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Copywrite Paul

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13.07.2017
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Paul

Es war abgesprochen, den Namen niemandem zu erzählen. Aber auch wenn sich ihre Eltern ständig verplappern, lasse ich Natalie in dem Glauben, ihren Verrat nicht zu bemerken. Natalie darf alles: Mitten im Gespräch einschlafen, die letzte Schokolade wegessen, bei der Merci-Werbung weinen, alles. Dieses allumfassende Gesetz ist auf meinem Mist gewachsen und ich verteidige es gegenüber allen Zweiflern, auch gegenüber Natalie selbst. Denn ihr Wonderlandkörper baut einen kleinen Menschen – unseren Sohn Paul.

Anfang Mai ziehen wir zusammen nach Berlin-Grünau. Das sei nah genug an Köpenick, damit ihre Eltern Paul mal von der Kita abholen können, meint Natalie. Früh am Morgen, wenn Paul mit seinem Gestrampel Natalie weckt, geht sie die fünf Minuten zum Ufer der Dahme, setzt sich auf die Parkbank beim Ruderverein und schaut auf den Fluss. Natalies Wärmeempfinden trotzt der frühlingsfrischen Luft. Sie läuft durch unsere Wohnung, als sei es Hochsommer, während ich im Kapuzenpulli neben ihr sitze. Der Standventilator schwenkt surrend vor dem Sofa hin und her. Natalies Beine lagern auf einem Stapel Kissen, orange lackierte Zehen wackeln im Windzug, auf ihrem Bauch liegt ein Buch. Vom vielen Kreisen ist das geringelte Shirt voller Knötchen.
„Na?“, fragt sie, ohne aufzuschauen.
„Hm?“, entgegne ich ertappt.
Sie klemmt das Lesezeichen zwischen die Seiten, legt das Buch neben sich und lächelt mich an.
Das Display ist dunkel, als ich das Handy auf den Couchtisch schiebe. Ich drehe mich zu ihr, richte mich etwas auf. „Manchmal bin ich ziemlich verpeilt, ich weiß“, beginne ich ernst und schiebe die Pulloverärmel hoch. „Aber ich glaube, ich bin gut vorbereitet.“
Natalie nickt kurz, runzelt dann die Stirn und legt den Kopf schief. „Worauf jetzt genau?“
Ich beuge mich rüber und tätschle Pauls Kopf, oder Pauls Po, oder die Plazenta. Ist schwer auszumachen. „Vorbereitet auf Paul!“


Bis jetzt haben wir kaum über die bevorstehende Geburt geredet. Weil ich Natalie nicht belasten will, habe ich ihr versprochen, es mit Vorbereitungen und Planungen nicht zu übertreiben. Was für mich okay war, bis ich mich mit meinem Cousin Alex zum Viertelfinale der Frauenfußball-WM auf ein Bier treffe. Nachdem eine Spielerin mit verdrehtem Knie und schmerzverzerrtem Gesicht erst auf dem Rasen behandelt und später vom Platz getragen werden musste, nutzt Alex die Auszeit, mir von der Geburt seiner Tochter zu berichten. Es scheint ihm elementar zu sein, mich in alle blutigen Einzelheiten einzuweihen. In der Nacht erwache ich aus einem Traum, in dem Natalie auf einem Metalltisch inmitten eines weiß gekachelten Raums liegt und vor Schmerzen schreit, und ich dabei abgetrennt von ihr hinter einer Plexiglasscheibe entlang tigere.

Natalie fädelt die Finger über der dicken Murmel ineinander. Die Ventilatorluft erreicht meine Arme, die Haare stellen sich auf.
„Du wirst die Geburt fabelhaft meistern, keine Frage.“ Meine Hände hängen beschwichtigend in der Luft. „Und um dich dabei und hinterher mit Paul bestmöglich zu unterstützen, habe ich ein Onlineseminar für werdende Väter im Kreißsaal absolviert. Und erfolgreich abgeschlossen", sage ich. „Mit vier von vier zu erreichenden Rasseln!“, schiebe ich hinterher.

Kein Wort. Keine Regung. Doch etwas schlüpft durch ihre zusammen gekniffenen Lippen und kräuselt die Mundwinkel.
„Zum Beispiel wird Paul in den ersten Tagen nur bis zu zwanzig Zentimetern scharf sehen. Dafür kann er dich beziehungsweise deine Milch riechen, sobald du den Raum betrittst. Ich könnte den Ventilator auf Stufe eins in die richtige Richtung stellen, je nachdem ob gerade Stillzeit ist oder nicht.“
Damit wirft sie lachend den Kopf zurück und hält sich den bebenden Bauch. Paul wird durchgerüttelt, schwappt hin und her im schaumig aufgeschüttelten Fruchtwasser, während er gedämpft das Lachen seiner Mutter wahrnimmt. Von mir hört er nichts. Ich stehe auf, schnappe mir das Handy, gehe auf unseren Balkon und lasse mich auf den Sitzsack fallen. Vier von vier!

Natalies Fußsohlen klatschen auf die Küchenfliesen, ihre nackten Beine tauchen neben mir auf. Sie beugt sich herunter, so dicht, dass ich ihre Magnolienblütenhaut riechen kann und küsst meine Schulter. Dann richtet sie sich wieder auf, legt die Hände in die Hüfte und schaut zwischen den Hinterhöfen hindurch auf ein Fitzelchen glitzernder Wasseroberfläche. „Es tut mir leid, Hase. Eigentlich ist es ziemlich beruhigend, dass du dich vorbereitest.“
Ich greife ihre Hand, schwinge sie leicht hin und her. „Wusstest du, dass es Kochrezepte für die Plazenta gibt?“
„Bäh.“ Natalie rümpft die Sommersprossennase und entzieht mir ihre Hand.


Paul kommt zu spät. Natalie meint, damit sei die Vaterschaft erwiesen. Ich nehme mir vor, nachtragend wegen des Kommentars zu sein. Aber mein Immunitätsgesetz greift auch hier. Bereits drei Tage über dem errechneten Geburtstermin übe ich mich im Auf- und Abgehen und beantworte geduldig Anrufe der Familie zum Stand der Dinge.

In der Stadtapotheke mit den holzvertäfelten Wänden und Einbauregalen studiere ich die Etiketten der alten Glasbehälter. Es fällt wenig Licht durch die mit Produktaufstellern bestückten Fenster. Ich bin der nächste in der Reihe und frage, ob die Salbe auch für Schwangere zugelassen ist. Natalie hat seit gestern Abend starke Rückenschmerzen.
„Aber ja.“ Die Apothekerin – grau durchzogene, lange Haare zum lockeren Dutt hochgesteckt, Lachfalten um die Augen – schmunzelt. „Der Rest der Tube kann auch in der Stillzeit aufgebraucht werden. Es scheint ja bald loszugehen.“
Bevor ich etwas erwidern oder mich nach ihrer Schamanenzusatzqualifikation erkundigen kann, stürmt unser Nachbar durch die Tür und völlig außer Atem auf mich zu. „Norman ...“ Er schiebt sich in die Senkrechte. „Dein Handy …, Natalie …“
Während er nach Luft ringt, klopfe ich meine leeren Taschen ab.
„Die Wehen haben eingesetzt“, stößt er hervor.
„Hah“, gibt die Apothekerin fröhlich hinzu.
Der Teppichvorleger am Tresen fühlt sich seltsam flauschig an. Genau wie meine Zunge.


Alle fünf Minuten. Natalie stützt sich auf die Lehne des Sofas, schaut mich mit diesem Gesichtsausdruck – eine Mischung aus Euphorie und Angst – an und atmet schwer in den Bauch hinein. Für einen Moment stehe ich einfach nur da, traue mich nicht sie anzufassen aus Angst, ihr wehzutun. Die blaue Tasche am Eingang ist bereits zu einem Möbelstück unserer Wohnung geworden. Ich entferne Laufjacke und Einkaufsnetz, schultere die Kliniktasche und stütze Natalie mit der anderen Seite. Auf dem Weg zum Auto halten wir dreimal an. Bis auf die Schlaglöcher, durch deren Umschiffung sich die Strecke zum Krankenhaus um die Hälfe verlängert, kommen wir erstaunlich schnell durch den Berliner Verkehr. Als würden die anderen spüren, dass es Zeit für Paul ist, und Platz machen. „Alles klar, Spatz. Wir haben‘s geschafft“, sage ich im Krankenhaus angekommen. Zwischen zwei Wehen bedenkt mich Natalie mit einem mürrischen Schnaufen.


„Hat Ihnen niemand gesagt, dass Sie sich telefonisch im Kreißsaal anmelden sollen?“ Eine Hebamme ganz in Violett, mit weicher Stimme, nimmt uns auf der Station in Empfang. Natalie schielt zu mir hinüber. Ja, da war was am Infoabend bei den Aufgaben der werdenden Väter. Ich weiß noch, die Hebamme hatte die gleichen Klamotten an – violetter Einheitslook, oberhalb der linken Brust eine Stickerei, die wie eine Brustwarze aussieht. Das Grübeln über die Bedeutung dieser Symbolik verringerte meine Aufmerksamkeit an jenem Abend. Wir werden in einen freien Kreißsaal geführt, Natalies Bauch abgetastet und das CTG angeschlossen, um Wehen und Herztöne von Paul zu überwachen. Ich sitze neben Natalie, streiche nasse Haarsträhnen aus ihrem Nacken.

„Mir. Ist. Schlecht“, keucht sie. Die Hebamme zeigt auf einen Stapel Tüten im Regal. Ich schaffe es knapp, eine davon auseinander zu falten und Natalie zu reichen. Irgendwie bin ich froh, eine Aufgabe mit der Tütenentsorgung zu haben. Links von der breiten Eingangstür befindet sich eine weitere, schmalere Tür. Daneben, in einer tropisch bunt mosaikgefliesten Nische, hängt eine Webtuchschlaufe über einer ovalen Badewanne. Ich stelle mir Natalie vor, wie sie im Wasser treibt, der Bauch eine Vulkaninsel vor Maui.

„Ich komm‘ gleich wieder.“ Die Stimme der Hebamme hat an Samtigkeit verloren. Natalie sieht mich aus großen Augen an. Sie kämpft sich mittlerweile fast pausenlos von Wehe zu Wehe. Ihr Gesicht ist blass und nass von kaltem Schweiß. Ich streichle ihren Rücken und halte die nächste Tüte bereit, weil ich nicht weiß, was ich sonst tun sollte. Die Tür öffnet sich und eine Ärztin kommt mit festem Schritt und wehendem Kittel auf uns zu. „Hallo. Ich bin die Stationsärztin, Dr. Wegener. Schwester Isabel hat mich gebeten, einen Blick auf ihre Werte zu werfen.“ Was sie bereits seit dem Hallo tut. Unterdessen nimmt die Hebamme Natalies Hand: „Atmen Sie tief in den Bauch hinein“, diktiert sie. Als die Ärztin ihren Blick von den Kurven löst, der Hebamme fest in die Augen schaut und nach dem Telefon an ihrem Hosenbund greift, zerbröselt der letzte Rest Zweckoptimismus. Natalie schaut mich unter Schmerzen fragend an. Als ob ich die Situation auch nur ansatzweise verstehe.

„Schwester Isabel, wir brauchen ein Bett.“ Zu uns gerichtet: “Die Herztöne gehen runter und die Sauerstoffsättigung ist zu gering. Wir müssen Ihren Sohn sofort holen.“ Damit geht sie einen Schritt zur Seite und ordnet per Telefon die sofortige Vorbereitung des OPs an.

Um uns herum geht es verflucht routiniert hektisch zu. Der Anästhesist legt uns eine mehrseitige Belehrung zur Unterschrift vor, während eine OP-Schwester den Venenzugang auf dem Handrücken legt und Natalie auf ein mobiles Bett umgelagert. Die Hebamme hält weiter ihre Hand, leitet Natalie in jeder Wehe beim Atmen an. Ich schlucke meine Übelkeit hinunter. Ich will stark sein für Natalie und für Paul. Schreckliche Gedanken überkommen mich. Was, wenn Paul es nicht schafft? Panik kriecht zwischen den Schulterblättern in meinen Nacken, überrollt mich und krallt sich in meinem Magen. Ich drehe mich weg, zu einer Tüte.
Natalie wird in den Fahrstuhl geschoben. Unterdessen schieben die Wehen unbeirrt weiter. Sie atmet träge und zittrig. Und sie weint. Was mich fast umbringt. Pauls Herztöne sacken immer wieder ab. Mein Kopf wehrt sich, die Gegebenheiten funktionell zu verarbeiten. Natalies Bauch erschien mir immer wie eine Festung.
Ich sehe die Angst in Natalies Blick. Dann senkt sich die Atemmaske auf Nase und Mund und ihre Augen schließen sich flatternd. Die Hebamme hält mich am Arm zurück, als sich die Automatiktüren des OPs vor mir schließen.


„Möchten Sie Ihren Sohn auf die Brust gelegt bekommen?“, werde ich samtig aus meinem Linoleumstarren gerissen. Mein Blick wandert über die Brustwarzenstickerei hoch in freundliche Augen. „Ihre Partnerin wird gerade noch versorgt. Es geht ihr gut“, ergänzt sie noch.
„Und Paul?“, frage ich.
Sie lächelt: „Paul auch. Er ist kräftig und gesund.“
Die OP-Tür schließt hinter dem Anästhesisten. „Aber nicht fallen lassen!“ Er grinste vor sich hin. Ich spiele mit dem Gedanken, ihm eine zu verpassen.

Hätte ich mir das Brusthaar entfernen lassen sollen? Die Zimmertür auf der Wöchnerinnenstation öffnet sich. Und vom Bett aus sehe ich die Hebamme mit einem Lächeln, einer hellstrahlenden Aura und einem Kinderbettchen auf Rädern vor sich, auf mich zu kommen. Dann nimmt sie Paul, bettet ihn auf meinem nackten Oberkörper und schlingt vorsichtig eine Decke um uns. Paul schläft. Ich streichle den Flaum seines Hinterköpfchens und spiele mit den Fingerchen. Alles dran. Beim Gedanken daran, dass ich der Vater von etwas so Perfektem bin, komme ich mir wie ein Hochstapler vor. Schließlich hat Natalie die ganze Arbeit gemacht. Es klopft leise. Natalies Bett wird neben meines gestellt. Sie sieht zufrieden aus und kaputt und schön.
„Herzlichen Glückwunsch vom ganzen Stationsteam.“ Die Hebamme hält kurz meine und Natalies Hand.
Ohne Paul auf meinem Bauch würde ich Schwester Isabel umarmen. „Danke. Ich ... Danke.“ Mehr bekomme ich nicht heraus.
„Ach“, winkt sie ab. „Darum geht’s doch. Wir … und die Gesellschaft …“ Sie formt mit den Armen einen großen Kreis. „… und in der Mitte, ein neues Leben.“ Sie strahlt, zeigt stolz auf die Stickerei ihres violetten Shirts. Es herrscht vollkommene Glückseligkeit, als der Anästhesist seinen Kopf durch die Tür steckt. „Darf ich kurz stören?“ Ohne eine Antwort abzuwarten, kommt er ins Zimmer. Meine Kiefer erleben einen ungewohnt harten Druck. Er baut sich vor unserer kleinen, perfekten Familie auf. „Ihr habt das richtig großartig zusammen durchgestanden. Und …“, er schaut mich fest an, „ich sehe nicht viele Väter, die ihre eigene Panik so gut wegkämpfen, um ihre Freundin zu unterstützen.“
Ich spiele mit dem Gedanken, ihn zu Pauls Paten zu machen.
„Alles Gute euch dreien!“ Damit geht er. Die Hebamme folgt ihm, schließt mit einem letzten, freundlichen Nicken die Tür.

Frieden macht sich breit. Müde und hungrig sitze ich in dem Krankenhausbett, an diesem schrecklichsten, schönsten Tag in meinem Leben, neben Natalie und trage Paul auf meiner Brust. Ich schaue ihn an, erkenne unsere ganze Familie in dem kleinen Gesicht. Ich rieche diesen ganz besonderen Geruch von frisch geborenen Kindern. Dann sterbe ich. Und werde im selben Moment wiedergeboren, als Vater.

 
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Was für eine schöne Gelegenheit, im Geschichtenarchiv eines anderen Autors zu graben. So viele Schätze!

Liebe @Fliege,
danke für deine Vorlage Filmriss .
Dir und allen Lesern und Kommentatoren im Voraus vielen Dank für eure Eindrücke, Ideen und Texthilfe! :herz:

Liebe Grüße, wegen.

 

Hallo @wegen,

ich habe den ursprünglichen Text nicht gelesen. Daher beziehe ich mich jetzt nur auf deine Ausarbeitung. Ich möchte die Feinheiten der deutschen Sprache den anderen überlassen.

Was hast du mit dem Text geschafft: Du hast einem angehenden Vater Gedanken in den Kopf gesetzt, die er nicht haben möchte.. dafür ein ironisches Dankeschön. -.-

Die Detailverliebtheit der Geschichte (und das, ohne es zu übertreiben, ohne dass es überzogen wirkt) ist genau richtig. Jede Szene, die du dargestellt hast, jede Emotionslage des Protas, sehr einstimmig, sehr gut nachvollziehbar, sehr schön, sehr gut veranschaulicht. Ich hatte deine ganze Geschichte in Bildern vor den Augen.

Bei einer Sache bin ich etwas gestolpert:

Die Beziehung zum Anästhesist (was für ein Wort - meine Güte), die von

Ich spiele mit dem Gedanken, ihm eine zu verpassen.

zu

Ich spiele mit dem Gedanken, ihn zu Pauls Paten zu machen.

führt...

Könnte jetzt aber auch daran liegen, dass ich Flieges Geschichte nicht gelesen habe, dann sorry :)

Eine wundervolle Geschichte, mit einer packenden Sprache. Hat mir sehr gute gefallen - wie gesagt, da triffst du in meinem aktuellen Lebensabschnitt einen entsprechenden Nerv.

Viele Grüße
Napier

 

Hey @Napier, hallo @wegen ich möchte erst einmal nur auf den Komm von napier eingehen, den rest der Geschichte muss ich noch etwas auf mich wirken lassen um die passenden Worte zu finden. Fakt ist ich habe sie und das Original gerne gelesen.

Die Beziehung zum Anästhesist (was für ein Wort - meine Güte), die von
Ich spiele mit dem Gedanken, ihm eine zu verpassen.
zu
Ich spiele mit dem Gedanken, ihn zu Pauls Paten zu machen.
führt...

Ich habe das ganz so gelesen das er ihm eine Verpassen will, weil er es gewagt hat über seinen Paul einen schlechten Wortwitz zu machen und dann auch noch darauf anspielt, das Paul alles andere als geplant war (wobei das kommt eigentlich nur dann raus, wenn man das original gelesen hat)
und das er ihn zum Paten machen will, weil er im ein überaus schmeichelhaftes kompliment gemacht hat in dem sagt
„Ihr habt das richtig großartig zusammen durchgestanden. Und …“, er schaut mich fest an, „ich sehe nicht viele Väter, die ihre eigene Panik so gut wegkämpfen, um ihre Freundin zu unterstützen.“

soviel erst einmal von meiner Seite, wie gesagt, muss den Text nochmal mit etwas abstand lesen und auf mich wirken lassen, bis dahin verfolge ich gespannt die Meinungen der Anderen.

Liebe grüße
Shey :-)

 

Hallo @Napier,

da musste ich gar nicht lange die Luft anhalten, bevor dein Kommentar mich erlöste. :shy:

ich habe den ursprünglichen Text nicht gelesen.
Das solltest du nachholen. Es lohnt sich. :herz:


Was hast du mit dem Text geschafft: Du hast einem angehenden Vater Gedanken in den Kopf gesetzt, die er nicht haben möchte.. dafür ein ironisches Dankeschön. -.-
Habe ich damit deine rosa (oder hellblaue?) Seifenblase einer Bilderbuchgeburt platzen lassen? Trotz der Komplikationen ging doch alles gut für Paul und seine Eltern aus. Und schau, jetzt bist du abgehärtet und kannst ganz relaxed bleiben, wenn die Wehen einsetzen oder die Fruchtblase platzt, im Rewe, mit randhoch gefülltem Einkaufswagen, voller Tiefkühlkost, in der Kassenschlange, am Freitagabend.


Die Detailverliebtheit der Geschichte (und das, ohne es zu übertreiben, ohne dass es überzogen wirkt) ist genau richtig. Jede Szene, die du dargestellt hast, jede Emotionslage des Protas, sehr einstimmig, sehr gut nachvollziehbar, sehr schön, sehr gut veranschaulicht. Ich hatte deine ganze Geschichte in Bildern vor den Augen.
:shy: Wie schön, das zu lesen! Ich freu mich sehr, dass die Geschichte für dich eigenständig funktioniert und du dich in die Situation hineinfühlen konntest.

Bei einer Sache bin ich etwas gestolpert:
Die Beziehung zum Anästhesist (was für ein Wort - meine Güte), die von
wegen schrieb:
Ich spiele mit dem Gedanken, ihm eine zu verpassen.

zu

wegen schrieb:
Ich spiele mit dem Gedanken, ihn zu Pauls Paten zu machen.

führt...
Könnte jetzt aber auch daran liegen, dass ich Flieges Geschichte nicht gelesen habe, dann sorry

Nein, der Anästhesist hatte bei @Fliege keinen Auftritt. @Shey hat das gut zusammengefasst. Die gleiche Satzformulierung ist Absicht. Die Sympathierichtung von Pauls Papa ändert sich sehr sprunghaft. Diese kleine Ellipse soll seine wechselhafte Gemütslage in dem Gefühlchaos während der Geburt zeigen.

Eine wundervolle Geschichte, mit einer packenden Sprache. Hat mir sehr gute gefallen - wie gesagt, da triffst du in meinem aktuellen Lebensabschnitt einen entsprechenden Nerv.
Vielen, vielen Dank für diesen tollen ersten Kommentar und alles Gute für dich und deine wachsende Familie!

Liebe Grüße
wegen

Heyhey @Shey,
ich danke dir für die Analytik von Napiers Stolperstelle und freue mich auf deinen ausführlichen Kommentar! :)

Viele Grüße
wegen

 

Guten Morgen @wegen
So ich will mal direkt Starten

Natalie darf alles: Mitten im Gespräch einschlafen, die letzte Schokolade wegessen, bei der Merciwerbung weinen, alles. Denn ihr Wonderlandkörper baut einen kleinen Menschen – unseren Sohn Paul.
Ich finden den Einstieg sehr gelungen. Norman scheint ein junger Mann zu sein, der seine Frau/Freundin (ob sie mittlerweile geheiratet haben weiß man ja nicht, in 9 Monaten kann ja viel passieren) wirklich liebt.
In dem einen Satz steckt wahnsinnig viel Liebe und Mitgefühl für die Situation der Frau und so viel Liebe für das ungeborene Kind, das hast du wirklich schön auf den Punkt gebracht ohne es im Detail zu sagen :-)
Anfang Mai ziehen wir zusammen nach Berlin-Grünau. Das sei nah genug an Köpenick, damit ihre Eltern Paul mal von der Kita abholen können, meint Natalie.
sehr schön wie du den Konflikt aus dem Original mit eingebunden hast :-)
Natalies Wärmeempfinden trotzt der frühlingsfrischen Luft.
Auch beim Zweiten mal lesen stolpere ich über diesen Satz, irgendwie klingt er für mich unvollständig. Ich hab ihn auch beim ersten mal öfters gelesen, weil ich dachte ich habe was übersehen. Für mich hat der irgendwie kein Ende.
Vom vielen Kreisen ist das geringelte Shirt voller Knötchen.
und auch diesen hier kann ich, auch nach mehrmaligem lesen nicht einordnen. Was für kreise meinst du ?
Sie klemmt das Lesezeichen zwischen die Seiten, legt das Buch neben sich und lächelt mich an.
lag das Buch nicht eben noch auf dem Bauch? Ich denke ich weiß, wie du das meinst aber so wie du es geschrieben hast klingt es verwirrend.
Ich beuge mich rüber und tätschle Pauls Kopf, oder Pauls Po, oder die Plazenta. Ist schwer auszumachen.
Sehr schöner Satz, gefällt mir gut. Bringt mich zum Lächeln.
während er gedämpft das Lachen seiner Mutter wahrnimmt. Von mir hört er nichts.
sehr schön gemacht, das du es als Pauls Empfindung tarnst und nicht einfach schreibst "Ich bleibe Stumm" oder so :-)
Er schieb sich in die Senkrechte.
das verstehe ich auch nicht so ganz
Der Teppichvorleger am Tresen fühlt sich seltsam flauschig an. Genau wie meine Zunge.
eine flauschige Zunge habe ich noch nie gehört. Pelzig okay aber flauschig? Was genau möchtest du damit ausdrücken?
Das Grübeln über die Bedeutung dieser Symbolik verringerte meine Aufmerksamkeit an jenem Abend.
Ich stelle mir Natalie vor, wie sie im Wasser treibt, der Bauch eine Vulkaninsel vor Maui.
du hast in so vielen, einfachen Sätzen, die so beiläufig wirken, dass man meinen könnte, man könnte sie streichen, Normens Charakter gezeigt. Das finde ich wirklich sehr schön.
Natalies Bauch erschien mir immer wie eine Festung. Ich sehe die Angst in Nataliesihrem Blick.
Die Hebamme hält mich am Arm zurück, als sich die Automatiktüren des OPs vor mir schließen.
wieso darf er nicht mit ? Ich habe noch nie gehört das der Vater nicht mit darf, auch bei einem Kaiserschnitt können die doch vorne sitzen und ihrer Frau beistehen. Jetzt wo es mir auffällt? Macht man einen kaiserschnitt wirklich in vollnarkose? Ich frage so dumm, weil ich ja selber noch nie bei einem dabei war :-D und wenn ich deine Geschichte so lese, will ich das auch gar nicht ändern :-)
Paul schläft. Ich streichle den Flaum seines Hinterköpfchens und spiele mit den Fingerchen. Alles dran. Beim Gedanken daran, dass ich der Vater von etwas so Perfektem bin, komme ich mir wie ein Hochstapler vor. Schließlich hat Natalie die ganze Arbeit gemacht. Es klopft leise. Natalies Bett wird neben meines gestellt. Sie sieht zufrieden aus und kaputt und schön.
Auch hier hast du wieder, in wenigen Sätzen, eine Wahnsinnig rührende Stimmung erzeugt.
[/QUOTE]
Auch hier hast du wieder, in wenigen Sätzen,
„… und der Mitte, ein neues Leben.“
fehlt hier vielleicht ein "in"?
Dann sterbe ich.
hier musste ich kurz schlucken um dann
Und werde im selben Moment wiedergeboren, als Vater.
mit einem ahhh und einem Lächeln im Gesicht am Ende der Geschichte angekommen zu sein.

so liebe @wegen ich habe ja gesagt, dass ich die Geschichte noch etwas auf mich wirken lassen muss nachdem ich erst sie und dann das Original gelesen habe. Ich glaube auch, dass ich die Regeln des Copywrite noch nicht so richtig verstanden haben, aber ich finde es eine sehr schöne Idee von dir, die Geschichte von Fliege einfach 9 Monate später weiter zu schreiben als wäre nie was gewesen :-)
Im Grunde wirkt es auf mich eher wie eine Szene aus etwas Großem Ganzen und da ich mit dem Thema Kinder kriegen, Schwangerschaft, Mutter/Vater werden, Familie gründen nicht so wahnsinnig viel am Hut hat und die Euphorie nicht unbedingt immer teilen kann, hast du es dennoch geschafft, mich als anti Kinder mensche, mitfühlen zu lassen. Mir an manchen Stellen sogar eine Gänsehaupt zu bescheren.
Ich muss zugeben, das es nicht meine lieblingsgeschichte ist, dafür fehlt mir irgendwas, aber als bekennender Stephan King Fan und Liebhaberin des makaberen brutalen ist das vielleicht auch einfach nicht mein Thema. Dennoch chapeau das du es geschafft hast solche Stimmung bei mir hervor zu rufen :-)

Solide schöne Geschichte, es steckt viel Herz und Liebe darin, das merkt man und du hast einen sehr sehr schönen Schreibstil und Rhymthmus in deinem Text, vielleicht sollte ich bei dir noch ein wenig im Archiv stöbern :-)

Liebe Grüße und danke für diesen kurzen Exkurs

Shey :-)

 

Paul kommt zu spät. Natalie meint, damit sei die Vaterschaft erwiesen.

Da schau ich mal aus Ironien hier vorbei und fang mal mit dem Wortspiel - wie ich es sehe, @Shey,
Vom vielen Kreisen ist das geringelte Shirt voller Knötchen.
an, dass schön mit dem Verb „kreißen“ spielt, entstanden aus dem lautmalenden (mhd,) krīʒen, was nichts anderes als gellend schreien - „kreischen“ bedeutet.

Und um es vorweg zu verraten,

liebe wegen (Du siehst, heute mal ohne von)

mir gefällt die lockere Sprache, weil ich dergleichen auch schon mit erlitten hab und Du dich wunderbar ironisch in den Vater hineinversetzt. Aber ein echter Kerl hätte möglicherweise noch einen anderen Akzent gesetzt, denn dem Großvater hier widerfuhr zuletzt – vor beinahe fünf Jahren (Fußballwelltmeisterschaft in Brasilien, passt ja zur diesjährigen Fußballsaison mit U21 und Frauensleuten) und der enkelige Frischling den ästhetisch reizvollsten Pinkelbogen aller Zeiten mitten in das Zimmer setzte auf dem relativ kurzen Wege von Frau Mutter zur Windel.

Was ich - aber nur ein bisschen bedaure – 's ist das erste Mal in dieser Runde, dass ich nicht einfach auf meinen alten Komm zurückgreifen kann.

Aber ein paar Flusen sind noch aufzulesen, und es geht gleich los mit der Fälle-Falle, die zuschnappt

Es war abgesprochen, den Namen niemanden zu erzählen.
Wem soll man keinen Namen nennen? Und zugleich der Tipp, lass bei „niemand“ einfach grundsätzlich die Endung dieses Indefinitpronomens weg – nur der Genitiv muss sie führen.

Ich greife ihre Hand, schwinge sie leicht hin- und her.
„hin und her“

In der alten Stadtapotheke mit den holzvertäfelten Wänden und Einbauregalen, studiere ich die handgeschriebenen Etiketten der alten Glasbehälter
Atemnot – oder warum ein Komma?
Es scheint ja bald los zugehen.“
„losgehen“, ein Wort
Er schieb sich in die Senkrechte.
Da fehlt was, mutmaßlich das t

Für einen Moment stehe ich einfach nur da, traue mich nicht, sie anzufassen, aus Angst ihr wehzutun.
„sich anzufassen trauen“ seh ich an sich als komplexes Prädikat an – also weg mit den Kommas und eines hinter die „Angst“ gesetzt!

„Alles klar, Spatz. Wir haben‘s geschafft“, sage ich im Krankenhaus angekommen.
Um das im Krankenhaus zu sagen musstu ja schon im Krankenhaus angekommen sein
„Danke. Ich …. Danke.“ Mehr bekomme ich nicht heraus.
Drei Punkte reichen
Es herrscht vollkommen[...]e Glückseligkeit, …

„Alles Gute euch drei[e]n!“
Gesprochen ist das so, als würde man „drein“schauen, aber Du meinst“drei‘n“

Gern gelesen vom

Friedel

 

Hallo @wegen ,

neue Männer braucht das Land. Du hast ja - angelehnt an @Fliege - schon mal einen kreiert.

Natalie darf alles: Mitten im Gespräch einschlafen, die letzte Schokolade wegessen, bei der Merciwerbung weinen, alles. Denn ihr Wonderlandkörper baut einen kleinen Menschen – unseren Sohn Paul. Dieses allumfassende Gesetz ist auf meinem Mist gewachsen und ich verteidige es gegenüber allen Zweiflern, auch gegenüber Natalie selbst.

Mannomann, bei meinem Sohn habe ich Ähnliches erlebt, als er Vater wurde. Jedenfalls beim ersten Kind.

Womit ich fine war, bis ich mich mit meinem Cousin Alex zum Viertelfinale der Frauenfußball-WM auf ein Bier treffe. Nachdem eine Spielerin mit verdrehtem Knie und schmerzverzerrtem Gesicht erst auf dem Rasen behandelt und später vom Platz getragen werden musste, nutzt Alex die Auszeit, mir von der Geburt seiner Tochter zu berichten.

Also doch "Ironien", um @Friedrichard zu zitieren. Dieser Mann schaut sogar Frauenfußball.:D Soll ja da zivilisierter zugehen. Aber nix da - die Mädels haben in jeder Hinsicht aufgeholt oder sogar überholt. Hat man schon mal bei den Männern von einer Arbeitsverweigerung auf dem Platz gehört oder Grußbotschaften an den Präsidenten? Never ever, aber das ist eine andere Geschichte.:D

„Zum Beispiel wird Paul in den ersten Tagen nur bis zu zwanzig Zentimetern scharf sehen. Dafür kann er dich beziehungsweise deine Milch riechen, sobald du den Raum betrittst. Ich könnte den Ventilator auf Stufe eins in die richtige Richtung stellen, je nachdem ob gerade Stillzeit ist oder nicht.“

Das muss Ironie sein.

Paul kommt zu spät. Natalie meint, damit sei die Vaterschaft erwiesen. Ich nehme mir vor, nachtragend wegen des Kommentars zu sein.

Bei Fliege ist dieser Aspekt noch etwas subtiler verpackt. Früher wäre so ein Verdacht Ausgangspunkt für gewaltige Tragödien geworden. Heutzutage allenfalls ein Achselzucken.
Der Teppichvorleger am Tresen fühlt sich seltsam flauschig an. Genau wie meine Zunge.
:lol: Ohne Alkohol geht da gar nichts.

„Hat Ihnen niemand gesagt, dass Sie sich telefonisch im Kreißsaal anmelden sollen?“ Eine Hebamme mit weicher Stimme, in violetten Shirt und Hosen nimmt uns auf der Station in Empfang. Natalie schielt zu mir hinüber.

Tja, zu meiner Zeit wurden Männer noch nicht zur Geburt zugelassen. Der Vater meines Sohnes schwenkte während des Geburtsvorgangs auf einem Karnevalswagen die Weinflasche. Es war Rosenmontag. Handys gab es noch nicht.

Dann sterbe ich. Und werde im selben Moment wiedergeboren, als Vater.

Fliege meint ja, es ändere sich gar nichts. Falsch! Alles ändert sich.

Schöner Text, gutes Copywrite. Ich wünschte, der Text wäre von einem Mann geschrieben.;)

Freundliche Grüße
wieselmaus

 
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Liebe wegen,

ich habe mich die letzten Tage schon gefragt, wann denn das nächste Copy kommt, hab ja bisschen Schiss davor, wenn alle auf einmal und dann die vielen Kommentare, oh je, dass da nun gleich meine Copy kommt, war Grund zur Doppelfreude. Als ich gesehen habe, welche Geschichte Du Dir ausgesucht hast, na ja, da habe ich erst mal geschluckt. Die ist für mich so nach dem Motto, ich war jung und brauchte das Geld. Also nicht gerade eines meiner Lieblingskinder. Aber das hat ja nichts mit Dir zu tun und Copies fetzen eh, also mal frisch ran ans Lesen. Nice. Wirklich. Da sind sehr hübsche Sachen drin, ich zitiere Dir die noch raus. Man liest die so weg und fühlt sich so angenehm betröpfelt, wie so ein leichter Sommerdrink mit Schirmchen und Obstdeko. Du hast nicht nur die Leichtigkeit übernommen, sondern auch (was heute mein eigener Vorwurf an mein Original ist), dass es praktisch kein Thema gibt, woran die Geschichte sich abrackern kann. Also auch Autor und Leser nicht. Aber gut, es ist Sommer ... Obwohl ich erst gestern bei 2 Grad und Schneeregen durch die norwegische Pampa gewandert bin. Sehr schöne Pampa, aber eben auch arsch kalt. Was mich direkt zu dem Punkt bringt, der mir am meisten Freude bereitet. Der Kindesnamen! Weiß ja nicht, was Du alles gelesen hast, aber man könnte jetzt einen schönen Dreiteiler daraus machen: Filmriss - Paul - Das Bild des Tigers. Die reihen sich hübsch nacheinander ein :D.
So, jetzt die Lieblingsstellen:

Es war abgesprochen, den Namen niemanden zu erzählen. Aber auch wenn sich ihre Eltern ständig verplappern, lasse ich Natalie in dem Glauben, ihren Verrat nicht zu bemerken. Natalie darf alles: Mitten im Gespräch einschlafen, die letzte Schokolade wegessen, bei der Merciwerbung weinen, alles.
So sweet! Sehr, sehr fein.

Dieses allumfassende Gesetz ist auf meinem Mist gewachsen und ich verteidige es gegenüber allen Zweiflern, auch gegenüber Natalie selbst.
Das auch.

Vom vielen Kreisen ist das geringelte Shirt voller Knötchen.
Verstehe ich nicht.

Ich beuge mich rüber und tätschle Pauls Kopf, oder Pauls Po, oder die Plazenta. Ist schwer auszumachen. „Vorbereitet, auf Paul!“
hehe

„Und um dich dabei und hinterher mit Paul bestmöglich zu unterstützen, habe ich ein Onlineseminar für werdende Väter im Kreißsaal absolviert. Und erfolgreich abgeschlossen. Mit vier von vier zu erreichenden Rasseln!“, schiebe ich hinterher.
Ich erkenne meinen Norman total wieder.

Ich könnte den Ventilator auf Stufe eins in die richtige Richtung stellen, je nachdem ob gerade Stillzeit ist oder nicht.“
Ja, so is er :)

Paul kommt zu spät. Natalie meint, damit sei die Vaterschaft erwiesen. Ich nehme mir vor, nachtragend wegen des Kommentars zu sein.
LOL

Irgendwie bin ich froh, eine Aufgabe mit der Tütenentsorgung zu haben.
Kann ich total gut verstehen.

„Hallo. Ich bin die Stationsärztin, Dr. Wegener. Schwester Isabel bat mich, einen Blick auf ihre Werte zu werfen.“
Das klingt nicht nach echter Rede. Das hört sich sehr ... nicht gut jedenfalls.

Der Anästhesist legt uns eine mehrseitige Belehrung zur Unterschrift vor, ...
Ja genau, da stirbt gerade das Kind, aber erst mal 12 Seiten Kleingedruckes unterschreiben.

Die OP-Tür schließt hinter dem Anästhesisten. „Paul? Ich dachte, es heißt: Aus Spaß wurde Ernst?“ Er lässt im Vorbeigehen die flache Hand auf den Oberschenkel klatschen. Ich spiele mit dem Gedanken, ihm eine zu verpassen.
... Ich spiele mit dem Gedanken, ihn zu Pauls Paten zu machen.
Sehr hübsch. Wechselbäder der Gefühle, wo, wenn nicht in dieser Situation. Schön eingefangen und aufgeschrieben.

Dann sterbe ich. Und werde im selben Moment wiedergeboren, als Vater.
Ich habe es immer gewusst. Die beiden werden tolle Eltern!

Ich mag die Geschichte :herz: Habe dollen lieben Dank dafür.

Ich freue mich sehr auf uns Kennenlernen im August!
Bis dahin, liebe Grüße Fliege

 

Hallo @Shey,

da bist du ja schon. Schön! :)

wegen schrieb:
Natalie darf alles: Mitten im Gespräch einschlafen, die letzte Schokolade wegessen, bei der Merciwerbung weinen, alles. Denn ihr Wonderlandkörper baut einen kleinen Menschen – unseren Sohn Paul.

Ich finden den Einstieg sehr gelungen....
In dem einen Satz steckt wahnsinnig viel Liebe und Mitgefühl für die Situation der Frau und so viel Liebe für das ungeborene Kind, das hast du wirklich schön auf den Punkt gebracht ohne es im Detail zu sagen :-)

Danke dir. So wollte ich ihn zeigen; Pauls Papa(Norman) hebt Natalie voller Euphorie und Verliebtheit auf ein Podest.

wegen schrieb:
Anfang Mai ziehen wir zusammen nach Berlin-Grünau. Das sei nah genug an Köpenick, damit ihre Eltern Paul mal von der Kita abholen können, meint Natalie.

sehr schön wie du den Konflikt aus dem Original mit eingebunden hast :-)

Hihi, diese Verlinkung zum Original mag ich auch gern. Mir ist dabei schon bewusst, dass Nichtberliner das kaum verorten können. Aber die Einschränkung von Natalie kommt glaube ich trotzdem rüber.

wegen schrieb:
Natalies Wärmeempfinden trotzt der frühlingsfrischen Luft.

Auch beim Zweiten mal lesen stolpere ich über diesen Satz, irgendwie klingt er für mich unvollständig. Ich hab ihn auch beim ersten mal öfters gelesen, weil ich dachte ich habe was übersehen. Für mich hat der irgendwie kein Ende.

Hm. "trotzt" ist als Verb an der Stelle vllt. zu sperrig. Hast du einen Gegenvorschlag?

wegen schrieb:
Vom vielen Kreisen ist das geringelte Shirt voller Knötchen.

und auch diesen hier kann ich, auch nach mehrmaligem lesen nicht einordnen. Was für kreise meinst du ?

Ich meinte das Bauchkreisen. "Streicheln" war mir zu platt.

wegen schrieb:
Sie klemmt das Lesezeichen zwischen die Seiten, legt das Buch neben sich und lächelt mich an.

lag das Buch nicht eben noch auf dem Bauch? Ich denke ich weiß, wie du das meinst aber so wie du es geschrieben hast klingt es verwirrend.

Was jetzt genau? Ich sehe das total klar vor mir. :schiel:

wegen schrieb:

Ich beuge mich rüber und tätschle Pauls Kopf, oder Pauls Po, oder die Plazenta. Ist schwer auszumachen.

Sehr schöner Satz, gefällt mir gut. Bringt mich zum Lächeln.


Cool.


wegen schrieb:
während er gedämpft das Lachen seiner Mutter wahrnimmt. Von mir hört er nichts.

sehr schön gemacht, das du es als Pauls Empfindung tarnst und nicht einfach schreibst "Ich bleibe Stumm" oder so :-)

Yeah!

wegen schrieb:

Er schieb sich in die Senkrechte.

das verstehe ich auch nicht so ganz


Zusammen mit dem außer Luft sein, soll das eine gekrümmte Haltung des Nachbarn implizieren, bevor er sich wiederaufrichtet – in die Senkrechte.

wegen schrieb:

Der Teppichvorleger am Tresen fühlt sich seltsam flauschig an. Genau wie meine Zunge.

eine flauschige Zunge habe ich noch nie gehört. Pelzig okay aber flauschig? Was genau möchtest du damit ausdrücken?


Pelzig war mir zu abgedroschen. ;) Ist doch dicht genug dran, um es zu verstehen.

wegen schrieb:

Das Grübeln über die Bedeutung dieser Symbolik verringerte meine Aufmerksamkeit an jenem Abend.

wegen schrieb:

Ich stelle mir Natalie vor, wie sie im Wasser treibt, der Bauch eine Vulkaninsel vor Maui.

du hast in so vielen, einfachen Sätzen, die so beiläufig wirken, dass man meinen könnte, man könnte sie streichen, Normens Charakter gezeigt. Das finde ich wirklich sehr schön.


*freu* Ach, ich hab Norman auch lieb gewonnen. :herz:

wegen schrieb:

Natalies Bauch erschien mir immer wie eine Festung. Ich sehe die Angst in Nataliesihrem Blick.


Ich verstehe, was du meinst. Aber wegen der ganzen Hektik und dem vielen Personal in der Szene würde ich den klaren Bezug hier so lassen.

wegen schrieb:

Die Hebamme hält mich am Arm zurück, als sich die Automatiktüren des OPs vor mir schließen.

wieso darf er nicht mit ? Ich habe noch nie gehört das der Vater nicht mit darf, auch bei einem Kaiserschnitt können die doch vorne sitzen und ihrer Frau beistehen. Jetzt wo es mir auffällt? Macht man einen kaiserschnitt wirklich in vollnarkose? Ich frage so dumm, weil ich ja selber noch nie bei einem dabei war :-D und wenn ich deine Geschichte so lese, will ich das auch gar nicht ändern :-)


Sehr aufmerksam von dir. :) Bei einem geplanten Kaiserschnitt mit Spinalanästhesie (ins Rückenmark, Betäubung nur Abwärts der Injektion) kann der Mann mit in den OP und sitzt am Kopfende. Der untere Bereich ist mit einem Tuch verhangen. Bei einem Notkaiserschnitt, bei dem keine Zeit mehr für Spinalanästhesie ist und die Frau unter Vollnarkose entbindet, darf der Mann nicht mit in den OP. Er wäre dort keine Hilfe und evtl auch. unnötig verstört vom Anblick seiner leblosen Partnerin und der Prozedur an sich.
Woher ich das so genau weiß… :Pfeif:

wegen schrieb:

Paul schläft. Ich streichle den Flaum seines Hinterköpfchens und spiele mit den Fingerchen. Alles dran. Beim Gedanken daran, dass ich der Vater von etwas so Perfektem bin, komme ich mir wie ein Hochstapler vor. Schließlich hat Natalie die ganze Arbeit gemacht. Es klopft leise. Natalies Bett wird neben meines gestellt. Sie sieht zufrieden aus und kaputt und schön.

Auch hier hast du wieder, in wenigen Sätzen, eine Wahnsinnig rührende Stimmung erzeugt.


Shey, you make me blush!

wegen schrieb:

„… und der Mitte, ein neues Leben.“

fehlt hier vielleicht ein "in"?


Oh ja. Danke!

wegen schrieb:

Dann sterbe ich.

hier musste ich kurz schlucken um dann

wegen schrieb:

Und werde im selben Moment wiedergeboren, als Vater.

mit einem ahhh und einem Lächeln im Gesicht am Ende der Geschichte angekommen zu sein.

… da ich mit dem Thema Kinder kriegen, Schwangerschaft, Mutter/Vater werden, Familie gründen nicht so wahnsinnig viel am Hut hat und die Euphorie nicht unbedingt immer teilen kann, hast du es dennoch geschafft, mich als anti Kinder mensche, mitfühlen zu lassen. Mir an manchen Stellen sogar eine Gänsehaupt zu bescheren…


Wow. Ist natürlich ein riesiges Kompliment für mich, wenn die Geschichte bei dir emotional was bewegt.

Ich muss zugeben, das es nicht meine lieblingsgeschichte ist, dafür fehlt mir irgendwas, aber als bekennender Stephan King Fan und Liebhaberin des makaberen brutalen ist das vielleicht auch einfach nicht mein Thema. Dennoch chapeau das du es geschafft hast solche Stimmung bei mir hervor zu rufen :-)

Solide schöne Geschichte, es steckt viel Herz und Liebe darin, das merkt man und du hast einen sehr sehr schönen Schreibstil und Rhymthmus in deinem Text, vielleicht sollte ich bei dir noch ein wenig im Archiv stöbern :-)


Du, mit Splatter kann ich hier (noch) nicht dienen. Hm, bei Petti Rosso gibt’s Tote und Blut und nen bisschen Psycho. Hihi.

An vielen Stellen deines Kommentars wollte ich rufen: Ja, ja, genau so! Hat mich sehr gefreut, Shey. :)

Lieben Dank und viele Grüße,

wegen

@Friedrichard

Hallo Friedel,
ich mag deine Anekdoten aus Vater -und Großvaterperspektive. :)

Paul kommt zu spät. Natalie meint, damit sei die Vaterschaft erwiesen.

Da schau ich mal aus Ironien hier vorbei und fang mal mit dem Wortspiel - wie ich es sehe,

Wortspiel? Ich stand auf dem Schlauch, bis auch @wieselmaus diese Stelle zitierte und was von wenig subtil schrieb. Ihr mutmaßt doch nicht, ich würde da Normans Liebhaberqualitäten degradieren?!
Herrje, das war nicht meine Absicht, meinte doch schlicht seine Unpünktlichkeit. Ich ändere es vllt. in:
Paul verspätet sich. Natalie meint, damit sei die Vaterschaft erwiesen.
Obwohl der Absatzbegin an Zackigkeit verliert, oder?

Aber ein paar Flusen sind noch aufzulesen
Auf dein Sieb ist Verlass. Ich danke dir sehr für die Texthilfe und generell für deinen netten Kommentar, Friedel.

Viele Grüße
wegen

Hey @wieselmaus,

von hinter der Ziellinie aus, erscheint die Rennstrecke gar nicht mehr so bergig. :anstoss:

neue Männer braucht das Land. Du hast ja - angelehnt an @Fliege - schon mal einen kreiert.
Findest du Norman in seiner Rolle als werdender Vater so außergewöhnlich? Du schreibst selbst:
... bei meinem Sohn habe ich Ähnliches erlebt, als er Vater wurde. Jedenfalls beim ersten Kind.
Auch wenn ich mich im Bekanntenkreis umschaue, entspricht sein Verhalten eigentlich schon der Normalität. Mein Mann hat sich im Kreißsaal auch tapfer geschlagen. :)

wegen schrieb:
Womit ich fine war, bis ich mich mit meinem Cousin Alex zum Viertelfinale der Frauenfußball-WM auf ein Bier treffe. Nachdem eine Spielerin mit verdrehtem Knie und schmerzverzerrtem Gesicht erst auf dem Rasen behandelt und später vom Platz getragen werden musste, nutzt Alex die Auszeit, mir von der Geburt seiner Tochter zu berichten.

Also doch "Ironien", um @Friedrichard zu zitieren. Dieser Mann schaut sogar Frauenfußball.:D Soll ja da zivilisierter zugehen. Aber nix da - die Mädels haben in jeder Hinsicht aufgeholt oder sogar überholt. Hat man schon mal bei den Männern von einer Arbeitsverweigerung auf dem Platz gehört oder Grußbotschaften an den Präsidenten? Never ever, aber das ist eine andere Geschichte.:D

Ja, etwas Zeitgeschehen musste mit rein. Schade, dass unsere Frauen(ich hasse es, wenn jemand Mädels sagt) gegen die Schwedinnen nicht ankamen. So musste ich im Text die aufgemalte Deutschlandflagge auf der Wange der Hebamme im Kreißsaal leider streichen. :(

wegen schrieb:
„Zum Beispiel wird Paul in den ersten Tagen nur bis zu zwanzig Zentimetern scharf sehen. Dafür kann er dich beziehungsweise deine Milch riechen, sobald du den Raum betrittst. Ich könnte den Ventilator auf Stufe eins in die richtige Richtung stellen, je nachdem ob gerade Stillzeit ist oder nicht.“

Das muss Ironie sein

Logo.


wegen schrieb:
Paul kommt zu spät. Natalie meint, damit sei die Vaterschaft erwiesen. Ich nehme mir vor, nachtragend wegen des Kommentars zu sein.

Bei Fliege ist dieser Aspekt noch etwas subtiler verpackt. Früher wäre so ein Verdacht Ausgangspunkt für gewaltige Tragödien geworden. Heutzutage allenfalls ein Achselzucken.

Hierzu habe ich in der Antwort an Friedel schon was geschrieben. Hatte ich dich richtig verstanden?


wegen schrieb:
Der Teppichvorleger am Tresen fühlt sich seltsam flauschig an. Genau wie meine Zunge.

:lol: Ohne Alkohol geht da gar nichts

Soso, wieselmaus. ;)

wegen schrieb:
„Hat Ihnen niemand gesagt, dass Sie sich telefonisch im Kreißsaal anmelden sollen?“ Eine Hebamme mit weicher Stimme, in violetten Shirt und Hosen nimmt uns auf der Station in Empfang. Natalie schielt zu mir hinüber.
Tja, zu meiner Zeit wurden Männer noch nicht zur Geburt zugelassen. Der Vater meines Sohnes schwenkte während des Geburtsvorgangs auf einem Karnevalswagen die Weinflasche. Es war Rosenmontag. Handys gab es noch nicht.
Heutzutage ist es fast ungewöhnlich, ist ein Mann nicht dabei. Dieser gesellschaftliche Zwang ist aber auch umstritten. Nicht immer hilft es ihm, der Frau oder der Beziehung untereinander und zum Kind, dieses Ereignis zu teilen. Dazu gibt es ganz interessante Studien.

wegen schrieb:
Dann sterbe ich. Und werde im selben Moment wiedergeboren, als Vater.

Fliege meint ja, es ändere sich gar nichts. Falsch! Alles ändert sich.

Das hast du unglaublich gut auf den Punkt gebracht.


Schöner Text, gutes Copywrite.
... entspannter Abend für mich. :shy:

Hat mich sehr gefreut, wieselmaus!
Lieben Dank für deine Zeit und viele Grüße,

wegen

 

Hallo @wegen und @Fliege, ich habe beide Geschichten bis zum letzten Punkt genossen. Keine ist Favorit, denn für Superklasse mit * gibt es für mich keine Steigerungsform.

Sorry, bei Texten auf diesem hohem Niveau, steige ich nicht ins korrigieren ein - da finde ich eh keinen Fehler.

Gerne gelesen
ragu

Also, ich finde schon, dass du dir das hier zu leicht machst und du deine Eindrücke nochmals ausführlich unter beiden Geschichten schildern solltest.

Nee, Quatsch. Hab lieben Dank für das große Lob! Nächstes Mal bist du mit dabei, habe ich gelesen. :thumbsup:

Viele Grüße
wegen


Huhu @Fliege,

Als ich gesehen habe, welche Geschichte Du Dir ausgesucht hast, na ja, da habe ich erst mal geschluckt. Die ist für mich so nach dem Motto, ich war jung und brauchte das Geld. Also nicht gerade eines meiner Lieblingskinder.

Fliege, das habe ich schon geahnt. Aber, jetzt mal unter uns, eine so tiefgründige Geschichte wie z.B. Siebenhundert Quadratmeter Ruhe hätte ich nicht aufarbeiten können …vom Können her, verstehste? Filmriss zu remixen, habe ich mir da eher zugetraut. :shy:


Was mich direkt zu dem Punkt bringt, der mir am meisten Freude bereitet. Der Kindesnamen! Weiß ja nicht, was Du alles gelesen hast, aber man könnte jetzt einen schönen Dreiteiler daraus machen: Filmriss - Paul - Das Bild des Tigers. Die reihen sich hübsch nacheinander ein .

Ach schau. Klar, Das Bild des Tigers habe ich auch gelesen. Und den Namen vielleicht unterbewusst übernommen? Hm.

Es war abgesprochen, den Namen niemanden zu erzählen. Aber auch wenn sich ihre Eltern ständig verplappern, lasse ich Natalie in dem Glauben, ihren Verrat nicht zu bemerken. Natalie darf alles: Mitten im Gespräch einschlafen, die letzte Schokolade wegessen, bei der Merciwerbung weinen, alles.

So sweet! Sehr, sehr fein.

Merci!

Dieses allumfassende Gesetz ist auf meinem Mist gewachsen und ich verteidige es gegenüber allen Zweiflern, auch gegenüber Natalie selbst.

Das auch.

Dafür auch.

Vom vielen Kreisen ist das geringelte Shirt voller Knötchen.

Verstehe ich nicht.

Echt nicht? Ich hatte selbst T-Shirts, die ganz verpillt waren, weil ich die Murmel ununterbrochen im Kreis gestreichelt habe – wie Aladins Lampe. Kannst du mir mit einer anderen Formulierung aushelfen?


Ich beuge mich rüber und tätschle Pauls Kopf, oder Pauls Po, oder die Plazenta. Ist schwer auszumachen. „Vorbereitet, auf Paul!“

Hehe

:)


„Und um dich dabei und hinterher mit Paul bestmöglich zu unterstützen, habe ich ein Onlineseminar für werdende Väter im Kreißsaal absolviert. Und erfolgreich abgeschlossen. Mit vier von vier zu erreichenden Rasseln!“, schiebe ich hinterher.

Ich erkenne meinen Norman total wieder.

Oh, das ist ein großes Kompliment.


Ich könnte den Ventilator auf Stufe eins in die richtige Richtung stellen, je nachdem ob gerade Stillzeit ist oder nicht.“

Ja, so is er

Der gute.

Paul kommt zu spät. Natalie meint, damit sei die Vaterschaft erwiesen. Ich nehme mir vor, nachtragend wegen des Kommentars zu sein.

LOL

Jetzt die Frage an dich, weil diese Aussage anscheinend anders rüberkommt, als von mir gedacht: Verstehst du den ersten Satz als anzügliche Anspielung?


Irgendwie bin ich froh, eine Aufgabe mit der Tütenentsorgung zu haben.

Kann ich total gut verstehen.

Mm.


„Hallo. Ich bin die Stationsärztin, Dr. Wegener. Schwester Isabel bat mich, einen Blick auf ihre Werte zu werfen.“

Das klingt nicht nach echter Rede. Das hört sich sehr ... nicht gut jedenfalls.


Ja, ich verstehe was du meinst. Ich ändere das in …Schwester Isabel hat mich gebeten…. Der Rest kann für mich etwas aufgesagt klingen.

Der Anästhesist legt uns eine mehrseitige Belehrung zur Unterschrift vor, ...

Ja genau, da stirbt gerade das Kind, aber erst mal 12 Seiten Kleingedruckes unterschreiben.

Schon verrückt, oder?


Die OP-Tür schließt hinter dem Anästhesisten. „Paul? Ich dachte, es heißt: Aus Spaß wurde Ernst?“ Er lässt im Vorbeigehen die flache Hand auf den Oberschenkel klatschen. Ich spiele mit dem Gedanken, ihm eine zu verpassen.
... Ich spiele mit dem Gedanken, ihn zu Pauls Paten zu machen.

Sehr hübsch. Wechselbäder der Gefühle, wo, wenn nicht in dieser Situation. Schön eingefangen und aufgeschrieben.

Danke. :shy:


Dann sterbe ich. Und werde im selben Moment wiedergeboren, als Vater.

Ich habe es immer gewusst. Die beiden werden tolle Eltern!


Paul sollte noch ein Geschwisterchen bekommen. Findest du nicht? ...:naughty:

Man kann übrigens auch von einem Copywrite - ein Copywrite anfertigen oder Geschichtenfäden zusammenknüpfen, ich sag das nur, falls es an Inspiration mangelt.


Ich mag die Geschichte Habe dollen lieben Dank dafür.
:bounce:Juchu! Lieben Dank für deine Rückmeldung.

Ich freue mich sehr auf uns Kennenlernen im August!
Fliege, das wird schön!

Viele Grüße
wegen

 

Jetzt die Frage an dich, weil diese Aussage anscheinend anders rüberkommt, als von mir gedacht: Verstehst du den ersten Satz als anzügliche Anspielung?
Nein, überhaupt gar nicht.

Echt nicht? Ich hatte selbst T-Shirts, die ganz verpillt waren, weil ich die Murmel ununterbrochen im Kreis gestreichelt habe – wie Aladins Lampe. Kannst du mir mit einer anderen Formulierung aushelfen?
Ich frage mich eher, ob es den Satz überhaupt braucht. Aber warte doch ab, ob noch mehr drüber stolpern oder ob nur ich das nicht kapiere.

Bis bald!

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo @wegen,

was werden hier nur für tolle Copywrite-Geschichten geboren! Da kommt man mit Kommentieren schwer hinterher, aber bei der einen oder anderen werde ich es natürlich tun, zum Beispiel bei deiner feinen Story hier. Obwohl - viel herumzukommentieren habe ich ja gar nicht, ich finde, dir ist da ein humorvoller Text gelungen, in dem sich sicher viele werdenden und gewordenen Eltern wiederfinden, und der trotz seiner Leichtigkeit nicht flach ist, sondern nah am Leben, aus einem klasse selbstironischen Blickwinkel beobachtet.
Ich habe keine anderen Kommentare gelesen, weißte Bescheid.

Es war abgesprochen, den Namen niemand zu erzählen.
niemandem
bei der Merciwerbung weinen, alles.
Besser einzwischen weinen und alles? Und vielleicht auch zwischen Merci und Werbung, irgendwie sieht das Wort ulkig aus sonst.
Denn ihr Wonderlandkörper baut einen kleinen Menschen – unseren Sohn Paul. Dieses allumfassende Gesetz ist auf meinem Mist gewachsen
Die beiden Sätze fände ich in vertauscherter Reihenfolge stimmiger, denn das Gesetz besagt ja nicht, dass sie den kleinen Menschen baut.
läuft sie die fünf Minuten ...

Sie läuft durch unsere

Läuft bei dir! :lol: Nee, wollte nur sagen, dass es relativ dicht aufeinander folgt.
„Na?“, fragt sie, ohne aufzuschauen.

„Hm?“, entgegne ich ertappt.

Warum eigentlich immer die riesigen Absätze zwischen allem? Absicht? Kunst? ;)
tätschle Pauls Kopf, oder Pauls Po, oder die Plazenta. Ist schwer auszumachen.
Den ersten Teil finde ich sehr witzig und mir würde es so genügen, das Kursive ist da ja schon impliziert
Nachdem eine Spielerin mit verdrehtem Knie und schmerzverzerrtem Gesicht erst auf dem Rasen behandelt und später vom Platz getragen werden musste, nutzt Alex die Auszeit, mir von der Geburt seiner Tochter zu berichten.
Wie fies, aber genau so läuft das ja ab! :D
Ich stehe auf, schnappe mir das Handy, gehe auf unseren Balkon und lasse mich auf den Sitzsack fallen. Vier von vier!
Die Wiederholung Vier von vier! ist herrlich. Er feiert sich eben noch ein bisschen selbst, wenn es sonst schon niemand tut.
Bereits drei Tage über dem errechneten Geburtstermin übe ich mich im Auf- und Abgehen und beantworte geduldig Anrufe der Familie zum Stand der Dingeeine wirklich dämliche Formulierung.
Das Fette könnte mMn weg. Dadurch, dass du es kursiv geschrieben hast, kommt die Ironie schon rüber.
In der alten Stadtapotheke mit den holzvertäfelten Wänden und Einbauregalen studiere ich die handgeschriebenen Etiketten der alten Glasbehälter.
ein alt weg und vllt. Eichenholzregale, dann hat man schon das richtige Bild im Kopf
Die blaue Tasche am Eingang ist bereits zu einem Möbelstück unserer Wohnung geworden.
:thumbsup:
„Alles klar, Spatz. Wir haben‘s geschafft“, sage ich im Krankenhaus angekommen.
Sehr schön! Fertig.
Eine Hebamme mit weicher Stimme, in violetten Shirt und Hosen
violettem Shirt, oder warum nicht gleich: ganz in Violett?
oberhalb der linken Brust eine Stickerei, die wie eine Brustwarze aussieht. Das Grübeln über die Bedeutung dieser Symbolik verringerte meine Aufmerksamkeit an jenem Abend.
Ich grüble jetzt aber auch. Echt 'ne Brustwarze? :lol:
Ich stelle mir Natalie vor, wie sie im Wasser treibt, der Bauch eine Vulkaninsel vor Maui.
Schön.
Ich bin die Stationsärztin, Dr. Wegener.
Hast du dich hier eventuell selbst in die Geschichte geschummelt, wegen, oder Zufall? :lol:

Ich drehe mich weg, zu einer Tüte.
Gut, dass die da sind.
Dann nimmt sie Paul, bettet ihn auf meinem nackten Oberkörper und schlingt vorsichtig eine Decke um uns. Paul schläft. Ich streichle den Flaum seines Hinterköpfchens und spiele mit den Fingerchen. Alles dran. Beim Gedanken daran, dass ich der Vater von etwas so Perfektem bin, komme ich mir wie ein Hochstapler vor.
Der Erstkontakt ist mir ein kleines bisschen zu emotionslos, zu unüberwältigt. Finger dran, Zack. Der Gedanke mit dem Hochstapler ist natürlich gut, aber irgendwie fehlt mir hier etwas mehr Geflashtsein.

neben Natalie und trage Paul auf meiner Haut. Ich schaue ihn an, erkenne unsere ganze Familie in dem kleinen Gesicht.
Aber ha, hier kommt es ja doch noch irgendwie. Schön!
Dann sterbe ich. Und werde im selben Moment wiedergeboren, als Vater.
Und das ist ein schöner Schluss, passt zum lockeren Ton der Geschichte und berührt trotzdem.
Schöne Geschichte, (Frau Doktor) wegen! :)

Viele Grüße von Raindog

 

Hast du einen Gegenvorschlag?
wegen schrieb:
Natalies Wärmeempfinden trotzt der frühlingsfrischen Luft.
Spontan leider nicht, ich hab auch gestern Abend schon drüber nachgedacht. Ich kann nicht mal so richtig in Worte fassen, was mir genau fehlt.
Ich schreibe den Satz mal einfach so auf, wie er für mich vollständig klingen würde. Ich glaube nicht das er dann gut ist aber vielleicht wird dann deutlich was ich meine.
"Natalies Wärmerempfindung war verzehrt. Trotz der frühlingshaften Luft läuft sie durch unsere Wohnung, als sei es Hochsommer, während ich im Kapuzenpulli neben ihr sitze." Irgendwie so vielleicht.

Was jetzt genau? Ich sehe das total klar vor mir. :schiel:
naja du schreibst, das das Buch auf ihrem Bauch liegt. Wenn Bücher auf Bäuchen liegen, liegen sie automatisch an der Stelle aufgeklappt mit den Seiten nach unten auf dem Bauch, weil man zum Beispiel eingeschlafen ist oder es kurz weggelegt hat, um was anderes zu machen. Dieses Bild wird also in meinem Kopf erzeugt, folglich verwirrt es mich , dass sie … Moment, sie kann es ja auch hoch nehmen, das Lesezeichen rein machen und es dann weg legen. Oh alles klar – jetzt ergibt es dich Sinn in meinem Kopf. Also vergiss meinen Einwand einfach :-)
Pelzig war mir zu abgedroschen. ;) Ist doch dicht genug dran, um es zu verstehen.
okay dann soll das also das gleich meinen wie pelzig. Aber hat man eine Pelzige Zunge nicht zum beispiel dann, wenn man den ganzen abend Alkohol getrunken und viel zu viele Zigaretten geraucht hat?
Oder meinst du eher das pelzig, wenn man mit offenem Mund atmen muss, weil die Nase zu sitzt und man morgens aufwacht und das Gefühl hat einen Fremdkörper im Mund zu haben?
Bei einem geplanten Kaiserschnitt mit Spinalanästhesie (ins Rückenmark, Betäubung nur Abwärts der Injektion) kann der Mann mit in den OP und sitzt am Kopfende. Der untere Bereich ist mit einem Tuch verhangen. Bei einem Notkaiserschnitt, bei dem keine Zeit mehr für Spinalanästhesie ist und die Frau unter Vollnarkose entbindet, darf der Mann nicht mit in den OP. Er wäre dort keine Hilfe und evtl auch. unnötig verstört vom Anblick seiner leblosen Partnerin und der Prozedur an sich.
Woher ich das so genau weiß… :Pfeif:
VIelen Dank für diese Ausführliche Antwort, so macht es dann auch wieder Sinn, das er nicht mit rein darf.
Ja woher du das wohl weist :-D wahrscheinlich hast du, wie so viele auf der Welt zu viel Grey's Anatomy geschaut :-) oder, was ich ein klein wenig wahrscheinlicher finde, du bist selber eine Hebamme? Und wenn das der Fall ist , dann hast du meinen vollen Respekt, denn, so schön es auch sein mag, dabei zu helfen neues Leben auf die Welt zu bringen, umso anstrengender ist der weg dahin, glaub ich.

Hm, bei Petti Rosso gibt’s Tote und Blut und nen bisschen Psycho. Hihi.
vielleicht gucke ich mir die dann auch mal an :-)

es war mir eine Freude
Shey :-)

 

Hi wegen,

ich habe die "Vorlage" nicht gelesen ...

Es war abgesprochen, den Namen niemand zu erzählen.
Müsste es nicht "niemanden" heißen?
Und: warum eigentlich nicht? Das wird im Text nicht klar.

Denn ihr Wonderlandkörper baut einen kleinen Menschen – unseren Sohn Paul.
Hm, merkwürdige Formulierung. Wie baut ein Körper einen Menschen?

, setzt sich auf die Parkbank beim Ruderverein und schaut auf den Fluss.
Wofür der Ruderverein?

Der Standventilator schwenkt surrend vor dem Sofa hin und her. Natalies Beine lagern auf einem Stapel Kissen, orange lackierte Zehen wackeln im Windzug
Wenn die Zehen tatsächlich im / durch den Windzug des Ventilators wackeln, muss es ein Mega-Ventilator sein. :D

„Na?“, fragt sie, ohne aufzuschauen.

„Hm?“, entgegne ich ertappt.

Du hast öfter unnötige Leerzeilen im Text.

Das Display ist dunkel, als ich das Handy auf den Couchtisch schiebe. Ich drehe mich zu ihr, richte mich etwas auf.
Wofür das dunkle Display?

„Und um dich dabei und hinterher mit Paul bestmöglich zu unterstützen, habe ich ein Onlineseminar für(LEERZEICHEN)werdende Väter im Kreißsaal absolviert. Und erfolgreich abgeschlossen. Mit vier von vier zu erreichenden Rasseln!“, schiebe ich hinterher.
Das mit dem Hinterherschieben würde ich anders machen. Du meinst es sicher so, dass nur der letzte Satz gemeint ist:
Und erfolgreich abgeschlossen", sage ich. "Mit vier von vier zu erreichenden Rasseln!“, schiebe ich hinterher.

Dein Text hat mich an die Geburten meiner Kinder erinnert :)

Was ich vermisse, sind Angaben über die aktuelle Schwangerschaftswoche zum Beispiel. Generell könntest du noch mehr Details einbauen. Was ist mit Geburtsvorbereitungskurs für die Mutter? Wildes hin- und herschreiben mit Freundinnen? Die gut gemeinten Tipps der Freunde/Familie?
Mit einem "Onlinekurs" kommt der Vater ziemlich billig weg ...

Ich finde der Story fehlt das Besondere. Es kommt bei mir keine Spannung auf; ein Konflikt fehlt; die Nervösität/Anspannung und Gefühle der Eltern könntest du noch stärker rüberbringen.

Dennoch gerne gelesen! ;)

Liebe Grüße, GoMusic

 

Hey @Raindog,
schön dich unter meiner Geschichte zu finden!

was werden hier nur für tolle Copywrite-Geschichten geboren!
Ja schade, dass du nicht dabei bist.

Da kommt man mit Kommentieren schwer hinterher, aber bei der einen oder anderen werde ich es natürlich tun, zum Beispiel bei deiner feinen Story hier.
Darüber freue ich mich sehr. Danke, dass du dir die Zeit genommen hast.

ich finde, dir ist da ein humorvoller Text gelungen, in dem sich sicher viele werdenden und gewordenen Eltern wiederfinden, und der trotz seiner Leichtigkeit nicht flach ist, sondern nah am Leben, aus einem klasse selbstironischen Blickwinkel beobachtet.
Juchu.


wegen schrieb:
Es war abgesprochen, den Namen niemand zu erzählen.

niemandem

Friedel meinte, ich könnte auf niemand kürzen:

Es war abgesprochen, den Namen niemanden zu erzählen.

Wem soll man keinen Namen nennen? Und zugleich der Tipp, lass bei „niemand“ einfach grundsätzlich die Endung dieses Indefinitpronomens weg – nur der Genitiv muss sie führen.

wegen schrieb:
bei der Merciwerbung weinen, alles.

Besser ein – zwischen weinen und alles? Und vielleicht auch zwischen Merci und Werbung, irgendwie sieht das Wort ulkig aus sonst.

Ich verstehe, was du meinst. Ein weiterer Gedankenstrich wäre für den Abschnitt vllt. zu viel. Bei der Merciwerbung, setzte ich einen Bindestrich und Merci kursiv. Das ist besser.

wegen schrieb:
Denn ihr Wonderlandkörper baut einen kleinen Menschen – unseren Sohn Paul. Dieses allumfassende Gesetz ist auf meinem Mist gewachsen

Die beiden Sätze fände ich in vertauscherter Reihenfolge stimmiger, denn das Gesetz besagt ja nicht, dass sie den kleinen Menschen baut.

Absolut. Ist gekauft. Danke!


wegen schrieb:
läuft sie die fünf Minuten ...

Sie läuft durch unsere

Läuft bei dir! :lol: Nee, wollte nur sagen, dass es relativ dicht aufeinander folgt.

Jip. Das erste wird zum "geht".

„Na?“, fragt sie, ohne aufzuschauen.

„Hm?“, entgegne ich ertappt.

Warum eigentlich immer die riesigen Absätze zwischen allem? Absicht? Kunst? ;)

Das wurde beim Hochladen so generiert. Ich finde es ganz gut, eigentlich, schön übersichtlich.

wegen schrieb:
tätschle Pauls Kopf, oder Pauls Po, oder die Plazenta. Ist schwer auszumachen.

Den ersten Teil finde ich sehr witzig und mir würde es so genügen, das Kursive ist da ja schon impliziert

Ja, ist eine Art Nachgrübeln. Ich lasse es iM mal noch stehen.


wegen schrieb:
Nachdem eine Spielerin mit verdrehtem Knie und schmerzverzerrtem Gesicht erst auf dem Rasen behandelt und später vom Platz getragen werden musste, nutzt Alex die Auszeit, mir von der Geburt seiner Tochter zu berichten.

Wie fies, aber genau so läuft das ja ab! :D

Der Alex ist abgestumpft und völlig verroht - schließlich war er schon bei einer Geburt dabei.


wegen schrieb:
Ich stehe auf, schnappe mir das Handy, gehe auf unseren Balkon und lasse mich auf den Sitzsack fallen. Vier von vier!

Die Wiederholung Vier von vier! ist herrlich. Er feiert sich eben noch ein bisschen selbst, wenn es sonst schon niemand tut.

Gekränktes Ego. ;)


wegen schrieb:
Bereits drei Tage über dem errechneten Geburtstermin übe ich mich im Auf- und Abgehen und beantworte geduldig Anrufe der Familie zum Stand der Dinge – eine wirklich dämliche Formulierung.

Das Fette könnte mMn weg. Dadurch, dass du es kursiv geschrieben hast, kommt die Ironie schon rüber.

Da geh ich mit. Ist gestrichen. Danke.


wegen schrieb:
In der alten Stadtapotheke mit den holzvertäfelten Wänden und Einbauregalen studiere ich die handgeschriebenen Etiketten der alten Glasbehälter.

ein alt weg und vllt. Eichenholzregale, dann hat man schon das richtige Bild im Kopf

Oh ja, danke. Ich denke, die holzvertäfelten Wände und Einbauregale mit den handgeschriebenen Etiketten der alten Glasbehälter genügen fürs Bild auch schon.


wegen schrieb:

Die blaue Tasche am Eingang ist bereits zu einem Möbelstück unserer Wohnung geworden.


Jippi.

wegen schrieb:

„Alles klar, Spatz. Wir haben‘s geschafft“, sage ich im Krankenhaus angekommen.

Sehr schön! Fertig.

:lol:

wegen schrieb:

Eine Hebamme mit weicher Stimme, in violetten Shirt und Hosen

violettem Shirt, oder warum nicht gleich: ganz in Violett?


Violetten, wegen dem Plural Shirt + Hosen. Ganz in Violett, ist aber besser. Gekauft.

wegen schrieb:

oberhalb der linken Brust eine Stickerei, die wie eine Brustwarze aussieht. Das Grübeln über die Bedeutung dieser Symbolik verringerte meine Aufmerksamkeit an jenem Abend.

Ich grüble jetzt aber auch. Echt 'ne Brustwarze?


:sconf: Oh nein, versteht man das etwa nicht? Später kommt nochmal das hier:

„Möchten Sie Ihren Sohn auf die Brust gelegt bekommen?“, werde ich samtig aus meinem Linoleumstarren gerissen. Mein Blick wandert über die Brustwarzenstickerei hoch in freundliche Augen.

… und dann die Auflösung:

„Ach“, winkt sie ab. „Darum geht’s doch. Wir … und die Gesellschaft …“ Sie formt mit den Armen einen großen Kreis. „… und in der Mitte, ein neues Leben.“ Sie strahlt, zeigt stolz auf die Stickerei ihres violetten Shirts.


wegen schrieb:

Ich stelle mir Natalie vor, wie sie im Wasser treibt, der Bauch eine Vulkaninsel vor Maui.

Schön.


?

wegen schrieb:

Ich bin die Stationsärztin, Dr. Wegener.

Hast du dich hier eventuell selbst in die Geschichte geschummelt, wegen, oder Zufall?

:Pfeif:

wegen schrieb:

Ich drehe mich weg, zu einer Tüte.

Gut, dass die da sind.

;)

wegen schrieb:

Dann nimmt sie Paul, bettet ihn auf meinem nackten Oberkörper und schlingt vorsichtig eine Decke um uns. Paul schläft. Ich streichle den Flaum seines Hinterköpfchens und spiele mit den Fingerchen. Alles dran. Beim Gedanken daran, dass ich der Vater von etwas so Perfektem bin, komme ich mir wie ein Hochstapler vor.

Der Erstkontakt ist mir ein kleines bisschen zu emotionslos, zu unüberwältigt. Finger dran, Zack. Der Gedanke mit dem Hochstapler ist natürlich gut, aber irgendwie fehlt mir hier etwas mehr Geflashtsein.

wegen schrieb:

neben Natalie und trage Paul auf meiner Haut. Ich schaue ihn an, erkenne unsere ganze Familie in dem kleinen Gesicht.

Aber ha, hier kommt es ja doch noch irgendwie. Schön!


wegen schrieb:

Dann sterbe ich. Und werde im selben Moment wiedergeboren, als Vater.

Und das ist ein schöner Schluss, passt zum lockeren Ton der Geschichte und berührt trotzdem.
Schöne Geschichte, (Frau Doktor) wegen!


Hihi, Raindog. Ich habe mich sehr über deinen Kommentar gefreut!

Lieben Dank und viele Grüße,

wegen

Hallo @Shey,

wegen schrieb:

Hast du einen Gegenvorschlag?

wegen schrieb:
Natalies Wärmeempfinden trotzt der frühlingsfrischen Luft.
Spontan leider nicht, ich hab auch gestern Abend schon drüber nachgedacht. Ich kann nicht mal so richtig in Worte fassen, was mir genau fehlt.
Ich schreibe den Satz mal einfach so auf, wie er für mich vollständig klingen würde. Ich glaube nicht das er dann gut ist aber vielleicht wird dann deutlich was ich meine.
"Natalies Wärmerempfindung war verzehrt. Trotz der frühlingshaften Luft läuft sie durch unsere Wohnung, als sei es Hochsommer, während ich im Kapuzenpulli neben ihr sitze." Irgendwie so vielleicht.


Hm. Vielleicht wiedersetzt sich statt trotzt. Ich überlege mal weiter.

wegen schrieb:

Was jetzt genau? Ich sehe das total klar vor mir.

naja du schreibst, das das Buch auf ihrem Bauch liegt. Wenn Bücher auf Bäuchen liegen, liegen sie automatisch an der Stelle aufgeklappt mit den Seiten nach unten auf dem Bauch, weil man zum Beispiel eingeschlafen ist oder es kurz weggelegt hat, um was anderes zu machen. Dieses Bild wird also in meinem Kopf erzeugt, folglich verwirrt es mich , dass sie … Moment, sie kann es ja auch hoch nehmen, das Lesezeichen rein machen und es dann weg legen. Oh alles klar – jetzt ergibt es dich Sinn in meinem Kopf. Also vergiss meinen Einwand einfach :-)


:shy:Hihi. Nee, gar nicht so kompliziert. Es liegt mit den offenen Seiten nach oben. Natalie hält es in den Händen und liest darin. Das Buch hat sie vor sich auf ihrem Bauch abgelegt, als würdest du es im Schoß liegen haben, während deine Beine hochgelagert sind.

wegen schrieb:

Pelzig war mir zu abgedroschen. Ist doch dicht genug dran, um es zu verstehen.

okay dann soll das also das gleich meinen wie pelzig. Aber hat man eine Pelzige Zunge nicht zum beispiel dann, wenn man den ganzen abend Alkohol getrunken und viel zu viele Zigaretten geraucht hat?
Oder meinst du eher das pelzig, wenn man mit offenem Mund atmen muss, weil die Nase zu sitzt und man morgens aufwacht und das Gefühl hat einen Fremdkörper im Mund zu haben?


Oder wie nach dem Essen einer unreifen Kiwi? Ich denke, das passt schon.

wegen schrieb:

Bei einem geplanten Kaiserschnitt mit Spinalanästhesie (ins Rückenmark, Betäubung nur Abwärts der Injektion) kann der Mann mit in den OP und sitzt am Kopfende. Der untere Bereich ist mit einem Tuch verhangen. Bei einem Notkaiserschnitt, bei dem keine Zeit mehr für Spinalanästhesie ist und die Frau unter Vollnarkose entbindet, darf der Mann nicht mit in den OP. Er wäre dort keine Hilfe und evtl auch. unnötig verstört vom Anblick seiner leblosen Partnerin und der Prozedur an sich.
Woher ich das so genau weiß…

VIelen Dank für diese Ausführliche Antwort, so macht es dann auch wieder Sinn, das er nicht mit rein darf.
Ja woher du das wohl weist :-D wahrscheinlich hast du, wie so viele auf der Welt zu viel Grey's Anatomy geschaut :-)


Nicht eine Folge! #DrHouseForPresident

oder, was ich ein klein wenig wahrscheinlicher finde, du bist selber eine Hebamme?

Vllt. im nächsten Leben. :lol:

Danke für deine schnelle und detaillierte Rückmeldung, liebe Shey!

Viele Grüße

wegen

 

Hallo @wegen

die @Fliege -Story habe ich nicht noch mal gelesen.
Was ich an deinem Text mag, ist vor allem, wie du den Überschwangs, die so besondere Situation kurz vor der Geburt eines Kindes, die Stimmung zwischen Glücksgefühlen und Sorge triffst. Zudem mit Humor gewürzt (wenngleich nicht jeder Gag wirklich superlustig ist), fand ich den Text sehr unterhaltsam. Klasse Copywrite-Beitrag!
Sprachlich könntest du ruhig bisschen mutiger sein, paar Akzente setzen, was Groteskes, Situationskomik. (sag ich jetzt so, ohne einen ganz konkreten Vorschlag zu haben, einfach als Gedanke, den ich dir mitgeben möchte.)

Denn ihr Wonderlandkörper baut einen kleinen Menschen – unseren Sohn Paul.
:D

„Zum Beispiel wird Paul in den ersten Tagen nur bis zu zwanzig Zentimetern scharf sehen. Dafür kann er dich beziehungsweise deine Milch riechen, sobald du den Raum betrittst. Ich könnte den Ventilator auf Stufe eins in die richtige Richtung stellen, je nachdem ob gerade Stillzeit ist oder nicht.“
na ja, recht verquer gedacht, aber allemal interessant.

Paul kommt zu spät. Natalie meint, damit sei die Vaterschaft erwiesen. I
super Stelle, obwohl knapp am Kalauer vorbei.

Bevor ich etwas erwidern oder mich nach ihrer Schamanenzusatzqualifikation erkundigen kann,
das finde ich etwas drüber.

violetter Einheitslook, oberhalb der linken Brust eine Stickerei, die wie eine Brustwarze aussieht. Das Grübeln über die Bedeutung dieser Symbolik verringerte meine Aufmerksamkeit an jenem Abend.
mm, semilustig und arg sexistisch.

„Paul? Ich dachte, es heißt: Aus Spaß wurde Ernst?“
noch n Kalauer

Paul schläft. Ich streichle den Flaum seines Hinterköpfchens und spiele mit den Fingerchen. Alles dran. Beim Gedanken daran, dass ich der Vater von etwas so Perfektem bin, komme ich mir wie ein Hochstapler vor.
o ja, kann ich total nachvollziehen

viele Grüße aus dem Sommerglücksland
Isegrims

 

Hallo @GoMusic,

willkommen auf der Wöchnerinnenstation. Du kennst dich aus. Neben der Wickelkommode stehen noch Kekse von der Oma. Bediene dich!

ich habe die "Vorlage" nicht gelesen ...
Falls du Flieges Filmriss noch liest, was ich dir wärmstens empfehle, schreib mir gern, wie du beide Geschichten in Kombination empfindest.


wegen schrieb:
Es war abgesprochen, den Namen niemand zu erzählen.

Müsste es nicht "niemanden" heißen?
Und: warum eigentlich nicht? Das wird im Text nicht klar.

Ich hatte "niemanden", bevor @Friedrichard es als Fehler anzählte. Friedel: bist du dir sicher? Danke dir, für eine kurze Rückmeldung.

GoMusic, habt ihr die Namen euer Kinder vorher verraten? Ich denke, die meisten machen ein Geheimnis daraus, um sich im Voraus auf keine Diskussion oder Vorschläge einlassen zu müssen.

wegen schrieb:
Denn ihr Wonderlandkörper baut einen kleinen Menschen – unseren Sohn Paul.

Hm, merkwürdige Formulierung. Wie baut ein Körper einen Menschen?

Ich finde die Formulierung so schlüssig, dass ich jetzt gar nicht weiß, was ich dir darauf erwidern soll. :D


wegen schrieb:
, setzt sich auf die Parkbank beim Ruderverein und schaut auf den Fluss.

Wofür der Ruderverein?

Im Originaltext sucht Norman(Pauls Vater) in seiner Hyperplanung bereits während der Schwangerschaft nach Sportvereinen im Kiez.
Und in Berlin-Grünau, an der Dahme, gibt es mehrere Traditions-Rudervereine. Die Regattastrecke ist überregional bekannt. :shy:

wegen schrieb:
Der Standventilator schwenkt surrend vor dem Sofa hin und her. Natalies Beine lagern auf einem Stapel Kissen, orange lackierte Zehen wackeln im Windzug

Wenn die Zehen tatsächlich im / durch den Windzug des Ventilators wackeln, muss es ein Mega-Ventilator sein. :D

Du sagst es, nicht "durch", sondern nur "im".


wegen schrieb:
„Na?“, fragt sie, ohne aufzuschauen.

„Hm?“, entgegne ich ertappt.

Du hast öfter unnötige Leerzeilen im Text.

Hm, merkte @Raindog auch schon an. O.k., ich zieh es zusammen.


wegen schrieb:
Das Display ist dunkel, als ich das Handy auf den Couchtisch schiebe. Ich drehe mich zu ihr, richte mich etwas auf.

Wofür das dunkle Display?

GoMusic, ich finde deinen aufmerksamen Adlerblick und deine Detailhinterfragung super! Das Display ist bereits aus, weil er Natalie eine Zeit lang betrachtet hatte, bevor das Gespräch beginnt.


wegen schrieb:
„Und um dich dabei und hinterher mit Paul bestmöglich zu unterstützen, habe ich ein Onlineseminar für(LEERZEICHEN)werdende Väter im Kreißsaal absolviert. Und erfolgreich abgeschlossen. Mit vier von vier zu erreichenden Rasseln!“, schiebe ich hinterher.

Das mit dem Hinterherschieben würde ich anders machen. Du meinst es sicher so, dass nur der letzte Satz gemeint ist:
Und erfolgreich abgeschlossen", sage ich. "Mit vier von vier zu erreichenden Rasseln!“, schiebe ich hinterher.

Stimmt, ist viel schlüssiger. Gekauft. Danke!


Dein Text hat mich an die Geburten meiner Kinder erinnert :)
Hehe. :)

Was ich vermisse, sind Angaben über die aktuelle Schwangerschaftswoche zum Beispiel. Generell könntest du noch mehr Details einbauen. Was ist mit Geburtsvorbereitungskurs für die Mutter? Wildes hin- und herschreiben mit Freundinnen? Die gut gemeinten Tipps der Freunde/Familie?
Klar könnte ich in diese Richtungen erweitern. Wäre bestimmt auch interessant gewesen. Aber das Hauptgewicht der Erzählung sollte auf der Geburt und die Empfindungen, die Gefühlsachterbahn des Prot liegen.


Ich finde der Story fehlt das Besondere. Es kommt bei mir keine Spannung auf; ein Konflikt fehlt; die Nervösität/Anspannung und Gefühle der Eltern könntest du noch stärker rüberbringen.
Du bist ja abgehärtet.

Dennoch gerne gelesen! ;)
Dann ist gut. :herz:

Danke dir, für deine Leseeindrücke und deine Zeit!

Liebe Grüße
wegen

Hallo @Isegrims,

Was ich an deinem Text mag, ist vor allem, wie du den Überschwangs, die so besondere Situation kurz vor der Geburt eines Kindes, die Stimmung zwischen Glücksgefühlen und Sorge triffst. Zudem mit Humor gewürzt (wenngleich nicht jeder Gag wirklich superlustig ist), fand ich den Text sehr unterhaltsam. Klasse Copywrite-Beitrag!

Oh wow, danke für das Lob. :shy: Ich freu mich sehr, dass diese flatterhaften Gefühle der Momente bei dir ankamen.


Sprachlich könntest du ruhig bisschen mutiger sein, paar Akzente setzen, was Groteskes, Situationskomik. (sag ich jetzt so, ohne einen ganz konkreten Vorschlag zu haben, einfach als Gedanke, den ich dir mitgeben möchte.)
Hm, ja. Ich verstehe was du meinst. Ist schwierig, ohne dabei zu übertreiben.


wegen schrieb:

Denn ihr Wonderlandkörper baut einen kleinen Menschen – unseren Sohn Paul.

:D

:shy:


wegen schrieb:

„Zum Beispiel wird Paul in den ersten Tagen nur bis zu zwanzig Zentimetern scharf sehen. Dafür kann er dich beziehungsweise deine Milch riechen, sobald du den Raum betrittst. Ich könnte den Ventilator auf Stufe eins in die richtige Richtung stellen, je nachdem ob gerade Stillzeit ist oder nicht.“

na ja, recht verquer gedacht, aber allemal interessant.

Mja, ist natürlich schon absurd und darf nicht so ernst genommen werden – wie auch einige andere Textstellen keinen wahnsinnig hohen literarischen Anspruch genügen. Das ist mir schon bewusst. Just Entertaining. Das hier sollte der putzig, engagierten Charakterzeichnung des Prots dienen.

wegen schrieb:

Paul kommt zu spät. Natalie meint, damit sei die Vaterschaft erwiesen. I

super Stelle, obwohl knapp am Kalauer vorbei.

wegen schrieb:

Bevor ich etwas erwidern oder mich nach ihrer Schamanenzusatzqualifikation erkundigen kann,

das finde ich etwas drüber.


Ich dachte nach dem Fertigstellen auch, ob man wohl merkt, dass eines meiner letzten Bücher von Horst Evers war?! :read: Bei dieser Geschichte habe ich mich das erste Mal an einen teilweise humoristischen Text versucht. Die richtige Gewichtung zu finden, ohne ins Klamaukartige abzudriften, ist nicht leicht.

wegen schrieb:

violetter Einheitslook, oberhalb der linken Brust eine Stickerei, die wie eine Brustwarze aussieht. Das Grübeln über die Bedeutung dieser Symbolik verringerte meine Aufmerksamkeit an jenem Abend.

mm, semilustig und arg sexistisch.

Warum sexistisch? Hattest du die Auflösung verstanden? Vllt. war das doch zu versteckt.
Später kommt nochmal das hier:

wegen schrieb:

„Möchten Sie Ihren Sohn auf die Brust gelegt bekommen?“, werde ich samtig aus meinem Linoleumstarren gerissen. Mein Blick wandert über die Brustwarzenstickerei hoch in freundliche Augen.

… und dann die Auflösung:

wegen schrieb:

„Ach“, winkt sie ab. „Darum geht’s doch. Wir … und die Gesellschaft …“ Sie formt mit den Armen einen großen Kreis. „… und in der Mitte, ein neues Leben.“ Sie strahlt, zeigt stolz auf die Stickerei ihres violetten Shirts.


wegen schrieb:

„Paul? Ich dachte, es heißt: Aus Spaß wurde Ernst?“

noch n Kalauer

Ja, absolut. Und der Anästhesist vollzieht auch noch den sprichwörtlichen Schenkelklopfer. Das soll so furchtbar platt sein.

wegen schrieb:

Paul schläft. Ich streichle den Flaum seines Hinterköpfchens und spiele mit den Fingerchen. Alles dran. Beim Gedanken daran, dass ich der Vater von etwas so Perfektem bin, komme ich mir wie ein Hochstapler vor.

o ja, kann ich total nachvollziehen


:herz:


Danke fürs Lesen und deinen Kommentar, Isegrims!
Viele Grüße
wegen

 

Ach @wegen

Ich bin ganz verzaubert. Heute habe ich das erste Mal seit langem ausgeschlafen und dann Deine Geschichte gelesen und die von @Fliege, und meinem Freund habe ich Auszüge vorgelesen, und dann haben wir gelacht. Das ist wirklich so schön.

Ich habe die anderen Kommentare nicht wirklich gelesen, also verzeih mir bitte, falls sich etwas doppelt. Großes kann ich gar nicht sagen, also lade ich einfach ein paar Kleinigkeiten bei Dir ab:

Es war abgesprochen, den Namen niemand zu erzählen.

Also, meiner Meinung nach müsste es doch "niemandem" heißen, schließlich ist das doch ein Dativ. Na gut, ich will ja nicht uninformierten Kram labern, deshalb habe ich es auch im Online-Duden nachgeschlagen. Offenbar geht "niemand" im Dativ auch. Nun ja. Kein Fan.

Denn ihr Wonderlandkörper baut einen kleinen Menschen – unseren Sohn Paul.

Das ist richtig schön! Vor allem, nachdem ich auch das Original gelesen habe. Passt richtig gut als Fortsetzung. Toll gemacht!

"Mit vier von vier zu erreichenden Rasseln!“, schiebe ich hinterher.

Hier ist das erste Anführungszeichen ein englisches Anführungszeichen, dabei benutzt Du normalerweise die deutschen. Sieht einfach uneinheitlich aus. ;)

Sie beugt sich hinunter, so dicht, dass ich ihre Vanillehaut riechen kann und küsst meine Schulter.

Also (sicher korrigiert mich jemand, falls ich hier falsch liege), aber Natalie bewegt sich ja von ihrer zuvorigen Position weg, also eher "herunter" statt "hinunter", ne? Wobei ich mit der Perspektive von hin und her auch immer meine Schwierigkeiten habe.

Paul kommt zu spät. Natalie meint, damit sei die Vaterschaft erwiesen. Ich nehme mir vor, nachtragend wegen des Kommentars zu sein.

Das ist so witzig! Beste Stelle!

Als würden die anderen spüren, dass es Zeit für Paul ist und Platz machen.

Auch das ist wunderschön. Aber ich würde nach dem eingeschobenen Nebensatz ein Komma setzen. Du musst ans "und" zwar keins machen, aber da Du dort ja den Hauptsatz, der vor dem "dass" begonnen wurde, fortsetzt, würde ich es setzen. Der Übersichtlichkeit halber.

„Mir. Ist. Schlecht“, keucht sie leidend.

Das "leidend" braucht es für mich nicht.

„Schwester Isabel, wir brauchen ein Bett.“

Dieser ganze Absatz, der hiernach folgt, ist so ein dicker Textblock. Vielleicht magst Du noch ein paar Zeilenumbrüche machen? Gerade, weil da so viele Dinge hektisch passieren, würde ich eher mehr als weniger Zeilenumbrüche machen. Sonst verliere ich als Leserin leicht den Überblick, und das ist gerade in dieser Situation doch sehr anstrengend.

Wir müssen ihren Sohn sofort holen.“

Also, solange die Ärztin nicht über Natalies Kopf hinweg über Natalie spricht (Natalies Sohn), müsste das "Ihren" als Höflichkeitsanrede groß geschrieben werden.

Dann sterbe ich. Und werde im selben Moment wiedergeboren, als Vater.

Total toll. :cry: Fühle mich richtig berührt jetzt. Ein ganz starker Text. Wahnsinn! Danke für dieses Geschenk!

Cheers,
Maria

 
Zuletzt bearbeitet:

Sie beugt sich hinunter, so dicht, dass ich ihre Vanillehaut riechen kann und küsst meine Schulter.
Also (sicher korrigiert mich jemand, falls ich hier falsch liege), aber Natalie bewegt sich ja von ihrer zuvorigen Position weg, also eher "herunter" statt "hinunter", ne? Wobei ich mit der Perspektive von hin und her auch immer meine Schwierigkeiten habe.
In diesem Fall muss es tatsächlich herunter heißen, Maria. Aber lass mich deine Begründung noch ein bisschen ergänzen:
Ob hin oder her verwendet wird, hängt einzig von der Perspektive der Erzählinstanz ab, und die Erzählinstanz ist hier nun mal nicht Natalie, sondern der Ich-Erzähler. Würde aus Sicht von Natalie erzählt werden, müsste sich Natalie tatsächlich zu ihrem Freund hinunterbeugen. Aus seiner Sicht jedoch beugt sie sich zu ihm herunter.

Capisce? :D

 

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