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Pierre und Sophie

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13.06.2015
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Pierre und Sophie

Pierre und Sophie waren ein Ehepaar, das mit ihren zwei Kindern - ein Junge und ein Mädchen von 7 und 5 Jahren - in einem Ort inmitten den Weinbergen der Provence lebte. Sie bewohnten dort ein Landhaus. Wenn man die Straße dorthin fuhr, konnte man es schon von weitem sehen. Es lag inmitten eines Parks mit alten Bäumen, grünen Wiesen und hier und da angelegten Blumenbeeten auf einer Anhöhe. Wenn man auf der Terrasse hinter dem Haus saß, konnte man in der Ferne das Rauschen des Meeres hören. Das alte Gemäuer wurde verdeckt von einem Efeubewuchs, der sich je nach Jahreszeit von einem satten Grün in ein tiefes Rot verwandelte. Das Landhaus hatte Pierre von seinem Großvater geerbt, der vor fast zehn Jahren völlig unerwartet einem Herzleiden erlag. Das Haus besaß viele Zimmer, von denen manche leer standen und andere nie benutzt wurden, außer wenn, was sehr selten war, einmal Gäste geladen waren. In der kalten Jahreszeit hielt sich Pierre bevorzugt in seinem Arbeitszimmer oder der Bibliothek auf, während er in der wärmeren Zeit oft stundenlang auf der Terrasse verbrachte. Denn nach dem Tod seines Großvaters hatte Pierre mit dem Schreiben von Kurzgeschichten und später Romanen begonnen. Er hatte bis dahin nie gewußt, daß dieses Talent in ihm schlummerte. Manchmal blickte er von seiner Schreibmaschine auf, die er auf der Terrasse aufgestellt hatte und beobachtete gedankenverloren das Geschehen um ihn. Er sah in den Garten, auf seine spielenden Kinder, die großen Baumkronen und den blauen Himmel, den hin und wieder weiße Wolkenschleier durchzogen. Seine Frau verbrachte oft Stunden neben ihm und beobachtete ihn beim Schreiben. Sie war fasziniert, wie Buchstabe für Buchstabe, Wort für Wort und Zeile für Zeile sich aneinander reihten. Wie von Geisterhand geführt, flogen seine Geschichten nur so über das Papier. Er schrieb Kindergeschichten, die er seinen Kindern vorlas, bevor er sie zu Bett brachte und Liebesromane, die ausschließlich seiner Ehefrau gewidmet waren. Mit der Zeit hatte er auch einige Bücher veröffentlichen können und war dadurch auch erfolgreich und weit über das Land hinaus bekannt geworden. Und jedes neue Buch, das veröffentlicht wurde, wurde noch berühmter als das vorherige. Aber bevor er ein Buch zur Veröffentlichung freigab, verlangte er von seiner Frau, es zu lesen, er wollte ihre Kritik. Doch immer gab sie ihm zu verstehen, daß auch sie es nicht anders geschrieben hätte. In dieser Familie herrschte eine Einigkeit und Übereinstimmung, ein Vertrauen und eine grenzenlose Liebe, die nicht mehr irdisch schien. Pierre fühlte sich glücklich und ausgefüllt in seinem Leben, er kümmerte sich liebevoll um seine Familie, es gab anscheinend nichts, was ihn vielleicht noch glücklicher werden ließ. Während er schrieb, hatte man manchmal den Eindruck, er müsse sich beeilen, um alles aufzuschreiben, was in ihm war, weil er vielleicht Angst hatte, sein Leben wäre zu kurz dafür.
Doch irgendwann kam er von einem Termin mit dem Verleger nicht zurück. Vielleicht war er nur in einen Stau geraten, dachte sich Sophie. Aber nach ein paar Stunden, begann sich Sophie Sorgen zu machen. Hatte er womöglich einen Unfall? Sie wurde unruhig. Ziellos ging sie durch das Haus auf die Terrasse und wieder zurück. Ihre Kinder schliefen schon selig in ihren Betten. Draußen begann es zu regnen. Die Tropfen prasselten unermüdlich gegen die Fensterscheiben. Es lastete eine unerträgliche Stille über der Szene. Dann endlich klingelte es an der Tür. Als sie jedoch öffnete, stand ein älterer Mann vor Ihr, der vorgab, Polizist zu sein. Er überbrachte ihr die schreckliche Nachricht, daß ihr Mann einen Herzinfarkt erlitten habe und dann mit dem Auto gegen einen Baum gefahren sei. Und das geschah nicht weniger als 1 Kilometer, bevor er das Haus erreicht hätte. Sophie brach zusammen. Sie begann bitterlich zu weinen. Was sollte sie nun tun? Die nächsten Tage waren gekennzeichnet von den Vorbereitungen für die anstehende Beerdigung. Sie sollte auf dem nahegelegenen Friedhof stattfinden, auf dem auch seine Eltern beerdigt worden waren. Das hatte sich Pierre immer gewünscht, wenn sie manchmal über den Tod gesprochen hatten.
Einige Wochen und Monate vergingen, in denen Sophie apathisch auf der Terrasse saß und sich ab und an mit den Kindern beschäftigte. Als sie wissen wollten, wo denn ihr Vater wäre, antwortete sie: Er sitzt im Himmel, aber seine Seele weilt in unseren Gedanken doch immer bei uns. Mit ihrer kindlichen Auffassungsgabe glaubten sie daran.
Dann faßte Sophie den Entschluß, selber zu schreiben. Sie begann, einen Roman zu schreiben. Sie schrieb über ihr Leben, ihre Liebe, ihre Träume und Hoffnungen und das spielte in einer Zeit, die nicht mehr die ihre war. Sie schrieb über Orte, an denen sie nie gewesen war, über Menschen, denen sie nie begegnet war, von Düften, die sie nie zuvor gerochen hatte und von Gedanken, die sie nie gedacht hatte. Zeile für Zeile flog über das Schreibpapier Irgendetwas bewegte sie zu schreiben, sie fühlte die Macht ihrer Gedanken und ihrer Phantasie. Es wurde der längste Roman, länger und schöner, als die, die ihr Mann bisher geschrieben hatte. Letztendlich gab sie ihn zur Veröffentlichung frei.
Es wurde ein Weltbestseller. Sie hatte das Werk ihres Mannes vollendet.
Irgendwann klingelte es, es war schon spät am Abend, wieder an ihrer Tür. Es war der Polizist. "Es tut mir leid, daß ich es Ihnen so spät bringe. aber wir haben noch ein paar Dinge im Auto ihres Mannes gefunden". Sie nahm die Sachen an sich und bedankte sich. Darunter war eine Kiste. Sie stellte die Kiste in der Bibliothek auf den Sekretär und öffnete sie. Darin befand sich ein Manuskript. Sie begann zu lesen. Und während sie immer weiter laß, erkannte sie in jedem einzelnen der darin enthaltenen Worte ihren eigenen Roman.

 

Hallo!

Pierre und Sophie waren ein glückliches Ehepaar, die mit ihren zwei Kindern - ein Junge und ein Mädchen von 7 und 5 Jahren - in einem kleinen Ort inmitten den Weinbergen der Provence lebten. Sie bewohnten dort ein altes Landhaus. Wenn man die Straße dorthin fuhr, konnte man es schon von weitem sehen. Es lag inmitten eines prächtigen Parks mit alten, imposant wirkenden Bäumen, saftigen grünen Wiesen und hier und da angelegten Blumenbeeten auf einer kleinen Anhöhe. Wenn man auf der großen Terrasse
1. waren ein glücklcihes Ehepaar, die .... das geht nicht. Ein Ehepaar, das ...

2. Es sind zu viele Adjektive drin. Ich mach die mal alle fett. Es ist sinnvoll, weniger Adjektive zu benutzen und diese sinnvoll einzusetzen, wenn du etwas besonders hervorheben willst. Ansonsten ist das wie ein Essen, in das manzu viele verschiedene Gewürze kippt. Da weiß man dann gar nicht, was man schmecken soll. Dieser Adjektivüberschuss zieht sich durch den gesamten Text. Kannst ja einfach mal ausprobieren, Dreiviertel zu killen und nur die übrig zu lassen, die dir wirklich wichtig sind. Wisrt sehen, dass der Text dann eine ganz andere Wirkung hat. Auch, weil man als Leser mehr Raum für eigene Vorstellungen hat.


Lollek

 

Hallo Lollek,
vielen Dank! Ja, Du hast Recht! Werd ich gleich mal überarbeiten.
LG

 

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