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Schicht 17

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31.12.2020
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Anmerkungen zum Text

hey, dies ist mein erster Text. Keine Ahnung ob er gut ist oder nicht oder in welche Kategorie er reinpasst. Ob es weitergeht oder nicht. ich weiß es einfach nicht... bin gespannt

Schicht 17

Töpfe klappern, der Duft von geschmorrter Lammkeule weht einem schon entgegen, wenn man durch die neue automatische Tür geht, die eigentlich immer mit Soßenspritzer der letzten Tage versehen ist. Es gibt Tage, da kann man an der Türe erkennen, welches Menü es vorgestern gab. Stimmen wehen zu mir rüber, gedämpft durch den ständigen Schall der Spülmaschine. Überall wuseln verschiedene Menschen umher. Die meisten jung und unsicher. Mit großen Augen stehen sie an der Ecke, halten sich am Rand fest und warten oder hoffen eher, dass niemand sie anredet. Von irgendwoher entnehme ich ein Klingeln. Erst leiser, dann immer lauter, fast schon penetrant, bis mir klar wird, was da um Aufmerksamkeit schreit.

Mein Blick gleitet hinüber, aber der Neue ist schon auf dem Weg dahin. Er ist erst seit Februar hier, nachdem sein Vorgänger von heute auf morgen seine Koffer, oder besser seine Messer, gepackt hat. Er ist ganz in Ordnung, vielleicht noch etwas unerfahren, aber soweit ich das beurteilen kann, macht er seine Sache nicht schlecht. Jetzt kommt ein andere dazu, der Chef wahrscheinlich. Auch er vertraut ihm noch nicht ganz und prüft die Arbeiten des Neuen immer noch doppelt. Nickt nur leicht und wendet sich wieder ab. Viel gesprochen wird nicht, noch nicht. Alle sind vertieft, fast gleicht es einem stummen Schauspiel. Aber ich weiß, nicht mehr lange und der Ton wird rauer. Nur für kurze Zeit, aber dennoch eindeutig. Die Hierarchie übernimmt automatisch das Kommando. Ich liebe diesen kurzen Moment, wenn ich dastehe und all das in mich aufsauge. Der Moment bevor mich jemand bemerkt. Noch frei von jeglicher Last. Nicht mehr lang und dieser Moment ist vorbei. Ich sehe schon aus dem Augenwinkel wie sich die Schwingtüre bewegt. Und schon ist er vorbei, der Moment. Willkommen im echten Leben. Die Zeit steht nicht mehr still und lässt mich genießen. Die hektischen Schritte, die laute Stimmen, all das holt mich ins hier und jetzt zurück.

„Auf, auf Freunde! In einer Stunde erwarte ich euch von der besten Seite! Es ist ein wichtiger Abend. Also zeigt was wir können!“

Genervt hole ich meine Schürze aus meiner Tasche. Seit einem Monat hören wir diesen Satz. Ein Blick zu meinem Kollegen und die Gedanken sind eins: „Jawohl, Sir! Yes Sir.“ Ich verkneife mir das Lachen und stecke meinen Kopf in die Tasche und suche nach meiner Motivation. Mein Kollege schubst mich von hinten an: „Na Klene, alles klar?“ Ich grinse ihn an. Ja logisch, ich habe die letzten Nächte so gut wie gar nicht geschlafen, aber hey geht nicht, gibt’s nicht. Vor uns liegt eine weiter Schicht von 12 Stunden. Ich strecke mich nochmal durch und trete dann nach draußen. Nach draußen, damit meine ich nicht die frische Luft mit der grünen Wiese, die einem zwischen den Zehen kitzelt. Die Wiese auf dem Fliegen und Bienen um die große gelbe Sonnenblume streiten. Nein, bei mir kann man die Luft schneiden, man sieht kaum durch und orientiert sich nur an den glühenden Spitzen. Ich halte kurz den Atem an und trete hinter die Bar. Die ist schon gut besucht und mir kommt es so vor, als ob alle an einer Zigarette hängen. Der beißende Gestank brennt mir in den Augen. Aber ich weiß, nach 10 Minuten habe ich mich daran gewöhnt. Meine Lunge atmet die stinkende Luft ein und lechzt irgendwann sogar danach. Ein kurzer Blick auf den Plan und ich weiß was mich heute Abend erwartet. Freunde vom Chef. Ein kurzes Aufstöhnen meinerseits beschert mir verwirrte Blicke von einem Pärchen, das vor mir steht. Ich schätz ihn auf Mitte 50, mit grauen Haaren, aber sehr gepflegt. Sie ist ca. 40 Jahre alt. Klein und dunkelhaarig. Ich kenne die beiden von gestern Abend. Aber sie scheinen mich nicht mehr zu kennen. Das ist eine der Gaben, die man sich anlernt. Man weiß nicht wie sie heißen oder was ihre Kinder und Enkel gerade machen, aber man weiß genau was sie gegessen haben oder was für Kleidung sie anhatten. Er ist heute wieder sehr adrett gekleidet, Anzug und Krawatte, schlicht, aber dennoch machtvoll. Sie ist heute lockerer unterwegs mit Jeans und Bluse. Nicht viel Schnickschnack, gestern war sie mir zu aufgedonnert. Aber heute wirkt sie sympathisch auf mich. Ich verwickle die beiden in ein kurzes Gespräch, und erfahre, dass sie heute Abend bei Freunden zum Dinner eingeladen sind. All das dauert nur 10 Minuten, aber ich fühle wie ich ankomme. Eine unglaubliche Ruhe legt sich über mich und zaubert mir wie von selbst ein Lächeln ins Gesicht. Schön wieder hier zu sein. Müde, erschöpft und dennoch nirgendwo glücklicher als hier. Ich fühle, wie die gute Laune über mich kommt. Sie steigt von meinen Zehen über meine Beine durch meinen ganzen Körper und macht mich größer. Meine Augen werden ruhig und suchen mein Gegenüber. Ich weiß, dass ich angekommen bin, weil mich die beiden plötzlich anlächeln. Man erkennt das immer an der Art wie mit einem umgegangen wird. Die beiden verabschieden sich und ich schaue mir die Tische für heute Abend an. Eine wichtige Feier. Lauter anzutragende Männer, die meinen das Leben hat nur auf sie gewartet. Ich kann es kaum erwarten, den einen oder andern mit einem kleinen Seitenhieb aus der Fassung zu bringen. Manchmal mache ich mir auch ein Spiel daraus. Warte auf den einen, der schon von Anfang an so richtig untendurch ist. Ich bin gespannt, wer es heute wird.

Meine Lehrlinge sind noch fleißig an den Vorbereitungen dran. Sie merken gar nicht, dass ich sie beobachte, so sehr sind sie in ihr Gespräch vertieft, darüber wie unfair das doch alles ist. Und was dieser und jeder gesagt hat. Meiste schalte ich dabei auf Durchzug, manchmal muss man einfach mal so richtig ablästern. Aber jetzt müssen sie fertig werden. In weniger als 40 Minuten treffen die Ersten ein und bis jetzt sieht es nicht sehr feierlich aus. Ich trenne die beiden und lege selbst noch Hand an denn bevor der Rest unsere Mannschaft kommt, möchte ich fertig sein. Es sieht schön aus, mit den weißen Blumen und den grauen Stoffservietten wirkt es sehr edel heute Abend. Die Kerzen tauchen den Raum in einen fast schon märchenhaften Schein. Es ist perfekt. Und wird sind startklar. 10 Minuten haben wir noch bevor es losgeht. Zeit, um noch schnell eine Pause zu machen. Noch schnell runter in die Garage, um der Lunge die nötige Energie zu geben, oder zu nehmen. Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Aber wenigstens sitzen, auf umgekehrten Wasserkästen zwischen dem Leergut und den Müllcontainer. Gemütlich sieht anders aus. Aber macht ja nichts. Hier findet die wichtigsten Gespräche statt. Der Ort, an dem Ideen geboren werden, Abläufe und personelle Entscheidungen besprochen werden. Kurz das Epizentrum von unserem Geschäft. Auch jetzt besprechen wir kurz den Ablauf von heute Abend. Es muss Hand in Hand gehen. Nachher haben wir keine Zeit, dann wird der Ton schärfer, die Ansagen kürzer und knackig. Nur für kurze Zeit, aber die ist entscheidend. Später wird der Ton wieder lockerer, fast schon neckisch, zumindest mit dem ein oder anderen. Wir rappeln uns wieder auf. Es geht gleich los und die anderen müssen noch schnell instruiert werden. Heute schnapp ich mir die beiden Lehrlinge. Sie sollen die Gäste begrüßen und ihnen gleich einen Kirr Royal in die Hand drücken. Die jungen, unsicheren Mädchen von vorhin lass ich erstmal im Hintergrund. Da sind sie uns nicht im Weg und können nichts anstellen. Sind nur noch mein Kollege und ich übrig. Aber er diskutiert gerade mit dem Neuen die neuesten Fußball Ergebnisse von heute Nachmittag. Die beiden sind jetzt erstmal beschäftig. Also bleibe ich bei meinen Schützlingen. Noch sind sie etwas zaghaft und gehen unter in dem Getümmel. Aber manchmal muss man sie nur machen lassen. Geduldig beobachte ich die einzelnen Individuen, die hereinkommen, dabei immer ein Auge auf das Geschehen im Hier und Jetzt. Zwischendurch sehe ich unseren Chef umherwandern, von einem wichtigen Schlipsträger zum nächsten. Ein Lächeln kann ich mir dabei nicht verkneifen, weiß ich doch genau das auch er nur eine Rolle spielt. Soviel Freunde hat niemand auf der unserer großen Welt. Genau genommen vor allem in unserer Gesellschaft, in der jeder sich selbst am nächsten ist. Aber dennoch ich bewundere ihn für diese Gabe, es kann nicht immer einfach sein, in diese Rolle zu schlüpfen. Ich habe mich mal im Theaterspielen versucht, war nicht einfach und ich war gerade mal 8 Jahre alt. Aber irgendwie spielen wir hier alle nur eine Rolle. Aber machen das nicht alle. Vielleicht ist der Typ da drüben an der Bar, der steif wie ein Brett mit seinem Getränk in der Hand neben dem alten, leicht übersetzten Mann steht, eigentlich ganz locker und versteckt unter seinem Anzug die wildesten Tattoos. Oder der Mann neben mir. Er ist laut und erzählt ständig irgendwelche Geschichten. Aber eigentlich wirkt er dabei unsicher, schaut dabei immer erwartungsvoll in die Augen der andern um ihn herum.

Ein lautes Scheppern holt mich in die Wirklichkeit zurück. Erschrockene Blicke und zurückspringende dünne Klappergestelle lenken meinen Blick auf das Malheur. „Das ist es ja schon“ denke ich. Der erste Zwischenfall für den heutigen Abend. Ich sehe wie meine zwei Schützlinge versuchen, zwischen den rücksichtslosen Füßen die Sauerei und vor allem die Scherben einzusammeln. Geschickt lotst der Chef die unruhige Menschenansammlung in den für sie vorbereiteten Raum. Fürs erste sind wir safe, aber ich weiß genau, nachher kommt er zu mir und fragt mich warum überhaupt diese beiden den Apero übernommen haben. Wortlos und nur mit einem Schulterzucken kann ich ihm antworten. Wer soll es denn sonst machen? Ist ja niemand sonst mehr hier. Außerdem gestern hat er doch noch vor allen gesagt wie großartig und stolz er auf unsere Jüngsten in unserer Runde ist. Aber da wird er schon wieder von einem dieser sogenannten Freunde von hinten angestupst. Für jetzt bin ich nochmal davongekommen und morgen sieht die Welt schon wieder ganz anders aus. Hat meine Oma immer gesagt, naja und wo sie Recht hat, hat sie Recht. Ihr liebster Spruch war aber „Morgen weht ein anderer Wind“. Ich weiß nicht, wie oft ich diesen Spruch von ihr zu hören bekommen habe. Jedes Mal, wenn die Ferien oder das Wochenende oder einfach nur der Nachmittag zu Ende waren, gabs diesen Satz als Abschied. Das würde jetzt dauern über sie zu schreiben, oder nein eigentlich nicht. Solang ich mich an meine Oma erinnern kann, sitzt sie in der kleinen Stube am Tisch, der Fernseher läuft, irgendein Radrennen oder Skirennen, mir Rock und meist einem roten Pullover. Ja genau so sehe ich sie jetzt vor mir. Von vorne schubst mich mein Kollege zurück in die Realität. Schnell schalte ich wieder in Einsatzmodus um. Der Abend läuft seinen gewohnten Gang, nichts Spezielles passiert. Die Schlipsträger schaufeln die Lammkeule mit dem Apfelrotkraut und den Miniknödel in sich rein und leeren dabei ein Glas nach dem andern. Keine Zwischenfälle- kein „Ich bin aber lacotseintolerant. Ich bin Vegetarier. Ich bin kein Vegetarier, aber ich kann kein Lamm essen, weil der Nachbar meines Bruders der hat erzählt wie das mit dem Lammtransport abläuft. Der kennt da nämlich jemand.“ Diese Gutmenschen treiben mich in den Wahnsinn. Zu gerne würde ich mal einen Blick auf deren Einkaufszettel werfen, schauen was für „Müll“ in deren Einkaufssackerl landet, wenn grad niemand in der Nähe ist. Die sind genauso schlimm wie die „Möchtgernveganer“ oder die „Teilzeitintolerantler“. Ganz ehrlich, jeder soll und kann nach seiner Ideologie leben, solange er uns anderen damit in Ruhe lässt.

Ich bin schon fast ein wenig enttäuscht. Niemand dabei der einen leichten Seitenhieb eindeutig verdient hätte. Scheint fast so, als ob dies ein ganz unscheinbarer Abend wird. Ein Abend, der einfach so als einer unter vielen eingeht und an den ich mich nächste Woche gar nicht mehr erinnere werde. Meine Schützlinge haben nach dem kleinen Unfall vom Anfang alle unter Kontrolle, der Kollege kennt jetzt alle Ergebnisse der Bundesliga und hat schon wieder neue Wetten abgeschlossen. Ich würde sagen, „tutto bene“ aber man soll den Abend ja nicht vor dem Tage loben, oder wie war das gleich?

 

Hallo ailenroc,

zuerst einmal von mir ein "Herzliches Willkommen". Ich habe gesehen, dass du hier deinen ersten Beitrag geschrieben hast. Ich gehe davon aus, dass du von der Stammmannschaft noch begrüßt werden wirst, ich bin eher selten hier.

Alles und jeder kocht, so gesehen liegt dein Texte vom Setting her im Trend und das dürfte so machen einen dazu ermuntern, den Text zu lesen.

Ehrlich, es macht wenig Spaß, einen Text zu lesen, in dem noch massenhaft orthografische Fehler sind. Ich spare mir, diese dir aufzuzeigen habe aber die Bitte an dich: Überarbeite den Text nochmal!

Leider war es auch so, dass mein Interesse am Text während des Lesens stark nachließ. Anfangs dachte ich noch "mal sehen, worauf das hinausläuft", zum Schluß war es dann aber doch ein ganz normaler Arbeitstag in einem Restaurant, Schicht 17 eben.

Sorry, aber da kommt keine Spannung auf und ganz zum Schluß frage ich mich dann, was wollte der Autor/die Autorin mit dem Text sagen?

Lass deinen Kopf aber nicht hängen, ich bin sicher, dass du hier wertvolle Tipps erhalten wirst und die Gelegenheit, besser zu werden.

vg, Freegrazer

 

Hallo @ailenroc

ich habe deine Geschichte gelesen. Leider muss ich @Freegrazer zustimmen. Es befinden sich doch einige Fehler im Text, von denen ich ein paar unten aufgeführt habe. Das stört mich aber nicht so sehr (zumal mir das auch passiert ...). Was aber ein Problem mit deinem Text ist, ist die Tatsache, dass im Prinzip nichts passiert. Es gibt keinen Konflikt, keinen Spannungsbogen und eigentlich noch nicht einmal eine erkennbare Handlung. Es liest sich ein wenig so, als ob du die grobe Idee hattest, einen Text über dieses Thema schreiben zu wollen und dann einfach drauflos geschrieben hast (zB. der kurze Einschub mit der Oma am Ende wirkt so). Im Prinzip ist das ja auch kein Problem, wenn du einen Spannungsbogen oder eine Entwicklung drin hättest.
Positiv ist, dass du insgesamt recht flüssig schreibst und keine erkennbaren Brüche drin sind (von den Fehlern abgesehen).

Hoffe, du kannst mit meinem Kommentar etwas anfangen.

Viele Grüße,
Habentus


Hier noch ein paar Anmerkungen von mir:

Vor uns liegt eine weiter Schicht von 12 Stunden.
eine weitere Schicht
Die Wiese auf dem Fliegen und Bienen um die große gelbe Sonnenblume streiten.
Die Wiese auf der Fliegen
Ein kurzer Blick auf den Plan und ich weiß, was mich heute Abend erwartet.
und ich weiß, was
Ich schätz ihn auf Mitte 50, mit grauen Haaren, aber sehr gepflegt.
Ich schätze ihn
Man weiß nicht wie sie heißen oder was ihre Kinder und Enkel gerade machen, aber man weiß genau was sie gegessen haben
Man weiß nicht, wie sie
aber man weiß genau, was
Lauter anzutragende Männer, die meinen das Leben hat nur auf sie gewartet.
die meinen, das Leben habe
(ich glaube es müsste hier habe heißen)
Und was dieser und jeder gesagt hat.
und jener
und lege selbst noch Hand an denn bevor der Rest unsere Mannschaft kommt, möchte ich fertig sein.
noch Hand an, denn
10 Minuten haben wir noch
Ich würde die Zahlen bis zwölf immer ausschreiben.
Neuen die neuesten Fußball Ergebnisse
Würde Fußballergebnisse schreiben
Soviel Freunde hat niemand auf der unserer großen Welt.
Klingt unrund
leicht übersetzten Mann steht
meinst du: untersetztem Mann
nachher kommt er zu mir und fragt mich warum überhaupt diese beiden den Apero übernommen haben.
und fragt mich, warum

 

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