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Silvester

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22.03.2006
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Silvester

Benebelt und immer noch betrunken steigen mein bester Freund und ich in diesen hässlichen Familienvan ein. Es kann losgehen. Zwei Landeier machen sich auf den Weg nach Lübeck, um einen Tag später Silvester am Timmendorfer Strand zu feiern. Mit an Bord meine spießigen Eltern, meine millionenschwere Tante aus England und mein Großvater, der seit zehn Jahren seinen dritten Frühling erlebt, jedoch etwas schlecht hört. Von Hörgeräten hält er nicht viel.
Das Ziel ist der Norden, wo meine Wurzeln liegen und sich ein großer Teil meiner Familie aufhält. Besonders große Freude gebührt meinem Großcousin. Nicht dass er, dieser nichtsnutzige, neunzehnjährige Hanseat mir in irgendeiner Weise intellektuell das Wasser reichen könnte. Doch seit ich denken kann bewundere ich ihn. Nicht dafür, dass er in seinem kurzen Leben irgendetwas erreicht hätte. Nicht mal einen Schulabschluss. Eher dafür, dass er, egal wie, stets das bekommt was er will.
Die Autofahrt verläuft zunächst eher angespannt, keine Diskussionsthemen, kein Esprit, es stehen allerhöchstens mal ansatzweise lustige Floskeln im Raum, die der Reisegruppe ein eher erzwungenes Lachen abverlangen.
Die erste Kuriosität auf unserem Trip bildet nach viereinhalb Stunden die Hansestadt Hamburg. Ich fühle mich zuhause, zwischen Plattenbauten und Frachtcontainern. Schade, dass ich hinter einer Glasscheibe sitze.
Bald darauf ist das Ziel erreicht. Lübeck, um genau zu sein der Stadtteil Travemünde.
Der Empfang fällt wie erwartet herzlich aus. Mein bester Freund wird aufgenommen wie ein alter Bekannter und K. begrüßt mich mit den Worten „na, Arschloch…“. Eine herzliche Umarmung hinterher. Etwas makaber, man gewöhnt sich daran. Meine Mutter hält nicht viel von Begrüßungszeremonien, deshalb setzt der Rest der Familie gleich den Weg in die gebuchte Zwei-Sterne-Pension fort.
Mein bester Freund und ich dagegen beziehen Quartier im Haus der Familie, rauchen endlich unsere lang ersehnte französische Zigarette im Schnee des Nordens, vor unserer Terrassentür des Gästezimmers im Keller. Enthusiasmus macht sich breit, Vorfreude auf Abwechslung.
Der Gastfreundlichkeit sind heute keine Grenzen gesetzt. Nach unserem Tabakkonsum steigen wir mit einem Holsten und einem Berliner in den Abend ein und diskutieren über Silvester, den Bekleidungskodex des morgigen Silvesterballes und meinen Großcousin. Man wisse nicht wo er steckt, er sei den ganzen Tag nicht zuhause gewesen und auf das Klingeln seines Handys reagiere er auch nicht. Nichts anderes habe ich erwartet.
Um circa achtzehn Uhr öffnet sich dann schließlich die Haustür. Mein Großcousin stapft in die Küche. Blaues Auge, teures Poloshirt. Er hält ein Handy in der Hand. Ein hochwertiges, nur leider ist das Display kaputt. Zunächst hält er es nicht für nötig uns zu begrüßen. „Ich hab’ gestern wieder von den Türken aufs Maul bekommen“, sagt er. So kenne ich ihn. Große Fresse, keine Substanz. Aber liebenswert. Er begrüßt meinen besten Freund. Distanziert aber freundlich. Dann schaut er mich an. Wir fallen uns in die Arme. Er hat mir gefehlt.
Zu dritt fahren wir im Neuwagen meines Großcousins an die Uferpromenade. Wir lachen viel, die Chemie stimmt. Abendessen beim Italiener, mit der ganzen Familie. Mein bester Freund und ich beginnen zunächst mit einem halben Liter Wein. Alkohol ist eine unserer gemeinsamen Leidenschaften, die wir innerhalb der letzten Jahre entwickelt haben. Mein Großcousin trinkt Cola. Er will uns mit dem Auto noch seinen Lieblingsclub in Timmendorf zeigen. Das gemeinsame Essen neigt sich schnell dem Ende zu,
was gleichzeitig den Einstieg in unsere erste Nacht bildet. Unser erster Halt ist das Casino von Travemünde. Ich habe wahrlich kein Faible für Spiele. Ich bin kein Zocker. Doch da ich bin der einzige.
Das Casino erinnert mich weniger an ein El Dorado für reiche Geschäftsleute als an die Spelunken die man aus Matt Damons Film „Rounders“ kennt. Billige Ausstattung, abgestürzte Typen und fette Frauen mit rot getönten Haaren, die in Jogginghosen aus dem Supermarkt ihr Busgeld an Automaten verspielen.
Wir trinken, mein bester Freund und ich Bier. Mein Großcousin Kaffee. Nur eine Frage der Zeit, wie lange noch.
Während die beiden sich über einen Casinobesucher, der beim Roulette sein gewonnenes Geld gleich wieder setzt, amüsieren, will ich hier raus. Mein Wunsch wird erhört.
Wir fahren zeitweise mit achtzig Kilometern pro Stunde durch die Ortschaft. Von den zahlreichen Telefongesprächen des Fahrers während der Fahrt ganz abgesehen. Glücklicherweise gibt es auf dem Weg nach Timmendorf weder Ampeln, noch kommt uns irgendein ein anderes Vehikel entgegen. Angst habe ich trotzdem nicht.
Das „Neptun“, dieser berüchtigte Club, dessen Eingangstür mein Cousin vor geraumer Zeit mit der Tür seines Kleiderschrankes verwechselt hat, hat noch geschlossen. Trinken müssen wir dennoch. „Oskar’s“ heißt unser Zwischenstop. Wir stellen das Auto ab und gehen zu Fuß.
Durchgefroren öffnen wir die Tür. Es ist verraucht, es wird gegrölt und das Durchschnittsalter beträgt ungefähr fünfundvierzig. „Drei Veltins“ bestellt mein Großcousin. Jetzt ist auch er soweit. Wir tummeln uns an der Bar. Das Bier ist nach ungefähr dreißig Minuten lästig zu trinken, wir trinken Baileys, Havanna Club und Wodka. „Du musst noch fahren“, sage ich. „Im Neptun werde ich nur Cola trinken, dann bin ich wieder nüchtern“. Wird er nicht, das weiß ich jetzt schon. Schließlich passiert etwas, woran wir um dreiundzwanzig Uhr nicht mehr geglaubt haben. Unser Hormonkreislauf steht Kopf, unser Jagdtrieb wittert Beute. Ein Mädchen, braunhaarig, verhältnismäßig groß, natürlich hübsch. Über ihren Style lässt sich streiten. Wir drei kommen mit ihr ins Gespräch, es entwickelt sich eine illustre Runde, wie mein bester Freund sagen würde. Sie fragt uns nach unserem Alter. Ich bin der Jüngste. Sie schätzt mich am ältesten. Eins zu null für mich. Wir sagen ihr, dass wir später noch in den Club gehen. Nach kurzem Zögern und Absprache mit ihrer Reisegruppe, die vorwiegend aus älteren Damen besteht, sagt sie uns ihr Kommen zu. Wir freuen uns und machen uns bald darauf auf den Weg ins „Neptun“.
Ich betrete das erste Mal in meinem Leben einen Club, beziehungsweise eine Disco im Allgemeinen. Nicht, dass ich keine Affinität zum Nachtleben hätte, nur sind unsere Möglichkeiten zuhause sehr beschränkt.
Das Neptun ist leer, wir sind die ersten. Unser Weg führt uns gleich zur Bar, wo wir nun doch wieder Bier trinken. Diesmal Heineken. Außerdem rauche ich jetzt richtig, nonstop, eine Zigarette nach der anderen. Mit unserem zweiten Bier im Schlepptau suchen wir uns einen gemütlichen Platz in einer der Lounges. Es ist nicht schwer, eine gemütliche Sitzhaltung zu finden, wir lehnen uns zurück und reden. Ein kurzer Blick nach links, in die Nähe der Eingangstür und ich bemerke unsere Bekanntschaft aus dem „Oskar’s", zusammen mit einem anderen Mädchen. Sie ist blond und sieht etwas älter aus, maximal fünfundzwanzig. Die beiden begrüßen uns und nehmen Platz. Zu fünft sitzen wir nun um den gläsernen Tisch auf den weichen Matratzen. Ich ganz rechts, neben meinem Großcousin, der sich sofort aufmacht unserer Bekanntschaft ein Gesprächsthema zu unterbreiten, während sich mein bester Freund in seiner gewohnt lässigen Art mit der Blonden unterhält. Ich dagegen bin aufgrund meiner ungünstigen Sitzposition nicht in der Lage, aktiv an deren Unternehmungen teilzunehmen. Ich rauche weiter.
Inzwischen trinken wir Cocktails, wie Caipirinha oder 43er-Milch. So langsam sind wir richtig dicht. Ich rauche weiter, bereits meine zweite Packung.
Es sind in etwa zwei Stunden vergangen und je betrunkener wir werden, desto mehr prägt sich unser Gerechtigkeitssinn aus. Die blonde, die meinem besten Freund inzwischen offenbart hat, dass sie achtunddreißig ist und zwei Kinder hat, wird zwar komplett von jenem in Anspruch genommen. Mein Großcousin jedoch, der mit unserer Bekanntschaft nicht über ein oberflächliches Gespräch hinaus kommt, überlässt mir seinen Platz. Ich rauche weiter, sie mit mir.
Zu diesem Zeitpunkt nehme ich mir das erste Mal fest vor, sie klarzumachen. Wir unterhalten uns über alltägliche Dinge wie Schule, Beziehungen, Zukunft und so weiter. „Du bist mir sofort aufgefallen“, sagt sie plötzlich. Ich tue so, als wäre ich Komplimente gewohnt und versuche sie dazu zu zwingen, den ersten Schritt zu machen. Ich beginne, rhetorisch aus dem vollsten zu schöpfen und sie so zu beeindrucken, versuche ihr den Unterschied zwischen mir und meinem Großcousin zu verdeutlichen. Es gelingt mir. Sie küsst mich. Wir küssen uns lange. Sie macht mich heiß.
Rückfahrt nach Travemünde, fünf Uhr morgens. Wir sind alle sturzbetrunken. Mein Großcousin fährt. Mein bester Freund ruft auf der Fahrt einen unserer Freunde an. Zwei geile Tussen hätten wir aufgerissen, würden sie morgen Nacht am Strand wieder treffen. Wir beide fallen total fertig ins Bett und schlafen ein. Mein Großcousin dagegen muss in einer Stunde wieder arbeiten.
Der nächste Tag, der letzte des Jahres fällt denkbar kurz aus. Nach langem Schlaf und vergammelten Vormittag machen wir uns am Nachmittag auf an den Weg zum Strand. Es ist eiskalt. Wir kaufen Zigaretten, trinken Becks und essen Flammkuchen.
Mein bester Freund und ich genießen unser gemeinsames Wochenende.
Als wir gegen fünf Uhr nachmittags zurück nachhause kommen, arbeitet mein Großcousin noch immer. Mein bester Freund und ich hingegen beginnen uns für den Silvesterball, den wir zusammen mit meiner Familie besuchen werden, fertig zu machen. Schwarzer Anzug, Krawatte, Lackschuhe und noch die ein oder andere flüssige Substanz auftragen.
Kurz vor der Abfahrt zum Ball steht mein Großcousin in der Tür. Er sieht müde aus und meint er müsse sich erst ausruhen, bevor wir uns nachts am Strand treffen, er sei zermürbt vom arbeiten. „Ruf mich an, wir müssen jetzt los“, sage ich. Ich sehe ihn vorerst zum letzten Mal, was ich jetzt noch nicht weiß.
Der Silvesterball im Hotel „Alpin“ verläuft wie erwartet, eher ruhig und sehr nahrhaft, was nicht zuletzt am Überangebot der Buffets liegt. Mein bester Freund und ich fressen in uns hinein, mexikanisch, japanisch, spanisch und französischen Käse. Dazu eine Flasche Rotwein und jeweils ein Cuba Libre. Wir unterhalten uns viel, sowohl untereinander als auch mit dem Rest der Familie, außerdem rauchen wir. Im Verlauf des Abends entdecken wir die Vorzüge des Biers vom Fass. Mein bester Freund und ich spielen mit K. Tischfußball, um die nächste Runde Bier. Ich bin wahrlich kein Zocker. Aber beim Kickern unschlagbar.
Wir trinken und trinken, ununterbrochen, bis wir gegen zweiundzwanzig Uhr dreißig zum Strand aufbrechen. Ich versuche noch meinen Cousin zu erreichen. Er nimmt nicht ab.
Wir kennen den Weg zum Strand kein bisschen und fragen deshalb Fußgänger, die sich allen Vorurteilen gegenüber Norddeutschen widersetzen und sich erstaunlich viel Zeit nehmen, uns den Weg zur Beachparty zu erklären.
Von weitem erkennen wir eine unglaublich große Menschenmenge. Wir fragen uns, wie wir dort unsere Bekanntschaft und die Blonde finden sollen. Keine Chance.
Uns sticht das Flensburger-Emblem ins Auge. Wir trinken weiter, Bier und vor allem Sekt, insgesamt 8 Flaschen an diesem Abend. Zu zweit. Wir gehen in unserer Stimmung auf, tanzen zur Musik und sind froh, zu zweit Silvester zu feiern. Wir brauchen keine Frauen, um glücklich zu sein, das wird mir in diesem Moment klar. Wir beschließen unsere Errungenschaften der letzten Nacht nicht zu suchen. Wir wollen lieber trinken.
Ich drehe mich nach links, um auf die Promenade zu blicken. Plötzlich schaut sie mir in die Augen. Mein Konzept wird innerhalb von Bruchteilen einer Sekunde komplett über den Haufen geworfen. Sie kommt auf mich zu und küsst mich. Ich küsse sie auch. Meine Bekanntschaft.
Mitternacht verläuft unspektakulär. Mein bester Freund und ich umarmen uns. Sie küsst mich wieder und wieder. Für uns wäre ein gedämpft beleuchtetes Hotelzimmer eher das Optimale, als dieser verregnete Sandstrand.
„Könnt ihr mich zur Toilette begleiten?“ fragt sie später. Sie ist inzwischen alleine hier, verlässt sich voll und ganz auf uns, auf unsere Begleitung. Als sie im Toilettenwagen verschwindet schauen mein bester Freund und ich uns an. Wir haben denselben Gedanken. Ich zögere nicht einen Moment. Wir rennen einfach davon. Ohne nachzudenken. Wir wollen nur feiern.
Der Rest des Abends ist nur einigen Leuten bekannt, mit denen wir in unserem Zustand noch lange kommuniziert haben dürften und der Ostsee, die sich gegen zwei Uhr Morgens an meinem Erbrochenen erfreut hat.
Wir selbst können uns am nächsten Morgen an Bruchteile zurückerinnern und versuchen, Hinweise, wie den Schlamm und die Grasflecken auf unseren Jacken zeitlich irgendwo einzuordnen. Wir fahren ziemlich bald zurück in die Heimat. Etwa zwei Stunden vor unserer Ankunft klingelt das Handy meines besten Freundes. Es ist mein Großcousin. Er sei gerade von der Arbeit nachhause gekommen. Was er gestern noch gemacht hätte, fragt mein bester Freund.

„Ich habe sie gefickt“ antwortet er, „die ganze Nacht.“

Und wieder hat dieser nichtsnutzige, neunzehnjährige Hanseat bekommen, was er wollte.

 

Hey le smou,

Doch er ließ nicht lange auf sich warten.
er lässt nicht

Ich beginne, rhetorisch aus dem vollsten zu schöpfen und sie so zu beeindrucken, versuche ihr den Unterschied zwischen mir und meinem Großcousin zu verdeutlichen.
Ist das geil!

aus und meint er müsste sich erst ausruhen,
und meint, er müsse

Ich sehe in vorerst das letzte Mal, was ich jetzt noch nicht weiß.
sehe ihn

Ein wirklich sehr kurzweilig geschriebener Text. Das Ende ist echt der Hammer, ich hab so lachen müssen. Nur ein Bösewicht würde behaupten, ich denke, dass es das wichtigste ist, die Frau flachzulegen. :D Nun, in dem Alter ist es aber für Jungs ganz sicher so. Erst wollte ich anmerken, das es stören wirkt den Leuten keine Namen zu geben, fand es hier aber nicht allzu schlimm.
Weißt du, die Geschichte wirkt so, als würd sie mir jemand in der Kneipe erzählen und da benutzt man ja auch keine Namen, sondern sagt eher sowas wie "mein bester Freund".

Also ein echt witziger Einstand. Mußte ein paar Mal richtig laut lachen... :D

Eike

 

Vielen Dank, hätte nicht gedacht, dass das Ende so hammermäßig wirkt, zumal mir zum Schluss echt die Puste ausgegangen ist und ich mit der Auflösung überhaupt nicht zufrieden bin.
Gut, dass mit dem "flachlegen" ist nun wirklich ein Klischee, was aber eben doch auf einen Großteil zutrifft.
Vielen, vielen Dank für die Kritik.

 

Eike, bist du betrunken?

hallo le smou, herzlich willkommen hier. :)

Leider schreibst Du Dein Alter nicht ins Profil, das hätte erheblichen Einfluss auf meine Kritik. Wenn ich davon ausgehe, dass Du etwa so alt bis wie die Charaktere Deiner Geschichte, dann kann ich sagen: nuja, okey, inhaltlich wohl etwas, was Jungs in dem Alter interessiert, pubertäre Weiber- und Saufgeschichten. Also inhaltlich schon an der Zielgruppe hier dran, auch wenn es mir wiederstrebt. Für dieses Alter scheint mir auch der Stil angemessen.
Wenn Du allerdings älter bist als 18, 19, tja, dann sähe meine Kritik langsam anders aus. Der Inhalt erscheint mir primitiv und langweilig, Machogehabe. Nach den ersten Zeilen habe ich mir gedacht: warum soll ich mir das hier weiter antun? Es verläuft eigentlich alles vorhersehbar, Alk, Anbaggern. Gut, die Pointe habe ich nicht erraten, aber das spielt auch kaum eine Rolle, denn sie ändert nichts an meiner Sichtweise über den Protagonisten oder seine Lebenseinstellung. Klar kannst Du dagegen argumentieren, dass ich nicht die Zielgruppe bin. Das stimmt (Gottseidank), meine Meinung sag ich dennoch. ;) Vielleicht ist das hier das Pendant zu den (von mir nicht minder furchtbar gefundenen) Klein-Mädchen-unglücklich-verliebt-Geschichten, wer weiß ... ich bin zu alt. :dozey:
Ganz konkret hab ich aber noch ein bisschen was. Der Anfang ist umständlich: warum ist es wichtig, dass da auch noch Großvater und Tante mitfahren? Sie spielen danach keine Rolle mehr. Ich würde den Anfang straffen. Namen sind nie verkehrt, das dauernde "mein Großcousin" z.B: ist ziemlich umständlich. Zahlen sollten bis mindestens 12 ausgeschrieben werden.
so, soweit von mir. Ich hoffe, Du nimmst die Kritik nicht persönlich.

schöne Grüße
Anne

 

Natürlich nehme ich deine Kritik nicht persönlich, ich bin sogar dankbar.
Zunächst mal, ich liege tatsächlich in der Altersgruppe der Leute, die sich möglicherweise in die Geschichte hineinversetzen können, die sicher nicht deine ist.
Zum anderen muss ich anmerken, dass es meine erste Kurgeschichte war und ich mir über den Inhalt keine weiteren Gedanken gemacht hab, geschweige denn mir die Mühe gemacht habe, nach einem geeigneten Thema zu suchen. Ich habe mir die verschiedenen Rubriken angeschaut und mich spontan für "Jugend entschieden", weil mir diese Geschichte zuerst ins Gedächtnis kam.
Außerdem wollte ich damit nicht irgendwelches Interesse Gleichaltriger wecken, sondern etwas erzählen, dass sich wirklich so zugetragen hat.
Auch für meinen gezogenen Einstieg in die Geschichte möchte ich argumentieren. Bei jeder zweiten Geschichte in diesem Forum, zumindest von denen, die ich bisher gelesen habe, versuchen die Autoren, mitten ins Geschehen einzusteigen, sei es durch wörtliche Rede oder sonstige Ausdrücke, die den Beginn beschleunigen. Mittlerweile bekommen Schüler in der Grundschule gepredigt, ihre Erlebniserzählung beispielsweise mit mit einem Auspruch einer handelnden Person zu beginnen. Ich persönlich finde das einfach abgedroschen und ausgelutscht, zumal ich mit meinem Beginn zum etwas schwerfälligen Charakter meiner Geschichte beitragen wollte.
Zahlen, vor allem Urzeiten finde ich im Schriftbild extrem störend, eine Macke, die ich während des Verfassens meines Textes entwickelt habe und vielleicht abstellen sollte.

 

Holla le_Smou!

Auch von mir ein Herzlich willkommen!
Mir hat deine Geschichte außerordentlich gut gefallen, nicht zuletzt wegen deines gepflegten, fast förmlichen Stils, der mich sehr anspricht.
Du bist wortgewandt und hast einen großen Wortschatz, das fällt beim lesen deiner Geschichte sofort auf. Auch das du wusstest was du schreiben sollst merkt man meiner Meinung nach. Allerdings finde ich es schade, dass du dein Pofil gar nicht ausgebaut hast. Alter und Geschlecht sind beim kritisieren einer Geschichte oft hilfreich. Es wäre schön wenn du dir nochmal überlegen würdest ob du nicht vielleicht doch noch irgendetwas über dich preisgeben willst. Liebe Grüße Ise

PS. Dein Name klingt wirklich schön. Du bist der erste dem ich hier auf Kg.de begegne, der einen französischen Namen trägt. Da freut man sich direkt das man Französisch und nicht Latein lernt ...

 

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