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Stille Nacht

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10.08.2018
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Stille Nacht

Ich kenne ein Viertel, in dem gibt es vor jedem Geschäft blaues Licht, damit Süchtige ihre Venen nicht mehr finden. Hier drinnen gab es die schwächste Lampe der Welt, damit Jugendliche aus dem Schulorchester ihre Noten nicht lesen konnten. Üben sollten wir woanders, dafür gab es im Gebäude schalldichte Räume. Der Nachteil war, dass in denen mehr los war – und man wollte ja unter sich sein.

In den letzten Jahren häuften sich die Baustellen an dieser Schule. Überall, von Mensa bis Pausenraum, gab es Absperrungen. Teilweise waren bestimmte Flure und Aufzüge außer Betrieb, Umwege und Ärger mit dem Lehrer somit vorprogrammiert. Selbst im Eingangsbereich fehlte der Platz für einen Tannenbaum. Doch im Musikraum stand die Zeit still.

Sorgfältig in Regale verfrachtet lagen dutzende Koffer herum, viele davon offen. Vereinzelt blinzelten mir schwarze und goldene Mundstücke zu. Dicke und schlanke Korpusse schlummerten in ihren perfekt auf sie zugeschnittenen Betten aus rotem Samt, während ein paar Gurte schlaff heraushingen, als hätten sie nach dutzenden Fluchtversuchen endgültig den Geist aufgegeben.

Mit meinem Koffer in der Hand wartete ich auf den Rest des Orchesters, allmählich wurde mein Arm steif. Ich war viel zu früh da – wie immer. Das hatte nichts mit Pünktlichkeit oder Strebertum zu tun, ich hatte es einfach nicht so mit Uhrzeiten. Es war die Paranoia, die mich aus der Wohnung scheuchte und vor jedem Termin zittern ließ. Das Scharnier klickte, ich holte mein Instrument aus dem Koffer. Aufgrund seiner Form habe ich mich damals für ein Saxophon entschieden. Bekommen habe ich eines der Sopransaxophone. Blöd nur, dass die aussehen wie Klarinetten.

„Hier dürft ihr nicht rein, der Raum ist nur für Musiker!“, hörte ich eine Stimme herannahen. Es war Pascal, ein Mitschüler. Hastig drängelte er an mir vorbei, während seine Verfolger ihr übriges Gift absonderten. Sie machten kehrt, als sie mich sahen.
„Was geht, Pascal? Alles klar?“, fragte ich mit gesenkter Stimme.
„Hallo.“
„Was wollten die schon wieder von dir?“
Ein zaghaftes Kopfschütteln bekam ich zur Antwort.
„Frau Janning!“, brach es plötzlich ihm Pascal heraus, als unsere Musiklehrerin um die Ecke bog.
„Ich habe ganz viel geübt, ich kann jedes Stück“, sagte er.
„Schön, Pascal“, entgegnete sie.
„Und meine Mutter hilft am Konzerttag gerne beim Transport mit, soll ich ausrichten."
"Das ist aber nett", sagte Frau Janning und schloss das Lehrerzimmer im Musikbereich auf. Pascal trat einen Schritt herein.
„Wie wärs, Pascal, wenn du dein Instrument schon mal aufbauen würdest?" Lächelnd reichte sie ihm ein Schlüsselbund.
„Aber später zurückgeben, ja?"

„Nussknacker, der Marsch!“, rief Frau Janning und sah dabei zu, wie wir in Reih und Glied dasaßen und die Noten aufschlugen. Diese hatte ohrenscheinlich nicht Musik, sondern Lautmalerei studiert. Kaum hatte das Lied begonnen, winkte sie ab und wollte wissen, ob wir Saxophone eher wie „Pfwha“ oder „Thw, thw“ pusteten.
„Thw, thw, Frau Janning!“, klärte Pascal auf.
Sie nickte, hob den Taktstock, zählte an. Das Orchester spielte, erneut winkte sie ab, rief: „Trompeten, pianissimo! Leise!“ Der Junge ganz hinten an der Tuba lachte. Der nächste Anlauf glückte, im letzten Drittel hieß es:
„Okay, können wir, können wir.“ Sie griff zur Partitur und rief: „Little Drummer Boy!“
Sie konnte das „The“ nicht aussprechen, ließ es daher gerne weg. Das war schon damals bei „The Entertainer“ von Scott Joplin so und fand seinen Höhepunkt in „The Good, The Bad and The Ugly“ von Ennio Morricone. Eine Handvoll durchschnittlich gespielter Weihnachtslieder später läutete die Schulglocke, wir bauten ab. „Das war‘s! Wir sehen uns morgen, 10:30 Uhr!“

In der Bahn pulte ich das Preisschild von meinem Koffer. 1100 Euro. Ganz schön viel, dachte ich. Als Frau Janning mir damals das Sopransaxophon überreichte, tat sie das mit einem schlecht ausgeführten Zwinkern. Das war viel komischer, als es cool war. Sie wollte sagen, dass sie mir vertraute. Oder: „Guck, wie lässig ich mit haufenweise Geld umgehe!“ Ein bisschen von beidem, vermutlich. Außerdem: Die ließen die Preisschilder doch nur dran, damit die Schüler besser auf ihre Instrumente aufpassten. Ich sah aus dem Fenster. Draußen lag Schnee. Allmählich zogen mehr und mehr Plattenbauten und Reihenhäuser an mir vorbei. Der Weihnachtsschmuck wurde mit jeder Haltestelle spärlicher. Bald zu Hause.

Ich aß, was übrig geblieben war und verschwand in mein Zimmer. Meine Eltern arbeiteten noch. Das passte mir gut. Ich legte meinen Koffer aufs Bett und öffnete ihn. Das Instrument war schnell aufgebaut. Ich fing an, zu spielen: F, hohes F, hohes F, C, B, hohes F, hohes C, Gis, hohes F – Thrift Shop, die coolen Töne aus dem Background. Die gehörten eigentlich mehrfach wiederholt. Mein Handy vibrierte.
„Hallo? Ich bin es. Pascal.“
Der schon wieder.
„Was geht?“, fragte ich.
„Du erscheinst morgen, nicht wahr? Bei dir kann man sich nicht sicher sein, denke ich.“
Das beleidigte mich, wo Musik doch das einzige Fach war, was mir Spaß machte.
„Klar, wird ja diesmal benotet. Haste Angst, das einzige Sopransaxophon zu sein oder wie?“
Stille. Ich habe vergessen, wie sensibel er war.
„Nein“, sagte er langgezogen, „aber Frau Janning braucht einen Vergleich, wenn sie sehen will, wie gut ich bin.“
„Ich werd kommen, Spinner“, sagte ich unbeteiligt und wollte gerade auflegen – da tat er es schon.

Das Blättchen an seinem Mundstück war so hochwertig, so weiß, es blendete mich fast. Aufrecht wie nie saß Pascal mit seinem Instrument in den Händen da und sah zu Frau Janning auf. Vermutlich kam er eines Tages mit blutigen Lippen nach Hause und gab seinem Holzblättchen die Schuld. Die splitterten in Wahrheit zwar nicht, seine Eltern aber hätten bereitwillig jede Lüge geschluckt. Welches Perfektionistenpärchen wollte sich schon eingestehen, dass ihr einziges Kind Probleme mit seinen Mitschülern hatte? Nachdem die beiden Posaunen benotet wurden, waren wir dran. „Saxophone, 74 mit Auftakt!“

Ich hatte die zweite Stimme, zusammen mit den anderen Saxophonen entstand ein schöner – wie hieß das noch? Akkord oder so. Dreiklang? Ach, was weiß ich. Ton für Ton glitten meine Finger über die Klappen. Vor ein paar Jahren achtete ich noch darauf, die richtigen Töne zu erwischen. Inzwischen gab ich mich dem Klang meines Instruments hin. Plötzlich wurde ich aus meinen Gedanken gerissen. Falsche Töne, vereinzeltes Quietschen. War ich das? Ich schielte zur Seite. Pascal lief rot an. Fast unmerklich setzte ich ab.
„Dis, nicht D“, flüsterte ich.
Einige der jüngeren Schüler hielten sich die Ohren zu. Einer trug ein kurzes „Buh!“ zur knisternden Atmosphäre bei.
Frau Janning runzelte die Stirn.
„Danke. Einmal nur die Sopransaxophone, bitte.“ Sie zählte an, Pascal und ich fingen an zu spielen. „O Holy Night“, mein liebstes Weihnachtslied. Doch klang wieder einiges nicht, wie es sollte. Mit jedem Griff, jedem Atemzug fühlte ich mich schlechter damit, keine Fehler zu machen. Ich spürte die Blicke auf meiner Haut, während meine Augen zwischen den Noten und Pascals feurigem Schädel hin- und herflackerten. Wir näherten uns dem Refrain. Plötzlich legte er sein Instrument auf die Schenkel, hielt seine gefalteten Hände vor die Stirn, die Daumen dabei seinen Kiefer umfassend.
„Pascal kneift!“, tuschelte jemand seinem Sitznachbarn zu. "Ausgerechnet der!"
Es fühlte sich nicht richtig an, die zweite Stimme ganz ohne den Rest zu spielen. Ich sah kurz zu Frau Janning, sie verzog keine Miene, also spielte ich weiter. Meine Augen lachten. Ich dachte an die Parodie des Liedes aus South Park, in der Cartman den Text vergisst und stattdessen auf bewegende Weise davon singt, wie er – Jesus sei Dank! – jährlich Geschenke bekommt.
„Danke“, unterbrach Frau Janning. „Ihr wisst selbst, wer von euch beiden geübt hat und wer nicht und dass sich das dementsprechend auf eure Noten auswirkt.“ Das hat sie aber diskret ausgedrückt, dachte ich, dann aber fügte sie hinzu: „Pascal. Das Konzert ist schon diesen Freitag und ich bin mir nicht sicher, ob du daran teilnehmen wirst.“
Keine Antwort.

Zu Hause erhielt ich einen Anruf, eine aufgekratzte Stimme drang an mein Ohr. Es war – na wer wohl?
„Hallo. Deine Familie und du, ihr habt kein Geld oder?“
„Bist du bescheuert? Was soll das?", blaffte ich ihn an.
„Ich habe den Schlüssel für den Musiksaal.“
„Was willst du? Probesessions nachholen?“
„Der Musiksaal knüpft an den Raum mit den Instrumenten an“, sagte Pascal.
„Na und?“
„Wollen wir was mitgehen lassen?“, fragte er.
„Willst du mich verarschen?“
„Nein!“
„Du bist doch nur sauer, weil die Janning dich hat absaufen lassen", sagte ich.
„Also, bist du dabei?“
„Nö.“
Ich legte auf.

Der wird es schon dabei belassen, dachte ich. Doch was, wenn nicht? Schon seit Ewigkeiten machten sich die anderen über ihn lustig, schikanierten ihn, wurden gewalttätig. Pascal kannte das also. Die meisten Lehrer drückten regelmäßig das eine oder andere Auge zu. Doch Frau Janning tat mehr. Die beschützte ihn, wo sie nur konnte. Heute aber war ihre Enttäuschung so groß gewesen, dass sie geschwiegen hatte. Vielleicht war sie inzwischen auch einfach genervt von ihm, wer weiß? Ich warf mich auf mein Bett, schloss die Augen.

Um diese Zeit stritt das arabische Ehepaar von oben, kreischten Kinder um die Wette und wenn nicht, näherte sich ein überlautes Gefährt und ließ die Nachbarschaft hellwach werden und das nur, um anschließend wieder kehrt zu machen und in die Nacht zu entschwinden. Doch heute war es ungewöhnlich still, ich genoss die schüchternen Laute, die sich allmählich auf die freie Bühne wagten und ihre Soli zirpten, klirrten und fauchten. Wer genau hinhörte, konnte Goethe vernehmen, wie er sich unbemerkt in seinem Grabe umdrehte, nachdem meine Kitschgedanken zu ihm herübergeweht waren.

In dem Irrgarten des Umbaus, welcher sich Gesamtschule schimpfte, stapfte ich gemächlich den Flur Richtung Musikbereich entlang. Natürlich war ich wieder zu früh, doch anstatt am Zielort blöde herumzustehen, ließ ich mir mit dem Gehen einfach Zeit. Aktives Warten. Draußen war es noch zappenduster und dementsprechend still. Das ist doch eigentlich Unsinn, dachte ich. Vor dem Konzert am Freitag gab es keine Proben mehr. Was machte ich dann hier? Gerade wollte ich umdrehen, da betäubte etwas mein Ohr. Mit zugekniffenen Augen warf ich mich auf den glatten Boden. Die Stille wich einem unerhört lauten Piepen. Vorsichtig hob ich den Kopf. Ein Junge rannte an mir vorbei, beachtete mich nicht, knallte gegen die Wand, fiel um wie ein Sack Kartoffeln. Reglos blieb er liegen, ich tat Gegenteiliges, richtete mich schlagartig auf und stürzte auf die Jungstoilette zu. Meine Lunge verlangte nach mehr Luft, als meine Schnappatmungen zuließen. Eine der Klotüren war abgeschlossen. Mein Herz setzte aus.

„Wer ist da?“, fragte ich und erschrak durch den Klang meiner eigenen Stimme. Das Schloss ging lautstark auf, ein Gesicht lugte hervor.
„Pascal! Was passiert hier?“
„Wir laufen Amok“, antwortete er und knallte die Tür wieder zu.
Ich schlug dagegen.
„Hey!", rief ich verärgert, gab dann aber nach und verließ ihn wieder.
Ein Schuss fiel, hallte wie ein Donnerschlag durch die Flure, kam Richtung Eingangshalle, ließ mich in den Musikbereich flüchten. Meine Knie schmerzten, die Beine wollten nicht mehr, trotzdem rannte ich weiter. In den Raum für die Instrumente wollte ich. Abgeschlossen. Reflexartig griff ich mir in die Taschen, holte ein Schlüsselbund hervor, öffnete die Tür.

„Was geht denn hier ab?“, flüsterte ich.
Mit aufgerissenen Augen starrte ich auf jemandes Rücken. Es war Pascal.
„Wie bist du so schnell hierhergekommen?“ Er ignorierte mich, hatte besseres zu tun. Erst fummelte er an einem der Koffer herum, dann erhob er sich, hielt in den Händen ein Gewehr, schulterte es und stolzierte wie ein Zinnsoldat an mir vorbei.
„Wo willst du hin?“, brüllte ich. Wie die besorgte rechte Hand eines tyrannischen Herrschers lief ich ihm hinterher, spielte dabei nervös mit den Fingern. Ich biss die Zähne zusammen und hielt mir die Ohren zu, als Pascal erst einen und dann einen weiteren herrannahenden Jungen erschoss.
„Hier dürft ihr nicht rein“, sagte er, „hier ist nur für Musiker.“
Er betrat einen der Übungsräume.
„Komm her“, sagte er. „Man kann uns hier drinnen nicht hören.“

Ich gab nun endgültig nach, folgte ihm in den Raum. Dunkel war es hier. Jemand war an einen Stuhl festgebunden. Es war Frau Janning. Mit ruhiger Hand schloss ich die Tür und machte einen Schritt auf sie zu. Langsam hob ich das Gewehr. Ich hob das Gewehr. Ich zielte auf diesen Kopf, der wie der Zeiger eines Metronoms hin- und herpendelte. Dann drückte ich ab. Frau Jannings Körper verlor nun vollständig an Spannung, sah ruhig aus, friedlich fast. Als wäre sie bloß eingeschlafen. Ich klopfte mir mit der linken Hand auf die Schulter.
„Das haben wir gut gemacht“, flüsterte ich. Auf dem filzigen Teppichboden breitete sich eine blutige Pfütze. Für einen Moment lang meinte ich mein wahres Gesicht in ihr zu erkennen. Dann wachte ich auf.

 

Hi @N. Ostrich,

schaffst es ja auch zur Challenge. Ick freu mir.

Der Inhalt dieses Raumes war vermutlich wertvoller als der ganze Rest der Schule: Sorgfältig in Regale verfrachtet lagen hier lauter Koffer herum, viele davon offen.

Hab ne Weile gebraucht, um zu verstehen, dass es sich hier um nen Musikraum handelt. Außerdem will mir irgendetwas an dem zweiten Satz nicht gefallen, aber ich weiß einfach nicht was. Ich glaube, es sind die ersten vier Sätze.

vereinzelt blinzelten mir schwarze und goldene Mundstücke zu. Dicke und schlanke Korpusse schlummerten in ihren perfekt auf sie zugeschnittenen Betten aus rotem Samt, während ein paar Gurte schlaff heraushingen, als hätten sie nach dutzenden Fluchtversuchen endgültig den Geist aufgegeben.

Das sind ne Menge Adjektive. Kann man machen.

Ich kenne ein Viertel, in dem gibt es vor jedem Laden blaues Licht, damit Süchtige ihre Venen nicht mehr finden, hier drinnen gab es die schwächste Lampe der Welt, damit Schüler ihre Noten nicht lesen konnten.

Vielleicht zwei Sätze?
Und ist er noch Schüler? Ne, oder? Weil sonst wäre es komisch, wenn er sich bereits in diversen Gegenden auskennen würde... :lol:

„Was geht, Pascal. Alles klar?“, fragte ich mit gesenkter Stimme. „Hallo.“
„Schau mal, ich hab jetzt ein Sopransaxophon – genau wie du“
Zaghaftes Nicken.
„Frau Janning!“, brach es plötzlich aus dem Rotschopf heraus, als meine alte Musiklehrerin um die Ecke bog. „Ich habe ganz viel geübt, ich kann jedes Lied“, sagte er.
„Schön, Pascal“, entgegnete sie. „Und schön, dass du auch gekommen bist!“, lächelte sie mir entgegen.
„Na klar. Kein Problem.“

Irgendwie verstehe ich nicht, wer in diesem Dialog was sagt. Liegt aber wohl an mir.

Auf dem Weg nach draußen entknotete ich meine Kopfhörer, wollte Musik hören, da keifte mich eine von der Seite an:
„Ist hier Handyverbot?“
Ich sah sie an.
„Ob hier Handyverbot ist.“
„Ja.“
„Warum benutzt du dann dein Handy?“
Meine Fresse, dachte ich. Einige von denen übten ihren Beruf nur aus, um Heranwachsenden auf die Nerven zu gehen. Mir persönlich gefielen die Lehrer am besten, die auf rhetorische Fragen tatsächlich Antworten verlangten und dann so lange böse dreinblickten, bis es endlich so weit war.
„Keine Ahnung, … ich wollte Musik hören.“
„Hier ist aber Handyverbot.“
Verächtlich zog ich einen Mundwinkel nach oben.
„Findest du das witzig? Was wäre, wenn hier jeder mit seinem Handy herumlaufen würde?“
Ich hatte keine Lust mehr, wollte nach Hause. Ich kannte ohnehin alle Sprüche, die sie auf Lager hatte.
„Hören Sie“, sagte ich, „ich steck‘s einfach weg, okay?“ und ging an ihr vorbei. Zum Glück meldete die sich nicht mehr zu Wort. Ich stellte mir vor, wie sie sich beleidigt eine Haarsträhne aus dem Gesicht pustete und war froh, dass ich diese Zeit, die Schulzeit, hinter mir hatte. Hat eigentlich der Typ, der das Schulsystem erfand, mal die Schule besucht?

Bitte, nimm das jetzt nicht für Bare, aber mMn kann der gesamte Absatz weg. Zumindest ist darin nichts, was ich für die Geschichte essentiell wichtig halte, und auch irgendwie nichts, was mir etwas über deinen Prot. sagt. Außerdem das Komma, habe ich makiert.

In der Bahn pulte ich das Preisschild von meinem Koffer. 1100 Euro. Ganz schön viel, dachte ich. Als Frau Janning mir das Sopransaxophon überreichte, tat sie das mit einem schlecht ausgeführten Zwinkern. Das war viel komischer, als es cool war. Sie wollte sagen, dass sie mir vertraut. Oder: „Guck, wie lässig ich mit haufenweise Geld umgehe!“ Ein bisschen von beidem, vermutlich. Außerdem: Die ließen die Preisschilder doch nur dran, damit die Schüler besser auf ihre Instrumente aufpassten. Ich sah aus dem Fenster. Draußen lag Schnee. Allmählich zogen mehr und mehr Plattenbauten und Reihenhäuser an mir vorbei. Der Weihnachtsschmuck wurde mit jeder Haltestelle spärlicher. Bald zu Hause.

Der Absatz hingegen gefällt mir total, echt super geschrieben!

Die Eltern arbeiteten noch.

Besser meine. Klingt so distanziert.

„Was geht. Womit kann ich dienen?“

Würde Was geht nicht reichen?

„Du erscheinst morgen, nicht wahr? Bei dir kann man sich nicht sicher sein, denke ich.“
Das beleidigte mich, wo Musik doch das einzige Fach war, was mir Spaß machte.
„Klar, keine Sorge. Schließlich wird diesmal benotet. Haste Angst, das einzige Sopransaxophon zu sein oder wie?“

Ist er jetzt fertig mit der Schule oder nicht? Sry, ich kann das irgendwie nicht erkennen :lol:.

Vermutlich kam er eines Tages mit blutigen Lippen nach Hause und gab seinem Holzblättchen die Schuld. Die splitterten in Wahrheit zwar nicht, seine Eltern aber hätten bereitwillig jede Lüge geschluckt. Welches Perfektionistenpärchen wollte sich schon eingestehen, dass ihr einziges Kind Probleme mit seinen Mitschülern hat?

Auch ne tolle Stelle.

Meine Augen lachten, ich dachte an die Parodie des Liedes aus South Park, in der Cartman den Text vergisst und stattdessen auf bewegende Weise davon singt, wie er – Jesus sei Dank! – jährlich Geschenke bekommt.

South park ist schon verdammt nice!

„Pascal. Das Konzert ist schon diesen Freitag und ich bin mir nicht sicher, ob du daran teilnehmen wirst.

Die Alte haut ja richtig raus.

Zu Hause erhielt ich einen Anruf, eine aufgekratzte Stimme drang an mein Ohr. Es war – na wer wohl?
„Hallo. Deine Familie und du, ihr habt kein Geld oder?“
„Bist du bescheuert? Was soll das?“
„Ich habe den Schlüssel für den Musiksaal.“
„Was willst du? Probesessions nachholen?“
„Der Musiksaal knüpft an den Raum mit den Instrumenten an. Und der ist nicht abgeschlossen.“

Für mich passt hier etwas nicht. Erst in dem folgenden Absatz erklärst du von Pascal, seiner Rolle und wie er zu den anderen steht. Dabei würde ich das gerne schon jetzt wissen, verstehst du. Ich glaube nämlich, dass ich dann weniger "häh, was zum Teufel" und mehr "aha, klar, ja, kann sein" gemacht hätte. Du gibst erst die Tat, dann das Motiv, aber für einen geilen Plottwist wäre mMn anders herum besser. Dann fühlt es sich nicht so beliebig an.

Ich irrte, es war sein Vater.
„Was hast du getan?“ Seine Stimme klang wie falsch gestimmt. Träge richtete ich mich auf, rieb mir die Augen.
„Wieso, … was ist passiert?“

Ja.... Was dann, das ist die Frage. Keine Ahnung. Ich tippe einfach mal, dass dem guten Pascal bei seinem Raubzug eine Base Drum auf den Kopf gefallen ist. Fände ich lustig und ein bisschen befriedigend.

Hoffe, du kannst damit was anfangen. Bis in zwei Wochen ( du bist doch auch am 24. in Hamburg, oder :anstoss:?)

Liebe Grüße
Michel

 

Hey @Meuvind,

mit den ersten paar Sätzen möchte ich Spannung aufbauen, den Leser in den Text hineinführen. Zuerst geht es um Koffer mit wertvollem Inhalt, das lässt hoffentlich aufhorchen. Dann beschreibe ich allmählich, was drin ist und reveale erst im letzten Teil des Absatzes, dass es um Instrumente geht. Für den Fall, dass das immernoch zu vage sein sollte, erwähne ich anschließend das Schulorchester. Ich lese zurzeit ein Buch, in dem Szenen auf dieselbe Weise aufgebaut werden, davon habe ich mich vermutlich unbewusst beeinflussen lassen. :lol:

Vielleicht zwei Sätze?
Und ist er noch Schüler? Ne, oder? Weil sonst wäre es komisch, wenn er sich bereits in diversen Gegenden auskennen würde... :lol:
Nein, der Protagonist ist kein Schüler mehr. Seine alte Musiklehrerin hat ihm ein Instrument geliehen, damit er wieder am Schulorchester teilnehmen kann. Deine Verwirrung kommt daher, dass die beiden benotet werden. In meinem Kopf blieb Pascal an der Schule, um sein Abitur zu machen (gymnasiale Oberstufe, so kenn ich das eben), während der Protagonist nur für das Orchester zurückgekehrt ist. Also eigentlich ist eine Benotung für den Protagonisten sinnlos. Das wird auf jeden Fall geändert, danke für den Hinweis.

Irgendwie verstehe ich nicht, wer in diesem Dialog was sagt. Liegt aber wohl an mir.
Ich versuche hier, mich von der typischen Schreibweise von Dialogen zu entfernen. Das Resultat ist vermutlich zu verwirrend, ich werds etwas auflockern.

Bitte, nimm das jetzt nicht für Bare, aber mMn kann der gesamte Absatz weg. Zumindest ist darin nichts, was ich für die Geschichte essentiell wichtig halte, und auch irgendwie nichts, was mir etwas über deinen Prot. sagt. Außerdem das Komma, habe ich makiert.
Ich musste erstmal suchen, welches Komma du meinst. Aber ich habs gefunden. Danke!

In dem Absatz stelle ich klar, dass der Protagonist nicht zur allerhöflichsten Sorte Mensch gehört und dass er ein Schulabgänger ist. Vorallem aber hatte ich Lust, ich ihn mit einer weiteren Person zu konfrontieren, nichts weiter. Ich lasse das vorerst drin.

Besser meine. Klingt so distanziert.
In Ordnung.

Würde Was geht nicht reichen?
Haste recht! Ich habe immer darauf geachtet, dass er nicht zu aufgesetzt jugendlich spricht. An der Stelle isses too much.

South park ist schon verdammt nice!
Meine Rede!

Die Alte haut ja richtig raus.
:lol:

Für mich passt hier etwas nicht. Erst in dem folgenden Absatz erklärst du von Pascal, seiner Rolle und wie er zu den anderen steht. Dabei würde ich das gerne schon jetzt wissen, verstehst du. Ich glaube nämlich, dass ich dann weniger "häh, was zum Teufel" und mehr "aha, klar, ja, kann sein" gemacht hätte. Du gibst erst die Tat, dann das Motiv, aber für einen geilen Plottwist wäre mMn anders herum besser. Dann fühlt es sich nicht so beliebig an.
Pascal wird bei seinem ersten Auftritt von Schülern verfolgt, die ihn beschimpfen. Später erwähne ich blutige Lippen und deute so Gewalt an. Er verheimlicht derartige Auseinadersetzungen vor seinen Eltern. Das werde ich bei der Korrektur deutlicher hervorheben, damit ich Pascals Rolle im besten Falle nicht erst erklären muss, vielleicht fühlt es sich dann auch nicht mehr so beliebig an.

Was dann, das ist die Frage. Keine Ahnung. Ich tippe einfach mal, dass dem guten Pascal bei seinem Raubzug eine Base Drum auf den Kopf gefallen ist. Fände ich lustig und ein bisschen befriedigend.
Ja, was dann! Auf dieses offene Ende habe ich hingearbeitet. Aber beim Lesen deines Beitrags fallen mir deutliche Schwächen im Text auf, die es noch zu überarbeiten gilt. Das Ganze muss emotional deutlich mehr mitnehmen. Das schreibst du zwar nicht, aber ich lese das heraus

Hoffe, du kannst damit was anfangen. Bis in zwei Wochen ( du bist doch auch am 24. in Hamburg, oder :anstoss:?)
Konnte ich, danke! Ja, bin ich! :anstoss:

Viele Grüße,
Niklas

 

Hallo @N. Ostrich,

Ich empfinde deinen Text als ziemlich anstrengend, irgendwie verstehe ich die Hälfte nicht. :confused:

Den ersten Absatz finde ich schwierig. Ich verstehe wirklich erst bei dem Wort „Schulorchester“, dass es sich hier um Musikinstrumente handelt. Klar, im Nachhinein sehe ich die Hinweise, wie Mundstücke und Korpusse in Samt. Und jemand der so ein Instrument spielt peilt das wahrscheinlich schneller.

Ich kenne ein Viertel, in dem gibt es vor jedem Laden blaues Licht, damit Süchtige ihre Venen nicht mehr finden,
Dieser Satz lockt mich auf eine ganz falsche Fährte.

damit Schüler ihre Noten nicht lesen konnten.
Hier gehe ich noch von Schulnoten und nicht Musiknoten aus und frage mich, warum die Schüler dort ihr Zeugnis lesen wollen.

drei Jahre nach Schulaustritt reichte es nurnoch für ein Sopransaxophon
Er geht also nicht mehr zur Schule? Was macht er dann da?
Es fehlt ein Leerzeichen zwischen nur und noch.

der Geschmack von Betrug jedoch blieb einem jahrelang auf der Zunge.
Da muss man sich in der Saxophon und Klarinettenwelt vielleicht besser auskennen, um das zu verstehen. Wieso Betrug? Sind Klarinetten schwieriger zu spielen? Schmücken sich manche Sopransaxophonisten gerne mit falschem Ruhm, indem sie behaupten, Klarinette zu spielen?

Der folgende Absatz ist sehr verwirrend. Am Anfang sind da also irgendwelche Schüler die rumpöbeln. Dann spricht der Prota Pascal an, der bis dahin noch gar nicht erwähnt wurde. Und dann wird dieser auch noch Rotschopf genannt. Du machst es dem Leser nicht leicht, dadurch zu kommen. Man muss den absatz ein zweites Mal durchgehen um zu sortieren, was da passiert.

und schlugen die Noten auf den entsprechenden Seiten auf.
Um das doppelte auf zu vermeiden, würde ich „auf den entsprechenden Seiten“ einfach streichen.

die von Frau Janning zurück ins Boot geholt wurden.
Ich würde sagen: worden waren.

Diese hat ohrenscheinlich nicht Musik, sondern Lautmalerei studiert. Kaum hat das Lied begonnen, wank sie ab
Vorvergangenheit, also hatte anstatt hat.
Und die richtige Form von winken ist glaube ich winkte

Der ganze Abschnitt könnte ein paar Umbrüche vertragen.

Der Abschnitt mit dem Handyverbot erschließt sich mir auch nicht so ganz. Wozu brauchst du den?

Zwinkern. Das war viel komischer, als es cool war. Sie wollte sagen, dass sie mir vertraut. Oder: „Guck, wie lässig ich mit haufenweise Geld umgehe!“
Die Stelle gefällt mir. Kann ich mir gut vorstellen, wie die Lehrerin lässig wirken will, den Kasten aber doch nur zögerlich loslässt, weil sie sich Sorgen um die Instrumente macht.

Stille. Ich vergaß, wie sensibel er war.
Mir ist nicht ganz klar, welche Beziehung die beiden zueinander haben. Freunde scheinen es nicht zu sein, aber Pascal hat seine Handynummer, also müssen sie was miteinander zu tun haben.
Ich hätte erwartet, dass dem Prota egal ist, ob er Pascal weh tut oder nicht.

Ich war während meiner kreativen Pause zum Naturtalent mutiert, schätze ich.
Den Satz finde ich unnötig.

dass sich das dementsprechend auf eure Noten auswirkt.
Wieso bekommt er Noten, wenn er nicht mehr zur Schule geht?

„Hallo. Deine Familie und du, ihr habt kein Geld oder?“
„Bist du bescheuert? Was soll das?“
„Ich habe den Schlüssel für den Musiksaal.“
„Was willst du? Probesessions nachholen?“
„Der Musiksaal knüpft an den Raum mit den Instrumenten an. Und der ist nicht abgeschlossen.“
„Na und?“
„Kann es sein, dass du ein Idiot bist? Ich will den Raum mit dir leer machen.“
„Du verarschst mich.“
„Nein!“
„Du bist doch nur sauer, weil die Janning dich hat absaufen lassen.
„Also, bist du dabei?“
„Nö.“
In dem Dialog fände ich ab zu eine kleine Inquitformel zur Orientierung ganz nett.

Die meisten Lehrer drückten regelmäßig das ein oder andere Auge zu. Nur Frau Janning nicht, die beschützte ihn wo sie nur konnte.
Komma nach ihn.
Das „Nur Frau Janning nicht“hört sich an als wäre Frau Janning noch strenger als die anderen, und würde nie eine Auge zudrücken, dabei ist ja das Gegenteil der fall.

Heute aber war ihre Enttäuschung so groß, dass sie schwieg.
Heute aber war ihre Enttäuschung so groß gewesen, dass sie geschwiegen hatte.

Wer genau hinhörte, konnte Goethe vernehmen, wie er sich unbemerkt in seinem Grabe umdrehte, nachdem meine Kitschgedanken zu ihm herübergeweht waren.
Denkt das der Prota oder der Autor? ;)

Ich war längst eingeschlafen, da geriet ich ins Leugnen:
Was ist das für ein verworrener Satz. Ich schlafe, da fange ich an zu lügen? Und wieso? Er will doch tatsächlich nicht, dass Pascal noch mal anruft, oder?

„Was hast du getan?“ Seine Stimme klang wie falsch gestimmt. Träge richtete ich mich auf, rieb mir die Augen.
Versteh ich nicht. Was hat der Prota getan? Wieso ruft der Vater ihn an? Für ein offenes Ende ist mir das zu offen.

Wie du siehst hatte ich beim Lesen ganz schön viele Fragezeichen über dem Kopf. Daher kann ich leider gar nicht so viel zum Inhalt sagen, da der Lesespaß einfach sehr durch die Grübeleien getrübt wurde. Ich rate dir, es den zukünftigen Lesern etwas einfacher zu machen, damit diese die Geschichte einfach auf sich wirken lassen können.

Liebe Grüße,
Nichtgeburtstagskind

 

Hallo @Nichtgeburtstagskind,

ich habe alle Fehler korrigiert, ich danke dir für dein Auge! Entschuldige, dass ich die Fehler nicht kommentiere. Sie wurden gemacht, sofort korrigiert und fertig. :lol: Was den Inhalt angeht, sammle ich noch ein paar Meinungen und beginne danach mit der Korrektur.

Zum ersten Absatz: Ich überlege, ein kleines Schlüsselwort direkt in den ersten Satz zu platzieren, das klar macht, dass es um Instrumente geht. Ich bin da unsicher, mir gefiel dieser Schritt-für-Schritt-Aufbau bisher ganz gut, gleichzeitig will ich die Fragezeichen über deinem Kopf verschwinden lassen.

Er geht also nicht mehr zur Schule? Was macht er dann da?
Im vierten Absatz steht, dass er für das Orchester von seiner alten Musiklehrerin zurückgeholt wurde. Oder meinst du was anderes?

Wieso bekommt er Noten, wenn er nicht mehr zur Schule geht?
Das ist auf jeden Fall ein Fehler.

Da muss man sich in der Saxophon und Klarinettenwelt vielleicht besser auskennen, um das zu verstehen. Wieso Betrug? Sind Klarinetten schwieriger zu spielen? Schmücken sich manche Sopransaxophonisten gerne mit falschem Ruhm, indem sie behaupten, Klarinette zu spielen?
Naja, ich dachte dabei an Pascal, eine eher zerbrechliche Person. Wenn man sich als kleiner Fünftklässler auf ein richtiges Saxophon freut und dann eine Klarinette bekommt, kann das jahrelang unglücklich machen. Damit meine ich aber eben nicht, dass eine Klarinette weniger wert ist oder weniger cool, das darf jeder für sich selbst entscheiden. Es geht um enttäuschte Erwartungen. Ein Pascal sieht die Musik als seinen einzigen Rückzugsort an der Schule, dort ist er vor Verfolgern sicher und dort wartet Frau Janning auf ihn. Ich wollte erst klarmachen, dass das Sopransaxophon unglücklich machen kann und dann revealen, dass ausgerechnet Pascal eines besitzt. Genau wie der Protagonist, aber der stört sich da nicht dran.

Der folgende Absatz ist sehr verwirrend. Am Anfang sind da also irgendwelche Schüler die rumpöbeln. Dann spricht der Prota Pascal an, der bis dahin noch gar nicht erwähnt wurde. Und dann wird dieser auch noch Rotschopf genannt. Du machst es dem Leser nicht leicht, dadurch zu kommen. Man muss den absatz ein zweites Mal durchgehen um zu sortieren, was da passiert.
Ich habe den Absatz ein wenig entschärft, "Rotschopf" durch "Pascal" ersetzt, werde da später aber wahrscheinlich nochmal beigehen.

Mir ist nicht ganz klar, welche Beziehung die beiden zueinander haben. Freunde scheinen es nicht zu sein, aber Pascal hat seine Handynummer, also müssen sie was miteinander zu tun haben.
Ich hätte erwartet, dass dem Prota egal ist, ob er Pascal weh tut oder nicht.
In meinem Kopf kennen die beiden sich, gingen früher schon zusammen an dieselbe Schule. Der Protagonist war zwischendurch weg, bei seiner Rückkehr hat sich jedoch nichts verändert, Pascal wird immernoch schikaniert und die Lehrer sind immernoch nervig. Aus diesem Grund weicht Pascal dem Protagonisten anfangs aus, nachdem ersterer seiner Verfolger abgehängt hat. Er schämt sich daüfr, dass bei ihm alles beim Alten ist. Das sind aber Informationen, die ich mir vorher zurechtgelegt habe, die steckbriefartig zustande kamen und so nicht zwingend für den Leser relevant sind. :D

In dem Dialog fände ich ab zu eine kleine Inquitformel zur Orientierung ganz nett.
Habe ich hinzugefügt, vielleicht ist es jetzt besser.

Das „Nur Frau Janning nicht“hört sich an als wäre Frau Janning noch strenger als die anderen, und würde nie eine Auge zudrücken, dabei ist ja das Gegenteil der fall.
Stimmt! Das war blöd von mir, habs geändert.

Versteh ich nicht. Was hat der Prota getan? Wieso ruft der Vater ihn an? Für ein offenes Ende ist mir das zu offen.
Das behalte ich für die Zukunft im Hinterkopf.

Ich rate dir, es den zukünftigen Lesern etwas einfacher zu machen, damit diese die Geschichte einfach auf sich wirken lassen können.
Mach ich!

Ich danke dir für deinen Beitrag. Wie eingangs erwähnt, habe ich vieles korrigiert aber unkommentiert gelassen. Ich hoffe, das ist in Ordnung.

Liebe Grüße,
Niklas

 

HI @N. Ostrich,

ich noch mal kurz.

Im vierten Absatz steht, dass er für das Orchester von seiner alten Musiklehrerin zurückgeholt wurde. Oder meinst du was anderes?
Sorry, das wird später klar. Das war eher so ein Gedanke von mir zu Anfang und habe es dann später nicht weiter kommentiert.

ich dachte dabei an Pascal, eine eher zerbrechliche Person.
Pascal wird immernoch schikaniert und die Lehrer sind immernoch nervig.
Mir wird dieses Bild von Pascal nicht wirklich klar. Vielleicht kannst du da noch mal ansetzen. Das würde dann auch seinen Vorschlag die Schule zu bestehlen, glaubwürdiger machen. Im Moment kommt das sehr plötzlich.

Viel Erfolg weiterhin und liebe Grüße,
NGK

 
Zuletzt bearbeitet:

Hi @N. Ostrich,

Deine Beschreibung des Musikraums gefällt mir für sich genommen ganz gut. Spannung erzeugst du auf die Weise meinem Empfinden nach nicht. Allenfalls enttäuschte Erwartungen. Es gibt eigentlich keinen Grund, um den Musikraum ein Geheimnis zu machen. Anders wäre es, wenn der Typ beispielsweise eine Bratschen-Phobie hätte. Da lauern dann die Mundstücke und offenen Koffer und - Ah! Ist das da etwa eine Bratsche?! In deinem Fall gibt es aber keinen Hintergrund, der den Musikraum geheimnisvoll macht. Mir würde nichts fehlen - nein: ich fände es besser, wenn du die Info nicht künstlich zurückhalten würdest, also einfach:
-- "Der Inhalt des Musikraums" usw.
Das gäbe dir, nebenbei, die Möglichkeit, die etwas umständliche Formulierung ("der Inhalt des" noch einmal zu überdenken)

-- "Nichts gegen Klarinetten, der Geschmack von Betrug jedoch blieb einem jahrelang auf der Zunge."
- Das find ich ganz witzig. Auch angesichts dessen, dass dem Saxophon als Holzblasinstrument im Metallgewand eh schon ein gewisser Betrugsverdacht anhängt ...
Übrigens lese ich diesen Satz auch eher so, als seien Klarinetten in dem Umfeld uncool. Das ist an sich kein Problem, oder? Du meinst es zwar nicht so, aber was liegt daran?
**Ah, Moment, jetzt hab ich was vermixt: Natürlich liest es sich so, als seinen Saxophone uncool. Das ist dann schon eher ungewöhnlich ...**

Zu weiten Teilen finde ich die Gschichte in der Folge ein wenig, hm, tja: langweilig. Irgendwie ist da nichts los. Sie proben halt ihre Weihnachtslieder. Ein paar hübsche Stellen hast du ja drin, finde ich, die Lautmalereien z.B. finde ich nicht schlecht. Aber sonst? Diese merkwürdig überzeichnete Lehrerin, die einen Ehemaligen so behandelt, als sei er noch ihr Schüler, auch von den Schulnoten abgesehen, dieser Hinweis auf das Handverbot beispielsweise. Das klingt nicht glaubwürdig, so gefangen in seiner Rolle ist doch niemand (und wenn, dann wäre das die Geschichte ...). Fast noch schlimmer: Ihr angeblicher Stolz auf den Wert der Instrumente. Die hat doch täglich damit zu tun.
Langweilig - um nun mal dabei zu bleiben - finde ich auch den Konflikt zwischen den Jungs: Der eine spielt schlecht, der andere besser. Gut, gibt's, und es kann spannend sein. Jetzt ist das Programm da aber nicht besonders anspruchsvoll. Einfache Weihnachtslieder. Wenn die beiden in die dritte Klasse gehen, dann geht es da um was. Wer in der Oberstufe noch mit Weihnachtsliedern kämpft, kann zwar seinen persönlichen Ehrgeiz immer noch darein setzten, sich nicht zu blamieren, und das kann man auch honorieren. Aber es ist dann ohnehin jedem - einschließlich dem Musiker selbst - klar, dass da viel mehr auch in Zukunft nicht mehr kommt.

Und das Ende? Schon klar, was dann und so. Aber das ist ja wirklich nichts, oder? Da treibst du es mit den künstlich zurück gehaltenen Informationen auf die Spitze. Ein offenes Ende ist ja schön. Aber das hier ist kein offenes Ende, sondern gar kein Ende. Der Ich hat ja nicht einmal was getan - also zumindest nicht im Zusammenhang mit dem Schlüssel zum Musikraum. Sofern du an etwas anderes denkst - Pascal hat sich die Pulsadern aufgeschlitzt o.ä. - lass doch den Einschub mit dem Musikraum weg, dann käme man eher auf die Spur, dass Pascals Blamage ihm zugesetzt hat. So wie es jetzt da steht, habe ich den Eindruck, ich komme auf gar keine Spur, und noch mehr: als gäbe es gar keine Spur, sondern ich dürfte einsetzen, was ich möchte. Das ist zwar irgendwo freundlich, dem Leser so viele Freiheiten zu lassen, wäre aber meinem Gefühl nach besser innerhalb einer Aufgabe Wer schreibt den Text am gelungensten zu Ende? aufgehoben.

Also, kurz und knapp: ich finde das insgesamt ziemlich leichtfertig umgesetzt.

Besten Gruß
erdbeerschorsch

 

Hej @N. Ostrich ,

meine Sympathie hat Dein Text durch diesen Satz :

Nichts gegen Klarinetten, der Geschmack von Betrug jedoch blieb einem jahrelang auf der Zunge.
Tolles Teil.

Leider hast Du vieles Andere nicht so auf den Punkt gebracht.
Ich fand es ganz witzig, durch Deinen Text zu schliddern, aber die Geschichte ist in meinen Augen noch sehr grob zusammengehauen. Das beginnt mit der unklaren Position des Erzählers, wo steht der, was hat der für ein Verhältnis zur Schule, zum Orchester usw., und mündet in der Frage, was das mit Pascal ist, wo da die Verbindung zwischen den beiden ist. Ich vermisse die Wertigkeiten, es wirkt nicht so, als würden die da Spaß haben, Schule und damit Pflicht scheint es mir aber auch nicht zu sein.

Selbst ganz zum Schluss ist da noch dieses unsichere Gefühl, warum hat der Vater die Nummer des Erzählers sofort parat-o-mat, warum soll der mit was-auch-immer etwas zu tun haben und wie zur Hölle soll die komplett schwammige Frage „Was hast du getan?“ irgendwem nützen, irgendwas klären?

Seine Verfolger sonderten ihr übriges Gift ab, unkreatives Gelaber, und machten dann kehrt.
Konkret? Weil es erklären würde, wie es Pascal geht, womit der zu kämpfen hat.

Stille. Ich vergaß, wie sensibel er war.
Würde meinen, dass er just in diesem stillen Moment und nur in Bezug auf diese eine Charaktereigenschaft einen Gedächtsnisverlust erleidet. Das macht keinen Sinn.
Ich hatte vergessen, wie sensibel er war.

Um diese Zeit streitete das arabische Ehepaar
stritt

Ich hoffe, Du kannst das „Was dann“ sichtbarer machen.

Gruß
Ane

 

Es war die Paranoia, die mich aus der Wohnung scheuchte und bereits Stunden vor jedem Termin zittern ließ
....
Diese hatte ohrenscheinlich nicht Musik, sondern Lautmalerei studiert.

Eine kurze, antiweihnachtliche Schülergeschichte,

Niklas,

jenseits des üblichen Klamauks vermeintlich teutschen Humors. Alles andere wäre auch seltsam in diesem trocken erzählten Drama um Kooperation, die ein Orchester nun mal voraussetzt, und der Konkurrenz des Einzelnen gegen den Anderen.
Sozusagen eine kleine Studie übers Marktverhalten im Kosmos der Schule.
Deine trockene Sprache gefällt mir durchaus, selbst wenn sie zwischen genial – das „ohrenscheinliche“ Zitat z. B. - und trivial hin und her pendelt, die dann durch unnötigen Ballast glänzt – wie hier bereits

Sorgfältig in Regale verfrachtet lagen hier lauter Koffer herum, …
Ein Koffer ist nun mal eine Koffer und mehrere sind halt Koffer, nix als Koffer, da braucht es nicht des Adjektivs „lauter“ (i. S. hin- und herpentelnd von ehrlich und rein/unvermischt.
Weg mit ihm, verleitet nur nach der Frage, ob es auch leisere Koffer gäbe!

Um ein zwotes Beispiel zu nehmen, hier

Ich war viel zu früh da – wie immer.
Ist das „viel“ entbehrlich, weil alles andere als konkret und jeder eine andere Vorstellung davon hat. Fünf Minuten vor der Zeit galt dem alten Preußen als Pünktlichhkeit – Frau J. könnte es noch wissen - und weil‘s sich aufdrängt noch
Seine Verfolger sonderten ihr übriges Gift ab, unkreatives Gelaber, und machten dann kehrt.

Trivialitäten-
zunächst Flüchtigkeiten, ohne Kommentar

„Schau mal, ich hab jetzt ein Sopransaxophon – genau wie du“
Ich will den Raum mit dir leer machen.“, sagte er.
Seine Stmme klang wie falsch gestimmt.

..., die von Frau Janning zurück ins Boot geholt worden waren
Nicht falsch, aber einfacher „geholt wurden“

Sie wollte sagen, dass sie mir vertraut.
Entweder „mir vertraute“ oder besser sogar Konj. I „vertraue“

Der schon wieder.
Klingt das nicht nach mehr als bloßer Aussage? (Kommt gleich nochmal nach dem „…, bitte“

Um diese Zeit streitete das arabische Ehepaar …
„stritt“

Auch die Frage eines Schülers will ich beantworten

Hat eigentlich der Typ, der das Schulsystem erfand, mal die Schule besucht?
Nachdem er sie erfunden hatte, jawollja! Vorher ging schlecht! Gilt für alle Schultypen

Wie dem auch sei - gern gelesen vom

Friedel

 

Hej @N. Ostrich ,

das Zuhause deines Protagonisten ist eine sogenannte Problemgegend, die Schule liegt scheinbar neutraler, denke ich an den Schulweg, dennoch lähmt und kränkt das veraltete Schulsystem Schüler und Lehrer, lässt sie unzureichend kommunizieren und immer schwebt eine Wabern von Ablehnung und Misserfolg in der Luft. Dass sich das unterschiedlich auf die unterschiedlich situierten Schüler und ihren Charakter widerspiegelt ist auch klar. Dein Fokus liegt auf den beiden Jungens und ich habe sie gerne beobachtet. Du hast sie mir gut gezeigt.

Ich kenne ein Viertel, in dem gibt es vor jedem Laden blaues Licht, damit Süchtige ihre Venen nicht mehr finden, hier drinnen gab es die schwächste Lampe der Welt, damit Schüler ihre Noten nicht lesen konnten.

Alles klar, der Junge kommt rum. Sad story.

Nichts gegen Klarinetten, der Geschmack von Betrug jedoch blieb einem jahrelang auf der Zunge.

Ein intelligentes Kerlchen. Außerdem zeigst du mir damit ganz nebenbei, dass er schon älter ist.

Zum Glück meldete die sich nicht mehr zu Wort. Ich stellte mir vor, wie sie sich beleidigt eine Haarsträhne aus dem Gesicht pustete und war froh, dass ich diese Zeit, die Schulzeit, hinter mir hatte. Hat eigentlich der Typ, der das Schulsystem erfand, mal die Schule besucht?

Der Dialog zuvor und seine Resignation und sein Abstand zur Schule wird deutlich. Er scheint ein Ehemaliger zu sein, der viel Zeit, vermutlich keinen Ausbildungsplatz, derzeit keine Perspektive.

Ich sah aus dem Fenster. Draußen lag Schnee. Allmählich zogen mehr und mehr Plattenbauten und Reihenhäuser an mir vorbei. Der Weihnachtsschmuck wurde mit jeder Haltestelle spärlicher. Bald zu Hause.

Herrlich traurig. Ich mag deinen sound. Dieses Hinnehmen seiner Herkunft.

Autsch! Er will mich als sein Sprungbrett!
„Ich werd kommen, Spinner“, sagte ich unbeteiligt und wollte gerade auflegen – da tat er es schon. Das war vielleicht etwas zu viel Salz für einen Tag.

Ich könnte an dieser Stelle sowohl auf den ersten, als auch auf den letzten Satz verzichten. Ich erkenne deinen Charakter und mag seine Coolness.

Mit jedem Griff, jedem Atemzug fühlte ich mich schlechter damit, keine Fehler zu machen.

Eine schöne Idee.

Um diese Zeit streitete das arabische Ehepaar von oben,

Nun korrigier das schon :D

„Was hast du getan?“ Seine Stimme klang wie falsch gestimmt. Träge richtete ich mich auf, rieb mir die Augen.
„Wieso, … was ist passiert?“

Ach du meine Güte. Pascal ist eskaliert. :eek: Was Immer er getan hat, er hat deinen Prot mit reingezogen. Wie auch immer. ist auch egal. Ich habe deine Geschichte als ein Zeitausschnitt unserer Schulen gelesen. Ohne große Dramatik und Tamtam. Da, wo auch schon Kinder und aufgeben und kämpfen.

Viel Erfolg für die Challenge und freundlicher Gruß, Kanji

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Ostrich,

ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen. Da sind schon ein paar schöne Sätze drin und an sich finde ich das Thema auch vielversprechend, aber mir ist das alles etwas zu diffus.
Habe mich dabei erwischt, wie ich den Text halb überflogen habe. Da ist es dann zum Teil schwierig dem Text gerecht zu werden, andersrum kann man auch die Schuld auch beim Text suchen, weil er nicht eingefangen hat :aua:
Wie auch immer, dabei befiel mich die Lesart, dass deine beiden Protagonisten möglicherweise ein- und dieselbe Person sind? Die Endszene mit dem Telefon, die hat ja was richtig Fight-club-mäßiges. ;)

Wenn du darüber nachdenkst, deinen Text umzubauen, solltest du überlegen, ob du nicht deinen ersten Satz tauschst.
dein erster Satz ist auch interessant, aber auch sehr lang, damit behäbig und eben nicht richtig einsaugend.
Das hier kommt ein paar Zeilen später:

Ich kenne ein Viertel, in dem gibt es vor jedem Laden blaues Licht, damit Süchtige ihre Venen nicht mehr finden, .
Das ist eine Hookline!

und was soll dieses Monstrum von einem Absatz?

„Nussknacker, der Marsch!“, rief Frau Janning. In Reih und Glied saßen wir – das heißt: die und ich – im Musiksaal und schlugen die Noten auf. Die meisten waren in der achten, neunten und zehnten Klasse, andere waren wie ich ehemalige Schüler aus Musikklassen, die von Frau Janning zurück ins Boot geholt worden waren. Diese hatte ohrenscheinlich nicht Musik, sondern Lautmalerei studiert. Kaum hatte das Lied begonnen, winkte sie ab und wollte wissen, ob wir Saxophone eher wie „Pfwha“ oder „Thw, thw“ pusteten. „Thw, thw, Frau Janning!“, klärte Pascal auf. Sie nickte, hob den Taktstock, zählte an. Das Orchester spielte, erneut winkte sie ab, rief: „Trompeten, pianissimo! Leise!“ Der Junge ganz hinten an der Tuba lachte. Der nächste Anlauf glückte, im letzten Drittel hieß es: „Okay, können wir, können wir.“ Sie griff zur Partitur und rief: „Little Drummer Boy!“ Sie konnte das „The“ nicht aussprechen, ließ es daher gerne weg. Das war schon damals bei „The Entertainer“ von Scott Joplin so und fand seinen Höhepunkt in „The Good, The Bad and The Ugly“ von Ennio Morricone. Eine Handvoll durchschnittlich gespielter Weihnachtslieder später läutete die Schulglocke, wir bauten ab. „Das war‘s! Wir sehen uns morgen, 10:30 Uhr!“
A b s ä t z e !

Viel Erfolg bei deiner Überarbeitung, bin gespannt, was du draus machst.

grüßlichst
weltenläufer

 

Hi, @N. Ostrich

Ich habe ja den Text schon in einer früheren Version gelesen (verrate ich einfach mal) und finde gut, dass Du aufgepolstert hast. Das steht dem Text schon wirklich gut, und die Beziehung zwischen dem Prot und Pascal finde ich faszinierend. Die trägt richtig durch den Text.

Dadurch werden halt ein paar Szenen hinfällig wie das mit dem Handyverbot. Das fand ich in Version 1 stark, weil ich denke, dass das viel darüber ausgesagt hätte, dass der Prot einen ganz eigenen Antrieb hat, in der Schule Krawall zu stiften. Da dieser Antrieb jetzt nicht mehr richtig da ist, sondern er mehr als gelassene Stimme der Vernunft neben dem hitzigen Pascal auftritt, kannst Du die Szene auch wirklich streichen. Das wäre vielleicht faszinierend, Pascal in einer solchen Szene zu beobachten. Mit dem jetzigen Prot halte ich es auch für unpassend.

Kleinigkeiten:

„Schau mal, ich hab jetzt ein Sopransaxophon – genau wie du“

Hier fehlt ein Punkt.

Ich stellte mir vor, wie sie sich beleidigt eine Haarsträhne aus dem Gesicht pustete

Die Art und Weise, auf die sie sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht pustete, ist sicher irrelevant. Wichtig ist, dass (und nicht wie) sie sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht pustete.

„Was geht.“

Das ist doch eine Frage, oder?

„Der Musiksaal knüpft an den Raum mit den Instrumenten an. Und der ist nicht abgeschlossen.“, sagte Pascal.

Hier ist Dir ein Punkt ans Ende der wörtlichen Rede gerutscht.

Zwei Kleinigkeiten am Text finde ich einfach unlogisch. Das ist erstmal das mit der Benotung, was ja schon von anderen Leuten hier angesprochen wurde. Wenn der Prot und Pascal nicht mehr zur Schule gehen, dann kannst Du sie nicht mithilfe von Schulnoten zum tollen Spiel motivieren. Ich würde mir etwas anderes suchen, was die beiden (oder zumindest Pascal) anspornt, zum Beispiel die Teilnahme am Konzert.

Überhaupt ist mir jetzt total unklar, in welcher Rolle die beiden da sind. Sie leben beide bei ihren Eltern, die Eltern sind also wichtig in ihrem Leben. Dein Prot ist zu Hause, während die Eltern arbeiten, arbeitet also selbst nicht. Wie alt sind der Prot und Pascal? Was machen sie, wenn sie nicht gerade im Schulorchester sitzen? Warum spielen sie im Schulorchester und nicht irgendwo anders? Und wäre das alles nicht deutlich weniger kompliziert und für die Leserschaft weniger verwirrend – da es all diese Fragen nicht aufwerfen würde –, wenn Du einfach schnöde Schüler aus ihnen machen würdest? Dann hättest Du das Problem nicht, und ich wüsste in dieser Version auch nicht, warum die beiden keine Schüler sein sollten.

Was ich noch unlogisch fand, war, dass Pascals Vater direkt den Prot anruft und ihm vorwirft, etwas getan zu haben. Wir denken ja, dass er a) in die Schule eingebrochen oder b) sich etwas angetan hat. Inwiefern kann das ein Außenstehender direkt auf den Prot beziehen und ihm die Schuld für was-auch-immer geben? Ich meine, okay, Pascal wurde gemobbt, aber das geht ja meistens von vielen Leuten aus. Ruft der Vater alle ehemaligen Mitschüler/innen von Pascal an? Das erscheint mir doch arg an den Haaren herbeigezogen.

Alles in allem bin ich im Übrigen begeistert, wie stark Du Dich mit dem Text auseinandergesetzt und ihn auch nach dem ersten Aufschreiben weiter hast wachsen lassen. Wenn ich Dich bei unserem Treffen richtig verstanden habe, schreibst Du normalerweise sehr reflektiert und langsam auf, und dann ist es halt ... zum Feinschliff bereit. Du weißt, ich bin eher der Meinung, dass man einen Text ruhig mehrmals schreiben, auseinander reißen und ständig wässern kann. Auch dieses zarte Pflänzchen kann noch ein bisschen Bewässerung vertragen. Aber dann wird es sicher formidabel. Lass dich nicht unterkriegen!

Hoffe, ich konnte Dir weiterhelfen. Make it work!

Kleinliche Grüße,
Maria

 

Hi @N. Ostrich.

mir ist grad noch was Kleines aufgefallen:

-- "Ich will den Raum mit dir leer machen“, sagte er."
Können die das denn alles tragen?

Besten Gruß
erdbeerschorsch

 
Zuletzt bearbeitet:

Entschuldigt die späte Antwort, ich habe gerade eine Menge um die Ohren. Das wird sich in der nächsten Woche nicht ändern. Ich habe mir aber fest vorgenommen, in der letzten Woche vor Challengeschluss nochmal richtig einzusteigen.


Hallo @Nichtgeburtstagskind!

Mir wird dieses Bild von Pascal nicht wirklich klar. Vielleicht kannst du da noch mal ansetzen. Das würde dann auch seinen Vorschlag die Schule zu bestehlen, glaubwürdiger machen. Im Moment kommt das sehr plötzlich.
Das geht mir im Moment sehr ähnlich und das schmeckt mir gar nicht. Das Ende muss unbedingt mehr schockieren, überhaupt mehr Gefühle auslösen. Daran werde ich auf jeden Fall noch feilen.


Hallo @erdbeerschorsch!

Mir würde nichts fehlen - nein: ich fände es besser, wenn du die Info nicht künstlich zurückhalten würdest, also einfach:
-- "Der Inhalt des Musikraums" usw.
Ich werds bei der Überarbeitung klarstellen, dass es sich um einen Musikraum handelt - und das direkt zu Anfang. Die Spannung ist da vielleicht wirklich etwas unnötig, allerdings finde ich die Idee mit der Bratschenphobie nicht schlecht, da lässt sich bestimmt noch was machen. :lol:

Das find ich ganz witzig. Auch angesichts dessen, dass dem Saxophon als Holzblasinstrument im Metallgewand eh schon ein gewisser Betrugsverdacht anhängt
Das stimmt! Man kann den Leuten einfach nicht erzählen, dass das Saxophon ein Holzblasinstrument ist, da wird nur blöd geguckt. :D Bist du etwa auch Musiker?

Diese merkwürdig überzeichnete Lehrerin, die einen Ehemaligen so behandelt, als sei er noch ihr Schüler, auch von den Schulnoten abgesehen, dieser Hinweis auf das Handverbot beispielsweise. Das klingt nicht glaubwürdig, so gefangen in seiner Rolle ist doch niemand (und wenn, dann wäre das die Geschichte ...). Fast noch schlimmer: Ihr angeblicher Stolz auf den Wert der Instrumente. Die hat doch täglich damit zu tun.
Puh, wenn du wüsstest. Ich wollts eigentlich nicht verraten, aber ich schreibe am liebsten von dem, was ich kenne. Die Sache mit den Schulnoten entferne ich noch, das neue Druckmittel stellt demnächst die Teilnahme am Konzert dar. Was aber die Sache mit dem Handyverbot angeht, da ist den Lehrern egal, mit wem sie da reden. Solange man auch nur ein Fünkchen Jugendlichkeit im Gesicht mit sich herumträgt, wird man behandelt wie ein Grundschulkind. Plötzlich fliegen einem die rhetorischen Fragen um die Ohren, sobald man auf seinem Mobiltelefon die Uhrzeit einsehen will und die Stimmlage geht eine Oktave höher bis ins Zickige. :lol:

Der eine spielt schlecht, der andere besser. Gut, gibt's, und es kann spannend sein. Jetzt ist das Programm da aber nicht besonders anspruchsvoll. Einfache Weihnachtslieder.
Weihnachtslieder sind in der Tat sehr einfach zu spielen, meistens direkt vom Blatt ablesbar. Es geht aber nicht um die O Tannenbaums dieser Welt, sondern um Stücke wie aus Der Nussknacker beispielsweise oder ähnliche Kaliber. Zwischendurch erwähne ich O Holy Night, das war vielleicht ein Fehler, das ist sicherlich eines der leichteren Lieder. Das musste aber einfach drin stehen, mir gefällt das Lied sehr. :D Du sprichst da aber auf jeden Fall einen wunden Punkt an, ich werde versuchen, das Ganze etwas anspruchsvoller aussehen zu lassen, mehr Gewicht zu verleihen.

Ein offenes Ende ist ja schön. Aber das hier ist kein offenes Ende, sondern gar kein Ende. Der Ich hat ja nicht einmal was getan - also zumindest nicht im Zusammenhang mit dem Schlüssel zum Musikraum. Sofern du an etwas anderes denkst - Pascal hat sich die Pulsadern aufgeschlitzt o.ä. - lass doch den Einschub mit dem Musikraum weg, dann käme man eher auf die Spur, dass Pascals Blamage ihm zugesetzt hat.
Pascals Blamage hat ihm tatsächlich zugesetzt, darauf will ich auch hinaus. Zum Thema Was dann? musste es für mich einfach ein offenes Ende sein, darauf habe ich die ganze Zeit hingearbeitet. So sehr, dass es zu offen wurde. :lol:

So wie es jetzt da steht, habe ich den Eindruck, ich komme auf gar keine Spur, und noch mehr: als gäbe es gar keine Spur, sondern ich dürfte einsetzen, was ich möchte.
In meinem Kopf exisitert ein bestimmtes Ende, von dem erzähle ich dem Leser nur nichts. Dass dieser aber denkt, dass gar keine Spurensuche existiert, muss natürlich ausgebessert werden, so willkürlich soll es sich nicht lesen lassen.

"Ich will den Raum mit dir leer machen“, sagte er."
Können die das denn alles tragen?
Huch, das geht natürlich nicht. Da spricht mein Pascal zu sehr vor sich hin. Guter Hinweis, danke!


Hallo @Ane!

Ich vermisse die Wertigkeiten, es wirkt nicht so, als würden die da Spaß haben, Schule und damit Pflicht scheint es mir aber auch nicht zu sein.
Das ist dieser Zwiespalt, der anderen Lesern ebenfalls aufgefallen ist. Zumindest der Protagonist ist ein Ehemaliger, eigentlich ein Rückkehrer, der aus purem Spaß an der Freude mitspielt. Ich habe versucht, das beim Leser so auch ankommen zu lassen. Ich wollte meinen Protagonisten als einen gelassenen Typen darstellen, der irgendwie über dem Ganzen steht, eher durch das Geschehen gleitet und trotzdem zwischendurch recht amüsiert daherkommt. Diesbezüglich gibt es allerdings noch Lücken, er wird in der derzeitigen Fassung noch benotet, er lebt noch bei seinen Eltern usw. und das passt nicht sonderlich gut ins Konzept. Vielleicht springen dir bei der Überarbeitungen mehr Wertigkeiten ins Auge.

Ich hoffe, Du kannst das „Was dann“ sichtbarer machen.
Mach ich!


Hallo @Friedrichard!

Ein Koffer ist nun mal eine Koffer und mehrere sind halt Koffer, nix als Koffer, da braucht es nicht des Adjektivs „lauter“ (i. S. hin- und herpentelnd von ehrlich und rein/unvermischt.
Ich wollte sagen, dass es viele verschiedene Koffer sind, da war "lauter" eindeutig das falsche Wort. Darauf wäre ich alleine nicht gekommen. Nach einem Blick in den Duden sehe ich klarer!

Weg mit ihm, verleitet nur nach der Frage, ob es auch leisere Koffer gäbe!
:lol:

Nicht falsch, aber einfacher „geholt wurden“
Jemand schrieb mir vorher, ich solle lieber "geholt worden waren" nehmen. Ich behalte mal im Hinterkopf, dass beides möglich ist, lasse es jetzt aber voerst so stehen. Im Moment denke ich aber, dass "geholt wurden" mehr zum Protagonisten passt, weil er eher weniger der ausschweifende Typ ist. Mal schauen!

Entweder „mir vertraute“ oder besser sogar Konj. I „vertraue“
Ich habe jetzt "vertraute" geschrieben, das finde ich in dem Zusammenhang etwas schöner und du hast mir schließlich die Wahl gelassen. :D

Den Rest lasse ich an dieser Stelle unkommentiert, nimms mir bitte nicht übel.


Hallo @Kanji!

das Zuhause deines Protagonisten ist eine sogenannte Problemgegend, die Schule liegt scheinbar neutraler, denke ich an den Schulweg, dennoch lähmt und kränkt das veraltete Schulsystem Schüler und Lehrer, lässt sie unzureichend kommunizieren und immer schwebt eine Wabern von Ablehnung und Misserfolg in der Luft.
Du triffst hier total ins Schwarze - bis ins letzte Detail! Wirklich unheimlich. Da kommt es mir fast so vor, als würdest du mich kennen, schließlich ist die Schule aus dem Text zu großen Teilen dem Gymnasium entlehnt, das ich zuletzt besucht habe.

Herrlich traurig. Ich mag deinen sound. Dieses Hinnehmen seiner Herkunft.
Dankeschön! Der Protagonist ist das Fundament der Geschichte, ich wollte seinem Charakter unbedingt treu bleiben und so eine bestimmte Stimmung entwickeln.

Nun korrigier das schon :D
Hab ich jetzt! :D

Ach du meine Güte. Pascal ist eskaliert. :eek: Was Immer er getan hat, er hat deinen Prot mit reingezogen.
Super, du hast es erkannt! Darauf wollte ich hinaus! Pascal hat Mist gebaut und den Protagonisten mit reingezogen.

Ich habe deine Geschichte als ein Zeitausschnitt unserer Schulen gelesen. Ohne große Dramatik und Tamtam. Da, wo auch schon Kinder und aufgeben und kämpfen.
Okay, das war wichtig zu hören für mich. Es braucht unbedingt mehr Dramatik und Tamtam! :lol: Ein Zeitausschnitt unserer Schulen ist es ja so oder so, da geht aber auf jeden Fall mehr!


Hallo @weltenläufer!

Habe mich dabei erwischt, wie ich den Text halb überflogen habe. Da ist es dann zum Teil schwierig dem Text gerecht zu werden, andersrum kann man auch die Schuld auch beim Text suchen, weil er nicht eingefangen hat
Unbedingt! Ich bin ja der Autor, warum den Fehler beim Leser suchen und nicht im eigenen Text? Auch, wenn du den Konsens bestätigst, eine hilfreiche Information.

Wie auch immer, dabei befiel mich die Lesart, dass deine beiden Protagonisten möglicherweise ein- und dieselbe Person sind? Die Endszene mit dem Telefon, die hat ja was richtig Fight-club-mäßiges.
Das ist eine sehr coole Idee! Sowas wollte ich auch schon immer mal schreiben. Mal schauen, ob ich im Dezember die Zeit finde, jetzt belasse ich es allerdings bei dem Grundgerüst, sonst überfordere ich mich noch vollends. :lol:

Wenn du darüber nachdenkst, deinen Text umzubauen, solltest du überlegen, ob du nicht deinen ersten Satz tauschst.
dein erster Satz ist auch interessant, aber auch sehr lang, damit behäbig und eben nicht richtig einsaugend.
Das stimmt. Die Idee, den Satz mit dem Drogenviertel an den Anfang zu setzen finde ich hervorragend! Ich glaube, das mache ich auch.

A b s ä t z e !
Die sind doch schon so kurz und so regelmäßig und du hast noch was zu meckern. :D Aber nagut, ich werd bei der Überarbeitung noch mehr zerstückeln.


Hallo @TeddyMaria!

Ich habe ja den Text schon in einer früheren Version gelesen (verrate ich einfach mal) und finde gut, dass Du aufgepolstert hast. Das steht dem Text schon wirklich gut, und die Beziehung zwischen dem Prot und Pascal finde ich faszinierend. Die trägt richtig durch den Text.
"Aufgepolstert" ist ein interessantes Wort. Ich finde eher, ich habe "abgepolstert", schließlich sind die effekthascherischen Telefonatschnippsel verschwunden, in denen von Diebstahl, Mord und Totschlag die Rede war. :lol: Schön, dass dir die Beziehung zwischen den beiden etwas gibt, dich motiviert, weiterzulesen.

Dadurch werden halt ein paar Szenen hinfällig wie das mit dem Handyverbot. Das fand ich in Version 1 stark, weil ich denke, dass das viel darüber ausgesagt hätte, dass der Prot einen ganz eigenen Antrieb hat, in der Schule Krawall zu stiften. Da dieser Antrieb jetzt nicht mehr richtig da ist, sondern er mehr als gelassene Stimme der Vernunft neben dem hitzigen Pascal auftritt, kannst Du die Szene auch wirklich streichen. Das wäre vielleicht faszinierend, Pascal in einer solchen Szene zu beobachten. Mit dem jetzigen Prot halte ich es auch für unpassend.
Genau, genau, genau. Dafür war die Handyverbotsszene tatsächlich da, also um dem Protagonisten mehr Gründe für eine Greueltat zu geben. Ich finde, sie hat etwas an Wert verloren. Schön finde ich sie aber trotzdem. Sie sagt einiges über den Prot und lässt ihn nebenbei in seiner Rolle als Rückkehrer glänzen.

Das ist doch eine Frage, oder?
Zu dem Thema streiten sich die Geister, denke ich. Für die einen ist es eine Frage nach dem Wohlbefinden à la "Wie geht es dir?", für die anderen eine Grußformel und somit nichts anderes als ein "Hallo". Ich dachte nur, weil es trotz Fragewort selten wie eine Frage ausgesprochen wird und in diesem Falle auch nicht als Frage gemeint ist, lasse ich das Fragezeichen einfach mal weg. Weil es mir persönlich aber fast egal ist, ob nun mit Punkt oder Fragezeichen, entscheide ich mich dir zuliebe für letzteres.

Ich würde mir etwas anderes suchen, was die beiden (oder zumindest Pascal) anspornt, zum Beispiel die Teilnahme am Konzert.
Statt Benotung mit der Teilnahme am Konzert drohen, das ist genial! Das mache ich auch! :lol:

Warum spielen sie im Schulorchester und nicht irgendwo anders? Und wäre das alles nicht deutlich weniger kompliziert und für die Leserschaft weniger verwirrend – da es all diese Fragen nicht aufwerfen würde –, wenn Du einfach schnöde Schüler aus ihnen machen würdest? Dann hättest Du das Problem nicht, und ich wüsste in dieser Version auch nicht, warum die beiden keine Schüler sein sollten.
Der Fakt, dass der Prot ein Ehemaliger ist, macht meines Erachtens nach einen großen Unterschied in der Art, wie die Geschichte erzählt wird. Viele Beobachtungen und Formulierungen sind nicht die eines Schülers. Ich möchte meinem Prot ungern die Reife nehmen, die in der jetzigen Fassung so durch den Text trägt. Pascal könnte theoretisch ein junger Schüler sein, so verhält er sich ja auch. Das ist er aber eben nicht und das macht sein Verhalten erst traurig. Die beiden sind im selben Alter und könnten trotzdem verschiedener nicht sein. Die Idee ist aber an sich wirklich nicht schlecht, würde auch einige Probleme lösen, aber auch die Stimmung so drastisch verändern, dass ich da lieber die Finger von lasse. :lol:

Was ich noch unlogisch fand, war, dass Pascals Vater direkt den Prot anruft und ihm vorwirft, etwas getan zu haben. Wir denken ja, dass er a) in die Schule eingebrochen oder b) sich etwas angetan hat. Inwiefern kann das ein Außenstehender direkt auf den Prot beziehen und ihm die Schuld für was-auch-immer geben? Ich meine, okay, Pascal wurde gemobbt, aber das geht ja meistens von vielen Leuten aus. Ruft der Vater alle ehemaligen Mitschüler/innen von Pascal an? Das erscheint mir doch arg an den Haaren herbeigezogen.
Wie wäre Option (c, in der Pascal in die Schule eingebrochen ist und dem Prot etwas in die Schuhe geschoben hat? Schließlich teilen die beiden keinerlei Sympathien. Der Vater ruft über Pascals Handy an, in meinem Kopf hat er einfach Wahlwiederholung gedrückt oder so, das war vielleicht zu kurz gedacht. :lol: In der Überarbeitung schaue ich mal, was sich da noch machen lässt.

Alles in allem bin ich im Übrigen begeistert, wie stark Du Dich mit dem Text auseinandergesetzt und ihn auch nach dem ersten Aufschreiben weiter hast wachsen lassen.
Danke, das bedeutet mir viel! Es war in der Tat ein hartes Stück Arbeit, mich deiner Herangehensweise zu nähern und die Dinge weniger wie in Stein gemeisselt zu sehen.

Wenn ich Dich bei unserem Treffen richtig verstanden habe, schreibst Du normalerweise sehr reflektiert und langsam auf, und dann ist es halt ... zum Feinschliff bereit. Du weißt, ich bin eher der Meinung, dass man einen Text ruhig mehrmals schreiben, auseinander reißen und ständig wässern kann. Auch dieses zarte Pflänzchen kann noch ein bisschen Bewässerung vertragen. Aber dann wird es sicher formidabel. Lass dich nicht unterkriegen!
Ja, ich schreibe meine Texte selten einfach so runter, ich denke mittendrin sehr viel nach, hänge teilweise sehr lange an einzelnen Sätzen und stelle mir ständig Fragen wie: Passt das auch zu dem Charakter? Geht der Satz nicht schöner? Oder: Geht der Satz nicht noch schöner? :lol: Naja, wie auch immer. Schön, dass du dir das gemerkt hast.

Einen Text mehrfach zu schreiben, so als hätten verschiedene Versionen meiner Selbst aus anderen Paralleldimensionen dieselben Gedanken festhalten wollen - dazu bin ich einfach nicht in der Lage. Aber was nicht ist, kann ja noch werden. Das zarte Pflänzchen wird auf jeden Fall noch bewässert, leider habe ich, wie eingangs erwähnt, viel zu tun in letzter Zeit. Daher verschiebe ich die Überarbeitung auf die letzten Tage vor Challengeschluss. Das wird intensiv!


Und damit danke ich euch allen für eure Beiträge, sie werden mir bei der Überarbeitung ein Leitfaden sein! Auch, wenn ich ein paar Kleinigkeiten unkommentiert gelassen habe, möchte ich versichern, dass alles beachtet wurde. Ihr habt mir sehr geholfen, bis in einer Woche!

Beste Grüße an alle,
Euer Niklas

 

Hi @N. Ostrich,

-- "Bist du etwa auch Musiker"
- Nein, gar nicht. Aber ich wär natürlich gern einer. :shy:

-- "Ich wollts eigentlich nicht verraten, aber ich schreibe am liebsten von dem, was ich kenne."
- Ich habe sogar heimlich befürchtet, dass es eine echte Vorlage für Frau Janning gibt. Trotzdem - Realität hin oder her - für die Geschichte klingt mir das zu überspitzt.

Ach, a propos Frau Janning: Das hier ist aus meiner Sicht noch ein kleiner Höhepunkt und er Geschichte:
" (...) winkte sie ab und wollte wissen, ob wir Saxophone eher wie „Pfwha“ oder „Thw, thw“ pusteten. „Thw, thw, Frau Janning!“ "
- Das ist natürlichem erst mal nichts außergewöhnliches, aber so trocken, wie es da steht, find ich das schon witzig.

-- "Zwischendurch erwähne ich O Holy Night, das war vielleicht ein Fehler, das ist sicherlich eines der leichteren Lieder."
- Ja, und "The little drummer boy". Und der Nussknackermarsch ... ist ja auch nicht gerade die fetteste Herausforderung, oder? Schon eher ein Wohlfühlkonzert, alles in allem ...

Das wollt ich nur noch mal schnell gesagt haben.

Und Tschüss!
erdbeerschorsch

 

Hallo @N. Ostrich

zum Glück habe ich deine letzte Antwort gelesen. Du schreibst darin, dass du langsam schreibst, die Sätze abwiegst. Kann sein, dass der Text deshalb verschwimmt, einen matschigen Eindruck hinterlässt, zusammengesetzt aus Textpassagen, die mir nicht ganz homogen vorkommen. Am meisten habe ich darüber gerätselt, warum die Rede von einem Ex-Schüler ist und der dann doch eine Klassenarbeit schreibt. Na ja, vielleicht arbeitest du noch an dem Text, versuchst mehr Fokus, eine klare Prämisse reinzubekommen, auch an einzelnen Formulierungen, die recht luftig daherkommen.

Nichts gegen Klarinetten, der Geschmack von Betrug jedoch blieb einem jahrelang auf der Zunge.
kapiere ich nicht. Inwiefern Betrug? Okay, ich kenne mich mit Klarinettenkram nicht aus.

„Ich habe ganz viel geübt, ich kann jedes Lied“, sagte er.
mm, würde man da nicht statt Lied "Stück" sagen?

Diese hatte ohrenscheinlich nicht Musik, sondern Lautmalerei studiert. Kaum hatte das Lied begonnen, winkte sie ab und wollte wissen, ob wir Saxophone eher wie „Pfwha“ oder „Thw, thw“ pusteten. „Thw, thw, Frau Janning!“, klärte Pascal auf.
colle Stelle, besonders ohrenscheinlich gefällt mir.

Das war viel komischer, als es cool war.
merkwürdig formuliert, vielleicht so: das war eher komisch als cool.

„Nein“, sagte er langgezogen, „aber Frau Janning braucht einen Vergleich, wenn sie sehen will, wie gut ich bin.“
Autsch! Er will mich als sein Sprungbrett!
„Ich werd kommen, Spinner“, sagte ich unbeteiligt und wollte gerade auflegen – da tat er es schon. Das war vielleicht etwas zu viel Salz für einen Tag.
Ich werd kommen, Habibi:D! Salz`Was willst lud Amt sagen? Auch die Passage finde ich insgesamt umständlich beschrieben.

ch hatte die zweite Stimme, zusammen mit den anderen Saxophonen entstand ein schöner – wie hieß das noch? Akkord oder so. Dreiklang? Ach, was weiß ich. Ton für Ton glitten meine Finger über die Klappen.
mm, der musiziert und hat keine Ahnung, echt jetzt?

Doch heute war es ungewöhnlich still, ich genoss die schüchternen Laute, die sich allmählich auf die freie Bühne wagten und ihre Soli zirpten, klirrten und fauchten. Wer genau hinhörte, konnte Goethe vernehmen, wie er sich unbemerkt in seinem Grabe umdrehte, nachdem meine Kitschgedanken zu ihm herübergeweht waren.
hübsche Stelle, zugespitzt und frisch beschrieben, gefällt mir gut!

viele Mezzosopranklarinettengrüße
Isegrims

 

Lieber @N. Ostrich,
ich mag deine Art zu schreiben sehr und kann mich auch noch gut an deine Idee von Krankheit erinnern. Du schreibst locker und witzig, allerdings war diese Geschichte für mich strukturell etwas problematisch.
Hab die anderen Kommentare noch nicht gelesen, gehe also vorbehaltlos an deinen Text.

Der Anfang war mir zu überladen, ich hatte Schwierigkeiten ein klares Bild zu bekommen, weil mir die Beschreibung der Koffer zu lange dauerte. Ich fände es besser, wenn du mit dem zweiten Absatz anfingst: Nun stand ich hier mit meinem Koffer in der Hand …
Da habe ich gleich ein Bild, und die Beschreibung des Raumes könntest du trotzdem noch in ein paar Sätzen einfließen lassen.
Auch weiß ich nicht so recht, worauf du hinaus willst. Da ist dieser Konkurrenzkampf zwischen Pascal und ihm, Gedanken über das Schulsystem, die Person, die ihm sein Handy verbietet und zwischendrin wird viel geübt, bis sich Pascals Vater zum Schluss beschwert.
Für mich zerfasert das zu sehr. Du reißt sehr viel an, was du nicht mehr aufgreifst, so dass es sich weniger wie eine Geschichte, sondern eher wie eine Alltagsbeobachtung liest, ich kann hier keine Dramaturgie erkennen. Das mit dem Handy z.B. ergibt für mich keinen Zusammenhang, denn es wird danach nicht wieder aufgegriffen. Auch am Ende war ich verwirrt. Vielleicht stehe ich auch einfach auf der langen Leitung und habe ein paar wichtige Infos überlesen, aber was soll denn da jetzt passiert sein? Wieso ist der Vater sauer? Hat Pascal irgendwelche Lügenmärchen erzählt? Für mich klingt es fast, als hätte dein Prota Pascal mit einer Art Fluch vom Üben abgehalten, aber du hast ja Alltag getagged, also passt das nicht.

Ich denke, insgesamt schweift der Text an vielen Stellen zu sehr ab, so dass es mir schwer fällt, einen roten Faden zu entdecken. Schade, denn es liest sich, wie gesagt, wirklich gut, und ich mag auch deinen Humor. Guck mir jetzt mal die anderen Kommentare an, vielleicht hab ich ja tatsächlich was Wichtiges überlesen.
Eins ist mir noch aufgefallen:

N. Ostrich schrieb:
veinzeltes
vereinzeltes

Liebe Grüße,
Chai

 

Entschuldigt die späte Antwort, ich habe gerade eine Menge um die Ohren. Das wird sich in der nächsten Woche nicht ändern. Ich habe mir aber fest vorgenommen, in der letzten Woche vor Challengeschluss nochmal richtig einzusteigen.
Wie angekündigt war diese Woche nix los mit mir. Jetzt aber habe ich wieder Zeit, mich neuen Beiträgen und einer ausgiebigen Überarbeitung zu widmen.


Hallo @erdbeerschorsch!

-- "Bist du etwa auch Musiker"
- Nein, gar nicht. Aber ich wär natürlich gern einer.
Dafür ist es nie zu spät, man braucht nur die nötige Geduld! :)

-- "Ich wollts eigentlich nicht verraten, aber ich schreibe am liebsten von dem, was ich kenne."
- Ich habe sogar heimlich befürchtet, dass es eine echte Vorlage für Frau Janning gibt. Trotzdem - Realität hin oder her - für die Geschichte klingt mir das zu überspitzt.
Klar, eigentlich hast du recht. Es ist irrelevant, ob das nun wirklich passiert ist oder nicht, es muss nur glaubwürdig sein. Wenn der Hund einem tatsächlich die Hausaufgaben weggefressen hat, glaubt einem das ja auch keiner. Wahrheit hin oder her! Blöde Ausrede meinerseits, wird zurückgezogen. :lol:

-- "Zwischendurch erwähne ich O Holy Night, das war vielleicht ein Fehler, das ist sicherlich eines der leichteren Lieder."
- Ja, und "The little drummer boy". Und der Nussknackermarsch ... ist ja auch nicht gerade die fetteste Herausforderung, oder? Schon eher ein Wohlfühlkonzert, alles in allem ...
Puh, was soll ich dazu sagen? Ist sehr subjektiv, denke ich. Ich behalte das aber mal im Hinterkopf, vielleicht sollte ich mir noch etwas schwerere Weihnachtslieder heraussuchen oder so. Der Druck auf den Schultern der Schüler muss deutlicher werden.


Hallo @Isegrims!

kapiere ich nicht. Inwiefern Betrug? Okay, ich kenne mich mit Klarinettenkram nicht aus.
Sopransaxophone sehen (von einigen wenigen Modellen abgesehen) nicht gerade aus wie das typische Saxophon. Eher wie goldene Klarinetten. Klarinetten sind selbstverständlich nicht schlechter als Saxophone. Es geht um enttäuschte Erwartungen. Ein junger Schüler, der sich für das schicke, gebogene Instrument entschieden hat und dann eine goldene Klarinette bekommt, könnte sich betrogen fühlen. Mir gefällt die Stelle ganz gut, weil sie Pascals Rolle als Pechvogel und den Unterschied zwischen ihm und dem Protagonisten weiter beleuchtet, denn letzterer stört sich überhaupt nicht an der Klarinetttenkopie.

mm, würde man da nicht statt Lied "Stück" sagen?
Joa, schon. Ich war geistig noch bei "Weihnachtslied", "Stück" klingt aber in dem Zusammenhang vernünftiger.

merkwürdig formuliert, vielleicht so: das war eher komisch als cool.
Das ist auf jeden Fall weniger kompliziert, ich behalts im Hinterkopf.

Ich werd kommen, Habibi:D!
Bruder, muss los. Das war's mal wieder komplett.

Salz`Was willst lud Amt sagen? Auch die Passage finde ich insgesamt umständlich beschrieben.
Ich dachte dabei an "Salz in der Wunde", denn der Prot beteuert erst, Pascal gegenüber nicht sensibel genug zu sein und nennt ihn im nächsten Moment einen Spinner.

mm, der musiziert und hat keine Ahnung, echt jetzt?
Joa, Pascal ist der Streber und der Prot sein Gegenstück, der gefällt mir in dieser Rolle ganz gut. Gelassen und unwissend. Findest du das zu unglaubwürdig?


Hallo @Chai!

Du schreibst locker und witzig, allerdings war diese Geschichte für mich strukturell etwas problematisch.
Ja, das Problem sehe ich auch. Das Ende stand für mich von Anfang an fest, ich habe richtiggehend darauf hingearbeitet. Aber im Moment hält sich der Text diesbezüglich sehr bedeckt. Das möchte ich ändern. In meinem Kopf ist vollkommen logisch, was am Ende passiert. Das ist es für den Leser eben nicht, dafür schreien die Hinweise nicht genug, das habe ich aus den meisten Beiträgen gut herauslesen können. Auf keinen Fall will ich ein Ende, bei dem sich jeder was eigenes ausdenken darf. Auch, wenn das für die Challenge eine naheliegende Wahl gewesen wäre. Lieber ist mir eine Art Spurensuche auf Basis der von mir gelegten Hinweise, bei denen die verschiedenen Leser mit der nötigen Aufmerksamkeit ihre Schlüsse auf den weiteren Verlauf der Geschichte ziehen können. Das ist mein großes Ziel bei der nächsten Überarbeitung und ich hoffe auf gutes Gelingen.

Ich denke, insgesamt schweift der Text an vielen Stellen zu sehr ab, so dass es mir schwer fällt, einen roten Faden zu entdecken.
Das ist nicht gut. Dieses Abschweifende sollte den Text auflockern. In der ersten Fassung war die Handlung noch sehr straighforward, Schulgeschehen und Telefonat haben sich schön ordentlich abgewechselt und der Schluss war sehr eindeutig, viel schlichter als jetzt. Jetzt merke ich langsam, wie alles auseinanderfällt, supi. :)


Ich danke euch dreien für eure Beiträge. In ein paar Tagen wird jede mir wichtig erscheinende Kritik umgesetzt sein, ich melde mich dann nochmal.

Beste Grüße,
Euer Niklas

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo @Meuvind, @Nichtgeburtstagskind, @erdbeerschorsch, @Ane, @Friedrichard, @Kanji, @weltenläufer, @TeddyMaria, @Isegrims, und @Chai!

Die Überarbeitung ist fertig!

Die Einleitung war zu langatmig. Viele fanden sie außerdem verwirrend, weil darin schon von Mundstücken, Noten und Korpussen die Rede war noch bevor das Stichwort "Orchester" fiel. Deshalb habe ich da ordentlich umstrukturiert, jetzt ist alles ein wenig handlicher. Ich hoffe, man gleitet jetzt beim Lesen schön über die ersten paar Absätze und das ohne, dass irgendwelche Fragezeichen durch die Lüfte kreisen.

Einige Formulierungen und Vergleiche waren zu anstrengend, daher habe ich ordentlich ausgemistet und vereinfacht. Jetzt sollte alles auch ohne tieferes Wissen über Instrumente und Musik verständlich sein.

Die Tatsache, dass der Protagonist ein Ehemaliger ist, hat dem Text nichts gegeben, stattdessen nur für einige Logikfehler gesorgt. Aus diesem Grund ist er jetzt ein ganz normaler Schüler und wird dementsprechend behandelt und natürlich benotet.

Die Stelle mit dem Handyverbot ist verschwunden. Sie trug nichts zur Stimmung oder Handlung bei. Das fiel mir zwar schwer, allerdings wollte ich ohnehin etwas kürzen, da gab mir eure Kritik den nötigen Ruck.

Es gab einige Rechtschreibfehler, auch stimmte zwischendurch die Zeitform nicht ganz. Alles ausgebessert, natürlich!

Es gibt jetzt ein richtiges Ende! Es war vorher wirklich zu offen. Das passte zwar zum Thema Was dann?, hätte aber deutlich zufriedenstellender umgesetzt werden können. Jetzt dürft ihr endlich den Ausgang der Handlung erfahren! Oder vielleicht doch nicht ... ?

Nichtsdestotrotz steht es euch weiterhin frei, zu kritisieren, das sei gesagt. Ich bin für jegliches Feedback offen!

Beste Grüße,
N. Ostrich

 

Hallo @N. Ostrich

Ich kenne ein Viertel, in dem gibt es vor jedem Geschäft blaues Licht, damit Süchtige ihre Venen nicht mehr finden.
Das mehr würde ich streichen.

Doch im Musikraum stand die Zeit still.

Sorgfältig in Regale verfrachtet lagen dutzende Koffer herum, viele davon offen.

Den Absatz würde ich entfernen.

Mit meinem Koffer in der Hand wartete ich auf den Rest des Orchesters, allmählich wurde mein Arm steif.
Den Absatz davor auch.
Warum stellt er den Koffer nicht einfach ab?

Ich finde den Einstieg nun besser, man weiß worum es geht, wo man sich aufhält.

Ein Stück weit war es Paranoia, die mich aus der Wohnung scheuchte und vor jedem Termin zittern ließ.
Auf diesen Punkt gehst du gar nicht mehr ein und irgendwie wirft der mich raus. Brauchst du den?

Bekommen habe ich eines der Sopransaxophone. Blöd nur, dass die aussehen wie Klarinetten.
Auch besser. Man versteht jetzt, warum die irgendwie doof sind.

„Hier dürft ihr nicht rein, der Raum ist nur für Musiker!“, hörte ich eine Stimme herannahen. Es war Pascal, ein Mitschüler. Hastig drängelte er an mir vorbei, während seine Verfolger ihr übriges Gift absonderten. Sie machten kehrt, als sie mich sahen.
Die Stelle finde ich immer noch schwierig. Wie hört man eine Stimme herannahen? Würde ich streichen.
Und unter dem Gift absondern kann ich mir nichts vorstellen. Ich würde eine bestimmte Aktion daraus machen, vielleicht stolpert Pascal in den Raum, weil die anderen ihn hineinschubsen und ihm noch nen Spruch drücken?
Der letzte Satz ist mir zu viel tell. Beschreibe doch wie eine der Typen Pasal hinterher will, zögert als er den Prota sieht.
Es ist ja eine wichtige Stelle, die zeigt wie Pascal gemobbt wird, da würde ich schon genau beschreiben, was da abgeht .

Ein zaghaftes Kopschütteln bekam ich zur Antwort.
Komischer Satzbau, wahrscheinlich willst du nicht mich Ich anfangen. Warum nicht einfach: Er schüttelt den Kopf.

„Frau Janning!“, brach es plötzlich ihm Pascal heraus, als unsere Musiklehrerin um die Ecke bog.
Die zeitlich Abfolge ist hier durch einander. Die Lehrerin biegt erst um die Ecke, dann bricht es aus ihm heraus. Das würde ich auch so rum schreiben. Mit dem Mittelteil des Satzes stimmt auch etwas nicht.

„Wie wärs, Pascal, wenn du dein Instrument schonmal aufbauen würdest?" Lächelnd reichte sie ihm ein Schlüsselbund.
„Aber später zurückgeben, ja?"
Hier würde ich keine neue Zeile beginnen, da ja immer noch Frau Janning spricht.

Diese hatte ohrenscheinlich nicht Musik,
Ansatt diese eher unsere Lehrerin.

Das Orchester spielte, erneut winkte sie ab, rief:
Das mit dem abwinken hattest du schon, sie unterbrach erneut.

Es war – na wer wohl?
Würde ich streichen.

„Nö.“
Ich legte auf.
Ich finde es irritierend, dass du einen Zeilenwechsel machst, obwohl Handlung und wörtliche Rede von der gleichen Person bleiben. Da würde ich immer in der gleichen Zeile bleiben. Hast du auch noch an anderen Stellen.

Gerade wollte ich umdrehen, da betäubte etwas mein Ohr. Mit zugekniffenen Augen warf ich mich auf den glatten Boden. Die Stille wich einem unerhört lauten Piepen. Vorsichtig hob ich den Kopf. Ein Junge rannte an mir vorbei, beachtete mich nicht, knallte gegen die Wand, fiel um wie ein Sack Kartoffeln.
Ich habe erst überhaupt nicht kapiert, was da los ist. Etwas betäubte sein Ohr? Und dann wirft er sich auf den Boden?
Später wird deutlich, dass das ein Schuss gewesen sein muss, aber diesen Absatz musste ich mehrmals lesen.

Und dann läuft Pascal Amok? Und der Prota macht mit! Warum? Das macht doch irgendwie gar keinen Sinn. Habe ich etwas verpasst?

Ach, es war nur ein Traum ... Tut mir leid, aber ich mag Träume in Geschichten nicht. In Romanen überblätter ich die. Und deswegen gefällt mir dein neues Ende leider nicht. Es kommt völlig unerwartet, ist verwirrend beschrieben und wenn man vielleicht noch verstehen könnte, warum Pascal Amok läuft, so verstehe ich aber überhaupt nicht, warum der Prota da mitmacht. Das irritiert und stört beim Lesen. Klar, im Traum ist alles möglich, aber das weiß ich da ja noch nicht.
Ich fand dein altes Ende eigentlich ganz gut, nur dass es eben zu kryptisch war. Wenn du das etwas ausbauen würdest, zum Beispiel man erfährt was Pascal getan hat und wie er den Prota mithineingezogen hat, fände ich das gut.

Bis auf das Ende finde ich die Geschichte jetzt sehr viel besser zu lesen und auch logischer aufgebaut.

Liebe Grüße,
NGK

 

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