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Tamars List

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04.01.2004
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Tamars List

Zweite, stark erweiterte Version, die alte findet ihr hier

Sie bahnte sich ihren Weg zwischen den Wäschestücken der anderen Frauen, die ihre Köpfe zusammen steckten, tuschelten und eilig ihre Kinder an sich drückten. Tamars Augen waren starr geradeaus gerichtet, sie schien ihre Umgebung gar nicht wahrzunehmen, schritt aufrecht wie eine Königin durch die Gasse, die das einfache Volk vor ihr zu bilden schien.
"Jünglingsfresserin!" Der Schrei schnitt ihr durchs Herz, sie wirbelte herum, bog ihren Körper weit zur Seite. Der Stein sauste an ihr vorbei und der Wäschekorb auf ihrem Kopf geriet nur leicht ins Schwanken. Unter ihrem Blick verdampfte der Mut des Jungen, er verschwand hinter dem Rücken seiner Mutter, die ihn wahrscheinlich nur tadelte, weil der Stein ein anderes Kind getroffen hatte. Ihr jedoch würde man die Schuld in die Schuhe schieben – wieder einmal. Ganz am Ende des Seeufers ließ sie sich nieder und begann mit aller Kraft einen Stein auf ihre Wäsche zu schlagen. Das Wasser spritzte in alle Richtungen.

"He, was hat dir das Gewand unseres Vaters nur angetan?" Tamar zuckte zusammen, war sie doch kaum noch gewohnt, liebevoll geneckt zu werden. Wie gut tat es, in die Augen der Schwester zu sehen, die immer lachen zu schienen, in den Arm genommen zu werden, den Kummer für eine Weile mit Tratsch zu überdecken!
"Oh Noomi, wie schön, dich zu sehen! Gut siehst du aus!"
"Hallo Tamar!" Nachdem Noomi sich aus der Umarmung gelöst hatte, drehte sie sich zu ihren beiden Kindern um. "Menachem, Kaniel, begrüßt eure Tante angemessen, dann dürft ihr mit den anderen Kindern spielen!"
Die beiden Dreikäsehochs traten von einem Fuß auf den anderen und nachdem Tamar ihnen ein paar Keks zugesteckt hatte, konnten sie gar nicht schnell genug zu ihren Spielkameraden zurücklaufen. Tamar schaute ihnen voller Sehnsucht hinterher.
"Wie geht es Vater und Mutter?", fragte Noomi und setzte sich auf einen Stein.
"Vater geht es gut, wie immer. Nur Mutter hat wieder einen Gichtanfall, doch sie klagt nicht darüber und lässt es sich nicht nehmen, die süßen Kekse für ihre Enkel zu backen. Du musst bald wieder vorbei kommen!"
Noomi wusste genau, worüber ihre Mutter jammerte. "Sag ihr, sie kann morgen die doppelte Menge kochen."
"Oh, das ist wunderbar!" Tamar klatschte in die Hände. "Gibt es etwas Neues zu berichten?"
Die Jüngere blickte verlegen zu Boden. Sie sah ein bisschen blasser aus als sonst, aber ein inneres Strahlen ging von ihr aus, und es schien ihr peinlich zu sei. Tamar schluckte. "Lass mich raten", sagte sie mit trockner Stimme. "Du bist wieder schwanger."
Noomis Nicken war kaum zu erkennen. Tamar nahm ihre Schwester in den Arm und sagte: "Ich freue mich so sehr für dich." Aber es lag mehr Trauer als Freude in ihrer Stimme.
"Ich wünsche mir so sehr, auch du würdest endlich..." Noomi lächelte ihre Schwester vorsichtig an.
"Du bist jünger als ich und schon zum dritten Mal guter Hoffnung." Tamars Stimme bebte vor Bitterkeit. "Ich zähle längst mehr als zwanzig Jahre, bald wird kein Mann mich mehr anschauen! Und die Frauen meiden mich, weil sie glauben, ich sei am Tod meiner beiden Männer schuld! Nur du hältst noch zu mir", fuhr sie in versöhnlicherem Tonfall fort, warf dann aber einen scharfen Blick auf die Weibergruppe, deren Geschwätz und Gelächter vom anderen Ende des Strandes herüber schallte.
"Ach was, Sara hat noch im stolzen Alter von neunzig Jahren empfangen, du hast also noch viel Zeit!" Noomis Grübchen hüpften wieder lustig auf und ab. "Schela müsste doch inzwischen das Mannesalter erreicht haben. Bestimmt wird Juda dann deine Hochzeit mit seinem dritten Sohn ausrichten." Noomi legte ihren Arm um Tamar.
"Seit acht Jahren falle ich unseren armen Eltern zur Last!" Tamars Gesicht war voller roter Flecken und ihre eindringlichen braunen Augen funkelten. Das ließ ihre scharfen Gesichtszüge noch markanter erscheinen. "Schela soll noch weit hinter seinen Jahren zurück sein, hat weder Bart noch Bass. Was soll ich mit so einem Kind?"
"Ja, ich kann mich noch genau daran erinnern, wie es bei mir war – vor allem in der ersten Nacht!", lachte Noomi. "Aber du wirst ihm schon zeigen, wie es geht! Außerdem ist es ja nur für die Zeit, bis du den ersehnten Erben geboren hast. Danach bist du frei! Rubens Frau ist vor ein paar Tagen bei der Niederkunft gestorben. Ihr habt euch doch früher so gut verstanden, nach seiner Trauerzeit –"
"Und wenn Schela genauso dumm ist wie Onan und sich weigert, die Schwagerehe zu vollziehen und für seinen Bruder den Erben zu zeugen?" Tamar dachte immer noch voller Sehnsucht daran, wie seine Hände ihre Brüste liebkost hatten. Aber sie erinnerte sich auch an ihre vergeblichen Versuche, ihren Leib gegen den seinen zu pressen, er hatte sein Glied immer wieder im letzen Moment heraus gezogen und seinen Samen auf die Erde fallen lassen. Er hatte keineswegs Hand an sich gelegt, wie viele behaupten – sie musste es schließlich wissen. Warum war er nur so dumm gewesen? Nach einem Jahr war Jahwes Geduld am Ende und Onan hatte wie ihr erster Mann mit Schaum vor dem Mund in ihren Armen seinen letzten Atemzug getan. Die Erinnerungen daran verfolgten sie immer noch jede Nacht.
"Ach, wahrscheinlich wird Schela in seiner Ungeduld gar nicht daran denken." Noomi zwinkerte ihrer Schwester zu. "Hast du eigentlich schon gehört, wie der eingebildete Ari vom Kamel gefallen ist?"
"Wirklich?" Tamar lachte auf, nur zu gerne ließ sie sich von ihrem Kummer ablenken. Wenn Noomi die Neuigkeiten aus dem Dorf so lustig erzählte, spürte sie kaum noch, wie die Hände vom kalten Wasser und dem Reiben der Wäsche ganz wund wurden.

Als Abigail ihre Tochter ins Haus kommen sah, ließ sie den Kochlöffel fallen und lief ihr entgegen.
"Gut, dass du wieder da bist, ich habe wunderbare Neuigkeiten für dich", rief sie.
Tamar stellte den Wäschekorb ab und streckte sich ächzend. "Oh, was für ein wundervoller Tag, ich habe auch eine gute Nachricht!"
"Ach, lass mich erst erzählen!" Vor Aufregung zuckte das von der Sonne gegerbte Gesicht der alten Frau. Sorgen und harte Arbeit hatten tiefe Falten hineingefressen, doch obwohl sie schon vierzig Jahre zählte, strahlten ihre olivgrünen Augen noch immer einen unerschrockenen Willen aus. "In drei Tagen will Juda hierher kommen, um mit den anderen Hirten das Scheren der Schafe zu begießen."
Tamar runzelte die Stirn. "Wenn er meine Hochzeit mit Schela ausrichten wollte, hätte er schon vorher einen Boten schicken können, das hätte ihm den doppelten Weg gespart."
"Ach, wieso musst du denn immer so misstrauisch sein!" Abigail verdrehte die Augen. "Dein Schwiegervater ist ein gerechter Mann, voller Vertrauen in Gott."
"Er ist ein Richter! Das heißt auch, dass er jedem die Worte im Mund verdrehen kann! Und wenn er Jahwe vertrauen würde, hätte er mich längst mit seinem dritten Sohn verheiratet!"
"Es war doch hauptsächlich Bath-Sua, die immer wieder Ausreden gefunden hat. Du hast mir doch selber erzählt, wie sie ihren Mann gegen dich aufgehetzt hat."
"Ja und sie ist seit über einem Jahr tot!"
"Der Herr sei dieser Sünderin gnädig!" Die Alte faltete die Hände und schaute kurz nach oben. Doch sofort redete sie wieder auf ihre Tochter ein. "Der arme Mann hat seine zwei ältesten Söhne verloren, hab doch Verständnis –"
"Dafür, dass er mir die Schuld in die Schuhe schiebt?" Tamar stemmte die Arme in die Hüfte und langsam sammelte sich das Blut in ihrem Kopf. "Nach dem Gesetz habe ich ´Ers gesamten Besitz geerbt, aber was habe ich davon? Die Schwagerehe wird doch nur durchgeführt, damit das Erbe an mir vorbei auf seine Kinder übergehen kann!"
Abigail starrte ihre Tochter mit weit aufgerissenen Augen an und flüsterte: "Woher hast du solch frevlerische Ideen?"
"Hat Gott uns nicht einen Kopf gegeben, damit wir ihn zum Denken nutzen?" Tamar schob die Unterlippe trotzig nach vorne.
"Kind, mäßige dich! Du solltest auf Gott vertrauen, dann wird sich alles fügen."
"Was ist das für ein Gott, dessen Zornesblitz auf die Männer niedersaust, aber die unschuldigen Weiber trifft?" Es funkelte gefährlich in Tamars Augen. "Dieser männliche, eifersüchtige Gott tritt das Recht der Frauen mit Füßen!"
"Jahwe hat Recht getan!" Abigail hob beschwörend die Arme. "Dein erster Mann hat weder Gott, Vater und Mutter, noch dich geehrt und dein zweiter -"
"Ja, ich weiß genau, was Onan getan hat! Aber was soll ich denn jetzt tun?"
"Geh zu Juda und fordere dein Recht auf die Schwagerehe!"
Tamar seufzte. "Wie oft habe ich das schon versucht? Ich muss einen anderen Weg finden!"
"Du bist als Kanaaniterin geboren, aber bedenke: Du bist jetzt die Schwiegertochter eines einflussreichen Hebräers! Dein loses Mundwerk wird dich noch in Schwierigkeiten bringen!"
Tamar legte ihren Kopf in den Nacken und lachte auf. "Noch größere Schwierigkeiten? Was sollte das wohl sein?"
Abigail warf die Arme in die Luft. "Ich hatte einen Traum, in dem du auf den Richtplatz geschleppt worden bist!"
"Na und?" Die Angesprochene zuckte mit den Schultern. "Dann wäre mein nutzloses Leben doch endlich –"
"NEIN!" Die Mutter packte ihre Tochter am Arm und schüttelte sie. "Oh, womit habe ich es verdient, eine so aufsässige Tochter zu haben?"

Als sie das Schnarchen ihres Vaters hörte, erhob Tamar sich von ihrem Lager und schlich sich aus dem Haus. Mit vor Aufregung zitternden Händen entzündete sie eine Fackel und eilte durch die engen Gassen. Am anderen Ende des Dorfes, dort, wo jene Kanaaniter wohnten, die noch nicht zum neuen Gott bekehrt worden waren, standen zwei kleine Tempel, deren Farbe in langen Streifen herab hing. Tamar konnte sich nur dunkel an die Feste erinnern, bei denen Baal und Astarte unter lautem Gesang Tieropfer dargebracht worden waren. Die Hebräer munkelten hinter vorgehaltener Hand, auch Kinder würden für diese Götzen geschlachtet und Menschen und Tiere wälzten sich in wilden Orgien in dem Blut. Aber das hielt Tamar für Verleumdungen, um alle sogenannten Heiden von den Vorteilen des Einen Gottes zu überzeugen. Astarte war die Göttin der Fruchtbarkeit, die Kanaaniterinnen beteten zu ihr, damit sie mit Kindern reich gesegnet würden. Wieso sollten sie ausgerechnet das Wertvollste, was die Göttin ihnen schenkte, opfern?
Die Tür des linken Lehmgebäudes knarrte beim Öffnen laut, Tamar hätte vor Schreck fast die Fackel fallen lassen. Sie schauderte bei dem Gedanken, etwas zu tun, wofür ihr Vater sie selbst als Erwachsene noch verprügelt hätte. Wilde Schatten schienen sich an den Wänden des engen Raumes gegenseitig zu jagen, es stank nach Blut und abgestandenem Schweiß. Im fahlen Licht konnte sie nur erahnen, wie heruntergekommen dieses kleine Gotteshaus war. Ab und zu schien die Statue mit den hundert Brüsten im goldenen Glanz zu erstrahlen. Tamar konnte die Symbole der Fruchtbarkeit nur erahnen, den Hasen in der einen Hand und die Eierschalen, aus denen die Göttin angeblich geschlüpft sei, in der anderen. Eilig holte Tamar ein Körbchen voller Eier unter ihrem Gewand hervor, stellte es zu Füßen der alles durchdringenden Augen ab und warf sich lang auf den kalten Steinboden.
"Oh Astarte, verzeih mir, dass ich dich so lange vernachlässigt habe!" Obwohl sie es kaum wagte, die Worte zu flüstern, schienen sie von den Wänden zurück zu schallen, als hätte sie aus vollem Hals gebrüllt. Sie nahm ihren ganzen Mut zusammen und hauchte die Worte, die sie sich so sorgfältig überlegt hatte, in den Boden. "Du mächtigste aller Göttinnen, bitte, hab Erbarmen mit einer leidgeprüften Frau, hilf mir, endlich meine Bestimmung zu erfüllen und zu deinem Ruhme Kinder zu gebären!"
Was sollte sie nur tun, damit ihr Flehen erhört wurde? "Ich verspreche dir, jede Woche Opfergaben zu bringen und deinen Tempel zu reinigen und zu pflegen, du strahlende Göttin!"
Die Tür klapperte und ein kalter Wind pfiff durch Tamars Gewand. Sie meinte ein Flüstern zu hören. Sprach Astarte tatsächlich zu ihr? Ein Schauer lief ihr über den Rücken. Sie wagte es nicht, sich zu bewegen. Das Blut pochte laut durch ihren ganzen Körper, sie musste sich anstrengen, die Stimme in ihrem Kopf zu verstehen. Niemals hätte sie sich vorstellen können, dass diese waghalsige Idee in ihrem eigenen Kopf entstanden war. Der Plan gefiel ihr außerordentlich, aber er verstieß schlichtweg gegen jede Moral. Dafür konnte sie wirklich auf dem Scheiterhaufen enden. Nachdem die Stimme verstummt war, blieb Tamar noch ein paar Minuten liegen, bis ihr Herz wieder langsamer klopfte. Dann erhob sie sich, dankte Astarte mit unzähligen Verbeugungen und Gebeten. Mit einem Lächeln auf den Lippen lief sie zurück zum Haus ihrer Eltern.

Drei Tage später saß Tamar vor dem Stadttor von Enajim. Immer wieder überprüfte sie den Sitz ihres Gewandes mit dem Schleier aus feinem Leinen, das sie als Prostituierte erkennen ließ. Ihren letzten Goldring hatte sie für den Stoff hergegeben, der Händler hatte sie voller Misstrauen beäugt. Jetzt, nachdem sie schon lange Stunden am Straßenrand wartete und nichts anderes tun konnte als zu grübeln, kamen ihr Zweifel an ihrem Vorhaben. Würde dieser ehrenhafte Mann sich mit einer Dirne einlassen? Aber pah, sie kannte die Männer! Wer war denn klüger: Der Teil der Menschheit, der herum lief, sich auf die Brust klopfte und laut herausschrie, welch Heldentaten er vollbracht hatte oder der Teil, der still im Hause saß, Augen und Ohren offen hielt und im Hintergrund die Fäden zog, zum Wohle der ganzen Familie? Und welche Heldentaten der Männer waren dies? Mord und Totschlag! Wer trug denn mehr zum Erhalt des Stammes bei, nahm mehr Schmerzen auf sich? Voller Sehnsucht strich sie sich über den Leib, sie wusste genau, dass dieser fähig war, Leben zu schenken. Es war ihre innerste Bestimmung, den Stammbaum der Hebräer weiterzuführen. Selbst Astarte hatte es ihr bestätigt. Nein, sie würde nicht als kinderlose Witwe enden!
Die Sonne stieg immer höher, brannte erbarmungslos auf sie hernieder, ihr Mund war schon ganz ausgetrocknet. Da sah sie am Horizont eine kleine Staubwolke und ihr Herz begann stärker zu klopfen. Bald darauf erkannte sie in dem Wanderer Juda. Sein Bart war bereits mehr grau als schwarz, tiefe Falten durchzogen sein von Wind und Wetter gegerbtes Gesicht, aber er stützte sich sehr gerade auf seinen Stab. Seine lebhaften Augen schienen sie voller Abscheu zu durchbohren, als er immer näher kam. Der für Prostituierte übliche Schleier verbarg ihr Antlitz vor ihm. In diesem Augenblick dankte sie den Göttern dafür. Voller Hoffnung stand sie da, blickte ihm entgegen - und wusste nicht, was sie sagen sollte. Was tat eine Hure, um die Männer zu umgarnen? Ihre Männer hatten sich stets ihr genähert, wenn sie Lust verspürt hatten. Auf diesen Augenblick hatte sie sich nicht vorbereitet. Sollte ihre ausgerechnet zu große Tugendhaftigkeit ihre Zukunft rauben? Sie blinzelte ihm verzweifelt zu – doch er schritt einfach an ihr vorbei. Fast stürzte die Hoffnungslosigkeit über ihr zusammen, war das die Strafe Jahwes? Gut, wenn dieser Gott doch mächtiger war als Astarte, wollte sie jetzt zu ihm beten. Wenn sie endlich schwanger werden sollte, würde sie ihre Kinder in seinem Namen erziehen. Endlich fand sie die Kraft, ihre Stimme zu benutzen: "Ehrbarer Herr!"
Juda blieb stehen, drehte sich um, blickte auf sie herab und sie sah in seinen Augen, wie seine Lust und seine Verachtung miteinander rangen. Eben wollte er sich wieder von ihr abwenden, da riss sie ihr Gewand zur Seite. Er starrte auf ihre linke Brust, die in der Sonne schimmerte, sich im schnellen Rhythmus hob und senkte. Sie selber war am meisten überrascht, verstand gar nicht so schnell, was sie da tat. Doch dann sah sie das Verlangen, das sie so gut kannte, in seinen Augen aufblitzen und jubelte innerlich. Ja, der Mann folgte nur seiner Lust, die schnell gestillt war und immer wieder neu aufloderte. Langsam strich sie mit der rechten Hand leicht über ihre Brustwarze, die sich dunkelrot aufrichtete. Sie fühlte ihr Herz bis hinunter zu ihrem Schoß pochen. Er kam näher, ohne seine Augen von dem begehrten Objekt abzuwenden. Natürlich, er war seit Monaten Witwer! Schnell warf er einen Blick die Straße entlang, dann sagte er mit bebender Stimme: "Lass mich doch zu dir kommen!"
Sie flüsterte mit heiserer Stimme: "Was willst du mir geben, wenn du zu mir kommst?"
"Ich will dir einen Ziegenbock von der Herde senden." Er leckte sich die Lippen und sein linkes Auge zuckte vor Erregung.
"So gib mir ein Pfand, bis du ihn mir sendest."
"Was willst du für ein Pfand, das ich dir geben soll?"
Sie atmete noch einmal tief durch, bevor sie die Worte sprach, welche die Stimme ihr geraten hatte: "Deinen Siegelring, deine Schnur und deinen Stab, den du in der Hand trägst."
Sie blickte ihm in die Augen. Würde er auf diese unverschämten Forderungen eingehen, einer Hure am Straßenrand den Ring zu überlassen, der ihn eindeutig identifizierte? Ferner die Schnur, die sein Richteramt symbolisierte und seinen wertvollen Hirtenstab? Doch inzwischen atmete er schwerer, sein Auge zuckte immer heftiger, er zögerte keinen Augenblick, gab ihr alle drei Gegenstände, fasste sie dann voller Lüsternheit an die Brust und drängte sie in ein Gebüsch am Wegesrand.

Drei Monate später konnte sie ihre morgendliche Übelkeit nicht mehr vor ihrer Mutter verheimlichen.
"Tamar, du kannst doch nicht schon wieder eine verdorbene Dattel gegessen haben!"
"Ach Mutter, morgen ist mir sicher wieder wohl." Tamar wandte ihren Blick zu Boden.
Doch Abigail fasste ihr Gesicht mit beiden Händen und hob ihren Kopf nach oben. "Du kannst deiner Mutter nichts vormachen! Sag mir die Wahrheit: Hast du Unzucht getrieben?"
Die Angesprochene versuchte sich aus dem Griff zu befreien, doch die Alte mobilisierte all ihre Kräfte. "Ich schwöre dir, ich habe keine Unzucht getrieben!"
Abigail seufzte. "Von wem bist du dann schwanger?"
Tamar biss sich auf die Lippen. "Das kann ich dir noch nicht sagen", flüsterte sie – und im gleichen Augenblick brannte die Ohrfeige auf ihrer Wange.
"Wie kannst du mir das nur antun!" Abigail schlug sich mit den Fäusten auf die Brust. "Meine älteste Tochter auf dem Scheiterhaufen! Wann ist zuletzt eine solche Schande über unser Dorf gekommen! Und ausgerechnet mir muss das passieren. Oh Jahwe, womit habe ich das verdient!"
"Mutter, bitte beruhige dich doch." Tamar versuchte, der Tobenden einen Arm um die Schulter zu legen. "Es wird alles wieder gut."
"Fass mich nicht an!" Abigail riss sich los. "Wie soll denn jetzt noch alles zum Guten wenden? Du bist nicht mehr meine Tochter! Schlag dein Nachtlager dort auf, wo triebhafte Wesen hingehören: Bei dem Vieh im Stall!" Sie raffte ihre Kleider zusammen und eilte aus dem Haus.

Als Tamar zur Richterstätte geführt wurde, schritt sie mit erhobenem Haupt durch die schmale Gasse, die der Pöbel ihr ließ. Wären nicht die beiden Soldaten rechts und links von ihr marschiert, die Menge hätte sie sofort in Stücke gerissen. Alle schrieen wild durcheinander, viele freuten sich, da sie so hoffärtig gewesen war und jetzt umso tiefer fiel. Nach außen ließ sie sich nicht anmerken, wie sehr Zweifel an ihr nagten, ob ihr waghalsigen Plan tatsächlich funktionieren würde. Um ihre ehrenwerten Eltern tat es ihr Leid aber jetzt gab es kein Zurück mehr.
"Schaut nur, da geht die Hexe!"
"Das hat die feine Dame nun davon, sich mit fremden Männern einzulassen!"
Dann trat eine Frau vor sie hin, schob den Schleier so weit zur Seite, dass ihr Mund entblößt wurde – und sie erkannte ihre eigene Schwester. Erst hüpfte ihr Herz vor Freude, wartete auf einen Kuss, doch dann sah sie die vor Hass glänzenden Augen - und Noomi spuckte ihr mitten ins Gesicht. Mechanisch wischte sie es ab und schritt weiter. Sie fühlte gar nichts mehr.
Schließlich stand sie auf dem Richtplatz, in einer Ecke war schon das Holz aufgeschichtet. Wie sie erwartet hatte, führte Juda den Vorsitz. Als er sich erhob, verebbte das Gemurmel der Menge. Sie sah den Hass in seinen Augen und den Triumph. Nun schien sich ihm die Schuld diese Hexe trug am Tod seiner beiden Söhne zu bestätigen, und er meinte sich rächen zu können. Er öffnete den Mund und wollte gerade den Urteilsspruch verkünden, da trat sie vor ihn hin, holte die drei Gegenstände unter ihrem Gewand hervor, legte sie vor ihn hin und sprach mit lauter Stimme: "Von dem Mann, dem diese Dinge gehören, bin ich schwanger!"
Juda hob seinen Siegelring auf und betastete ihn, während die Richter neben ihm sich über ihn beugten. Er wurde rot bis unter die Haarspitzen, ließ seine Hände sinken und schaute sie einen endlosen Augenblick lang an. Sie schauderte unter seinem prüfenden Blick, doch hielt sie ihm Stand. Erkannte er ihre Augen wieder? Würde er sie nun nicht nur wegen Unzucht, sondern sogar wegen einer heidnischen Prostitution verurteilen? Oder würde er sogar behaupten, sie habe diese Gegenstände gestohlen, um seinen eigenen Fehltritt zu verschleiern? Nun, mehr als verbrennen konnte er sie kaum! Sie würde bis zuletzt aufrecht stehen bleiben! Da sah sie, wie er wieder Farbe ins Gesicht bekam und sie glaubte Bewunderung in seinem Blick zu erkennen. Ein Schauer durchfuhr sie. Ja, er wusste ihren Ehrgeiz zu schätzen, war er doch aus dem gleichen Holz geschnitzt wie sie. Inzwischen hatte sich die Nachricht herumgesprochen, wem der Siegelring gehörte und ein Weib fing an zu lachen, ein anderes fiel mit ein und endlich brüllte die ganze Menge. Juda schlug mit seinem Stab auf den Boden und rief: "Ruhe!" Da ebbte der Lärm bis auf ein unterdrücktes Kichern ab. Er räusperte sich und begann mit lauter Stimme zu sprechen: "Dies ist eindeutig mein Siegelring. Ja, ich habe vor drei Monaten einem Weib beigewohnt, das ich fälschlicherweise für eine Dirne hielt und ich habe ihr dieses Pfand gegeben. Als ich es gegen den versprochenen Ziegenbock eintauschen wollte, war sie verschwunden. Doch ich kann euch jetzt versichern, ich habe nicht gesündigt, denn ich habe nur die Schwagerehe an meines Sohnes Statt an ihr vollzogen. Und diese Frau ist im Recht gegen mich. Warum habe ich ihr nicht meinen Sohne Schela zur Frau gegeben?"
Die Menschen jubelten aus vollem Hals und warfen ihre Hüte in die Luft. Tamar wandte ihre Augen zum Himmel empor. "Ich danke Euch, Jahwe und Astarte!", flüsterte sie.

Als ihre Zeit gekommen war, schenkte sie Zwillingen das Leben und setzte damit den Stammbaum des Kindes fort, das eintausendsiebenhundert Jahre später in einem Stall geboren werden sollte.


Und Juda gab seinem ersten Sohn Er eine Frau, die hieß Tamar. Aber Er war böse vor dem HERRN, darum ließ ihn der HERR sterben. Da sprach Juda zu Onan: Geh zu deines Bruders Frau und nimm sie zur Schwagerehe, auf dass du deinem Bruder Nachkommen schaffest. Aber da Onan wusste, dass die Kinder nicht sein eigen sein sollten, ließ er's auf die Erde fallen und verderben, wenn er einging zu seines Bruders Frau, auf dass er seinem Bruder nicht Nachkommen schaffe. Dem HERRN missfiel aber, was er tat, und er ließ ihn auch sterben. Da sprach Juda zu seiner Schwiegertochter Tamar: Bleibe eine Witwe in deines Vaters Hause, bis mein Sohn Schela groß wird. Denn er dachte, vielleicht würde der auch sterben wie seine Brüder. So ging Tamar hin und blieb in ihres Vaters Hause.
Als nun viele Tage verlaufen waren, starb Judas Frau, die Tochter des Schua. Und nachdem Juda ausgetrauert hatte, ging er hinauf, seine Schafe zu scheren, nach Timna mit seinem Freunde Hira von Adullam. Da wurde der Tamar gesagt: Siehe, dein Schwiegervater geht hinauf nach Timna, seine Schafe zu scheren. Da legte sie die Witwenkleider von sich, die sie trug, deckte sich mit einem Schleier und verhüllte sich und setzte sich vor das Tor von Enajim an dem Wege nach Timna; denn sie hatte gesehen, dass Schela groß geworden war, aber sie wurde ihm nicht zur Frau gegeben. Als Juda sie nun sah, meinte er, es wäre eine Hure, denn sie hatte ihr Angesicht verdeckt. Und er machte sich zu ihr am Wege und sprach: Lass mich doch zu dir kommen; denn er wusste nicht, dass es seine Schwiegertochter war. Sie antwortete: Was willst du mir geben, wenn du zu mir kommst? Er sprach: Ich will dir einen Ziegenbock von der Herde senden. Sie antwortete: So gib mir ein Pfand, bis du ihn mir sendest. Er sprach: Was willst du für ein Pfand, das ich dir geben soll? Sie antwortete: Dein Siegel und deine Schnur und deinen Stab, den du in der Hand hast. Da gab er's ihr und kam zu ihr; und sie ward von ihm schwanger. Und sie machte sich auf und ging hinweg und legte den Schleier ab und zog ihre Witwenkleider wieder an.
Juda aber sandte den Ziegenbock durch seinen Freund von Adullam, damit er das Pfand zurückholte von der Frau. Und er fand sie nicht. Da fragte er die Leute des Ortes und sprach: Wo ist die Hure, die zu Enajim am Wege saß? Sie antworteten: Es ist keine Hure da gewesen. Und er kam wieder zu Juda und sprach: Ich habe sie nicht gefunden; dazu sagen die Leute des Ortes, es sei keine Hure da gewesen. Juda sprach: Sie mag's behalten, damit wir nur nicht in Verruf geraten! Siehe, ich habe den Bock gesandt, und du hast sie nicht gefunden. Nach drei Monaten wurde Juda angesagt: Deine Schwiegertochter Tamar hat Hurerei getrieben; und siehe, sie ist davon schwanger geworden. Juda sprach: Führt sie heraus, dass sie verbrannt werde. Und als man sie hinausführte, schickte sie zu ihrem Schwiegervater und sprach: Von dem Mann bin ich schwanger, dem dies gehört. Und sie sprach: Erkennst du auch, wem dies Siegel und diese Schnur und dieser Stab gehören? Juda erkannte es und sprach: Sie ist gerechter als ich; denn ich habe sie meinem Sohn Schela nicht gegeben. Doch wohnte er ihr nicht mehr bei. Und als sie gebären sollte, wurden Zwillinge in ihrem Leibe gefunden.
1. Mose 38, 6 – 27

 

Anmerkungen:
Wenn jetzt jemand kritisiert, dass der Plot uralt ist, kann ich dem nur Recht geben. Wenn jemand die Originalgeschichte nachlesen möchte, sie steht hier: bibel-online (suche nach Tamar oder gehe direkt zu 1.Mose 38,6).
In diesem Buch bleibt es unklar, was aus Tamar wurde, deshalb habe ich dies auch bewusst offen gelassen. Es ist eben ein Buch von Männern und hautsächlich über Männer!
Onan haben wir das Wort "onanieren" zu verdanken, allerdings zu Unrecht, er hat den sogenannten coitus interruptus vollzogen. Eigentlich die unsicherste Verhütungsmethode, nicht zur Nachahmung zu empfehlen!
Die Hintergründe der sogenannten Schwagerehe habe ich recherchiert, der sogenannte Chaliza-Akt, bei dem die Witwe den sich weigernden Schwager mit seinem Schuh schlägt, gab es in dieser Frühzeit noch nicht. (Nicht die einzige Stelle, bei der ich Thomas Mann widerspreche.)
Außerdem habe ich Quellen gefunden, die behaupten, dass Astarte zur germanischen Fruchtbarkeitsgöttin Ostarte und dies zu unserem Osterfest wurde. Auf jeden Fall spielt diese Geschichte ziemlich weit vorne in dem dicken Buch, Moses und seine zehn Gebote kamen erst viel später. Damals sollen die Hebräer durchaus auch noch andere Götter angebetet haben und ihre Rechtsprechung war härter. Nach Moses hatten die Frauen mehr Rechte.
Um so lebendig wie möglich zu schildern, warum diese Menschen damals so gehandelt haben könnten, habe ich einige Kleinigkeiten geändert. Dazu habe ich meiner Heldin einige ungewöhnliche Gedanken ins Gehirn zu legen. Wenn mir jemand Ketzerei vorwirft, kann ich nur mit den Schultern zucken. Ich bin schon lange aus der Kirche ausgetreten. Als Emanze sehe ich mich allerdings auch nicht. Auf diese Geschichte bin ich durch meinen Nicknamen gestoßen und ich fand sie sofort schreibenswert! Allerdings sehe ich wenig Ähnlichkeiten zu meiner Namensvetterin, so etwas würde ich doch nie tun!!! ;) Aber sie hat meine volle Hochachtung!

Quellen:
Herbert Haag, Joe H. Kirchberger, Dorothee Sölle: Große Frauen der Bibel, Herder 1993
Thomas Mann: Joseph und seine Brüder, S. Fischer Verlag 1933
das Internet, besonders:
http://www.juedisches-recht.de/Studium-Protokoll-Sommersemester-01.htm
fachkundige Freunde
und natürlich die Bibel

Aus aktuellem Anlass wünsche ich euch allen:
Frohe Ostern, leckere Häschen und viele bunte Eier! ;)

 

Hi Tamra,

ersteinmal muß ich zu meiner Schande bekennen, das ich nicht Bibelfest bin.
Zwei oder drei verschiedene Ausführungen stehen in meiner Bücherwand, manchmal nehme ich sie in die Hand, denke daran zu lesen und verschiebe es immer wieder. Weiß nicht warum, will es auch nicht wissen. :hmm:

Doch wenn ich eine Geschichte wie deine lese, drängt es mich, endlich das Buch der Bücher zu lesen.
Tamars List ist mutig und bewundernswert. Eine starke Frau, die bereit ist, ihr Leben zu geben, um die Ehre der Familie zu retten und den Stammbaum fortzusetzen.
Der Himmel mußte ihr gnädig sein, gehörte Tamar doch zum großen Plan Gottes. ;)

Du hast deine Geschichte sehr lebendig geschrieben.
Für mich hast du Bilder erzeugt, die mich als Beobachterin am Geschehen teilnehmen ließen.

warf dann aber einen scharfen Blick auf die Weibergruppe, deren Geschwätz und Gelächter vom am anderen Ende des Strandes herüber schallte.
Hier habe ich doch tatsächlich, ( weil stehend in deiner KG) einen Blick über die Schulter geworfen, um mir die Weibergruppe anzusehen.
Habe sogar, ein blauweiße Gewand an mir gesehen. Verrückt was? :shy:

Werde mal auf deine Links klicken.

eine sehr schöne Geschichte.

ganz lieben Gruß, coleratio

 

Hallo Coleratio,
vielen Dank für dein schönes Lob! Du hast dich echt umgedreht, woh! Interessant, dass die KG dich dazu anregt, in dem dicken Buch zu lesen. Ich sehe die Geschichte durchaus kritisch. Aber es gibt schon wirklich faszinierende Geschalten in der Bibel.
frühlingshafte Grüße
tamara

 

Hallo tamara!
Wenn ich mich recht erinnere, hast du diese Geschichte gerade erst im Nicknamethread erwähnt – und ich fand sie sofort lesenswert :)
Hat mir gut gefallen, auch wenn ich den Anfang zweimal lesen musste, um zu verstehen, dass Tamar erst mit ´Er, dann mit Onan verheiratet war, beide gestorben sind und sie jetzt eigentlich das Recht auf den dritten Sohn ihres Schwiegervaters hat.
Ein bisschen Textkram:

plötzlich diese Wort in ihrem Kopf
Worte

die Steinigung oder der Tod auf dem Scheiterhaufen drohte ihr.
drohten ihr (rein gefühlsmäßig)

Aber Pah,
Aber pah (oder ist Pah ein Gott jener Zeit, den ich nicht kenne …?)

Und welche Heldentaten waren dies? Mord und Totschlag!
Hier bin ich gestolpert, weil du es hinter die Ausführungen über die Frauen gesetzt hast, es sich aber auf die Männer bezieht.

Astrate
Buchstabendreher

am meisten überraschte
überrascht

der Mannes folgte nur seiner Lust,
der Mann

Er kam näher ohne seine Augen von dem begehrten Objekt zu abzuwenden.
Ein zu zuviel, und ich würde nach näher ein Komma setzen, einfach der Übersicht wegen.

Aber jetzt gab es kein zurück mehr.
kein Zurück

diesen Pfand / Als ich ihn
dieses Pfand / Als ich es (Pfand ist immer sächlich)

Vielleicht hätte man die Passage, in der ihre Schwangerschaft entdeckt wird und alles auf ihren Gang zum Richtplatz hinstrebt, noch etwas ausbauen können. Ich wurde bei diesem Abschnitt jedenfalls ein bisschen aus der Handlung geworfen, weil er doch sehr gerafft ist, andererseits weiß ich nicht, ob ein Ausbauen nicht vielleicht die ganze Geschichte unnötig in die Länge ziehen würde. Ansonsten fand ich das Ganze aber auch schön lebendig geschrieben, auch wenn ich mich nicht während des Lesens umgedreht habe. Aber dafür konnte ich das Wasser spritzen hören. :)
Liebe Grüße,
ciao
Malinche

 

Hallo Malinche,
freut mich sehr, dass dir die Geschichte gefallen hat und dass du das Wasser hast spritzen hören, klasse! Interessant, dass ausgerechnet die erste Szene am lebendigsten zu sein scheint! Ja, die Familienverhältnisse sind etwas kompliziert, mit drei Männern hat frau es nicht leicht! ;) Ich hatte auch erst überlegt, ausführlicher zu schildern, wie die Mutter erkennt, dass Tamar schwanger ist, aber dann dachte ich, dass die Mutter nur einen Satz sagt und damit wieder eine "missbrauchte Figur" und damit klischeehaft ist! ;) Außerdem wäre die Geschichte nur künstlich in die Länge gezogen. Danke auch für die Hinweise auf die Fehler, darum kümmere ich mich morgen, ich bin jetzt von der Frühlings-Gartenarbeit total kaputt.

Hallo Crazy Janey,
vielen Dank für das überwältigende Lob! Hm, den Sachverhalt aus dem off erklären, auch eine gute Idee, ich denke mal drüber nach. Meinst du so eine Art Vorwort oder dass der Erzähler zwischendurch erklärt: "´Er war Tamars erster Mann, Onan ihr zweiter..."?

liebe Grüße euch beiden
tamara mit a hinten! ;)

 

Hallo Tamara,

es fällt mir schwer, die Geschichte zu beurteilen, da ich den ‚Urtext’ kenne und so dein Werk als Nacherzählung empfinde. Allerdings ist es eine gute Nacherzählung. Die Personen sind gut beschrieben, auch das Wechselspiel der Protagonistin mit ihrer Schwester.


„Und deine Schwiegermutter ist endlich tot – die Götter seien der Seele dieser Sünderin gnädig."

Hier möchte ich einwenden, dass das Judentum keine Götter kennt und auch keinen Seelenglauben.
Ich bin mir auch nicht sicher, ob man eine Tempelprostituierte ins Gebüsch ziehen konnte, soweit ich weiß, waren sie nur im Tempel aktiv.


„Innerlich fühlte sie gar nichts mehr.“

Klingt seltsam - fühlt sie äußerlich noch etwas?

L G,

tschüß... Woltochinon

 

Hallo Woltochinon,
dank dir auch fürs Lesen und dein Lob. Du bist einer der Wenigen, die den Urtext kennen? Klar ist es eine Nacherzählung, ich hoffe doch, dass es aus der anderen Perspektive etwas anders wirkt!
Die Bemerkung zu den Göttern habe ich so geschrieben, weil diese Menschen eben nicht nur an Jahwe glauben, ich denke, dass muss ich noch deutlicher machen.
Ich bin mir auch nicht sicher, ob Tamar sich als Tempelprostituierte verkleidet hat. Das geht aus meiner Quelle "Große Frauen der Bibel" hervor. Außerdem habe ich gelesen, dass das "senkrechte Gewerbe" so begonnen hat, erst danach gab es "normale" Prostituierte. Auf jeden Fall passt es gut zu meiner Querverbindung zu Astarte.
Ja, äußerlich fühlt sich noch etwas, nämlich genau die Spucke im Gesicht! Das ist für mich hier kein Widerspruch, oder?

Ich denke, ich werde die ganze Geschichte ausführlicher gestalten, zu viele der angesprochenen Themen sind zu unklar. Deshalb lohnt es sich auch nicht, die kleinen Fehler zu korrigieren. Aber das dauert ein bisschen!
liebe Grüße
tamara mit Aaaaaaaaaaaaaa!

 

Hallo Tamara!

Einiger Textkram - vielleicht schonm gesagt:

Aber wenn ´Er dem Wein zu sehr zugesprochen hat, wurde er jähzornig
. Die Zeiten stimmen m.E. nicht: Imperfekt und Perfekt gemischt.
Wer außer unserer Fruchtbarkeitsgöttin, die aus einem Ei geschlüpft und deren Symbol der Hase ist,
Das klingt so sehr konstruiert.
Immer wieder überprüfte sie den Sitz ihres Gewandes aus feinem Leinen, das sie als Tempelprostituierte erkennen ließ.
Aber dann wäre ihr Elend wenigstens für immer vorbei
Ihre Männer hatten sich ihr stets genähert
Ja, der Mann folgte nur seiner Lust, die schnell gestillt war und immer wieder neu aufloderte.
Eines Tages war es dann soweit, sie wurde zur Richterstatt geführt
Richtstatt - Richtstätte
Mechanisch wischte es ab und schritt weiter
sie es - sie sich
Schließlich stand sie auf dem Richtplatz, in einer Ecke war schon das Holz aufgeschichtet
Nein - im Feuer verbrannt wurde nur die Tochter eiens priesters, die sich als Dirne entweihte (Lev. 21, 9), mal davon abgesehen, das die mosaischen gesetze zur zeit Judas noch nicht galten. Übliche Strafe 8bei sexuellen Vergehen) war damals die Steinigung.
Von dem Mann, dem diese Dinge gehören, bin ich schwanger

Zum Hintergrund: Wir wissen wenig über die Zeit Josefs und seiner Söhne - bei der Kleidung bin ich mir nich sicher, ob die Wiwenkleidung auch das Gesicht verhüllte - nach Gen. 38 hatte Tamar sich einen Schleier übergelegt, um von Juda nicht erkannt zu werden.
Die übliche Todesstrafe war aber wohl die Steinigung (Holz war zu wertvoll).
Hexen gab es (als Begriff) damals noch nicht, die Hexe von Endor war eine Totenbeschwörerin.
Tempelprostitution (wurde schon gesagt) wurde ausschließlich im Tempel ausgeübt, im Enajim wird es außerdem wohl keinen Temoel gegeben haben. Die Witwen waren in der Regel rechtlos und wurden oft mißbraucht, der Trick Tamars besteht ja gerade darin, dass sie sich verkauft, also eine Gegenleistung erhält.
Aber das sind alles Kleinigkeiten denke ich, unter denen die lebendigkeit nicht leidet.
as mich halt stört, ist die Ostarta-Geschichte.
Astarte - Ishtar - Aphrodite - Venus ist Fruchtbarkeitsgöttin, Kriegsgöttin und Himmelskönigin. Ihr Stern ist die Venus.
Ostara (Ostarta) dagegen ist eine Erfindung des christlichen Gelehrten Beda. Er lebte im 7./8. Jahrhundert in England und versuchte u.a. mit Hilfe antiker QUellen die christliche Religion zu erklären. Das Osterfest (besonders der Termin) war in England und Irland lange sehr umstritten (Keltischer Ritus gegen Römoscher Ritus). BEda hat dann Ostara erfunden, um den Namen Ostern zu erklären. Und da Beda ja nicht Deutsch schrieb, sondern Latein, heißt Ostara auch gar nicht Ostara, sondern Eostra und Ostern hieß Eostur. Im bereits christlichen germanien hieß Ostern Austro = Östlich. Und im Osten (Indien) gab es die Göttin Usas, griechisch Eos, lateinisch Aurora = die Morgenröte. Anders gesagt: Die Osterbräuche, die sich in der Morgenröte abspielen (Wasserholen vor allem) sind wohl sehr alt. Der Hase udn die Eier dagegen gar nicht.
Genug Klugheitserguß.

Herzliche Grüße

Jo

 

Hallo tamara,

"Mechanisch wischte es ab und schritt weiter. Innerlich fühlte sie gar nichts mehr."

Das ist kein Widerspruch, wenn man es auf die Spucke bezieht. Ich habe diesen Bezug aber nicht gehabt, da sie auf das Anspucken nicht mit einer Gefühlsäußerung reagiert.

Ich habe mal im Bibellexikon nachgesehen, der Astartekult war bekannt, aber nicht besonders weit verbreitet. Im Umkreis eines Richters eher unwahrscheinlich. Wenn sich Historisches und Fantasie vermischt hat ein Autor natürlich auch viele Freiheiten.

Alles Gute für dich,

tschüß... Woltochinon

 

Hurra, da sind ja ein paar Experten auf meine Geschichte gestoßen, mit denen ich die unsicheren Stellen in der KG diskutieren kann, super! Grundsätzlich habe ich mir bei der Recherche Mühe gegeben und möchte auch so authentisch wie möglich schreiben. Wie Jobär bemerkt, sind die Quellen allerdings rar und sogar widersprüchlich, was mir Raum für eigenen Interpretationen lässt! ;) Ich habe jetzt erst einmal die Tippfehler korrigiert, wie gesagt, werde ich die KG ausführlicher schreiben, so dass die unverständlichen und ungereimten Stellen sich erübrigen. Ich komme nur nicht dazu, wenn ich auf so gut recherchierte, detaillierte Kritiken eingehe ;) (was mich sehr freut!).

Hallo Jobär,
danke deine Mühe! Es ist möglich, dass nur die Prostituierten ihr Gesicht verschleiert haben, das ist nur eine Kleinigkeit, die ich noch ändern könnte. Allerdings heißt es in dem dicken Buch "Große Frauen der Bibel" ausdrücklich, dass Tamar sich ihrem Schwiegervater immer verschleiert gezeigt hat. Dies Buch (fast 300 Seiten, davon allein sechs für Tamar, im DinA4 Format) ist immerhin von zwei bekannten Theologieprofessoren verfasst worden und dem traue ich etwas mehr als irgendwelchen Quellen aus dem Internet. Dort steht auch, dass es bei den Kanaaniterinnen den Brauch gab, einen Ziegenbock als Preis für den Dienst am Straßenrand zu verlangen. Dieser Ziegenbock wurde Astarte geopfert. Diesen Dienst dann als Tempelprostitution zu bezeichnen kommt mir auch merkwürdig vor, kann ich auch leicht ändern.
Dass sie verbrannt werden soll, stellt wörtlich in der Bibel, vielleicht ist es aber ein Übersetzungsfehler, es leuchtet mir ein, dass es in der Wüste wenig Holz gab, obwohl in dieser frühen Zeit vielleicht schon noch.
Selbstverständlich hat niemand das Wort "Hexe" verwendet, sie haben ja eine andere Sprache gesprochen. Aber ich vermute, dass sie das meine, was wir mit diesem Begriff assoziieren, darauf wollte ich hinweisen.Vielleicht fällt mir da noch etwas Besseres ein.
Es ist umstritten, dass Ostern auf Astarte zurück zu führen ist, deshalb habe ich in meiner Anmerkung ganz oben geschrieben: "Außerdem habe ich Quellen gefunden, die behaupten,..." Ich muss zugeben, dass die Idee mir gefällt! Hier werden mehrere Interpretationen geboten.
" Ihre Männer hatten sich stets ihr genähert": Hier wollte ich betonen, dass die Männer sich ihr nähern und dies halte ich für passend bei einem etwas antiken, umständlichen Stil, oder?
Danke für die vielen Hinweise! Dabei habe ich den Text sooo gründlich nach Tippfehlern untersucht!!!
Es freut mich übrigens sehr, dass diese KG auch Männern gefällt! :bounce:

Hallo Woltochinon,
ja, ja, die Stelle mit der Spucke kann man mist-verstehen, habe ich geändert.
Die Suche bei bibel-online nach Astarte liefert neun Stellen, unter anderem hat König Salomon ihr einen Tempel gebaut! Tamar soll eine Kanaaniterin gewesen sein, wie auch Judas Frau. Und noch einmal: Moses ist erst viel später mit den Gesetzestexten vom Berg Sinai gestiegen. Diese Geschichte spielt in der Frühzeit, als das Judentum sich erst langsam von den anderen Religionen löst. In der Bibel wird immer wieder erwähnt, dass die Israeliten andere Götter, auch Baal, anbeteten.
liebe Grüße
tamara

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo tamara,

"Dass sie verbrannt werden soll, stellt wörtlich in der Bibel, vielleicht ist es aber ein Übersetzungsfehler"

Es ist kein Übersetzungsfehler. Sowohl in der hebräischen Direktübersetzung von Prof. Naftali Harz Tur-Sinai und der jüdischen Bibel (Tanakh) steht "verbrennen".
Außerdem: In der Tanakh steht: She took of her widows garb, coverd her face with a veil.
...

When Judah saw her, he took her for a harlot; for she had covered her face.

L G,

tschüß... Woltochinon

 

Hallo Woltochinon,
noch einmal herzlichen Dank für die fachkundigen Infos! Die Details können einen unkundigen Leser wirklich verwirren. Die Sahara soll früher ja auch dicht bewaldet gewesen sein! ;)

 

Hallo Tamara!

Gestern Nacht war ich wohl doch schon zu müde. Tamar sollte verbrannt werden, warum? Dazu habe ich bisher nichts gefunden. Die Dtrafe bei Ehebruch ist eigentlich im orientalischen Raum die Steinigung. Im Mosaischen gesetz ist der Feuertod in seltenen Fällen vorgesehen (Ehe mit Mutter und Tochter sowie Prostitution der Tocher eines Priesters. Dort heißt es ausdrücklich, dass sie sich durch die Prostitution entheiligt. Das Verbrennen wird ja vor allem angewandt, um entheiligte Gegenstände (Opfer/Kleidung) zu vernichten. Vielleicht sah Juda das Verbrennen als richtige Todesart an, weil Tamar keine Israelitin war.
Jedenfalls kann man nach dem Text davon ausgehen, dass das Verschleiern ein wichtiger Aspekt war, damit Tamar als Dirne erkennbar wurde. In manchen Kommenaren wird auch angeführt, sie habe sich als Dirne gekleidet. Das halte ich eher für unwahrscheinlich, weil die Leutre in dem kleinen ort wussten, dass es keine Dirne gab. Wäre Tamar da in Berufskleidung aufgetreten, hätte das Dorf sofort Bescheid gewusst.
Ein vielleicht noch interessanter Aspekt: Die Tdoesstrafe wurde bei Ehebruch verhängt. Dass Juda auf diese Strafe erkennt, bedeutet, dass er Tamr als rechtmäßige Verlobte seines dritten Sohnes ansieht. Hätte er sie wirklich freigegeben (Geh in das Haus deines Vaters), hätte sie gar nicht angeklagt werden können, da sie dann ja niemandem versprochen war.

Liebe Grüsse

Jo

 

Hallo Jobär,
oh Mann, das weitet sich hier ja zu einem Expertenstreit aus! Dabei wusste ich bis vor kurzem nur, dass es im Alten Testament um Adam, Eva und Moses geht! Na ja, spannend ist es.
Also noch einmal: Die Geschichte spielt lange vor Moses und seinen Gesetzen. Wir können wohl nur vermuten, welche Rechtsprechung damals galt. Nach dem, was ich gelesen habe, sollte die Frau ohne Anhörung hingerichtet werden. Es wurde demnach gar nicht untersucht, ob sie Ehebruch begangen hat oder vergewaltigt worden ist. Leider ist das in moslemischen Ländern immer noch gleichwertig. Vielleicht wollte Juda sich einfach nur rächen, weil er ihr die Schuld am Tod seiner zwei Söhne gab. Außerdem hat er ziemlich unter dem Tod seines Bruders Joseph gelitten, der kurz vorher grausam umgekommen sein muss. Vielleicht war für die Israeliten Hurerei eine Todsünde: " 24Nach drei Monaten wurde Juda angesagt: Deine Schwiegertochter Tamar hat Hurerei getrieben; und siehe, sie ist davon schwanger geworden. Juda sprach: Führt sie heraus, daß sie verbrannt werde."
Zur Berufskleidung der Dirnen, hier aus dem Original: " 14Da legte sie die Witwenkleider von sich, die sie trug, deckte sich mit einem Schleier und verhüllte sich und setzte sich vor das Tor von Enajim an dem Wege nach Timna ... 15Als Juda sie nun sah, meinte er, es wäre eine Hure, denn sie hatte ihr Angesicht verdeckt. ... 21Da fragte er die Leute des Ortes und sprach: Wo ist die Hure, die zu Enajim am Wege saß? Sie antworteten: Es ist keine Hure da gewesen."
Sie saß also vor dem Stadttor, so dass keiner sie gesehen hat. Ich denke, ich lasse sie einfach einen Prostituiertenschleier umlegen, dann hat der Streit ein Ende (hoffentlich!)

Ich habe in meinen Unterlagen noch etwas über Ostern gefunden (ich kann im Moment leider nicht die Quelle benennen):
" Nach anderer Deutung soll es mit der Frühlingsgöttin Astarte zusammenhängen. Denn nach babylonischem Glauben wurde die Göttin Astarte aus einem Ei ausgebrütet, und so war das Ei ihr Symbol. Nach der Enzyklopädia Britannica hatten bereits die Ägypter und Perser den Brauch, zu ihrem Frühlingsfest Eier zu bemalen. Ostereier sind demnach ein altes heidnisches Fruchtbarkeitssymbol.
Der Hase gilt bereits im alten Ägypten als ein Symbol der Weisheit. In der ägyptischen Sprache hatte das Wort für "Hase" einen ähnlichen Klang wie das Wort für "Lebenszyklus". Im Frühling beginnt ein neuer Zyklus der Fruchtbarkeit und der Erneuerung des Lebens."
Na dann lasst euch die Eier und Häschen schmecken!
tamara

 

Bis Tamara mit der Überarbeitung fertig ist, bleibt der Thread geschlossen. Ihr dürft euch dann wieder auf die neue Version stürzen.

 

So, ich habe die Geschichte jetzt stark erweitert. Ich hoffe sie ist jetzt verständlicher. Außerdem habe ich den Origninaltext eingefügt, jetzt dürfte es z. B. keinen Protest mehr darüber geben, dass sie verbrannt werden sollte!

 
Zuletzt bearbeitet:

Hier die alte Version: (Die neue ist ganz vorne im Thread, hier )


"Was ist das für ein Gott, dessen Zornesblitz auf die Männer niedersaust, aber die unschuldigen Weiber trifft?" Das Wasser spritzte in alle Richtungen, als Tamar die Wäsche auf einen Stein schlug. Mit einem Blick nach rechts und links vergewisserte sie sich, dass sich hier am Fluss nur Frauen und Kinder befanden, also riss sie sich den Schleier ihres Witwengewandes zur Seite, so dass sie leichter atmen konnte. Vor Anstrengung und Aufregung war ihr Gesicht voller roter Flecken und ihre eindringlichen braunen Augen funkelten. Das ließ ihre scharfen Gesichtszüge noch markanter erscheinen. Sie war zwar keine Schönheit, aber durchaus hübsch zu nennen.
"Jahwe hat Recht getan!" Ruth blickte entsetzt von ihrer Wäsche auf. Nur ihre vor Besorgnis zusammengekniffenen Augen waren unter dem sandfarbenen Gewand zu sehen. "Dein erster Mann hat weder Gott, Vater und Mutter, noch dich geehrt und dein zweiter -"
"Stimmt, ´Er hat alle mit seinem netten Lächeln getäuscht. Aber wenn ´Er dem Wein zu sehr zugesprochen hatte, wurde er jähzornig – schon in der Hochzeitsnacht!" Voll Abscheu schüttelte Tamar sich, dann fuhr sie mit lauter Stimme fort: "Aber wenn dieser Gott so mächtig ist, warum hat er nicht drei Tage vorher gewusst, wie schlecht ´Er war? Das hätte mir diese Heirat erspart und Onan hätte sich in seinem Stolz nicht geweigert, mich zu schwängern." Sie dachte immer noch voller Sehnsucht daran, wie seine Hände ihre Brüste liebkost hatten. Aber sie erinnerte sich auch daran, wie sehr sie versucht hatte, ihren Leib gegen den seinen zu pressen, er hatte sein Glied immer wieder im letzen Moment heraus gezogen und seinen Samen auf die Erde fallen lassen. Er hatte keineswegs Hand an sich gelegt, wie viele behaupten – sie musste es schließlich wissen. Warum war er nur so dumm gewesen, sich zu weigern, die Schwagerehe zu vollziehen und für seinen Bruder den Erben zu zeugen! Nach einem Jahr hatte Jahwe die Geduld verloren und vom Schlag getroffen war ihr zweiter Mann ebenfalls in ihren Armen gestorben. Voller Wut fuhr sie fort: "Nach dem Gesetz habe ich ´Ers gesamten Besitz geerbt, aber was habe ich davon? Die Schwagerehe wird doch nur durchgeführt, damit das Erbe an mir vorbei auf seine Kinder übergehen kann! Dieser männliche, eifersüchtige Gott tritt das Recht der Frauen mit Füßen!"
"Du bist als Kanaaniterin geboren, aber bedenke, dass du jetzt die Schwiegertochter eines einflussreichen Hebräers bist! Dein lockeres Mundwerk wird dich noch in Schwierigkeiten bringen!"
Die Angesprochene warf ihr einen neidischen Blick zu. "Schwierigkeiten? Könnte es denn noch schlimmer kommen? Seit acht Jahren lebe ich bei unseren armen Eltern und warte darauf, dass Juda mir seinen dritten Sohn schickt, nachdem die ersten beiden mich nicht schwängern konnten oder wollten!" Sie zeigte auf den gewölbten Leib ihrer Schwester, dann spülte sie das Gewand ihres Vaters mit heftigen Bewegungen im Flusswasser aus. "Du bist jünger als ich und schon zum dritten Mal guter Hoffnung. Ich zähle längst mehr als zwanzig Jahre, bald wird kein Mann mich mehr anschauen! Und die Frauen meiden mich, weil sie glauben, dass eine kinderlose Witwe Unglück bringt! Nur du hältst noch zu mir", fuhr sie in versöhnlicherem Tonfall fort, warf dann aber einen scharfen Blick auf die Weibergruppe, deren Geschwätz und Gelächter vom am anderen Ende des Strandes herüber schallte.
"Gerade weil ich dich so sehr liebe, flehe ich dich an: Sei vorsichtig! Ich hatte einen schlimmen Traum von dir!" Die Jüngere legte ihre Hand auf den Arm der Schwester. "In drei Tagen will Juda doch hierher kommen, um mit den anderen Hirten das Scheren der Schafe zu begießen. Bestimmt wird er dann deine Hochzeit mit Schemal ausrichten, sein dritter Sohn müsste doch inzwischen das Mannesalter erreicht haben. Und deine Schwiegermutter ist endlich tot – die Götter seien der Seele dieser Sünderin gnädig." Sie faltete kurz die Hände und blickte zum Himmel. "Du hast mir doch selber immer wieder erzählt, wie Bath-Sua ihren Mann gegen dich aufgehetzt hat."
"Dann hätte er die Hochzeit doch schon vorher ausrichten lassen um sich den doppelten Weg zu ersparen." Tamar schüttelte den Kopf. "Nein, er glaubt ebenso, dass ich eine Jünglingsfresserin bin. Außerdem soll Schemal noch weiter hinter seinen Jahren zurück sein, hat weder Bart noch Bass. Was soll ich mit so einem Kind?"
"Ja, ich kann mich noch genau daran erinnern, wie es bei mir war – vor allem in der ersten Nacht!", lachte Ruth. "Aber du wirst ihm schon zeigen, wie es geht! Außerdem ist es ja nur für die Zeit, bis du den ersehnten Erben geboren hast. Danach bist du frei! Rubens Frau ist vor ein paar Tagen bei der Niederkunft gestorben. Ihr habt euch doch früher so gut verstanden, nach seiner Trauerzeit – "
Die Ältere schüttelte den Kopf und fragte: "Erst einmal muss ich ´Ers Erben gebären."
"Geh zu Juda und fordere dein Recht auf die Schwagerehe! Er ist ein gerechter Mann."
"Er ist ein Richter! Das heißt auch, dass er jedem die Worte im Mund verdrehen kann!" Sie seufzte. "Als erstes werde ich Astarte einen Korb voll Eiern opfern. Wer außer unserer Fruchtbarkeitsgöttin, die aus einem Ei geschlüpft und deren Symbol der Hase ist, sollte einem Weib mit so sehnlichem Kinderwunsch besser helfen können? Welche Macht soll denn größer sein, als die, welche Leben schenkt?"

Drei Tage später saß Tamar vor dem Stadttor von Enajim. Immer wieder überprüfte sie den Sitz ihres Gewandes aus feinem Leinen, das sie als Tempelprostituierte erkennen ließ. Ihren letzten Goldring hatte sie für den Stoff ausgegeben, der Händler hatte sie misstrauisch beäugt. Aber die Stimme hatte klar und deutlich diese Ungeheuerlichkeit von ihr gefordert. Ein Schauer lief ihr immer noch über den Rücken, wenn sie daran zurück dachte, wie sie sich vor dem Altar der Göttin mit den drei Brüsten auf den Boden geworfen, um Hilfe gefleht und plötzlich diese Worte in ihrem Kopf vernommen hatte. Sie hätte sich nie vorstellen, können, dass dies ihre Idee war, doch sie war ganz nach ihrem Geschmack. Natürlich war das Risiko hoch, die Steinigung oder der Tod auf dem Scheiterhaufen drohten ihr. Aber dann wäre ihr Elend wenigstens für immer vorbei! Die Frage war eher, ob dieser ehrenhafte Mann sich mit einer Dirne einlassen würde, die ihre Dienste im Namen der heidnischen Göttin anbot! Aber pah, sie kannte die Männer! Wer war denn klüger: Der Teil der Menschheit, der herum lief, sich auf die Brust klopfte und laut herausschrie, welch Heldentaten er vollbracht hatte oder der Teil, der still im Hause saß, Augen und Ohren offen hielt und im Hintergrund die Fäden zog, zum Wohle der ganzen Familie? Und welche Heldentaten der Männer waren dies? Mord und Totschlag! Wer trug denn mehr zum Erhalt des Stammes bei, nahm mehr Schmerzen auf sich? Voller Sehnsucht strich sie sich über den Leib, sie wusste genau, dass dieser fähig war, Leben zu schenken. Sie war der festen Überzeugung, dass sie den Stammbaum der Hebräer weiterführen würde. Nein, sie würde nicht als kinderlose Witwe enden, sie war bereit!
Die Sonne stieg immer höher, brannte erbarmungslos auf sie hernieder, ihr Mund war schon ganz ausgetrocknet. Da sah sie am Horizont eine kleine Staubwolke und ihr Herz begann stärker zu klopfen. Bald darauf erkannte sie in dem Wanderer Juda. Sein Bart war bereits mehr grau als schwarz, tiefe Falten durchzogen sein von Wind und Wetter gegerbtes Gesicht, aber er stützte sich sehr gerade auf seinen Stab. Seine lebhaften Augen schienen sie voller Abscheu zu durchbohren, als er immer näher kam. Er konnte sie nicht erkennen, da sie sich ihm immer sittsam verschleiert gezeigt hatte und auch jetzt waren nur ihre Augen zu sehen. Voller Hoffnung stand sie da, blickte ihm entgegen - und wusste nicht, was sie sagen sollte. Was tat eine Hure, um die Männer zu umgarnen? Ihre Männer hatten sich stets ihr genähert, wenn sie Lust verspürt hatten. Auf diesen Augenblick hatte sie sich nicht vorbereitet. Sollte ihre Tugend ihr jetzt ihre Zukunft rauben? Sie blinzelte ihm verzweifelt zu – doch er schritt einfach an ihr vorbei. Fast stürzte die Hoffnungslosigkeit über ihr zusammen, war das die Strafe Jahwes? Gut, wenn dieser Gott doch mächtiger war als Astarte, wollte sie jetzt zu ihm beten. Wenn sie endlich schwanger werden sollte, würde sie ihre Kinder in seinem Namen erziehen. Endlich fand sie die Kraft, ihre Stimme zu benutzen: "Ehrbarer Herr!"
Juda blieb stehen, drehte sich um, blickte auf sie herab und sie sah in seinen Augen, wie seine Lust und seine Verachtung im Kampfe miteinander waren. Eben wollte er sich wieder von ihr abwenden, da riss sie ihr Gewand zur Seite. Er starrte auf ihre linke Brust, die in der Sonne schimmerte, sich im schnellen Rhythmus hob und senkte. Sie selber war am meisten überrascht, verstand gar nicht so schnell, was sie da tat. Doch dann sah sie das Verlangen, das sie so gut kannte, in seinen Augen aufblitzen und jubelte innerlich. Ja, der Mann folgte nur seiner Lust, die schnell gestillt war und immer wieder neu aufloderte. Langsam strich sie mit der rechten Hand leicht über ihre Brustwarze, die sich dunkelrot aufrichtete. Sie fühlte ihr Herz bis hinunter zu ihrem Schoß pochen. Er kam näher, ohne seine Augen von dem begehrten Objekt abzuwenden. Natürlich, er war seit Monaten Witwer! Schnell warf er einen Blick die Straße entlang, dann sagte er mit bebender Stimme: "Komm, ich will dir beiwohnen!"
Sie flüsterte mit heiserer Stimme: "Was gibst du mir, wenn du mir beiwohnen darfst?"
"Ich schicke dir ein Ziegenböcklein von meiner Herde." Er leckte sich die Lippen und sein linkes Auge zuckte vor Erregung.
"Wenn du mir ein Pfand gibst, bis du es mir schickst!"
"Welches Pfand soll ich dir geben?"
Sie atmete noch einmal tief durch, bevor sie die Worte sprach, welche die Stimme ihr geraten hatte: "Deinen Siegelring, deine Schnur und deinen Stab, den du in der Hand trägst."
Sie blickte ihm in die Augen. Würde er auf diese unverschämten Forderungen eingehen, einer Hure am Straßenrand den Ring zu überlassen, der ihn eindeutig identifizierte? Ferner die Schnur, die sein Richteramt symbolisierte und seinen wertvollen Hirtenstab? Doch inzwischen atmete er schwerer, sein Auge zuckte immer heftiger, er zögerte keinen Augenblick, gab ihr alle drei Gegenstände, fasste sie dann voller Lüsternheit an die Brust und drängte sie in ein Gebüsch am Wegesrand.

Drei Monate später war es nicht mehr zu übersehen, zu oft hatte die Übelkeit sie morgens übermannt und ihr Leib begann zu schwellen. Wie sehr frohlockte sie! Doch es war ein Skandal, wie er in dieser Gegend lange nicht vorgekommen war. Ihre Mutter zerriss sich vor Verzweiflung die Kleider, die eigene Tochter wegen Unzucht auf dem Scheiterhaufen, welche Schande, das würde sie nicht überleben! Ihr Vater wollte sie nicht mehr ansehen. Es half nichts, dass sie ihnen versicherte, es würde alles gut enden. Wie auch? Sie war sich selber nicht sicher, ob ihr Plan tatsächlich funktionieren würde. Um ihre ehrenwerten Eltern tat es ihr Leid, ihr kamen Zweifel an dem waghalsigen Vorhaben. Aber jetzt gab es kein Zurück mehr.

Eines Tages war es dann soweit, sie wurde zur Richterstätte geführt. Mit erhobenem Haupt schritt sie durch die schmale Gasse, die der Pöbel ihr ließ. Nur die beiden Soldaten an ihrer Seite verhinderten, dass sie nicht sofort von der Menge in Stücke gerissen wurde. Alle schrieen wild durcheinander, viele freuten sich, da sie so hoffärtig gewesen war und jetzt umso tiefer fiel.
"Schaut nur, da geht die Hexe!"
"Das hat die feine Dame nun davon, dass sie sich mit fremden Männern einlässt!"
Dann trat eine Frau vor sie hin, schob den Schleier so weit zur Seite, dass ihr Mund entblößt wurde – und sie erkannte ihre eigene Schwester. Erst hüpfte ihr Herz vor Freude, hoffte, dass diese sie küssen wollte, doch dann sah sie die vor Hass glänzenden Augen - und Ruth spuckte ihr mitten ins Gesicht. Mechanisch wischte sie es ab und schritt weiter. Sie fühlte gar nichts mehr.
Schließlich stand sie auf dem Richtplatz, in einer Ecke war schon das Holz aufgeschichtet. Wie sie erwartet hatte, führte Juda den Vorsitz. Als er sich erhob, verebbte das Gemurmel der Menge. Sie sah den Hass in seinen Augen und den Triumph. Nun schien sich ihm zu bestätigen, dass diese Hexe Schuld trug am Tod seiner beiden Söhne und er meinte sich rächen zu können. Er öffnete den Mund und wollte gerade den Urteilsspruch verkünden, da trat sie vor ihn hin, holte die drei Gegenstände unter ihrem Gewand hervor, legte sie vor ihn hin und sprach mit lauter Stimme: "Von dem Mann, dem diese Dinge gehören, bin ich schwanger!"
Juda hob seinen Siegelring auf und betastete ihn, während die Richter neben ihm sich über ihn beugten. Er wurde rot bis unter die Haarspitzen, ließ seine Hände sinken und schaute sie einen endlosen Augenblick lang an. Sie schauderte unter seinem prüfenden Blick, doch hielt sie ihm Stand. Erkannte er ihre Augen wieder? Würde er sie nun nicht nur wegen Unzucht, sondern sogar wegen einer heidnischen Prostitution verurteilen? Oder würde er sogar behaupten, sie habe diese Gegenstände gestohlen, um seinen eigenen Fehltritt zu verschleiern? Nun, mehr als verbrennen konnte er sie kaum! Sie würde bis zuletzt aufrecht stehen bleiben! Da erkannte sie, dass er wieder Farbe ins Gesicht bekam und sein Blick zeigte etwas, was wie Bewunderung auf sie wirkte. Ein Schauer durchfuhr sie. Ja, er wusste ihren Ehrgeiz zu schätzen, war er doch aus dem gleichen Holz geschnitzt wie sie. Inzwischen hatte sich die Nachricht herumgesprochen, wem der Siegelring gehörte und ein Weib fing an zu lachen, ein anderes fiel mit ein und endlich brüllte die ganze Menge. Juda schlug mit seinem Stab auf den Boden und rief: "Ruhe!" Da ebbte der Lärm bis auf ein unterdrücktes Kichern ab. Er räusperte sich und begann mit lauter Stimme zu sprechen: "Dies ist eindeutig mein Siegelring. Ja, ich habe vor drei Monaten einem Weib beigewohnt, das ich fälschlicherweise für eine Dirne hielt und ich habe ihr dieses Pfand gegeben. Als ich es gegen den versprochenen Ziegenbock eintauschen wollte, war sie verschwunden. Doch ich kann euch jetzt versichern, dass ich nicht gesündigt habe, denn ich habe nur die Schwagerehe anstatt meines Sohnes an ihr vollzogen. Und diese Frau ist im Recht gegen mich. Warum habe ich ihr nicht meinen Sohne Schemal zur Frau gegeben?"
Jetzt war der Jubel nicht mehr zu bändigen. Tamar wandte ihre Augen zum Himmel empor. "Ich danke Euch, Jahwe und Astarte!", flüsterte sie.

Ein halbes Jahr später schenkte sie Zwillingen das Leben und setzte damit den Stammbaum des Kindes fort, das 1.700 Jahre später in einem Stall geboren werden sollte.

 

Hallo Tamara,

man merkt, dass du dir mit der Recherche Mühe gegeben hast. Mich haben eigentlich nur zwei Stellen aus der Geschichte herausgeholt:

nachdem Tamar ihnen ein paar Keks zugesteckt hatte

und lässt es sich nicht nehmen, die süßen Kekse für ihre Enkel zu backen

und:

Die Menschen jubelten aus vollem Hals und warfen ihre Hüte in die Luft.

Süße Kekse sind etwas, was mich sofort in die Gegenwart zurückholt. Ich kann keine Vergangenheit, die weiter zurück liegt als hundert, zweihundert Jahre mit ihnen verbinden.

Die Hüte/Juden Asoziation, oder auch nur die Hüte allein rufen in mir die Vorstellung des europäischen Mittelalters, oder eine beliebige Zeit von damals bis heute.

Ich würde gern wissen, ob andere es auch so empfinden.

Diese zwei kleine Misstimmigkeiten verschwinden aber schnell im Fluß der Geschichte. Sie ist einfach fantastisch, Tamara!

Ich hätte gern lust gehabt, sie zu zu gestalten, während ich gelesen habe: Die Bibelpassagen links, einen schmalen Streifen, Pastelfarben für den Hintergrund, die Farbe der biblischen Wüste, kanaanitische Vorratskrüge, Frauen mit weißen Tüchern um den Kopf gewunden... Und die Schriftart würde ich genau so sorgfältig aussuchen. :)

Astarte ist, verglichen zu der biblischen Geschichte, in deiner Geschichte eine Bereicherung, es war eine gute Entscheidung. Ich erinnere mich auch von der Assoziation Astarte/Ostera gelesen zu haben, ich glaube, es war bei Helmut Uhlig (Am Anfang war Gott eine Göttin). Aber das ist eine reine Nebensache, Astarte ist eine gute Wahl gewesen. Du hättest vielleicht noch als Alternative Ashera oder Ashtoret gehabt, dann hätten aber viele Leser nicht gewußt, wen du damit meinst.

masserena

PS: Mir ist im Bibeltext aufgefallen, dass der Erzähler indirekt die Frauenfeindlichkeit der anktiken jüdischen Gesellschaft aushebt, indem er sich davon distanziert. Überraschend für mich.

 

Hallo Masserena,
herzlich Willkommen auf KG.de!!! (kritisiere viel, dann bekommst du auch Feedback) und vielen Dank fürs Lesen, dein Lob und die Hinweise auf die zwei Fehler, mit den Hüten hast du wahrscheinlich Recht, die Kekse sollte ich wohl am besten durch süßes Gebäck oder ähnliches ersetzen. Werde ich nächste Woche machen, bin zur Zeit unterwegs und habe nur einen Notbehelf an Internet-Zugang. Dein PS habe ich nicht verstanden. Wieso hebt der Erzähler die Frauenfeindlichkeit auf? Das ist übrigens so eine Sache, die größte Kritik an der KG war bisher, dass das Judentum damals einen Fortschritt gegenüber den bisherigen Traditionen darstellte. Das habe ich ein bisschen anders dargestellt. Aber das ist ein langes Thema.
Was bedeutet dein Nickname?
lieben Gruß
tamara

 

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