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So ist das Leben

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15.03.2017
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So ist das Leben

Mein Handy vibriert. Es ist mein bester Kumpel, Jase. Ich weiß, was mir bevorsteht, Gwen hat mich „gewarnt“. Ich möchte nicht mit ihm schreiben. Ich öffne den Chat und hoffe, dass ich mich irre. Wir schreiben: ,,Hi, Karina", Smalltalk, darin bin ich nicht gut, vor allem, wenn ich weiß, dass es um etwas anderes geht. Ich möchte ihn nicht verletzen, aber ich empfinde nichts als Freundschaft für ihn. Ich muss ihm die Wahrheit sagen und das tue ich auch. Ich hoffe, er kann es akzeptieren.

Er kann es nicht akzeptieren. Er hat mich drei Tage lang komplett ignoriert und sich umgesetzt, obwohl er meinte er käme damit klar. Ich fühle mich total verarscht und schlecht, habe ein schlechtes Gewissen. Noch verstärkt durch sein Provozieren eines schlechten Gewissens. Vermutlich war ich naiv,einfach zu glauben wir könnten ,,nur" Freunde bleiben. Dass es so wird wie vorher. Unbeschwert und lustig. Dass er komplett unsinnige Witze reißt, über die ich trotzdem lache.

Wir reden wieder miteinander. Es erinnert mich an die Zeit, bevor er „komisch“ wurde. Aber so unkompliziert konnte es ja nicht bleiben.

Habe ich ihm Hoffnungen gemacht? Ich meine, er erzählte mir, dass er meine Klasse verlassen würde und ich schrieb ihm, dass ich ihn vermissen würde. Aber ich meinte das freundschaftlich, nicht so, wie er es gerne gehabt hätte.

Jetzt fragt er mich, ob ich mit ihm zusammen sein möchte. Da ist sie wieder, die unangenehme Stille, das Schweigen. Soll ich es, die Freundschaft, aufgeben oder für sie kämpfen?
Ich möchte nicht aufgeben.

Er geht auf eine andere Schule und ich gebe auf. Was bleibt mir auch anderes übrig? Ob ich es bereue? Ich weiß es nicht.
Es wird zur Normalität. Mein Leben geht weiter, unaufhörlich. Ich treffe neue Leute und verliere einige wieder aus den Augen, so ist das Leben. Mein bester Kumpel war der erste Schritt zur Akzeptanz dieser Tatsache. Irgendwie bin ich dankbar, dass er es war und nicht jemand anderes, der mir mehr wehgetan hätte.

Zwei Jahre später treffe ich ihn als ich Gwen besuche. Er hat sich verändert. Ist selbstbewusster, ernster, erwachsener. Wir hatten uns schon mit zwölf Jahren geschworen nicht erwachsen zu werden. "Wer erwachsen ist, ist verkrüppelt." So haben wir es genannt. Soll ich wieder nur zusehen? Ich bin sauer, warum soll ich es runterschlucken?
Ich gehe auf ihn zu und stoße ihn "aus Versehen" an.

"Hey! Pass doch auf, wo du hinrennst!"
"Pass doch selbst auf, Idiot."
"Karina?"
"Ne, Gwen weißte?"
"Sei doch nicht so." Er wirkt verwirrt.
"Wie bin ich denn?", frage ich gereizt.
"Komisch."
"Musst du gerade sagen." Ich lache höhnisch.
"Was ist denn bitte mit dir falsch gelaufen?", jetzt wird er wütend.
"Was mit mir ist?! Gar nichts."
"Und wie? Warum bist so anders?"
"Ich und anders? Hast du mal in den Spiegel geguckt?", frage ich ihn fast hysterisch.
"Nur, weil ich mich weiterentwickelt habe?"
"Weiterentwickelt? Verkrüppelt!"

Mir schießen die Tränen in die Augen. Warum? Ich drehe mich um und renne weg, mal wieder.

 

Ich finde, dass das ein sehr schöner Gedankengang ist, Dinge so zu akzeptieren. Manche Erinnerungen an Menschen verblassen, aber wie sie gehen, vergisst man nie.
Sehr gelungen!

 

Hallo Kim!

Willkommen bei den Wortkriegern.

(Kurze Frage: seid ihr, also du, MadMax und Merit alle in der selben Klasse und von eurer Deutschlehrerin aufgefordert worden, euch hier anzumelden? Wollt ihr wirklich Wortkrieger sein?)

Zu deinem Text. Ich sage nicht "Geschichte" dazu, denn mehr als ein Gedankengang ist es ja nicht. "Ich" will nur Freundschaft, "er" will mehr, dann geht er an 'ne andere Schule und AUS.
Zu einer echten Geschichte (und wir Wortkrieger erwarten hier Geschichten) fehlt mir einiges. Ich weiß nicht mal, wie deine Protagonisten ("ich" und "er") heißen. Ich erfahre nur im Allgemeinen, worum es geht. Interessant wird es für Leser erst, wenn du konkret wirst. Show, don't tell, falls dir das was sagt. Falls nicht, google es oder frag deine Deutschlehrerin.
Eine Geschichte sollte auch einen spannenden Handlungsaufbau haben. Deine Geschichte entwickelt sich nicht. Deine Protagonistin ("ich") tut nichts, handelt nicht. Das ist für Leser nicht sonderlich interessant.

Noch was Positives? Fehlerfrei geschrieben. Das ist toll.

So viel von mir.

Grüße von der Wortkriegerin Chris

 

Chris Stone
Danke für die super Kritik, damit kann man doch mal arbeiten ;)
Ja, wir wurden von unserer Deutschlehrerin aufgefordert uns anzumelden und ganz ehrlich, ich kann die Seite vorher nicht. Es macht mir aber sehr viel Spaß zu schreiben, bin nur leider nicht allzu gut darin.

 

Hallo Kim!

Ich finde es toll, dass du dich gleich daran gemacht hast, auf meine Kritik einzugehen und deinen Text dementsprechend zu verbessern. Wenn du Spaß am Schreiben hast und bei den Wortkriegern bleiben willst, dann werden wir dir sicher eine Menge Tipps geben können. (Aber es sollte dir, und vor allem auch deiner Deutschlehrerin, klar sein, dass es bei den Wortkriegern halt oft kriegerisch, ruppig zugeht. Vielleicht wäre ein "netteres" Schreibforum besser geeignet?)

Zurück zu deinem Text, erstmal zur Zeichensetzung. Du nimmst bei der wörtlichen Rede vorne jetzt Kommas, vermutlich weil dein Schreibpogramm die Anführungszeichen am Anfang einfach nicht unten setzen will. Das sieht aber nicht schön aus. Nimm einfach die Anführungszeichen, die dein Schreibprogramm dir bietet. Das sind zwar nicht die richtigen für die deutsche Sprache, aber daran stört sich eigentlich kein Leser.

Durch die eingebaute wörtliche Rede liest sich deine Geschichte nun viel lebendiger.
Und eine Geschichte ist es jetzt. Karina will nicht erwachsen werden, Jase, ihr Kumpel, aber schon. (Er wollte ja schon am Anfang der Geschichte mehr als sie.)
Noch ist deine Geschichte etwas kurz, man lernt deine Protagnisten zu wenig kennen, und der Konflikt ist statisch. Er ist am Anfang da und am Ende ist er immer noch da, unverändert.

Ob und wie viel du an deiner Geschichte verändern willst, solltest du selbst entscheiden.
Sieh dich bei den Wortkriegern um, falls du das noch nicht getan hast. Lies ein paar Texte und vor allem auch die Kommentare dazu. Durch die Kommentare kannst du viel über das Schreiben lernen, und du siehst auch, wie hier der Umgangston so ist. Wenn der dir zu heftig ist, wie gesagt, es gibt auch andere Schreibforen, die vielleicht besser für Schreibanfänger geeignet sind.

Grüße,
Chris

 

Chris Stone
Nochmal danke für die weiteren Verbesserungsvorschläge :)
Ich bin einfach ein riesen Fan von Distanz, deshalb hatten die Hauptpersonen vorher auch keine Namen. :shy:
Dass es etwas ruppiger zugeht finde ich gar nicht so schlecht, man wächst an seinen Aufgaben.
Lg

 

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