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Romulanisches Ale

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19.02.2006
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Romulanisches Ale

Luis wusste sich nicht anders zu helfen, also schluckte er seinen Stolz herunter und suchte Gregor auf.
Nach dem siebten Klingeln öffnete sich die Tür einen Spalt. »Was willst du hier?« Gregors Gesicht war eine Maske der Ablehnung.
»Ich brauche deine Hilfe.«
»Ach, wie könnte denn ein schnöder Trekkie einem erlauchten Jedi helfen?«
»Ich weiß, ich habe mich das letzte Mal wie ein Arsch benommen. Ich hoffe, eine Flasche Romulanisches Ale genügt als Entschuldigung.«
Gregor hob eine Augenbraue. Luis ahnte, wie oft Gregor diese Bewegung vor dem Spiegel geübt hatte. Er nahm ihm die Flasche ab und ließ ihn ohne ein weiteres Wort ein.
Luis folgte seinem Freund ins Wohnzimmer und setzte sich ihm gegenüber auf ein Sofa. Gregor thronte auf einem Sessel, der dem Kommandositz der Enterprise nachempfunden war. Hinter ihm hing ein Poster, das Scotty zeigte.
Gregor fing Luis' Blick auf. »Sag es und ich verzeihe dir!«
Luis holte tief Luft. »Montgomery Scott ist ein wahrer Held.«
»Warum?«, fragte Gregor genießerisch.
»Kirk ist ein smarter Typ und Spock ist in seiner Logik unübertroffen - aber wer steuert die Enterprise tatsächlich? Was würden Kirks Kommandos nutzen, ohne Montgomery Scott, der die Enterprise zusammenflickt und aus ihr das Unmögliche herausholt?«
Nicht alle Argumente waren von der Hand zu weisen, musste Luis eingestehen, aber in Wirklichkeit, vermutete er, brachte Gregor dem Ingenieur so viel Sympathien entgegen, weil er, wie Gregor selbst, ein Nerd und Bastler war. Und das Unmögliche bezwang.
Wenn Gregor und Luis etwas soffen, kamen sie nie um eine Diskussion dieser Art herum. Und da sie immer soffen, wenn sie sich trafen, stritten sie auch jedes Mal.
Gregor verzieh es Luis nicht, dass er die Faktizitäten des Star-Trek-Universums anzweifelte und Luis ertrug es nicht, wenn Gregor Star Wars als Märchen abtat.
»Und ... ?«, hakte Gregor mit breitem Grinsen nach.
Luis seufzte. »Die Technologie der Enterprise und damit verbunden die Arbeit von Scotty ist visionär und theoretisch möglich. Haben wir es jetzt hinter uns?«
Gregor schenkte zwei Gläser Ale ein und prostete ihm zu. »IwlIj jachjaj.«
»Salut.«
Sie nahmen einen tiefen Schluck.
Luis griff nach der Flasche. Er brauchte Mut, um den Grund seines Hierseins zu erklären.
Gregor kam ihm zuvor. »Ich habe es hinbekommen.« Er strahlte über das ganze Mondgesicht.
»Der Beamer?«
Auf dem Höhepunkt ihres letzten Streites hatte Gregor behauptet, einen Beamer nach dem Vorbild der Enterprise bauen zu können.
Natürlich war das Experiment gescheitert und ja - vielleicht hatte Luis etwas zu viel Häme durchblicken lassen.
Das war vor etwa zwei Monaten gewesen. Privat hatten sie seitdem nichts mehr miteinander unternommen und in der Schule mieden sie sich, soweit es ging.
»Das ist ja großartig!« Er sah wie Gregor die Brauen misstrauisch zusammenzog.
»Nein, ehrlich«, beeilte sich Luis zu sagen. »Das macht alles viel einfacher. Ich ...«
»Ich weiß, dass du nicht wegen meines Beamers hier bist«, kappte Gregor Luis' Euphorie. »Lass mich raten, das Ale ist eine Bestechung, damit ich mir deine Kim-Geschichten anhöre, oder?«
Luis wurde rot. Ein weiterer ihrer Streitpunkte. »Naja, also im Prinzip ...«
»Hör zu, Luis. Da du es anders nicht raffst, sag ich es dir jetzt klipp und klar ins Gesicht: Kim spielt in einer anderen Liga. Sie könnte jeden haben. Jeden. Und du bist nun mal nicht die erste Wahl für Frauen. Für sie bist du unsichtbar, ein Niemand. Ich darf das sagen, denn ich gehöre in die gleiche Kategorie.«
»Weil wir auf Comics und Computerspiele stehen?«
»Warum bist du zu mir gekommen, Luis?«
»Weil du mein Freund bist.«
»Weil ich dein einziger Freund bin. Ich bin ein fetter Computernerd, der Programme schreibt, um seine Probleme mit dem Reallife zu kompensieren. Und du bist ein dürrer Comicnerd, der seine Freizeit mit Lesen und Zeichnen von Mangas verbringt.«
»Man könnte auch Künstler sagen. Viele berühmte ...«
»Nenn es, wie du willst. Zumindest lebst du in einer Welt, die nicht in Kims Universum angesiedelt ist. Wie Marvel und DC.«
»Ich verstehe, was du sagst. Aber ich weiß jetzt, dass ich kein Niemand bin.«
Gregor hob wieder eine Augenbraue. Spock würde vor Neid erblassen.
Obwohl sie allein in der Wohnung waren, beugte sich Luis vor. Es dauerte einen Moment, bis Gregor begriff und sich ebenfalls vorbeugte.
»Ich habe ... Kräfte.« Er sah ihn bedeutungsvoll an.
»Kräfte?«
Luis nickte.
»So wie Jedi-Kräfte?«, hakte Gregor nach.
Luis lehnte sich wieder zurück, sein Gesicht glühte in einem verlegenen Rot. »So ungefähr, ja.«
»Das ist jetzt eine Retourkutsche für den Beamer, oder?«
Luis nahm die Flasche, goss sich nach und leerte das Glas auf einen Zug. Dann blicke er Gregor fest in die Augen. »Das ist mein voller Ernst.«
Gregor holte sich die Flasche zurück, füllte sein Glas und trank es ebenfalls auf einen Zug. »Was kannst du? Gedankenkontrolle? Feuerbälle? Lichtblitze?«
»Ich kann ... Wind machen. Mit meinen Gedanken.«
»Ist ja krass. Seit wann geht das schon so?«
»Also eigentlich hat das mit Kim angefangen. Seit ich mit ihr im Leistungskurs bin.«
»Mit ihr und ihrem Freund, meinst du.« Gregor konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.
»So ist es. Und das ist auch der springende Punkt. Als Patrick einen Vortrag halten musste, habe ich ihm sein Buch aus der Hand geschlagen.«
»Reden wir vom selben Patrick? Einmeterneunzig, Kapitän der Basketballmannschaft, übersteigertes Ego, mit leichter Tendenz zur Reizbarkeit? Ich glaube, es wäre zu mir vorgedrungen, wenn du dich mit ihm angelegt hättest.«
»Das ist es ja.« Luis beugte sich wieder vor. »Ich habe es ihm mit der Macht aus den Händen gerissen.«
»Mit der Macht?«
»Naja, ich war so ... wütend auf ihn, da ist es einfach passiert. Und erinnerst du dich an seinen Sportunfall? Das war ich auch.«
»Es heißt, er hat sich das Bein beim Training gebrochen. Seit wann spielst du Basketball?«
»Ich hab mich zwischen den Geräten versteckt. Und als ein günstiger Augenblick kam, hab ich ... Wind geschickt.«
»Ein Buch aus den Händen zu reißen, das ist ja eine Sache, aber das mit dem Bein ...« Gregor sah ihn missbilligend ein.
»Ich weiß, ich weiß. Ich bin auch nicht stolz darauf. Aber ich ertrage es nicht, wie er mit Kim umgeht, wie er sie begrabscht. Mir dreht sich der Magen um, wenn ich daran denke, was er mit ihr ...« In Luis Stimme schwang ein Unterton, den Gregor dort noch nie wahrgenommen hatte. Ihn fröstelte.
»Du bist ja völlig besessen von Kim.«
Sie stürzten noch ein Glas. »Ich sag dir das jetzt, weil du mein Freund bist, Luis. Ich meine ... du solltest das doch am besten wissen: Das klingt für mich alles verdammtnochmal nach der dunklen Seite. Du weißt doch, wie das immer endet, oder?«
Luis nickte schuldergeben, war wieder ganz der dürre Nerd, der keiner Fliege etwas zuleide tun konnte und deswegen seine Träume in Comics auslebte.
»Das ist mir bewusst und deshalb will ich es auch nicht mehr mit mir allein austragen. Darum ziehe ich dich ins Vertrauen. Damit du mir hilfst.«
»Das weiß ich zu schätzen. Ich bin für dich da.«
Sie tranken.
Dann murmelte Luis: »Ich war bei Patrick in der Wohnung.«
Gregor verschluckte sich am Ale. »Woher weißt du, wo ...?« Er hustete, fing noch mal neu an: »Du bist bei Patrick eingebrochen?«
»Ich wusste, dass Patrick beim Training ist. Ich habe nur nicht mit Kim gerechnet. Sie hat anscheinend einen Zweitschlüssel. Es blieb mir keine andere Wahl, als mich im Kleiderschrank zu verstecken. Du kannst dir nicht vorstellen, wie demütigend es ist, zwischen Unterhosen und Socken deines Erzfeindes eingeklemmt zu sein. Erst als ich das Plätschern der Dusche hörte, traute ich mich wieder raus. Ich wollte mich aus dem Haus schleichen, so wie ich gekommen bin, aber eine Stimme riet mir, mich davon zu überzeugen, dass es Kim auch gutgeht und ...«
»Du gottverdammter Lüstling!«
»Versteh doch«, flehte Luis«, ich musste einen Blick riskieren! Ich musste einfach wissen, ob sie wirklich so perfekt ist, wie sie immer wirkt. Vielleicht würde mich das heilen, so dachte ich. Ungeschminkt, sich keines Publikums bewusst ...«
»Lass mich raten ...«
»Sie so zu sehen, nackt und unverfälscht, das war eine göttliche Erfahrung.« Luis Blick ging ins Leere und ein dümmliches Grinsen manifestierte sich auf seinem Gesicht.
»Hat sie dich erwischt?«, riss Gregor ihn aus seiner Erinnerung.
»Nein.« Luis schüttelte den Kopf. »Ich konnte in letzter Sekunde verschwinden. Sie hat mich nicht bemerkt.«
Gregor atmete auf. »Dann ist ja alles noch mal gut gegangen. Ich hoffe, das ist dir eine Lehre. Bei jemandem einzubrechen - was wolltest du überhaupt bei Patrick?« Gregor kam ein erschreckender Gedanke. »Sag nicht ...«
»Ich weiß, es war falsch. Und ich schwöre bei allem, was mir heilig ist, dass ich niemals wieder so etwas tun werde. Und wenn du mir hilfst, dann hast du mein Jedi-Ehrenwort, dass ich meine Kräfte ...«
»Wobei helfen?«
Luis rollte verlegen sein leeres Glas zwischen den Händen. »Bei meiner Flucht habe ich versehentlich meinen Rucksack zurückgelassen.«
Gregor schenkte ihnen noch einmal nach. Erst dann traute er sich zu fragen: »Was ist in dem Rucksack?«
»Mein Skizzenbuch. Naja, es ist schon mehr als ein Skizzenbuch, es ist quasi ein fast fertiger Comic. Die Geschichte handelt von mir und Kim. Und sagen wir mal so, Patrick taucht auch darin auf. Und er kommt nicht sonderlich vorteilhaft weg ...«
»Du willst, dass ich dir beim nochmaligen Einbrechen helfe? Auf gar keinen Fall!« Gregor knallte sein Glas auf den Tisch.
»Ursprünglich wollte ich, dass du Kim ablenkst. Aber mit deinem Beamer geht das natürlich viel einfacher.«
»Kommt nicht in die Tüte!«
Luis packte Gregor bei den Schultern. »Hör zu, wenn du mir hilfst, stehe ich ewig in deiner Schuld. Du kannst mich bitten, worum du willst.«
Gregor wandt sich aus Luis' Griff. Die Berührung und die Verzweiflung in seiner Stimme waren ihm unangenehm.
»Es ist nicht nur das. Der Beamer ist ein Prototyp. Ich habe bisher nur meinen Hamster gebeamt.«
»Und es hat funktioniert?«
»Das schon, nur ...«
»Dann ist doch alles geklärt. Ich stelle mich als menschliches Versuchskaninchen zur Verfügung.«
Luis sah, wie es hinter Gregors Stirn arbeitete. Selbstverständlich wollte Gregor wissen, ob seine Erfindung etwas taugte. Aber er war noch nicht restlos überzeugt. Also setzte Luis einen drauf: »Und ich verspreche dir, nie wieder ein schlechtes Wort über Star Trek zu verlieren.«
»Nie wieder?«
Luis streckte ihm die Hand entgegen.
Gregor zögerte. »Ich brauche erst einen Beweis, dass deine Geschichte stimmt.«
»Zeig du mir deine Maschine und ich zeige dir einen Jedi-Trick.«
»Also gut.«
Gregor schlug ein.
Eigentlich hätte Luis erleichtert sein müssen, doch in ihm breitete sich ein mulmiges Gefühl aus, als er Gregor zur Kellertür folgte. Das letzte Mal hatte der Besuch in Gregors Refugium beinahe ihre Freundschaft zerschmettert. War es fair, das noch einmal zu riskieren? Noch konnte er diesen ganzen Wahnsinn abblasen. Und wer wusste schon, was das Beamen für Nebenwirkungen verursachte?
»Gregor?«
Sein Freund war bereits im Keller verschwunden. Die Tür stand offen, nach zwei Schritten war die Dunkelheit undurchdringbar.
Gregor und seine Spielchen. Luis spürte Ärger in sich aufwallen. Aber diese Blöße wollte er sich nicht geben. Vorsichtig glitt er in die Schwärze, die Arme tastend vorgestreckt.
Ein Summen hing in der Luft, nur gelegentlich von leisen Pieptönen unterbrochen.
Die Luft war trocken und verbraucht.
Ein Smartphone leuchtete auf. Gregor befand sich unmittelbar vor ihm.
»Bist du bereit?«
Mit einer theatralischen Geste zog er einen Finger über das Display. Kaltes LED-Licht flammte von der Decke und zauberte Rechner, Monitore und Kabelgewirr aus der Dunkelheit.
»Angeber«, schnaubte Luis, doch er war gegen seinen Willen beeindruckt. Der Keller sah aus, wie das, was er war: Der filmreife Hort eines überambitionierten Computernerds.
Das Einzige, was nicht in dieses Bild passte, war die Sonnenbank in der Mitte des Raumes. »Für dieses Hobby siehst du verdammt blass aus«, sagte Luis und folgte seinem Freund die Treppe hinunter.
Gregor nahm auf einem Hocker mit Rollen platz. Jetzt war er ganz in seinem Element. Mit bizarrer Anmut huschten seine Wurstfinger über die Tastatur und erweckten Bildschirme zu leuchtendem Leben.
»Das, mein Freund, ist der Beamer.« Gregor hackte auf eine Taste und die gewölbte Abdeckung der Sonnenbank öffnete sich mit einem Zischen.
Die Sonnenbank sah aus wie eine typische Liege aus einem Solarium. Ober- und Unterseite waren bestückt mit Leuchtstoffröhren und ummantelt von Glas. Von der Liege gingen etliche Kabel ab, erinnerten an Gliedmaßen einer mechanischen Krake, die sich durch den Raum schlängelten und in diversen Rechnern mündeten.
Luis stieß einen anerkennenden Pfiff aus. »Wie funktioniert es?«
»Im Prinzip gleicht es einem Navigationsgerät.« Gregor zeigte auf einen Monitor. »In diesem Programm gibst du dein Ziel an. Entweder du kennst die Koordinaten oder du zoomst dich über eine Google-Karte an einen bestimmten Ort und der Computer übernimmt das Einsetzen der Koordninaten.«
»Wie beim Geocaching.«
»So kann man es sehen. Alles, was sich unter der Liege befindet, wird dann an den festgesetzten Ort gebeamt.«
»Jetzt kann ich also einfach Patricks Adresse suchen und ...«
»Immer der Reihe nach«, sagte Gregor. »Erst bist du dran. Zeig mir einen Jedi-Trick.«
»Also gut. Aber wenn ich das mache, dann versprichst du mir, nie wieder Luke Skywalker ins Lächerliche zu ziehen.«
»Ich werde mich nie wieder über die Macht lustig machen. Aber Luke? Komm schon, den kann man einfach nicht ernst nehmen. Allein wie er ...«
»Versprich es!«
»Na schön.«
»Vulkanisches Ehrenwort?«
»Vulkanisches Ehrenwort.«
»Dann pass jetzt gut auf«, sagte Luis mit einem Lächeln. Er holte tief Luft und schloss die Augen.
Gregor fühlte, wie eine Gänsehaut seinen Rücken hinaufkrabbelte. Bildete er sich das nur ein oder sackte die Temperatur plötzlich ab?
Ein Gong ertönte. Gregor tat das, was er immer tat, wenn es an der Tür klingelte. Er ignorierte es. Es klingelte erneut. Und nochmals.
»So wird das nichts«, sagte Luis. »Ich muss mich konzentrieren. Erwartest du jemanden?«
»Haha. Hast du wem gesagt, dass du hier bist?«
»Nur meiner Mutter, aber die wird sich kaum die Mühe machen, hier aufzukreuzen.«
»Deiner Mutter?«
»Das war einfacher, als ihr zu sagen, ich steige bei dem Freund meiner großen Liebe ein.«
»Sehr weise du bist.«
Der Gong ertönte wieder. »Ich geh nachsehen, fass nichts an!« Gregor stampfte die Treppen nach oben.
Luis setzte sich auf den Drehhocker und besah sich das Programm genauer. Die Bedienung war denkbar simpel. Man brauchte lediglich ... Von oben polterten laute Stimmen.
»Wo ist der Drecksack?«
Luis kannte diese Stimme. Er hasste diese Stimme.
Patrick erschien im Türrahmen. Der Basketballer musste sich bücken, um durch die Tür zu passen. Gregor folgte ihm die Treppe hinab, beschwichtigend auf ihn einredend. Patrick nahm davon keine Notiz. Mit großen Schritten kam er auf Luis zu.
Luis spürte, wie er in sein altes Ich zurückrutschte. Er schien zu schrumpfen und verfiel in eine Schockstarre. Als Patrick sich vor ihm aufbaute, konnte Luis nur teilnahmslos mit aufgesperrten Mund zugucken, wie ihn Kims Freund auseinandernahm.
»Hast du eine Erklärung dafür, warum mich meine Freundin mitten im Training anruft und verlangt, dass ich nach Hause komme?«
Patrick stach mit einem riesigen Zeigefinger nach ihm. Luis stolperte zurück, doch der Schreibtisch in seinem Rücken vereitelte eine Flucht.
»Kannst du dir vorstellen, warum sie so aufgelöst war?«
Wieder bohrte sich ein Zeigefinger in Luis' Brust. Jede Berührung hinterließ einen blauen Fleck.
»Sie hat etwas gefunden, was nicht in meine Wohnung gehört. Na, klingelt es jetzt?«
Luis wappnete sich für den nächsten Zeigefinger, doch stattdessen präsentierte Patrick ihm Luis' Skizzenbuch. »Erkennst du es wieder? Nein, dann lass mich dir auf die Sprünge helfen.«
Patrick riss eine Seite aus dem Buch und hielt sie ihm vor die Nase. Luis in einer Samurairüstung, umringt von leblosen Körpern, niedergestreckt von seinem Schwert, an dem noch das Blut der Erschlagenen klebt. An seiner Seite, sich an ihn klammernd: Kim, in wallenden Gewändern, die wenig ihres perfekten Körpers der Fantasie überlassen. Voller Ehrfurcht blickt sie zu ihm auf.
Patrick riss eine weitere Seite heraus. Noch immer befinden sich Kim und Luis auf dem Schlachtfeld. Doch sie tragen keine Kleidung mehr. Luis liegt auf dem Rücken, Kim sitzt rittlings auf ihm, das Kreuz durchgebogen, den Mund zu einem wollüstigen Schrei aufgerissen. Hinter ihnen die untergehende Sonne.
»Diese Detailverliebtheit hat es mir wirklich angetan«, zischte Patrick. Ein feiner Speichelregen ging auf Luis nieder.
Natürlich war es Patrick nicht entgangen. Eine Gestalt inmitten der erschlagenen Feinde ist nicht tot. Vollkommen nackt, Hände und Beine im Rücken aneinandergefesselt, starrt sie mit gebrochenem Blick auf das in Ekstase verfallene Paar. Die Gesichtszüge sind genauso deutlich die von Patrick, wie der Knebel in seinem Maul von der Unterwäsche Kims stammt.
»Du bist ein verdammter Freak!« Patrick schlug Luis so heftig mit dem Skizzenbuch, dass dieser in einem Schauer von flatternden Seiten zu Boden ging.
Als Luis nach Luft schnappte, stopfte Patrick ihm die soeben präsentierte Szene in den Mund. Das Buch ließ er achtlos fallen.
»Wie schmeckt dir das? Ist es so geil, wie du es dir vorgestellt hast?«
»Das ist sicherlich alles nur ein furchtbares Missverständnis«, jammerte Gregor. »Wir sollten uns alle erstmal beruhigen und ...«
Keiner hörte ihm zu.
Patrick zog Luis zu sich hoch. »Na wo ist denn unser tapferer Samurai?«
Patrick schob sein Gesicht so nah an Luis, dass sich ihre Nasen beinahe berührten. In seinen Augen kämpften Wut und Verachtung um die Oberhand. »Das habe ich mir gedacht. Du bist ein Loser, ein Nichts!«
Luis schloss die Augen, suchte nach dem, was ihm Macht verlieh, fand es, griff danach und ...
- Plötzlich fuhr ein eisiger Wind durch den Keller -
Patricks Körper schmetterte rücklings gegen die Wand. Er knallte gegen den Sicherungskasten und sackte zu Boden.
Das Deckenlicht flackerte. Kurz wanderte ein Flimmern über die Bildschirme.
Luis spuckte das Papier aus.
Mit aufgerissenen Augen sah Gregor zu, wie Luis den bewusstlosen Patrick zur Sonnenliege schleifte.
»Was hast du vor?«
»Er wollte mich umbringen. Wir haben keine andere Wahl.«
»Umbringen? Nun mach mal halb lang. Wir rufen die Polizei und ...«
»Sag mir, Gregor, wie willst du der Polizei dein Labor erklären? Und glaubst du, Patrick wird uns hiernach in Ruhe lassen?«
In Luis Augen loderte eine Entschlossenheit, die Gregor ängstigte. Er wuchtete Patricks Körper auf die Liege, kam zurück und machte sich über die Tastatur her.
»Das darfst du nicht tun!«
Gregor zeigte an die Decke. »Das flackernde Licht deutet darauf hin, dass irgendetwas mit der Leitung nicht stimmt. Wenn wir Patrick wegbeamen und der Strom ausfällt, wird er niemals irgendwo ankommen. Dann ... verschwindet er einfach.«
Von Luis ging eine Kälte aus, die körperlich spürbar war.
»Dann überprüf das!« Luis nickte zum Sicherungskasten.
Gregor war froh darüber, etwas tun zu können. Er riss die eingebeulte Tür auf und fingerte an den Sicherungen herum.
»Sieht alles gut aus«, murmelte er. »Nur die eine ist etwas wackelig, aber das haben wir gl- ...«
Ein vertrautes Summen ließ ihn herumfahren. Die Röhren der Sonnenbank flammten auf. Das Summen schwoll an, wurde hochfrequenter, die Röhren leuchteten so grell, dass Gregor den Blick abwenden musste. Dann ein Lichtblitz, gefolgt von einem Zischen, das wie ein langes Ausatmen klang.
Als Gregor wieder hinsah, wusste er, was ihn erwartete.
Die Röhren waren erloschen. Sie knisterten leise, während sie abkühlten.
Die Liege war leer.
Gregor taumelte an Luis Seite. »Wo hast du ihn hingeschickt?«
Entsetzt starrte er auf den Monitor. »Die Antarktis? Bist du wahnsinnig?«
»Auf wessen Seite stehst du überhaupt?«, fuhr Luis ihn an.
»Er wird da sterben!«
»Hättest du es bevorzugt, wenn ich gestorben wäre?« Luis Augen weiteten sich. »Aaah, jetzt verstehe ich! Du willst sie für dich!«
Luis deutete anklagend auf das Skizzenbuch.
Gregor war gar nicht aufgefallen, dass er es aufgehoben hatte.
»Luis, ich ...«
»Ich habe gesehen, wie du Kim angegafft hast!«
Luis machte einen Schritt auf Gregor zu. Gregor wich zurück. Er zitterte. Vor Angst und vor Kälte.
»Natürlich«, sagte Luis, »wie konnte ich nur so blind sein? Du steckst mit Patrick unter einer Decke! Du hast ihn herbestellt, damit ihr mich loswerden könnt. Woher sonst hätte er wissen können, dass ich bei dir bin.«
»Er war zuerst bei dir«, winselte Gregor. »Deine Mutter hat ihm gesagt, wo er dich finden kann.«
Luis lachte auf. »Du müsstest dich selbst reden hören! Ihr wolltet mich aus dem Weg schaffen, weil ihr wisst, was Kim für mich empfindet!«
»Du bist ja völlig irre!«
»Ganz im Gegenteil, endlich ist mir alles klar!« Luis streckte die Hand nach ihm aus. Ohne ihn auch nur zu berühren, erwischte Gregor ein eisiger Stoß, der ihn von den Füßen riss.
Luis baute sich über ihm auf. Ein wahnsinniger Jedi. Ein Sith.
Gregor nestelte sein Handy aus der Tasche.
In Luis Gesicht breitete sich ein süffisantes Grinsen aus. »Sofern du nicht auch an einem Phaser gebaut hast, wird dir dein Handy jetzt wenig bringen, fürchte ich.«
»Angeber!«, sagte Gregor und schaltete alles Licht auf einmal aus. Augenblicklich wurde es vollkommen finster.
»Das wird dir nichts nützen!«, kreischte Luis. »Du kommst hier nicht ra-«
Etwas Schweres erwischte Luis von der Seite. Einmal, zweimal, etwas knackte, ein Schrei, ein dritter Schlag.
Als Luis sich nicht mehr regte, schaltete Gregor das Licht wieder an. Den Hocker, mit dem er Luis niedergeschlagen hatte, ließ er nicht los.
Luis blutete aus einer Wunde am Kopf, aber er atmete noch und stöhnte leise.
»Scheiße, was mach ich jetzt nur?«
Sollte er die Polizei rufen? Hier unten hatte er keinen Empfang. Er traute sich nicht, den Keller zu verlassen. Was wäre, wenn Luis in der Zeit aufwachte? Würde ihn eine Fessel aufhalten? Verdammt, er war nie bei den Pfadfindern gewesen, Gregor hatte keine Ahnung, wie man einen vernünftigen Knoten band. Konzentrier dich!
Er warf Luis über den Hocker und rollte ihn zur Sonnenbank. Es war gar nicht so leicht, den schlaffen Körper in die Liege zu zerren. Mehrmals kollidierte Luis Kopf unsanft mit dem Glas. Gregor hastete zum Computer. Seine Hände zitterten so sehr, dass er den Suchbegriff dreimal eingeben musste, bis die Maschine in der Lage war, aus seinem Buchstabenchaos einen Treffer zu generieren.
Wenn er die Polizei nicht zu sich führen konnte, musste er Luis eben zur Polizei bringen.
Die nächstgelegene Wache war acht Kilometer entfernt. Aber die Entfernung spielte keine Rolle.
Das Programm lud die Koordinaten.
»Gregor?« Luis drehte suchend den Kopf. Blut lief ihm aus einer Platzwunde über das Gesicht, doch er schien es nicht einmal zu bemerken.
»Es tut mir leid, die dunkle Seite ist zu stark in dir!«
»Tu das nicht!« Luis erhob sich. Oder wollte es zumindest. Er prallte mit dem Kopf an die Oberseite der Liege, klappte wieder zusammen.
Die Röhren flammten auf, das Summen schwoll an.
»Nein!«
Es geschah alles gleichzeitig.
Luis stieß seinen Arm vor und ein mächtiger Windstoß erschütterte das Labor, fegte Monitore und Tastaturen von den Tischen, doch diesmal war es nicht nur Wind, sondern ein Gewitter, das Luis heraufbeschwor, Blitze zuckten aus seinen Fingern, ließen Rechner aufplatzen, verteilten Schrapnellgeschosse aus Plastik und Metall. Kurzschlüsse, Funkenregen und über alledem schraubte sich das vertraute Summen in die Höhe, bis alles in einem Lichtblitz verging.
Gregor hustete. Zwei Rechner hatten Feuer gefangen, und setzten Rauch frei, der in kürzester Zeit in der Lunge kratzte und die Sicht erschwerte.
Doch was Gregor sah, reichte ihm aus, um zu verstehen, was geschehen war.
Luis lag nicht länger auf der Liege. Aber er war auch niemals bei der Polizeiwache angekommen. Luis hatte sich immer dagegen gewehrt, ein Niemand zu sein und nun hatte er sich im wörtlichen Sinne in Nichts aufgelöst.
»Das habe ich nicht gewollt.« Beim Kodex der Raumflotte.
Würgend kämpfte Gregor sich zur Treppe vor. Es war erschreckend, wie schnell sich der Rauch ausbreitete und wie rasch er ihm die Orientierung raubte. Er stolperte über den Hocker, mit dem er Luis niedergeschlagen hatte.
Als er seinen Sturz abfing, berührten seine Fingerspitzen ein Papierknäuel. Reflexartig griff er danach. Dann ertastete er das Treppengeländer und stolperte die Stufen nach oben.
Er wankte durch das Wohnzimmer, wich dem anklagenden Blick Montgomery Scotts aus und stürzte nach draußen ins Freie.
Als er die andere Straßenseite erreichte, verließen ihn die Kräfte und er sackte keuchend auf eine Parkbank. Langsam kam er wieder zu Atem. Das Feuer hatte sich bereits bis ins Wohnzimmer vorgearbeitet. Durch das der Straße zugewandte Fenster konnte Gregor den seltsam faszinierenden Tanz der Flammen beobachten.
In der Ferne hörte er die Sirenen der Feuerwehr.
Zittrig strich Gregor das Papier glatt, das er aus dem Keller gerettet hatte. Es war jene Zeichnung, die Patrick Luis in den Rachen gestopft hatte. Die Tinte war durch den Speichel verlaufen.
Luis Samuraikörper schien sich zu zersetzen, entstellte ihn zu einem körperlosen Dämon, der sich in Qualen wandt. Von Patrick war nur noch ein schwarz verschmierter Fleck übrig.
Einzig Kim hatte der Speichel kaum etwas angetan. Dank der vielen Schatten leuchtete ihr makelloser Körper überirdisch aus dem finsteren Setting hervor. Lediglich durch ihr Gesicht zogen sich Schlieren, sodass es schien, als weine sie. Ein Mundwinkel war zu einem spöttischen Grinsen verzogen.
Plötzlich kam Wind auf und riss Gregor das Papier aus den Händen.

 
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Heyho weltenläufer!

Mann - bei dieser Reminiszenz an meine eigene Star-Trek/Wars-Computer-Comic-Jugend kommen mir ja fast die (Freuden-)Tränen:lol:! Sehr cool, in so eine schön überzeichnete und übertriebene Klischeewelt einzutauchen!

Die Charaktere passen natürlich wie die Faust aufs Auge und Kirk auf die Brücke! Alle Nerds müssen fette bzw. spindeldürre Loser sein, die Frauen/Mädchen gegenüber unsichtbar sind. Der Freund der Schulschönheit ist die arrogant-egoistische Sportskanone. Wow - du lässt nix aus!!:D

Du hast dieses Ding aber noch unbedingt heute vor der Deadline abschicken wollen, nicht wahr? Zum Beispiel fehlen die tags - das kann ja von SF über Horror zu Seltsam bis hin zu Satire alles sein!

Es sind auch ein paar Flüchtigkeitsfehler drin:

»Bei meiner Flucht habe versehentlich ich meinen Rucksack zurückgelassen.«

[...] Temperatur plötzlich ab?Ein Gong ertönte.
Leerzeichen

Noch immer befinden sich Kim und Luis [...]
Ab hier Präsens.

[...] ließen Rechner Aufplatzen
klein geschrieben

Und irgendwo steht "Berührund" anstatt "Berührung".

Lieber weltenläufer, also mir hat deine Geschichte ausnehmend gut gefallen, aber das mag daran liegen, dass ich mit dem Setting, dem Drum-Herum-Wissen und dem Nerdismus mit Sicherheit zur Zielgruppe der Leser falle! Von daher - gute Story, hat mir viel Spaß gemacht!

Mit einem "Live long and prosper" wünsche ich dir einen guten Beam ins neue Jahr und möge auch in 2018 die Macht mit dir sein!
Obi-wan-EISENMANN

P.S.: Ach so: richtige Enterprise-Fans bezeichnen sich übrigens nicht als "Trekkies", sondern als "Trekker"! Wichtiges Detail und großer Unterschied, Freundchen!!!!:Pfeif::baddevil:

P.P.S.: Übrigens - echt schade, aber von allen Star-Trek-Technologien dürfte ausgerechnet die Beamer-Technik am unwahrscheinlichsten zu realisieren sein, weil man Festkörper eigentlich niemals exakt definiert für einen Beamvorgang physikalisch erfassen kann - liegt an der Heisenbergschen Unschärferelation, wonach ... Ey, du verwandelst mich in einen dieser typischen Loser-Nerds!!! Hör auf damit!!!!!:D

 

Hallo weltenläufer,

deine Geschichte bestärkt mich darin, im neuen Jahr endlich mein Coming-out zu wagen. Jetzt sollen es alle wissen: Ich bin bi! :eek:

Jawohl, ich mag sowohl Star Wars als auch Star Trek. Schlimmer noch, ich mag die alte und die neue Enterprise und habe mir sogar Käpt'n Dutt von der Voyager ganz gerne angeguckt (noch lieber allerdings Seven of Nine :D). Die "wahren" Fans der einen oder der anderen Franchise dürfen mich jetzt dafür ans Kreuz nageln. Oder an den Warpkern. Oder an den Bug des Millennium-Falken.

Unabhängig von diesem persönlichen Geständnis habe ich mich bei deiner Geschichte schlicht beömmelt. Ein Hammerteil! Und Typen mit echten Superkräften, die man sonst nur aus Filmen kennt? Wer kommt denn auf so was! Hm, warte, da war doch kürzlich so eine andere Geschichte ... ich komm gerade nicht drauf ... :lol:

Aber im Ernst, das war wirklich witzig. Du spielst gekonnt mit den Klischees. Natürlich müssen das zwei picklige Außenseiter-Nerds sein, natürlich muss Kim mit dem Kapitän der Basketballmannschaft zusammen sein. Wer braucht da eine detaillierte Charakterzeichnung? Ich sehe sämtliche Parodien vor mir, die ich je gesehen habe, von Spaceballs bis Galaxy Quest. (Ich kann's kaum erwarten, The Orville zu sehen.)

Du lässt sehr lange offen, ob die beiden wirklich das können, was sie zu können glauben, oder ob sie jetzt bloß völlig durchgedreht sind. Das hat mir auch sehr gut gefallen, obwohl ich ziemlich sicher war, in welche Richtung sich das entscheiden würde - einfach, weil die andere Variante den überdrehten Spaß wahrscheinlich gekillt hätte. Und der Schluss ist super - die ominöse Verzerrung des letzten Comicblatts und dann der Windstoß - jetzt kann ich mir grinsend ausmalen, wie Luis' Zorn wohl im Detail aussehen wird. :thumbsup:

Apropos Detail - auf der Detailebene lässt sich natürlich noch einiges an Kritikpunkten finden. Eisenmann hat's schon angesprochen, einige Fehler lassen die nahende Deadline erkennen. Aber das kannst du ja jetzt in aller Ruhe nacharbeiten, da mache ich jetzt gar keine Auflistung. Die Dialoge sind m.E. nicht alle ganz stimmig. Sie sind einerseits nicht so richtig natürlich, obwohl du an manchen Stellen schon sehr umgangssprachlich schreibst, an anderen aber halt nicht. Du benutzt aber auch nicht durchgängig die Erklärbärrhethorik (nennen Sie ein Wort mit fünf R, sagte der Quizmaster) von Star Trek oder den Pathos von Star Wars. Das wirkt etwas unentschieden auf mich.

Ein paar weitere Kleinigkeiten:

Gregor hob eine Augenbraue und ließ Luis dann wortlos ein. Luis ahnte, wie oft Gregor diese Bewegung vor dem Spiegel geübt hatte.
Heißt für mich: Gregor hat die Bewegung, mit der er Leute in die Wohnung lässt, geübt. Aber du meinst sicher das mit Augenbraue. Vielleicht die Reihenfolge ändern?

Gregor fing Luis' Blick auf. »Sag es und ich verzeihe dir!«
Luis holte tief Luft. »Montgomery Scott ist ein wahrer Held.«
»Warum?«, fragte Gregor genießerisch.
»Kirk ist ein smarter Typ und Spock ist in seiner Logik unübertroffen - aber wer steuert die Enterprise tatsächlich? Was würden Kirks Kommandos nutzen, ohne Montgomery Scott, der die Enterprise zusammenflickt und aus ihr das Unmögliche herausholt?«
Echt jetzt? Welcher Jedi würde denn das über die Lippen bringen? Der stürzt sich doch lieber in sein Laserschwert, egal wie verzweifelt er ist!

Wenn Gregor und Luis etwas soffen, kamen sie nie um eine Diskussion dieser Art herum. Und da sie immer soffen, wenn sie sich trafen, stritten sie auch jedes Mal.
Ich glaube, diese Passage war der Grund, warum ich die beiden für Erwachsene gehalten habe. Die spätere Erwähnung von Schule etc. hat mich dann ziemlich überrascht. Vielleicht könntest du das umgehen. Außerdem passt das Saufen nicht wirklich in das gepflegte Nerdklischee - da würde ich eher erwarten, dass die beiden keinen Alkohol vertragen und sich lieber mit Kakao die Kante geben.

Gregor schenkte zwei Gläser Ale ein und prostete ihm zu. »IwlIj jachjaj.«
Von Google Translate ganz klar als Maltesisch erkannt. Die deutsche Übersetzung lautet: »IwlIj jachjaj.« Aber die Klingonisch-Übersetzer im Netz überführen es wahlweise zu "Gesundheit iw" oder "Möge dein Blut schreien." Aha.

Ansonsten fehlt mir die Erwähnung, dass Luis die Flasche mitgebracht und/oder übergeben hat. So wirkt es, als müsste Gregor als unfreiwilliger Gastgeber auch noch das Versöhnungs-Ale spendieren. Nebenbei gefragt: Was ist das eigentlich in Wirklichkeit, was die so als Romulanisches Ale nehmen?

Luis Freude (...) Luis Euphorie
Das braucht jeweils einen Genitiv-Apostroph: Luis' Freude usw.

»Weil du mein Freund bist.« »Weil ich dein einziger Freund bin. Ich bin ein fetter Computernerd, der Programme schreibt, um seine Probleme mit dem Reallife zu kompensieren. Und du bist ein dürrer Comicnerd, der seine Freizeit mit Lesen und Zeichnen von Mangas verbringt.«
Abgesehen von dem fehlenden Zeilenwechsel ist das jetzt doch arg erklärend. Das geht subtiler.

»Ich kann ... Wind machen. Mit meinen Gedanken.«
»Ist ja krass. Seit wann geht das schon so?«
Nach der kurzen Rückfrage, ob das eine Retourkutsche sei, und Luis' Versicherung, dass er es ernst meinst, hat Gregor überhaupt keine Zweifel mehr an den Worten seines Freundes. Völlig unrealistisch natürlich, aber ich finde das super!

»Reden wir vom selben Patrick? Einmeterneunzig, Kapitän der Basketballmannschaft, übersteigertes Ego, mit leichter Tendenz zur Reizbarkeit?
Erklärbär.

Und erinnerst du dich an seinen Sportunfall? Das war ich auch.«
»Es heißt, er hat sich das Bein beim Training gebrochen. Seit wann spielst du Basketball?«
Da Patrick später ohne Gips oder Gehstütze auftritt (haha - "auftritt", verstehste? Ein Brüller ... :rolleyes:), muss dieser Vorfall wohl schon einige Zeit zurückliegen. Aber Luis kommt mit der Nachricht von seinen Kräften zu Gregor, als hätte er das gestern erst bemerkt. Das passt noch nicht so ganz.

Dann murmelte Luis: »Ich war bei Patrick in der Wohnung.«
Wenn das alles noch Schüler sind - hat Patrick dann schon eine eigene Wohnung? Falls nicht, wie konnte Luis dann annehmen, dass vom Rest der Familie niemand zuhause ist, nur weil Patrick Training hat?

Ich wollte mich aus dem Haus schleichen, so wie ich gekommen bin, aber eine Stimme riet mir, mich davon zu überzeugen, dass es Kim auch gutgeht und ...«
Nee, is' klar ...

»Versteh doch«, flehte Luis«, ich musste einen Blick riskieren! Ich musste einfach wissen, ob sie wirklich so perfekt ist, wie sie immer wirkt. Vielleicht würde mich das heilen, so dachte ich. Ungeschminkt, sich keines Publikums bewusst ...«
»Lass mich raten ...«
»Sie so zu sehen, nackt und unverfälscht, das war eine göttliche Erfahrung ...« Luis Blick ging ins Leere und ein dümmliches Grinsen manifestierte sich auf seinem Gesicht.
:lol: Echt witzig!

Die Luft war trocken und verbraucht.
Ist verbrauchte Kellerluft nicht eher tendenziell feucht?

Gregor hackte auf eine Taste und die gewölbte Abdeckung der Sonnenbank öffnete sich mit einem Zischen.
Da sehe ich aus irgendeinem Grund die Flügeltür eines DeLorean vor mir ...

Ober- und Unterseite waren bestückt mit Leuchtstoffröhren und von Glas ummantelt.
Die beiden Satzteile haben eine unterschiedliche Reihenfolge. Besser entweder: mit Leuchtstoffröhren bestückt und von Glas ummantelt oder: bestückt mit Leuchtstoffröhren und ummantelt von Glas.

»Haha. Hast du wem gesagt, dass du hier bist?«
»Nur meiner Mutter, aber die wird sich kaum die Mühe machen, hier aufzukreuzen.«
»Deiner Mutter?«
»Das war einfacher, als ihr zu sagen, ich steige bei dem Freund meiner großen Liebe ein.«
»Sehr weise du bist.«
:lol:

»Natürlich«, sagte Gregor, »wie konnte ich nur so blind sein? Du steckst mit Patrick unter einer Decke! Du hast ihn herbestellt, damit ihr mich loswerden könnt. Woher sonst hätte er wissen können, dass ich bei dir bin.«
Äääh - ja. Und warum sollte Patrick sich mit einem wie Gregor zusammentun? Um hinterher Kim mit ihm zu teilen? Wohl kaum.
Mir ist klar, dass Luis paranoid ist, aber er ist ja nicht blöd. Und ein guter Paranoiker findet eine Verschwörungstheorie, die mehr Sinn ergibt.

Er warf Luis über den Hocker und rollte ihn zur Sonnenbank. Es war gar nicht so leicht, den schlaffen Körper in die Liege zu zerren.
Korrekt. Aber warum hat Luis es mit dem großen, mutmaßlich schweren Patrick dann so viel besser gekonnt?

»Tu das nicht!« Luis erhob sich. Oder wollte es zumindest.
Hier habe ich erwartet, dass er im Moment des Beamens den Kopf aus der Liege streckt und der dann zurückbleibt, das wäre ein hübscher Schockeffekt gewesen. Oder vielleicht die Hand; eine Hand abzutrennen hätte einen schönen Star-Wars-Bezug gehabt.

»Das habe ich nicht gewollt.« Beim Kodex der Raumflotte.
:lol:

Es war mir ein Fest, weltenläufer - danke für den Super-Einstieg ins neue Jahr!

Grüße vom Holg ...

 

Hallo weltenläufer

ich hatte auch meinen Spaß an dem Geplänkel zwischen den Superfans. Und an The Incredible Holg:

Nix gegen die Voyager, da waren zum Teil recht intelligente Folgen zu sehen, nicht so sehr Kampfgeschichten. Aber natürlich ist Seven der absolute Star. Die Rückgewinnung der Menschlichkeit ist auch ein tolles Thema. Und dazu noch eine veritable Liebesgeschichte, bis sie Mister Rigth kriegt ...

Ich war auch gespannt, ob Gregor und Luis tatsächlich Superkräfte haben. Danach fand ich die Story etwas klamaukig. Mir hätte es auch gefallen, wenn sie beide krachend gescheitert wären. Ihre eigentlichen Probleme sind ja sowas von archaisch. Ich glaube, in der Steinzeit wäre es nicht anders abgelaufen ...

Hab mich sehr amüsiert und möchte daher gar nichts kritisieren. Das Augenzwinkern gehört dazu.

Danke für die gute Unterhaltung und ich wünsche dir ein erfolgreiches Forumsjahr.

Herzlichst
wieselmaus

 

Hallo weltenläufer,

zuerst ein paar Kleinigkeiten, die mir aufgefallen sind:

Lug stieß einen anerkennenden Pfiff aus.
- Luis

Luis spürte, wie er in sein Altes Ich zurückrutschte.
- altes

»Hast du eine Erklärung dafür, warum mich meine Freundin mitten im Training anruft und verlangt, dass ich nach hause komme?«
- nach Hause / nachhause

»Natürlich«, sagte Gregor, »wie konnte ich nur so blind sein? Du steckst mit Patrick unter einer Decke! Du hast ihn herbestellt, damit ihr mich loswerden könnt. Woher sonst hätte er wissen können, dass ich bei dir bin.«
- hier spricht doch Luis, oder?

So, inhaltlich hat mich deine Geschichte gut unterhalten. Ich denke, man sollte sie mit einem Augenzwinkern lesen und ich glaube - korrigiere mich bitte, wenn ich falsch liege - du hast sie auch mit einem Augenzwinkern geschrieben. Du spielst hier mit Klischees, überzeichnest sie geradezu. Ich meine, klar, dass der Nerd der Schulschönheit völlig verfallen ist, die wiederum NATÜRLICH mit einem großen, noch schöneren, aber saudummen Sportler zusammen ist, der sie WIE SOLLTE ES ANDERS SEIN nicht mit dem Respekt behandelt, mit dem der Nerd sie behandeln würde. Das bedient tatsächlich alles, was man so aus gängigen Highschool-Teenie-Filmen kennt. Und dennoch hat mich das überhaupt nicht gestört, weil ich eben das Gefühl hatte, du nimmst das selbst nicht so ernst, spielst damit. Die beiden Nerds sind absolut glaubwürdig, ich kaufe ihnen jedes Wort ab. Dann der Switch, wo die Geschichte ins Fantastische abdriftet. Einer hat einen Beamer erfunden, eben mal so, und der andere hat Superkräfte an sich entdeckt, herausgekitzelt durch Wut auf den Sportler, wie auch schon damals Stephen Kings Carrie durch Wut ihre telekinetischen Kräfte entdeckte. Ähnlich entwickelt sich die Geschichte auch hier, die dunkle Macht nimmt überhand, die Besessenheit des verliebten Nerds zerstört schließlich alles. Und Grund für das ganze Schlamassel ist NATÜRLICH eine Frau :lol:

Ich habe da nichts zu meckern, hat mich sehr gut unterhalten!
Viele Grüße
RinaWu

 

Hallo Eisenmann,

noch so einen erbaulichen Kommentar zu herhalten, war ein schöner Ausklang des (Schreib-)Jahres. Hatte nicht damit gerechnet, noch 2017 eine Rückmeldung zu bekommen.
Dafür schon mal einen gesonderten Dank :)
Und dann für den Kommentar im Allgemeinen. Du scheinst definitiv zur Zielgruppe zu gehören ... :D

Mann - bei dieser Reminiszenz an meine eigene Star-Trek/Wars-Computer-Comic-Jugend kommen mir ja fast die (Freuden-)Tränen! Sehr cool, in so eine schön überzeichnete und übertriebene Klischeewelt einzutauchen!
sowas zum Einstieg, da frohlockt das Herz

Die Charaktere passen natürlich wie die Faust aufs Auge und Kirk auf die Brücke! Alle Nerds müssen fette bzw. spindeldürre Loser sein, die Frauen/Mädchen gegenüber unsichtbar sind. Der Freund der Schulschönheit ist die arrogant-egoistische Sportskanone. Wow - du lässt nix aus!!
ich nenn es konsequent :aua:

Du hast dieses Ding aber noch unbedingt heute vor der Deadline abschicken wollen, nicht wahr? Zum Beispiel fehlen die tags - das kann ja von SF über Horror zu Seltsam bis hin zu Satire alles sein!
In der tat, ich habe bis zur letzten Minute dran rumgereist. Mein Zeitmanagement hat mich im Stich gelassen. Und mit den Tags führt ich mich tatsächlich etwas überfordert. Fantasy würde zu viel verraten, dachte ich ... Puh, da weiß ich immer noch nicht so recht

Lieben Dank für die Fehlerliste, ich habe alles von dir Gefundene eliminiert.

Lieber weltenläufer, also mir hat deine Geschichte ausnehmend gut gefallen, aber das mag daran liegen, dass ich mit dem Setting, dem Drum-Herum-Wissen und dem Nerdismus mit Sicherheit zur Zielgruppe der Leser falle! Von daher - gute Story, hat mir viel Spaß gemacht!
noch einmal danke für diesen Ausklang des Jahres.

P.S.: Ach so: richtige Enterprise-Fans bezeichnen sich übrigens nicht als "Trekkies", sondern als "Trekker"! Wichtiges Detail und großer Unterschied, Freundchen!!!
mja, wobei das ja an dieser Stelle ja sarkastisch gemeint ist von Gregor, von daher passt das dann ja wieder

P.P.S.: Übrigens - echt schade, aber von allen Star-Trek-Technologien dürfte ausgerechnet die Beamer-Technik am unwahrscheinlichsten zu realisieren sein, weil man Festkörper eigentlich niemals exakt definiert für einen Beamvorgang physikalisch erfassen kann - liegt an der Heisenbergschen Unschärferelation, wonach ... Ey, du verwandelst mich in einen dieser typischen Loser-Nerds!!! Hör auf damit!!!!!
Harhar!

ich wünsch dir ein prächtiges neues (Schreib-)Jahr!

The Incredible Holg

Erst so ein schöner Kommentar zum Abschluss des alten Jahres und dann so ein toller Kommentar zum Beginn des Neuen.

deine Geschichte bestärkt mich darin, im neuen Jahr endlich mein Coming-out zu wagen. Jetzt sollen es alle wissen: Ich bin bi!
hehe, deine Comic-Out hattest du ja schon :D

Jawohl, ich mag sowohl Star Wars als auch Star Trek.
Star Wars berührt mich definitiv mehr, aber Star Trek hat mich auch lange Strecken in meinem Leben begleitet. Meine jüngste Fernsehen-Erinnerung geht tatsächlich auf die Kirk-Enterprise zurück. Ich fand das damals so gruselig, dass ich mich bei den meisten Szenen unter der Decke versteckt habe. Im Nachhinein weiß ich nicht so recht, ob sich meine älteren Geschwister einen Spaß daraus gemacht haben, indem sie mich vor gewissen Szenen vorwarnten, oder ob das tatsächlich Fürsorge war. Wie auch immer, ich hatte mächtig Schiss und die Enterprise hat noch lange Zeit meine Träume bereist.
Und natürlich habe ich auch die Next Generation mitverfolgt. Hallo, wer denn nicht? Aber irgendwann flaute die Begeisterung ab. Ich gestehe, dass ich vermutlich mehr Folgen Deep Space Nine als tng gesehen habe. Das fand ich wieder sehr cool, allen voran natürlich Odo.

Unabhängig von diesem persönlichen Geständnis habe ich mich bei deiner Geschichte schlicht beömmelt. Ein Hammerteil! Und Typen mit echten Superkräften, die man sonst nur aus Filmen kennt? Wer kommt denn auf so was! Hm, warte, da war doch kürzlich so eine andere Geschichte ... ich komm gerade nicht drauf ...
hrhr, das wollte ich so nicht in meinen Kommentar zu deiner kg schreiben, aber ich fühlte mich da schon etwas verbunden.

Aber im Ernst, das war wirklich witzig. Du spielst gekonnt mit den Klischees.
Danke, dass ist natürlich das Wichtigste.
Wobei ich jetzt nicht unbedingt Spaceballs vor Augen hatte, Galaxy Quest trifft es da schon eher. Spaceballs knallt ja im Dauerfeuer volles Rohr, GQ ist da schon angenehm dezenter. Und auch dort weiß man ja einen guten Teil der Geschichte nicht, was denn nun real und was Fiktion ist.
Die Herausforderung für mich bestand also schon darin, mich etwas zurückzunehmen, den text mit Anspielungen zu überfrachten.

einige Fehler lassen die nahende Deadline erkennen. Aber das kannst du ja jetzt in aller Ruhe nacharbeiten, da mache ich jetzt gar keine Auflistung.
ja, da war ich sehr knapp unterwegs. Kurzzeitig dachte ich schon, ich lass es lieber, nehme mir lieber mehr Zeit und lass das mit der Challenge, Aber ich bin froh, dass doch noch hinbekommen zu haben. Leider gehöre ich zu denen, die manchmal den Druck brauchen, um produktiv zu werden. Wahrscheinlich stecken immer noch Fehler drin, aber ich habe Eisenmass Liste übernommen und auch deine Anmerkungen habe ich umgesetzt.

Heißt für mich: Gregor hat die Bewegung, mit der er Leute in die Wohnung lässt, geübt. Aber du meinst sicher das mit Augenbraue. Vielleicht die Reihenfolge ändern?
geändert, danke

Echt jetzt? Welcher Jedi würde denn das über die Lippen bringen? Der stürzt sich doch lieber in sein Laserschwert, egal wie verzweifelt er ist!
; )

Ich glaube, diese Passage war der Grund, warum ich die beiden für Erwachsene gehalten habe. Die spätere Erwähnung von Schule etc. hat mich dann ziemlich überrascht. Vielleicht könntest du das umgehen.
Hm, mal gucken, da bist du ja bisher der erste, der das anmerkt. Leistungskurs, ich sehe die beiden in der 13., Abitur, da habe ich auch schon mal das eine oder andere alkoholische Getränk zu mir genommen :Pfeif:

Ansonsten fehlt mir die Erwähnung, dass Luis die Flasche mitgebracht und/oder übergeben hat. So wirkt es, als müsste Gregor als unfreiwilliger Gastgeber auch noch das Versöhnungs-Ale spendieren.
habe ich jetzt eingebaut

Abgesehen von dem fehlenden Zeilenwechsel ist das jetzt doch arg erklärend. Das geht subtiler.
ginge schon, aber ich finde, das folgt schon ganz gut dem Aufbau und Schema der Geschichte. Da darf auch mal der Erklärbar tanzen, find ich

Völlig unrealistisch natürlich, aber ich finde das super!
genau!

Da Patrick später ohne Gips oder Gehstütze auftritt (haha - "auftritt", verstehste? Ein Brüller ... ), muss dieser Vorfall wohl schon einige Zeit zurückliegen. Aber Luis kommt mit der Nachricht von seinen Kräften zu Gregor, als hätte er das gestern erst bemerkt. Das passt noch nicht so ganz.
da ist was dran. Auf die nochmalguck-liste setz

Wenn das alles noch Schüler sind - hat Patrick dann schon eine eigene Wohnung? Falls nicht, wie konnte Luis dann annehmen, dass vom Rest der Familie niemand zuhause ist, nur weil Patrick Training hat?
finde ich jetzt nicht so abwegig
Ist verbrauchte Kellerluft nicht eher tendenziell feucht?
aber sicher nicht, wenn da dutzende Rechner rumstehen

Da sehe ich aus irgendeinem Grund die Flügeltür eines DeLorean vor mir ...
schönes Bild
Das habe ich versucht rauszunehmen, also weitere Querverweise zu anderen Filmen/ Serien. hatte dazu schon einige Ideen, aber das hätte es dann zu sehr verwässert. DC und Marvel sind geblieben ... naja

Korrekt. Aber warum hat Luis es mit dem großen, mutmaßlich schweren Patrick dann so viel besser gekonnt?
Gregor hat ja auch keine Jedi-Kräfte

Es war mir ein Fest, weltenläufer - danke für den Super-Einstieg ins neue Jahr!
Danke auch für den Super-Einstieg ins neue Jahr

In diesem Sinne: Auf ein Fulminantes Neues!

grüßlichst
weltenläufer

Die Antworten auf wieselmaus und RinaWu kommen noch

 

wieselmaus
lieben Dank für deinen Besuch

Ich war auch gespannt, ob Gregor und Luis tatsächlich Superkräfte haben.
Ja, das wollte ich so lange wie möglich nach hinten ziehen. Ich mag ja sowas, wenn man über so einen springenden Punkt möglichst Lange im Unklaren gelassen wird. Natürlich nicht, wenn die Geschichte darunter leidet, da muss schon genug anderes passieren

Danach fand ich die Story etwas klamaukig. Mir hätte es auch gefallen, wenn sie beide krachend gescheitert wären. Ihre eigentlichen Probleme sind ja sowas von archaisch. Ich glaube, in der Steinzeit wäre es nicht anders abgelaufen ...
Klamaukig ... Mja ich nehme den Begriff jetzt einfach mal so hin ;)
Und ich habe tatsächlich mehrere Enden durchgespielt. In einem sind sie beide verschwunden. Im Hinblick darauf, wer aber das ganze Chaos mit sich bringt (Prämisse ich hör dir trapsen), finde ich das jetzige Ende stringenter.
Der letzte Satz hält allerdings alles offen ...

Das Augenzwinkern gehört dazu.
unbedingt. hier ist es noch mal: ;)

Danke für die gute Unterhaltung und ich wünsche dir ein erfolgreiches Forumsjahr.
danke für deinen netten Kommentar und auch dir ein erfolgreiches (Forums)Jahr

RinaWu

Deine Fehlerchens habe ich alle berichtigt, vielen Dank fürs Finden ... Der gute Lug hat sich aus einem anderen Schreibprojekt in diesen text verirrt, der Ömmel, der ... :aua:
Und die Verwechslung von Gregor und Luis :bonk:

So, inhaltlich hat mich deine Geschichte gut unterhalten. Ich denke, man sollte sie mit einem Augenzwinkern lesen und ich glaube - korrigiere mich bitte, wenn ich falsch liege - du hast sie auch mit einem Augenzwinkern geschrieben.
da gibt es nichts zu korrigieren,

Und dennoch hat mich das überhaupt nicht gestört, weil ich eben das Gefühl hatte, du nimmst das selbst nicht so ernst, spielst damit.
ja und das hat echt großen Spaß gemacht. Wie ich Holg schon schrieb, war die größte Aufgabe, mich da zu zügeln und das ganze nicht zu überfrachten
Wenn ich sowas lese:
ie beiden Nerds sind absolut glaubwürdig, ich kaufe ihnen jedes Wort ab.
scheint die Dosierung zu funktionieren

wie auch schon damals Stephen Kings Carrie durch Wut ihre telekinetischen Kräfte entdeckte.
stimmt, an Carrie habe ich allerdings gar nicht gedacht. Bei Telekinese Muss ich zuerst immer an Feuerkind denken, aber das stand hier natürlich auch nicht Pate

Ähnlich entwickelt sich die Geschichte auch hier, die dunkle Macht nimmt überhand, die Besessenheit des verliebten Nerds zerstört schließlich alles. Und Grund für das ganze Schlamassel ist NATÜRLICH eine Frau
so ist es, wie könnte es auch anders sein :lol:

Ich habe da nichts zu meckern, hat mich sehr gut unterhalten!
wunderbar, das geht runter wie Romulanisches Ale

In diesem Sinne ein Prosit auf das Neue Jahr :anstoss:

grüßlichst
weltenläufer

 

Hallo weltenläufer,

ich habe auch erst gedacht, die beiden wären Erwachsene und Luis besucht Gregor (könnte auch am Namen liegen) in seiner Nerdbude. Du könntest am Anfang z.B. das hübsche Reihenhäuschen von Gregors Eltern oder eine nervige kleine Schwester einbauen. Dann wäre ihr Alter deutlicher. Auch später, während sie Patrick in die Antarktis schicken, sind sie mir zu erwachsen und abgebrüht dargestellt. Hat Luis echt null Gewissensbisse?

Ich geh mal in den Text und schreib mit.

»Reden wir vom selben Patrick? Einmeterneunzig, Kapitän der Basketballmannschaft, übersteigertes Ego, mit leichter Tendenz zur Reizbarkeit?
Zu erklärend. Brauchts das wirklich in dieser geballten Form?

Mit einer theatralischen Geste zog er einen Finger über das Display. Kaltes LED-Licht flammte von der Decke
War ja klar, dass es nicht ein schnöder Lichtschalter tut. :lol:

Von der Liege gingen etliche Kabel ab, erinnerten an Gliedmaßen einer mechanischen Krake, die sich durch den Raum schlängelten und in diversen Rechnern mündeten.
Dünne Kabel erinnern mich eher an Spinnenbeine. Vielleicht schreibst du Kabelstränge, damit sie fleischigen Tentakelarmen gleichen.

»Haha. Hast du wem gesagt, dass du hier bist?«
Ich weiß ja, in der wörtlichen Rede geht so gut wie alles. Aber das wem verursacht mir echt Ohrenbluten.

Wieder bohrte sich ein Zeigefinger in Luis Brust. Jede Berührung hinterließ einen blauen Fleck.
Aber doch nicht sofort, sonders erst nach einigen Stunden. Vielleicht hinterließ einen tiefroten, schmerzenden Fleck?

Luis liegt auf dem Rücken, Kim sitzt rücklings auf ihm, das Kreuz durchgebogen, den Mund zu einem wollüstigen Schrei aufgerissen.
sitzt rittlings auf ihm

Die Gesichtszüge sind genauso deutlich die von Patrick, wie der Knebel in seinem Maul von der Unterwäsche Kims stammt.
Besser Ihre Gesichtszüge. Ich dachte erst, es sind die von Patrick gemeint. Und hinter deutlich fehlt ein wie, oder? Aber dann wäre das wie zweimal kurz in Folge. Irgendwie ist der Satz Murks.

Und dann poltert Patrick weiter auf Luis ein. Will er denn gar nicht wissen, wie Luis Rucksack in seine Wohnung, in der Kim gerade duscht, kommt? Ist das für ihn nicht bedenklicher als das Skizzenbuch?

Luis schloss die Augen, suchte nach dem, was ihm Macht verlieh, fand es, griff danach und ...
- Plötzlich fuhr ein eisiger Wind durch den Keller -
Patricks Körper schmetterte rücklings gegen die Wand.
Den Satzbau, mit den Auslassungspunkten und dem anschließenden Einschub, finde ich nicht so gelungen.

Er wuchtete Patricks Körper in die Liege, kam zurück und machte sich über die Tastatur her. »Das darfst du nicht tun!«
Ich würde denken, auf die Liege. Und die wörtliche Rede von Gregor besser in die nächste Zeile.

Dann ein Lichtblitz, gefolgt von einem Zischen, das wie ein langes Ausatmen klang.
Jetzt fehlt nur noch ein BAAANG!!! und ein KRAWUMMM!!!! :D

Als Gregor wieder hinsah, wusste er, was ihn erwartete.
Das macht für mich keinen Sinn. Müsste es nicht Bevor Gregor wieder hinsah… heißen?

»Hättest du es bevorzugt, wenn ich gestorben wäre?« Luis Augen weiteten sich. »Aaah, jetzt verstehe ich! Du willst sie für dich!«
Oha, schöne Wendung.

Luis streckte die Hand nach ihm aus. Ohne ihn auch nur zu berühren, erwischte Gregor ein eisiger Stoß, der ihn von den Füßen Riss.
Ehrlich, nicht dass ich ein Fan wäre, aber das klingt mir sehr nach Die Eiskönigin. Ich hatte mich schon beim Arne Adler von The Incredible Holg zurückgehalten, als dieser eine Zeile des Titelsongs brachte: „Ein Sturm zieht auf.“
Gut, kann natürlich sein, dass kein anderer einen Schimmer hat, wovon ich rede. Also vergess es ruhig wieder. :sealed:

Luis baute sich über ihm auf. Ein wahnsinniger Jedi. Ein Sith.
Hier kommt nicht so richtig rüber, dass Gregor das denkt. Klingt wie eine Beobachtung vom Erzähler.

»Angeber!«, sagte Gregor und schaltete alles Licht auf einmal aus.
Warum Angeber?

Schrapnellgeschosse aus Plastik und Metall. Kurzschlüsse, Funkenregen
Habe Silvester bei Freunden in Berlin-Tiergarten gefeiert. Das war ganz ähnlich.

»Das habe ich nicht gewollt.« Beim Kodex der Raumflotte.
Müsste das nicht in die wörtliche Rede?

Luis lag nicht länger auf der Liege. Aber er war auch niemals bei der Polizeiwache angekommen. Luis hatte sich immer dagegen gewehrt, ein Niemand zu sein und nun hatte er sich im wörtlichen Sinne in Nichts aufgelöst.
Woher weiß er, dass Luis nicht auf der Polizeiwache gelandet ist? Die Koordinaten waren doch schon geladen, oder? Habe ich was überlesen?

Und was ist jetzt eigentlich mit dem armen frierenden Patrick?

Er wankte durch das Wohnzimmer, wich dem anklagenden Blick Montgomery Scotts aus und stürzte nach draußen ins Freie.
Aber er wohnt schon noch bei seinen Eltern, oder? Im Haus ist doch nur sein Kram. Wo sind die Eltern eigentlich?

Einzig Kim hatte der Speichel kaum etwas angetan. Dank der vielen Schatten leuchtete ihr makelloser Körper überirdisch aus dem finsteren Setting hervor. Lediglich durch ihr Gesicht zogen sich Schlieren, sodass es schien, als weine sie. Ein Mundwinkel war zu einem spöttischen Grinsen verzogen.
Und ich habe mir die ganze Zeit gewünscht, dass Kim doch noch um die Ecke kommt, um Luis ihre unendliche Liebe zu gestehen. Aber jetzt ist sie scheinbar die Drahtzieherin hinter dem ganzen Szenario. Hmm, ich weiß nicht so recht. Warum? Was wären denn ihre Beweggründe?

Du siehst, ich habe da noch einige Fragen. Aber nichtdestotrotz fand ich, dass du eine echt witzige Geschichte geschrieben hast, die ich gern gelesen habe.

Das nehme ich mit:
»Zeig du mir deine Maschine und ich zeige dir einen Jedi-Trick.«
»Du gottverdammter Lüstling!«
:shy:

Geh vielleicht noch mal durch deinen Text und streiche alle Auslassungspunkte die du nicht unbedingt brauchst:
»Das weiß ich zu schätzen. Ich bin für dich da ...«
aber eine Stimme riet mir, mich davon zu überzeugen, dass es Kim auch gutgeht (und) ...«
»Lass mich raten ...«
Und sagen wir mal so, Patrick taucht auch darin auf. Und er kommt nicht sonderlich vorteilhaft weg ...«
;)


Flusen:

Verdammtnochmal
Auseinander
War es fair, das noch einmal zu riskieren?
dass
Gregor nahm auf einem Hocker mit Rollen platz.
Platz
erinnerten an Gliedmaßen einer mechanischen Krake
eines mechanischen Kraken (?)
der Computer übernimmt das Einsetzen der Koordninaten.
Koordinaten

Viele Grüße
Ach ja... und ein glückliches neues Jahr für dich, mit vielen weiteren tollen Geschichten.
wegen

 

Hallo wegen

jetzt bist du der zweite, der das mit dem Alter moniert. Mal sehen, was sich da noch drehen lässt. Vielleicht kommt mir die Erleuchtung im Schlaf, eigentlich bin ich überfällig ... :sleep:

Hat Luis echt null Gewissensbisse?
das hingegen, das sehe ich jetzt nicht als Problem. Wahn genug wird ja gezeigt, denke ich

War ja klar, dass es nicht ein schnöder Lichtschalter tut.
und ich brauch es für später. Passt aber so gut

Dünne Kabel erinnern mich eher an Spinnenbeine. Vielleicht schreibst du Kabelstränge, damit sie fleischigen Tentakelarmen gleichen.
interessanter Einwurf, denke ich drüber nach. Ich habe habe gar nicht an dünne Kabel gedacht, aber natürlich hast du recht, es gibt zwar auch mächtig dicke Kabel, aber die erste Assoziation ist wohl eher an dünn geknüpft ...

sitzt rittlings auf ihm
argh! dass das noch keinem aufgefallen ist! Und mir erst recht nicht :sealed:

Besser Ihre Gesichtszüge. Ich dachte erst, es sind die von Patrick gemeint. Und hinter deutlich fehlt ein wie, oder? Aber dann wäre das wie zweimal kurz in Folge. Irgendwie ist der Satz Murks.
doch, es sollen ja Patricks Gesichtszüge sein. Von daher war die erste Eingebung richtig

Ich würde denken, auf die Liege. Und die wörtliche Rede von Gregor besser in die nächste Zeile.
Irgendetwas hat mit meinem Programm nicht gestimmt, sämtliche Absätze waren raus, musste ich mühsam in dem Wortkrieger-Editor wieder reinhacken, da hab ich wohl noch welche übersehen.
Mit der Präposition hast du natürlich recht, ich dacht nur, weil es ja quasi so eine Art Sandwich ist ... Nee, kommt raus

Das macht für mich keinen Sinn. Müsste es nicht Bevor Gregor wieder hinsah… heißen?
Hast recht

Oha, schöne Wendung.
Danke

Warum Angeber?
Das ist jetzt die Retourkutsche zum Anfang

Woher weiß er, dass Luis nicht auf der Polizeiwache gelandet ist? Die Koordinaten waren doch schon geladen, oder? Habe ich was überlesen?
weil die Anlage zerdeppert wurde, weiß er das

Und was ist jetzt eigentlich mit dem armen frierenden Patrick?
one way ticket ... :aua:

Aber er wohnt schon noch bei seinen Eltern, oder? Im Haus ist doch nur sein Kram. Wo sind die Eltern eigentlich?
find nicht, dass das relevant für die kg ist. Vll dreh ich am Anfang noch mal irgendwas ein ...

Aber jetzt ist sie scheinbar die Drahtzieherin hinter dem ganzen Szenario. Hmm, ich weiß nicht so recht. Warum? Was wären denn ihre Beweggründe?
das sagst du jetzt ;)
Gregor deutet nur eine Zeichnung

Geh vielleicht noch mal durch deinen Text und streiche alle Auslassungspunkte die du nicht unbedingt brauchst:
danke fürs Draufstehen, da geh ich morgen auf jeden Fall noch mal rüber. Jetzt nehmen ich nur noch rasch die ärgsten Dinger raus

Danke fürs Vorbeischauen
auch dir ein prächtiges neues Jahr voller kreativer Ergüsse

grüßlichst
weltenläufer

 
Zuletzt bearbeitet:

Hey weltenläufer,

Wahnsinn scheint Dich echt zu faszinieren. Jetzt bekommen deine Irren auch noch Superkräfte, eine sehr gefährliche Kombination, und es musste in der Antarktis bei den Katabatischen Winden:

Die Fallwinde der Antarktis sind die weltweit stärksten Winde und können Geschwindigkeiten von bis zu 300 km/h erreichen.
enden, alles andere wäre dem Challengethema nicht gerecht. Also Themenverfehlung kann Dir echt niemand vorwerfen.
Ich denke, für Insider hat der Text viel mehr Potential als für Mädchen für mich. Und wenn mir auch der eine oder andere Gag entgangen ist, so hatte ich doch eine Menge Freude an dem Text. Aber der Reihe nach:

Er nahm ihm die Flasche ab und ließ ihn ohne ein weiters Wort ein.

weiteres

Luis folgte der beleibten Gestalt seines Freundes ins Wohnzimmer ...

Boah, da hat aber einer mit dem Holzhammer die Info in den Text geprügelt.

»Das ist ja großartig!« Er sah wie Gregor die Brauen misstrauisch zusammenzog. Luis' Freude musste ihm wie Hohn vorkommen.
»Nein, ehrlich«, beeilte sich Luis zu sagen. »Das macht alles viel einfacher. Ich ...«

Erklärbär

... Für sie bist du unsichtbar, ein Niemand. Ich darf das sagen, denn ich gehöre in die gleiche Kategorie.«

Hehe

»Weil ich dein einziger Freund bin. Ich bin ein fetter Computernerd, der Programme schreibt, um seine Probleme mit dem Reallife zu kompensieren. Und du bist ein dürrer Comicnerd, der seine Freizeit mit Lesen und Zeichnen von Mangas verbringt.«

Hier ist es viel eleganter und es reicht, dem Leser die Info jetzt zu servieren.

»Ich kann ... Wind machen. Mit meinen Gedanken.«

Das fand ich so super.

Du kannst dir nicht vorstellen, wie demütigend es ist, zwischen Unterhosen und Socken deines Erzfeindes eingeklemmt zu sein.

Nice!

Patrick riss eine Seite aus dem Buch und hielt sie ihm vor die Nase. Luis in einer Samurairüstung, umringt von leblosen Körpern, niedergestreckt von seinem Schwert, an dem noch das Blut der Erschlagenen klebt. An seiner Seite, sich an ihn klammernd: Kim, in wallenden Gewändern, die wenig ihres perfekten Körpers der Fantasie überlassen. Voller Ehrfurcht blickt sie zu ihm auf.

Ach, diese Hollywood reifen Teenieträume ...

Patrick riss eine weitere Seite heraus. Noch immer befinden sich Kim und Luis auf dem Schlachtfeld. Doch sie tragen keine Kleidung mehr. Luis liegt auf dem Rücken, Kim sitzt rittlings auf ihm, das Kreuz durchgebogen, den Mund zu einem wollüstigen Schrei aufgerissen. Hinter ihnen die untergehende Sonne.

... Und immer noch eins drauf. Die gucken einfach alle viel zu viel Fernsehen.

Eine Gestalt inmitten der erschlagenen Feinde ist nicht tot. Vollkommen nackt, Hände und Beine im Rücken aneinandergefesselt, starrt sie mit gebrochenem Blick auf das in Ekstase verfallene Paar. Die Gesichtszüge sind genauso deutlich die von Patrick, wie der Knebel in seinem Maul von der Unterwäsche Kims stammt.

Jetzt aber mal raus an die frische Luft mit dem Kind!!!

Eine richtige Actionstory mit show down und Klischees und drum und dran. Ach doch, das ist alles so bizarr und doof, ich mag das.

Auf deine Geschichte ein Romulanisches Ale :anstoss:

Beste Grüße, Fliege

 

Hi welti,

trotz fehlender Tags (warum fehlen die eigentlich?) meine ich schon am Titel etwas Phantastisches oder Science Fiction zu erkennen. (Der Begriff „Romulanisch“ war mir unbekannt).

Gregor hob eine Augenbraue. Luis ahnte, wie oft Gregor diese Bewegung vor dem Spiegel geübt hatte. Er nahm ihm die Flasche ab und ließ ihn ohne ein weiters Wort ein.
Hier komme ich ein wenig mit dem Fokus durcheinander. Es klingt, als nähme Luis Gregor die Flasche ab. hast du später nochmal. Siehe unten.

Gregor hob wieder eine Augenbraue.
In Summe kommt mir das mit den Augenbrauen zu oft vor.

Obwohl sie allein in der Wohnung waren, beugte sich Luis vor. Es dauerte einen Moment, bis Gregor begriff und sich ebenfalls vorbeugte.
Das verstehe ich nicht. Wenn also die Eltern im Wohnzimmer wären, würde sich Luis nicht vorbeugen? Sind die Wände aus Papier? Ich gehe davon aus, sie sind im Kinderzimmer.

Gregor holte sich die Flasche zurück, füllte sein Glas und trank es ebenfalls auf einen Zug.
Wie groß ist eigentlich die Flache, das sie sich mehrmals die Gläser füllen können?
Später dann noch: „Sie stürzten noch ein Glas.“

was er mit ihr ...« In Luis Stimme schwang ein Unterton, den Gregor dort noch nie wahrgenommen hatte. Ihn fröstelte. »Du bist ja völlig besessen von Kim.«
Dazwischen fehlt ein Zeilenwechsel wegen Sprecherwechsel.

auch gutgeht und ...«
»Du gottverdammter Lüstling!«
»Versteh doch«, flehte Luis«, ich musste einen Blick riskieren! Ich musste einfach wissen, ob sie wirklich so perfekt ist, wie sie immer wirkt. Vielleicht würde mich das heilen, so dachte ich. Ungeschminkt, sich keines Publikums bewusst ...«
»Lass mich raten ...«
»Sie so zu sehen, nackt und unverfälscht, das war eine göttliche Erfahrung ...«

»Sag nicht ...«
»Ich weiß, es war falsch. Und ich schwöre bei allem, was mir heilig ist, dass ich niemals wieder so etwas tun werde. Und wenn du mir hilfst, dann hast du mein Jedi-Ehrenwort, dass ich meine Kräfte «
usw.
Ein paar der … könntest du einstampfen.

»Bei meiner Flucht habe ich versehentlich meinen Rucksack zurückgelassen.«
Ach du Scheiße! Guter Konflikt. :thumbsup:

Gregor schenkte ihnen noch einmal nach.
Ne, komm. welti. Ist das eine Zauberflasche, die niemals leer wird? :lol:

Gregor wandt sich aus Luis' Griff. Die Berührung und die Verzweiflung in Luis' Stimme war ihm unangenehm.
Das doppelte „Luis’“ könntest du vermeiden:
Gregor wandt sich aus Luis' Griff. Die Berührung und die Verzweiflung in seiner Stimme waren ihm unangenehm.

Mit großen Schritten kam er auf Luis zu.
Luis spürte, wie er in sein altes Ich zurückrutschte. Er schien zu schrumpfen und verfiel in eine Schockstarre. Als Patrick sich vor ihm aufbaute, konnte Luis nur teilnahmslos mit aufgesperrten Mund zugucken, wie ihn Kims Freund auseinandernahm.
Patrick ging auf Luis zu. Und dieser (also Luis) konnte nur zuschauen, wie er ihn auseinander nahm?
Was genau passiert da? Oder konnte Gregor nur zugucken?

Wieder bohrte sich ein Zeigefinger in Luis Brust. Jede Berührung hinterließ einen blauen Fleck.
in Luis' Brust
„Blauer Fleck“: Woher wusste der Erzähler das in dem Moment? Die kommen durch erst später.

Luis Skizzenbuch
Luis' Skizzenbuch

»Wir sollten uns alle erstmal beruhigen und ...«
Keiner hörte ihm zu.
Wieso hörte ihm keiner zu? Was ist mit Gregor? Wieso hilft wer nicht?

Mit aufgerissenen Augen sah Gregor zu, wie Luis den bewusstlosen Patrick zur Sonnenliege schleifte.
»Was ... was hast du vor?«
Darauf habe ich die ganze Zeit gewartet. Du hast meine Erwartung erfüllt. ;)

In Luis Augen loderte eine Entschlossenheit, die Gregor ängstigte. Er wuchtete Patricks Körper auf die Liege, kam zurück und machte sich über die Tastatur her.
Wer ist „Er“? So wie es da steht, Gregor. Aber es ist wohl Luis gemeint, oder?

»Gregor?« Luis drehte den Kopf und sah sich suchend um, als wisse er nicht, wo er war.
„als wisse er nicht, wo er war“ könnte raus. Das wirkt wie die Erklärung des Erzählers.

Sollte er die Polizei rufen? Hier unten hatte er keinen Empfang. … Beim Kodex der Raumflotte.

Weiß nicht, aber diese Gedanken passen nicht zum Erzählstil.

Es war jene Zeichnung, die Patrick Luis in den Rachen gestopft hatte. Die Tinte war durch den Speichel verlaufen.
Tinte bei einer Zeichnung? Hatte Bleistift vermutet.

Eine witzige, klischeehafte Geschichte, die mir Spaß gemacht hat.
Ich habe übrigens nie daran gezweifelt, dass die beiden Jungs (zuerst dachte ich, es seien Erwachsene, aber macht nix) Superkräfte haben. :lol:

Liebe Grüße und ein gutes 2018!
GoMusic

 

Fliege
Ui, wer kommt denn da vorbeigesummt ...

Wahnsinn scheint Dich echt zu faszinieren. Jetzt bekommen deine Irren auch noch Superkräfte, eine sehr gefährliche Kombination,
Ich hab den ganzen lieben Tag mit Irren zu tun - worüber sollte ich sonst schreiben :aua:

Boah, da hat aber einer mit dem Holzhammer die Info in den Text geprügelt.
hast recht, das nehmen ich wieder raus, das kommt später besser.

»Das ist ja großartig!« Er sah wie Gregor die Brauen misstrauisch zusammenzog. Luis' Freude musste ihm wie Hohn vorkommen.
»Nein, ehrlich«, beeilte sich Luis zu sagen. »Das macht alles viel einfacher. Ich ...«
Erklärbär
auch hier überzeugt mich dein Erklärbar, es wird auch ohne den Zusatz klar.

Das fand ich so super.
merci. Und selbst ohne Aktris ab hier Challenge-tauglich :p

Und immer noch eins drauf. Die gucken einfach alle viel zu viel Fernsehen.
das stimmt. Und das Fernsehen ist voll von denselben Bildern. Ich denk da oft an John Carpenters: Sie Leben. Eigentlich steht überall nur Obey

Eine richtige Actionstory mit show down und Klischees und drum und dran. Ach doch, das ist alles so bizarr und doof, ich mag das.
vielen Dank fürs Vorbeischauen.

Prosit :anstoss:
und ein fulminantes neues Jahr für dich

GoMusic

trotz fehlender Tags (warum fehlen die eigentlich?)
ich wusste nicht, welche ich nehmen soll. Also um ehrlich zu sein, habe ich sie in der Hektik vergessen :dozey: Dann hat mich noch wer drauf gestoßen und es ist wieder untergegangen. Hm. Ich kleb noch welche dran ...

Der Begriff „Romulanisch“ war mir unbekannt
bist wohl weder Trekkie noch Trekker :D

Hier komme ich ein wenig mit dem Fokus durcheinander. Es klingt, als nähme Luis Gregor die Flasche ab. hast du später nochmal. Siehe unten.
Ja, ist schwammig. Die Szene hab ich dank Holg noch mal umgestellt, da ist das dann passiert. Bessere ich noch aus. Danke

n Summe kommt mir das mit den Augenbrauen zu oft vor.
Summe ist zwei :shy:

Das verstehe ich nicht. Wenn also die Eltern im Wohnzimmer wären, würde sich Luis nicht vorbeugen?
öhm ... stehe auf dem schlauch ... Also er beugt sich vor, weil er etwas Vertrauliches sagen will ... vll etwas, das ihm unangenehm ist

Wie groß ist eigentlich die Flache, das sie sich mehrmals die Gläser füllen können?
Romulanisch groß :schiel: ach komm ...

Dazwischen fehlt ein Zeilenwechsel wegen Sprecherwechsel.
mja, mir hats die ganze Formatierung zerschossen. Da hab ich wohl noch einiges nicht wieder in Ordnung gebracht

Und danke auch für die Auslassungspunkte-Orgie. Tatsächlich will ich damit spärlicher umgehen. Hat wegen auch schon angemerkt, ich streich da noch mal durch. Alles der Deadline geschuldet.

Das doppelte „Luis’“ könntest du vermeiden:
Gregor wandt sich aus Luis' Griff. Die Berührung und die Verzweiflung in seiner Stimme waren ihm unangenehm.
nehm ich, danke

Patrick ging auf Luis zu. Und dieser (also Luis) konnte nur zuschauen, wie er ihn auseinander nahm?
ja, so war das gedacht ...

in Luis' Brust
„Blauer Fleck“: Woher wusste der Erzähler das in dem Moment? Die kommen durch erst später.
das soll seine Wahrnehmung sein

„als wisse er nicht, wo er war“ könnte raus. Das wirkt wie die Erklärung des Erzählers.
kommt raus

Boah, da haste ja noch eine Menge gefunden. Danke für die vielen Anmerkungen, werde mich gleich ans verbessern machen

Eine witzige, klischeehafte Geschichte, die mir Spaß gemacht hat.
Ich habe übrigens nie daran gezweifelt, dass die beiden Jungs (zuerst dachte ich, es seien Erwachsene, aber macht nix) Superkräfte haben.
Schön, das freut mich

Dir auch ein prächtiges neues Jahr :)

grüßlichst
weltenläufer

 

Hallo weltenläufer,

frohes neues Jahr, unbekannterweise!

Zunächst zwei Flusen:

Luis folgte seinem Freundes ins Wohnzimmer

Freundes -> Freund

der ihn von den Füßen Riss.
"Riss" klein.

***

Die Geschichte hat mir viel Spaß bereitet und ich fühlte mich in meine Jugendzeit zurückversetzt.

Ich finde der Text liest sich auch sehr flüssig. Ab und an könnte man vielleicht ein wenig mehr "Show" einbauen, aber andererseits ist das eine Unterhaltungsgeschichte und ich finde "Show" verlangsamt oftmals das Tempo.

Das war wirklich gut gelungene Unterhaltung und eine sehr willkommene Abwechslung!

Gruß
Geschcihtenwerker

 

Geschichtenwerker

frohes neues Jahr
das wünsche ich dir auch :anstoss:

Deine Flusen habe ich bereinigt, vielen Dank fürs Aufmerksam machen

Die Geschichte hat mir viel Spaß bereitet und ich fühlte mich in meine Jugendzeit zurückversetzt.
na, das ist doch ein Adelsschlag :)

Das war wirklich gut gelungene Unterhaltung und eine sehr willkommene Abwechslung!
das freut mich. Abwechslung und Unterhaltung, was will man mehr

Vielen Dank für deinen Besuch, meiner wird nicht lange auf sich warten lassen :naughty: ;)

grüßlichst
weltenläufer

 

Dank der vielen Schatten leuchtete ihr makelloser Körper überirdisch aus dem finsteren Setting hervor. Lediglich durch ihr Gesicht zogen sich Schlieren, sodass es schien, als weine sie. Ein Mundwinkel war zu einem spöttischen Grinsen verzogen.

Nichts als Ärger hat man mit den Frauen, seufz ... :D


Huhu weltenläufer,

ja ja, ich hab mich schon beim Lesen amüsiert! Ich steig nur nicht ganz durch, aus welcher Perspektive du das alles erzählst:

Luis wusste sich nicht anders zu helfen, also schluckte er seinen Stolz herunter und suchte Gregor auf.

Luis‘ Perspektive

Luis lehnte sich wieder zurück, sein Gesicht glühte in einem verlegenen Rot.

Gregors Perspektive

Als Luis sich nicht mehr regte, schaltete Gregor das Licht wieder an. Den Hocker, mit dem er Luis niedergeschlagen hatte, ließ er nicht los.
Luis blutete aus einer Wunde am Kopf, aber er atmete noch und stöhnte leise.
»Scheiße, was mach ich jetzt nur?«
Sollte er die Polizei rufen?

Gregors Perspektive
Würde mich sehr interessieren, was du in Sachen Perspektive vorhattest.

Nach dem siebten Klingeln öffnete sich die Tür einen Spalt.

Sieben Mal geklingelt? Ernsthaft? Woah, der ist aber hartnäckig! Da scheint schon so der Psychopath durch.

Luis folgte seinem Freund ins Wohnzimmer und setzte sich ihm gegenüber auf ein Sofa.

Ja, wie viele Sofas hat der denn im Wohnzimmer? Ich hätte erwartet, er setze sich auf das Sofa (the one and only).

Wenn Gregor und Luis etwas soffen

Wozu brauchst du denn das ‚etwas‘? Reicht es nicht, dass sie saufen?

»Weil ich dein einziger Freund bin. Ich bin ein fetter Computernerd, der Programme schreibt, um seine Probleme mit dem Reallife zu kompensieren. Und du bist ein dürrer Comicnerd, der seine Freizeit mit Lesen und Zeichnen von Mangas verbringt.«

Fettes Infodumping in Dialogform! Gerade eben hab ich erfahren, dass die noch zur Schule gehen. Ja sind Jungs in dem Alter schon so abgeklärt, dass sie so über sich selbst reden? Oder ist es als Autor einfach furchtbar praktisch, das den Figuren in den Mund zu legen? ;)

Sie stürzten noch ein Glas.

Stürzen sie das nicht runter?

Kim, in wallenden Gewändern, die wenig ihres perfekten Körpers der Fantasie überlassen.

Den angucken Satz solltest nochmal du.

entstellte ihn zu einem körperlosen Dämon, der sich in Qualen wandt.

Am Ende ist ein T zu viel.

Beste Grüße!
Anne

 
Zuletzt bearbeitet:

Hi weltenläufer,

ich fange mal mit einem ganz bösen Vergleich an: Deine Geschichte hat mich beim Lesen an eine Schulaufsatz denken lassen. Die Sorglosigkeit, mit der ein Ereignis von einem anderen abgelöst wird, ist zwar sicherlich Absicht, wirkt auf mich aber doch so, als wäre der Text in einem Rutsch druntergeschrieben und als wäre noch nicht ganz geklärt, worauf der Fokus liegen soll. Eben wie ein kreativer Schulaufsatz: Man fängt an, es ist begrenzt Zeit, große Teile streichen und ersetzen geht nicht usw. Dabei wäre das sicher ein sehr guter Schulaufsatz und einer, der dem Lehrer viel Freude machen dürfte.
Beispiel: Wie der Luis plötzlich dem Gregor vorwirft, in die Kim vernarrt zu sein! Das kommt doch aus dem Nichts, ich registriere das als witzigen Einfall (Lehrer (in sich hineinschmunzelnd): "Schon toll, was der Junge für eine Phantasie hat"), aber die bisherige Handlung wird dadurch im Grunde abgebrochen und durch eine neue ersetzt. Aufgepfropft wirkt dabei auch die plötzliche entschlossene Feindschaft von Luis gegenüber Gregor. Ich hätte es jedenfalls hübscher gefunden, wenn Patrick irgendwo hingebeamt worden würde, von wo aus es möglich wäre, die ursprüngliche Geschichte weiterzuführen - also die Sache mit Kim und dem vergessenen Rucksack.

Luis wusste sich nicht anders zu helfen, also schluckte er seinen Stolz herunter und suchte Gregor auf.
Hübscher Anfang, vor allem auch angesichts seines Beweggrundes, der später herauskommt. Mir dauert es allerdings etwas lang, bis der Gute zum Punkt kommt.

Gregor fing Luis' Blick auf. »Sag es und ich verzeihe dir!«
Luis holte tief Luft. »Montgomery Scott ist ein wahrer Held.«
Hier denke ich, da sei der Anlass des Besuchs, und mit der falschen Fährte bin ich gar nicht unzufrieden.

Nicht alle Argumente waren von der Hand zu weisen, musste Luis eingestehen, aber in Wirklichkeit, vermutete er, brachte Gregor dem Ingenieur so viel Sympathien entgegen, weil er, wie Gregor selbst, ein Nerd und Bastler war.
Das ist für einen wie mich ziemlich umständlich formuliert. Ich habe das erst nicht so ganz kapiert, sicher auch, weil ich an dem Punkt und er Geschichte die Figuren Luis und Gregor noch nicht fertig sortiert hatte. Die Argumente waren nicht von der Hand zu weisen - ja, aber es sind doch Luis' eigene Argumente (gut, plappert er nach, hab ich jetzt auch verstanden); "in Wirklichkeit" - wenn jetzt käme: "blieb Scotty ein ausgemachter Waschlappen", dann könnte ich sicher noch gut folgen. Stattdessen kommt ein "Aber", das gar kein Einwand gegen die Qualität von dem Typ liefert. "Der das Unmögliche bezwingt" kommt dann noch, und das gehört jetzt nicht zum Nachgeplapperten. Wenn du mir das so präsentierst, kann ich nicht verstehen, warum die beiden streiten. Aus dem Wortlaut schließe ich, dass beide ihn gut finden müssen.

Wenn Gregor und Luis etwas soffen,
Bisher habe ich die beiden für jünger gehalten, als sie sein sollen. Guter Hinweis auf die Altersklasse - allerdings (nicht weiter schlimm) hab ich sie jetzt erst mal bis zum Stichwort "Schule" für älter gehalten, als sie sein sollen.

dass er die Faktizitäten des Star-Trek-Universums anzweifelte
Fachsprache? Wenn nein, würde ich es durch ein weniger aufgeblasenes Wort ersetzen. (Ich tippe allerdings auf ja.)

Luis griff nach der Flasche. Er brauchte Mut, um den Grund seines Hierseins zu erklären.
Gregor kam ihm zuvor.
Diese Verzögerung hat mir beim Lesen weniger gefallen als die falsche Fährte oben. Gegen die Idee habe ich nichts, aber das kommt mir zu hart hintereinander, Thema "Grund des Hierseins" wird mir zu unmittelbar wieder abgewehrt. vielleicht reicht es schon, wenn du mich darauf vorbereitest, dass das noch nicht dran ist, so wie: "Luis hat noch nicht genug getrunken, um den Mut aufzubringen, den Grund seines Hierseins zu erklären. Zum Glück ergriff Luis das Wort."

Auf dem Höhepunkt ihres letzten Streites hatte Gregor behauptet, einen Beamer nach dem Vorbild der Enterprise bauen zu können.
Natürlich war das Experiment gescheitert und ja - vielleicht hatte Luis etwas zu viel Häme durchblicken lassen.
Das ist jetzt - ich lass dir bei Gelegenheit mal ne Flasche Romulanisches Ale als Wiedergutmachung zukommen - so ein Schulaufsatz-Element: Stillschweigende Korrektur des ersten Einfalls, dabei aber keine Zeit, das anzupassen. Ich meine das so: Wenn der Höhepunkt des Streits doch darin besteh, dass Luis sich hämisch über den Beamer geäußert hat, warum ist der Streit dann bereits einen Schritt zuvor beigelegt, als er Scotty in Worten rehabilitiert?

»Ich weiß, dass du nicht wegen meines Beamers hier bist«, kappte Gregor Luis' Euphorie.
Nein, natürlich nicht: er ist da, weil er sich dafür entschuldigen will, dass er Scotty geschmäht hat. Gregor hat den Beamer angesprochen, nicht Luis.

»Lass mich raten, das Ale ist eine Bestechung, damit ich mir deine Kim-Geschichten anhöre, oder?«
Man kann das neue Thema sicher so einführen, aber es wäre doch schön, wenn Luis einen Anlass liefern würde, um Gregor das glauben zu lassen. Das könnte beispielsweise sein, dass durchschimmert, wie unehrlich seine Lobrede auf Scotty gewesen ist. Aber ich sag mal übertrieben: Wenn einer zu mir kommt, um meine Modelleisenbahn zu loben, und ich zeige ihm meine Briefmarkensammlung, dann wirkt es doch auch merkwürdige wenn ich sage: "Warte mal, du bist gar nicht wegen der Briefmarkensammlung hier, stimmt's? Du willst mit mir über dein Mädel reden."

Luis wurde rot. Ein weiterer ihrer Streitpunkte. »Naja, also im Prinzip ...«
Kann er nicht wenigstens ein bisschen erleichtert sein, dass Gregor ihm den Weg bahnt?

»Hör zu, Luis. Da du es anders nicht raffst, sag ich es dir jetzt klipp und klar ins Gesicht:
Warum dangt er das ausgerechnet jetzt so klar, wenn sie doch ständig über Kim reden? Was ist passiert? Wenn du mir nichts anbietest, kann ich nicht glauben, dass er das nicht schon hundertmal so klar gesagt hat. Aber so klingt er nicht.

Kim spielt in einer anderen Liga. Sie könnte jeden haben. Jeden. Und du bist nun mal nicht die erste Wahl für Frauen.
Wenn man so etwas ganz klar sagen will, wäre die Tatsache, dass Kim einen Freund hat, vielleicht auch kein ganz schwaches Argument ... (Der Freund ist dir erst später eingefallen, stimmt's? :sealed:)

»Warum bist du zu mir gekommen, Luis?«
»Weil du mein Freund bist.«
»Weil ich dein einziger Freund bin.
Eigentlich ein schöner kleiner Dialog. Nur: Gregor weiß noch gar nicht, dass es einen besonderen Anlass gibt, der mit Kim zu tun hat. "Warum kommst du zu mir" im Sinne von: warum kommst du regelmäßig zu mir fände ich da passender.

»Ich verstehe, was du sagst. Aber ich weiß jetzt, dass ich kein Niemand bin.«
Wieder ein neuer Aspekt. Lass ihn doch näher am Thema dran: Er könnte aufgrund der Kraft bei Kim doch eine Chance haben, das ist der Punkt. Diesen Faden last du aber erst mal fallen, schade eigentlich.

Stattdessen lose Anbindung ans Thema:

»Ist ja krass. Seit wann geht das schon so?«
»Also eigentlich hat das mit Kim angefangen.
Ein zeitliches Zusammentreffen, mehr nicht. Wäre es nicht schöner, wenn Luis darin eine innere Gemeinsamkeit erkennen oder erhoffen würde?

Seit ich mit ihr im Leistungskurs bin.«
»Mit ihr und ihrem Freund, meinst du.«
... und dann wird also der Freund gleich noch nachgereicht.

Dann murmelte Luis: »Ich war bei Patrick in der Wohnung.«
Gregor verschluckte sich am Ale. »Woher weißt du, wo ...?« Er hustete, fing noch mal neu an
Womöglich ein Hinweis darauf, dass Gregor mehr weiß, als er zugeben will? Das könnte nicht schlecht sein, aber so ganz sicher kann ich es nicht deuten.

Sie hat anscheinend einen Zweitschlüssel.
Diese Erklärung finde ich unelegant. Er hat nicht mir Kim gerechnet, sie ist also aufgetaucht. Niemand wird sich fragen, wie sie ins Haus ihres Freundes kommt. Ob er ihr den Schlüssel geliehen hat oder ob sie selbst einen hat - who cares?

»Sie so zu sehen, nackt und unverfälscht, das war eine göttliche Erfahrung …«
Für mich nicht ganz glaubwürdig bzw. nicht klar vorstellbar: Wie kann er sie so deutlich sehen, ohne dass sie ihn sieht?

- was wolltest du überhaupt bei Patrick?« Gregor kam ein erschreckender Gedanke. »Sag nicht …«
Äh, ja, stimmt: Was wollte er da überhaupt?

»Bei meiner Flucht habe ich versehentlich meinen Rucksack zurückgelassen.«
Eh zu spät, der ist längst entdeckt worden, da braucht er eigentlich keinen Aufwand mehr zu treiben. Stellt sich nachher so heraus - und Luis müsste das wissen. In jedem Fall dürfte er anfangs keine Zeit mit Trinken usw. vergeuden. Bei Gregor klingeln, Entschuldigung raushauen, Thema ansprechen - sonst hat er eh keine Chance. Das macht den Plot an einer entscheidenden Stelle wackelig.

»Ursprünglich wollte ich, dass du Kim ablenkst. Aber mit deinem Beamer geht das natürlich viel einfacher.«
Warum sagt er, was er ursprünglich wollte? Ist doch passé, er wird wahrscheinlich gleich den Beamer ansprechen, oder?

Eigentlich hätte Luis erleichtert sein müssen, doch in ihm breitete sich ein mulmiges Gefühl aus, als er Gregor zur Kellertür folgte. Das letzte Mal hatte der Besuch in Gregors Refugium beinahe ihre Freundschaft zerschmettert. War es fair, das noch einmal zu riskieren?
Ich hätte in der Situation ja vor allem deshalb ein mulmiges Gefühl, weil ich mich fragen würde, ob ich nicht doch besser zu Ende zugehört hätte, was dem Hamster passiert ist.
Außerdem: Ist „fair“ das richtige Wort? Ich wüsste nicht, was an Luis` Vorstoß unfair sein sollte. Sein Ziel ist ja nicht, Gregor bloßzustellen.

Gregor und seine Spielchen.
Das Spielchen ist in dem Fall die völlige Dunkelheit und dass er das Licht mit dem Smartphone kontrolliert? Das braucht es nachher natürlich nochmal, deswegen sehe ich ein, dass du das hier schon mal aufleuchten lässt. Andrerseits frage ich ich, ob du diesen Tick nicht nur für den späteren Effekt - Gregor macht dunkel, um sich zu verteidigen - eingebaut hast …


Die Sonnenbank sah aus wie eine typische Liege aus einem Solarium.
„Typische“ könnte eigentlich weg. Gibt es untypische Liegen im Solarium? Vielleicht, aber dann wären sie kein guter Vergleichsgegenstand („Die Liege sah aus, wie Liegen in einem Solarium normalerweise nicht aussehen“ - äh, ja, ist ja auch keine ...)


»So kann man es sehen.
Ich fand den Vergleich mit dem Geocaching ehrlich gesagt etwas unrund, so als sei das Prinzip nicht auch ohne den Vergleich verständlich. Aber diese Antwort finde ich noch unrunder: Was soll das heißen: „So kann man es sehen?“ Es ist demnach doch wie beim Geocaching, wie kann man das dann nicht so sehen?

»Nur meiner Mutter, aber die wird sich kaum die Mühe machen, hier aufzukreuzen.«
»Deiner Mutter?«
»Das war einfacher, als ihr zu sagen, ich steige bei dem Freund meiner großen Liebe ein.«
Den Dialog verstehe ich nicht. Er hat seiner Mutter gesagt wo er hingeht, ok. Warum wundert sich der andere darüber? Ist doch normal in dem Alter. Und warum erklärt sich Luis wiederum so merkwürdig? Er geht doch zu Gregor, warum sollte er seiner Mutter etwas anderes sagen? Und inwiefern versteht Gregor am Ende der Erklärung besser, warum Luis seiner Mutter Bescheid gesagt hat, dass er zu Gregor gehe? (Und was ist daran weise?)

»Du bist ein verdammter Freak!« Patrick schlug Luis so heftig mit dem Skizzenbuch, dass dieser in einem Schauer von flatternden Seiten zu Boden ging.
Ein Skizzenbuch kann bestimmt wehtun, aber ob es einen zu Boden schicken kann? Ich denke mal, eher geben die Seiten nach - und das tun sie ja auch, wie sie da flattern.


»Sag mir, Gregor, wie willst du der Polizei dein Labor erklären?
Was sollte die Polizei gegen einen nerdigen Keller haben, in dem die Liege einer Sonnenbank steht?

»Er wird da sterben ...«
»Hättest du es bevorzugt, wenn ich gestorben wäre?«
Gibt es wirklich nur dies beiden Möglichkeiten?

Luis Augen weiteten sich. »Aaah, jetzt verstehe ich! Du willst sie für dich!«
Die Mordlust und jetzt das - Luis scheint verrückt zu sein. Aber das kommt mir beides - die Mordlust und der Hass auf Gregor - so plötzlich aus dem Hut gezaubert, da kann ich kaum mitgehen.

Woher sonst hätte er wissen können, dass ich bei dir bin.«
»Er war zuerst bei dir«, winselte Gregor. »Deine Mutter hat ihm gesagt, wo er dich finden kann.«
Das würde ich auch denken. Warum findet Luis die Erklärung nicht plausibel?

Er warf Luis über den Hocker und rollte ihn zur Sonnenbank. Es war gar nicht so leicht, den schlaffen Körper in die Liege zu zerren. Mehrmals kollidierte Luis Kopf unsanft mit dem Glas. Gregor hastete zum Computer. Seine Hände zitterten so sehr, dass er den Suchbegriff dreimal eingeben musste, bis die Maschine in der Lage war, aus seinem Buchstabenchaos einen Treffer zu generieren.
Wenn er die Polizei nicht zu sich führen konnte, musste er Luis eben zur Polizei bringen.
Die nächstgelegene Wache war acht Kilometer entfernt. Aber die Entfernung spielte keine Rolle.
Das Programm lud die Koordinaten.
In der Zeit hätte er auch mal schnell nach oben joggen und die Polizei anrufen können. Die Idee finde ich ja ganz witzig, aber die Umsetzung erschient mir schon ziemlich mit heißer Nadel gestrickt.

Doch was Gregor sah, reichte ihm aus, um zu verstehen, was geschehen war.
Luis lag nicht länger auf der Liege. Aber er war auch niemals bei der Polizeiwache angekommen.
Woran sieht er das?

Plötzlich kam Wind auf und riss Gregor das Papier aus den Händen.
Schöne Idee zum Schluss, auch ganz hübsch vorbereitet durch die verwaschene Skizze.

So, dann wäre ich mal durch. Ich fand die Geschichte ja unterhaltsam und die vielen Einfälle immer wieder auch witzig. Aber insgesamt ist mir das doch zu sorglos zusammengestrickt. Das kann Absicht sein, eine gewisse Übertreibung ist in dem Fall fast ein Muss. Aber ganz so leicht hättest du es dir mit den mehrfachen plötzlichen Wendungen vielleicht doch nicht machen müssen ...

Besten Gruß
erdbeerschorsch

 

Anne49

Nichts als Ärger hat man mit den Frauen, seufz ...
Wie recht du hast ... Seufz :D

ja ja, ich hab mich schon beim Lesen amüsiert! Ich steig nur nicht ganz durch, aus welcher Perspektive du das alles erzählst:
tatsächlich springe ich in der Perspektive. Wenn man es gut macht, fällt das gar nicht weiter auf, du hast dich dran gestört, vielleicht ist das also nicht so gelungen, wie gehofft. Habe das gerade wieder eindrucksvoll bei Tobias O. Meißner gelesen, wie er zwischen seinen Figuren springt. Ich muss zugeben, ich musste mich am Anfang auch erst drauf einlassen

Sieben Mal geklingelt? Ernsthaft? Woah, der ist aber hartnäckig! Da scheint schon so der Psychopath durch.
hehe, die Weichen werden gestellt

Wozu brauchst du denn das ‚etwas‘? Reicht es nicht, dass sie saufen?
das hast du recht, das kann eigentlich raus. Ich les mal noch mal drüber.

Fettes Infodumping in Dialogform! Gerade eben hab ich erfahren, dass die noch zur Schule gehen. Ja sind Jungs in dem Alter schon so abgeklärt, dass sie so über sich selbst reden? Oder ist es als Autor einfach furchtbar praktisch, das den Figuren in den Mund zu legen?
ja, hier tanzt der Erklärbar seinen gar unanmutigen Tanz. Finde das aber gar nicht so schlimm an dieser Stelle. Das kann ich mir durchaus als Dialog vorstellen. Anscheinend habe ich das Alter aber wirklich nicht deutlich genug rausgestellt. Ich denke an Jugendliche, die kurz vor dem Abi stehen, anscheinend reicht es nicht, einmal Leistungskurs einzustreuen. Da guck ich noch mal, wie ich da was drehen kann. Einmal abgesehen davon, dass es natürlich sehr praktisch ist, meinen Figuren das in den Mund zu legen ;) traue ich Menschen in diesem Alter so viel Selbstreflexion durchaus zu. Ist ja noch gar nicht so lange her mein Abi ... *hüstel* bla:

Stürzen sie das nicht runter?
das kann man so sagen, meine ich ...

ja ja, ich hab mich schon beim Lesen amüsiert!
lieben Dank dafür und deine Gedanken, hat mich gefreut


@erdbeerschorch

Da hast du dir ja viel Mühe gemacht mit den tausend Zitaten. :Eek: Insgesamt lese bei deinen Kommentar zu den Textpassagen raus, dass du nicht viel mit der Geschichte anfangen kannst. Einige deiner angesprochenen Punkte haben schon ihre Berechtigung, ich denke nur für diese Art von Geschichte sind sie nicht das Maß, nach welchem ich Handlung, Charaktere und Wendungen ausrichten und bewerten würde.
Das Ganze jetzt zu einem Schulaufsatz zu degradieren ... Naja, :dozey: immerhin sagst du, es wäre ein sehr guter Schulaufsatz, das impliziert ja schon mal die Note 1 :chaosqueen:
Jetzt auf jeden deiner Einwürfe einzugehen, puh, für mein Empfinden kommen wir da nicht zusammen, aber auf einige geh ich kurz ein

Bisher habe ich die beiden für jünger gehalten, als sie sein sollen. Guter Hinweis auf die Altersklasse - allerdings (nicht weiter schlimm) hab ich sie jetzt erst mal bis zum Stichwort "Schule" für älter gehalten, als sie sein sollen.
ja, da muss ich noch mal ran, das hat auch andere irritiert

dass er die Faktizitäten des Star-Trek-Universums anzweifelte
Fachsprache? Wenn nein, würde ich es durch ein weniger aufgeblasenes Wort ersetzen. (Ich tippe allerdings auf ja.)
ich nehme an, du hast Star Trek nicht sonderlich verfolgt, oder? Das ist daraus entlehnt

Wenn man so etwas ganz klar sagen will, wäre die Tatsache, dass Kim einen Freund hat, vielleicht auch kein ganz schwaches Argument ... (Der Freund ist dir erst später eingefallen, stimmt's?
nee, den gab es von Anfang an. ;) Was ist denn das für Argument? tsts ... Hindernis vll, aber kein Grund ;)

Ein zeitliches Zusammentreffen, mehr nicht. Wäre es nicht schöner, wenn Luis darin eine innere Gemeinsamkeit erkennen oder erhoffen würde?
Was ist denn bitte schöner ?
Die Frage ist doch, ob es passt. Mir scheint, willst hier in eine Tiefe, auf welche die Geschichte nicht angelegt ist.
Für mich nicht ganz glaubwürdig bzw. nicht klar vorstellbar: Wie kann er sie so deutlich sehen, ohne dass sie ihn sieht?
ach komm ... Braucht es wirklich eine Erklärung wo er sich versteckt hat? Das Wesentlich ist, er hat sie gesehen

Andrerseits frage ich ich, ob du diesen Tick nicht nur für den späteren Effekt - Gregor macht dunkel, um sich zu verteidigen - eingebaut hast …
Und wenn dem so wäre? :susp:

Ein Skizzenbuch kann bestimmt wehtun, aber ob es einen zu Boden schicken kann? Ich denke mal, eher geben die Seiten nach - und das tun sie ja auch, wie sie da flattern.
Ein Skizzenbuch kann schon ein ziemlicher Klopper sein, ich rede ja nicht von einem Heftchen. Das Luis ein dürres Kerlchen ist und Patrick ein durchtrainierter Riese ... Du hast beim Lesen auf Suchmodus eingestellt, oder? Und wer sucht, der findet auch ...
Das ist natürlich immer ein Problem von uns wannabe-Autoren, wir lesen ständig durch die Korrektur-Brille. Wenn man sich erstmal eingeschossen hat, dann stößt einem Vieles auf. Mir passiert das bei Texten, die mich einfach nicht erreichen, mit denen ich nichts anfangen kann. So lese ich auch deinen Kommentar.
Aber du hast viel Zeit und Mühe in deinen Kommentar investiert, deshalb wird er auch nicht klanglos verhallen.

Ich fand die Geschichte ja unterhaltsam und die vielen Einfälle immer wieder auch witzig.
das klingt jetzt sehr artig von dir. Willst wohl auch von deinem angesprochenen Lehrer gelobt werden ;)

Euch beiden ein gesundes, erfolgreiches und kreatives Jahr

grüßlichst
weltenläufer

 

Das ich das noch erleben darf!

„--- Mit heute noch unvorstellbaren Geschwindigkeiten durcheilen
Raumschiffe unser Milchstraßensystem. Eins dieser Raumschiffe ist
die ORION, winziger Teil eines gigantischen Sicherheitssystems, das
die Erde vor Bedrohungen aus dem All schützt. Begleiten wir die
ORION und ihre Besatzung bei ihrem Patrouillendienst am Rande
der Unendlichkeit.“ Aus der Einleitung zur Raumpatrouille, AeRDe 1967​

Es ist nicht nur das. Der Beamer ist ein Prototyp. Ich habe bisher nur meinen Hamster gebeamt.

Lieber weltenläufer,

ich musste mir leider geistigen Beistand besorgen und habe ihn gleich zwofach erhalten durch Cliff Allister McLane und Mario de Monti, der eine Commander des Raumschiffes Orion und sein Armierungsoffizier der andere - nachmalig versehentlich verbiemst zur Stimme des Lügenboldes Kaptain Bluebeer.

Nun ja, aus solch schrecklicher, eigener Erfahrung warnen beide eindringlich vor der Biermerei und empfehlen zuvor eine Inventur zumindest der eigenen Molekular-, wenn nicht gar der Atomstruktur aufzunehmen, ein Backup seiner Festplatte anzufertigen und nicht zu vergessen, eine Sicherungskopie aller Vorgänge aufzuzeichnen, die zumindest noch einmal gezippt werden sollte, bevor man selbst geclont wird und Clo(w)ns begegnet . Zuvor sollte grundsätzlich eine Risikowiedererlebensversicherung abgeschlossen werden für die Hinterhergebliebenen.

Nun ja, amüsant zu lesen von einer sicheren Position aus, meinen wir alle drei - und wenn wieder genügend Bügeleisen frei sind und die Badewanne, so werden wir Dich und Gregor zu einem Flug mit der Orion einladen und Akira Kurosawa wird die Welt des Nebelwaldes und des Schattenkriegers für Luis wiederaufleben lassen und - damit hätt ich zumindest nie gerechnet - der amtierende Shogun wird persönlich vorbeischauen!, denn so viel Zeit müsse sein. Hatter natürlich auf Altmittelhochniederjapanisch gesagt.

Ist das ein Angebot? Da hätte es mich mit 13 von zu Hause weggezogen und ich hätte alles geglaubt, Eva Pflug den Hof gemacht und Apachen in Pueblos umgesiedelt. Pardong - das war was anderes ...

Kannze mich glauben, so wahr der Hühnerhabicht sich an Rolands Grill ein Hähnchen holt!

»Warum?«, fragte Gregor genießerisch.
Ist nicht falsch - beim roten Mond! -, aber warum nicht die Mutter des Genießens, den Genuss nehmen und schlicht "genüsslich" sein lassen?

»Ich habe es ihm mit der Macht aus den Händen gerissen.«
»Mit der Macht?«
Wollt ich doch gerade fragen - was mischt der sich da ein?

»Es heißt, er hat sich das Bein beim Training gebrochen.
Mein J, bin ich doof - da wollt ich in'en Konjunktiv ("habe") gehen, weil's Geheißene ja nur referiert wird - und weiß doch, die leben Konjunktiefer. Et ici:
Luis schloss die Augen, suchte nach dem, was ihm Macht verlieh, fand es, griff danach und ...
verliehe, denn genau das Endungs-e unterscheidet zumeist den Konj. II vom Prät.

»Du kommst hier nicht ra-«
Kann ein Diphtong halbiert werden? Eher "rau..."


Luis Samuraikörper schien sich zu zersetzen,
[...]
Lediglich durch ihr Gesicht zogen sich Schlieren, sodass es schien, als weine sie.
Ist "scheinen" im zwoten Fall kein Modalverb mehr? Ich stell mal um "sodass sie zu weinen schien", die "als (ob) Konstruktion" erfordert zudem den Konjunktiv II - so mein ich.

Bin ich durch -

großer J ich lobe dich. Wie lang ha'mer noch? 25 Tage, Zeit genug, den einen oder andern noch ma' zu besuchen.

Bis bald

Friedel

 

Hey Weltenläufer, schön, mal wieder was von Dir zu lesen. Texte, die bewusst und ironisch gegen die Grundsätze des Schreibens verstoßen (z.B. stereotype Figuren wie den dicken Nerd vermeiden), sind grundsätzlich schwer zu kritisieren. Der Autor schreibt von vornherein auf einer Ebene, die solche normalerweise fragwürdigen Aspekte der Geschichte in Kauf nimmt.

Angenommen, die beiden stereotypen Nerds wären nicht total unsportlich, gesellschaftlich isoliert, Fans von Comics, Science Fiction und Technik. Dann würde das Ganze sicher nicht mehr so funktionieren, wie Du es geplant hast. Die Verzweiflung, mit der sie an der Realisierung ihrer Pläne arbeiten, beruht ja auf ihren (typischen) Schwächen, dick bzw. unsportlich zu sein, Schwierigkeiten mit Mädchen zu haben usw.

Nach 10 Jahren The Big Bang Theory ist es allerdings sehr schwierig, dieses Thema so auszubeuten, dass dabei etwas wirkliche Neues herauskommt, das ist Dir sicher klar gewesen, und so hast Du es primär zu Deinem eigenen Spaß geschrieben.

Im Gegensatz zu The Big Bang Theory entfernst Du Dich radikal aus dem Realistischen, denn in Deiner Geschichten-Welt sind Beamen und Jedi-Tricks möglich. Fantasy und Komödie sind durchaus gut miteinander zu verbinden. Das sieht man auch hier, das Ganze ist schon lustig mitanzusehen, insbesondere, wenn man Star Wars und Star Trek gut kennt.

Aber an dem Punkt stößt das Ganze eben auch an seine Grenzen. Vielleicht macht es Sinn, ein paar Gedanken darüber zu verlieren. Jemanden, der Star Wars und Star Trek gar nicht kennt, den wirst Du nicht erreichen. Und eine Geschichte, deren Plausibilität von der Kenntnis anderer Geschichten abhängt ist grundsätzlich problematisch, nicht nur weil man eventuell Leser verliert. Im Grunde ist es Fan-Fiction, wenn auch nicht im engsten Wortsinn.

In der Summe ist es ein kurzer, kleiner Spaß, aber wenn ich an Deine früheren Geschichten (z.B. Die letzten Worte des Bären) denke, würde ich gern wieder ein wenig mehr Handfestes lesen.

Gruß Achillus

 

Hallo Friedrichard,

danke dir für deinen Besuch.

Ja, die Orion ist sicherlich noch mal einen Zacken schärfer als die Enterprise. Das Bügeleisen wollte ich hier aber nicht verbraten. ;) Übrigens wird das Bild doch tatsächlich im aktuellen Star Wars Film verwendet.

Da gibt es eine Szene, in der ein vermeintliches Raumschiff verdächtige Ähnlichkeit mit einem Bügeleisen hat, nebst allerlei Dampf und Zischen. Der Gag ist, dass es sich tatsächlich um ein Bügeleisen handelt.

Ist nicht falsch - beim roten Mond! -, aber warum nicht die Mutter des Genießens, den Genuss nehmen und schlicht "genüsslich" sein lassen?
das ist einen Gedanken wert. Ich glaube, ich werde es ändern.

»Du kommst hier nicht ra-«
Kann ein Diphtong halbiert werden? Eher "rau..."
tatsächlich eine Frage, über die ich mir keine Gedanken gemacht habe. Also ob der Diphthong trennbar ist. Ich hab mir vorgestellt, an welcher Stelle das Wort abbrechen kann. Und das kann es doch durchaus beim, meine ich. Also wenn man laut spricht, ruft, die Wörter dehnt, ...

25 Tage, Zeit genug, den einen oder andern noch ma' zu besuchen.
hehe, Zeit ist auf nicht mehr das, was es mal war, spätestens seit die Enterprise Zurück in die Gegenwart gereist ist, weiß man das doch, dass auf den Kalender keinen Verlass mehr ist ;)

In diesem Sinne: Volle Kraft voraus und bis neulich

Achillus

Hey Weltenläufer, schön, mal wieder was von Dir zu lesen.
Immer schön, so etwas zu lesen :)

Texte, die bewusst und ironisch gegen die Grundsätze des Schreibens verstoßen (z.B. stereotype Figuren wie den dicken Nerd vermeiden), sind grundsätzlich schwer zu kritisieren. Der Autor schreibt von vornherein auf einer Ebene, die solche normalerweise fragwürdigen Aspekte der Geschichte in Kauf nimmt.
das stimmt natürlich, aber man kann die Geschichte ja dennoch bewerten. Letztlich müssen auch stereotype Figuren in Szene gesetzt werden, um mal bei deinem Beispiel zu bleiben. Handwerklich muss das ja auch passen und in sich stimmig wirken

das ist Dir sicher klar gewesen, und so hast Du es primär zu Deinem eigenen Spaß geschrieben.
ja, ich hatte meinen Spaß beim Schreiben. Nur für mich zu schreiben, bleibt dann aber doch meinen Tagebuch vorbehalten. Ich will schon, dass sich auch andere an diesem Spaß erfreuen können. Wobei du natürlich recht hast:
emanden, der Star Wars und Star Trek gar nicht kennt, den wirst Du nicht erreichen.
Mit diesem Text habe ich für eine bestimmte Zielgruppe geschrieben. Star Trek und Star Wars gehören ja aber längst zur Pop-Kultur und da meine ich, dass diese Gruppe schon recht groß ist. Wobei es stimmt: Je mehr man sich in diesen Universen auskennt, desto besser funktioniert dieser Text. Ob der Text gar nicht funktioniert, wenn man weder Star Trek noch Star Wars kennt? Hmmm. Der Effekt ist natürlich wesentlich schwächer. Spontan kommt mir Spaceballs in den Sinn ...

Ich finde es immer wieder erstaunlich, mit welch frischem Blick du auf Texte guckst und mit welcher Klarheit du deine Gedanken formulierst.

In der Summe ist es ein kurzer, kleiner Spaß, aber wenn ich an Deine früheren Geschichten (z.B. Die letzten Worte des Bären) denke, würde ich gern wieder ein wenig mehr Handfestes lesen.
Schön, wenn eine Geschichte in Erinnerung bleibt. :gelb:

Vielen lieben Dank für deinen Kommentar, wie immer hat er viel Gedenke in mir ausgelöst.

Auf zu handfesteren Gefilden :)

grüßlichst
weltenläufer


maria, dir schaffe ich erst morgen zu antworten ...

 

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