Was ist neu

The way of the Wiesel

Challenge-Text
Challenge-Text
Mitglied
Beitritt
24.12.2017
Beiträge
3
Zuletzt bearbeitet:

The way of the Wiesel

The Way Of The Wiesel

Am Ende eines langen Zweiges im Baumdiagramm der hundeartigen Karnivoren findet sich ein wahrlich gerissener Räuber, das Hermelin. Es ist auf diesem Ast des Diagramms beileibe nicht der einzige skrupellose Killer. In seiner Familie gibt es neben ihm noch so manchen üblen Zeitgenossen mehr. Vor allem sein Großonkel, der Honigdachs, hat aufgrund seiner Furchtlosigkeit und Aggressivität internationale Berühmtheit erlangt. Doch von diesem dreisten und feisten, aufbrausenden und berechenbar brutalen Artgenossen ist zumindest dieses eine Hermelin, um das es sich hier dreht, weit entfernt.

Das Hermelin ist klein, nur drei Viertel Pfund bringt es auf die Waage. Es ist schnell, blitzartig bewegt es sich von A nach B. Es ist leise, das erzählerische Geräusch seiner Bewegung kennt keine Vokale. Und es ist zu guter Letzt vor allem eins, extrem. Sein Gemüt kennt lediglich zwei Modi körperlicher Aktivität, Chillen und Terror. Zwischen diesen Zuständen wechselt es in einer Tour hin und her. Die Frequenz der Gemütszustandswechsel übersteigt bisweilen die Fähigkeit des Hermelins einzelne Gedankengänge voneinander zu separieren, beziehungsweise zu Ende zu denken. Daher passiert es regelmäßig, dass das Hermelin erst nach erfolgter körperlicher Aktion seiner selbst, geistig darauf zu reagieren vermag.

Hermelin: “Hände hoch, Mörchenfresser, sonst..”

PENG!

Eiskalt streckt das Hermelin mit seinem Colt Peacemaker ein Kaninchen nieder. Der Mörchenfresser kippt vornüber in den Schlamm. Seine Brille rutscht ihm von der Nase.

Hermelin: ”..knallts!”

Überrascht senkt das Hermelin den rauchenden Colt. Es nickt wissend, dreht den Colt einige Male um die Abzugskralle im Kreis und lässt ihn anschließend geschmeidig in das Halfter an seiner Hüfte gleiten. Es zieht die Oberlippe hoch und entblößt weiße, sehr spitze Reißzähne.

Hermelin: “Well, well.”

Rechtlich gesehen gilt das Hermelin als geisteskrank, genau genommen als unerkannt geisteskrank. Das hat vor allem in Bezug auf die Haftbarkeit des Hermelins so seine Vorteile, da es aufgrund dieser Tatsache nicht für seine vorschnellen Taten belangt werden kann. Allerdings, und dieses allerdings ist leider nicht ganz unerheblich, gilt dieses eine Hermelin in den hiesigen Breiten des zoologischen Rechtsstaats im Gegenzug als vogelfrei. Aktuell ist sogar ein Kopfgeld auf den braunen Banditen mit dem cremefarbenen Bauchfell ausgesetzt. Einhundert Tropfen Gold gibt es für denjenigen, der das Hermelin tot oder lebendig den exekutiven Organen der feudalen Fauna übergibt.

Der Gesuchte selbst ist diesbezüglich indifferent. Je nach Gemütszustand ist er entweder stolz auf seine Gesetzlosigkeit oder er läuft Amok. Tendenziell häufiger erlebt man Letzteres. Ungerichtete Gewaltakte samt monumentalen Kollateralschäden entsprechen einfach mehr dem leicht hitzköpfigen Charakter des Hermelins. Dieser wiederum entspringt naturgemäß seinem adrenalingeschwängerten Metabolismus. Es ist folglich quod erat demonstrandum unschuldig und lediglich das Opfer seiner Triebe. So drückt sich das Hermelin selbst gerne aus und unterstreicht die Beweisführung stets mit einem klackernden Kichern.

Meistens, ja eigentlich immer, nicken diejenigen, denen das Hermelin diesen Bullshit aufgetischt hat, eifrig zustimmend. Nicht weil sie ihm wirklich zustimmen, sondern weil sie der maschinengewehrartigen Kadenz seines Wort-Outputs nicht in dem Maße folgen können um in dem Haufen Mist überhaupt irgendeinen Sinn zu erkennen. Und wenn doch, so stimmen sie der irrationalen Argumentation lieber schnell zu, als das sie dem hohen, schmerzvoll anzuhörenden Singsang des Hermelins noch weiter zuhören müssen. Es bedarf nicht vieler Worte des Hermelins bis einem das Blut in den Adern gefriert, sich alle Haare am Körper aufstellen und es eiskalt den Rücken hinunterläuft.

„LIFE IS DEDICATION“ – The Hermelin

Just gerade erwacht das Hermelin in seinem Bau. Es reckt sich und streckt sich und putzt sich das im Schlaf zerzauste Fell. Einen Moment guckt es verpeilt aus dem Fenster und versucht zu begreifen. Dann schüttelt es das „what the fuck happened“ mit einer Frequenz nahe dem Ultraschall von sich ab, trinkt einen Schluck und geht an die Arbeit. Das Hermelin folgt einem geheimen Masterplan der über allem schwebt, was es war, ist und sein wird. Die Verfolgung des Plans unterteilt sich in zwei Kategorien, on the job und off the job. Es sei angemerkt, dass Hermelin hat keinen Job, zumindest keinen richtigen. Es ist nicht so, dass es sich nicht als Angestellter im Betrieb der grandes mères versucht hätte, aber letztendlich musste es sich eingestehen, dass es mit einer ihm übergeordneten Autorität nicht klar kommt. Auch Kreativität ist nicht seine Stärke. Seine Stärke ist der Ehrgeiz, die Verbissenheit mit der es einen Plan verfolgt, DEN Plan. Sein Dienstherr ist folglich niemand anderer als es selbst. Es bezeichnet sich daher auch gern als freier Unternehmer, versteht sich aber mehr als ONE-MAN-ARMY. Das passt perfekt zum Masterplan und hat zudem den Vorteil, dass es nicht erst auf den Feierabend warten muss bis es das machen kann, was es machen will, was es gerne macht, wozu es geboren wurde es zu tun.

Entsprechend seiner Devise versteht das Hermelin alles was es im Rahmen seiner Zielverfolgung unternimmt als sinnvolle Arbeit. Es arbeitet also quasi immer, sobald es aus seinem leidlich notwendigen, komatösen Schlaf erwacht. Das klingt nach einem faulen Hund? Weit gefehlt! Nur selten zeigt das Hermelin in freier Wildbahn Zeichen entspannter Faulenzerei. Das Hermelin träumt nicht, es ist auf Zack. Es zieht zu nächtlicher Stunde von Spelunke zu Spelunke und stiftet Unruhe. Nicht wie pöbelnde Saufbolde. Nicht wie seine Ahnen die sich noch mit Fäusten rauften, bissen und mit Krallen bearbeiteten. Nein, Unruhe stiften, das ist mehr als rohe Gewalt. Es ist Einflussnahme! Es ist Meinungsbildung und -vertretung. Es ist die physische Präsenz des Gegensätzlichen, des ungewollten Ungeliebten. Es ist Disput und Diskussion und ja auch hin und wieder etwas oder etwas mehr animalische Auseinandersetzung auf Basis niederer Instinkte. Aber nicht aus Jux und Tollerei! Nicht zum Vergnügen oder aus Niedertracht! Nein wenn, dann allein zur Befriedigung essentieller Bedürfnisse. Da wäre allem voran sein Hunger auf rohes, blutiges Fleisch, von am liebsten nicht allzu altem Geschmeiß mit langen Ohren. Mord, sozusagen, als notwendiges Übel zur Bewahrung des somatischen Status Quo. Leben, durch Leben nehmen. Ein Procedere das zunehmend in Verruf gerät. Es gilt selbst dem nicht mehr als minder-gebildeten Proletariat als reichlich überholt zu Genusszwecken anderen Lebewesen Leid zuzufügen. Aber ist es wirklich barbarisch, einen leckeren Wiederkäuer zu zerhacken und mit Salat und Gurken zwischen Brot zu stecken?

Damit nicht genug, meint der Volksmund neuerdings, dass mittlerweile nun wirklich jeder noch so weit hinter dem Mond Lebende mitbekommen haben müsste, das laut neuesten Erkenntnissen, gerade das rohe, rote Fleisch als krebserregend entlarvt wurde. Kein Wunder also, dass es in der heutigen aufgeklärten Zeit für die Generation 2.0, der Generation next und 28 Days after, schier undenkbar, ja fast schon unnatürlich erscheint, es zu verzehren. Deshalb gehen sie für ihre Überzeugung auf die Straße, verlangen ein generelles Verbot des Fleischverzehrs und tragen T-Shirts mit dem Aufdruck: MEAT IS MURDER! Nicht gerade unglücklich ist das Hermelin darüber, dass gerade diejenigen, die diese oder ähnlich geartete Parolen am lautesten proklamieren, ganz vorzüglich schmecken, irgendwie exotisch.

Es ist Mittag. Die Sonne brennt auf das ausgedörrte Land hinab. Die feigen Killerhasen verschanzen sich vor der Hitze in ihren Löchern. Instinktiv weiß das Hermelin das zu dieser Tageszeit nichts zu holen ist. Deshalb widmet sich das Hermelin während dieser Stunden den sozialen Medien. Der Stream-Chat ist live dabei. Die Stimmung ist erregt. Das Hermelin führt den digitalen Mob an. Es durchforstet Foren und Blogs, Tubes und Chats und trollt zu jedem noch so harmlosen Thema das die Karnickel meinen im Web breittreten zu müssen.

Lila Häschen: "Hallo Leute! Heute präsentiere ich euch mein neuestes Rezept für den Sommer: Löwenzahn-Heidekraut-Kompott. Klingt das nicht lecker?"

Hermelin: "Gegenvorschlag: Hasenbraten"

Lila Häschen: "Haha, sehr witzig du Idiot."

Hermelin: "Alternativ: Schmorbraten vom Lila Karnickel, am Spieß gebraten oder fettarm im eigenen Saft gegart"

Willi Widder: "Du kranker Psychopath. Du hast wohl nichts Besseres zu tun als hier deine schlechten Sprüche zu klopfen. Verpiss Dich!"

Lila Häschen: "Echt jetzt, get a life!"

Hermelin: "Herbivoren Schlachterplatte"

Der Chat grölt. Die Spenden erreichen ein neues Allzeithoch. Zeit Schluss zu machen, schließlich setzt die Dämmerung schon ein. Es ist Zeit wieder los zu ziehen um den Akt der Unruhestiftung als dedizierte Form der Weltverbesserung erneut zu praktizieren. Ach ja, und das Loch im Magen mit leckerer Hasenkeule zu füllen. Das Hermelin pirscht im Zwielicht durch den Wald, stiehlt sich über Wiesen und Felder und stellt sich der überall lauernden Bedrohung durch die zahllosen Jünger des King of Fuck, El’Rabbit de Continuamente Caliente.

Eben jener, männliche Vertreter vom Aste der hasenartigen Herbivoren, ist der heimliche Herrscher über die Fauna und der Antagonist des Hermelins. Hinter einer Fassade aus Niedlichkeit und dem medienwirksamen, augenscheinlich harmlosen Mümmeln, versteckt er die in ihm beheimatete, gnadenlose und unbändige Geilheit. In gebeugter Fresshaltung weiß der gewaltige Rammler von seiner hinter vorgehaltener Pfote propagierten Direktive zur vollständigen Verdrängung aller fleischfressenden Rassen durch hyperexponentielle Vermehrung seines Gleichen abzulenken. Ob eine solche überhaupt existiert sei dahingestellt. Ob eine solche funktioniert? Fakt! Während die Rassen vom herrlichen Baume der Karnivoren stets weniger werden, entwickelt sich die Gesellschaft der Pflanzenfresser in geradezu angsteinflößendem Maß exponentiell. Wie? Easy peasy, eben ein paar Vertreter der eigenen Art mit irgendeiner Krätze infizieren, Hasenseuche, Kanickelpest oder weiß der Geier was es sonst so gibt und ab mit den armen Schweinen auf die Wiese. Da kommt auch schon der smarte Prädator daher, sieht, riecht, versteht aber nicht, frisst den Dreck und zack, tot.

Deshalb, so hat das Hermelin für sich beschlossen, wird es sein Leben dem Widerstand gegen den apokalyptischen Frieden widmen. Schritt 1 hierbei: Ein gewisser weißer Riese muss das Zeitliche segnen. Der globale Warlord der Herbivoren ist jedoch wahrlich ein Riese mit der vielfachen Körpermasse des Hermelins. Der Colt Peacemaker, des Hermelins bevorzugtes Mittel zur Futterbeschaffung und Meinungsvertretung, kommt für diesen Job folglich nicht in Frage. Es muss etwas mit mehr Durchschlagskraft sein, etwas Drastisches.

Kurz vor der Morgendämmerung hat das Hermelin einen Geistesblitz. Seine schmalen Lippen ziehen sich hinauf bis fast zu den kleinen süßen Puschelohren. Seine Messerscharfen weißen Zähne blitzen auf. Das Hermelin reibt sich die Pfoten und starrt in weite Ferne. Ein heiseres Klackern steigt aus der Tiefe seines filigranen Körpers auf. Dann zischt es davon, hektisch und ohne Vokale. Es sprintet über Wiesen und Felder zurück in seinen Bau. Mit einem weiten Satz schießt es den Eingangstunnel hinab, prescht durch die Stube, vorbei an abgenagten Hasenknochen, übervollen Aschenbechern und leeren Schnapseicheln. Es schlüpft durch die Tür zur Schlafkammer mit dem weichen Moos und dem runden Fenster. Hier kann es gelingen, hier wird es gelingen. Hier, wo es nach Hermelin und Frieden riecht und auch ein bisschen wie damals bei Mama, hat es auf einmal ein Déjà-vu, einen kurzen Moment der vollkommenen Erkenntnis. Dann ist es bereits eingeschlafen.

Such is the way of the Wiesel.

 

Hallo iscitm,

und willkommen bei den Wortkriegern. Ganz schön mutig, gleich bei einer unserer berüchtigten Challenges einzusteigen! ;) Mal sehen, was mir zu deinem Beitrag einfällt.

Der Text fängt sehr vielversprechend an. Der Titel weckt Interesse, und deine Beschreibung des skrupellosen Killer-Hermelins liest sich zunächst recht amüsant. Du hast einen angenehm ironischen, pseudo-dokumentarischen Tonfall drauf, der sehr gut zum Sujet passt. Und anthropomorphe Tiere machen sich eh immer sehr gut.

Nach dem gelungenen Einstieg warte ich dann auf den Beginn der eigentlichen Geschichte, also auf eine Handlung, und die - kommt einfach nicht. :shy: Du setzt mehrmals mit einer kurzen Szene an, aus der sich ein zusammenhängendes Geschehen entwickeln könnte, aber das brichst du jedesmal nach ein paar Gags ab. Dann wechselst du wieder in den Beschreibungsmodus, bei dem du zwar den Stil und eigentlich auch die Qualität beibehältst, der sich aber trotzdem nach eine Weile abnutzt. Irgendwann ist Schluss, und ich bleibe etwas unbefriedigt zurück.

Ich denke, du könntest aus diesem lustigen Ansatz und deinen Schreibfähigkeiten eine Menge machen, wenn du dem Text mehr szenische Handlung gönnen und dafür die Exposition ein paar Stufen zurückschrauben könntest. An deiner Fantasie sollte das nicht scheitern, denn davon zeigst du ja reichlich.

Ein bisschen Kleinvieh, das mir noch vor den Colt geraten ist:

Es ist leise, das erzählerische Geräusch seiner Bewegung kennt keine Vokale.
Nette Formulierung, darunter kann ich mir direkt was vorstellen.

Hermelin: “Hände hoch Mörchenfresser, sonst..”
Hermelin: “Hände hoch, Möhrchenfresser, sonst ...”

Und wenn doch, so stimmen sie der gequirlten Scheiße lieber schnell zu, als das sie dem hohen, schmerzvoll anzuhörenden Singsang des Hermelins noch weiter zuhören müssen.
Für diesen Stilbruch sehe ich keinerlei Grund.

„LIFE IS DEDICATION“ – The Hermelin
Normalerweise würde ich das Denglisch monieren. Aber angesichts des Titels vermute ich, dass das Absicht ist. Nun ja.

Mord, sozusagen, als notwendiges Übel zur Bewahrung des somatischen Status Quo. Leben, durch Leben nehmen. Ein Procedere das zunehmend in Verruf gerät. Es gilt selbst dem nicht mehr als minder-gebildeten Proletariat als reichlich überholt zu Genusszwecken anderen Lebewesen Leid zuzufügen. Aber ist es wirklich barbarisch, einen leckeren Wiederkäuer zu zerhacken und mit Salat und Gurken zwischen Brot zu stecken?
Die einzige Stelle, an der mir ein satirisches Element aufgefallen ist. Ansonsten frage ich mich, ob der Text neben dem "Humor"- wirklich den "Satire"-Tag braucht.

Deshalb widmet sich das Hermelin während dieser Stunden den sozialen Medien. Der Stream-Chat ist live dabei. Die Stimmung ist erregt. Das Hermelin führt den digitalen Mob an. Es durchforstet Foren und Blogs, Tubes und Chats und trollt zu jedem noch so harmlosen Thema das die Ka[r]nickel meinen im Web breittreten zu müssen.
Netter Wechsel aus dem nach meinem Empfinden bis dahin eher westernmäßigen Ambiente in die Moderne.

Ansonsten sind mir noch etliche Kommafehler begegnet, die aufzuzählen ist jetzt gerade nicht die Muße habe. Und ich habe mich gefragt, welchen Bezug du zum Thema dieser Challenge siehst.

Insgesamt also: Da ist noch Luft nach oben.

Grüße vom Holg ...

 

Hi Holg und danke für die konstruktive Kritik. Als Vorlage für "The Way Of The Wiesel" dienten Beobachtungen eines echten Wiesels zu meinen Studienzeiten in Münster. Die Stadt leidet unter einen enormen Kaninchenplage. Daher mein Aufschlag zum Thema Gegenwind in Form des ewigen Kampfes des zwar raffinierten, aber nicht zu geplanten Handlungen fähigen Wiesels gegen die unbarmherzige Übermacht der Kaninchen.

Die fehlende Handlung trifft natürlich auf die Kernaussage meiner Geschichte, dass das Leben des Wiesels ausschließlich im Hier und Jetzt stattfindet und sich die Tage fast ausnahmslos gleichen. Die Ironie des Masterplans erschließt sich aus der Unfähigkeit zum planerischen Handeln, trotz und obwohl dies bitter notwendig wäre. Zusammen mit den Anspielungen auf die gesellschaftlichen Strömungen bzgl. Vegetarismus, sah ich hier das Satire TAG gerechtfertigt. Aber ja, wenn ich es rückwirkend entfernen könnte, würde ich jetzt zur Tat schreiten. (Ich finde die TAGs nicht wieder) Ich sehe aber deinen Punkt, dass die wenigen nur angedeuteten Handlungsstränge beim Lesen Spaß machen und man daher denkbar unbefriedigt ist, wenn es am Ende dabei bleibt.

Die Detailhinweise sind super. Ich werde noch einige Änderungen vornehmen. Vor allem der Stilbruch ist mir im Nachhinein unerklärlich.. In der Konstruktion sind ebenfalls Schwächen. Ich habe die Geschichte einfach herunter geschrieben.

Bzgl. der Kommafehler gibt es keine Erklärung. Hier liegt meine größte Schwäche, da mir einfach das Gefühl dafür fehlt. Da ich ansonsten Fachfremd bin und keine guten technischen Grundlagen besitze, folge ich beim Schreiben einzig meinem Gefühl. Das klappt einigermaßen, aber wie du schon schreibst, bleibt noch eine Menge Luft nach oben.

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo, iscitm,

das ist ein famoser Einstand. witzig, immer wieder überraschend, stellenweise rasant, klar und kontrastreich geschrieben, da stehen Fachsprachen oder etwas, das so rüberkommt, selbstverständlich neben Slang. Schwarzhumor wird so ganz beiläufig dem Leser untergeschoben mit einem ungefährlich und salopp daherkommenden Erzählton. ein leicht seltsamer, vergnügter Tonfall, von einem, der sich aus irgendeinem Grunde entschlossen hat, mit einem anderen zu reden und eine Geschichte zu erzählen.
um vom Weh des Wiesels zu erzählen. ich glaube, hier wird auch vergleichsweise viel erzählt in der Geschichte, weniger gezeigt. was ich immer schön zu lesen finde, weil ich doch dafür werbe, dass mehr Autoren mehr Mut fassen, zu erzählen. weil das Erzählen ganz andere Möglichkeiten hat, welche das sind, habe ich gar nicht parat und ich will gerade nicht noch weiter abschweifen.
der so lapidar hingeschriebe Schlusssatz rundet den Text für mich auf gelungene Weise ab, obwohl ich so was eigentlich nicht mag, so einen Verweis in der Geschichte selbst auf ihre Geschichtenhaftigkeit. Du hast das mit Gesellschaft und Satire getaggt, was für mich klingt, als ließe sich die Geschichte auf Menschen übertragen - es muss ja einen Menschen geben oder mehrere oder einen Typus, auf den sich das alles beziehen lässt, der oder die satirisch überzeichnet werden. ich kriege das nicht gut hin, dein Wiesel auf echte Menschen zu übertragen, aber ich erkenne so was auch nicht besonders gut bzw verstehe es leicht falsch. von seiner Art und Beschreibung her, fühle ich mich dem Wiesel eng verwandt, wenn auch - natürlich - nicht ausreichend gewürdigt.

ja mein literarisches Wissen sitzt nicht gerade fest im Sattel, aber ich steig trotzdem mal auf und reite in den Western-Text hinein. der sich zwischendurch sehr lebendig und bunt anfühlte in seiner Comichaftigkeit. wenn realistische Texte zwischendurch was comichaftes haben, kritisiere ich das öfter, aber hier ist es für mich eher, als wurde einem Comic echtes Leben eingehaucht. Wieseljagd auf Roger Rabbit.

viel werde ich wohl leider nicht meckern können, wie ich das gesehen habe, aber abwarten, manchmal zeigts sich ja erst beim genaueren Blick.

Am Ende eines langen Zweiges im Baumdiagramm der hundeartigen Karnivoren findet sich ein wahrlich gerissener Räuber, das Hermelin

fuchsiger Beginn, raffiniert ausgelegt den Zweig. in Verbindung mit Wiesel habe ich an eine Waldszene gedacht, tierischen Realismus eben, aber nein

Doch von diesem dreisten und feisten, unpässlichen und berechenbar brutalen Artgenossen ist zumindest dieses eine Hermelin, um das es sich hier dreht, weit entfernt.

starke Abgrenzung nach unten sozusagen, auch sehr clever, das lässt viel Raum offen, deutet nur an, dass Wiesel nicht oder nicht nur feist und dreist ist, sondern unberechenbar und - nun ja, pässlich?

unpässlich ist in dieser Reihung seltsam, weil wir doch Dinge automatisch gruppieren und in Zusammenhang stellen, die in einem Atemzug genannt werden, aber für mich ergibt das keinen echten Sinn. Das wurde doch eher früher verwendet, um etwas vornehmer zu sagen, dass man keine Lust auf dieses oder jenes Zusammenkommen hat mit Verweis auf das eigene Befinden das zwar unangenehm genug ist, dass mensch nicht unter Leute gehen kann, aber längst nicht so schlimm, dass es Nachfragen zum Gesundheitszustand unvermeidlich machen würde, denke ich.
aber es ist auch gut getroffen.
unpässlicher Killer, das kannste dir auf der Zunge zergehen lassen.

Es ist leise, das erzählerische Geräusch seiner Bewegung kennt keine Vokale

elegant wie ich mir das Viech vorstelle, mehr Panther denn Honigdachs. feiner Satz

Und es ist zu guter Letzt vor allem eins, extrem. Sein Gemüt kennt lediglich zwei Modi körperlicher Aktivität, Chillen und Terror

das ist einfach zu gut das alles, muss gequoted werden. bietet einer meiner Seelen auch Identifikationspotential.

Daher passiert es regelmäßig, dass das Hermelin erst nach erfolgter körperlicher Aktion seiner selbst, geistig darauf zu reagieren vermag

über den Satz stolpere ich das zweite Mal. ich verstehe den so, dass Wiesel erst handelt und dann denkt und nicht beides zugleich kann... bin nicht sicher.
aber ich glaube den Satz kannste besser ausgestalten. Außer es ist ein absichtlicher Form-Inhalt-Bezug, dann ists gut.

ermelin: “Hände hoch Mörchenfresser, sonst..”

PENG!

Eiskalt streckt das Hermelin mit seinem Colt Peacemaker ein Kaninchen nieder. Der Mörchenfresser kippt vornüber in den Schlamm. Seine Brille rutscht ihm von der Nase.

Hermelin: ”..knallts


letztes Vollzitat wegen Geilheit, ich komm ja sonst zu nix außer vielleicht in den Ruf, meine Kommentare mit Geschichte zu strecken, damit es nach etwas mehr aussieht.
das ist aber einfach so ein niedliches und vergnügtes Morden. vorbildlich.

Rechtlich gesehen gilt das Hermelin als geisteskrank, genau genommen als unerkannt geisteskrank.

widersprüchlich, als unerkannt geisteskrank zu gelten, und geschickt eingefädelt.
muss man erst mal drauf kommen.

den exekutiven Organen der feudalen Fauna

ich mag das sehr gerne, die Sprache der Bürokratie neben Slang zu stellen, und dann noch so was draus zu machen. feudale Fauna klingt sehr groß und seltsam, irgendwie auch verschwitzt und nach Malaria.

Der Gesuchte selbst ist diesbezüglich indifferent. Je nach Gemütszustand ist er entweder stolz auf seine Gesetzlosigkeit oder er läuft Amok.

bei den Figuren schimmern für mich immer wieder menschliche Westernfiguren durch, wenn die sich bewegen oder interagieren. eigentlich kenne ich das nur andersrum, dass menschliche Figuren ins comicartige überzeichnet werden. also das ist, als imitierten die Figuren hier die Haltungen der klassischen Westernfiguren, posen rum, sehen gut aus bei jeder Handlung.
handeln dann aber völlig losgelöst, wie es sich für Amokläufer und deren Opfer auch gehören könnte. die führen diese klassische Haltung durch ihr Verhalten ad absurdum und kommentieren das auf diese Weise. das wird eine Ebene der Fallhöhe hier sein, der Text steckt ja voller Fallhöhen, ob sprachlich oder vom Geschehen her, krasse Kontraste, aber mitunter auch fein gearbeitete Abstufungen.

Es reckt sich und streckt sich und putzt sich das im Schlaf zerzauste Fell

wieder so ein sehr schicker, luftig gearbeiteter Wieselfreundsatz. ist schon schwer einem Tier sauer zu sein, das so unverschämt flauschig ist und sich so niedlich bewegt mit seinen Pfötchen.

Also das Hermelin sind kriminelle Asylbewerber (braunes Fell) und die Bunnys deutsche Frauen (weiß wie Roger Rabbit und Bunny halt).
das Hermelin läuft Amok oder chillt, weil das halt sein Weg ist, und tötet Bunnys oder erholt sich davon und dafür. das ist höchstwahrscheinlich die Kernaussage dieser Tiergeschichte.

als Leser bin ich gerade maximal vergnügt, ich habe zwar nicht gelacht, das passiert bei Literatur aber auch sehr selten.
als Schreiber bin ich beeindruckt vom Text - schon die ganze Herangehensweise wirkt in der Konstellation für mich neu.
The Way of the Wiesel ist eine Spitzenvisitenkarte. sehr neugierig auf mehr!

Das Hermelin träumt nicht, es ist auf Zack. Es zieht zu nächtlicher Stunde von Spelunke zu Spelunke und stiftet Unruhe. Nicht wie pöbelnde Saufbolde. Nicht wie seine Ahnen die sich noch mit Fäusten rauften, bissen und mit Krallen bearbeiteten.

ich mag die Sprache sehr. die kommt mit so älteren Kraftausdrücken daher, was hier einfach passt, und allem den Anschein gibt, dass es zwar schon wild und gefährlich zugeht dortzulande, aber die Wesen doch auch darauf achten, sich und dem Gegner beim Faustkampf nicht die Bügelfalte aus dem Hut zu beulen.
ich will meine Sprache manchmal abrüsten, wenn mir die neueste Schmutzwortsammlung der letzten Geschichte übel aufstößt. hier sehe ich mal wieder, dass das gut geht. ich weiß zwar nicht, ob ichs kann, aber das wissen ja die meisten erst, wenn etwas gelungen ist.

Da wäre allem voran sein Hunger auf rohes, blutiges Fleisch, von am liebsten nicht allzu altem Geschmeiß mit langen Ohren. Mord, sozusagen

jetzt musste ich doch lachen. ist schon eine Wahnsinnsgeschwindigkeit, mit der das Wiesel auf der Klaviatur gespielt wird, und immer wieder so überraschende Wendungen, unglaubliche Relativierungen, bei denen man sich wundern kann, warum das so frisch daherkommt. wird an der Konstellation liegen. wenn "Mord, sozusagen" nicht entsprechend vorbereitet wäre, könnte es gar nichts.

Es gilt selbst dem nicht mehr als minder-gebildeten Proletariat als reichlich überholt zu Genusszwecken anderen Lebewesen Leid zuzufügen. Aber ist es wirklich barbarisch, einen leckeren Wiederkäuer zu zerhacken und mit Salat und Gurken zwischen Brot zu stecken

so gut!

Danach das trollende Wiesel ist seltsam und passt für mich nicht. dass das Felltierchen sich dabei aufs Trollen beschränkt, was von außen noch beschränkter wirkt, wenn immer wieder nur dieselben Reiz-Reaktion-Muster bedient werden. ist eine Definition von Wahnsinn, habe ich letztens aufgeschnappt: immer wieder das gleiche tun und ein anderes Ergebnis erwarten.

Das Hermelin pirscht im Zwielicht durch den Wald, stielt sich über Wiesen und Felder und stellt sich der überall lauernden Bedrohung durch die zahllosen Jünger des King of Fuck, El’Rabbit de Continuamente Caliente

was bedeutet das mit El'Rabbit? und einmal H für stielt, geht aufs Haus.

Seine schmalen Lippen ziehen sich hinauf bis fast zu den kleinen süßen Puschelohren.

und ein drittes Mal. so macht man das also. (mit dem effektiven Wiederholen bestimmter Effekte in Geschichten ohne dass es komponiert wirkt)

Grüße
Kubus

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo iscitm,

Donnerwetter, erst anderthalb Tage im Forum und schon hast du Verehrer.
Ich möchte dich auf einen kleinen Irrtum hinweisen. Nicht das Hermelin, sondern das Mauswiesel, auch Herrmänchen genannt, ist der kleinste in der Reihe der hundeartigen Kanivoren. In einigen deutschen Bundesländern wird es als Nützling geschont, in Österreich darf es aber gejagt werden. Ist das der Gegenwind, den du meinst? Ob es geisteskrank ist, da laufen noch die Forschungen.

Satire? Weiß ich nicht. Da fehlt irgendwie der menschliche Bezug. Kannst du ja noch verdeutlichen.

Sonst alles gut.

Freundliche Grüße

wieselmaus

,

 

Rechtlich gesehen gilt das Hermelin als geisteskrank ...

Also ich finde es witzig, Iscitm. Hat mir auf jeden Fall gefallen. Ich stimme aber Holger zu, dass es keine Geschichte im eigentlichen Sinne ist. Mehr eine Glosse, vielleicht.

Es nickt wissend, dreht den Colt einige Male um die Abzugskralle im Kreis und lässt ihn anschließend geschmeidig in den Halfter an seiner Hüfte gleiten.

Kleinkram: In ein Halfter steckt man genaugenommen ein Pferd, in ein Holster steckt man einen Colt.

Gruß Achillus

 

Hallo zusammen,

danke euch für die Kritik. Tipps werde ich entsprechend in die Version 1.1 einfließen lassen. Den Fauxpas mit Halfter und Holster habe ich direkt meiner Frau erzählt, die sich weggeschmissen hat :)

Viele Grüße

 
Zuletzt bearbeitet:

Widerspruch, Holger. Es ist falsch, auch wenn es sich in der Umgangssprache so eingebürgert hat. Laien nennen einen Revolver auch Pistole und umgekehrt, doch deshalb ist es trotzdem nicht richtig.

Eine andere Sache: In den Medien hört man immer mal wieder, dass Polizisten mit "Maschinengewehren" bewaffnet wären. Tatsächlich stellt es sich dann meist als MP5 oder so heraus.

Von den Schützen, die ich kenne, würde jedenfalls niemand ein Holster als Halfter bezeichnen.

Das ganze Ding hat mit dem Wortursprung Holfter (ein Futteral am Reitsattel zur Aufnahme von Schusswaffen) zu tun, glaube ich.

Wenn Sprache präzise sein soll, dann bitte auch in diesem Fall. Anders wäre es natürlich, wenn in einem Text das Laienhafte betont werden soll.

Gruß Achillus

 

Ich dachte mir schon, dass du widersprechen würdest, Achillus. Deshalb habe ich meinen Beitrag nicht voreilig gepostet.

Der Duden nimmt keine solche Unterscheidung vor wie du. "Halfter" in dieser Bedeutung ist nach allen Quellen, die ich finden konnte, zwar alltagssprachlich, aber nicht umgangssprachlich und deshalb auch nicht "falsch". Umgekehrt deklariert mein Kluge das "Holster" als "fachsprachlich". Aber fachsprachlich und gemeinsprachlich ist nicht dasselbe wie richtig und falsch. Wenn sich z.B. Mediziner in ihrer standardisierten Sprachvarietät (= Fachsprache) auf "das Virus" geeinigt haben, ist für den Rest der deutschsprachigen Welt "der Virus" noch lange nicht falsch und auch nicht unpräzise. Anders wäre es natürlich, wenn in einem Text das Fachmännische betont werden soll, sich in dem Beispiel also etwa Ärzte unterhalten.

Etymologisch ist "Halfter" ein uneigentliches Homonym. Das Wort mit der Bedeutung "Zaumzeug" hat eine andere Herkunft als das mit der Bedeutung "Pistolentasche". Letzteres ist eine Variante von "Hulfter", "Holfter" und "Holster", alle vier abgeleitet von derselben sprachlichen Wurzel. Dabei ist "Holster" offenbar erst im 20. Jahrhundert aus dem Englischen in die deutsche Sprache eingegangen, während "Halfter" (in dieser Bedeutung) bereits seit dem 13. Jahrhundert verwendet wird (Quelle: Kluge). Es ist wohl auch zwischenzeitlich nie verschwunden, mir ist z.B. diese Zitation von 1886 über den Weg gelaufen: http://gutenberg.spiegel.de/buch/polnische-geschichten-4335/7. Ich sehe daher nicht, warum das Wort plötzlich falsch sein sollte, nur weil sich in Fachkreisen vor vergleichsweise kurzer Zeit eine andere bevorzugte Variante eingebürgert hat.

Interessant ist, dass sich bei einer Waffentasche am Sattel-/Zaumzeug eines Pferdes tatsächlich beide Bedeutungen von "Halfter" berühren. Dass aber das eine der Ursprung des anderen sei, ist (an dieser Stelle tatsächlich) falsch, denn die abweichende Etymologie ist belegt.

 

Ich sehe daher nicht, warum das Wort plötzlich falsch sein sollte, nur weil sich in Fachkreisen vor vergleichsweise kurzer Zeit eine andere bevorzugte Variante eingebürgert hat.

Weil es den Unterschied zwischen Schützen und Nicht-Schützen zeigt. Jemand, der ein echtes Killer-Wiesel ist, dem kannst Du nicht mit Halftern kommen. Ich meine, komm, Holger, dieser Junge ist ein Profi.

 

Weil es den Unterschied zwischen Schützen und Nicht-Schützen zeigt. Jemand, der ein echtes Killer-Wiesel ist, dem kannst Du nicht mit Halftern kommen.

das klingt wie ein echtes Argument. :)

 

Hallo iscitm,

ich fand das ganz unterhaltsam. Da sind zwischendrin ein paar echt lustige Stellen drin, mir gefiel das ganz Trockene am besten, besser als der ironische Grunderzählton, der mir manchmal schon ein wenig zu gewollt klingt.

Aber Stellen wie dir hier sind einfach cool:


Rechtlich gesehen gilt das Hermelin als geisteskrank, genau genommen als unerkannt geisteskrank.
:lol: Herrlich!

Lila Häschen: "Hallo Leute! Heute präsentiere ich euch mein neuestes Rezept für den Sommer: Löwenzahn-Heidekraut-Kompott. Klingt das nicht lecker?"

Hermelin: "Gegenvorschlag: Hasenbraten"

Lila Häschen: "Haha, sehr witzig du Idiot."

Hermelin: "Alternativ: Schmorbraten vom Lila Kanickel, am Spieß gebraten oder fettarm im eigenen Saft gegart"

Willi Widder: "Du kranker Psychopath. Du hast wohl nichts Besseres zu tun als hier deine schlechten Sprüche zu klopfen. Verpiss Dich!"

Lila Häschen: "Echt jetzt, get a life!"

Hermelin: "Herbivoren Schlachterplatte"

:D Ein kleiner Hermelin-Internet-Troll. Hat mich auch zum Schmunzeln gebracht.

Insgesamt ist das schon sehr unterhaltsam, das stimmt. Allerdings hätte ich mir mehr wirkliche Szenen gewünscht, sowas wie am Anfang, als er den Hasen niedermäht und dazu Sprüche ablässt. Denn zwischendrin war mir das ehrlich gesagt zu viel Erzählen über das Wiesel. Da hab ich dann fast schon drüber gelesen. Aber so ein paar mehr lebendige Szenen hätte ich echt cool gefunden. Vielleicht packst du die Geschichte ja noch einmal an, vielleicht kippst du meine Anmerkungen in die Tonne - das darfst du entscheiden ;) Ich denke aber auch, da ist durchaus noch viel drin!

Viele Grüße
RinaWu

 

"Ein Wiesel
saß auf einem Kiesel
inmitten Bachgeriesel."​

Zum Abschluss des Tages noch ein angenehmes Häppchen zur Erheiterung, dank

der/dem lieben iscitm -
und damit erst einmal herzlich willkommen hierorts, selbige/r!,

aber mit ein paar notwendigen Ausbesserungen, doch verehrte/r/s sie/er/es, warum das Tier engl. parliert, wo es doch kein Mistermelin, sondern ein eindeutlich ein Her(r)melin ist?


"Wißt ihr
weshalb?"​

Hie & da ist ein Komma nachzuliefern

Die Frequenz der Gemütszustandswechsel übersteigt bisweilen die Fähigkeit des Hermelins[,] einzelne Gedankengänge voneinander zu separieren, beziehungsweise zu Ende zu denken.
und auch ein paar Auslassungspunkte - an sich drei und zumeist mit gerinegem Abstand zum Wort, vorher und nachher
Hermelin: “Hände hoch, Mörchenfresser, sonst..”

[...]

Hermelin: ”..knallts!”


"Das Mondkalb

verriet es mir

im Stillen:"​


Der Gesuchte selbst ist diesbezüglich indifferent.

Das raffinier-

te Tier

tat's um des Reimes willen.​


Richtig, Her(r)melin, korrekturbedürftig "das" Hermelin. Da wären somit die Folgesätze zu korrigieren

... nicht in dem Maße folgen können[,] um in dem Haufen Mist überhaupt irgendeinen Sinn zu erkennen.
Es bedarf nicht vieler Worte des Hermelins[,] bis einem das Blut in den Adern gefriert, sich ...
..., dass es nicht erst auf den Feierabend warten muss[,] bis es das machen kann, was ...
es machen will, was es gerne macht, wozu es geboren wurde[,] es zu tun.
Entsprechend seiner Devise versteht das Hermelin alles[,] was es im Rahmen seiner Zielverfolgung unternimmt als sinnvolle Arbeit.
Nicht wie seine Ahnen[,] die sich noch mit Fäusten rauften, bissen und mit Krallen bearbeiteten.
Ein Procedere[,] das zunehmend in Verruf gerät.

Christian Morgenstern​

Instinktiv weiß das Hermelin[,] das zu dieser Tageszeit nichts zu holen ist.

Es durchforstet Foren und Blogs, Tubes und Chats und trollt zu jedem noch so harmlosen Thema[,] das die Karnickel meinen[,] im Web breittreten zu müssen.

Wenn der Punkt zum Abschluss der wörtl. Rede nicht gehört, so soll er auch im folgenden unterbleiben!
Hermelin: "Gegenvorschlag: Hasenbraten"
Lila Häschen: "Haha, sehr witzig[,] du Idiot."

Galgenlieder, ...​

Zeit[,] Schluss zu machen, schließlich ...
Es ist Zeit[,] wieder los zu ziehen[,] um den Akt der Unruhestiftung als dedizierte Form der Weltverbesserung erneut zu praktizieren.
oder weiß der Geier[,] was es sonst so gibt und ab mit den ...

Seine [m]esserscharfen weißen Zähne ...

... alle, keineswegs​

Tschüss, schönen Abend noch und erst recht ein gutes neues Jahr vom

Friedel

 

Hallo iscitm,

ich finde es schwierig einem Tier einen Charakter zu verpassen, weil man sich dabei in aller Regel an dem beobachteten Verhalten orientiert, besonders wenn es sich um wildlebende, nicht domestizierte Tier handelt, geht es meistens um Beute- und Fressverhalten. Wie auch in deiner Geschichte. Haustiere werden eher als individuelle Wesen wahrgenommen und beschrieben. Okay, aber vermutlich ist das Anliegen, die Botschaft, die von dem Text ausgehen soll, eine andere parabelartige, die menschliches Verhalten zeigen soll, die Gier, die sich nicht bekämpfen lässt, keine Ahnung. Du schreibst mit einem journalistisch, sarkastischen Stil, der leicht und eloquent vorwärtsstrebt, das gefällt mir sehr gut, aber worauf es hinausläuft, wird mir nicht richtig klar.

Es ist leise, das erzählerische Geräusch seiner Bewegung kennt keine Vokale.
erzählerisches Geräusch, mm, interessanter Ausdruck, gefällt mir

Es zieht die Oberlippe hoch und entblößt weiße, sehr spitze Reißzähne.

Hermelin: “Well, well.”

:lol:

Einen Moment guckt es verpeilt aus dem Fenster und versucht zu begreifen. Dann schüttelt es das „what the fuck happened“ mit einer Frequenz nahe dem Ultraschall von sich ab, trinkt einen Schluck und geht an die Arbeit.
bis auf verpeilt super beschrieben.:D

Leben, durch Leben nehmen. Ein Procedere das zunehmend in Verruf gerät. Es gilt selbst dem nicht mehr als minder-gebildeten Proletariat als reichlich überholt zu Genusszwecken anderen Lebewesen Leid zuzufügen. Aber ist es wirklich barbarisch, einen leckeren Wiederkäuer zu zerhacken und mit Salat und Gurken zwischen Brot zu stecken?
hier kommt der Erzähler sehr laut zu Wort.

Lila Häschen: "Hallo Leute! Heute präsentiere ich euch mein neuestes Rezept für den Sommer: Löwenzahn-Heidekraut-Kompott. Klingt das nicht lecker?"

Hermelin: "Gegenvorschlag: Hasenbraten"

Lila Häschen: "Haha, sehr witzig du Idiot."

Hermelin: "Alternativ: Schmorbraten vom Lila Karnickel, am Spieß gebraten oder fettarm im eigenen Saft gegart"

Willi Widder: "Du kranker Psychopath. Du hast wohl nichts Besseres zu tun als hier deine schlechten Sprüche zu klopfen. Verpiss Dich!"

Lila Häschen: "Echt jetzt, get a life!"

Hermelin: "Herbivoren Schlachterplatte"

purer Wortklamauk, lustig, aber einen Ticken zu viel für meinen Geschmack

Hier, wo es nach Hermelin und Frieden riecht und auch ein bisschen wie damals bei Mama, hat es auf einmal ein Déjà-vu, einen kurzen Moment der vollkommenen Erkenntnis. Dann ist es bereits eingeschlafen.

Such is the way of the Wiesel.

den letzten Satz brauchst du eigentlich nicht

viele Grüße, bin gespannt auf weitere Geschichten von dir
Isegrims

 

The way of the wiesel, lange bin ich um diese Geschichte rumgeschlichen, jetzt ist es also so weit. Meine letzte für heute.

Hallo iscitm,

Am Anfang hat mir deine Geschichte gut gefallen. Dieses Wiesel hat mich irgendwie an mich selbst erinnert...:D Sein Gemüt kennt lediglich zwei Modi körperlicher Aktivität, Chillen und Terror
Frech ist es, so viel ist klar.
Das Halfter hast nicht ausgebessert, obwohl, da bin ich ganz der Meinung von Achillus. Ein Halfter ist was für ein Pferd. Aber gut, ist Geschmacksache und eigentlich auch nicht wirklich von Bedeutung.

Meistens, ja eigentlich immer, nicken diejenigen, denen das Hermelin diesen Bullshit aufgetischt hat, eifrig zustimmend. Nicht weil sie ihm wirklich zustimmen, sondern weil sie der maschinengewehrartigen Kadenz seines Wort-Outputs nicht in dem Maße folgen können um in dem Haufen Mist überhaupt irgendeinen Sinn zu erkennen.

Wolltest du das Selbe mit uns machen, hm?:D

So witzig es für mich für ca. zwei drittel des Textes war...leider ist mein Interesse dann aber abgeflaut. Da hat sich dann nicht wirklich was getan...Mensch, gibt dem Wiesel doch ein Abenteuer, es hat sich eines verdient ;)

Liebe Grüße Sabine

 

Rasante und fesselnde Geschichte mit einem total überraschendem, witzigen Ende, iscitm!

 

Moin iscitm,

Tja, da seit Ende Dezember von Dir nichts zu sehen ist, macht ein Kommentar nur wenig Spaß. Den hatte ich zumindest in den ersten Abschnitten Deiner Geschichte. Aber irgendwann war es nur noch auf Lacher getrimmt und ich wartete auf die Geschichte. Was willst Du erzählen, ich möchte es wissen und dann kann ich gerne nochmal schauen, warum es mich nicht erreicht.

Beste Wünsche
witch

 

Hallo iscitm,

das war gerade der dritte Versuch, Deine Geschichte zu lesen, aber irgendwie komme ich damit gar nicht zurecht und nachdem Du auch nicht aktiv zu sein scheinst, belasse ich es bei dem dritten Versuch.

Mir ist das einfach zu langweilig, auch wenn es sich der Anfang recht flüssig lesen lässt.

Gruß
Geschichtenwerker

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom