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Süsse Zwiespältigkeit

mat

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01.04.2005
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Süsse Zwiespältigkeit

Heute Nacht ist es kalt, ich spüre Wind, mein Haar ist kalt. Ich fühle Schmerz. Ich fühle Mitleid. Ich fühle Drang. Ich fühle Hilflosigkeit. Die Dunkelheit der Nacht umzingelt mich. Ich will weg, aber ich kann nicht. Ich habe Angst, doch ich weiss nicht vor was. Ich will leben, aber ich schaff es nicht. Ich bin so müde. Ich kann nicht. Ich will nur schlafen. Ich friere, es ist kalt.

Ich höre ein Knistern. Ich frage mich woher es stammt. Ist es ein Tier in der dunklen Nacht? Ich bin neugierig. Ich will es wissen. Ich will erkunden. Ich will forschen. Doch ich bin träge und schlapp. Heute ist eine frostige Nacht.

Ich höre eine Stimme, wer mag das sein? Ich habe Hoffnung. Wo sind alle anderen? Wahrscheinlich suchen sie nach mir. Soll ich antworten? Nein, ich bin allein. Niemand braucht mich. Ich bin gerne alleine. Meine Haut zittert, es ist frisch.

Wo bin ich? Zuhause in meinem Zimmer. Es ist mein Zuhause. Hier fühle ich mich wohl. Doch ich bin einsam. Ich will weg. Ich will reisen, die Welt entdecken. Ich liege immer in meinem Zimmer, ich hasse es. Ich verabscheue diese Wände, die Decke auch, ich starre sie an. Jetzt und immer. Es ist saukalt.

Ich rieche einen zarten Duft. Was mag es sein? Ich habe hunger. Ich will essen. Mein Magen knurrt. Ich muss auf meine Linie achten. Nein, eigentlich habe ich gar keinen Appetit. Ich will schlafen. Morgen, ich werde morgen essen. Es ist frisch, meine Zähne klappern.

Es ist still. Ich geniesse diese Ruhe. Ich höre nichts, ausser das Pfeifen des Windes und des Fernsehgeräts, welches im Wohnzimmer an ist. Komisch, nein es ist gar nicht ruhig. Es ist laut und eisig. Meine Lippen tun weh, sie schlottern. Ich bibere.

Ich bin alleine Zuhause. Ich bin gerne alleine. Niemand stört mich. Ich kann tun und lassen was ich will. Es ist schön. Doch ich weiss nicht was machen. Ich bin gelangweilt. Wo sind ständig alle anderen? Es ist so karg. Der Winter ist schrecklich. Ich fühle nichts mehr, bald werde ich sterben, ich fühle meinen Körper schon nicht mehr, der Schnaps wirkt.

 

Hallo Luc

Erstmals, die Kälte zieht sich nicht grundlos durch die ganze Erzählung. Nein, es ist eine Anspielung, die erst am Ende verstanden werden kann. Der Prot begeht Selbstmord, indem er eine Flasche Schnapps trinkt und unterkühlt ist... Ich denke mit dem letzen Satz muss das rüberkommen:

Ich fühle nichts mehr, bald werde ich sterben, ich fühle meinen Körper schon nicht mehr, der Schnaps wirkt.[/

Du magst Recht haben, ich habe zu wenig angedeutet, dass die "süsse Zwiespältigkeit" durch den Prot selbst geschaffen wurde. Jedoch sind die Wiedersprüche ebenfalls ersichtlich, da anfangs immer für eine Sache geschwärmt wird, aber sogleich das ganze wieder verneint wird, verstehst du?

Fünfter Absatz: Simmt, es fällt wirklich aus dem Rahmen. Es ist mir erst beim erneuten durchlesen aufgefallen. Es ist nicht mehr die Kälte an sich, sondern Folgen dessen...Beim Absatz sechs übrigens auch (bibern). Ich wollte damit andeuten, dass es nicht einfach kalt war, sondern eiskalt.

Ich werde der Geschichte bei Gelegenheit nochmals einen Schliff verpassen. Sie entstand sehr spontan. Findest du wichtig, dass die Regeln konsequent durch die Geschichte gezogen werden?

Und wie gesagt, der Prot stirbt am Ende, er besauft sich nicht. Ich werde versuchen ein paar Korrekturen vorzunehmen.

Gruss und danke für Dein Feedback.

mat

 

Hallo Golio

Ja, ich fands auch spannend mich in einem neuen Betätigungsfeld zu bewegen. Freut mich, dass das Werk einigermassen gut ankam. Zumindest im Gegensatz zu meinen humoristischen Werken.

Hallo Luc

Danke für Dein erneutes Feedback. schreibt man mal was philosophisches, geben sich die Kritiker ja richtig Mühe. Nein, im Ernst, es ist schön zu sehen, wie die Geschichte von den Lesern wahrgenommen wird und das sie tatsächliche Leute zum nachdenken bringt. Werde mich mit deinem Feeback später nochmals auseinandersetzen und vielleicht die Geschichte noch etwas abändern.

Gruss
mat

 

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