelle etwas nicht stimmt und das Motiv des Werwolfs wird eingeführt (Knurren, Vollmond). Es kommt zu einem kleinen Konflikt und als dessen Ergebnis soll Pelle neben Inka Modell stellen, er weigert sich erst, aber Inka übernimmt die Initiative. Hier wird deutlich , dass Vanessa, eine der Zeichnerinnen, Pelle erotisch findet und neidisch auf das Selbstbewusstsein von Inka ist. Nach und nach verlassen alle Beteiligten die Szenerie durch irgendwelche Vorwände und nur Inka, Pelle und Vanessa bleiben zurück. Wenn ich es richtig verstehe, dann wird Vanessa zum Opfer und sowohl Inka und Pelle scheinen Werwölfe zu sein. Das wird allerdings nur angedeutet und möglicherweise wird auch etwas Sexuelles angedeutet, allerdings kam es mir durch die Werwolfandeutungen eher so vor, als wäre Vanessa das Opfer ihrer Machenschaften.

Ich fand den Text spannend zu lesen, das Ende war Überraschend, allerdings bin ich mir nicht ganz sicher, ob es Erotik ist oder nicht. Den Schwerpunkt habe ich eher auf der Frage gesehen, ob was genau es sich bei dieser Szene handelt: Sind hier Werwölfe am Werk? Wird Inka attackiert von Pelle? Was genau geht hier vor sich?

Worauf Inka sich gähnend auf den Rücken drehte, die Arme hinter dem Kopf kreuzte und die angezogenen Knie zur Seite kippen ließ. Pelle tat einen tiefen Atemzug.
Die Spannung von Pelle wird deutlich, sein Objekt der Begierde schient allerdings Inka zu sein. Auf der anderen Seite findet Vanessa Pelle anregend:

Vanessa sah zu Pelle. Seine Hände bewegten sich leicht auf den Oberschenkeln. Wie es wohl war, wenn er Inka anfasste? Schnell senkte sie den Kopf über ihr Blatt.
Sie ist möglicherweise durch diese Anziehung blind für die Verwandlung, die nach und nach mit Pelle vorgeht?

Pelle sah Inka an. Und winselte. Ute stand auf: „Äh, hallo?“, worauf er leise fiepte. Inka sagte: „Pelle – aus!“ Sofort war er ruhig.
„Vollmond“, sagte Inka.
„Dann soll er sich zusammenreißen, ist ja noch was hin bis Mitternacht.“
Hier die Anzeichen, dass es sich um einen Werwolf handelt, so habe ich das verstanden und alle wissen nach und nach Bescheid und bringen sich in Sicherheit.

Oh my god! Beinahe wäre sie herausgeplatzt.
Der Satz: Beinahe wäre sie herausgeplatzt hat mich stolpern lassen. Was genau wäre ihr da herausgeplatzt? Sie selbst? Oder was meinst du hier?

Als sie sich umwandte, erhaschte sie gerade noch den Blick, den Pelle und Inka tauschten, Pelle rüttelte mit dem Fuß am Podest. Bonnie und Clyde, dachte sie.
„Tja“, sagte Pelle, „wie heißt du eigentlich?“
„Vanessa.“
„Tja, Vanessa, so schnell kann 's gehen.“
Ohh, die Überraschung, auf einmal dreht sich der Wind, Inka und Pelle stecken unter einer Decke und haben es auf Vanessa abgesehen. Ich frage mich aber, wie genau diese Szenerie zustande gekommen ist? Wieso wird Inka überhaupt gezeichnet? Wahrscheinlich treiben sie da ihr perfides Spiel, was für sie erotisch ist?

Ihre Augen funkelten und Pelle sagte sanft: „Es gibt ja noch mehr, was wir anstellen könnten. Lass uns was zu dritt machen, Vanessa.“
Vanessa griff nach ihrem Schal und wickelte ihn sich um den Hals. Oh, die meinten doch nicht, die meinten doch nicht wirklich, oder meinten die vielleicht doch, nee, bestimmt nicht. Sie sah Pelle an. „Was denn zum Beispiel?“
„Drei kleine Schweinchen?“ Pelle trat an sie heran und wickelte den Schal behutsam wieder ab.
Ich finde, dass die Geschichte hier nicht aufhören dürfte. Hier geht es ja los mit der Erotik und irgendwie hat sich das nicht wie das Ende angefühlt. Mir fehlt hier die erotische Szene und daher lese ich es so raus, dass sie sie als Opfer auserkoren haben.

So viel zu meinem Leseeindruck, gerne gelesen.

Beste Grüße
MRG

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo @Chutney ,

na, du bist ja ne Dreiste - hier machen sich alle nackig und du so: Joar, nee danke. :baddevil:
Erotik findet sicher auch im Kopf statt und wenn du nix Körperliches schreiben willst, aber trotzdem irgendwie mitmachen - okay. Aber Erotik hat auch dann mit Begehren zu tun. Und davon ist hier absolut nix zu lesen. Es gibt also Sexualität nur in dem ganz generellen Sinne, dass wir Säugetiere sind und irgendeinen Sexualtrieb haben, und die Implikation, dass beim Aktzeichnen automatisch Erotik im Spiel ist. Keine Ahnung, als ich das gelernt hab, war das nicht so. Vielleicht einen kleinen Moment der Betretenheit, aber ansonsten ist das doch so unerotisch wie eine öffentliche Sauna oder ein FKK-Strand. Zumindest, wenn man da nicht künstlich Spannung reinbringt.

Sehe ich das richtig, der Witz ist: das ist eine Malgruppe psychisch Gestörter ist (Ritalin), die das als Therapie haben? Nee, oder? Es gibt natürlich alles Mögliche, aber ich hab bissl Probleme, das zu glauben und witzig finde ich das auch nicht (weder als Idee, hier im Text, noch generell - aber Humor liegt ja im Auge des Betrachters).

Ganz abgesehen davon, dass dieser Text mit Erotik nix zu tun hat, sind es mir ganz wesentlich zu viele Figuren zur selben Zeit, und das wird dadurch verstärkt, dass alle identisch reden. Das würde offensichtlicher, wenn du an den nötigen Stellen Zeilenumbrüche gesetzt hättest (ich hab nicht alle markiert, nur einige): Zeilenumbruch bei Sprecherwechsel (jemand sagt was, dann jemand anderes, bzw. jemand sagt was, ein anderer tut was oder vv) oder Fokuswechsel (jemand tut erst was, dann tut jemand anderes was).

„Nun denn.“ Ute ging abrupt los, von Blatt zu Blatt, korrigierte hier einen zu kleinen Fuß, da eine zu wenig konsequent durchgehaltene Verkürzung und bat Inka schliesslich, die Position zu wechseln. Worauf Inka sich gähnend auf den Rücken drehte, die Arme hinter dem Kopf kreuzte und die angezogenen Knie zur Seite kippen ließ. Pelle tat einen tiefen Atemzug.
„Willst du es nicht mal probieren?“, versuchte Ute es nochmal.
„Nö“, sagte er. [Zeilenumbruch - er sagt, sie tut] Inka lächelte mit geschlossenen Augen.
Vanessa radierte, zeichnete und radierte. Der Fuß kam an der falschen Stelle wieder heraus und Inkas Haare sahen aus wie ein schwarzer Fahrradhelm. Gut, dass Ute noch hinter Tilli stand. Vanessa sah zu Pelle. Seine Hände bewegten sich leicht auf den Oberschenkeln. Wie es wohl war, wenn er Inka anfasste? Schnell senkte sie den Kopf über ihr Blatt.
Ute überlegte, ob sie diesem Jungen für die Stunde Geld abknöpfen könnte. Mindestens die Hälfte.
In die Stille hinein begann Pelle zu winseln. [Zeilenumbruch] Vanessa brach die Bleistiftspitze ab. [Zeilenumbruch] Pelle sah Inka an. Und winselte. [Zeilenumbruch] Ute stand auf: „Äh, hallo?“, [Punkt, weil sie was sagt und nicht er] [Zeilenumbruch] wWorauf er leise fiepte. [Zeilenumbruch] Inka sagte: „Pelle – aus!“ Sofort war er ruhig.
Ich bin schon relativ am Anfang ungeduldig geworden, weil es ziemlich ziellose Dialoge sind; weil wie gesagt alle gleich reden und es - dadurch, dass so arg viel Dialoge vorkommen - einfach tierisch unübersichtlich wird.
„Gnade“, sagte Pelle, aber Inka löste den Gürtel und öffnete den Knopf. Die Hose fiel auf seine Füße. Vanessa beugte sich vor. Kleine rote Tatzen auf der schwarzen Unterhose. Auch das noch.
„Werbegeschenk. Meine Eltern sind taz-Leser.“ Pelle lachte sie an und Vanessa zuckte tiefrot zurück. Er hob die Arme und Inka schob das Hemd bis zu den Achseln.
„Stop“, sagte Ute. „Nochmal fünf Minuten.“
„Ich weiß nicht, ob ich so lange die Arme hochhalten kann“, sagte er.
„Na, dann vier. Hauptsache, du kannst so lange schweigen.“
„Vielleicht schaffe ich doch fünf.“
„Ja, schon gut, guck halt.“
„Nee, ich merk 's jetzt schon.“
„Schweigen, hab ich gesagt.“
Ha, dachte Katrin, „Schweigen“. Der Junge ist 'ne Impulskontrollstörung auf zwei Beinen. Immer noch. „Ich muss leider los“, sagte sie.
Pelle wackelte mit dem Zeigefinger: „Na das geht aber nicht, Frau Streuber, einfach vorher aus dem Unterricht gehen.“
„Ihr kennt euch?“, fragte Ute.
„Flüchtig.“ Katrin klappte ihre Tasche zu und stand auf.
„Nanana, flüchtig. Immerhin habe ich den Kurs zweimal gemacht. Ich hab' sogar noch den Sandknetball zum Wut ablassen.“
Sie hielt die Türklinke in der Hand. „Immer noch in Benutzung?“
„Schon, aber für andere Zwecke.“ Er machte das Victory-Zeichen.
„Und tschüß!“ Katrin war raus.
Ich auch. (Nee, ich hab's bis Ende gelesen, aber ich war nicht mehr beteiligt.)

Mir erschloss sich nicht ganz, was du erzählen willst: Schwierige Jugendliche, Zeichentherapie (?), ein Werwolf ...? :confused: Hä?

Sorry, da rate ich einfach mal ganz frech: Mach mal Butter bei die Fische, liebe Chutney.

Herzlichst,
Katla

 
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Hallo Chutney,

sehr flüssig, sehr gekonnt und leicht zu lesen - bis auf das Wirrwarr, welches sich in meinem Kopf verdichtete und ich gegen Mitte nicht mehr wusste, wer denn jetzt was gesagt hatte. Und dass mit Pelle (ha! Der erste Hinweis! Wurstpelle? Werwolf) war für mich schnell klar, wenn auch Inka ja nicht ganz so vom Haarwuchs befallen war, also sie kein Werwolf? Was gibt´s da noch für ... Emma und Luke - der Werwolf von Manila, gab´s doch mal so eine Geschichte ... und gegen Ende, wo er Vanessa den Schal wieder abwickelt ... oh oh, Sex mit einem Wolf, Inka mit funkelnden Augen ... oder Hundefutter? Aber, wieso nehmen Ute, Tilli und Rosi die Vanessa nicht mit? Wird sie geopfert? Aber warum? Katrin kennt ihn seit 15 Jahren? Rosi und Tilli sind lesbisch? Oder deute ich die Hinweise falsch? Oder findet das Theater nur in einer Nervenheilanstalt statt? Pelle und Inka "spielen" nur Werwolf? Dann dürfte Ute aber nicht die "Zombies" unbeaufsichtigt lassen ... also, kurz: originell allemal, bisschen wenig Erotik - nein, Aktzeichnen ist nicht Erotik. Ich hab selbst schon gezeichnet und auch Modell gestanden - es war definitiv nicht erotisch. Spreche jetzt für mich. Wie andere das sehen, wird bald hier stehen.

Gerne gelesen - liebe Grüße - Detlev

 

Hallo @MRG , @Katla und @Detlev,

Wenn ich es richtig verstehe, dann wird Vanessa zum Opfer und sowohl Inka und Pelle scheinen Werwölfe zu sein.
Sehe ich das richtig, der Witz ist: das ist eine Malgruppe psychisch Gestörter ist (Ritalin), die das als Therapie haben?
Oder findet das Theater nur in einer Nervenheilanstalt statt?
Ui, es scheint doch recht verwirrend zu sein. Dass da recht viele Personen auf kurzer Strecke sind, den Kritikpunkt hatte ich schon befürchtet, aber dass die Story so unterschiedlich interpretiert wird, damit hatte ich nicht gerechnet. Letztlich handelt es sich tatsächlich schlicht um einen Aktzeichenkurs und das Spiel mit dem Werwolf ist erst was zwischen Inka und Pelle, was dann bei Vanessa Phantasien auslöst. Ich warte nochmal ab, ob das weiterhin so verstanden wird, sonst muss ich den Werwolf noch zurückfahren.

Dann beklagt ihr alle einen Mangel an Erotik, das nehme ich erstmal als Rückmeldung. Für mich wird in dem Moment die nüchterne Situation "Aktzeichenkurs" gebrochen, als Pelle sich nicht an die Regel hält und nur dort sitzt um Inka anzuschauen, auch gibt es sein Begehren und auch das von Vanessa. Ich finde ja, die Darstellung von Erotik hat Bandbreite, von dezent bis explizit.

Hallo @MRG,

ich bin fasziniert und fassungslos deinen Theorien gefolgt, es war fast, als hätte mein Text noch eine zweite Ebene, von der ich selbst gar nichts wusste.

Hier die Anzeichen, dass es sich um einen Werwolf handelt, so habe ich das verstanden und alle wissen nach und nach Bescheid und bringen sich in Sicherheit.
Nicht schlecht. :eek: Vielleicht sollte ich das Ganze nochmal neu überdenken und nicht weniger sondern mehr Werwolf da reinbringen.
Oh my god! Beinahe wäre sie herausgeplatzt.
Der Satz: Beinahe wäre sie herausgeplatzt hat mich stolpern lassen. Was genau wäre ihr da herausgeplatzt? Sie selbst? Oder was meinst du hier?
Mit herausplatzen meinte ich so ein nervöses Loskichern. Ich kenne den Ausdruck so, aber das ist vielleicht auch sehr umgangssprachlich. "Beinahe hätte sie losgeprustet" - vielleicht besser.

Ich finde, dass die Geschichte hier nicht aufhören dürfte.
Da denke ich schon nochmal drüber nach. ;)
So viel zu meinem Leseeindruck, gerne gelesen.
Vielen herzlichen Dank, @MRG . Dass du es trotz allem gerne gelesen hast, freut mich natürlich. Es war für mich spannend, meine Geschichte durch deine Augen wahrzunehmen. Das hilft ja gegen eine gewisse Betriebsblindheit und ich werde da mal weiter drüber nachdenken.

Liebe Grüße von Chutney


Hallo @Katla,

vielen Dank auch für deine Rückmeldung, besonders, weil du dich ja da eher durchgequält hast.

Aber Erotik hat auch dann mit Begehren zu tun. Und davon ist hier absolut nix zu lesen.
Wie gesagt, Pelle begehrt Inka und Vanessa begehrt Pelle. Wenn man davon wirklich gar nichts mitbekommt, ist es vielleicht zu dezent.
Zeilenumbruch bei Sprecherwechsel (jemand sagt was, dann jemand anderes, bzw. jemand sagt was, ein anderer tut was oder vv) oder Fokuswechsel (jemand tut erst was, dann tut jemand anderes was).
Ich meine, das mit dem Sprecherwechsel habe ich beachtet. Mit dem Fokuswechsel, das kannte ich noch nicht, daraufhin gucke ich mir den Text nochmal an. Danke.
Ich bin schon relativ am Anfang ungeduldig geworden, weil es ziemlich ziellose Dialoge sind; weil wie gesagt alle gleich reden und es - dadurch, dass so arg viel Dialoge vorkommen - einfach tierisch unübersichtlich wird.
Und auch mit dem "gleich reden", das ist nochmal ein guter Hinweis. Generell war das wirklich eine Schwierigkeit, die ich mit dem Text hatte, dass es so viele Personen sind. Ich glaube, das merke ich mir einfach für die nächste Geschichte. Und hier gucke ich mir nochmal die Sprechweise der einzelnen an.

Vielen Dank nochmal, Katla und liebe Grüße
von Chutney

Hallo @Detlev,
wir beide hatten hier noch nichts miteinander zu tun, glaube ich, schön, dich unter meinem Text zu finden.

Du schreibst:

sehr flüssig, sehr gekonnt und leicht zu lesen - bis auf das Wirrwarr, welches sich in meinem Kopf verdichtete und ich gegen Mitte nicht mehr wusste, wer denn jetzt was gesagt hatte.
Nächstes Mal will ich maximal zwei Personen in meiner Geschichte.Hier werde ich versuchen, das noch klarer zu machen.
Aber deine Ideen fand ich echt unterhaltsam und vielleicht sollte ich das Ganze nochmal ganz neu überdenken. Ich verrate dir was: Ich hatte eine Version, da kehrte Katrin als Zombie zurück und Vanessa mutierte hinterher zum Einhorn. Vielleicht schwirren die da irgendwie alle noch herum. Aber auch da war Pelle kein Werwolf.

Vielen Dank, Detlev und liebe Grüße von Chutney

 

Ich finde, dass die Geschichte hier nicht aufhören dürfte.
Sorry, da rate ich einfach mal ganz frech: Mach mal Butter bei die Fische, liebe Chutney.
... also, kurz: originell allemal, bisschen wenig Erotik -
So, ihr drei, das konnte ich ja nun nicht auf mir sitzen lassen und habe den heutigen Tag dazu genutzt, meine Story fortzusetzen. (anstatt zu kommentieren, wie ich es eigentlich vorhatte :Pfeif:) Wenn sie grundsätzlich nicht gefällt (@Katla), wird das ja auch nicht viel reißen, aber zumindest habe ich mich jetzt doch intensiver der Herausforderung "Erotik" gestellt. Danke nochmal für euren Anschubser. :shy:

 

Hallo @Chutney ,

so, da ich der Reihe nach gehe, ist dies mein vorletztes Feedback zu den Challengegeschichten.
Ich hatte Spaß beim Lesen deiner munteren und vor allen Dingen humorigen Geschichte und mir hat sehr gefallen, dass du dieses Thema deutlich lockerer umgesetzt hast als es hier ansonsten der Fall gewesen ist.
Aber, klar kommt jetzt ein Aber, Erotik und Humor schließen sich gegenseitig aus. Ich kann nicht erregt sein und gleichzeitig mich schlapplachen, unser Körper ist dazu schlicht nicht in der Lage. Sondern er steigt immer in denjenigen, wenn auch manchmal nur winzigen Momenten aus der Situation aus, wenn sie von einem anderen Gefühl überlagert wird. Das heißt, immer dann, wenn die komischen Momente in deiner Geschichte aufkommen, unterbrichst du die erotische Stimmung.
Das ändert aber für mich nichts daran, dass ich deine Geschichte trotzdem gerne gelesen habe und durch den guten Spannungsaufbau auch dranbleiben wollte, um zu erfahren, was denn nun am Ende passieren wird.

Verwirrend fand ich die vielen Namen. Das ist immer so eine Sache, wenn mehrere Personen agieren und das Problem ist, dass man, zumindestens ich, als Leser immer denkt, dass man selbst die Verantwortung dafür trägt, sich all die Namen nicht gemerkt zu haben. Man fühlt sich etwas unwohl dabei, wenn man merkt, dass man für Momente so manchen Namen nicht so richtig ein- und zuordnen kann. Teil trägt man natürlich auch als Leser Eigenverantwortung, aber einen anderen Teil trägt der Autor.
Namen von Figuren kann man sich deutlich besser merken, wenn sie etwas Individuelles, gar noch Sonderbares oder einfach gesagt, etwas Spezielles haben.
Ich würde mir daher wünschen, dass du mal schaust, ob du nicht jeweils, wenn du die Figuren auftreten lässt, ihnen etwas Besonderes gibst, dass den sog. Wiedererkennungseffekt auslöst. Also das wäre so meine Wunschliste, die ich an dich richte und gleichzeitig gestehe ich, dass ich mich bislang mit dem Thema Figurengestaltung noch nicht in Gänze beschäftigt habe, vielleicht ist das auch mal ein Thema für eine nächste Challenge?
Ich vermag dir daher nur dilettantische Tipps zu geben und deswegen lasse ich es. Da wäre jimmysalaryman sicherlich und bestimmt auch noch andere berufenere Autoren, dir da ein paar Hilfen zu geben.
Ich weiß, es ist immer einfach, eine Wunschliste zu schreiben und den Autor ohne konstruktive Ideen im Regen stehen zu lassen, ist auch sonst nicht so meine Art, aber hier bin ich selbst noch in den Anfängerschuhen, wenn es um gelungene Figurengestaltungen geht.


So und nun rein in den Text, so einfach der Reihe nach:

ohne ihr den Hintern abzuflämmen.
Haha...dieses Abflämmen gefällt mir als Ausdruck.
seine Einsneunzig eingeklemmt
Ist er wirklich eingeklemmt? Ich sehe das eher als, dass er dazwischen sitzt, das ist ja ein Flankiertsein.
. Pelle tat einen tiefen Atemzug.
Der Name ist hier auch schon fast Programm, geschickt gewählt. Pelle verbinde ich mit munter und lustig.
Inkas Haare sahen aus wie ein schwarzer Fahrradhelm.
Hihi...ist mir direkt vor Augen.
. Gut, dass Ute noch hinter Tilli stand.
Hier ist so ein Beispiel, dass ich nicht so recht was mit Ute und Tilli anfangen kann, weil ich sie noch nicht so richtig kennengelernt habe. Nur so als untauglicher Versuch, wie ich es meine: Vielleicht könnte Ute eine Brille, die an einer Kette hängt vor der Brust baumeln, die sie dann immer einsetzt, wenn sie etwas näher anschauen möchte. Oder sie hat überflüssigerweise eine Sonnenbrille in die Haare geschoben, dabei ist da nirgendwas was mit Sonne und kennst du dieses Gefühl, dass man häufig gebannt auf diese in den Haaren befindliche Brille schaut, weil man denkt: Oh je, jetzt gleich fällt die aus den Haaren und runter? So in der Art könnte ich mir vorstellen, dass du den Figuren etwas Besonderes gibt. Es darf nur halt eben nicht wie in einem Warenhauskatalog drangehängt werden, sondern muss elegant mit der Handlung verschmelzen. (Ja, ich hör auch schon auf...)
In die Stille hinein begann Pelle zu winseln.
Spannender Satz, also hier ist man als Leser gefesselt und man will weiterlesen
Vanessa brach die Bleistiftspitze ab.
Lustige Szene
„Pelle – aus!“ Sofort war er ruhig.
Also doch, dachte ich da, der wird irgendwie zum Tier und nun musste ich ja erst recht weiterlesen.
Aufmerksamkeitstraining nach Lauth und Schlottke.
Amüsante Spitzen aus der Ironieabteilung, damit bist du bei mir immer richtig.
Der Junge, der immer auf allen Vieren in den Gruppenraum gekrabbelt war und damit schon gleich seine erste Belohnungswäscheklammer abgeben musste.
Diese Belohnungswäscheklammer ist total witzig.
„Pelle, verdammt.“ Inka drehte sich um und schüttelte die Arme aus. „Dann warte halt draußen.“
Inka und Pelle sind jetzt plastische Figuren geworden, auch wenn man bis zum Ende deiner Geschichte nie erfährt, in welchem Verhältnis sie eigentlich zueinander stehen. Sind sie ein Liebespaar? Oder nur Freunde? Nur Bekannte? Auf jeden Fall bleibt durchgängig klar, wer hier zwischen den beiden das Sagen hat. Die Dialoge mit den beiden sind sehr gut.
„Ich bin häßlich.“
„Das ist beim Aktzeichnen kein Nachteil. Gibt interessante Bilder“, sagte Ute.
Herrlich, Ute ist durch und durch künstlerisch drauf.
die Köpfe zu groß, die Füße passten nicht mehr drauf.
Herrlich komisch.
Kleine rote Tatzen auf der schwarzen Unterhose. Auch das noch.
„Werbegeschenk. Meine Eltern sind taz-Leser.“
Klasse!
Der Junge ist 'ne Impulskontrollstörung auf zwei Beinen.
Witzig.
„Ich muss leider los“, sagte sie.
Genau solche Teilnehmer gibt es in fast jedem Kurs, die die immer eine Bahn noch pünktlich bekommen müssen oder der Ehemann/Freund holt die ab und der Fahrer darf natürlich nicht warten gelassen werden.
Verzweifeltes Paar in der Kälte. So Schiele-mäßig.“
Herrlich komisch.
„Also Inka hatte wir ja nun schon liegend. I
hatten
Also bei Inkas Rückenlinie, guck da nochmal auf den Winkel, sie sieht ja aus wie ein Bison.“
Und sofort hat man ein klasse Bild vor Augen, diese Bisons, die massig sind. Guter Dialog.
„Und, kannst du das halten? Fünf Minuten?“
Das Komma nach und würde ich vom Gefühl her streichen. Wie wäre es mit "Und? Kannst du das...?"
Vanessa versuchte, sich daran zu erinnern, welche Unterwäsche sie morgens angezogen hatte, aber vergeblich.
Das könnte man noch mehr auf die Spitze treiben, indem sie denkt: "Hoffentlich nicht die Baumwollschlüpper mit Grauschleier."
Und dann war da noch ein Problem.
„Ich muss nochmal zur Toilette“, flüsterte sie.
Klasse.


Je weiter die Geschichte fortschreitet, desto erotischer wird es und gleichzeitig verschwinden die humorigen Anteile, an die du mich als Leser aber gewöhnt hast.
Ja, ich weiß, man muss sich wohl für das eine oder das andre entscheiden. Nur mir wäre insgesamt eine auf Humor ausgelegte Geschichte lieber gewesen. Auch zur Not auf Kosten der Erotik.
Hier allerdings schilderst du eindeutig erotische Momente und das sogar sehr gelungen.
Gute Gratwanderung, die weder ins Pornographische, noch ins Kitschige abdriftet.

Vanessa setzte sich zu ihr und Inka strich ihr die Haare aus dem Gesicht, legte ihr die Hand über den Mund, zog eine Linie mit dem Finger bis zu dem ersten Knopf ihrer Bluse, öffnete langsam einen Knopf nach dem nächsten, während sie mit der anderen Hand immer noch das Kissen an ihre Brust gedrückt hielt.
Vanessa streifte die Bluse ab. „Darf ich dich küssen?“, fragte Inka und Vanessa beugte sich vor, fand Lippen, die ihr entgegen kamen, ihre Mundwinkel berührten, eine Zungenspitze, die vorsichtig antippte, fast schüchtern und Vanessa legte ihre Hand auf die Haut an Inkas Schlüsselbein, fuhr die Linie ihres Nackens nach, die sie vergeblich versucht hatte zu zeichnen, die Kante ihres Schulterblatts.
Gut gemacht.
„Nimmt er mich jetzt doch?“, flüsterte sie
Ist eigentlich ein total ernster Moment, aber an dieser Stelle blitzt für mich trotzdem ein bisschen Humor auf.
Vanessa drehte den Kopf zur Seite, es braute sich etwas in ihr zusammen und als schließlich Wellen durch ihren Körper jagten, als sie sich umstülpte, so dass ihre Häute zitternd außen lagen, da verschwamm der Raum zu Linien und Farben, sie wunderte sich über den Geruch nach Tannennadeln, sie war doch ganz woanders, der Vollmond, der langsam aufstieg und als sie mühsam den Kopf drehte, sah sie zwei Silhouetten, mal waren es Pelle und Inka, dann schienen es Katze und Wolf zu sein, die ineinander verkeilt über den Boden rollten.
Boah, ein Monstersatz, aber es ist alles drin und irgendwie gibt es auch sonne und solche Sorten von langen Sätzen, also welche, bei denen man zweimal ansetzt, um sie zu verstehen und solche, die einfach verständlich dahinfließen, wie dieser Satz hier.
Der Schluss ist prima, wenn auch deine Geschichte meine Erwartungen nicht erfüllt, denn ich hatte mich so gut an das Humorige, Ironische gewöhnt und hätte das gern weitergelesen.

Lieben Gruß


lakita

 

Hallo Chutney,

also doch keine Werwölfe, wenn auch der Schluss ja immer noch mit tollenden Tieren einen Vergleich wagt.

Aber, klar kommt jetzt ein Aber, Erotik und Humor schließen sich gegenseitig aus. Ich kann nicht erregt sein und gleichzeitig mich schlapplachen, unser Körper ist dazu schlicht nicht in der Lage.
Ich widerspreche hier an dieser Stelle, ich hab schon solche Situationen erlebt ... :-) ...
Und danke, dass Du in die Story noch ein bisschen Erotik gezaubert hast - ganz in Deinem Stil, der mir gut gefällt.
Grüße - Detlev

 

Liebe @lakita,

vielen Dank für deinen schönen Kommentar. Ich freu mich sehr, dass die Geschichte gut bei dir angekommen ist, da scheint es vom Humor her zu passen. Möglicherweise hättest du die erste Fassung runder gefunden, da habe ich mit den drei kleinen Schweinchen geendet.

Ich hatte Spaß beim Lesen deiner munteren und vor allen Dingen humorigen Geschichte und mir hat sehr gefallen, dass du dieses Thema deutlich lockerer umgesetzt hast als es hier ansonsten der Fall gewesen ist.
Dankeschön. :)
Das heißt, immer dann, wenn die komischen Momente in deiner Geschichte aufkommen, unterbrichst du die erotische Stimmung.
Ich glaube, ich verstehe, wie du das mit dem Humor meinst. Ich denke, er passt auch prima zur Erotik, aber dann gibt es eben doch diesen Moment, wo es "ernst" wird.
Namen von Figuren kann man sich deutlich besser merken, wenn sie etwas Individuelles, gar noch Sonderbares oder einfach gesagt, etwas Spezielles haben.
Das finde ich nochmal einen wichtigen Hinweis. Ich werde mir sowohl über die Namen, als auch über Eigenheiten nochmal Gedanken machen. Vielleicht tun ein paar Beschreibungen zwischen den ganzen Dialogen dem Text ganz gut.
Ich weiß, es ist immer einfach, eine Wunschliste zu schreiben und den Autor ohne konstruktive Ideen im Regen stehen zu lassen, ist auch sonst nicht so meine Art, aber hier bin ich selbst noch in den Anfängerschuhen, wenn es um gelungene Figurengestaltungen geht.
Doch, Wunschliste ist super, danke!
Haha...dieses Abflämmen gefällt mir als Ausdruck.
das freut mich, da war ich mir nämlich echt nicht sicher.
Ist er wirklich eingeklemmt? Ich sehe das eher als, dass er dazwischen sitzt, das ist ja ein Flankiertsein.
Ich fand das ganz plastisch, dass es da ziemlich eng ist und er etwas größer, zwischen den beiden kleinen alten Frauen. Das verstärkt so ein bisschen das "nicht reinpassen in den Rahmen".
. Gut, dass Ute noch hinter Tilli stand.
Hier ist so ein Beispiel, dass ich nicht so recht was mit Ute und Tilli anfangen kann, weil ich sie noch nicht so richtig kennengelernt habe.
So in der Art könnte ich mir vorstellen, dass du den Figuren etwas Besonderes gibt. Es darf nur halt eben nicht wie in einem Warenhauskatalog drangehängt werden, sondern muss elegant mit der Handlung verschmelzen. (Ja, ich hör auch schon auf...)
Ja, da denk ich drüber nach, aber ich glaub, dafür brauche ich Zeit und jetzt erstmal Abstand.
„Pelle – aus!“ Sofort war er ruhig.
Also doch, dachte ich da, der wird irgendwie zum Tier und nun musste ich ja erst recht weiterlesen.
Ja, das ist so ein bisschen grenzwertig, das soll so ein Spiel zwischen den beiden sein und Ute steigt da so trocken drauf ein. Das ist sicher auch irritierend. Erst habe ich überlegt, das Thema deutlich zurückzunehmen, jetzt habe ich da am Ende noch einen Tupfer von hingetan.
Aufmerksamkeitstraining nach Lauth und Schlottke.
Amüsante Spitzen aus der Ironieabteilung, damit bist du bei mir immer richtig.
teilung, damit bist du bei mir immer richtig.
Der Junge, der immer auf allen Vieren in den Gruppenraum gekrabbelt war und damit schon gleich seine erste Belohnungswäscheklammer abgeben musste.
Diese Belohnungswäscheklammer ist total witzig.
Da musste ich mir jedenfalls nichts Neues ausdenken. Wollte ich schon immer mal einbauen. ;)
„Ich bin häßlich.“
„Das ist beim Aktzeichnen kein Nachteil. Gibt interessante Bilder“, sagte Ute.
Herrlich, Ute ist durch und durch künstlerisch drauf.
:D
„Ich muss leider los“, sagte sie.
Genau solche Teilnehmer gibt es in fast jedem Kurs, die die immer eine Bahn noch pünktlich bekommen müssen oder der Ehemann/Freund holt die ab und der Fahrer darf natürlich nicht warten gelassen werden.
In dem Fall flüchtet sie ja auch ein bisschen.
Das Komma nach und würde ich vom Gefühl her streichen. Wie wäre es mit "Und? Kannst du das...?"
Nehm ich, danke! Und da war noch ein "hatte", das hab ich auch ausgebessert.
Das könnte man noch mehr auf die Spitze treiben, indem sie denkt: "Hoffentlich nicht die Baumwollschlüpper mit Grauschleier."
Schöne Idee, kommt auf die Liste zum Ausprobieren.:D
Je weiter die Geschichte fortschreitet, desto erotischer wird es und gleichzeitig verschwinden die humorigen Anteile, an die du mich als Leser aber gewöhnt hast.
Ja, ich weiß, man muss sich wohl für das eine oder das andre entscheiden. Nur mir wäre insgesamt eine auf Humor ausgelegte Geschichte lieber gewesen. Auch zur Not auf Kosten der Erotik.
Interessant. Mal schauen, ob das noch anderen so geht. Oder ich lasse am Ende nochmal Ute reinplatzen, um wieder den Dreh zurück zum Humor zu kriegen. Aber ich glaub, lieber nicht. Ist schon eine Frage, ob man sich da nicht entscheiden müsste und dann dabei bleiben. Weil sich da ja wirklich mein Schreibstil ändert.
Hier allerdings schilderst du eindeutig erotische Momente und das sogar sehr gelungen.
Gute Gratwanderung, die weder ins Pornographische, noch ins Kitschige abdriftet.
Dankeschön.:shy:
Boah, ein Monstersatz, aber es ist alles drin und irgendwie gibt es auch sonne und solche Sorten von langen Sätzen, also welche, bei denen man zweimal ansetzt, um sie zu verstehen und solche, die einfach verständlich dahinfließen, wie dieser Satz hier.
Oh, das freut mich auch sehr.
Der Schluss ist prima, wenn auch deine Geschichte meine Erwartungen nicht erfüllt, denn ich hatte mich so gut an das Humorige, Ironische gewöhnt und hätte das gern weitergelesen.
Das merke ich mir für weitere Geschichten. :)
Liebe Lakita, ich bin ganz neidisch, dass du schon so weit bist, mit deinen Kommentaren, aber mir macht es gerade auch Spaß, da mal wieder reinzukommen. Ganz herzlichen Dank, dir!

Liebe Grüße von Chutney


Hallo @Detlev,

also doch keine Werwölfe, wenn auch der Schluss ja immer noch mit tollenden Tieren einen Vergleich wagt.
Ja, ich hab das nochmal aufgegriffen.
Ich widerspreche hier an dieser Stelle, ich hab schon solche Situationen erlebt ... :-) ...
Und danke, dass Du in die Story noch ein bisschen Erotik gezaubert hast - ganz in Deinem Stil, der mir gut gefällt.
;) Danke dir auch fürs nochmal Reinschauen und Rückmelden, ich bin froh, dass es gut ankommt bei dir.

Liebe Grüße von Chutney

 
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Hallo @Chutney ,

finde ich klasse, dass du eine Erotikszene dazugeschrieben hast - dann wird sogar einiges von dem Dräuen vorher klarer, es hat auch der Struktur insgesamt gut getan.

Inka rollte sich auf dem flachen Podest zusammen, so nah an dem kleinen Bollerofen, dass seine Hitze sie erreichte, ohne ihr den Hintern abzuflämmen. Die vier Zeichnerinnen hofften, dass es ihnen gelänge, das Katzenhafte in Inkas Position einzufangen und ihre Muskulatur richtig anzulegen. Nur einer rührte sich nicht.
Bolleröfen sind immer klein. Klein und flach finde ich auch bissl schwache/geläufige Adjektive viel auf so kurzer Strecke und flach halte ich für nötiger, damit man nicht z.B. an ein 2 m Hochbett denkt.

Den ersten Satz finde ich richtig gut: Eine Person, ein Ort (Podest), der Ort wird spezifiziert (am Ofen), ihre Position wird spezifiziert. Und abflämmen stimmt darauf ein, dass hier ein bissl Glossenton reinkommt, der zu Humor passt.

Was mich dann wundert, ist ein Erzähler, der in vier Köpfe auf einmal schauen kann. Finde den Schwenk weg von Inka an dem frühen Punkt absolut suboptimal.
Mit dem Erzähler gehst du auch insgesamt nicht ganz konsequent vor - vielleicht noch mal den Text drauf abklopfen? Das "vier hoffen" liesse sich mit einem unauffälligeren versuchten, Inkas Position ... zu umgehen, weil das Beobachtung + Schlussfolgerung sein kann.

Was mich dann (obwohl 'einer rührt sich nicht' an sich ein schöner kleiner Teaser / Micro-Cliffhanger ist) auch stört, ist der grammatikalische Sprung von vier Zeichnerinnen -> einer. Diese Konstruktion ginge nur, wenn das eine weitere weibliche Figur wäre, eben eine von der Gruppe. (Ich Leser sehe bislang ja nur Mädels.) Das ist imA schon recht viel aufzunehmen, bevor du überhaupt in das Problem mit den ganzen redenden Figuren kommst. Vllt. bissl linearer aufziehen? Die Aussagen mehr aufeinander folgend / abgestimmt?

seine Einsneunzig eingeklemmt zwischen den beiden alten kleinen Damen
Ich bin eindeutig pro eingeklemmt. Das war nach dem Öfchen das erste ganz individuelle, konkrete Bild, das ich von einer Figur da hatte. Ich habs so gelesen, wie du es intendiert hast (von deiner Antwort irgendwo oben geschlossen).
Beide + klein + alt hm, das verwässert aber das schöne starke Verb wieder. Klein finde ich absolut entbehrlich. (V.a. weil du ja oben schon einen kleinen Ofen hast, das Wort überniedlicht Texte auch schnell).
„Das ist Pelle, der will heute mal zugucken“, hatte Inka ihn vorgestellt. Jetzt saß er auf einem der Holzstühle, seine Einsneunzig eingeklemmt zwischen den beiden alten kleinen Damen, Rosi und Tilli, die Beine weit von sich gestreckt, den Blick fest auf Inka gerichtet.
Vanessa, ihm gegenüber, wühlte in ihrem Schulmäppchen nach einem weichen Bleistift, dann nach dem Spitzer.
Katrin hingegen hatte schon eine lockere Skizze angelegt und fixierte das Modell über den Rand ihrer Lesebrille, um noch ein paar Akzente zu setzen. Viel Zeit blieb nicht.
„Haltet euch ran“, mahnte Ute auch schon. „Fresst euch nicht an irgendwelchen Details fest. Das ist erst mal nur zum Reinkommen. Noch eine Minute.“ Sie wandte sich an Pelle: „Willst du mitzeichnen?“
„Nein, danke.“
Das Problem bei deinem Text hier heißt character soup. Hat mir mal Chris Stone beigebracht.
Guck mal allein all die Namen in dem kurzen Absatz.
An diesem Punkt kannst du auf Vanessa sehr gut verzichten. (Das ist auch eindeutig die Figur, die ich durchgehend am wenigsten vor Augen hab, mir würde nix fehlen, wenn die stärker in den Hintergrund treten würde.)
Ich sehe das so: Klar sind hier Inka und Pelle. Und klar wird Ute, weil sie eine andere Rolle und als einzige eine eigene Stimme hat (bissl flotter, harscher, no-nonsense, bisschen ironisch). Character soup zu lösen finde ich auch sackschwer, aber hier ginge: nur 'zwei alte Damen' anstatt gleich ihre Namen, Vanessas Satz auf weiter unten verschieben, wo sie vielleicht auch noch was sagt. Kathrin hm ... ist noch okay, weil sie speziell beschrieben wird.

Ich weiss nicht, wie dein Englisch ist, aber DeepL Translate kriegt Texte sehr, sehr passgenau und viel besser hin als andere KIs, schau mal hier: Manuscript Shredder: How to avoid introducing too many characters at once. Da sind auch Tipps, warum das stört und wie man das vermeiden kann.

„Nun denn.“ Ute ging abrupt los,
Klar, losgehen sagt das ja schon. Das Wort ist eh eine ziemliche Krücke, würd ich wenns geht vermeiden.
Pelle tat einen tiefen Atemzug.
Hilfsverben sind hässlich und können schnell kindlich klingen: Wie wärs einfach mit Pelle atmete tief ein. Oder sog scharf die Luft ein. Oder was Schöneres, aber eben mit aktivem Vollverb?
„Nö“, sagte er. [Zeilenumbruch] Inka lächelte mit geschlossenen Augen.
Das finde ich richtig klasse! Auch, weil das schon eine Verbindung zwischen beiden herstellt, ohne es explizit zu sagen.

Nur: Fokuswechsel (eine Figur sagt was, dann tut eine andere was) wird angezeigt wie ein Sprecherwechsel in Dialogen.

Vanessa radierte, zeichnete und radierte. Der Fuß kam an der falschen Stelle wieder heraus und Inkas Haare sahen aus wie ein schwarzer Fahrradhelm. Gut, dass Ute noch hinter Tilli stand. Vanessa sah zu Pelle. Seine Hände bewegten sich leicht auf den Oberschenkeln. Wie es wohl war, wenn er Inka anfasste? Schnell senkte sie den Kopf über ihr Blatt.
Das ist maximal konfus. Ganz vor allem, weil hier nicht nur Details beschrieben werden, wer wo wie steht, sondern auch noch, was auf den Zeichnungen zu sehen ist (und das ist quasi noch eine weitere Figur, nur eben zweidimensional). Der ganze Absatz geht imA gar nicht. Zumal dein Erzähler mit "gut, dass Ute" plötzlich in irgendeinem Kopf steckt, ohne dass ich weiß, in wessen (oder hat der plötzlich eine eigene Stimme, Wertung?).
Gut finde ich hier Pelles Gedanken - der darf imA aber keinesfalls durch eine weitere Person gebrochen werden, zumal hier ja deine Plotanlage ist. Und zumal ich keinen Plan hab, wer die ist, die schnell wieder wegguckt. (Vanessa? Warum ist das wichtig hier, es geht doch um Pelle und eine sehr viel stärkere Emotion.)
Das mit Pelle ist dafür ein tolles Detail (btw.: alles, was sich um Pelle dreht, finde ich sehr greifbar), das macht neugierig, da ist Spannung drin und Charakterzeichnung. Alles auf sehr kurzer Strecke, das würde ich nicht verschenken (in der Suppe ertränken).

Vielleicht: Mach dir ne Skizze nebenbei, auf der die Blickführung als Linie dargestellt ist? Und arbeite dich an der Linie lang?
Ich hab das jetzt zwar an diesem Absatz versucht zu zeigen, das Problem hab ich aber durchgängig im gesamten Text, solange es um die Gruppe geht. Du machst zwar kein Headhopping, aber Focus-Hopping und das ist genauso nervig und schwer zu lesen (im Film wäre es so keine Wackelkamera, aber wilde Schwenks oder action-reaction shots im Sekundentakt, das ist auch echt anstrengend.)

Ute überlegte, ob sie diesem Jungen für die Stunde Geld abknöpfen könnte. Mindestens die Hälfte.
Interessanter Gedanke. Ich kenne das so, dass keiner im Raum zugelassen ist, der nicht Lehrer ist, Modell oder Zeichnender. Weil einer, der nur zuschaut, eine ganz extrem seltsame Atmosphäre reinbringt. Finde ich interessant, dass sie als Zeichenlehrerin gar nicht an sowas denkt. (Passt aber letztlich gut zu ihrer total pragmatischen Art: Es geht hier ums Geld, nicht um die Stimmung in der Gruppe, ganz hart gesagt.)
In die Stille hinein begann Pelle zu winseln. Vanessa brach die Bleistiftspitze ab. Pelle sah Inka an. Und winselte. Ute stand auf: „Äh, hallo?“, worauf er leise fiepte. Inka sagte: „Pelle – aus!“ Sofort war er ruhig.
„Ja, was war das denn jetzt bitte?“ Ute schnaubte.
„Vollmond“, sagte Inka.
Ich weiss, ich wiederhole mich penetrant: Vanessa tut auch hier nix zur Sache. Die ersten drei Zeilen brauchen eigentlich Umbrüche, allerdings hast du Fokuswechsel sogar mitten im Satz, die gehen dann gar nicht überall, wo man sie brauchte. Das ist hier zwar immerhin kein headhopping, weil du hier konsequent beim neutralen, auktorialen Erzähler bleibst, aber ich rate echt mit Nachdruck, klarere Linien reinzubringen. Also ggfs. nicht ständig Micro-Handlungen auf zehn Zeilen aufzusplitten, sondern mit 2-3 Sätzen jeweils bei einer Figur bleiben. Du hast ja auch noch die ganzen Dialogszenen, wo alle durcheinander reden, da hast du noch genug Abwechslung.
Vanessa war sich nicht sicher, weil niemand reagierte. Doch er knurrte, bestimmt. Oh my god! Beinahe hätte sie losgeprustet. Sie hustete, zog den Stift mit kräftigen Bewegungen über das Papier, bis Ute hinter ihr anerkennend pfiff: „Das ist doch mal ein entschiedener Strich. Du könntest … was ist das für ein komisches Geräusch?“
Die Reaktion wegen dem Knurren? Das finde ich unpassend, weil ihr das ja nicht zum ersten Mal auffällt (Lachen ja okay, aber oh my god?).
„Ich höre dein Herz“, murmelte Pelle.
„Ach was“, sagte Inka.
„Ich rieche dich“, flüsterte er.
„Klappe jetzt“, sagte sie.
„Deine Hände zittern.“
„Pelle!“
Nicht nachtreten. Lieber rausgehen, wo es spannend ist. Das ist bis dahin eine ganz tolle Szene. Die beiden Zeilen da verwässern das total, sagen nix Neues, tun nix zur Sache - überlass den Rest lieber dem Leser.
Davor: sehr schön auch, weil er hier doch recht forsch ist, das macht ihn komplex, bissl widersprüchlich (ich meine ein natürliches Widersprüchliches, wie Leute so sind - nicht im Sinne von 'unglaubwürdig im Text').
Ha, dachte Katrin, Schweigen. Der Junge ist 'ne Impulskontrollstörung auf zwei Beinen. Immer noch. „Ich muss leider los“, sagte sie.
Ha & Schweigen beides kursiv, nicht teils in "", da Gedanke. Mir hat mal eine Lektorin alle "XY dachte" / "schoss ihm durch den Kopf" usw. verboten. Und inzwischen sehe ich das - mit sehr wenigen Ausnahmen - auch so. Es ist einfach eine furchtbar faule Lösung, direkt in den Kopf einer Figur zu zoomen. Hier finde ich es besonders schlimm, weil ihre Sicht des Protas überhaupt nicht zu meiner passt. Ich finde ihn schön schräg, nicht ganz sozialkompatibel, aber ihr Urteil liest sich für mich sehr harsch, und dann ist das ein unnötig starker Gedanke für etwas, das eigentlich eine Exit-line sein soll. Ich korrigiere meinen Vorschlag oben: Die beiden Zeilen besser ganz kicken.
„Gnade“, sagte Pelle, aber Inka löste den Gürtel und öffnete den Knopf. Die Hose fiel auf seine Füße. Vanessa beugte sich vor. Kleine rote Tatzen auf der schwarzen Unterhose. Auch das noch.
Personal aus einem Kopf erzählen (im Wechsel mit auktorialem Erzähler) ist ein Perspektivbruch, wenn der Erzähler woanders auktorial die Gedanken einer (derselben oder/und einer anderen) Figur direkt als Gedanken wiedergibt, egal, ob das dann kursiv oder sonstwie gesetzt wird.
Ich rate dir, alles zu streichen, wo du eine Wertung / Beobachtung hast, die eine Figur direkt denkt. Das ist hier zudem headhopping. Guck mal deine Blickführung an: Pelle sagt, Inka löst, Hose fällt, Vanessa macht was, krasser Schwenk auf seine Shorts und dann ein nicht zugeordneter Gedanke. Ich würde Vanessa auch hier aus der Gleichung entfernen. Und die Wertung zu den Shorts, weil er das ja erklärt - was kritische Blicke impliziert.
War sie enttäuscht? In ihre Verwirrung hinein legte er seine Lippen auf ihre Klitoris, und sie stieß einen Laut aus, erschrak über ihre Stimme, noch mehr über das köstliche Gefühl, seine Zunge
Unnötig verquast, Vorschlag: erschrak über den Laut, den sie ausstieß (oder sogar ohne Relativsatz, wenn dir was Schönes einfällt ... sie erschrak über ihren eigenen Irgendwas. Okay, nicht einfach, dir fällt bestimmt was Knackiges ein.)
mal waren es Pelle und Inka, dann schienen es Katze und Wolf zu sein, die ineinander verkeilt über den Boden rollten.
Da fliege ich voll aus dem Satz, aber das Bild finde ich super. Wie wäre es ganz schlicht, direkt mit: Pelle und Inka rollen ineinander verkeilt (nee, das ist physikalisch nur bei Möbeln oder so möglich: miteinander verschlungen oder so) über den Boden wie Katze und Wolf. Irgendwie so.

Ich könnte mir vorstellen, dass die Geschichte noch gewinnen würde, wenn du 20-30% aus dem prä-Erotik Teil ausdünnen würdest. Behalten, was etwas zu den Figuren beiträgt, dein comic relief (Ute) und action-reaction. Aber einige Dialoge klingen wie abgetippt, was man in Cafés mithört - nur eben uneditiert. Das klingt bis auf die Gleichförmigkeit der Idiolekte alles authentisch, aber da ist imA zu viel, was nix zur Geschichte / den Charakterzeichungen beiträgt, zu viel Gewusel. Und, you know: Vanessa, die da immer reingrätscht, aber eigentlich nie was Relevantes tut. :D Da würde mich tatsächlich interessieren, was für eine Funktion sie für dich in dem Text hat. Sie liest sich wie ein Schatten oder Doppel von Ute - bisschen comic relief, bisschen Bruch, wenn es um emotionale Momente geht. Aber im Gegensatz zu Ute hat Vanessa imA wenig Persönlichkeit, die ihre Anwesenheit im Text rechtfertigen würde.

Humor + Erotik/Sex ist in Textform (im RL finde ich auch, dass das durchaus sehr gut geht) ist sicher genauso schwierig wie Humor + Horror, und die Kritik oben ausgenommen finde ich, dass dir das wirklich sehr gut gelungen ist. Da kommt auch nicht plötzlich ein totaler Bruch vom Plänkeln zum Sex, das hat einen guten Übergang.

Herzlichst,
Katla

 

Hallo @Katla,

vielen Dank, das war ja eine schöne Überraschung, dass du nochmal so ausführlich auf den Text eingegangen bist. Da war eine Menge dabei, was ich brauchen konnte. Vor allem sprachlich habe ich viele deiner Anregungen übernommen, jetzt auch deutlich mehr Zeilenumbrüche eingebaut und, ich hoffe, etwas mehr Klarheit hineingebracht.
Und nun gleich zu Vanessa: Sie ist ja schon eigentlich eine Hauptperson, besonders, nachdem ich nun auch noch das Ende hinzugefügt habe, wo sie es ja ist, die da eine ganz neue Erfahrung macht. Und das möchte ich ja schon im ersten Teil vorbereiten. Und da du sie so blass findest, frage ich mich eher, ob da nicht eher mehr Vanessa hinsollte, im Sinne von interessanter charakterisiert. Im Grunde ist sie ja die Unerfahrene, Unsichere, Schwärmerische, die bisher mehr träumt, als wirklich erlebt. Und ich will zeigen, dass sie von Pelle sehr angetan ist.

finde ich klasse, dass du eine Erotikszene dazugeschrieben hast - dann wird sogar einiges von dem Dräuen vorher klarer, es hat auch der Struktur insgesamt gut getan.
Ich freu mich auch, dass ich sie geschrieben habe. War ein guter Hinweis. Und schön, dass es für dich funktioniert.
Bolleröfen sind immer klein. Klein und flach finde ich auch bissl schwache/geläufige Adjektive viel auf so kurzer Strecke und flach halte ich für nötiger, damit man nicht z.B. an ein 2 m Hochbett denkt.
"klein" ist weg
Den ersten Satz finde ich richtig gut: Eine Person, ein Ort (Podest), der Ort wird spezifiziert (am Ofen), ihre Position wird spezifiziert. Und abflämmen stimmt darauf ein, dass hier ein bissl Glossenton reinkommt, der zu Humor passt.
Schon die Zweite, die abflämmen gut findet, super, da war ich unsicher.
Was mich dann wundert, ist ein Erzähler, der in vier Köpfe auf einmal schauen kann. Finde den Schwenk weg von Inka an dem frühen Punkt absolut suboptimal.
Mit dem Erzähler gehst du auch insgesamt nicht ganz konsequent vor - vielleicht noch mal den Text drauf abklopfen? Das "vier hoffen" liesse sich mit einem unauffälligeren versuchten, Inkas Position ... zu umgehen, weil das Beobachtung + Schlussfolgerung sein kann.
Erzählerperspektive ist hier ein dickes Thema, das stimmt. Das ist etwas uneinheitlich. Das schaffe ich noch nicht sofort.
Was mich dann (obwohl 'einer rührt sich nicht' an sich ein schöner kleiner Teaser / Micro-Cliffhanger ist) auch stört, ist der grammatikalische Sprung von vier Zeichnerinnen -> einer. Diese Konstruktion ginge nur, wenn das eine weitere weibliche Figur wäre, eben eine von der Gruppe. (Ich Leser sehe bislang ja nur Mädels.) Das ist imA schon recht viel aufzunehmen, bevor du überhaupt in das Problem mit den ganzen redenden Figuren kommst. Vllt. bissl linearer aufziehen? Die Aussagen mehr aufeinander folgend / abgestimmt?
Das stimmt, die Konstruktion quietscht irgendwie. Ich habe die Stelle jetzt geändert in:
Die vier Zeichnerinnen hofften, dass es ihnen gelänge, das Katzenhafte in Inkas Position einzufangen und ihre Muskulatur richtig anzulegen. Nur der einzige Mann im Raum rührte sich nicht.

Ich bin eindeutig pro eingeklemmt. Das war nach dem Öfchen das erste ganz individuelle, konkrete Bild, das ich von einer Figur da hatte. Ich habs so gelesen, wie du es intendiert hast (von deiner Antwort irgendwo oben geschlossen).
Beide + klein + alt hm, das verwässert aber das schöne starke Verb wieder. Klein finde ich absolut entbehrlich. (V.a. weil du ja oben schon einen kleinen Ofen hast, das Wort überniedlicht Texte auch schnell).
Freut mich mit dem "eingeklemmt". "Klein" ist weg.
Das Problem bei deinem Text hier heißt character soup. Hat mir mal Chris Stone beigebracht.
:D Sehr treffend.
Ich sehe das so: Klar sind hier Inka und Pelle. Und klar wird Ute, weil sie eine andere Rolle und als einzige eine eigene Stimme hat (bissl flotter, harscher, no-nonsense, bisschen ironisch). Character soup zu lösen finde ich auch sackschwer, aber hier ginge: nur 'zwei alte Damen' anstatt gleich ihre Namen, Vanessas Satz auf weiter unten verschieben, wo sie vielleicht auch noch was sagt. Kathrin hm ... ist noch okay, weil sie speziell beschrieben wird.
Ich habe jetzt tatsächlich hier nur "zwei alte Damen" genommen und finde es besser. Ich habe gedacht, ich müsste alle am Anfang einmal vorstellen, um es klarer zu machen, aber das macht Sinn, dass das Gegenteil der Fall ist.
Ich weiss nicht, wie dein Englisch ist, aber DeepL Translate kriegt Texte sehr, sehr passgenau und viel besser hin als andere KIs, schau mal hier: Manuscript Shredder: How to avoid introducing too many characters at once. Da sind auch Tipps, warum das stört und wie man das vermeiden kann.
Und der link ist klasse, da sind mir ein paar Lichter aufgegangen. Mein Englisch ist etwas eingerostet, aber das ist ja recht gut verständlich. Vielen Dank.
„Nun denn.“ Ute ging abrupt los,
Klar, losgehen sagt das ja schon. Das Wort ist eh eine ziemliche Krücke, würd ich wenns geht vermeiden.
Ich hab jetzt einfach. "Ute wandte sich ab, ..." finde ich auch besser.
Pelle tat einen tiefen Atemzug.
Hilfsverben sind hässlich und können schnell kindlich klingen: Wie wärs einfach mit Pelle atmete tief ein. Oder sog scharf die Luft ein. Oder was Schöneres, aber eben mit aktivem Vollverb?
Hab ich geändert in: "Pelle atmete durch:"
„Nö“, sagte er. [Zeilenumbruch] Inka lächelte mit geschlossenen Augen.
Das finde ich richtig klasse! Auch, weil das schon eine Verbindung zwischen beiden herstellt, ohne es explizit zu sagen. Nur: Fokuswechsel (eine Figur sagt was, dann tut eine andere was) wird angezeigt wie ein Sprecherwechsel in Dialogen.
erledigt
Das ist maximal konfus. Ganz vor allem, weil hier nicht nur Details beschrieben werden, wer wo wie steht, sondern auch noch, was auf den Zeichnungen zu sehen ist (und das ist quasi noch eine weitere Figur, nur eben zweidimensional). Der ganze Absatz geht imA gar nicht. Zumal dein Erzähler mit "gut, dass Ute" plötzlich in irgendeinem Kopf steckt, ohne dass ich weiß, in wessen (oder hat der plötzlich eine eigene Stimme, Wertung?).
Gut finde ich hier Pelles Gedanken - der darf imA aber keinesfalls durch eine weitere Person gebrochen werden, zumal hier ja deine Plotanlage ist. Und zumal ich keinen Plan hab, wer die ist, die schnell wieder wegguckt. (Vanessa? Warum ist das wichtig hier, es geht doch um Pelle und eine sehr viel stärkere Emotion.)
Das mit Pelle ist dafür ein tolles Detail (btw.: alles, was sich um Pelle dreht, finde ich sehr greifbar), das macht neugierig, da ist Spannung drin und Charakterzeichnung. Alles auf sehr kurzer Strecke, das würde ich nicht verschenken (in der Suppe ertränken).
Der Abschnitt den du meinst ist hier drunter. Interessant, wie du den aufgefasst hast. Im Grunde soll das hier die ganze Zeit die Sicht von Vanessa sein, einschließlich dessen, dass sie sich vorstellt, wie Pelle Inka anfasst. Im Grunde will ich darstellen, wie Vanessa Feuer fängt.
Vanessa radierte, zeichnete und radierte. Der Fuß kam an der falschen Stelle wieder heraus und Inkas Haare sahen aus wie ein schwarzer Fahrradhelm. Gut, dass Ute noch hinter Tilli stand. Vanessa sah zu Pelle. Seine Hände bewegten sich leicht auf den Oberschenkeln. Wie es wohl war, wenn er Inka anfasste? Schnell senkte sie den Kopf über ihr Blatt.
Das ist maxim
Ich habe jetzt vor der Fuß "Sowas Blödes" ergänzt, um das deutlicher zu machen.
Vanessa radierte, zeichnete und radierte. Sowas Blödes, der Fuß kam an der falschen Stelle wieder heraus und Inkas Haare sahen aus wie ein schwarzer Fahrradhelm. Gut, dass Ute noch hinter Tilli stand. Vanessa sah zu Pelle. Seine Hände bewegten sich leicht auf den Oberschenkeln. Wie es wohl war, wenn er Inka anfasste? Schnell senkte sie den Kopf über ihr Blatt.

Vielleicht: Mach dir ne Skizze nebenbei, auf der die Blickführung als Linie dargestellt ist? Und arbeite dich an der Linie lang?
Ich hab das jetzt zwar an diesem Absatz versucht zu zeigen, das Problem hab ich aber durchgängig im gesamten Text, solange es um die Gruppe geht. Du machst zwar kein Headhopping, aber Focus-Hopping und das ist genauso nervig und schwer zu lesen (im Film wäre es so keine Wackelkamera, aber wilde Schwenks oder action-reaction shots im Sekundentakt, das ist auch echt anstrengend.)
Ja, ich weiß, was du meinst.
Ute überlegte, ob sie diesem Jungen für die Stunde Geld abknöpfen könnte. Mindestens die Hälfte.
Interessanter Gedanke. Ich kenne das so, dass keiner im Raum zugelassen ist, der nicht Lehrer ist, Modell oder Zeichnender. Weil einer, der nur zuschaut, eine ganz extrem seltsame Atmosphäre reinbringt. Finde ich interessant, dass sie als Zeichenlehrerin gar nicht an sowas denkt. (Passt aber letztlich gut zu ihrer total pragmatischen Art: Es geht hier ums Geld, nicht um die Stimmung in der Gruppe, ganz hart gesagt.)
Die Ausgangssituation mit dem Jungen, der nur zugucken will, ist tatsächlich original. Ich glaube, da ist die Zeichenlehrerin auch vielleicht etwas überrumpelt. "Einmal zugucken" meint ja bei irgendwelchen Kursen oft "einmal mitmachen". Und damals durfte er auch zugucken und hat die ganze Zeit seine Freundin angehimmelt, was irgendwie auch sehr süß war, aber als Geschichte brauchte ich doch mehr Plot.
Ich weiss, ich wiederhole mich penetrant: Vanessa tut auch hier nix zur Sache. Die ersten drei Zeilen brauchen eigentlich Umbrüche, allerdings hast du Fokuswechsel sogar mitten im Satz, die gehen dann gar nicht überall, wo man sie brauchte. Das ist hier zwar immerhin kein headhopping, weil du hier konsequent beim neutralen, auktorialen Erzähler bleibst, aber ich rate echt mit Nachdruck, klarere Linien reinzubringen. Also ggfs. nicht ständig Micro-Handlungen auf zehn Zeilen aufzusplitten, sondern mit 2-3 Sätzen jeweils bei einer Figur bleiben. Du hast ja auch noch die ganzen Dialogszenen, wo alle durcheinander reden, da hast du noch genug Abwechslung.
Ja, ich guck es mir nochmal an und werde es mir (und den LeserInnen) bei meiner nächsten Geschichte definitiv einfacher machen.
ug Abwechslung.
Vanessa war sich nicht sicher, weil niemand reagierte. Doch er knurrte, bestimmt. Oh my god! Beinahe hätte sie losgeprustet. Sie hustete, zog den Stift mit kräftigen Bewegungen über das Papier, bis Ute hinter ihr anerkennend pfiff: „Das ist doch mal ein entschiedener Strich. Du könntest … was ist das für ein komisches Geräusch?“
Die Reaktion wegen dem Knurren? Das finde ich unpassend, weil ihr das ja nicht zum ersten Mal auffällt (Lachen ja okay, aber oh my god
"Oh my god" ist in Amerika, glaube ich, ein ganz krasser Ausruf des Entsetzens, hier eher son kleiner hysterischer Ausbruch. Ich hatte auch "Oh my gosh", aber das kennt wieder kaum einer. Der Satz ist jetzt einfach gestrichen.
y god?).
„Ich höre dein Herz“, murmelte Pelle.
„Ach was“, sagte Inka.
„Ich rieche dich“, flüsterte er.
„Klappe jetzt“, sagte sie.
„Deine Hände zittern.“
„Pelle!“
Nicht nachtreten. Lieber rausgehen, wo es spannend ist. Das ist bis dahin eine ganz tolle Szene. Die beiden Zeilen da verwässern das total, sagen nix Neues, tun nix zur Sache - überlass den Rest lieber dem Leser.
Davor: sehr schön auch, weil er hier doch recht forsch ist, das macht ihn komplex, bissl widersprüchlich (ich meine ein natürliches Widersprüchliches, wie Leute so sind - nicht im Sinne von 'unglaubwürdig im Text').
Ja lustig, ich hatte erst nur die beiden ersten Aussprüche und dachte dann, es müssten drei sein. Da trenne ich mich leichten Herzens von.
Ha, dachte Katrin, Schweigen. Der Junge ist 'ne Impulskontrollstörung auf zwei Beinen. Immer noch. „Ich muss leider los“, sagte sie.
Ha & Schweigen beides kursiv, nicht teils in "", da Gedanke. Mir hat mal eine Lektorin alle "XY dachte" / "schoss ihm durch den Kopf" usw. verboten. Und inzwischen sehe ich das - mit sehr wenigen Ausnahmen - auch so. Es ist einfach eine furchtbar faule Lösung, direkt in den Kopf einer Figur zu zoomen. Hier finde ich es besonders schlimm, weil ihre Sicht des Protas überhaupt nicht zu meiner passt. Ich finde ihn schön schräg, nicht ganz sozialkompatibel, aber ihr Urteil liest sich für mich sehr harsch, und dann ist das ein unnötig starker Gedanke für etwas, das eigentlich eine Exit-line sein soll. Ich korrigiere meinen Vorschlag oben: Die beiden Zeilen besser gan
Ich mag einfach diese sehr unterschiedlichen Frauenreaktionen auf diesen jungen Mann und Katrin ist halt eine leicht ausgebrannte Therapeutin oder Pädagogin, die denkt sowas. Harsch ist es natürlich. Und mit der faulen Lösung, das lasse ich mir nochmal durch den Kopf gehen.
esser ganz kicken.
„Gnade“, sagte Pelle, aber Inka löste den Gürtel und öffnete den Knopf. Die Hose fiel auf seine Füße. Vanessa beugte sich vor. Kleine rote Tatzen auf der schwarzen Unterhose. Auch das noch.
Personal aus einem Kopf erzählen (im Wechsel mit auktorialem Erzähler) ist ein Perspektivbruch, wenn der Erzähler woanders auktorial die Gedanken einer (derselben oder/und einer anderen) Figur direkt als Gedanken wiedergibt, egal, ob das dann kursiv oder sonstwie gesetzt wird.
Ich rate dir, alles zu streichen, wo du eine Wertung / Beobachtung hast, die eine Figur direkt denkt. Das ist hier zudem headhopping. Guck mal deine Blickführung an: Pelle sagt, Inka löst, Hose fällt, Vanessa macht was, krasser Schwenk auf seine Shorts und dann ein nicht zugeordneter Gedanke. Ich würde Vanessa auch hier aus der Gleichung entfernen. Und die Wertung zu den Shorts, weil er das ja erklärt - was kritische Blicke impliziert.
Das "auch das noch" denkt wieder Vanessa. Da muss ich nochmal ganz in Ruhe ran. Im Moment verschwimmt das alles.
War sie enttäuscht? In ihre Verwirrung hinein legte er seine Lippen auf ihre Klitoris, und sie stieß einen Laut aus, erschrak über ihre Stimme, noch mehr über das köstliche Gefühl, seine Zunge
Unnötig verquast, Vorschlag: erschrak über den Laut, den sie ausstieß (oder sogar ohne Relativsatz, wenn dir was Schönes einfällt ... sie erschrak über ihren eigenen Irgendwas. Okay, nicht einfach, dir fällt bestimmt was Knackiges ein.)
Ja, bin ich noch nicht sicher, ob mir das besser gefällt.
nackiges ein.)
mal waren es Pelle und Inka, dann schienen es Katze und Wolf zu sein, die ineinander verkeilt über den Boden rollten.
Da fliege ich voll aus dem Satz, aber das Bild finde ich super. Wie wäre es ganz schlicht, direkt mit: Pelle und Inka rollen ineinander verkeilt (nee, das ist physikalisch nur bei Möbeln oder so möglich: miteinander verschlungen oder so) über den Boden wie Katze und Wolf. Irgendwie so.
Und auch hier muss ich das nochmal sacken lassen.
Ich könnte mir vorstellen, dass die Geschichte noch gewinnen würde, wenn du 20-30% aus dem prä-Erotik Teil ausdünnen würdest.
Ja, das dachte ich auch, nachdem ich den Erotik-Teil geschrieben hatte. Aber dafür muss ich es mal ein paar Wochen ruhen lassen.
Aber einige Dialoge klingen wie abgetippt, was man in Cafés mithört - nur eben uneditiert. Das klingt bis auf die Gleichförmigkeit der Idiolekte alles authentisch, aber da ist imA zu viel, was nix zur Geschichte / den Charakterzeichungen beiträgt, zu viel Gewusel.
Freut mich, dass es authentisch klingt. :)
Und, you know: Vanessa, die da immer reingrätscht, aber eigentlich nie was Relevantes tut. :D Da würde mich tatsächlich interessieren, was für eine Funktion sie für dich in dem Text hat.
Vanessa ist die Hauptfigur. :shy:
Humor + Erotik/Sex ist in Textform (im RL finde ich auch, dass das durchaus sehr gut geht) ist sicher genauso schwierig wie Humor + Horror, und die Kritik oben ausgenommen finde ich, dass dir das wirklich sehr gut gelungen ist. Da kommt auch nicht plötzlich ein totaler Bruch vom Plänkeln zum Sex, das hat einen guten Übergang.
Und da freu ich mich wirklich sehr drüber. Vielen Dank, Katla, das war wirklich ein toller Kommentar, der mir noch einiges zum Nachdenken geben wird.

Liebe Grüße von Chutney

 

Liebe @Chutney

Ich weiß nicht, ob ich viel beitragen kann zur Entwicklung des Textes, aber ich lass dir mal meine Glühwürmchen-Gedanken da. (war übrigens ein wundersam eindringlicher Moment damals, als du mir die feinen Wesen gezeigt hast, nichts Erotisches, das nicht, aber so, dass ich Glühwürmchen mit dir verbinde.)
Erwartet habe ich einen kopulierenden Hühnerhaufen, als ich Humor und Chutney las, so eine verrückte Bang-Bang-Story.
Gelesen habe ich eine Art Hühnerhaufen, bisschen Volkshochschule-Kurs und eine wahrlich überraschende Wendung ins erotische Fach, ganz so, als ob eben jene VHS-Kurs-Leute durch einige merkwürdige Zufälle, Gerüche, Anziehungskraft eine Swingerclub-Situation erschaffen und für einige Momente in eine Welt abtauchen, die nicht die ihre ist. Keine Ahnung ob ich mich verständlich ausdrücke. Jedenfalls klingt das lange Passagen sehr zahm, sehr bürgerlich und bleibt es auf gewisse Weise bis zum Ende.
Witzig war's, auch wenn man reduzieren könnte. Ich denke, einige Dialogpassagen braucht es nicht.

Paar Stellen:

Inka rollte sich auf dem flachen Podest zusammen, so nah am Bollerofen, dass seine Hitze sie erreichte, ohne ihr den Hintern abzuflämmen.
kennst du Gogol: da leben die Figuren stets nahe der Kachelöfen und irgendwann kommt der Teufel durch den Kamin.

Inkas Haare sahen aus wie ein schwarzer Fahrradhelm.
:D

„Dann soll er sich zusammenreißen, ist ja noch was hin bis Mitternacht.“
„Pelle, reiß dich zusammen“, sagte Inka und Pelle lächelte.
:D

Ausgang.
„Ich bin häßlich.“
„Das ist beim Aktzeichnen kein Nachteil. Gibt interessante Bilder“, sagte Ute.
Inka trat dicht an ihn heran. „Na komm. Steh auf.“
„Was?“ Er erhob sich.
Sie griff nach seinem Gürtel und begann die Schnalle zu lösen.
Er lachte auf. „Echt jetzt?“
oha, die zieht den aus, kommt sehr plötzlich, da könnte man noch etwas mehr bei ihr bleiben.

Kleine rote Tatzen auf der schwarzen Unterhose. Auch das noch.
„Werbegeschenk. Meine Eltern sind taz-Leser.“
großartig!:lol:

Er streifte die Socken ab und schwenkte seine Unterhose zweimal in der Luft, bevor er sie auf den Boden warf. Dann flitzte er zum Ofen.
oha, der lapdanct

„Doch“, rief Vanessa, „ich hab das gesehen. Mit Leonardo DiCaprio, da hat sie sich erschossen.“
„Liebchen, ich rede von Shakespeare, nicht von eurem Netflix-Gedöns.“
Ich glaube, das ist keine Serie

„Du wirst es nicht bereuen“, sagte sie. „Darf ich dich ausziehen?“
„Ha, wieder du. War klar“, maulte Pelle, lief von Stuhl zu Stuhl, sammelte alle Kissen ein und schleuderte sie auf den Podest wie Frisbees. Vanessa versuchte, sich daran zu erinnern, welche Unterwäsche sie morgens angezogen hatte, aber vergeblich. Und dann war da noch ein Problem.
„Ich muss nochmal zur Toilette“, flüsterte sie.
:D

e. Dann neigte er sich zu ihrem Schoß hinunter und sog tief ihren Duft ein. Als er ausatmete zog ihr Unterleib sich beinahe schmerzhaft zusammen. Sie seufzte, streckte den Rücken. „Gut machst du das“, sagte Inka über ihr. Sie sah ihr in die grünschimmernden Augen. „Nimmt er mich jetzt doch?“, flüsterte sie und Inka schüttelte den Kopf. „Zu gefährlich.“
der ist sehr krass, der Übergang und im Grunde müsstest du noch was drauflegen, auch wenn ich nicht weiß, was.

Viele glühwürmelnde Grüße
Isegrims

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo @Chutney ,

ich noch mal:

Und nun gleich zu Vanessa: Sie ist ja schon eigentlich eine Hauptperson, besonders, nachdem ich nun auch noch das Ende hinzugefügt habe, wo sie es ja ist, die da eine ganz neue Erfahrung macht. Und das möchte ich ja schon im ersten Teil vorbereiten. Und da du sie so blass findest, frage ich mich eher, ob da nicht eher mehr Vanessa hinsollte, im Sinne von interessanter charakterisiert. Im Grunde ist sie ja die Unerfahrene, Unsichere, Schwärmerische, die bisher mehr träumt, als wirklich erlebt. Und ich will zeigen, dass sie von Pelle sehr angetan ist. [...] Vanessa ist die Hauptfigur.
:shy:
Mehr? Nee, bitte nicht.
Auf die Idee mit der Hauptfigur wäre ich nie gekommen. Da sehe ich eindeutig Inka & Pelle - die haben Quirks, die sind greifbar, die haben Meinungen und Wünsche/Befürchtungen. Wenn du jetzt mehr Vanessa schreibst, versuppst du nicht nur die gesamte Cast, sondern auch noch die letzten beiden, die gut zu erfassen waren. Davon rate ich mit Nachdruck ab.

Als ich schon offline war, dachte ich, Vanessa könnte so ähnlich konzipiert sein: Der Erzähler als neutrale Leerstelle, durch dessen Augen der Leser alles sieht/erfährt und direkt mitfühlen kann, ohne den Umweg über eine Beschreibung der Reaktionen / Emotionen eines Prota-Blickes. Dieser Erzähler-Protagonist hat selbst nur wenige Eigenschaften, ist eigentlich kein runder Charakter. Gut gemacht funktioniert das super, Lovecrafts Erzähler/Protagonisten sind z.B. so.
Und das geht auch in der Form einer auktorialen Stimme (wie ich sie bei dir nahezu durchgängig las).
Wenn du Vanessa aber als Hauptfigur hast, ist die Erzählstimme personal gedacht, aber neutral-auktorial geschrieben und da Vanessa - die letzten Sequenzen ausgenommen - auch sonst keine signifikanten Eigenschaften / Szenen hat, kann sie imA nur als Nebenfigur funktionieren.

Dass einige Stellen so gemeint sein könnten, als sollte ich Leser alles durch ihre Augen sehen (das impliziert zusammen mit deiner Antwort oben dann z.B. diese häufigen Erwähnungen, was sie macht, obwohl das keine relevanten Handlungen sind), lese ich da aber letztlich nicht raus.

Alles meine Sicht natürlich, aber ich rate wirklich, dich auf Inka & Pelle zu konzentrieren - ganz zumal du auch mit Inka einsteigst und Vanessa dann nur als Teil der Gruppe ganz nebenbei erwähnst.
Kann es sein (reine Vermutung), dass du alles geschrieben hast, als wärst du quasi in Vanessas Körper dabei, und da vergessen hast, den Leser auch über "dein" (Vanessas) Innenleben zu informieren? Weil das für dich alles klar war, was in ihr vorgeht und warum sie wichtig ist?

Das "auch das noch" denkt wieder Vanessa. Da muss ich nochmal ganz in Ruhe ran. Im Moment verschwimmt das alles.
Es gab vor einiger Zeit hier eine japanisch angehauchte See-Mystery Geschichte, die war von dir, oder? (Hab grad geguckt: Ja und offenbar direkt vor dieser.) Dort haben dir Leute in Komms das Gleiche zu "unübersichtlich" und "zu viele Figuren zu durcheinander" gesagt - soweit ich mich richtig erinnere. Den Text fand ich so konfus, dass ich ihn abgebrochen hab.
Klar, das ist oft mit Abstand erst zu durchschauen (geht mir nicht anders, meine ich nicht irgendwie von oben herab), aber das wäre eine Sache, die vielleicht besser geklärt wäre, bevor du dich auf sowas einschreibst. Im Sinne von: keine Fehler zwei drei Mal machen.

Freut mich, dass es authentisch klingt. :)
I don't want to rain on your parade, aber das war nun nicht als Kompliment gemeint. @Maeuser hat das neulich so wunderbar erläutert, ich kopiere das einfach mal hier rein (aus dem Faden "Leichen"):
Dabei wäre die Prämisse ja, das Leben tatsächlich 1:1 in Geschichten abzubilden. Warum sollte man das tun wollen?
Das Leben ist chaotisch. Willst du wirklich über für die Geschichte irrelevante Blähungen und so was lesen? Im Ernst? Fände ich sehr ungewöhnlich. Ich empfinde so was als Zeitverschwendung. Oder hast du z.B. mal wirklich Leuten beim Reden zugehört? Da gibt's jede Menge abgebrochene oder mittendrin umgewandelte Sätze, Füllwörter, Phrasen, Ähs und Hms - das 1:1 abgebildet zu lesen wäre ein Graus!
Das Schöne an Geschichten ist doch gerade, dass man da den ganzen Ballast weglassen und alles ordnen und strukturieren kann.
Das mit dem Realismus (/Authentizität) wird oft missverstanden. Auch etwas tatsächlich Erlebtes in einer Geschichte ist nicht automatisch besser als etwas Erfundenes. "Realismus" wird oft angestrebt, und ich lege auch großen Wert darauf, aber es geht dabei i.d.R. um einen künstlichen Realismus, einen "getunten"/verbesserten, einen bereinigten.

Fazit, aus meiner Sicht:
- Generell die Blickführung und die Figuren-Suppe klären (das mit dem einen Einschub bei 'Fuß' macht die Sache eher noch schlimmer, ich denke, das ist insgesamt im Text nur durch eine Operation zu lösen, nicht mit einem Pflaster.)
- Fokus auf zwei Protas, nicht drei: Inka & Pelle (Die erotische Szene von diesem Rat ausgenommen, das funzt imA ja sehr gut).
- Kürzen (alles vor der Sexszene, denn die hat ja richtig Flow - vielleicht, weil du da eher drauf geachtet hast, dich aufs Wesentliche zu konzentrieren?)
- Die Sache mit Vanessa klären. Kennst du das Konzept 'emerging hero'? (Ripley in Alien z.B.) Keinen Plan, ob das auch in einem Alltagstext klappen könnte, aber: Es gibt eine Gruppe von Figuren, innerhalb derer einige eher Haupt-, andere eher Nebenfiguren sind. Jede hat aber eine sehr ausgeprägte Persönlichkeit (wie bei dir Pelle). Es ist nicht klar, wer hier als 'Held' konzipiert ist - das wird erst im letzten Drittel deutlich, dann kommt diese Figur erst richtig zum Leuchten, sozusagen. Das wäre hier eine Möglichkeit, wenn auch sicher vom Handwerklichen her sehr schwer, die Königsklasse - aber kannst ja mal dran rumdenken. Zum Plot würde es sehr gut passen jedenfalls.

Three cheers, herzliche Grüße,
Katla

 

Lieber @Isegrims ,

schön, dass du mir ein paar Gedanken zu meinem Text dagelassen hast. Ja, das Ambiente ist deutlich profaner, als die Straßen von Venedig.

Gelesen habe ich eine Art Hühnerhaufen, bisschen Volkshochschule-Kurs und eine wahrlich überraschende Wendung ins erotische Fach, ganz so, als ob eben jene VHS-Kurs-Leute durch einige merkwürdige Zufälle, Gerüche, Anziehungskraft eine Swingerclub-Situation erschaffen und für einige Momente in eine Welt abtauchen, die nicht die ihre ist.
Ja, das passt.
Jedenfalls klingt das lange Passagen sehr zahm, sehr bürgerlich und bleibt es auf gewisse Weise bis zum Ende.
Das kann ich nachvollziehen. Ist auch okay so.
Witzig war's, auch wenn man reduzieren könnte. Ich denke, einige Dialogpassagen braucht es nicht.
Ja, da geh ich mit etwas Abstand nochmal ran. In ein paar Wochen kann ich mich da wahrscheinlich besser von ein paar Darlings trennen.
Inka rollte sich auf dem flachen Podest zusammen, so nah am Bollerofen, dass seine Hitze sie erreichte, ohne ihr den Hintern abzuflämmen.
kennst du Gogol: da leben die Figuren stets nahe der Kachelöfen und irgendwann kommt der Teufel durch den Kamin.
Nee, Gogol habe ich noch nicht gelesen.
„Doch“, rief Vanessa, „ich hab das gesehen. Mit Leonardo DiCaprio, da hat sie sich erschossen.“
„Liebchen, ich rede von Shakespeare, nicht von eurem Netflix-Gedöns.“
Ich glaube, das ist keine Serie
Das weiß die Tilli aber nicht.
der ist sehr krass, der Übergang und im Grunde müsstest du noch was drauflegen, auch wenn ich nicht weiß, was.
okay ...
Viele glühwürmelnde Grüße
Isegrims
Na, jetzt könnte man ja schon bald sagen: vom Glühwurm zum Glühwein. :D

Herzlichen Dank, lieber Isegrims, auch für die Stellen, die dich amüsiert haben und viele Grüße in den Taunus,
von Chutney


Hallo @Katla,
und vielen Dank fürs nochmal vorbeischauen. Für eine größere Operation an diesem Text muss noch etwas Zeit verstreichen. Und den Abschnitt mit deinen Ideen zur Erzählstimme muss ich auch noch ein paarmal lesen. Ich sehe aber, dass es da ein Problem mit den Perspektiven gibt.

Kann es sein (reine Vermutung), dass du alles geschrieben hast, als wärst du quasi in Vanessas Körper dabei, und da vergessen hast, den Leser auch über "dein" (Vanessas) Innenleben zu informieren? Weil das für dich alles klar war, was in ihr vorgeht und warum sie wichtig ist?
Nee, als ich das geschrieben habe, bin ich von einer Figur zur anderen gehüpft, (aber auch nicht in alle), mal von außen, mal von innen, hab alles mögliche probiert, mich auch mal lange an Katrin festgefressen und wo ich damit hinwollte wusste ich auch lange nicht, eine Prämisse oder sowas fehlte mir auch, aber ich hatte Spaß und fand es dann am Ende halbwegs rund. Im Grunde habe ich da gefühlt grad schon zu lange mit verbracht.
Es gab vor einiger Zeit hier eine japanisch angehauchte See-Mystery Geschichte, die war von dir, oder? (Hab grad geguckt: Ja und offenbar direkt vor dieser.) Dort haben dir Leute in Komms das Gleiche zu "unübersichtlich" und "zu viele Figuren zu durcheinander" gesagt - soweit ich mich richtig erinnere. Den Text fand ich so konfus, dass ich ihn abgebrochen hab.
Klar, das ist oft mit Abstand erst zu durchschauen (geht mir nicht anders, meine ich nicht irgendwie von oben herab), aber das wäre eine Sache, die vielleicht besser geklärt wäre, bevor du dich auf sowas einschreibst. Im Sinne von: keine Fehler zwei drei Mal machen.
Da war allerdings auch noch das Problem, dass es eine komplizierte Vorgeschichte gab, die ich noch eingeflochten habe. Und tatsächlich hatte ich mir ernsthaft vorgenommen, sowas nicht nochmal zu machen. Naja, neues Spiel, neues Glück.
I don't want to rain on your parade, aber das war nun nicht als Kompliment gemeint. @Maeuser hat das neulich so wunderbar erläutert, ich kopiere das einfach mal hier rein (aus dem Faden "Leichen"):
Dabei wäre die Prämisse ja, das Leben tatsächlich 1:1 in Geschichten abzubilden. Warum sollte man das tun wollen?
Das Leben ist chaotisch. Willst du wirklich über für die Geschichte irrelevante Blähungen und so was lesen? Im Ernst? Fände ich sehr ungewöhnlich. Ich empfinde so was als Zeitverschwendung. Oder hast du z.B. mal wirklich Leuten beim Reden zugehört? Da gibt's jede Menge abgebrochene oder mittendrin umgewandelte Sätze, Füllwörter, Phrasen, Ähs und Hms - das 1:1 abgebildet zu lesen wäre ein Graus!
Das Schöne an Geschichten ist doch gerade, dass man da den ganzen Ballast weglassen und alles ordnen und strukturieren kann.
Das mit dem Realismus (/Authentizität) wird oft missverstanden. Auch etwas tatsächlich Erlebtes in einer Geschichte ist nicht automatisch besser als etwas Erfundenes. "Realismus" wird oft angestrebt, und ich lege auch großen Wert darauf, aber es geht dabei i.d.R. um einen künstlichen Realismus, einen "getunten"/verbesserten, einen bereinigten.
Also, dass man im ersten Teil noch was kürzen könnte, denke ich auch. Mit dem Sprachduktus bin ich ansonsten ganz zufrieden, deshalb habe ich auch dein "Kompliment" falsch verstanden.

- Generell die Blickführung und die Figuren-Suppe klären (das mit dem einen Einschub bei 'Fuß' macht die Sache eher noch schlimmer, ich denke, das ist insgesamt im Text nur durch eine Operation zu lösen, nicht mit einem Pflaster.)
"Figuren-Suppe", das werde ich mir definitiv merken
- Fokus auf zwei Protas, nicht drei: Inka & Pelle (Die erotische Szene von diesem Rat ausgenommen, das funzt imA ja sehr gut).
Vielleicht ändert sich das mal, aber an der Vanessa mach ich grad keine Abstriche.
Kürzen (alles vor der Sexszene, denn die hat ja richtig Flow - vielleicht, weil du da eher drauf geachtet hast, dich aufs Wesentliche zu konzentrieren?)
Für die Sexszene bin ich am Tag nach euren Kommentaren morgens um sechs an meinem freien Tag aufgestanden und habe die in mehreren Stunden in einem Rutsch durchgeschrieben, was für mich wirklich eine ziemlich coole Erfahrung war, danke dafür. An dem Teil vorher habe ich vier Wochen rumgefrickelt.
- Die Sache mit Vanessa klären. Kennst du das Konzept 'emerging hero'? (Ripley in Alien z.B.) Keinen Plan, ob das auch in einem Alltagstext klappen könnte, aber: Es gibt eine Gruppe von Figuren, innerhalb derer einige eher Haupt-, andere eher Nebenfiguren sind. Jede hat aber eine sehr ausgeprägte Persönlichkeit (wie bei dir Pelle). Es ist nicht klar, wer hier als 'Held' konzipiert ist - das wird erst im letzten Drittel deutlich, dann kommt diese Figur erst richtig zum Leuchten, sozusagen. Das wäre hier eine Möglichkeit, wenn auch sicher vom Handwerklichen her sehr schwer, die Königsklasse - aber kannst ja mal dran rumdenken. Zum Plot würde es sehr gut passen jedenfalls.
Lass ich mir auch nochmal durch den Kopf gehen.
Vielen Dank, Katla, du hast mir da wieder einiges zum Nachdenken gegeben. Ich schau mal, was ich draus mache.

Liebe Grüße von Chutney

 

Moin, moin liebe @Chutney

bei Dir ist ja schon einiges passiert, cool, dass Du da so nachgelegt hast. Ich gehe mal an einigen Zitaten durch den Text, dann kriegst Du meinen Leseeindruck direkt.

Nur gucken
Na, der Titel lässt ja schon tief blicken, ich denke, er passt immer noch super.

Inka rollte sich auf dem flachen Podest zusammen, so nah am Bollerofen, dass seine Hitze sie erreichte, ohne ihr den Hintern abzuflämmen.
Ich hatte eine Katze vor Augen, aber das klärt sich ja.

„Haltet euch ran“, mahnte Ute auch schon. „Fresst euch nicht an irgendwelchen Details fest. Das ist erst mal nur zum Reinkommen. Noch eine Minute.“ Sie wandte sich an Pelle: „Willst du mitzeichnen?“
„Nein, danke.“
Und da fliegt er nicht raus? Okay, aber ich gehöre zu den Leserinnen, die bereit sind in Geschichten auch mal etwas Unlogik oder halt spezielle Fälle durchgehen zu lassen, also passt.

Er schüttelte den Kopf. „Nee, echt nicht. Ich will nur gucken.“
Hat schon was von will spannen, in die Richtung hatte ich gedacht.

„Willst du es nicht mal probieren?“, versuchte Ute es nochmal.
„Nö“, sagte er.
sturer Typ!

Vanessa radierte, zeichnete und radierte. Sowas Blödes, der Fuß kam an der falschen Stelle wieder heraus und Inkas Haare sahen aus wie ein schwarzer Fahrradhelm. Gut, dass Ute noch hinter Tilli stand. Vanessa sah zu Pelle. Seine Hände bewegten sich leicht auf den Oberschenkeln. Wie es wohl war, wenn er Inka anfasste?
Die Info ist hier neu für mich. Da stand doch nur, das Inka ihn mitgebracht hat, nix von ihr Freund, oder?

Ute überlegte, ob sie diesem Jungen für die Stunde Geld abknöpfen könnte. Mindestens die Hälfte.
In die Stille hinein begann Pelle zu winseln.
Vanessa brach die Bleistiftspitze ab.
Pelle sah Inka an. Und winselte.
Kennst Du das, bei Fremdtexten versteht man mit einmal, was mit Kommentaren bei eigenen Geschichten gemeint war. Mir geht es hier so mit Katlas Perspektiv-Hinweisen. An meinen Texten stehe ich immer blind davor. Du springst in verschiedene Köpfe, das verwirrt tatsächlich. Seltsam, dass ich das bei mir nicht so merke. Wieder was gelernt.

„Ja, was war das denn jetzt bitte?“ Ute schnaubte.
„Vollmond“, sagte Inka.
„Dann soll er sich zusammenreißen, ist ja noch was hin bis Mitternacht.“
Okay, ein klassischer Werwolfhinweis. Woher weiß Ute davon? Oder sind in Deiner Welt Werwölfe normal?

Der Junge, der immer auf allen Vieren in den Gruppenraum gekrabbelt war und damit schon gleich seine erste Belohnungswäscheklammer abgeben musste. Klassenkonferenzen, Beurlaubungen, Schulbegleiter, mit Ritalin, ohne Ritalin, das volle Programm. Irgendwann waren sie doch erwachsen.
Es ist klar, was Du sagen willst, mehr eine generelle Frage. Das Sie bezieht sich doch auf die Kinder werden erwachsen. Aber in deinem Satz ist nur von dem Jungen die Rede. Gilt das so oder ist es ein Bezugsfehler?

Ute lief von einer Zeichnerin zur nächsten, obwohl Pelle mehrfach vorwurfsvoll in ihre Richtung sah.
Warum? Was stört ihn ? Kann er nicht sehen?

„Spinn ich oder hast du hier gerade geknurrt?“
„Pelle, verdammt.“ Inka drehte sich um und schüttelte die Arme aus. „Dann warte halt draußen.“
„Ich hab nicht geknurrt. Ich hab mich geräuspert.“
Genau, so ein Typ knurrt doch nicht! Ich bin mega neugierig, was der noch anstellt.

Danke, danke, danke, dass ich mit so was bald nichts mehr zu tun habe, dachte sie.
Den Hinweis verstehe ich nicht. Was habe ich überlesen?

fragte Tilli, die andere alte Dame. „Wenn der junge Mann Langeweile hat, könnte er sich doch dazustellen. Haben Sie schon mal Akt gestanden?“
Jaja, je olle ja doller. Sehr interessieret die Damen. Gefällt mir, Du hast Dein Personal schön gemixt. Okay, es sind viele, aber jetzt bereits überschaubar.

Ich weiß nicht, ob ich das verkrafte, dachte Katrin.
„Nee, das meint ihr jetzt nicht ernst.“ Er sprach gedehnt. „Das geht nicht.“
„Warum denn nicht?“ Die Frage kam aus mehreren Mündern. Nur Katrin schaute Richtung Ausgang.
Mh, irgendwas kriege ich nicht mit. Nur weil sie ihn mal therapiert hat?

Pelles Mundwinkel zuckten noch ein paarmal, aber dann stand er still, das Becken vorgeschoben, die Arme hängend. Zwei Minuten vergingen.
„Ich höre dein Herz“, murmelte Pelle.
„Ach was“, sagte Inka.
„Ich rieche dich“, flüsterte er.
„Klappe jetzt“, sagte sie.
Sehr schöne Dialoge!

„Ich weiß nicht, ob ich so lange die Arme hochhalten kann“, sagte er.
„Na, dann vier. Hauptsache, du kannst so lange schweigen.“
„Vielleicht schaffe ich doch fünf.“
„Ja, schon gut, guck halt.“
„Nee, ich merk 's jetzt schon.“
„Schweigen, hab ich gesagt.“
Gute Vorbereitung für den Gag später, ohne wäre er drangepappt, so entsteht er aus der Situation, gefällt mir sehr gut.

„Die Position. So verkrümmt und das mit den Händen. Hat was Erbärmliches. Mach das nochmal.
Herrlich!

„Ja was?“ Pelle machte die Augen auf. „Was erwartet ihr?“
Ute schnalzte mit der Zunge: „Und? Kannst du das halten? Fünf Minuten?“
Alle prusteten los.
Ich habe meine Spaß!

Ute strahlte ihn an: „Das ist toll!“ Und über die Schulter, zu den anderen: „Macht noch ein, zwei Stellungen und zieht gleich einfach die Tür zu.“ Damit war sie zu ihm raus, nur um gleich wieder umzudrehen: „Da draußen hupt ein Taxi, ist das hier für jemanden?“
Rosi und Tilli sprangen auf, riefen durcheinander, hatten innerhalb von Sekunden ihre Sachen zusammengerafft und die Tür hinter sich zugeschlagen, die gleich wieder aufsprang, so dass Vanessa hinlief, um sie richtig zu schließen. Sie sah ihnen hinterher, wie sie Hand in Hand durch den schlecht beleuchteten Innenhof stolperten und sich gegen das Gittertor stemmten. Dann waren sie weg.
Die plötzlich einsetzende Hektik hast du gut eingefangen, ich war mitten drin in dem Getümmel.

„Es gibt ja noch mehr, was wir anstellen könnten. Lass uns was zu dritt machen, Vanessa.“
Uih! Eine sehr direkte Ansage, nicht misszuverstehen, würde ich sagen.

„Drei kleine Schweinchen?“ Pelle trat an sie heran, wickelte den Schal behutsam wieder ab und warf ihn sich über die Schulter. „Na, was sagst du? Ja oder ja?“
Da fehlt mir irgendeine Info, für mich stehen die drei Schweinchen immer für Häuschen bauen. Aber ich bin wohl ein Landei ...

„Nun setz sie nicht so unter Druck“, sagte Inka. „Wir können uns auch alle wieder anziehen und nach Hause gehen, Vanessa, das ist überhaupt kein Ding.“ Schwang da was Mitleidiges in ihrer Stimme?
Vanessa stand wie erstarrt. Einmal richtig cool sein. Wenn sie jetzt ging, würde sie sich so ärgern, sie wusste das. „Nein, ist okay. Man kann ja mal was ausprobieren.“
Sehr gut gemachte Situation. Das kann man auf alle möglichen Arten lesen -Rücksicht, Manipulation, Herausforderung, Mutmachen - genauso ist es im wahren Leben. Mich persönlich stört etwas das "man" im letzten Satz. Aber ich kenne Vanessa nicht so gut wie du, vielleicht ist sie so eine Verallgemeinerung.

Und dann war da noch ein Problem.
„Ich muss nochmal zur Toilette“, flüsterte sie.
Herrlich, gut gebrochen. Allerdings die Erotik auch abgewürgt.

„Auf einmal seid ihr beide weg. Komm“, sagte sie.
Wieso? Vanessa war auf Toilette und er kommt ihr an der Tür entgegen.

„Darf ich dich küssen?“, fragte Inka und Vanessa beugte sich vor, fand Lippen, die ihr entgegen kamen, ihre Mundwinkel berührten, eine Zungenspitze, die vorsichtig antippte, fast schüchtern und sie legte ihre Hand auf die Haut an Inkas Schlüsselbein, fuhr die Linie ihres Nackens nach, die sie vergeblich versucht hatte zu zeichnen, die Kante ihres Schulterblatts.
Pelle kam zurück, ließ sich hinter Inka auf die Decke plumpsen und zog ihr das Kissen weg.
„Blödmann“, rief Inka, griff das Kissen und schlug nach ihm.
Nochmal gebrochen, wieder die Erotikwelle gekillt. Du gönnst dem Leser nicht viel ...

„Die Socken noch“, sagte Pelle.
Sie sahen ihr zu wie sie sich abwechselnd von einem Bein auf das andere stellte und die Socken von den Füßen zog.
Schönes Bild! Nur noch Socken an, haha. Mir ist das stellte zu brav, du hast soviel Humor drin, da darf sie hier doch auch wackeln und hopsen.
„Du bist ja zuckersüß“, sagte Inka dann und Pelle fiepte ein bisschen.Vanessa holte Luft: „Ich muss euch was sagen. Ich bin noch Jungfrau.“Inka und Pelle nickten, so als hätten sie das schon gewusst.„Keine Sorge“, sagte Inka, „Wir lassen dich heute heil“ Vanessa atmete auf und ging zu ihnen.
Nett! Irgendwie auch wieder ein Abwürger, aber Du bist die Plotterin

Lass mich an dir riechen“, flüsterte er. Sie wollte ihm die Wange hinhalten,
Immer wieder gebrochen, macht es beim Lesen spannend, witzig auf alle Fälle. Für Erotik ist es mir zu viel hin und her, aber das ist nicht so wild. Da sind richtig gut geschriebene Szenen, für mich halt kein Fluss in der Geschichte.

„Gut machst du das“, sagte Inka über ihr. Sie sah ihr in die grünschimmernden Augen. „Nimmt er mich jetzt doch?“, flüsterte sie und Inka schüttelte den Kopf. „Zu gefährlich.“
Ah, da kommt der Werwolf nochmal durch. Ja, irgendwie das Problem, man konzentriert sich am Ende auf eine Richtung und ist damit auch gut ausgelastet beim Schreiben. Jedenfalls ging es mir so. Mich hätte die Idee ringsherum auch interessiert, aber ist ja wie immer kein Wunschkonzert.

verschwamm der Raum zu Linien und Farben, sie wunderte sich über den Geruch nach Tannennadeln, sie war doch ganz woanders, der Vollmond, der langsam aufstieg und als sie mühsam den Kopf drehte, sah sie zwei Silhouetten, mal waren es Pelle und Inka, dann schienen es Katze und Wolf zu sein, die ineinander verkeilt über den Boden rollten.
Sehr schöne Schlussszene, die Tannennadeln und das woanders sein lassen mich stutzen, aber egal, da knistert es mächtig.

Schöne Geschichte Chutney, toll nachgeschraubt
Liebe Grüße
witch

 

Hey @Chutney,

habe deinen Text sehr gern gelesen, und bin auch einmal durch die Kommentare gestreunt. Puh. Dass du da noch durchsiehst!
Ich schreibe dir nur eine kleine Rückmeldung, frei von Verbesserungsvorschlägen.
Der Text hat mir, wie gesagt, Spaß gemacht, die Verbindung von Erotik und Humor läuft für mich ganz locker.
Die zeichnenden Frauen und dazwischen der lange Kerl, der "nur gucken" will - das ist gleich ein guter Einstieg, lustig, absurd, da bin ich dabei, ich kann alle Anwesenden schnell zuordnen. Dass es offen bleibt, ob Pelle ein Werwolf ist oder nicht, ist prima. Ich habe mich allerdings auf die Seite der Werwolfbefürworter geschlagen, weil ich es spannender fand. Auch gefällt mir die Vorstellung, dass sich die anderen aus dem Staub machen, weil es eben doch zu komisch oder dräuend wird. Wenn man es so liest, was man nicht muss, ist das kontinuierliche Geplänkel wegen Romeo und Julia am Ende der Kursszene allerdings einen Tick zu harmlos. Oder einen Tick zu lang.
Der Wechsel in die erotische Szene geht für mich tatsächlich unfallfrei, hübsch, dass sie sich fragt, welche Unterwäsche sie eigentlich trägt, da wird die Komik noch ein bisschen in den zweiten Teil hineingetragen. Erstaunt war ich aber, dass sie Jungfrau ist. Erst wollte ich sie schnell fuffzehn Jahre jünger machen, hab mir dann aber gedacht, naja, wo es Werwölfe gibt, gibt's auch Jungfrauen, oder?
Sehr schöner Schlusssatz!
Lieben Gruß
Placidus

 

Hey @Chutney,
Ein sehr schöner Text ist das geworden. Nach dem ersten Lesen der alten Version dachte ich: Schade, wieder jemand, der sich versteckt. Jetzt bist du völlig aus der Deckung raus und der erotische Nachhapp ist wirklich gelungen. Mich stört auch die Mischung mir Humor nicht groß.

Inka rollte sich auf dem flachen Podest zusammen, so nah am Bollerofen, dass seine Hitze sie erreichte, ohne ihr den Hintern abzuflämmen
Abflämmen ist schon ein ungewöhnliches Verb, was wird abgeflämmt? Wiesen, Unkraut, das aus Fugen wächst, aber auch Haare, geschickt hier als erster Hinweis ...
Zusammen mit dem Katzenhaften aus Satz 2 hab ich direkt ein Bild.
die Arme hinter dem Kopf kreuzte und die angezogenen Knie zur Seite kippen ließ. Pelle atmete durch.
schön wie du hier durch Pelles Reaktion sein Begehren zeigst, ohne es zu benennen.
Vanessa sah zu Pelle. Seine Hände bewegten sich leicht auf den Oberschenkeln. Wie es wohl war, wenn er Inka anfasste? Schnell senkte sie den Kopf über ihr Blatt.
Und hier das Interesse Vanessas an Pelle.
Ute überlegte, ob sie diesem Jungen für die Stunde Geld abknöpfen könnte. Mindestens die Hälfte.
In die Stille hinein begann Pelle zu winseln.
Vanessa brach die Bleistiftspitze ab.
Pelle sah Inka an. Und winselte.
Ute stand auf: „Äh, hallo?“, worauf er leise fiepte.
Inka sagte: „Pelle – aus!“
Ich krieg Schnappatmung bei dem Tempo.
Vanessa fragte sich, ob da von Anfang an diese Haare gewesen waren, die aus seinem offenen Hemd guckten. Sie schaute mehrfach hin und jedes Mal hatte sie das Gefühl, dass sie dichter wurden. Schon wieder musste sie hinschauen. Zum Glück klebte sein Blick an Inkas Bauchnabel.
Hier legst du nochmal nach und klärst die Begehrlichkeiten.
Aufmerksamkeitstraining nach Lauth und Schlottke.
What? Ist wohl was für Insider.
damit schon gleich seine erste Belohnungswäscheklammer abgeben musste
Das auch, versteh nur Bahnhof. Kommt aus der gleichen Ecke wie die stille Treppe? :D
„Ja, das ist wirklich megahübsch“, sagte Pelle und Vanessa hätte schwören können, dass seine Stimme tiefer geworden war. Sie sah, wie er schluckte, sein Adamsapfel hob und senkte sich.
Pelle schaut auf Inka, Vanessa beobachtet Pelle, wiederkehrendes Muster, gut so.
bemerkte Rosi, die eine der beiden alten Damen.
musste kurz sortieren, kann weg.
„Ich versuch 's.“
Das Leerzeichen bitte streichen. Hier auch:
„Gut, weiter geht ’s“, sagte sie.
„Nee, ich merk 's jetzt schon.“

„Die drei Minuten sind um“, sagte Pelle.
„Spinn ich oder hast du hier gerade geknurrt?“
„Pelle, verdammt.“ Inka drehte sich um und schüttelte die Arme aus. „Dann warte halt draußen.“
„Ich hab nicht geknurrt. Ich hab mich geräuspert.“
Katrin unterdrückte einen höhnischen Laut. Den Augenaufschlag kenn ich. Danke, danke, danke, dass ich mit so was bald nichts mehr zu tun habe, dachte sie.
Schön als Ablenkungsmanöver, vllt. hat er nur ne Macke und knurrt deshalb?
„Und, geht’s dann weiter?“, fragte Tilli, die andere alte Dame.
Hier wird die letzte Anwesende benannt, das finde ich gut, weil sich die Namen der anderen sechs Figuren bis dahin halbwegs etablieren können. Denke aber dennoch, du könntest aufräumen und z.B. eine der alten Damen und Katrin killen und deren Part auf jemand anders übertragen. Oder anonym belassen?
„Das wär doch was“, sagte Rosi. „Adam und Eva.“
„Oder Romeo und Julia“, rief Tilli.
„Bonnie und Clyde“, sagte Katrin.
„Bella und Jacob“, hauchte Vanessa.
„Pott und Deckel“, sagte Ute.
Okay, fehlen noch Jorinde und Joringel und Tristan & Isolde, schon auch bissl albern, gell? :D
„Stop, so bleiben!“, rief Ute und wandte sich zu den anderen: „Schnelle Skizze, fünf Minuten.“
Geschickt, wie du das Tempo der sich aufbauenden Erotik steuerst.
„Ich rieche dich“, flüsterte er.
„Klappe jetzt“, sagte sie.
Der nächste Step und Vanessa träumt ...
„Nanana, flüchtig. Immerhin habe ich den Kurs zweimal gemacht. Ich hab' sogar noch den Sandknetball zum Wut ablassen.“
Ich weiß nicht, das macht den Werwolf zum kleinen Jungen und ein wenig lächerlich, finde ich. Vllt. ein Hinweis, dass diese Kurse schon wirklich lange zurückliegen und er jetzt zu sich gefunden hat, oder so.
Vanessa rieb sich die Stirn und sah zwischen den Fingern zu ihm hin. Er führte sie alle hinters Licht. Er konnte gar nicht frieren. Seine Hitze strahlte bis zu ihr. Sie schwitzte. Er war so schön, geduckt, die Muskeln, wie gespannt zum Sprung. Gefährlich.
Das ist neu, dieser deutliche Hinweis, oder? Die Hitze strahlt bis zur Vanessa, ca. einen meter? Wow, Pelle muss ein Hottie sein.
So Schiele-mäßig.“
„Wieso schielen?“, fragte er.
„Keine Ahnung.“ Inka drückte sich ebenso verkrümmt an seine Seite
:lol: Zu ernst darf es und wird es nicht.
„Doch“, rief Vanessa, „ich hab das gesehen. Mit Leonardo DiCaprio, da hat sie sich erschossen.“
„Liebchen, ich rede von Shakespeare, nicht von eurem Netflix-Gedöns.“
:D
„Dann hätte ich jetzt ein Problem“
Punkt
und schleuderte sie auf den Podest
würde mal behaupten: das Podest.
Ute öffnete die Tür. Ein genervter Typ im Blaumann mit schwarzer Tasche über der Schulter.
„Na endlich. Ich komm wegen der Heizung.“
Haha, geschickt, das Personal entfernt sich sukzessive.
„Da draußen hupt ein Taxi, ist das hier für jemanden?“
Jo, sag ich doch.
„Ja auf jeden Fall.“
Komma nach Ja?
Vanessa stand wie erstarrt. Einmal richtig cool sein. Wenn sie jetzt ging, würde sie sich so ärgern, sie wusste das. „Nein, ist okay. Man kann ja mal was ausprobieren.“
Schön, dieses Zaudern und dann über den eigenen Schatten ... und hopp!
Vanessa versuchte, sich daran zu erinnern, welche Unterwäsche sie morgens angezogen hatte, aber vergeblich. Und dann war da noch ein Problem.
„Ich muss nochmal zur Toilette“, flüsterte sie.
Nachvollziehbar, bloß nicht die ollen löcherigen Liebestöter :D und eine kleine Pinkelflucht kann auch was.
Vanessa zog sich das Hemd über den Kopf, den BH aus, streifte die Hose ab und, nach einigem Zaudern den Slip und als sie sich wieder aufrichtete, da hatten die beiden innegehalten und betrachteten sie lächelnd.
Also wenn die alle nochmal aufs Töpfchen und so, dann haben die bestimmt auch die Zeit, die Tür abzuschließen und die Vorhänge zu schließen, oder? Zu Vanessa würde das passen.
Vanessa holte Luft: „Ich muss euch was sagen. Ich bin noch Jungfrau.“
Oh, ein Fest für Werwölfe ...
„Keine Sorge“, sagte Inka, „Wir lassen dich heute heil“
wir klein, Punkt hinter heil.:D
In ihre Verwirrung hinein legte er seine Lippen auf ihre Klitoris, und sie stieß einen Laut aus, erschrak über ihre Stimme, noch mehr über das köstliche Gefühl, seine Zunge spielte mit ihr, nein, das war kein Spiel, das war echt, sie wollte mehr davon und sie bekam mehr, viel mehr von ihm, Inka, die ihr ins Gesicht schaute, als wollte sie etwas herausfinden, Vanessa drehte den Kopf zur Seite, es braute sich etwas in ihr zusammen und als schließlich Wellen durch ihren Körper jagten, als sie sich umstülpte, so dass ihre Häute zitternd außen lagen, da verschwamm der Raum zu Linien und Farben, sie wunderte sich über den Geruch nach Tannennadeln, sie war doch ganz woanders, der Vollmond, der langsam aufstieg und als sie mühsam den Kopf drehte, sah sie zwei Silhouetten, mal waren es Pelle und Inka, dann schienen es Katze und Wolf zu sein, die ineinander verkeilt über den Boden rollten.
Respekt, das ist toll geschrieben, beinahe metaphysisch, mit einem Monster-Schlusssatz.

Aus einer humorig-kitzeligen aber letztlich harmlosen Geschichte über Aktzeichnen hast du einen lebhaften Text geformt, der für mich funktioniert. Ich finde die Erotik gut gewichtet, gerade das Anbahnen durch Beobachtungen und die diversen Vibes, die da schwirren, sind dir gelungen und am Ende ist Schluss mit lustig und es geht wuchtig zur Sache. Mutig nachgelegt hast du, finde ich, das muss man sich trauen.

Schönen Sonntag, peace, l2f

 

Moin, moin, liebe @greenwitch,

vielen herzlichen Dank für deinen Kommentar und deine genaue Rückmeldung. Das war spannend für mich, wo du es so aufgefasst hast, wie ich es meinte, und wo du Fragezeichen hattest. Und ich freu mich sehr, dass du generell Spaß hattest an der Geschichte. :)

Nur gucken
Na, der Titel lässt ja schon tief blicken, ich denke, er passt immer noch super.
Oh, das ist die erste Bemerkung zum Titel, freut mich, dass der für dich so geht.
Und da fliegt er nicht raus? Okay, aber ich gehöre zu den Leserinnen, die bereit sind in Geschichten auch mal etwas Unlogik oder halt spezielle Fälle durchgehen zu lassen, also passt.
Wie gesagt, das ist der einzige reale Aufhänger. Ich denke, Ute ist etwas überrumpelt und Inka hat ihn mitgebracht, also scheint es für sie in Ordnung zu sein, wenn er nur guckt, aber ja, damit kommt eine Irritation rein.
urer Typ!
Vanessa radierte, zeichnete und radierte. Sowas Blödes, der Fuß kam an der falschen Stelle wieder heraus und Inkas Haare sahen aus wie ein schwarzer Fahrradhelm. Gut, dass Ute noch hinter Tilli stand. Vanessa sah zu Pelle. Seine Hände bewegten sich leicht auf den Oberschenkeln. Wie es wohl war, wenn er Inka anfasste?
Die Info ist hier neu für mich. Da stand doch nur, das Inka ihn mitgebracht hat, nix von ihr Freund, oder?
Die Vermutung liegt aber schon nahe, oder?
Ute überlegte, ob sie diesem Jungen für die Stunde Geld abknöpfen könnte. Mindestens die Hälfte.
In die Stille hinein begann Pelle zu winseln.
Vanessa brach die Bleistiftspitze ab.
Pelle sah Inka an. Und winselte.
Kennst Du das, bei Fremdtexten versteht man mit einmal, was mit Kommentaren bei eigenen Geschichten gemeint war. Mir geht es hier so mit Katlas Perspektiv-Hinweisen. An meinen Texten stehe ich immer blind davor. Du springst in verschiedene Köpfe, das verwirrt tatsächlich. Seltsam, dass ich das bei mir nicht so merke. Wieder was gelernt.
Also erst bin ich in Utas Kopf, benenne ihre Gedanken, dann kommen drei Handlungen, die man von außen sieht. Schnelle Wechsel ja, aber nicht unbedingt in Köpfe. Die Stelle behalte ich aber im Auge.
Okay, ein klassischer Werwolfhinweis. Woher weiß Ute davon? Oder sind in Deiner Welt Werwölfe normal?
Das ist vielleicht echt verwirrend. Es könnte auch sein, dass Ute einfach auf den Scherz von Inka mit dem Werwolf einsteigt.

"Der Junge, der immer auf allen Vieren in den Gruppenraum gekrabbelt war und damit schon gleich seine erste Belohnungswäscheklammer abgeben musste. Klassenkonferenzen, Beurlaubungen, Schulbegleiter, mit Ritalin, ohne Ritalin, das volle Programm. Irgendwann waren sie doch erwachsen."

Es ist klar, was Du sagen willst, mehr eine generelle Frage. Das Sie bezieht sich doch auf die Kinder werden erwachsen. Aber in deinem Satz ist nur von dem Jungen die Rede. Gilt das so oder ist es ein Bezugsfehler?
Das ist ja aus Katrins Perspektive und am Ende so ein Seufzer, der sich dann auf alle Kinder bezieht, mit denen sie sich abgemüht hat. Ich könnte noch ein "Naja, " davorsetzen, aber ich lasse es erstmal. Katrin ist ja so eine ausgebrannte Pädagogin/Thrapeutin.
fehler?
Ute lief von einer Zeichnerin zur nächsten, obwohl Pelle mehrfach vorwurfsvoll in ihre Richtung sah.
Warum? Was stört ihn ? Kann er nicht sehen?
Okay, zu dezent? Er ist vorwurfsvoll, weil Inkas Arme anfangen zu zittern. Deshalb sagt er dann auch, dass die Zeit vorbei ist.
Genau, so ein Typ knurrt doch nicht! Ich bin mega neugierig, was der noch anstellt.
Schön, dass du neugierig bist, wie es weitergeht. Das wünscht man sich doch.:)
ht! Ich bin mega neugierig, was der noch anstellt.
Danke, danke, danke, dass ich mit so was bald nichts mehr zu tun habe, dachte sie.
Den Hinweis verstehe ich nicht. Was habe ich überlesen?
Er knurrt, behauptet aber, er habe sich nur geräuspert. Sowas kennt sie zur Genüge. Sie ist froh, dass sie bald in Pension geht.
Jaja, je olle ja doller. Sehr interessieret die Damen. Gefällt mir, Du hast Dein Personal schön gemixt. Okay, es sind viele, aber jetzt bereits überschaubar.
Oh, wie schön, dass du noch durchblickst. War sicher auch eine gute Idee von Katla, die beiden Damen erst später zu benennen.
, aber jetzt bereits überschaubar.
Ich weiß nicht, ob ich das verkrafte, dachte Katrin.
„Nee, das meint ihr jetzt nicht ernst.“ Er sprach gedehnt. „Das geht nicht.“
„Warum denn nicht?“ Die Frage kam aus mehreren Mündern. Nur Katrin schaute Richtung Ausgang.
Mh, irgendwas kriege ich nicht mit. Nur weil sie ihn mal therapiert hat?
Ja, sie kriegt den Rollenwechsel da einfach nicht so hin.
Sehr schöne Dialoge!
Dankeschön. :)
Da fehlt mir irgendeine Info, für mich stehen die drei Schweinchen immer für Häuschen bauen. Aber ich bin wohl ein Landei ...
Mein Bezug war da eher das "Schweinische", was er vorhat, nicht so sehr der Inhalt der Geschichte. ;)
Sehr gut gemachte Situation. Das kann man auf alle möglichen Arten lesen -Rücksicht, Manipulation, Herausforderung, Mutmachen - genauso ist es im wahren Leben. Mich persönlich stört etwas das "man" im letzten Satz. Aber ich kenne Vanessa nicht so gut wie du, vielleicht ist sie so eine Verallgemeinerung.
Na, sie ist ja immer noch ambivalent, da rutscht einem doch schnell ein "man" raus.
Herrlich, gut gebrochen. Allerdings die Erotik auch abgewürgt.
Interessante Beobachtung. Ja, das stimmt, das geht so hin und her. @lakita fand, ich hätte den Humor-Flow immer wieder mit diesen Erotikthema unterbrochen, dich irritiert es umgekehrt, für andere passt die Kombi. Ich behalte das mal im Auge.
Wieso? Vanessa war auf Toilette und er kommt ihr an der Tür entgegen.
Vielleicht muss ich das klarer machen. Ich hab da noch einen kleinen Flur gesehen, deshalb habe ich noch ein "im Flur" dazugesetzt.
Schönes Bild! Nur noch Socken an, haha. Mir ist das stellte zu brav, du hast soviel Humor drin, da darf sie hier doch auch wackeln und hopsen.
Schöne Idee, dann hab ich mal ein "hüpfte" genommen. Danke. :)
Immer wieder gebrochen, macht es beim Lesen spannend, witzig auf alle Fälle. Für Erotik ist es mir zu viel hin und her, aber das ist nicht so wild. Da sind richtig gut geschriebene Szenen, für mich halt kein Fluss in der Geschichte.
Ja, verstehe.
Sehr schöne Schlussszene, die Tannennadeln und das woanders sein lassen mich stutzen, aber egal, da knistert es mächtig.
Das freut mich, liebe @greenwitch. Einen riesengroßen Dank nochmal für deine Ideen zu meiner Geschichte. Bis bald!

Liebe Grüße von Chutney

 

Hallo @Placidus,

wie schön, dass du meine Geschichte und ein paar Kommentare dazu gelesen hast, ich freu mich sehr über deine Sicht auf den Text.

Der Text hat mir, wie gesagt, Spaß gemacht, die Verbindung von Erotik und Humor läuft für mich ganz locker.
Da bin ich froh. :)
Dass es offen bleibt, ob Pelle ein Werwolf ist oder nicht, ist prima. Ich habe mich allerdings auf die Seite der Werwolfbefürworter geschlagen, weil ich es spannender fand.
Ja, das ist jetzt irgendwie so hin und hergeschwappt, mal war es mystischer, dann wieder mehr so "Alltag", was weggenommen, wieder was dazugetan und jetzt schwingt da noch so etwas mit, was ich im letzten Teil dann nochmal aufgegriffen habe. Wenn es für dich okay ist, dass es ein bisschen mehrdeutig ist, freut mich das.
Auch gefällt mir die Vorstellung, dass sich die anderen aus dem Staub machen, weil es eben doch zu komisch oder dräuend wird. Wenn man es so liest, was man nicht muss, ist das kontinuierliche Geplänkel wegen Romeo und Julia am Ende der Kursszene allerdings einen Tick zu harmlos. Oder einen Tick zu lang.
Und das bringt mich jetzt auch auf die Idee, wo vielleicht noch Kürzungspotential wäre. Vielleicht in der Romeo und Julia - Szene, so dass der Handwerker einfach früher kommt. Das gucke ich mir mit Abstand nochmal an. Dass die sich aus dem Staub machen, das war definitiv gar nicht mein Plan, @MRG hat mich da voll mit überrascht, da müsste es vielleicht noch ein paar Hinweise vorher geben. Momentan lass ich das erstmal ruhen. Oder eben weiterhin in der Schwebe.
Der Wechsel in die erotische Szene geht für mich tatsächlich unfallfrei, hübsch, dass sie sich fragt, welche Unterwäsche sie eigentlich trägt, da wird die Komik noch ein bisschen in den zweiten Teil hineingetragen.
:)
Erstaunt war ich aber, dass sie Jungfrau ist. Erst wollte ich sie schnell fuffzehn Jahre jünger machen, hab mir dann aber gedacht, naja, wo es Werwölfe gibt, gibt's auch Jungfrauen, oder?
:lol:

Deshalb habe ich am Anfang die Stelle, wo sie in ihrem Schulmäppchen kramt. ("Vanessa, ihm gegenüber, wühlte in ihrem Schulmäppchen nach einem weichen Bleistift, dann nach dem Spitzer.") Für mich ist sie so siebzehn oder achtzehn. Aber am Anfang ist ja viel los, das geht vermutlich unter. Irgendwo habe ich mal gelesen, dass man so einen Hinweis immer zweimal geben soll. Da überlege ich nochmal.

Sehr schöner Schlusssatz!
Dankeschön, Placidus, deine Einschätzung hat mich sehr gefreut. :)

Liebe Grüße von Chutney

Moin, @linktofink,

wie schön, dich unter meiner Geschichte zu finden.:)

Ein sehr schöner Text ist das geworden. Nach dem ersten Lesen der alten Version dachte ich: Schade, wieder jemand, der sich versteckt. Jetzt bist du völlig aus der Deckung raus und der erotische Nachhapp ist wirklich gelungen. Mich stört auch die Mischung mir Humor nicht groß.
Ja, ich bin von den ersten drei KommentarInnen geschubst worden, die sahen das auch so. Erst war ich beleidigt, aber jetzt bin ich froh. Die Mischung mit Humor stört dich also "nicht groß". :hmm:
Nur ein kleines bisschen, vielleicht. ;)
Abflämmen ist schon ein ungewöhnliches Verb, was wird abgeflämmt? Wiesen, Unkraut, das aus Fugen wächst, aber auch Haare, geschickt hier als erster Hinweis ...
Zusammen mit dem Katzenhaften aus Satz 2 hab ich direkt ein Bild.
:lol:
Ich krieg Schnappatmung bei dem Tempo.
Diese Stelle, da ist sie wieder. Schnappatmung - also wirklich zuviele Wechsel wahrscheinlich.
What? Ist wohl was für Insider.
Das auch, versteh nur Bahnhof. Kommt aus der gleichen Ecke wie die stille Treppe? :D
Die "stille Treppe" musste ich grad googeln. Ja, diese Methoden ...
Pelle schaut auf Inka, Vanessa beobachtet Pelle, wiederkehrendes Muster, gut so.
Ach schön, dass du das so wahrnimmst. Und an einer Stelle nimmt auch Pelle Kontakt zu Vanessa auf, ich finde, sonst wäre der Schluss doch sehr unmotiviert.
musste kurz sortieren, kann weg.
ist weg
Schön als Ablenkungsmanöver, vllt. hat er nur ne Macke und knurrt deshalb?
Ja, so hatte ich es tatsächlich ursprünglich gedacht.
Macke und knurrt deshalb?
„Und, geht’s dann weiter?“, fragte Tilli, die andere alte Dame.
Hier wird die letzte Anwesende benannt, das finde ich gut, weil sich die Namen der anderen sechs Figuren bis dahin halbwegs etablieren können. Denke aber dennoch, du könntest aufräumen und z.B. eine der alten Damen und Katrin killen und deren Part auf jemand anders übertragen. Oder anonym belassen?
Also zwei Leute raus, hm, andererseits wollte ich ja so etwas wie eine Gruppe haben, eben eine Kurssituation. Dann wären es ja nur noch zwei Kursmitglieder plus Pelle.
Okay, fehlen noch Jorinde und Joringel und Tristan & Isolde, schon auch bissl albern, gell? :D
Ich hatte meinen Spaß. :D
„Stop, so bleiben!“, rief Ute und wandte sich zu den anderen: „Schnelle Skizze, fünf Minuten.“
Geschickt, wie du das Tempo der sich aufbauenden Erotik steuerst.
Danke :)
„Nanana, flüchtig. Immerhin habe ich den Kurs zweimal gemacht. Ich hab' sogar noch den Sandknetball zum Wut ablassen.“
Ich weiß nicht, das macht den Werwolf zum kleinen Jungen und ein wenig lächerlich, finde ich. Vllt. ein Hinweis, dass diese Kurse schon wirklich lange zurückliegen und er jetzt zu sich gefunden hat, oder so.
Er geht da aber recht souverän mit um, finde ich. Vorher steht ja auch, dass es fünfzehn Jahre her ist.
Vanessa rieb sich die Stirn und sah zwischen den Fingern zu ihm hin. Er führte sie alle hinters Licht. Er konnte gar nicht frieren. Seine Hitze strahlte bis zu ihr. Sie schwitzte. Er war so schön, geduckt, die Muskeln, wie gespannt zum Sprung. Gefährlich.
Das ist neu, dieser deutliche Hinweis, oder? Die Hitze strahlt bis zur Vanessa, ca. einen meter? Wow, Pelle muss ein Hottie s
Oder ist es vielleicht nur Vanessa, der heiß wird? ;)
und schleuderte sie auf den Podest
würde mal behaupten: das Podest.
habs gegoogelt, geht beides
Nachvollziehbar, bloß nicht die ollen löcherigen Liebestöter :D und eine kleine Pinkelflucht kann auch was.
"kleine Pinkelflucht" :lol:
Also wenn die alle nochmal aufs Töpfchen und so, dann haben die bestimmt auch die Zeit, die Tür abzuschließen und die Vorhänge zu schließen, oder? Zu Vanessa würde das passen.
Sollten sie? Hättest du sonst Sorge, dass Ute zurückkommt?
Vanessa holte Luft: „Ich muss euch was sagen. Ich bin noch Jungfrau.“
Oh, ein Fest für Werwölfe ...
:lol:
Respekt, das ist toll geschrieben, beinahe metaphysisch, mit einem Monster-Schlusssatz.
Danke. Es hat sich anscheinend gelohnt, vorher ein paar Stilblüten rauszulöschen, bevor ich ihn eingestellt habe. ;)
Aus einer humorig-kitzeligen aber letztlich harmlosen Geschichte über Aktzeichnen hast du einen lebhaften Text geformt, der für mich funktioniert. Ich finde die Erotik gut gewichtet, gerade das Anbahnen durch Beobachtungen und die diversen Vibes, die da schwirren, sind dir gelungen und am Ende ist Schluss mit lustig und es geht wuchtig zur Sache. Mutig nachgelegt hast du, finde ich, das muss man sich trauen.
Oh, diesen Satz werde ich mir ausdrucken, vielen Dank.
Und diese Leerzeichen vor dem Apostroph, da will ich in Zukunft drauf achten.

Lieber, linktofink, es hat mich sehr gefreut!
Liebe Grüße von Chutney

 

Liebe @Chutney

endlich finde ich die Zeit und Ruhe für deine Geschichte. Ich habe sie erst nach der "verlängerung" gelesen, wie ich den Kommentaren entnehme und ich habe mich ganz hervorragend unterhalten. Kurz: ich hatte Spaß.
Weiß auch gar nicht so richtig, was ich bekritikeln will, so nach dem Lesen, aber ich gehe jetzt noch mal durch den Text und suche paar Stellen raus und wer weiß, vielleicht kommt mir ja was unter.

Inka rollte sich auf dem flachen Podest zusammen, so nah am Bollerofen, ...
„Das ist Pelle, der will heute mal zugucken“, hatte Inka ihn vorgestellt. Jetzt saß er auf einem der Holzstühle, seine Einsneunzig eingeklemmt zwischen zwei alten Damen, die Beine weit von sich gestreckt, den Blick fest auf Inka gerichtet.
Vanessa, ihm gegenüber, wühlte ...
Katrin hingegen hatte schon eine lockere Skizze angelegt und fixierte das Modell über den Rand ihrer Lesebrille, um noch ein paar Akzente zu setzen. Viel Zeit blieb nicht.

„Haltet euch ran“, mahnte Ute auch schon.
Ah ja, die vielen Namen wurden in den Kommentaren ja erwähnt ... und stimmt, alle sechs Personen gleich mal in den ersten Abschnitt gepflanzt :). Dabei musste das gar nicht. Pelle zwischen den old Ladys und Inka - würden ja erst mal reichen. Vanessa und Katrin können später dazu, wenn Leser im Raum angekommen ist und sich bisschen orientiert hat.
»Noch zwei Minuten«, sagt Ute, die Kursleiterin und klopft dabei auf ihre bullige Herrenuhr.

So kleine Details an den Personen helfen übrigens enorm bei der Orientierung. Wenn du Ute später als die Frau mit der Bulluhr erwähnst, weiß man sofort, wen Du meinst. Bilder bleiben besser im Kopf als Namen. Die beiden Teetanten hat man auch fix gespeichert, einfach, weil man bei denen eben an so Teekränzchen denkt :D.

Vanessa radierte, zeichnete und radierte. Leider kam der Fuß an der falschen Stelle wieder heraus ...
Hier würde ich Vanessa einführen. Die dritte im Bund der Schülerinnen. Die jüngste? Das Küken?

Gut, dass Ute noch hinter Tilli stand.
Wer ist Tilli?

Ute überlegte, ob sie diesem Jungen für die Stunde Geld abknöpfen könnte. Mindestens die Hälfte.
Super. Kurz, knapp, super Charakteristik.

Pelle sah Inka an. Und winselte.
Ute stand auf: „Äh, hallo?“, worauf er leise fiepte.
Inka sagte: „Pelle – aus!“
:D

„Vollmond“, sagte Inka.
„Dann soll er sich zusammenreißen, ist ja noch was hin bis Mitternacht.“
LOL

Katrin wusste jetzt, wo sie Pelle schon mal gesehen hatte. Das musste mindestens fünfzehn Jahre her sein ...
Das würde ich übrigens weglassen. Tut eigentlich nichts zur Sache, dieser Zweig. Aber ist jetzt auch nicht schlimm, außer vielleicht, dass Leser da dann noch irgendwas erwarten und diese Erwartung nicht erfüllt wird. Man erfährt halt, dass er ein auffälliges Kind war. Mehr auch nicht.

„Ja, das ist wirklich megahübsch“, sagte Pelle und Vanessa hätte schwören können, dass seine Stimme tiefer geworden war. Sie sah, wie er schluckte, sein Adamsapfel hob und senkte sich.
Ich mag, wie Vanessa da die ganze Zeit seine "Verwandlung bemerkt". Ich würde sie fast noch ein bisschen mehr wundern lassen. Nicht viel, nur eine Nuance.

„Pott und Deckel“, sagte Ute. „Also meinetwegen, dann zieh dich aus.“
Geile Ansage :D

Wie er das gesagt hatte: „Ich rieche dich“! Oh Gott, sie würde von ihm träumen, später. Wenn sie doch auch so selbstbewusst wäre wie Inka. Nur einmal.
Ich finde schon gut, wie Du Vanessa da zeichnest. Pelle im Visir der Begierde. Passt!

Und Inka, du schmiegst dich ran. Verzweifeltes Paar in der Kälte. So Schiele-mäßig.“
„Wieso schielen?“, fragte er.
nice

„Wenn Inka auf mir liegenbleibt, garantiere ich für nichts“, sagte Pelle. „Ich wollte nur zugucken.“
Ja, armer Kerl!

Ute strahlte ihn an: „Das ist toll!“ Und über die Schulter, zu den anderen: „Macht noch ein, zwei Stellungen und zieht gleich einfach die Tür zu.“
Was hat sie denn vor mit ihm? Ehrlich, ich würde sie noch kurz bisschen Parfüm auftragen lassen ;).

Rosi und Tilli sprangen auf, riefen durcheinander, hatten innerhalb von Sekunden ihre Sachen zusammengerafft und die Tür hinter sich zugeschlagen, ...
Ja, das ist schön, wie die sich alle nach und nach auflösen.

Vanessa griff nach ihrem Schal und wickelte ihn sich um den Hals. Oh, die meinten doch nicht, die meinten doch nicht wirklich, oder meinten die vielleicht doch, nee, bestimmt nicht.
Mag ich. Hätte ich auch in länger genommen.

„Das ist mir vielleicht doch auf einmal zu nackt.“ Sie versuchte ein wenig zur Seite auszuweichen und jetzt reagierte Pelle, trat auch zurück.
„Oh Entschuldigung“, sagte er und wickelte sich den Schal um den Hals. „Besser?“
Kommt besser, wenn man das nicht zerdröselt.

Vanessa stand wie erstarrt. Einmal richtig cool sein. Wenn sie jetzt ging, würde sie sich so ärgern, sie wusste das. „Nein, ist okay. Man kann ja mal was ausprobieren.“
Krasse Entscheidung, v.a. bei ihrer Sexvita. Um das zu kaufen brauche ich, glaube ich, bisschen mehr Begehren auf Pelle. Und vielleicht sollte das Jungfrauending nicht wie Kasper aus der Kiste springen. Gleich vorn, Das Küken, die Jungfrau ... und eben ihr Wunsch, das endlich mal hinter sich zu bringen, sprich, ihre Neugier auf Sex, eben dieses: wie er sich anfühlt, wie es wohl wäre, an Inkas Stelle zu sein, sein erigierter Penis - da muss sie doch gucken, den kann sie doch nicht zeichnen, der wird doch viel zu groß oder zu krumm oder zu klein oder zu dick ... da scheitert sie doch dran, weil sie sich nicht konzentrieren kann ...

Vanessa versuchte, sich daran zu erinnern, welche Unterwäsche sie morgens angezogen hatte, aber vergeblich.
Genau diese Frage! Immer diese Frage :D

Sexszene ist nice. Und ich mag auch das Ende total gern. Fein, fein, fein!
Gerne gelesen und viel geschmunzelt. Und aus dem Entlein wird ein Schwan ... ach ja :herz:

Liebe Grüße!
Fliege

 

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