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Roberto Brambilla, 6 Jahre, aus Mailand
Mailand, Frühjahr 1954.
Als sich ihre wiederkehrende, morgendliche Übelkeit auch mit einem Gläschen Grappa nicht überspielen lässt, weiß Giulia Brambilla, dass es wieder soweit ist und sie in froher Erwartung auf das Kommende blicken kann.
Wie jedes italienische Familienoberhaupt hatte Mario, der die Nachricht überrascht, aber mit unverborgenem Stolz entgegen nimmt, sich nichts sehnlicher als einen Jungen gewünscht, den er in seinem Sinne erziehen und prägen könnte. Der seinen Namen tragen und die Erinnerung an seine Vorfahren aufrecht erhalten würde. Noch vor wenigen Jahren hatte Mario wiederholt damit gehadert, durch die Kraft seiner Lenden keinen männlichen Nachfahren gezeugt zu haben, es später aber als unabänderliches Schicksal hingenommen. Es war eben so, wie es war und das Leben machte auch in einem Haushalt mit zahlenmäßig überdrückender weiblicher Übermacht Spaß.
Umso glücklicher sind er und seine Frau, als gut zehn Jahre nach der jüngsten Tochter Giulietta Nachzügler Roberto Anfang Oktober 1954 das Licht der Welt erblickt. Ein gesunder Junge, schwarze Locken, dunkle Augen, das familientypische, verschmitzte Lächeln: Ganz der Vater und von Anfang an Mittelpunkt und Stolz der Familie. Endlich ein Kind, dem Mario seine Vorlieben für den AC Mailand und für die roten Rennwagen mit dem "cavalo rampante", dem springenden Pferd vor gelben Hintergrund, das auf den rot glänzenden Ferrari-Rennwagen unübersehbar prangt, übertragen könne und er nimmt sich vor, damit zu beginnen, sobald Roberto den Windeln entwachsen wäre.
Doch die Zeiten sind hart und je größer die Familie wird, desto mehr müssen sich Giulia und Mario strecken, um über die Runden zu kommen. Nur die älteste Tochter steht bereits auf eigenen Beinen und unterstützt mit ihrem Lehrlingsgehalt die Eltern so gut sie kann, während die anderen beiden Töchter noch einige Jahre die Schulbank drücken müssen.
Drei Mal in der Woche arbeitet Giulia stundenweise an der Fleischtheke in dem Lebensmittellädchen von Don Fanucci, der als guter Freund der Familie Giulia hin und wieder Fleisch und Wurst zusteckt, das eigentlich als Spende für "la mensa" vorgesehen war, einer Hilfsorganisation für die Benachteiligten der Mailänder Gesellschaft.
Mario arbeitet die Woche über im FIAT-Werk in Turin, schraubt die Autos zusammen, die in alle Länder der Welt exportiert werden. Oft plagt ihn heftiges Heimweh, aber er freut sich nach einer langen Zeit der Arbeitslosigkeit und Gelegenheitstätigkeiten darüber, vor vier Jahren dort einen sicheren Arbeitsplatz mit angemessener Bezahlung gefunden zu haben. Er ist immer bereit, Überstunden abzuleisten, um zusätzliches Geld für die Haushaltskasse zu verdienen. Geld, das er für die Ausbildung seiner Töchter und Roberto auf die hohe Kante legt.
Er hat sich fest vorgenommen, dass Roberto es später einmal besser haben würde als er und arbeitet verbissen daran, dieses sich selbst gegebene Versprechen einzulösen. Vielleicht könnte der Junge der Erste in der Familie sein, der studieren würde. Als Ingenieur könnte er später einmal für eine renommierte italienische Automarke wie FIAT, Alfa Romeo oder Lancia arbeiten und gutes Geld verdienen.
'Vielleicht sogar für Ferrari? Nein, das ist nur ein Traum, ganz weit weg', denkt Mario, als er abends auf dem Bett seines Zimmers liegt, einem spärlich eingerichteten, muffigen Raum mit Etagenbetten und Metallspinden, den er mit einem halben Dutzend Kollegen teilt, die wie er aus anderen Teilen des Landes nach Turin gekommen sind, um bei FIAT ihr Geld zu verdienen. Wie so oft spürt er fern der Familie wieder einmal das beklemmende Gefühl tief im Herzen, das ihn so oft befällt und ihn bis auf den Grund seiner Seele quält: Sehnsucht nach der Familie, die ihm alles bedeutet.
Die Jahre vergehen und die Entbehrungen der harten Nachkriegszeit geraten langsam in Vergessenheit. Die Töchter haben mittlerweile die eng gewordene kleine Wohnung im Herzen Mailands verlassen, sind jungen Männern gefolgt, mit denen sie eigene Familien gründen wollen. Jahr um Jahr versieht Mario weiter fleißig und gewissenhaft seine Arbeit im Turiner Werk. Zwischenzeitlich ist er zum Vorarbeiter einer kleinen Arbeitsgruppe innerhalb der Vormontage aufgestiegen. Das ermöglicht ihm den Kauf eines Kleinwagens, einem FIAT 500 "Topolino", mit dem man an freien Wochenenden gelegentlich Ausflüge mit der Familie in die Gegend rund um Mailand macht. Sie besichtigen den Flughafen, schauen auf der Aussichtsterrasse den startenden Flugzeugen zu, währenddessen Mario seinem Sohn Geschichten über ferne Länder und fremde Menschen erzählt. Er zeigt ihm die Heimstätte des AC Mailand und sie fahren raus zu einem Picknick vor den Toren der Stadt.
In den Werksferien geniessen Roberto und Giulia gemeinsam mit ihren Kindern und dem ersten Enkelkind erstmals zwei gemeinsame Urlaubswochen auf einem Campingplatz am Lido di Jesolo. Roberto ist mittlerweile Erstklässler in der Grundschule des Stadtteils und ein guter Schüler. Wie fast jeden Jungen in Mailand hat ihn das Ferrari-Fieber gepackt. Seit Monaten spricht er von nichts anderem als den roten Rennern des 'Commandatore' Enzo Ferrari, die in dieser Saison von einem Sieg zum nächsten eilen.
Er malt sich in seinen Träumen aus, eines Tages in einem der roten Rennwagen zu sitzen. Er würde Rennfahrer werden und doch nicht für die Rot-Schwarzen stürmen, wie er sich das noch vor wenigen Monaten gewünscht hatte! Umso größer ist seine Freude, als sein Vater ihm verspricht, mit ihm zum Rennen nach Monza zu fahren, das in wenigen Wochen stattfinden wird und für das Don Fanucci ihnen als Dank für die zuverlässige Arbeit von Giulia zwei Karten geschenkt hat.
Anfang September.
Endlich rückt das Rennen näher. Bereits Ende August ist ganz Mailand in großer Vorfreude auf den bevorstehenden "32. Gran Premio d' Italia", der die Entscheidung über den Gewinn der diesjährigen Fahrerweltmeisterschaft bringen wird. Speziell wenn "ihre" roten Renner an der Spitze mitfahren und Rennen gewinnen können, strömen die Tifosis, wie die italienischen Rennfans genannt werden, in Scharen an die Rennstrecke, die in einem grünen Park in der Nähe des Städtchens Monza angelegt wurde und seit Mitte der 50er-Jahre neben einer schnellen Straßenstrecke als ganz besondere, einmalige Attraktion über ein Steilwandoval aus Beton verfügt, das mit der normalen Rennstrecke kombiniert eine Gesamtlänge von 10,4 Kilometern ergibt und Windschattenfahrten auf langen Geraden und schnellen Kurven ermöglicht.
In diesem Jahr sind die Ferraris insbesondere auf schnellen Kursen unschlagbar, beste Voraussetzungen für ein Festwochenende mit einem Ferrari-Sieg vor den Toren der heimischen Fabrik. Ganz besondere Spannung verspricht der Kampf um die Weltmeisterschaftskrone, die bereits bei diesem Rennen zwischen dem Deutschen Wolfgang Graf Berghe von Trips und dem Amerikaner Phil Hill vergeben werden kann.
Roberto macht in der Nacht zum Rennen vor Aufregung kaum ein Auge zu. Zu sehr hat er sich in den vergangenen Tagen ausgemalt wie es sein wird, wenn er seine geliebten Ferraris das erste Mal sehen kann und fragt sich, ob sie so klingen werden, wie er es sich in Gedanken vorgestellt und er sie immer imitiert hat, ohne sie jemals gehört zu haben. Wie schnell werden sie sein? Wie laut? Wird er die Fahrer erkennen können wenn sei vorbei rasen? Fragen, die sich die ganze Nacht in seinem Kopf drehen, aber er ist sich sicher: Morgen würde der schönste Tag in seinem Leben werden.
Mailand, 10. September 1961.
"Macht euch einen schönen Tag und passt gut auf euch auf" ruft Giulia ihnen zu, als sie gegen zehn Uhr das Haus verlassen.
"Fahr bitte vorsichtig, Du weißt ja, heute sind alle Italiener Rennfahrer. Der Weg zur Strecke und zurück ist gefährlicher an solchen Tagen als das Rennen selbst."
"Claro bella, Du weißt ja, dass Du Dich auf mich verlassen kannst" ruft Mario zurück, den Kopf aus dem Fenster des FIAT gesteckt.
"Ich passe schon auf. Mal gespannt, wie es heute werden wird. Endlich mal wieder bei einem Rennen dabei! Mann, jetzt freue ich mich fast noch mehr als Roberto. Es wird bestimmt ein unvergesslicher Tag! Bis heute Abend" ruft Mario ihr zu, bevor er den Kleinwagen startet und sie winkend um die Straßenecke verschwinden.
Von weitem dringt Motorenlärm zu ihnen, als Mario nach einer mehrstündigen Schleichfahrt inmitten einer endlosen Wagenkolonne müde und gestresst den Fiat abschließt. Die Fahrt war ermüdend und zwischendurch befürchteten sie, sie würden sie es nicht früh genug zum Rennen schaffen.
“Wir sind spät dran, aber das packen wir noch, in zwanzig Minuten startet das Rennen. Blöder Stau, der hat uns mehrere Stunden Zeit gekostet. Nächstes Jahr machen wir das anders, da fahren wir früher los und verbringen die Zeit an der Rennstrecke bevor es los geht."
"Nächstes Jahr sind wir wieder da? Grandioso!" ruft Roberto und zieht noch fester an Marios Arm. "Wie weit ist es denn noch, Papa?"
"Nicht mehr sehr weit, wir versuchen, direkt an die Strecke zu kommen, wo man die Autos lange und nahe sehen kann. Wir müssen nur noch um die Parabolica rum und suchen uns dann einen Platz am Anbremspunkt vor der Kurve am Ende der Geraden."
Die Beiden bahnen sich ihren Weg durch eine wogende Menschenmasse, die sich in jede Richtung bewegt. Einige kommen ihnen entgegen, Andere werden wie sie im allgemeinen Gewühle nach vorne getrieben. Zwischendurch Autos und Motorroller, die sich hupend den Weg durch die Zuschauer bahnen. Abgase der vorbeifahrenden Motorroller vermischen sich mit dem Schweiß der Besucher und dem Geruch von Grillkohle und Gegrilltem. Auf den Wiesen sonnen sich Besucher, trinken Wein und unterhalten sich über das bevorstehende Rennen. Die Zufahrtsstraße ist nicht viel mehr als ein breiterer, staubiger Feldweg, mit angrenzenden Wiesen auf der rechten Seite, die als Parkplätze für Autos und Motorräder genutzt werden. Links geht es einen kleinen Erdwall hinauf, auf dem die Zuschauer in mehreren Reihen stehen. Während er Roberto fest an der Hand hält, bahnt sich Mario weiter seinen Weg durch das Menschengewühl, dabei immer nach einer Lücke auf dem Erdwall Ausschau haltend.
"Komm, Roberto, da oben scheint ein Plätzchen zu sein. Gucken wir mal, ob wir uns da hinstellen können."
Minuten später ist es geschafft, gerade rechtzeitig vor Beginn des Rennens um 15.00 Uhr haben sie einen Platz gefunden, freundliche Motorsportfans lassen Roberto bis an den Zaun vor, Mario direkt hinter ihm. Von hier aus wird Roberto das Rennen durch die breiten Maschen des Zauns beobachten können. Einige Zuschauer haben sich bereits frühmorgens ihr Refugium mit Hilfe von Klappstühlen und Schnüren abgesteckt, mussten es im Verlauf des Tages auf Anweisung der Kartenkontrolleure jedoch wieder räumen, um auch anderen Besuchern einen guten Blick zu gewähren. Jetzt stehen alle eng an eng und Mario ist froh, dass er Getränke, Obst und Weißbrot mitgenommen hat, denn er ist sich sicher, während des Rennens keine Gelegenheit mehr zu bekommen, seinen Platz zu verlassen. Auf dem gegenüber liegenden Streckenteil, nur durch eine Innenfläche und den Boxen getrennt, liegt die Startgerade, die parallel von hohen Tribünen umsäumt ist. Wenn man den Blick nach Norden richtet kann man im Hintergrund die Silhouette der Alpen sehen. Motorenlärm dringt zu ihnen hinüber, die Motoren werden angelassen und laufen warm. Nur noch Sekunden bis zum Start. Mario fasst seinen Sohn fest an den Schultern, der sich ein wenig ängstlich zu ihm umgedreht hat.
"Gleich geht's los. Hast Du Angst, piccolino?"
Stumm schüttelt Roberto den Kopf.
Sekunden später signalisiert zum Inferno gesteigerter Motorenlärm den Zuschauern, dass die Startflagge in wenigen Sekunden fallen wird. Die Fahrer jagen den Motor auf hohe Drehzahlen, lösen die Bremse, lassen das Kupplungspedal los, und drücken das Gaspedal bis auf das Bodenblech durch. Durchdrehende Reifen hinterlassen schwarze Striche auf dem Asphalt, die Renner nehmen Fahrt auf und jagen die lange Start- und Zielgerade hinunter. Erst als sie in das Dunkel des kleinen Wäldchens verschwinden, nimmt der Motorenlärm ab. Eine scheinbare Ruhe, die bereits nach wenigen Sekunden beendet wird. Es wird lauter und lauter, lauter als in den Minuten zuvor, lauter als Roberto es jemals gehört hat. Er spürt Vibrationen in seinem Magen. Seine kleinen Finger krallen sich in den Zaun, er steht auf den Zehenspitzen und guckt in die Richtung, in der sie gleich kommen müssen.
Da! Aus dem Kurvenausgang am Rande des Wäldchens lösen sich einige bunte Punkte, die rasend schnell näher kommen, rote, grüne, blaue, weiße Autos, breit gefächert fast die ganze Straßenbreite ausnutzend. Wie ein Schwarm boshafter Hornissen schwirren sie über den Asphalt. Robertos Herz pocht gewaltig, er spürt das Lärmen der Motoren als Hämmern in seinem Brustkorb. So etwas hat er noch nie erlebt. So gewaltig hat er es sich nicht vorgestellt! Das übertrifft alles bisher Erlebte! Seine Knie zittern, aber er dreht sich mit einem breiten Lächeln zu seinem Vater um, nachdem auch die Nachzügler vorbei sind. Die Spitze des Feldes befindet sich nun im Steilwandteil, der ihren Stehplatz im großen Oval umrundet. Roberto hört den Motorenlärm nun in seinem Rücken, bevor sie die Ziellinie überqueren, um die zweite von dreiundvierzig Runden in Angriff zu nehmen.
Die Sekunden vergehen.
Gespannt wartet Roberto und schaut erneut auf den Kurvenausgang, aus dem gleich wieder die Rennwagen kommen müssen. Er drückt seine Wange fest gegen den Zaun und starrt in die Richtung, aus der sie kommen werden. Dieses Mal wird er tapfer sein und sich nicht mehr so sehr erschrecken wie in der ersten Runde.
Da! Der Motorenlärm schwillt an, steigert sich ins Unermessliche, die Trommelfelle der Zuschauer scheinen zu zerplatzen. Da sind sie schon wieder! Wie an einer Perlenkette aufgereiht kommen sie aus der Kurve geschossen. Die Spitze des Feldes jagt die Gerade hinunter auf die Anbremszone der großen Kurve zu, vier oder fünf Wagen, meist rote Farbtupfer, die im kurzen Abstand von einer kleinen zweiten Gruppe verfolgt werden, wiederum aus vier oder fünf Fahrzeugen bestehend.
Wie aus dem nichts wirbelt Staub auf, Grasbrocken fliegen durch die Luft. Ein roter Wagen löst sich nach einer Berührung mit einem anderen Wagen aus der Gruppe, stellt sich quer und rast ungebremst über das schmale Rasenstück neben der Strecke. Mit Hochgeschwindigkeit schießt das Fahrzeug den nur zweieinhalb Fahrzeuglängen breiten Hang hinauf, auf den Zaun zu, hinter dem die Zuschauer dicht gedrängt das Rennen verfolgen. Der Hang wirkt wie eine Raketenabschußrampe und katapultiert den Renner in die Höhe. Innerhalb von Sekundenbruchteilen verwandelt der rote Wagen, der sich auf Höhe des Maschendrahtzaunes wie ein Propeller um die eigene Achse dreht, die friedliche Szenerie in ein Inferno aus Blut und Schmerzen. Schreie gehen im Motorenlärm unter, Zuschauer werden niedergemetzelt, der Wagen schlägt eine Schneise des Todes in die dicht gedrängten Reihen.
Als sich die riesige Staubwolke lichtet, die über dem Bankett der Strecke und den Zuschauerrängen aufgestiegen ist, wird das Ausmaß der Tragödie sichtbar. Graf Trips, der Fahrer des verunfallten Fahrzeugs, liegt leblos neben der Strecke, der rote Wagen, -der Stolz Italiens- unbrauchbar gewordenes Eisen für die Schrottpresse. Menschen im Schockzustand suchen ihre Angehörigen, andere versuchen zu helfen, wo nicht mehr zu helfen ist. Aus der Ferne kämpfen Sirenen gegen den Motorenlärm an.
*
Sah Roberto im Moment des Geschehens der ersten Gruppe nach, die sich anschickte, sich in die Parabolica-Kurve einzubremsen, oder erkannte er in einem plötzlichen Moment ungläubigen Erstaunens, dass der rote Wagen die Böschung hinauf gerast kommt? Direkt auf ihn zu! War das leuchtende Rot des Ferraris das Letzte, das Roberto in seinem noch jungen Leben sah, bevor er seine Augen für immer schloss?
Roberto überlebt seinen Vater Mario um fünfzehn Stunden, als er in den frühen Vormittagsstunden des Montags nach dem Rennen im Hospital von Modena seinen letzten Atemzug macht, ohne das Bewusstsein wieder erlangt zu haben. Tage später wird er zusammen mit anderen Toten des Katastrophentags von Monza in Mailand zu Grabe getragen. Er ist der jüngste von fünfzehn Zuschauern, die das Pech hatten, zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort zu sein und ihre Begeisterung für den Motorsport mit dem Leben bezahlen mussten. Eine kleine Unachtsamkeit zweier Piloten, gepaart mit den unzureichenden Sicherheitsvorkehrungen der damaligen Zeit genügten, um die nach der Katastrophe von Le Mans im Jahr 1955 größte Katastrophe bei einem Motorsportwettbewerb auszulösen.
Das Rennen geht ohne Unterbrechung weiter. Sieger und damit Weltmeister des Jahres 1961 wird der Amerikaner Phil Hill.