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Pip, der Einfüßer

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24.03.2019
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Pip, der Einfüßer

Es war einmal ein kleiner Einfüßer namens Pip, der hatte, na klar, nur einen Fuß. Pip führte, wie ihr euch sicher vorstellen könnt, kein einfaches Leben. Wann immer er irgendwo hingehen wollte, sei es zum Urlaub an den See, zum Hellwald oder auch nur zum Nachbarn, dem Maulwurf, immer musste er auf seinem einen Fuß herum hüpfen und viele Pausen machen. Auch das Gleichgewicht konnte er nicht gut halten, denn wenn man auf nur einem Fuß steht, kippt man schon mal um. Ihr habt es bestimmt selbst schon ausprobiert, oder? Eben. Auf einem Fuß durch die Gegend hüpfen, das ist auf die Dauer doof. Das dachte sich auch Pip, der Einfüßer.
„Mann, ey“, sagte Pip morgens nach dem Aufstehen und Hinfallen. „Jetzt bin ich gerade erst aus dem Bett gestiegen und schon hingefallen. Voll blöd!“
Sobald er nach draußen hüpfte, wurde ihm noch klarer, wie ungerecht das alles war. Er sah zwei Menschen mit einem Hund gemütlich an sich vorbei laufen.
„Der Mensch hat zwei Beine, der Hund sogar vier, aber ich muss mit einem Fuß klar kommen. Das ist so gemein!“
Aber als wäre das nicht schon genug, kam auch noch eine Spinne um die Ecke gekrabbelt. Sie sah Pip, den Einfüßer, kurz an, lächelte verlegen, grüßte höflich und krabbelte dann schnell weiter. Pip hatte trotzdem mitgezählt.
„Acht Beine!“, rief er laut. „Acht Beine hat die Spinne. Vier an jeder Seite. Nee, ist klar. Ich krieg nur eins, aber die Spinne kriegt acht. Was will die Spinne mit acht Beinen? Was will die damit? Jetzt mal ehrlich!“.
Nun hatte Pip echt die Nase voll.
„So geht es nicht weiter!“, sagte er. „Mir reicht’s! Ich geh jetzt zur Hexe Rumpelpumpel, die soll mir ein zweites Bein zaubern. Mit Fuß natürlich.“

Die Hexe Rumpelpumpel wohnte tief im finsteren Finsterwald, weil sie nicht gestört werden wollte. Eigentlich zauberte sie auch gar nicht mehr, sie hatte nämlich die Lust am Zaubern schon lange verloren.
„Ich hüpfe trotzdem mal hin“, dachte Pip. „Wenn ich sie lieb frage, dann kann sie mir diesen kleinen Wunsch bestimmt nicht abschlagen. Ich bringe ihr einfach eine Tüte Gummibärchen mit, für Gummibärchen macht doch jeder alles.“
Doch auf dem Weg begegnete Pip einem weinenden Einhorn.
„Was ist los?“, fragte Pip.
„Schluchz, ich war bei der Hexe, weil ich mir ein zweites Horn gewünscht habe, aber die Hexe hat Nein gesagt!“
„Ach, du Armer“, sagte Pip. „Aber du heißt ja auch Einhorn und nicht Zweihorn. Ist ja auch egal. Möchtest du vielleicht ein Gummibärchen?“
„Ja, gerne“, sagte das Einhorn und nahm sich zwanzig Gummibärchen.
Als Pip weiterging, kam ihm auch noch ein weinendes Nashorn entgegen.
„Was ist los?“, fragte Pip.
„Schluchz, ich habe die Hexe gebeten, mich in ein Ohrhorn zu verzaubern, aber die Hexe hat Nein gesagt!“
„Ach, du Armer“, sagte Pip. „Aber du heißt ja nicht ohne Grund Nashorn. Egal. Möchtest du vielleicht ein Gummibärchen?“
„Ja, gerne“, sagte das Nashorn, nahm sich fünfzig Gummibärchen, stopfte sie alle ins Maul und trampelte weinend davon.

Endlich kam Pip beim Haus der Hexe Rumpelpumpel an. Er klopfte sofort an die Tür.
„Hexe Rumpelpumpel, hallo, huhu, Hexe!“, rief Pip ungeduldig.
Aber es tat sich nichts. Das konnte doch nicht sein. Das Einhorn und das Nashorn hatten sie doch auch gesehen. Pip ging um das Haus herum und guckte durch das offene Fenster. Da saß die Hexe Rumpelpumpel am Tisch, mit einem Marmeladenbrötchen in der Hand. Sie bewegte sich nicht.
„Hexe Rumpelpumpel, hallo, huhu, Hexe!“, rief Pip nochmal.
Die Hexe bewegte sich immer noch nicht.
„Huhu, Hexe, ich kann dich doch sehen“, sagte Pip irritiert.
Da holte die Hexe plötzlich tief Luft, als wäre sie getaucht, und ließ ihre Hand auf den Tisch sinken.
„Was willst du?“, fragte sie barsch.
„Also, es ist so“, sagte der Einfüßer, „ich bin Pip, ich habe nur einen Fuß und das ist ganz schön anstrengend. Ich kann mich kaum fortbewegen, immer muss ich mich irgendwo anlehnen oder mit den Händen abstützen. Ich bin den ganzen Weg hierher gehüpft. Und ich dachte, ich hab mich gefragt, na, weil du doch zaubern kannst, ob du mir nicht ein zweites Bein zaubern kannst? Mit Fuß, wenn’s geht.“
„Nein, kann ich nicht“, antwortete die Hexe Rumpelpumpel sofort.
„Aber es ist so anstrengend für mich“, jammerte Pip.
„Tja, wir haben alle unser Päckchen zu tragen“, meinte die Hexe knapp und biss in ihr Marmeladenbrötchen. „Ich habe zum Beispiel kein Nutella mehr!“, fügte sie hinzu.
Pip stutzte. Dann lächelte er gezwungen.
„Das tut mir leid für dich. Das ist echt furchtbar. Nein, ganz schrecklich ist das. Aber um nochmal auf mein Problem zu sprechen zu kommen ...“
Die Hexe hörte gar nicht mehr zu. Sie schloss das Fenster und machte den Vorhang zu, so dass sie Pip weder sehen noch hören musste.
Pip wollte nochmal an die Tür klopfen und von den Gummibärchen erzählen, aber da sah er, dass die Tüte leer war.
„So’n Mist“, dachte er und ärgerte sich über das Ein- und das Nashorn.

Pip wußte nicht, was er tun sollte. Er war zu müde, um den ganzen Weg nach Hause zu hüpfen. Er ging nochmal zur Eingangstür vom Hexenhaus. Er wollte klopfen, als er plötzlich tierisch gähnen musste und sofort einschlief. Mit dem Kopf fiel er gegen die Tür. Ein paar Sekunden später war er fest eingeschlafen und schnarchte. Ratzepüh!

Am nächsten Morgen, die Sonne ging gerade auf, öffnete sich plötzlich die Tür und Pip fiel mit ihr ins Haus. Rumms!
„Uppala“, sagte die Hexe, als der Einfüßer, durch den Sturz aufgeschreckt, aufwachte.
„Guten Morgen, liebe Hexe Rumpelpumpel“, sagte Pip sogleich. Er rappelte sich auf. „Hast du gut geschlafen?“
„Besser als du, denke ich“, erwiderte die Hexe. Sie lief schnurstracks an ihm vorbei und machte sich auf den Weg zu ihrer Garage.
„Das ist wohl wahr. Naja, wie dem auch sei, ich wollte nochmal auf meinen Wunsch zu sprechen kommen.“
„Geht jetzt nicht“, sagte die Hexe Rumpelpumpel und lief über ihren Hof. „Ich muss in die Stadt, zum Krankenhaus. Irgend so ein Jäger hat meinem Freund, dem Wolf, Steine in den Bauch gelegt und dann den Bauch wieder zugenäht. Wie kann man nur so gemein sein?“
Die Hexe war an der Garage angelangt und öffnete sie mit einer Fernbedienung. Hinter dem Garagentor kam ein nigelnagelneuer Mercedes zum Vorschein.
„Boah“, staunte Pip. „Du hast ja ein Auto!“
Die Hexe Rumpelpumpel lachte.
„Na, was hast du denn gedacht. Meinst du, ich laufe jeden Tag zu Fuß? Wir sind mitten im finsteren Finsterwald.“
„Ich dachte, du würdest auf einem Besen reiten.“
„Auf einem Besen, phhhh. Du liest zu viele Märchen. Falls du es noch nicht weißt: wir leben im 21. Jahrhundert.“
Die Hexe öffnete die Tür zu ihrem Mercedes und stieg ein. Als sie die Tür schließen wollte, hüpfte Pip schnell dazwischen.
„Bitte, liebe Hexe, ich brauche nur ein Bein.“
Die Hexe merkte, dass sie Pip nicht loswerden würde. Da hatte sie eine Idee.
„Nur ein Bein?“, fragte sie den Einfüßer grinsend.
„Ja, nur ein einziges Bein! Mit Fuß natürlich“, antwortete Pip und machte Augen so groß wie die von einem Reh.
„Weißt du was?“, sagte die Hexe. „Ich mag dich. Ich will dir helfen. Aber ein Bein mit nur einem Fuß, das ist doch viel zu wenig. Ich schenk dir noch etwas mehr.“
Pip strahlte übers ganze Gesicht.
„Danke, liebe Hexe!“
Die Hexe Rumpelpumpel holte ihren Ersatzzauberstab aus dem Handschuhfach und richtete diesen auf Pip.
„Eeene, meene, Müße, ähh, von mir ganz liebe Grüße, du hast jetzt tausend Füße. Nicht zu groß, aber auch nicht zu klein, und umsonst dazu jeweils ein Bein. Hex, hex!“
Und Plopp! hatte Pip plötzlich tausend Beine und Füße. Er schaute an sich runter und kam aus dem Staunen nicht mehr raus. Die Hexe Rumpelpumpel nutzte diesen Moment, schlug die Autotür zu und fuhr davon.

Pip, der jetzt ein Tausendfüßer war, blieb auf dem Hof vor dem Hexenhaus zurück.
„Wow, tausend Füße, wie toll ist das denn?“, dachte er. Stolz besah er sich jeden einzelnen seiner neunhundertneunundneunzig dazugewonnenen Beine und Füße ganz genau.
„Juchhu“, schrie er zwei Stunden später laut in den leeren Himmel. „Ich bin jetzt ein Tausendfüßer.“
Doch als er losgehen wollte, merkte er schnell, dass tausend Füße nicht nur toll waren. Als er nämlich seinen fünfhundertvierundachtzigsten Fuß auf der linken Seite nach vorne setzte, verhedderte dieser sich in seinem fünfhundertfünfundachtzigsten Fuß, und dadurch kamen alle seine Füße von Nummer fünfhundertfünfundachtzig bis Nummer neunhundertneunundneunzig ins Ungleichgewicht. Zu allem Überfluss berührte sein zweiundachtzigster Fuß auf der rechten Seite nicht mal den Boden und der zweihundertdreißigste Fuß auf derselben Seite hatte komischerweise einen Turnschuh an. Pip konnte nicht anders, er kippte um.
Jetzt lag er zur Seite gekippt auf dem Hof der Hexe. Da er mit den neuen Füßen auch enorm an Länge gewonnen hatte, sah er jetzt aus wie ein sehr langes, dünnes Baguette mit Beinen und Füßen, die seitlich in den Raum ragten. Egal, wie sehr Pip sich auch anstrengte, er kam nicht wieder auf seine tausend Füße.
„Buhu“, weinte Pip, und sehnte sich zurück zu der Zeit, als er noch mit einem Fuß glücklich über die Wiesen gehoppelt war.

Am Abend, als es dunkel wurde, kam die Hexe Rumpelpumpel mit ihrem Mercedes wieder auf den Hof gebraust. Als sie aus dem Auto ausstieg, sah sie Pip auf dem Boden liegen. Er war schon wieder eingeschlafen. Die Hexe bückte sich zu ihm herunter, stellte sich in die Mitte und richtete ihn mit einem Ruck so auf, dass er wieder auf seinen tausend Füßen stand. Davon wachte Pip auf.
„Na?“, meinte die Hexe. „Du bist ja immer noch hier. Und ich dachte, mit tausend Beinen und Füßen würde ich dich ganz schnell loswerden.“
Pip brauchte einen Moment, um zu sich zu kommen.
„Ähm, ja, also ich will nicht undankbar sein, aber irgendwie finden meine neuen Beine und Füße keinen Rhythmus. Und mit einem meiner neuen Beine, ich meine, mit einem meiner neuen Füße komme ich nicht mal auf den Boden. Und, guck mal da, an einem Fuß ist ein Turnschuh.“
Die Hexe Rumpelpumpel guckte sich ihr Zauberwerk an.
„Tja“, meinte sie schließlich. „Meine Zauberkünste sind wohl ein bisschen eingerostet. Hmm, Pip, was machen wir denn jetzt mit dir?“
„Also, wenn ich ganz ehrlich bin“, begann Pip, „dann wäre ich gerne wieder ein Einfüßer. Tausend Beine und Füße gleichzeitig zu bewegen ist ganz schön anstrengend. Und ich bin jetzt auch so lang. Wenn ich jetzt auf den Spielplatz will, dann bin ich vielleicht mit meinem Vorderteil schon da und mit meinem Hinterteil noch zuhause in der Küche. Und irgendwo auf der Straße, zwischen Spielplatz und Küche, stehe ich den Leuten im Weg herum. Ich müsste mir auch ständig neue Schuhe kaufen, und das geht ganz schön ins Geld. Wenn ich jetzt noch Socken dazu will, also, ne. So häufig bin ich mit einem Fuß auch gar nicht hingefallen. Ne, ich war schon ganz gerne Einfüßer. Also, wenn du nichts dagegen hast ...“
„Hab schon verstanden“, sagte die Hexe Rumpelpumpel. Jetzt wusste sie auch, dass sie beim Ein- und beim Nashorn richtig entschieden hatte.
„Eeene, meeene traahar, das ist ja jetzt wohl klar, am besten bleibt alles wie’s vorher war. Hex, hex!“

Und Plopp! hatte Pip wieder seinen einen Fuß zurück. Er strahlte über das ganze Gesicht und hüpfte vor Freude auf seinem einen Bein auf und ab.
„Danke“, rief Pip laut, „danke, liebe Hexe! Du bist echt die Beste! Juchhu! Ich bin wieder ich!“
Dann hüpfte er glücklich davon.

Die Hexe Rumpelpumpel lächelte.
„Jeden Tag eine gute Tat“, dachte sie und ging zufrieden ins Haus.

 

Hallo @HerrLehrer,

vorneweg: die Idee, wie aus dem Einfüßer ein Tausendfüßer finde ich süß und sprachlich an den jeweiligen Stellen auch recht witzig umgesetzt. Für mich eine ganz klare Vorlesegeschichte. Gerade, wenn du die Zuhörer direkt ansprichst, wie hier:

Ihr habt es bestimmt selbst schon ausprobiert, oder? Eben. Auf einem Fuß durch die Gegend hüpfen, das ist auf die Dauer doof.

So eine direkte Ansprache der Hörerschaft finde ich abseits von Kindergeschichten ja total schwierig. Also um ehrlich zu sein, mag ich das gar nicht. Aber bei Kindergeschichten, vor allem wenn man davon ausgeht, dass sie einer Gruppe von Kindern vorgelesen werden, funktioniert das schon.

Ich finde das anfangs lustig, vor allem die verlegene Spinne, und auch gegen Ende hin, als sich seine vielen Beinchen verhaspeln. Da kann man sich richtig vorstellen, wie die Kleinen feixen.

ABER - zwischendrin zerfasert das für mich. Ich hätte es spannender und flüssiger gefunden, wenn der Einfüßer zu Hexe Rumpelpumpel geht und dort auch ein bisschen betteln muss, weil sie einfach echt schlechte Laune hat, aber die ganzen Absätze, wo es darum geht, dass sie keine Lust zu zaubern mehr hat und warum genau, das nimmt den Fokus komplett vom Einfüßer. Und das finde ich schade. Klar, du verweist bei den Absätzen, die sich auf die Hexe konzentrieren, auf bekannte Märchen. Aber ich bräuchte diese Einschübe nicht, ich wäre gerne permanent beim Einfüßer geblieben. Auch die Dialoge zwischen Einfüßer und Hexe lassen sich an bestimmten Stellen noch mal knackiger machen, glaube ich. Zum Beispiel hier:

„Aber es ist so anstrengend für mich“, jammerte der Einfüßer.
„Tja, wir haben alle unser Päckchen zu tragen“, meinte die Hexe knapp und biss in ihr Ciabatta-Brötchen mit Mozzarella, Tomate und Basilikum.
„Ich habe zum Beispiel kein Balsamico-Öl mehr!“, fügte sie hinzu.
Der Einfüßer stutzte. Dann lächelte er gezwungen.

„Das tut mir leid für dich. Das ist echt blöd. Aber um nochmal auf mein Problem zu sprechen zu kommen ...“

Könnte für mein Empfinden komplett weg. Ihre schlechte Laune und sein Betteln kommen davor und danach deutlich genug zum Vorschein.

Was ich gar nicht verstanden habe, war dieser Teil hier:

„Na?“, meinte die Hexe. „Ich hoffe, du hast etwas gelernt heute!“
Der Tausendfüßer brauchte einen Moment, um zu sich zu kommen.
„Ähm, was soll ich denn gelernt haben?“
„Na, zum Beispiel, dass man bei seinen Wünschen nicht allzu gierig sein sollte.“
„War ich ja nicht“, antwortete der Tausendfüßer. „Ich habe mir nur ein zweites Bein mit einem zweiten Fuß gewünscht. Du hast mir einfach neunhundertachtundneunzig Beine, beziehungsweise Füße oben drauf gepackt“.

„Ach ja“, erwiderte die Hexe und erinnerte sich. „Stimmt, das war ja ich. Okay, dann hast du eben nichts gelernt. Tschüss dann!“

Ich bin ganz ehrlich - die Stelle mag ich gar nicht. Das macht einfach keinen Sinn. Eine Moral, die doch keine ist, nur damit die Hexe zickig und trotzig rüberkommt? Ich finde, das kann weg und man würde nichts vermissen. Zu diesem Absatz passt dann auch das Ende nicht so recht:

Die Hexe Rumpelpumpel lächelte zufrieden.
„Jeden Tag eine gute Tat“, dachte sie und ging zufrieden ins Haus.


Davor hat sie keinen Bock auf gar nichts und auf einmal ist sie zufrieden und begeht jeden Tag eine gute Tat? Kann man schon machen, aber dann würde ich sie, um konsequent zu bleiben, vielleicht doch ein wenig mürrischer am Schluss darstellen. Also so eine nette Mischung aus Rumgegrantel und Liebenswürdigkeit.

Das klingt jetzt nach viel Rumgemecker, aber ich hoffe, ganz oben konntest du rauslesen, dass ich die Geschichte echt putzig finde. Wollte dir nur aufzeigen, an welchen Stellen ich gestolpert bin.

Viele Grüße!
RinaWu

 

Hallo @RinaWu ,

und vielen Dank fürs Lesen und Kommentieren.

Deine Leseerfahrund deckt sich mit der Leseerfahrung meiner Kinder. Ich habe ihnen die Geschichte gestern Abend erzählt (also nicht vorgelesen sondern mündlich wiedergegeben) und mein Eindruck war, dass sie anfangs gepackt (oder zumindest interessiert), im Mittelteil ein bißchen verloren und zum Schluss irgendwie wieder dabei aber doch auch ein wenig ratlos waren.

Ich glaube, zu wissen, was das Problem ist. Ich habe (unterbewußt) versucht, eine Geschichte für Kinder UND Erwachsene zu schreiben.

„Aber es ist so anstrengend für mich“, jammerte der Einfüßer.
„Tja, wir haben alle unser Päckchen zu tragen“, meinte die Hexe knapp und biss in ihr Ciabatta-Brötchen mit Mozzarella, Tomate und Basilikum.
„Ich habe zum Beispiel kein Balsamico-Öl mehr!“, fügte sie hinzu.
Der Einfüßer stutzte. Dann lächelte er gezwungen.

„Das tut mir leid für dich. Das ist echt blöd. Aber um nochmal auf mein Problem zu sprechen zu kommen ...“

Dieser Teil zum Beispiel kam bei den Kindern nicht an. Die Kultur, bzw. die Assoziation zu Brötchen mit Mozzarella, Tomate und Basilikum und dem dazugehörigen Balsamico-Öl ging an ihnen komplett vorbei.

Was ich gar nicht verstanden habe, war dieser Teil hier:

„Na?“, meinte die Hexe. „Ich hoffe, du hast etwas gelernt heute!“
Der Tausendfüßer brauchte einen Moment, um zu sich zu kommen.
„Ähm, was soll ich denn gelernt haben?“
„Na, zum Beispiel, dass man bei seinen Wünschen nicht allzu gierig sein sollte.“
„War ich ja nicht“, antwortete der Tausendfüßer. „Ich habe mir nur ein zweites Bein mit einem zweiten Fuß gewünscht. Du hast mir einfach neunhundertachtundneunzig Beine, beziehungsweise Füße oben drauf gepackt“.

„Ach ja“, erwiderte die Hexe und erinnerte sich. „Stimmt, das war ja ich. Okay, dann hast du eben nichts gelernt. Tschüss dann!“


Auch hier waren meine Kinder etwas ratlos. Meine Intention war es, keine Geschichte mit klassischer Moral am Ende zu schreiben, sondern zu sagen, dass hier eigntlich keiner was gelernt hat und dass die Hexe sich hier als Pädagogin aufspielt, dann aber schnell merkt, dass sie eigenlich nur Quatsch gemacht hat. Es soll sarkastisch/ ironisch sein, was für Kinder natürlich nur schwer oder gar nicht begreifbar ist.

Die Hexe Rumpelpumpel lächelte zufrieden.
„Jeden Tag eine gute Tat“, dachte sie und ging zufrieden ins Haus.

Auch hier: Das soll eine gewisse Selbstironie der Hexe zum Ausdruck bringen. Eigentlich hat sie ja gar keine gute Tat vollbringen wollen, der Einfüßer/ Tausendfüßer ist eher per Zufall am Ende ganz glücklich mit seinen tausend Füßen. Auch wieder eine Stelle, die eher für Erwachsene funktioniert, weniger für Kinder.

Als Beispiel für solche zweigleisigen Geschichten fallen mir gerade die Filme 'Die Pinguine aus Madagaskar' oder die Toy-Story Filme ein, die ja auch mit (Film-)Analogien arbeiten, die eher die Erwachsenen spielen.

Ich will erst nochmal weitere Reaktionen abwarten, aber wenn der Tenor ähnlich ist, würde ich die von dir monierten Textstellen streichen.

LG,
HL

 
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Hallo Herr Lehrer,

ich habe deine Geschichte gelesen und muss sagen, dass du meiner Meinung nach eine Chance vertan hast. Die Idee mit einem Einfüßer finde ich von der Sache her witzig, aber ich weiß nicht, ob die Geschichte, wie sie jetzt ist, für Kinder befriedigend ist. Schade finde ich auch, dass du mitten in der Geschichte einen Perspektivwechsel zur Hexe Rumpelpumpel (den Namen finde ich Klasse!) machst. Kinder identifizieren sich mit dem Protagonisten und das finde ich hier schwierig. Du stellst es als Makel heraus, dass der Einfüßer nur auf einem Fuß leben muss. Am Anfang ist es für ein Kind vielleicht ja sogar lustig, dass er umfällt und sich immer anlehnen muss, aber es muss eine andere Alternative her, als dass er ein Tausendfüßer wird. Schön finde ich, dass er sich mit anderen Wesen vergleicht. Das ist für Kinder interessant.
Was hältst du davon, wenn du deinem Einfüßer Selbstvertrauen gibst. Lass ihn ruhig zur Hexe gehen und auch die Erfahrung als Tausendfüßer machen. Aber am Schluss muss er sagen, dass er als Einfüßer geboren ist und das doch keine schlechte Sache ist, weil es nicht so aussehen darf, dass er damit ein Krüppel ist. Lass ihn auch nicht an Krücken gehen. Damit suggerierst du, dass er eigentlich zwei Füße haben müsste. Er ist ein Einfüßer und er zeigt es der Hexe, dass er als Einfüßer alles besser kann als ein Tausendfüßer, wie z. B. weite Sprünge machen oder so was. Denk mal an die Geschichte mit dem Hasen, der keine behaarten Pfoten haben will, weil er auf dem Eis damit nicht schlittern kann. Als der Fuchs dann hinter ihm her ist und er auf dem Eis Haken schlagen kann, dann ist er froh, dass seine Pfoten behaart sind.

Schönen Gruß
khnebel

 

Lieber @Rob F ,

zunächst vielen Dank fürs Lesen und Kommentieren. Auch die sprachlichen Hinweise haben mir sehr geholfen, ich habe die Vorschläge schon in den Text eingearbeitet.

Wann immer er irgendwo hingehen wollte, sei es zum Urlaub an den See, zum Hellwald oder auch nur zum Nachbarn
Hellwald ??

Das Gegenteil vom Finsterwald.

„Kauf mir ein Auto“, sagte ihr Neffe, auf den sie alle zwei Monate aufpassen ‚durfte’.
„Wieso kaufen?“, fragte sie. „Ich kann dir doch ein Auto zaubern!“
„Wegen der Garantie“, hatte der Neffe erklärt. „Auf Gezaubertes gibt es keine Garantie.“
Finde ich eine witzige Idee - aber versteht es ein Kind mit der Garantie?
Beim Vorlesen wäre es natürlich eine gute Gelegenheit, es zu erklären.

Hier verweise ich auf meinen ersten Kommentar, in dem steht, dass ich (eher unbewußt) versucht habe, zwei Lesergruppen anzusprechen, nämlich die Kinder, die zuhören und die Erwachsenen, die vorlesen. Ob mir das gelungen ist, sei mal dahin gestellt.

Beste Lage, hatte ihr der Makler damals schließlich gesagt.
Auch von einem Makler wird ein Kind, je nach Alter, wahrscheinlich noch nichts gehört haben. Vor allem wenn ein Kind den Text selbst liest, könnte es etwas frustrieren (vermute ich ...)

Hier dasselbe, beim Schreiben habe ich wohl eher an den Vorleser als an den Zuhörer gedacht.

„Bitte, liebe Hexe, ich brauche nur ein Bein.“
Die Hexe merkte, dass sie den Einfüßer nicht loswerden würde. Aber sie hatte eine Idee.
„Nur EIN Bein?“, fragte sie den Einfüßer.
„Nur EIN EINZIGES Bein!“, antwortete er treudackeldoof.
Auch hier wünscht sich der Einfüßer ein Bein, von Füßen ist keine Rede. Ich dachte schon, sie würde ihm nun nur ein Bein zaubern, ohne Fuß ...

Das Dilemma ist mir beim Schreiben auch aufgefallen. Ich fühlte mich aufgrund des Titels Einfüßer/ Tausendfüßer in eine Ecke gedrängt und habe beim Schreiben gemerkt, dass ich nicht durchweg Fuß benutzen kann/ will. Ich gucke mir nochmal den gesamten Text an und schaue, ob man durchgehend Fuß sagen kann.

Auch wenn du die erste Aussage danach relativierst, hierdurch ist mir nicht mehr klar, was die Aussage/Moral der Geschichte ist.
Und durch den zweiten fett markierten Satz weiß ich es erst recht nicht mehr.

Ich glaube, dass ich im Grunde keine Aussage/ Moral haben wollte. Da ist wohl der Anti-Pädagoge mit mir durchgegangen.

Lieber @khnebel ,

auch dir vielen Dank fürs Lesen und Kommentieren.

Was hältst du davon, wenn du deinem Einfüßer Selbstvertrauen gibst. Lass ihn ruhig zur Hexe gehen und auch die Erfahrung als Tausendfüßer machen. Aber am Schluss muss er sagen, dass er als Einfüßer geboren ist und das doch keine schlechte Sache ist, weil es nicht so aussehen darf, dass er damit ein Krüppel ist. Lass ihn auch nicht an Krücken gehen. Damit suggerierst du, dass er eigentlich zwei Füße haben müsste. Er ist ein Einfüßer und er zeigt es der Hexe, dass er als Einfüßer alles besser kann als ein Tausendfüßer, wie z. B. weite Sprünge machen oder so was. Denk mal an die Geschichte mit dem Hasen, der keine behaarten Pfoten haben will, weil er auf dem Eis damit nicht schlittern kann. Als der Fuchs dann hinter ihm her ist und er auf dem Eis Haken schlagen kann, dann ist er froh, dass seine Pfoten behaart sind.

Mein erster Impuls war: Klar, khnebel hat recht, wieso bin ich da nicht selber drauf gekommen? Ich muss die Geschichte, bzw. das Ende sofort umschreiben. Mein zweiter Impuls war: aber dann ist es ja wieder eine klassische Kindergeschichte mit der typischen Moral: Liebe/ Akzeptiere dich so, wie du bist - oder - Konzentriere dich auf deine Stärken, nicht auf deine Schwächen. Natürlich ist eine solche Geschichte pädagogisch wertvoller. Ich persönlich mag aber auch bösen Humor, aber die Frage ist natürlich berechtigt, ob man Kindern so etwas zumuten kann/ darf? Letzten Endes ist es wohl Geschmackssache.

Liebe Grüße,

HL

 
Zuletzt bearbeitet:

Ich persönlich mag aber auch bösen Humor, aber die Frage ist natürlich berechtigt, ob man Kindern so etwas zumuten kann/ darf? Letzten Endes ist es wohl Geschmackssache.

Hallo Herr Lehrer,

da ist ja auch nichts dagegen zu sagen. Nur bei den Krümeln würde ich da noch bisschen warten. Ob es reine Geschmackssache ist, glaube ich nicht, nicht umsonst gibt es die Altersfreigaben für alle Filme und auch Bücher. Nun ist es aber nicht so, dass du eine Horrorgeschichte geschrieben hast, sie ist ja im Grunde doch harmlos und sie ist auf jeden Fall auch gut erzählt mit einigen Verbesserungsmöglichkeiten, die dir aber schon aufgezeigt worden sind, wie z. B. das mit der Garantie, das verstehen sie noch nicht.

Ich würde dir einen Vorschlag machen wollen. Du beginnst die Geschichte aus der Sicht des Einfüßers und beendest sie aus der Sicht der Hexe. Das hatte ich ja schon bemängelt. Ich würde die Geschichte besser funktionieren sehen, wenn sie von Anfang an aus Sicht der Hexe geschrieben ist, da hast du nämlich noch mehr Möglichkeiten, deinen bösen Humor einzusetzen, und dann noch so, dass ihn auch die Krümel verdauen können. Denn die Hexe ist für sie ja sowieso nicht die liebe Frau aus dem Wald. Auf der anderen Seite hast du den Einfüßer so schön eingeführt, aber ich bin mir sicher, dir fällt das Richtige ein.

Schönen Tag und liebe Grüße
khnebel

 

Hallo HerrLehrer,
du schreibst:

Mein zweiter Impuls war: aber dann ist es ja wieder eine klassische Kindergeschichte mit der typischen Moral: Liebe/ Akzeptiere dich so, wie du bist - oder - Konzentriere dich auf deine Stärken, nicht auf deine Schwächen. Natürlich ist eine solche Geschichte pädagogisch wertvoller. Ich persönlich mag aber auch bösen Humor, aber die Frage ist natürlich berechtigt, ob man Kindern so etwas zumuten kann/ darf? Letzten Endes ist es wohl Geschmackssache.
Vieles ist Geschmackssache. Ein Richtig oder Falsch bei der Entscheidung, auf welche genaue moralisch wertvolle "Lehre" man mit einer Kindergeschichte hinzielen will, gibt es aus meiner Sicht auch nicht. Also ob jetzt der Einfüßer sich mit seiner Einfüßigkeit abzufinden und sie als seine Besonderheit lieben lernt, das ist aus meiner Sicht genauso wertvoll und/oder wichtig wie die Erfahrung, dass man mit einer neuen Situation oder der Erfüllung eines Wunsches erst mal gar nicht gleich zurechtkommen mag, sie aber dann doch zu meistern lernt. Und zu letzterem gehst du, du müsstest es vielleicht nur ein bisschen straighter gestalten an ein paar Stellen.
Ich bin mir überdies auch gar nicht so sicher, dass ich als Kind die Geschichten mit der klaren Moral mehr geliebt hätte als die Geschichten in denen es einen Haufen vergnügliches Durcheinander gegeben hat. ich glaube, da war eher letzteres der Fall. Als Kind hätte ich jedenfalls viel übrig gehabt für eine genervte, knurrige alte Knotterhexe, die beim Zaubern zum Beispiel aus lauter Genervt- und Verpeiltheit auch noch Fehler macht.
Also du schreibst ja jetzt keine bitterböse zynische Geschichte, in der dem armen Einfüßer auch noch das letzte Beinchen abgekaut wird, sondern spielst ein bisschen mit der Idee, dass Wünsche sich nicht immer gleich im Sinne des Wünschenden erfüllen. Warum soll man das nicht machen? Ich sehe da gar kein Problem. Vielleicht müsstest du nur die Geschichte an wenigen Stellen ein bisschen runder, logischer und nachvollziehbarer machen. Im Detail meine ich damit die Reaktion der Hexe. Du hast ja durch deine Kinder ein wunderbares Feedback gekriegt, an den Stellen würde ich einfach ansetzen, ohne die Grundidee der Geschichte insgesamt zu verändern. Die Stelle mit dem Balsamicoessig zum Beispiel die funktioniert aus meiner Sicht für Kinder wohl eher weniger. Vielleicht ginge das, wenn man ein anderes Essensbeispiel wählt. Aber im Moment denke ich, da zerfasert dir das auch ein bisschen. Würde mich einfach auf den Fokus, den du da eigentlich schon hast, besinnen.

Auch die Stellen, die Kinder vielleicht nicht gleich verstehen (wie die Stelle mit der Garantie oder die Anspielung auf andere Märchen etc) sehe ich nicht als problematisch an. Gerade wenn das eine Vorlesegeschichte ist.

Mein Eindruck insgesamt? Sehr vergnüglich. ich habe an vielen Stellen laut gelacht. Ich mag diese stinkige, genervte grummelige Hexe. Von mir aus könnte sie auch ruhig noch ein bisschen verpeilter sein und sich über das Ausmaß ihrer Wunscherfüllungen nicht immer so ganz im Klaren sein.
Mit dem Perspektivwechsel hatte ich als Erwachsene natürlich kein Problem. Ob ein Kind das hat? ich denke eigentlich nicht, vielleicht muss man das nur ein bisschen mehr auserzählen. gar nicht viel, nur so, dass die Kinder wissen, jetzt sehen sie ein bisschen mehr bei der Hexe rein.

Ich hab mich jedenfalls sehr unterhalten gefühlt.
Viele Grüße von Novak

 

Hallo @HerrLehrer, wie eben bei Rob auch, weiß ich nicht, ob wir schon das Vergnügen hatten. Ich werde deinen Text beim Lesen kommentieren. Habe die anderen Kommentare nciht gelesen und hoffe das sich nichts doppelt. Wie immer ist alles nur persönliche Meinung, nimm was du möchtest, schmeiß weg was unsinnig ist. Ach und Zeichensetzung ist nicht meine Stärke, das werde ich also anderen überlassen.
So dann wollen wir mal sehen, was du den Krümelchen zu sagen hast.

Es war einmal ein kleines Tier namens Einfüßer, das hatte, na klar, nur einen Fuß.
Ist das Süß :-) ich mag ihn jetzt schon.
immer musste er auf seinem einen Fuß herum hüpfen
:-D
Auch das Gleichgewicht konnte er nicht gut halten, denn wenn man auf nur einem Fuß steht, kippt man schon mal um.
oh ja das Probleme habe ich noch heute mit meinem ü30 :-D
Ihr habt es bestimmt selbst schon ausprobiert, oder? Eben. Auf einem Fuß durch die Gegend hüpfen, das ist auf die Dauer doof. Das dachte sich auch der Einfüßer.
ich weiß nicht, ob mir diese Anrede des Lesers gefällt... werde ich nochmal sacken lassen und schauen, wie es weiter geht.
Acht Beine hat die Spinne. Vier an jeder Seite. Nee, ist klar. Ich krieg nur eins, aber die Spinne kriegt acht. Was will die Spinne mit acht Beinen? Was will die damit? Jetzt mal ehrlich!“.
wie süß er sich aufregt :-) Ach der Arme kleine Kerl, ich möchte ihn gerne auf den Arm nehmen und über das kleine Köpfchen streicheln. Das Schnauze voll am ende würde ich vielleicht streichen, für die Altersgruppe finde ich das nicht so glücklich.
„So geht es nicht weiter!“, sagte er. „So geht es nicht weiter, im wahrsten Sinne des Wortes. Mir reicht’s! Ich geh jetzt zur Hexe Rumpelpumpel, die soll mir ein zweites Bein zaubern.“
die sopllung finde ich unschön und ich glaube das die Zielgruppe mit "im wahrsten Sinne des Wortes" auch noch nicht so viel anfangen kann. Rumpelpumpel kommt mir bekannt vor.
*kurz googlen*
okay es scheint ein Buch zu geben "Herr Rumpumpel fliegt weg" aber das kenne ich nicht, dann fiel mir ein das meine Mutter früher immer gesagt hat "Rumpumpel ich bin ein Panzer", wenn irgendeiner laut durchs haus gelaufen ist oder ungeschickt irgendwo gegen oder so :-D daher kommt es mir so bekannt vor :-)
auf den sie alle zwei Monate aufpassen ‚durfte’.
großartig :-D
„Wegen der Garantie“, hatte der Neffe erklärt. „Auf Gezaubertes gibt es keine Garantie.“
gefällt mir
Beste Lage, hatte ihr der Makler damals schließlich gesagt.
gefällt mir
Die Hexe versuchte erst einmal, sich tot zu stellen und gab keinen Mucks von sich.
tot stellen finde ich, dadurch das dejenige der draußen steht, ja nichts sieht, ein bisschen übertrieben. Vielleicht tut sie einfach so, als wäre sie nicht zuhause und macht keinen Mucks.
immer muss ich mich irgendwo anlehnen, mit den Händen abstützen, oder auf Krücken laufen
"immer muss ich mich irgendwo anlehnen oder mit den Händen abstützen."
Hexe knapp und biss in ihr Ciabatta-Brötchen mit Mozzarella, Tomate und Basilikum.
edle Hexe :-D für eine erstlesegeschichte finde ich Ciabatte vielleicht ungünstig, vielleicht traue ich den kids aber auch zu wenig zu. Ich bin ja ein fan von Leberwurststulllen :-D
„Das tut mir leid für dich. Das ist echt blöd. Aber um nochmal auf mein Problem zu sprechen zu kommen ...“
oh ne ist er niedlich :-)
Der Einfüßer, der jetzt ein Tausendfüßer war,
im grunde genommen war er ja jetzt ein 1001 Füßer, denn einen hatte er ja vor den tausend schon :D :lol::naughty:
Stolz besah er sich jeden einzelnen seiner neunhundertneunundneunzig dazugewonnenen Füße ganz genau.
mhh also doch nur 999 dazugekommen, aber hat sie nicht gesagt ich schenk dir tausend Füße? Wahrscheinlich bin ich zu kleinkarriert.
„Juchhu“, schrie er zwei Stunden
im ersten Moment dachte ich so hä, zwei stunden, was war in der zwischenzeit und dann so 'ah Füße gezählt :lol:'
„Eene, meene Mhythmus, deine Beine ham jetzt Rhythmus, hex, hex!“
geil ey :-)
Die Hexe Rumpelpumpel lächelte zufrieden.
„Jeden Tag eine gute Tat“, dachte sie und ging zufrieden ins Haus.
gefällt mit :-D

Also ich weiß nicht ob es dir aufgefallen ist, aber mir gefällt deine Geschichte, ja sie gefällt mir sogar sehr. Die Anspielungen auf die anderen Märchen, den Witz, den Charme des Einfüßers, die ganze Idee, ich finde das niedlich und witzig und nett und einfach schön. Dein Schreibstil ist angenehme, man kommt gut rein, man kommt gut mit.
Im Grunde habe ich bis auf die ein zwei kleinen Stellen die oben erwähnt habe nichts zu meckern.

Sehr gerne gelesen :-)

Liebe Grüße
Shey :-D

 

Lieber @khnebel

vielen Dank für deine erneute Beschäftigung mit meinem Text. ich bin jetzt allerdings etwas unschlüssig darüber, was zu tun ist:

Ich würde die Geschichte besser funktionieren sehen, wenn sie von Anfang an aus Sicht der Hexe geschrieben ist, da hast du nämlich noch mehr Möglichkeiten, deinen bösen Humor einzusetzen, und dann noch so, dass ihn auch die Krümel verdauen können.

@RinaWu findet hingegen, der Fokus sollte auf dem Einfüßer liegen und die Geschichte komplett aus seiner Sicht erzählt werden (wenn ich sie richtig verstanden habe).

Tja, ich gehe nochmal in mich. Danke aber für deinen Kommentar.

Lieber @Novak

auch dir vielen Dank fürs Lesen und die Rückmeldung.

Die Stelle mit dem Balsamicoessig zum Beispiel die funktioniert aus meiner Sicht für Kinder wohl eher weniger. Vielleicht ginge das, wenn man ein anderes Essensbeispiel wählt.

Ich habe jetzt mal was mit Marmelade und Nutella draus gemacht, das müsste für Eltern und Kinder funktionieren.

Mein Eindruck insgesamt? Sehr vergnüglich. ich habe an vielen Stellen laut gelacht. Ich mag diese stinkige, genervte grummelige Hexe. Von mir aus könnte sie auch ruhig noch ein bisschen verpeilter sein und sich über das Ausmaß ihrer Wunscherfüllungen nicht immer so ganz im Klaren sein.

Danke, das freut mich.

Hallo @Shey

auch dir vielen Dank fürs Lesen und Kommentieren.

Rumpelpumpel kommt mir bekannt vor.
*kurz googlen*
okay es scheint ein Buch zu geben "Herr Rumpumpel fliegt weg" aber das kenne ich nicht, dann fiel mir ein das meine Mutter früher immer gesagt hat "Rumpumpel ich bin ein Panzer", wenn irgendeiner laut durchs haus gelaufen ist oder ungeschickt irgendwo gegen oder so :-D daher kommt es mir so bekannt vor :-)

Meine Frau behauptet felsenfest, sie habe diesen Namen erfunden, aber ich habe jetzt auch gegoogelt und eine Oberhexe Rumpelpumpel bei Ottfried Preußler gefunden. Ich hoffe, jetzt keine Plagiatsvorwürfe zu bekommen. Eventuell ändere ich den Namen noch ab.

Also ich weiß nicht ob es dir aufgefallen ist, aber mir gefällt deine Geschichte, ja sie gefällt mir sogar sehr.

Danke, das freut mich sehr.

LG,

HL

 
Zuletzt bearbeitet:

Moin Herr Lehrer,

dann direkt mal los, wir haben ja keine Zeit ;)...

Es war einmal ein kleines Tier namens Einfüßer, das hatte, na klar, nur einen Fuß. Der Einfüßer hatte...
Die Wiederholung liest sich hier unschön.

oder auch nur zum Nachbarn, dem Maulwurf, immer musste er auf seinem einen Fuß herum hüpfen
herumhüpfen

Sobald er nach draußen hüpfte, wurde ihm noch klarer, wie ungerecht das alles war. Er sah zwei Menschen mit einem Hund gemütlich an sich vorbei laufen.
vorbeilaufen
„Der Mensch hat zwei Beine, der Hund sogar vier, aber ich muss mit einem Fuß klar kommen.
klarkommen.


„Zauber meinen blöden Bruder weg“, forderte ein kleines Mädchen, das ganz allein gekommen war.
Warum diese Info hier, die ist irgendwie nichtig. Lustig wäre, wenn sie mit ihrem Bruder kommt, weil sie Angst hatte, allein in den Dunkelwald zu gehen. Damit würdest du auch die spätere Problemstellung aufnehmen, dass man sich seine Wünsche gut überlegen muss. Immerhin steht für das Mädchen noch der Rückweg aus.


„Verzauber meinen ‚Prinzen’ wieder zurück in einen Frosch!“, forderte die Prinzessin, der einmal beim Spielen ihre goldene Kugel in den Brunnen gefallen war
Anführungszeichen sind hier komplett unnötig


„Kauf mir ein Auto“, sagte ihr Neffe, auf den sie alle zwei Monate aufpassen ‚durfte’.
„Wieso kaufen?“, fragte sie. „Ich kann dir doch ein Auto zaubern!“
„Wegen der Garantie“, hatte der Neffe erklärt. „Auf Gezaubertes gibt es keine Garantie.“
:thumbsup:

Beste Lage, hatte ihr der Makler damals schließlich gesagt.
schließlich

„Hexe Rumpelpumpel, hallo, huhu, Hexe!“, kam es wieder von ihm
fand die Formulierung schon beim ersten Mal unschön, beim zweiten Mal noch mehr. Zumindest hier würde ich es ändern.

„Tja, wir haben alle unser Päckchen zu tragen“, meinte die Hexe knapp und biss in ihr Marmeladenbrot. (Absatz weg)
„Ich habe zum Beispiel kein Nutella mehr!“, fügte sie hinzu.
Schön! Allerdings würde ich keine Werbung für Fererro machen ;) sondern Nuss-Nougat-Creme schreiben, du umgehst sonst auch die endlose Diskussion ob es das oder die Nutella ist. Übrigens: Ganz klar die Nutella. ;)

„Aber wieso denn ni ... DU HAST EIN AUTO?“, fragte der Einfüßer entgeistert.
GROSSBUCHSTABEN IM TEXT SIND IMMER UNSCHÖN - UND MEISTENS UNNÖTIG. TRAU DEINEN LESERN ZU, DASS SIE AUCH SO VERSTEHEN, DASS DER EINFÜSSER GANZ DOLL ÜBERRASCHT IST!


„Ja, nur EIN EINZIGES Bein!“, antwortete er treudackeldoof.
schöner Begriff

„Eeene, meene, Müße, du hast jetzt tausend Füße. Hex, hex!“
Großer Einspruch hier: Diese Hex-Hex-Nummer ist doof. Nicht witzig. Ich weiß, dass das ne Anspielung auf Bibi Blocksberg ist, aber die ist a) echt platt b) total ausgenudelt und c) schon beim Originakl kaum erträglich. Lustig wäre es dann, wenn der Einfüßer ganz überrascht fragt: „Und mit dem Spruch funktioniert es“ und die Hexe sagt dann „nein“ und wedelt einfach wortlos mit ihrem Zauberstab. Ich würde es aber ganz weglassen. Geschmackssache ;))

Der Einfüßer, der jetzt ein Tausendfüßer war, blieb auf dem Hof vor dem Hexenhaus zurück.
Ich kenne das Tier übrigens als Taußendfüßler, was bedeutet dass es dann eigentlich von Anfang an auch ein Einfüßler sein müsste... Aber ich nehme mal an, ob Füßer oder Füßler ist wahrscheinlich auch regional bedingt. Insofern kein Gemecker, sondern nur ein Gedanke ;)

Doch als er losgehen wollte, merkte er schnell, dass tausend Füße nicht nur geil waren.
An manchen Stellen finde ich deinen Ton zu umgangssprachlich, hier würde ich nicht den Begriff geil nehmen.

Als er nämlich seinen dreihundertvierundachtzigsten linken Fuß nach vorne setzte, verhedderte dieser sich in seinem dreihundertfünfundachtzigsten Fuß
Offenbar zählt man beim Tausendfüßler von einer Seite komplett runter und dann die andere wieder hoch – und nicht etwa eins links und zwei rechts, drei links und vier rechts ... Interessant, habe ich mir nie Gedanken drüber gemacht :P

Buhu“, weinte der Tausendfüßer .
Buhu ist nicht schön, mir wieder zu umgangsprachlich - fast schon cartoonesk.


Am Abend, als es dunkel wurde, (redundant) kam die Hexe Rumpelpumpel mit ihrem Mercedes wieder auf den Hof gebraust. Als sie aus dem Auto ausstieg, sah sie den Tausendfüßer (Ex-Einfüßer) (ebenfalls redundant) auf dem Boden liegen. Aber er war schon wieder eingeschlafen. Die Hexe bückte sich zu ihm herunter, stellte sich in die Mitte und richtete ihn mit einem Ruck so auf, dass er wieder auf seinen tausend Füßen stand. Vom Ruck (unschöne Wiederholung) wachte der Tausendfüßer auf.

„Na?“, meinte die Hexe. „Ich hoffe, du hast etwas gelernt heute!“
Der Tausendfüßer brauchte einen Moment, um zu sich zu kommen.
„Ähm, was soll ich denn gelernt haben?“
„Na, zum Beispiel, dass man bei seinen Wünschen nicht allzu gierig sein sollte.“
„War ich ja gar nicht“, antwortete der Tausendfüßer trotzig. „Ich habe mir nur ein zweites Bein mit einem zweiten Fuß gewünscht. Du hast mir einfach neunhundertachtundneunzig Beine, beziehungsweise Füße oben drauf gepackt“.
:thumbsup:

„Ach ja“, erwiderte die Hexe und erinnerte sich. „Stimmt, das war ja ich. Okay, dann hast du eben nichts gelernt. Tschüss dann!“
Die Hexe wollte gerade zu ihrem Haus gehen, als der Tausendfüßer schon wieder umfiel.
„Oh, Mist“, sagt er. „Ich bin über meinen dreihundertachtundzwanzigsten Fuß gestolpert.“
Wieder lag der Tausendfüßer auf dem Boden und konnte sich von alleine nicht aufrichten. Die Hexe seufzte.
„Also gut, ich helfe dir.“
Der Stimmungwechsel hier ist völlig unmotiviert. Warum hilft sie ihm jetzt?

Eene, meene Mhythmus, deine Beine ham jetzt Rhythmus, hex, hex!
S.o... beim zweiten Mal ist sogar die satirische Überraschung vom ersten Mal weg

„J

uchu“, rief der Tausendfüßer entzückt. „Ich kann laufen. Und ich klinge wie fünfhundert starke Männer. Meine natürlichen Feinde werden mich fürchten.“

Die Hexe Rumpelpumpel lächelte zufrieden.
„Jeden Tag eine gute Tat“, dachte sie und ging zufrieden ins Haus.

Das Ende gefällt mir nicht, auch wegen des zuvor schon angesprochen nicht nachvollziehbaren Stimmungswandel der Hexe, der hier noch weniger klar wird. Warum ist sie plötzlich so gütig? Ich fände besser, wenn es in etwa so enden würde.

„Juchu“, rief der Tausendfüßler entzückt. „Ich kann laufen. Und ich klinge wie fünfhundert starke Männer. Meine natürlichen Feinde werden mich fürchten.“
Taten sie aber nicht.
Doch das ist eine andere Geschichte. ;)

(Anmerkung: Kein natürlicher Fressfeind eines Tausendfüßlers hat Angst vor dem Gestampfe seiner Füße.)

Klingt jetzt nach viel Meckerei, soll es aber gar nicht sein. Die Geschichte ist witzig und phantasievoll und an einigen Stellen musste ich breit grinsen. Für meinen Geschmack ist sie noch ein bisschen unausgegoren, an manchen Stellen willst du zu viel, setzt einen Gag über einen stringenten Handlungslauf. Dadurch ist es manchmal ein bisschen zu sehr Buchstaben-Slapstick. Eventuell täte ihr ein wenig Entschlackung gut. Aber auch das ist natürlich Geschmackssache.

LG svg

 

Hallo @svg

und vielen Dank fürs Lesen und Kommentieren. Du wirst sehen, ich habe viele deiner Hinweise angenommen und entsprechend deinen Vorschlägen abgeändert.

Nur bei 'hex,hex' und 'Nutella' fällt mir keine gute Alternative ein. Es ist eben universal gebräuchlich und daher leichter verständlich. Kinder werden immer Nutella essen und hex, hex sagen. Leider.

Das Ende gefällt mir nicht, auch wegen des zuvor schon angesprochen nicht nachvollziehbaren Stimmungswandel der Hexe, der hier noch weniger klar wird. Warum ist sie plötzlich so gütig? Ich fände besser, wenn es in etwa so enden würde.

Naja, der Einfüßer/ Tausendfüßer ist immer noch auf ihrem Hof. Sie will ihn loswerden und merkt, dass das nur geht, wenn sie ihm hilft. Das macht sie dann auch, aber widerwillig, falsch und selbstironisch.

Klingt jetzt nach viel Meckerei., aber: Ich mag deine Geschichte. Sie ist witzig und phantasievoll und an einigen Stellen musste ich breit grinsen.

Vielen Dank. Das freut mich.

LG,
HL

 

Hej @HerrLehrer ,

du beginnst leicht und verständlich, aber dann wird’s eifrig und die Ideen sprudeln, so dass sich für mich die Zusammenhänge verlieren. Kinder wollen dranbleiben. Deine Ideen, die sicher Erwachsene die Geschichte gerne vorlesen lassen, haben nicht immer etwas mit dem kleinen unglücklichen Einfüßer zu tun und ich könnte mir vorstellen, dass sie das ... abhängt.

„Mann, ey“, sagte der Einfüßer morgens nach dem Aufstehen und Hinfallen.

Das gefällt mir richtig gut und könnte ohne Anhang allein bestehen.

Beste Lage, hatte ihr der Makler damals gesagt.

An dieser Stelle schreibst du für den Vorleser. Entweder fragt das Kind, was ein Makler ist und was das mit dem Einfüßer zu tun hat oder sie ignorieren das, oder sie denken selbst nach und hören nicht mehr zu :D

„Tja, wir haben alle unser Päckchen zu tragen“, meinte die Hexe knapp und biss in ihr Marmeladenbrot. „Ich habe zum Beispiel kein Nutella mehr!“, fügte sie hinzu.

Die wenig hilfsbereite Hexe ist schon okay, könnte aber empfindsame Kinder verstören, haben sie doch bestenfalls Mitgefühl mit dem Einfüßer entwickelt. Ich habe übrigens erwartet, dass der Einfüßer am nächsten Morgen mit einem Glas Nutella vor der Tür stehen würde.

Irgend so ein Jäger hatte ihm wohl Steine in den Bauch gelegt und dann alles zugenäht. Wer tut so was? Er lag seit einer Woche im Krankenhaus.

Wenn das Kind das Märchen vom Wolf und den sieben Geißlein nicht kennt, bleibt es irritiert zurück. Wieder mehr ein Gag für den Vorleser.

„Wow, tausend Füße, wie geil ist das denn?“,

Wird den einen oder anderen Vorleser dazu verleiten, ein neutrales Wort einzusetzen. ne Oma oder so.

Am Abend, kam die Hexe Rumpelpumpel mit ihrem Mercedes wieder auf den Hof gebraust

Wieder ein Fall für den Vorleser. Ist der tendenziell männlich? Auto ist okay. Marke ist piepegal.

„Na?“, meinte die Hexe. „Ich hoffe, du hast etwas gelernt heute!“
Der Tausendfüßer brauchte einen Moment, um zu sich zu kommen.
„Ähm, was soll ich denn gelernt haben?“
„Na, zum Beispiel, dass man bei seinen Wünschen nicht allzu gierig sein sollte.“
„War ich ja gar nicht“, antwortete der Tausendfüßer trotzig. „Ich habe mir nur ein zweites Bein mit einem zweiten Fuß gewünscht. Du hast mir einfach neunhundertachtundneunzig Beine, beziehungsweise Füße oben drauf gepackt“.
„Ach ja“, erwiderte die Hexe und erinnerte sich. „Stimmt, das war ja ich. Okay, dann hast du eben nichts gelernt. Tschüss dann!“

Dass du die moralische Komponente entkräftest ist eine hübsche Idee, aber für meinen Geschmack ist die Hexe zu prominent besetzt. Sie dürfte sich zugunsten des Einfüßlers zurückhalten.

Meine natürlichen Feinde werden mich fürchten.“

Das tut nich not, wie man hier im Norden der Republik sagt. Du hast seine Freude und seine Energie bereits herausgearbeitet. Der muss jetzt nicht so angeben. ;)

Eine hübsche Idee, die gerne dichter am Protagonisten bleiben und ruhiger für Kinder erzählt werden könnte.

Vielen Dank und freundlicher Gruß,

Kanji

 

Hallo @Kanji

und vielen Dank fürs Lesen und Kommentieren.

Deine Ideen, die sicher Erwachsene die Geschichte gerne vorlesen lassen, haben nicht immer etwas mit dem kleinen unglücklichen Einfüßer zu tun und ich könnte mir vorstellen, dass sie das ... abhängt.

Ja, ist mir und anderen auch schon aufgefallen. Danke.

„Wow, tausend Füße, wie geil ist das denn?“,
Wird den einen oder anderen Vorleser dazu verleiten, ein neutrales Wort einzusetzen. ne Oma oder so.

Ja, ich hab schon an einigen Stellen weniger Jugendsprache gemacht, hier nehme ich dann wohl auch ein Synonym.

Am Abend, kam die Hexe Rumpelpumpel mit ihrem Mercedes wieder auf den Hof gebraust
Wieder ein Fall für den Vorleser. Ist der tendenziell männlich? Auto ist okay. Marke ist piepegal.

Finde ich nicht. Meine vierjährige Tochter und mein zweijähriger Sohn wissen, was ein Mercedes ist, und dass Hexen kein Auto fahren. Die Stelle hat bei ihnen funktioniert. "Eine Hexe fährt doch nich Mercedes!"

Eine hübsche Idee, die gerne dichter am Protagonisten bleiben und ruhiger für Kinder erzählt werden könnte.

Ich will noch eine Version erstellen, die komplett aus der Sicht des Einfüßers geschrieben ist. Bin mir aber noch unschlüssig darüber.

Vielen Dank!

LG,
HL

 

Hallo Herr Lehrer,

zwei Dinge sind mir beim Lesen deiner Antworten auf die Kommentare aufgefallen:

1. Du willst Kinder und Erwachsene ansprechen.

Wenn ich mir die alten Kinderserien oder -filme anschaue, wunder ich mich manchmal wie viele versteckte Erwachsenenwitze da versteckt sind, über die man als Kind einfach hinwegsieht. Das geht bei Vorlesegeschichten bestimmt auch, aber ich könnte mir vorstellen, dass man da mit der Dosierung ganz schön aufpassen muss, damit man die Kinder nicht verliert. Hauptsächlich sollte es ja eine Geschichte für Kinder sein, an der auch Erwachsene Spaß haben.

Das mit der Garantie geht bestimmt in Ordnung, das können die Vorleser zur Not auch kurz erklären. Aber der Sarkasmus der Hexe, gerade am Schluss – ich glaube nicht, dass das passt.

2. Du willst keine Moral mit der Geschichte vermitteln.

Geht das? Eine Geschichte ohne Moral? Ich glaube nicht, denn irgendwas vermittelst du ja immer. Für mich ist die Moral: du musst dich nicht wirklich anstrengend, um glücklich zu werden, nur jemanden finden, der dir deine Wünsche erfüllt. Da reicht es auch einfach nur zu nerven und zu schlafen.

Gefällt mir irgendwie gar nicht. Und ich seh da gerade Kinder vor mir, die unzufrieden sind mit sich, vielleicht weil sie etwas nicht gut können, vllt weil sie auch nur ein Bein haben., was sollen die denn von dieser Geschichte halten? Man sollte den Kindern doch vermitteln, dass jeder so gut ist wie er ist und dass alles seine Vor und Nachteile hat.

Zum Text:

Den Einstieg finde ich auch super. Echt süß, auch die direkte Ansprache der Kinder gefällt mir und die verlegene Spinne. Das geht leider im hinteren Teil verloren, vllt auch weil du dich auf die sarkastische Hexe konzentrierst. Vllt würde es Sinn machen, beim Einfüßer zu bleiben.

Warum hat der eigentlich keinen Namen? Gibt es nur einen Einfüßer? Wo kommt er her? Hatten seine Eltern auch nur einen Fuß? Warum haben sie ihm dann nicht beigebracht damit umzugehen?

„Eeene, meene, Müße, du hast jetzt tausend Füße. Hex, hex!“
„Eene, meene Mhythmus, deine Beine ham jetzt Rhythmus, hex, hex!“
Die Zaubersprüche sind etwas lame, da darfst du gerne noch kreativer werden. :)

Ich kann laufen. Und ich klinge wie fünfhundert starke Männer. Meine natürlichen Feinde werden mich fürchten.
Warum geht es auf einmal um die Feinde, die bisher keine Rolle spielten?

Wie gesagt, den Anfang mag ich voll gerne, dann geht es für mich leider in die falsche Richtung.

Liebe Grüße,
NGK

 

Liebe @RinaWu @Rob F @khnebel @Novak @Shey @svg @Kanji @Nichtgeburtstagskind

ich habe mich angesichts eurer vielen hilfreichen Tipps nochmal an eine Überarbeitung meiner Geschichte gesetzt und hoffe, dass sie für euch jetzt runder und in sich stimmiger ist.

Was ich geändert habe:

1. Der Einfüßer hat jetzt einen Namen
2. Die Geschichte wird jetzt nur noch aus einer, nämlich Pips Perspektive erzählt.
3. Das Ende ist so gestaltet, dass der Einfüßer wieder Einfüßer sein will.

Dazu noch ein paar kleine Änderungen. Ich würde mich über eine Rückmeldung, ob die Geschichte für euch so jetzt besser funktioniert, sehr freuen.

Liebe Grüße und vielen Dank,

HL

 

Moin @HerrLehrer,

die Überarbeitung hat der Geschichte noch einmal gut getan. Ist jetzt klarer strukturiert und so für Kinder besser nachzuvollziehen. Gefällt mir gut so.
Am Ende verschenkst du aus meiner Sicht aber einen Superwitz ;)...

Und Plopp! hatte Pip wieder seinen einen Fuß zurück. Er strahlte über das ganze Gesicht und hüpfte vor Freude auf seinem einen Bein auf und ab.
Ich würde hier noch am Ende hinzufügen: Und dann fiel er überglücklich um.
Wäre bei Kinder mit ziemlicher Sicherheit ein großer Lacher ;)

Und was mir gerade noch auffällt: Ganz korrekt formuliert ist es eigentlich nicht, weil er ja seinen einen Fuß die ganze Zeit über hatte. Er ist genaugenommen die 999 anderen wieder los geworden. Aber das ist schon ein bisschen kleinlich von mir ;)...
LG svg

 

Hallo @HerrLehrer,

das eigene Befinden im Vergleich zum Schicksal anderer zu relativieren, lese ich als Anliegen aus deiner Geschichte heraus. Finde ich wichtig, gerade für uns Luxusgeborene, dennoch lässt sie mich leicht unzufrieden zurück. Das liegt daran, dass du unterschwellig auch vermittelst: "das ist ja jetzt wohl klar, am besten bleibt alles wie’s vorher war." Das impliziert leider auch die ultrakonservative Message: Versuch gar nicht erst, das Schlechte zu ändern, es kann nur schlechter werden. Und ja, tröste dich, "wir haben alle unser Päckchen zu tragen."
Du schaffst einen Konflikt (Benachteiligung), den du nur scheinbar löst, indem du den Prota mit seinem Wunsch übertrieben scheitern lässt (tausend Beine), bis er sich sein altes Leben (mit Benachteiligung) zurückwünscht. Die Ausgangslage, der Konflikt jedoch ist unverändert, nur der Blick darauf ist geläutert, weil auf einmal glücklich damit.
Ich unterstelle dir nicht, das du das beabsichtigt hast, es schwingt aber dennoch mit und das ist schade. Was ich mir für deine Geschichte wünschen würde, wäre ein Schritt nach vorne, im Sinne einer positiven Veränderung, die Kindern Mut macht. Warum wird Pip, der Einfüßer nicht für seine Mühen belohnt? Es muss ja nicht gleich ein zweites Bein sein. Mal so aus der Hüfte geschossen: Er erfindet eine Nutellamaschine oder organisiert einen Nutellalieferservice in den Finsterwald und erhält als Dankeschön einen Hexenbesen für Einfüßige. Sowas. Die Griesgrämigkeit der Hexe, weil die Nutella alle ist, finde ich übrigens herzallerliebst.

Peace, linktofink

 

Hallo @linktofink

und vielen Dank fürs Lesen und Kommentieren.

Die vorliegende Version ist neu, ich weiß nicht, ob du die alte kennst, die war 'anarchischer', dafür auch 'orientierungsloser'.

Das liegt daran, dass du unterschwellig auch vermittelst: "das ist ja jetzt wohl klar, am besten bleibt alles wie’s vorher war." Das impliziert leider auch die ultrakonservative Message: Versuch gar nicht erst, das Schlechte zu ändern, es kann nur schlechter werden. Und ja, tröste dich, "wir haben alle unser Päckchen zu tragen."

Hmm, ich würde die Botschaft des Textes anders verstanden wissen wollen, nämlich: Mach das Beste aus dem, was du hast.

Die Benachteiligung hier ist eine körperliche, und auf die reale Welt bezogen kämpfen doch viele mit vermeintlichen körperlichen Nachteilen. Man findet sich zu klein, zu groß, zu dick, zu dünn, die Nase ist krumm, die Ohren zu groß, die Haare zu dünn, zu brünett, etc. Jeder, so denke ich, hat sich schon mal bei dem Gedanken oder Wunsch erwischt, er wäre gerne jemand anders oder besäße zumindest ein bestimmtes Attribut des Anderen. In unserer Phantasie stellen wir uns diese Person mit dem von uns gewünschten Attribut als den glücklichsten und perfektesten Menschen der Welt vor. Dass aber auch vermeintlich perfekte Menschen Sorgen und Nöte haben, blenden wir in unserer Phantasie gerne aus.

Pip glaubt, mit zwei Beinen/ Füßen wäre er glücklicher. Und vielleicht stimmt das sogar. Aber die Hexe weiß, dass die Erfüllung eines Wunsches wahrscheinlich nur neue Wünsche generiert. Wenn die Hexe Pip ein zweites Bein/ einen zweiten Fuß gäbe, würde er bald wieder kommen und sich noch eine Veränderung wünschen. Also handelt die Hexe pädagogisch, im Sinne von: "Man weiß nie, wann es genug ist, bis es mehr als genug ist." Durch die Übererfüllung des Wunsches erkennt Pip, dass 'das Leben kein Wunschkonzert ist', dass man mit 'vermeintlich körperlichen Schwächen' ein glückliches und erfülltes Leben führen kann und dass 'mehr' nicht zwangsweise 'besser' bedeutet.

Die zweite Frage, die sich mir nicht nur durch deinen Kommentar aufdrängt ist die: Wie ernst muss man eine Kindergeschichte nehmen und wie ernst nehmen Kinder diese? Mit meinen habe ich z.B, schon den Struwwelpeter gelesen und da stirbt ein Kind, weil es die Suppe nicht essen will, es verliert ein Kind seine Daumen, weil es daran lutscht und es verbrennt ein Mädchen, weil es mit Streichhölzern spielt. Alle diese Geschichten haben meine zwei Kinder (2 und 4) mE nicht nachhaltig traumatisiert. Wenn man Kinder- und Jugendgeschichten pädagogisch auseinandernimmt, was ist dann von Dumbo, Hänsel und Gretel, Harry Potter etc. zu halten?

Ich glaube, der erste Wunsch ist es, unterhalten zu werden. Wenn eine Geschichte Ambiguitäten aufweist und/ oder Ambivalenzen hervorruft, ist das nicht verwerflich, sondern kann ein interessanter Gesprächsanlass sein.

Liebe Grüße,

HL

 

Guten Morgen @HerrLehrer, dann will ich mal schnell einen Blick riskieren, was du so geändert hast und siehe da, es ließt sich sehr, sehr gut. Das mit dem Namen finde ich gut und auch das du das Einhorn und das Nashorn eingefügt hast, allerdings müsstest du mir vielleicht erklären, was ein OHrhorn ist und wieso man das werden will :-) Die gummibärchen finde ich auch süß, die Idee der kindlichen Bestechung klappt ja fast immer :-)

Ratzepüh
ohhh en Ratzepüh :-) ich mag das Wort und ich finde man sollte es viel häugier verwenden :-)
durch den Sturz aufgeschreckt, aufwachte.
Das Komma muss glaub ich weg. Wobei ich auf das 'aufwachte' streichen würde, denn wenn jemand aufschreckt, dann ist er meistens wach.
Ich bin immer noch ein Fan von deiner Geschichte, auch wenn die das fiese und neckische der Hexe ganz gerne hatte, so ist deine Neue Version genauso schön.
Viel mehr habe ich auch gar nicht zu sagen :-) Gefiel mir vorher und gefällt mir jetzt immernoch.

Liebe Grüße
Shey :-)

 

Hallo @HerrLehrer,

gefällt mir besser! Liest sich nun gradliniger, die Konzentration liegt bei Pip, auch die Begegnungen im Wald mit Ein- und Nashorn sind gut, um zu zeigen, wie die Hexe so drauf ist, anstatt (wie vorher) die Perspektive zu wechseln.

Kurzum: Ja, funktioniert für mich so besser als vorher.

Viele Grüße
RinaWu

 

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